• Maria in Heede - Geschichte und Entwicklung

Bericht der Anni Schulte

 

1. Wie hast Du die Erscheinung das erste Mal gesehen? Weißt Du das noch?

Sie war weiß, das Jesuskind hat Erdball in der Hand. Das Jesuskind hat weißes Kleid an, bloße Füße, Mutter Gottes hat eine Krone auf, die Füße kann man nicht sehen und die Haare auch nicht.

 

2. Was für Augen hat denn die Mutter Gottes?

Habe ich nicht gesehen.

 

3. Welche Farbe haben die Haare?

Können wir nicht sehen. Das Jesuskind die Haare können wir sehen, sie sind blond. Jesuskind hat einen Scheitel von der Mitte, hinten kraus.

 

4. Welche Länge?

So ungefähr – wie bei Grete. (Anmerkung: Grete hatte zu dieser Zeit einen Bubikopf – Heute trägt sie Zöpfe.)

 

5. Kann man die Öhrchen sehen?

Ja. (Gemeint war natürlich beim Jesuskind.)

 

6. Wo hat das Jesuskind die andere Hand?

Hängt herunter.

 

7. Kannst Du erkennen, wie das Jesuskind die Erdkugel hält? Sieht man vorne die Finger?

Die Finger habe ich noch nicht gesehen.

 

8. Welche Farbe hat die Erdkugel?

Ganz gold, oben ein Kreuz.

 

9. Wie sieht das Kreuz aus?

Gold.

 

10. Wie hoch ist das Kreuz?

Anni zeigt mit den Fingern die Größe an, danach wohl ein Drittel der Größe der Erdkugel.

 

11. Sind die beiden Balken gleich lang?

Ja.

 

12. Welche Farbe haben die Wangen des Jesuskindes?

Weiß.

 

13. Welche Farben haben die Wangen der Gottes Mutter?

Weiß.

 

14. Wie ist das Kleidchen, ist es ein Hemd, ein Kittel?

Es ist ein Kleid.

 

15. Hat es denn Falten?

Unten einige Falten.

 

16. Wie hält das Jesuskind denn die Füße?

Etwas schief.

 

17. Kann man denn ein Beinchen sehen?

Man kann beide Beine sehen.

 

18. Welche Hand der Mutter Gottes kann man nicht sehen?

Wo sie das Jesuskind drauf hat.

 

19. Warum kann man sie nicht sehen?

Da hängt der Schleier drüber.

 

20. Wie hängt der darüber?

Das Jesuskind sitzt auf dem Schleier.

 

21. Wie fällt der Schleier denn im Ganzen?

In Falten.

 

22. Wo sind die Falten?

Vom Kopf aus, aber nur ein paar, viel sind es nicht.

 

23. Wie ist es denn an den Füßen, ist da der Schleier dicker gerafft?

Füße können wir ja nicht sehen, der Schleier fällt gerade wie das Kleid der Mutter Gottes.

 

24. Wie ist denn das Kleid der Mutter Gottes?

Weiß.

 

25. Etwas verziert oben oder an den Ärmeln?

Nein, ganz in weiß.

 

26. Fällt das Kleid lose herab, oder ist es gerafft?

Fällt glatt herab.

 

27. Ist denn kein Gurt da, der es hält?

Doch.

 

28. Ist der denn angezogen?

Nein, ist lose.

 

29. Ist der Gurt breit?

So eine Kordel ist das, so dick wie ein Finger.

 

30. Wie ist der geknotet?

An der linken Seite ein Knoten.

Berichtigung: Grete berichtigt, daß die Kordel nicht links herunter gehangen habe, sondern rechts. (Anni Schulte bestätigt diese Aussage und berichtigt damit ihre eigene vom 31. Mai 1940 Frage 30. Quelle: BAOS 06-95-01-12-01, Blatt 114)

 

31. Überlege mal genau, ob das so stimmt. Es ist nämlich nicht gut möglich. Die Seite kann man ja nicht sehen, da sitzt doch das Jesuskind?

Doch, die Kordel kann man sehen, so stark ist das nicht verdeckt durch den Schleier.

 

32. In welcher Höhe läuft der Gurt?

In der Mitte.

 

33. Wie sieht der Gurt an der Seite aus? Sind die Enden gleich lang?

Nein, ein Ende ist etwas länger.

 

34. Haben die Enden einen Trottel?

Ja, so einen Knoten.

 

35. Wie breit fällt der Schleier an den Seiten heraus? Eine Handbreit?

(Zögerte etwas mit der Antwort, weshalb diese Spezifikation?) – Kann wohl sein.

 

36. Wie weit kann man den die Seiten der Mutter Gottes sehen?

Die sind bedeckt.

 

37. Ist der Schleier durchsichtig?

Kann ich nicht sagen.

 

38. Kann man denn die Form der Mutter Gottes sehen?

– Es erfolgt keine Antwort, da sie die Frage anscheinend nicht versteht, daher die folgende:

 

39. Kann man denn erkennen, wie zum Beispiel der leib gebildet ist?

Nein.

 

40. Wie sieht das Gesicht der Mutter Gottes aus?

Blass.

 

41. Welche Farbe hat die Krone?

Gold.

 

42. Was heißt das – gold? Es gibt verschiedenes Gold, z.B. wie Wachs oder wie Goldbronze oder wie hier auf der Pieta? (Steht im Zimmer des Herrn Pfarrers Diekmann.)

So ähnlich wie auf der Schmerzhaften Mutter hier, aber schöner.

 

43. Wieviel Zacken hat die Krone? Ist sie überhaupt gezackt?

Sie hat so kleine Bäumchen, ich weiss auch nicht, wie ich das sagen soll.

 

44. Hat die Krone Ähnlichkeit mit irgend einer Krone auf einer Statue oder vielleicht dem Bilde der Immerwährenden Hilfe in der Kirche?

Nein.

 

45. Wie lang ist das Gesicht?

Länglich.

 

46. Auffallend lang?

Nein.

 

47. Hast du schon mal ein Bild gesehen, welches Ähnlichkeit mit der Mutter Gottes hat?

Nein.

 

48. Hat sie einen kleinen oder einen großen Mund?

Einen großen Mund hat sie nicht.

 

49. Waren die Lippen getönt?

Etwas rötlich.

 

50. Wie groß war die Mutter Gottes?

In Lebensgröße.

 

51. Was verstehst du denn darunter? Etwa so groß wie du?

Nein, wie Susi Bruns so ungefähr. (Vgl.: Das Bild der Kinder.)

 

52. War sie dicker wie Susi Bruns?

Nein, dicker ist sie nicht.

 

53. Ist sie schmäler?

Ja.

 

54. Wie alt schätzt du sie denn?

18 oder 19 Jahre.

 

55. Sie ist doch sicher heute etwas verändert wie früher, sind doch schon allerhand Monate her?

Nein.

 

56. Ist sie denn schmäler geworden?

Nein.

 

57. Wo ist die rechte Hand der Mutter Gottes?

Auf dem Erdball.

 

58. Wie hält sie diesselbe?

Ungefähr gerade.

 

59. Wann hast du die Erscheinung zuerst gesehen?

Allerheiligen.

 

60. Wieviel Uhr war es da?

Schon etwas dunkel.

 

61. War es ganz dunkel?

Ganz dunkel noch nicht.

 

62. Hat der Mond geschienen?

Weiß ich nicht mehr.

 

63. Wo hast du die Erscheinung gesehen?

Zwischen zwei Lebensbäumen.

 

64. Wo warst du denn da?

An der Kirche.

 

65. Wie kamst du denn dahin?

War beim Ablassbeten.

 

66. Wer war mit dir?

Weiß ich nicht mehr genau.

 

67. Warst du dabei, als Grete es ihrer Schwester gesagt hat?

Ja, ich stand dabei.

 

68. Wo standest du?

An der Seite von Grete.

 

69. Was hat den die Grete gesagt?

Da stände die Mutter Gottes zwischen zwei Lebensbäumen.

 

70. Was hast du denn da gesagt?

Ich habe nicht darauf geachtet.

 

71. Seid ihr denn lange stehen geblieben?

Solange nicht.

 

72. Was war für Wetter? Regen oder Sturm?

Es war kein Regen, auch kein Sturm.

 

73. Hat die Lampe draußen schon gebrannt?

Weiß ich nicht mehr.

 

74. Was habt ihr denn danach gemacht, nachdem Grete das gesagt hatte?

Sind in die Kirche gegangen.

 

75. Habt ihr vorher schon in der Kirche zusammen gekniet?

Weiß ich nicht mehr.

 

76. War damals schon der Lichtkranz um die Mutter Gottes?

Weiß ich nicht mehr. (Gemeint ist hier die Mutter Gottesstatue in der Kirche.)

 

77. War es hell in der Kirche, haben dort viele Kerzen gebrannt?

Weiß ich nicht mehr genau, ich glaube, ein Licht hat gebrannt.

 

78. Hat Grete mit dem Finger gezeigt?

Weiß ich nicht mehr.

 

79. Wann hast du die Erscheinung gesehen?

Das zweite Mal.

 

80. Wie kam das, daß du da hingeschaut hast?

Habe das so getan.

 

81. Hattest du in der Kirche darüber nachgedacht, ob das auch wahr sei, was die Grete gesagt hatte?

Nein, da habe ich nicht dran gedacht.

 

82. Wie hast du sie denn gesehen? Hat sie direkt dagestanden, oder ist sie zuerst etwas anders gekommen?

Habe sofort die Mutter Gottes gesehen.

 

83. Wie hat sie denn dagestanden, fest oder sich etwas bewegt?

Sie hat steif dagestanden.

 

84. Hat sie nicht mit den Augen gezwinkt?

Nein, ich glaube es nicht.

 

85. Was dachtest du denn, wer das wäre?

Erst habe ich gedacht, wer das sein könnte, und nachher habe ich gedacht, es könnte die Mutter Gottes sein.

 

86. Warum dachtest du nachher, es könnte die Mutter Gottes sein?

Weil sie das Jesuskind hatte, das hatte den Erdball und da war oben ein Kreuz drauf.

 

87. Woher wußtest du denn, daß es ein Erdball war?

Das Jesuskind hatte eine Kugel in der Hand, und da sagten andere Leute nachher, er könne ein Erdball sein.

 

88. Bist du denn näher hingegangen?

Während die Erscheinung da stand, bin ich zum Grab meiner Schwester Blumen holen gegangen.

 

89. Hast du denn keine Angst gehabt?

Zuerst war ich erschrocken und dann war ich immer noch ängstlich.

 

90. Wie weit ist denn das Grab deiner Schwester entfernt von der Erscheinungsstelle?

Ungefähr 15 Meter werden es sein.

 

91. Wo standest du denn, als du die Erscheinung das erste Mal sahest?

Vor der Bodentür. (Gemeint ist hiermit die kleinere Eingangstür in die Kirche. Sie liegt neben dem Haupteingang und führt zur Orgelbühne, für welche man hier Boden sagt.)

 

92. Bist du allein zum Grabe deiner Schwester gegangen?

Ja.

 

93. Wollte von den anderen denn keine mitgehen?

Nein.

 

94. Warum denn nicht?

Weiß ich nicht.

 

95. Als du am Grabe deiner Schwester warst, hst du da immer noch nach der Erscheinung geschaut?

Ja, und nachher sind wir weggegangen.

 

96. Hatte die Erscheinung einen Schimmer um den Körper, vielleicht so einen rötlichen Feuerschein?

Einen weißen Schein.

 

97. War denn kein rötlicher Schein etwa wie Feuer?

Ganz hell strahlte sie.

 

98. War denn auch später mal kein Feuerschein sichtbar?

Es war ganz hell.

 

99. Wie groß war der Schein?

Ging ganz um die Mutter Gottes herum.

 

100. Was hat den das Jesuskind gemacht?

Hat gewinkt.

 

101. Wann?

Als wir noch vor der Kirche waren.

 

102. Womit hat es gewinkt?

Mit dem Finger.

 

103. Mit welchem Finger?

Weiß ich nicht mehr genau.

 

104. Hat es mit der Kugel gewinkt?

Nein, mit der linken Hand.

 

105. Wo seid ihr denn jetzt hingegangen?

Bin nach Hause zugegangen. Am Kriegerdenkmal haben wir Adele und Susi Bruns getroffen.

 

106. Anni wird nunmehr ins Kreuzverhör genommen, wo Maria zu Anfang der Erscheinung gewesen sei.

Sie beharrt dabei auf den Standpunkt: Maria Ganseforth sei von Anfang an dabei gewesen. Diese wie auch die nächsten Fragen spielen im Gutachten des Herrn Prof. Ewald eine besondere Rolle.

 

107. Wer hat denn Adele und Susi Bruns erzählt?

Weiß ich nicht mehr.

 

108. Was sagten die denn?

Wollten mit uns hingehen.

 

109. Kamen die denn aus dem Dorf?

Weiß ich nicht mehr.

 

110. Als ihr nun zum Kirchhof kamt, haben die beiden auch gesagt, daß sie die Mutter Gottes sähen?

Weiß ich nicht mehr.

 

111. Ist die Muttergottes sofort dagewesen? Oder kam sie erst, als ihr einige Zeit da standet?

Weiß ich nicht mehr.

 

112. Wie lange war sie ungefähr da?

Weiß ich nicht mehr.

 

113. Wo habt ihr denn da gestanden?

Bei der kleinen hölzernen Pforte.

 

114. Seid ihr denn stehen geblieben oder was habt ihr gemacht?

Wir sind stehen geblieben.

 

115. Habt ihr gebetet?

Wir haben auch gebetet, aber nicht viel.

 

116. Warum denn nicht?

Wir konnten gar nicht beten.

 

117. Warum konntet ihr nicht beten?

Waren erst ängstlich.

 

118. Hast du es Zuhause sofort erzählt?

Nein.

 

119. Warum nicht?

Ich dachte, sie glauben es doch nicht. Nachher kamen Ganseforths.

 

120. Wer davon?

Frau Ganseforth, Maria und Grete und die erzählten es und nachher habe ich es auch erzählt.

 

121. Wem wurde es erzählt?

Meinen Eltern.

 

122. Was sagten deine Eltern da?

Erst wollten die es auch nicht glauben.

 

123. Was hast du gemacht, als du nach Hause kamst, warst du müde?

Weiß ich nicht mehr.

 

124. Wenn man etwas derartiges sieht, bleibt einem ja im Gedächtnis und da träumt man den davon. Hast doch auch sicherlich in der Nacht wieder davon geträumt?

Nein.

 

125. Nein? Das muß man doch, wäre doch noch schöner, überlege mal?

Nein. (Anni lacht hier, als sie das nein sagt, es scheint ihr unverständlich zu sein, daß man davon träumen soll, diesen Eindruck erweckt sie beim Schreiber.)

 

126. Hast doch früher schon von schönen Sachen geträumt, auch von der Mutter Gottes schon erzählen hören und dann auch mal einen Traum gehabt von ihr?

Nein, noch nie davon geträumt.

 

127. Am anderen Morgen warst du sicher recht müde?

Weiß ich nicht mehr.

 

128. Warst du am anderen Morgen in der hl. Messe, es war ja Allerseelen und keine Schule?

Weiß ich nicht mehr.

 

129. Hast du am ersten Abendauch vom Himmel her einen Schein gesehen?

Weiß ich nicht mehr.

 

130. Kann es nicht so gewesen sein, daß du der Grete gesagt hast, du habest die Mutter Gottes gesehen, oder weißt du ganz bestimmt, daß Grete es dir gesagt hat?

Grete hat es ihrer Schwester Maria gesagt.

 

131. Bist du bestimmt nach dem Grabe deiner Schwester gegangen, nachdem du die Erscheinung gesehen hattest?

Ja.

(Eine weitere Fragestellung ist infolge Ermüdung des Kindes nicht angebracht an diesem Tage.)

 

Fortsetzung am 3. Juni 1940

132. War die Erscheinung am zweiten Tage – also Allerseelen – genau wie am ersten Tage?

Am zweiten Tage war sie ohne Jesuskind. Sie war ernst und hatte die Hände nach oben gefaltet.

 

133. Hast du am zweiten Tage auch so plötzlich gesehen oder kam hier erst etwas anders?

Erst kam ein Schein, der war klein, wurde immer größer, ging auseinander und da stand die Mutter Gottes drin.

 

134. Hat die Erscheinung sich irgendwie in den darauffolgenden Tagen verändert bis zu eurer Abreise nach Göttingen?

Ja, sie war in den letzten Tagen traurig und hat uns gesegnet. (Anni bemerkt noch, dass alle anderen Tage bis zum 14. November mit Ausnahme eben des 2. November und der soeben gemachten Angaben die Erscheinung in derselben Art und Weise sich zeigte wie am 1. November 1937.)

 

135. Warst du abends, nachdem du die Erscheinung gesehen hast, immer sehr müde? Was hast du denn danach gemacht?

Wir sind in die Kirche gegangen, dann nach Hause, es waren noch Leute da zu Hause und dann bin ich ins Bett gegangen.

 

136. Wie ging die Erscheinung weg? Immer auf dieselbe Art oder auch schon verschieden?

Die ganze Erscheinung wurde immer dunkler und allmählich war sie weg. Immer so.

 

137. Wenn nun die Erscheinung kam, hst du dann noch immer diesselbe Angst gehabt, wie am ersten Tage?

(Eine rechte Antwort blieb aus.)

 

138. Hast du denn nicht versucht darauf zuzugehen?

Den zweiten Tag waren wir da wie am ersten Tag, dann sind wir näher gegangen.

 

139. Hast du denn nicht mal versucht, ihr eine Hand zu geben?

Nein, das wollt ich nicht tun.

 

140. Wie lange war der Herr Kreisarzt bei euch?

Ein paar Minuten.

 

141. Hat derselbe dich untersucht?

Nein, er hat nur etwas gefragt und dann wars zu Ende.

 

142. Recht eingehend wird Anni gefragt, ob sie in Göttingen irgendwie oder irgendwem einmal gesagt hat, sie habe sich getäuscht oder man könne sich auch täuschen. Sie streitet ganz entschieden eine solche Äußerung gemacht zu haben, ab. Daraufhin wird ihr vorgehalten, daß es aber in dem Göttinger Gutachten ausdrücklich festgelegt sei, daß sie eine derartige Äußerung gemacht habe. Um sie zur Wahrheit anzuspornen, wird ihr gesagt, sie könne das ruhig zugeben, das wäre gar nicht schlimm, es würde das nichts schaden. Man könne schon sagen, man könne sich auch täuschen, damit sei ja noch lange nicht gesagt, daß man sich auch getäuscht habe. Anni bleibt jedoch dabei, daß sie nie eine derartige Äußerung gemacht habe, sie fügt hinzu, die in Göttingen hätten das so geschrieben. Sie will damit sagen, man habe in Göttingen dies einfach von sich aus hingeschrieben.

 

143. Durfet ihr in die Kirche zu Göttingen?

Alle 14 Tage war in der Anstalt hl. Messe, da durften wir hin.

 

144. Habt ihr denn auch den Geistlichen gesprochen?

Nach der Kirche haben wir den Geistlichen gesprochen, immer in Anwesenheit der Schwestern.

 

145. Was waren das für Schwestern in der Anstalt?

Keine katholischen Schwestern, was für Schwestern, ob vom Roten Kreuz konnte Anni nicht angeben.

 

146. Seid ihr denn nicht mal beichten oder zur hl. Kommunion gegangen?

Der Geistliche hatte gesagt wir sollten mal bei ihm beichten.

 

147. Warum habt ihr das denn nicht getan?

War ja kein richtiger Beichtstuhl da.

 

148. Bist du auch schon mal außerhalb der Anstalt gewesen, vielleicht mit der Schwester spazieren?

Die Schwester hat mich schon mal mit nach Hause genommen.

 

149. Hat sie denn irgendetwas gesagt, wie sie glaube nicht an euch oder sonst etwas?

Die Schwester sagte, man solle den Quatsch lassen, so etwas gäbe es ja nicht.

 

150. Mußtet ihr vor euerem Weggehen auch etwas versprechen?

Wir mußten versprechen, nicht mehr auf den Friedhof zu gehen.

(Anni kam wie auch die anderen drei Kinder vor der Rückkehr nach Heede einige Wochen ins Marienkrankenhaus zu Osnabrück. Sie erkrankte hier. Dies war der Grund, weshalb sie später als die drei nach Heede zurückkehrte.)

Die ersten Tage ging sie nach ihrer Aussage zu Heede nicht zum Beten am Abend. Sie ging überhaupt nicht aus dem Hause, wie sie bemerkt.

 

151. Warum denn nicht?

Der Arzt hatte es verboten, weil ich krank gewesen.

 

152. Hast auch sicher keine Lust gehabt nach allem?

Lust hatte ich schon, bin schon mal hinter die Türe gegangen und habe da gebetet. (Sie meint die Türe an ihrem Hause, welche hinten heraus nach der Wiese führt.) Blickrichtung Friedhof.

 

153. Wie oft hast du denn bis heute die Erscheinung gesehen?

Weiß ich nicht.

(Anni verweist mehrfach auf die Eintragungen in ihrem Notizbuch, in das sie alles aufgeschrieben habe. Selbiges ist jedoch nicht ganz zuverläsig, die Eintragungen sind sehr dürftig und auch nicht immer am gleichen Tage erfolgt, außerdem sind es meistens Abschriften aus dem Tagebuch der anderen.)

 

154. Hast du die Erscheinung irgendwie mal anders gesehen, älter oder jünger, war sie vielleicht einmal in Feuersglut gehüllt?

Nein.

 

155. War der Schein schon mal verändert?

Nicht daß ich wüßte.

 

156. Es wird erzählt, die Leute hätten einmal am Himmel ein Kreuz gesehen, hast du das auch gesehen?

Weiß ich nicht mehr.

 

157. Ist die Erscheinung immer in derselben Art ergangen, zuerst der Schein, dann die Mutter Gottes, oder kam sie auch schon ohne Schein?

Häufiger kam der Schein zuerst, aber auch schon direkt die Mutter Gottes ohne den Schein. (Das soll nicht heißen, als ob die Mutter Gottes ohne den Schein dagestanden habe.)

 

158. Ist dir die Mutter Gottes auch schon erschienen, wenn du nicht betetest?

Ja, einmal, als ich im Garten am Arbeiten war, an unserem Kirschbaum.

 

159. Hast du denn gerade da an die Mutter Gottes gedacht?

Weiß ich nicht mehr. Es war noch hell.

 

160. War die Mutter Gottes auch schon mal da ohne den zweiten Schein?

Der Schein war immer da. (Hier ist im Gegensatz zur Frage 157 derjenige Schein gemeint, der um die Erscheinung war, nicht jener, der sich zuerst zeigte.)

 

161. Zeigt sich die Erscheinung immer auf demselben Platze wie zuerst?

Nein, sie war mal am Graben, auch im Garten am Kirschbaum, auch hinter unserem Hause und an verschiedenen anderen Stellen.

 

162. Auch auf der Straße?

Nein.

 

163. Nun soll sie doch auch mal vom Friedhof geschwebt sein?

Ja, sie ist vom Friedhof geschwebt, den Prozessionsweg entlang auf die Kirche zu.

 

164. Und dann?

Dann war sie plötzlich weg.

 

165. In welcher Höhe schwebte sie?

Unter den Bäumen in der Höhe der Friedhofes.

 

166. Steht sie immer weit entfernt von euch?

Es ist verschieden.

 

167. Warum hast du einmal gefragt: "Mutter sollen wir noch beten?"

Weiß ich nicht mehr warum.

 

168. Was hat sie denn da geantwortet?

Kinder, betet noch viel.

 

169. Überlegt ihr auch immer genau, was ihr fragt?

Nein, da überlegen wir nicht, wir fragen durcheinander.

 

170. Hörst du auch die Leute beten, wenn du die Erscheinung siehst?

Es kann möglich sein. (Eine bestimmte, klare Antwort ist jedoch auf diese Frage nicht zu erhalten.)

 

171. Was hat die Erscheinung denn im Oktober vergangenen Jahres gesagt?

Offenbaret alles den Geistlichen, was ich euch gesagt habe.

Anni Schulte bemerkt weiter, daß die Aussage im Bericht vom 31. Mai und 3. Juni 1940 Frage 171 folgendermaßen lauten müsse: "Offenbaret alles, was ich euch gesagt habe, den Geistlichen." (Quelle: BAOS 06-95-01-12-01, Blatt 114)

 

172. Wie kommst du dazu, jemand aus dem Dorfe mal zu sagen: "Heute Abend kommt die Mutter Gottes."

Das kann man schon mal fühlen.

 

173. Wie war die Stimme der Mutter Gottes?

Ganz fein.

 

174. Konntest du sie denn gut hören?

Gut hören.

 

175. Konntest du sehen, daß sie die Lippenbewegt?

Das konnte ich sehen.

 

176. Hast du die Mutter Gottes auch schon mal am Tage gesehen?

Ja, morgens, am Herz Jesu-Freitag.

 

177. An welchem?

Weiß ich heute nicht mehr.

(Anmerkung: Genauere Feststellungen ergaben, daß es sich um den 6. Mai 1938 handelte.)

 

178. War der Schein da weg, es war ja heller Tag?

Nein, der Schein war da wie abends.

 

179. Wo standest du denn?

Als ich sie sah, war ich an die Seite gegangen, wo die Totenbahre steht (Evangelienseite bei der Sakristei, selbstverständlich außerhalb), damit mich die Leute nicht sehen konnten, welche zur Kirche gingen.

 

180. Was hast du denn da gefragt, es war doch außergewöhnlich?

"Mutter ist es schlimm, wenn ich jetzt zu spät zur Kirche komme?"

 

181. Was hat sie da gesagt?

Weiß ich nicht mehr.

 

182. Hast du sie sonst noch einmal allein gesehen am Tage?

Ja, an einem Donnerstag nach der hl. Stunde.

 

183. Seid ihr nun immer zusammen beten gegangen?

Nein, auch schon mal getrennt.

 

184. Habt ihr Streit gehabt?

Nein, es kam daher weil ich nicht aus dem Hause durfte, ich hatte Diphterieverdacht.

 

185. Was tatest du denn da?

Da ging ich in den Garten bei uns.

 

186. Und die anderen?

Habe gehört, die gingen hinter Ganseforths Haus.

 

187. Du fragtest einmal, warum die Mutter Gottes so traurig wäre? Wie kam das?

Ich war auch einmal zu Ganseforths beten gegangen, wie ich zurückkomme, sehe ich die Mutter Gottes plötzlich im Garten. Vorher hatte ich sie nicht gesehen, da glaubte ich, ich habe nicht recht gehandelt und da fragte ich: "Mutter, warum seid ihr so traurig? Daß ich nicht im Hellen gekommen bin?"

 

188. Was tat die Erscheinung da?

Sie nickte.

 

189. Verändert sich das Aussehen der Erscheinung schon mal?

Ja, meistens war sie froh, jetzt in der letzten Zeit ist sie immer traurig.

 

190. Habt ihr denn nicht mal gefragt, warum sie immer traurig sei?

Doch, sie sagt aber nichts.

 

191. Weißt du dich zu entsinnen, daß du damals, als die Mutter Gottes vom Friedhofe schwebte, gesagt hast: "Ich hätte mich in die Erde verkriechen können, so eine Angst hatte ich", und daß du damals auf der Erde gelegen hast?

Da weiß ich nichts von.

 

192. Wann ist die Mutter Gottes zuletzt erschienen?

Im Mai. Am 1. und 2. und 27. Mai. Am 1. Mai hat Maria sie gesehen, am 2. Mai ich und Grete und Susi. Ganz bestimmt, ob Susi sie gesehen hat, weiß ich nicht mehr. Am 27. Mai ich und Grete sie gesehen und Susi den Schein.

 

Vorstehender Bericht wurde von Anni Schulte sorgfältig durchgelesen und eigenhändig unterschrieben: Papenburg, den 28. Mai 1941

 

Bericht der Margarethe Ganseforth

 

1. Wann sahst du zum erstem Mal die Erscheinung?

Am Allerheiligen.

 

2. Um wieviel Uhr?

7 Uhr, genaue Zeit weiß ich nicht mehr.

 

3. Warum warst du zur Kirche gegangen?

Zum Ablassbeten.

 

4. Mit wem?

Mit Maria. (Anmerkung: Gemeint ist hier ihre Schwester Maria.)

 

5. Wo stand die Erscheinung?

Auf dem Friedhof zwischen den Lebensbäumen.

 

6. Warum schautest du denn dahin, als du aus der Kirche gingst? Es wäre doch richtiger gewesen, du bliebst vor der Kirchtüre stehen und gingst dann nach einem Augenblick wieder hinein, um erneut die Ablassgebete zu verrichten? Wie kam es, daß du aber rechts hinüber schautest?

Geschah unabsichtlich.

 

7. Wie benahm sich denn die Erscheinung, die du zu sehen glaubtest?

Sie stand steif.

 

8. Gab sie ein Zeichen, als du nach ihr schautest?

Nein.

 

9. Stand sie fest an einer Stelle oder bewegte sie sich?

Hat sich nicht bewegt.

 

10. Wie hoch war sie von der Erde entfernt?

Ca. ein Meter.

 

11. Hast du die Erscheinung allmählich kommen sehen als du vor der Kirche standest?

Sie stand schon da, als ich hinschaute.

 

12. Was dachtest du denn, als du die Figur sahest?

Habe mich erschrocken, hatte zuerst Angst.

 

13. Wer war noch bei dir?

Meine Schwester Maria.

 

14. Wer sonst noch?

Leute aus Heede.

 

15. War auch Anni bei dir?

Nein, Anni nicht.

 

16. Hast du es denn den Leuten nicht sofort gesagt?

Nein, ich bin stehen geblieben, die Erscheinung war nicht lange da. Als sie weg war, sagte ich, ich glaube oder... ich weiß es nicht mehr genau, aber ich machte meine Schwester Maria aufmerksam, daß da die Mutter Gottes gestanden hätte.

 

17. Wußtest du denn, daß es die Mutter Gottes war?

Ich war überzeugt, sie hatte das Jesuskind auf dem Arm.

 

18. Wann sagtest du es Maria?

Bevor ich wieder aus der Kirche ging, um erneut zu beten.

 

19. Was sagte deine Schwester denn? (Zögert hier mit der Antwort.) Kannst es ruhig sagen, ist doch nicht schlimm.

Du bist verrückt.

 

20. Bist du denn nicht näher hinzugetreten?

Nein.

 

21. Warum denn nicht?

Ich war zu bang.

 

22. Wie oft hattest du denn die Ablassgebete verrichtet?

Mehrere Male.

 

23. Ihr habt in eurer Kirche eine schöne Mutter Gottesstatue. Vor ihr läßt es sich gut beten und erst recht die Ablassgebete. Da hast du doch sicherlich auch gekniet, um recht gut die Ablassgebete zu verrichten?

Nein.

 

24. Wo hast du denn gekniet?

In unserer Bank. (Anmerkung: Familie Ganseforth hat eine eigene gemietete Bank in der Kirche, welche auf der linken Seite – also der Evangelienseite steht, die Mutter Gottesstatue steht auf der Epistelseite, vorne, die Bank liegt ein gut Stück rückwärts.)

 

25. War es in der Kirche hell?

Es war nicht besonders hell.

 

26. Das Ablassbeten hat dich doch sicher angestrengt und bist recht müde davon geworden?

Nicht besonders. (Sie fügt in belehrender Form noch die Bemerkung an, als ob man da schon müde von würde, sie würden von was ganz anderem müd.)

 

27. War es draußen schon dunkel?

So dunkel nicht.

 

28. Hat der Mond geschienen?

Weiß ich nicht mehr.

 

29. War es regnerisches, stürmisches Wetter?

Weiß ich nicht mehr bestimmt, es kann sein, das es mal geschneit hat.

 

30. Hast du die Erscheinung aus deinem Inneren heraus geschaut – zuerst, und dann stand die Erscheinung leiblich vor dir oder hast du sie gesehen, so wie z.B. wir uns sehen?

So, wie wir uns sehen.

 

31. Hat die Erscheinung einen Feuerschein um sich?

Immer ist sie leuchtend, habe nie einen Feuerschein gesehen.

 

32. Vielleicht später mal?

Nein, auch später nicht.

 

33. Hast du auch mal einen Geruch wahrgenommen oder irgend einen Duft, der von der Erscheinung aus ging?

Nein.

 

34. Hast du noch beten können, als du nach dem ersten Sehen wieder zur Kirche gegangen warst, oder hast du schon mal an die Erscheinung denken müssen?

Habe dauernd während dem Beten an sie gedacht.

 

35. Als du zur Kirche herausgingst, sahst du die Erscheinung wieder? Was tatest du da?

Beim Herausgehen sah ich die Erscheinung nicht mehr, ich wollte auch keinen Ablass mehr beten, sondern nach Hause gehen.

 

36. Warum?

Weil es so spät war.

 

37. Hattest du Angst?

Nicht mehr so wie vorher.

 

38. Was geschah weiter?

Anni kommt vom Grab ihrer Schwester. Weiß nicht mehr bestimmt, ob Anni zu mir oder ich zur Anni gesagt habe, ich hätte die Mutter Gottes gesehen.

 

39. Wer war da noch bei dir?

Maria.

 

40. Anni und du waret dicke Freunde?

Nein, wir waren nicht besonders Freund.

 

41. Wo traft ihr Adele und Susanne Bruns?

Am Kriegerdenkmal.

 

42. Was habt ihr denen erzählt?

Wir haben gesagt, daß wir etwas gesehen hätten auf dem Friedhof und beschrieben, wie es ausgesehen hat.

 

43. Was meinten die denn dazu?

Wollten es nicht glauben.

 

44. Was habt ihr da gemacht?

Wir sind zurückgegangen.

 

45. Wo seid ihr auf dem Friedhof hingegangen?

Auf dem Seitenweg links, nicht ganz heran.

 

46. Kam nun die Erscheinung aufs neue?

War sofort wieder da.

 

47. Was heißt das?

Erst wurde es hell, dann kam ein Schein und dann war sie sofort da.

 

48. Welche Form hatte der Schein? So länglich rund, oval?

Ja.

 

49. Wie groß war der Schein?

An einer anwesenden Person zeigt Grete die Umrisse des Scheines. Es wird ersichtlich, daß der Schein vielleicht 30-40 Zentimeter an allen Seiten über die Person hinausragt, unten in die Wolken übergeht.

 

a) Kam außer dem Hellen noch ein besonderer Schein?

Ja.

 

b) Wo kam der denn her? Kam er direkt von oben herunter fallend?

Nein – schräg, mehr rechts her als die Lebensbäume stehen.

 

c) Kam dieser schein plötzlich oder langsam?

Langsamer.

 

d) Was heißt das? Wie ein Blitz vielleicht?

Langsamer.

 

e) Wie wenn man eine elektrische Lampe anknipst?

Langsamer.

(Es wird klar gestellt: Zuerst kam eine Helligkeit, dann ein besonderer Schein in der länglichen Form und in diesem letzteren steht die Erscheinung in dem Augenblick, wenn derselbe die gewisse Höhe über der Erde erreicht hat. Der Längliche oder ovale Schein ragt denn ca. 30-40 cm an allen Seiten über die Erscheinung hinaus.)

 

50. Was tatest du nun?

Sah sie an.

 

51. Bist du denn nicht direkt dahingegangen?

Weiß ich nicht mehr genau.

 

52. Hast du denn nichts gefragt?

Nein.

 

53. Was taten denn die anderen? Waren die erschrocken?

Weiß ich nicht mehr.

 

54. Hast du denn dich nicht erschreckt?

Nicht so ganz wie zuerst.

 

55. Wie lange ist die Erscheinung da gewesen?

Ungefähr zehn Minuten.

 

56. Und die ganze zeit habt ihr da gestanden und hingeschaut?

Ja, wir haben nur geguckt.

 

57. Hat die Erscheinung denn nicht an diesem ersten Tage schon gesagt: Ihr solltet beten, das tatet ihr doch nicht?

Nein.

 

58. Schaute die Erscheinung denn auch euch immer an, oder sah sie wo anders hin?

Hat uns angeschaut.

 

59. Hatte sie denn die Augen auf?

Ja.

 

60. Und das Jesuskind, hat das euch auch angeschaut?

Weiß ich nicht mehr genau.

 

61. Hatte das Jesuskind auch die Augen auf?

Weiß ich nicht mehr genau, wie es drein geschaut hat.

 

62. Wie sah das Jesuskind aus? Hatte es ein Kleidchen an?

Ein richtiges weißes Kleidchen.

 

63. Oder war es mehr ein Hemdchen, oder ein Kittelchen?

Richtiges Kleidchen.

 

64. War oben ein goldenes Bördchen an dem Kleidchen?

Nein.

 

65. Was für Schuhe hatte das Jesuskind?

Keine.

 

66. Was für Strümpfe?

Gar keine.

 

67. Was für Haare und wie waren die gemacht?

Blonde, krause Haare.

 

68. Wie lang waren die Haare? So lang wie bei dir?

Grete lachte herzlich auf und sagte dann: So lang nicht. Sie zeigt dann die Länge, danach zu schließen, gingen sie etwas unter die Ohren.

 

69. Welche Farbe hatten die Augen? – Grau oder blau oder grünlich?

Habe ich sofort nicht nachgesehen.

 

70. Welches war die Farbe des Gewandes?

Weiß.

 

71. Welche Verzierung war daran?

Gar keine.

 

72. Fiel das Gewand lose herunter oder war es gegürtet? War eine Kordel zu sehen, wie sah die aus? War sie dick, dünn, Knoten drin?

Sie war weiß, keine Knoten, richtige gedrehte Kordel.

 

73. Waren Goldfäden in der Kordel?

Nein.

 

74. Hing sie an der Seite herunter?

Ja.

 

75. An welcher Seite?

Links.

Berichtigung: Grete berichtigt, daß die Kordel nicht links herunter gehangen habe, sondern rechts. Anni Schulte bestätigt diese Aussage und berichtigt damit ihre eigene vom 31. Mai 1940 Frage 30. (Quelle: BAOS 06-95-01-12-01, Blatt 114)

 

76. Wie weit hing sie herunter?

Sie zeigt ungefähr 50 cm von unten.

 

77. Wie groß war die Erscheinung?

Ungefähr wie Susi Bruns.

 

78. Ist die Erscheinung denn heute immer noch so groß und sieht so aus wie früher?

Ja.

 

79. Es sind doch schon über zwei Jahre, da muß sie doch älter geworden sein?

Lachend erwidert sie: Nein, sie ist immer noch so.

 

80. War die Erscheinung vielleicht dick?

Nein, schlank.

 

81. Wie schlank?

Nicht schmäler wie Susi Bruns.

 

82. Was hat sie für Wangen?

Blass.

 

83. Was für Augen?

Weiß ich nicht.

 

84. Hat sie große Augen?

Besonders große nicht, wie andere auch.

 

85. Hat sie denn auch oben Augenhaare?

Warum soll sie die nicht haben, guck ich nicht nach.

 

86. Hat sie eine hohe Stirne?

Nein.

 

87. Kann man denn die Stirne sehen?

Nicht ganz.

 

88. Warum nicht?

Hat eine Krone auf.

 

89. Wie sieht die aus?

Gold.

 

90. Wie gezackt?

So kleine Bäumchen.

 

91. Kann man durch die Zacken hindurchsehen?

Nein, weiß es aber nicht genau.

 

92. Trägt sie außer dem Kleid noch etwas?

Schleier.

 

93. Wie sieht der aus?

Weiß.

 

94. Wie lang ist der?

Bis auf die Wolken.

 

95. Wo fängt der Schleier an?

Auf dem Kopf, unter der Krone guckt er nicht mehr.

 

96. Wo fingen denn die Haare an?

Konnte man nicht sehen.

 

97. Hatte sie auf den Füßen eine Rose?

Konnte man nicht sehen, sind in den Wolken.

 

98. Wie breit sind die Wolken?

Weiß ich nicht mehr.

 

99. Hat das Jesuskind etwas Besonderes?

Einen Erdball.

 

100. Woher weißt du denn, daß es ein Erdball war?

(Sie kann eine genaue Auskunft hierüber nicht geben.)

 

101. Ist eine Zeichnung auf der Kugel?

Nein, ganz gold. Ein Kreuz war darauf.

 

102. Wie groß war das Kreuz ungefähr?

Weiß ich nicht.

 

103. Ist das Kreuz auch gold?

Ja.

 

104. Auf welcher Hand ist der Erdball?

Auf der rechten Hand.

 

105. Wo ist die andere Hand?

Meistens hängend, hat auch schon mal gewinkt.

 

106. Auch am ersten Tage?

Weiß ich nicht mehr.

 

107. Wo hat die Mutter Gottes die Hände?

Die eine auf dem Erdball, auf der anderen das Jesuskind.

 

108. Kann man sehen, daß sie das Jesuskind auf dem Arm hat, kann man die Hand sehen oder verdeckt der Schleier die Hand?

Weiß ich nicht mehr.

 

109. Wie hat sie die Hand auf dem Erdball?

Das Kreuz kommt zwischen den beiden Fingern (nach ihrem Zeigen zu schließen, sind es Ring- und Mittelfinger) heraus.

 

110. Umfaßt sie die Kugel?

Nein, hat die Hand etwas lose, etwas erhöht drauf.

 

111. Wie ist der Halsabschluß des Kleides?

Fest.

 

112. Ist der Abschnitt glatt oder ein Saum?

Glatt.

 

113. Wie ist der Ärmel vom Kleid?

Etwas hängend, nicht stark.

 

114. Wie fällt das Kleid?

In Falten.

 

115. Kann man sehen, wo die Hüfte ist?

Ja.

 

116. Kann man den Brustansatz sehen?

Ja.

 

117. Kräuselt sich das Kleid unten auf der Wolke?

Nein, hängt glatt herunter.

 

118. Wie fällt der Schleier herunter?

Fällt nach vorne herunter, an der Seite.

 

119. Kann man denn den Körper der Mutter Gottes noch sehen oder wird er durch den Schleier verdeckt?

Nein, man kann ihn noch sehen. Der Schleier fällt an der Seite herunter.

 

120. Hat die Mutter Gottes das Jesuskind stark an sich gedrückt?

Nein.

 

121. Sitzt das Jesuskind hoch aufgerichtet?

Gerade.

 

122. Wo sieht es hin?

Nach vorne.

 

123. Wie lange bliebt ihr wohl noch auf dem Friedhof?

Wir sind nach der Erscheinung noch ein klein wenig dageblieben und gingen dann nach Hause.

 

124. Was tatet ihr unterwegs?

Wir haben darüber gesprochen.

 

125. Hatte da vielleicht eine etwas anders gesehen und es gesagt?

Nein, alle dasselbe.

 

126. Wie ihr nach Hause kamt, habt ihr es sofort erzählt?

Direkt nicht.

 

127. Warum denn nicht?

Die lachten uns ja doch aus.

 

128. Woher meintet ihr das denn?

Haben wir angenommen.

 

129. Wer hat es denn zuerst bei euch erzählt?

Ich glaube, Maria.

 

130. Wem?

Der Mutter.

 

131. Was sagte die denn?

Weiß ich nicht mehr, hat es aber nicht geglaubt.

 

132. Warst recht müde, seid direkt schlafen gegangen?

Wir haben noch gegessen.

 

133. Hat es euch denn da geschmeckt?

Weiß ich nicht mehr.

 

134. Aber am anderen Morgen wart ihr doch sicher recht müde?

Wie immer.

 

135. Seid doch sicher mal schauen gegangen?

War ja Allerseelen, mußten zur Kirche.

 

136. Habt doch sicher nachgeschaut?

Ja.

 

137. Habt ihr denn was gesehen?

War nichts da.

Wird infolge Müdigkeit und daraus resultierenden Versagens der Grete abgebrochen.

 

Fortsetzung am 3. Juni 1940

138. Bezüglich des Weiterverlaufs der Erscheinungsperiode bis zum Abtransport am 14. November gibt Grete dieselbe Darstellung wie Anni Schulte, es sind keine weiteren Einzelheiten besonderer Art und auch keine anderweitigen Darlegungen festzustellen. Auch sie sagt, daß am Allerseelentage die Mutter Gottes ohne Jesuskind gewesen sei und die letzten Tage vor ihrem Wegkommen sei die Erscheinung immer ernst gewesen.

 

139. Bist du denn nicht auf die Erscheinung einmal zugegangen?

Nein.

 

140. Warum nicht? Angst gehabt?

Kann wohl sein.

 

141. Wie geht die Erscheinung weg?

Erst wird sie etwas dunkler und auf einmal war sie weg.

 

142. Auf Fragen über den Besuch des Kreisarztes, Art und Dauer dessen Untersuchung ergibt sich derselbe Tatbestand wie im Bericht Anni Schulte anläßlich deren Untersuchung festgelegt. Auch Grete betont, sie seien während ihres Göttinger Aufenthaltes deshalb bei dem Geistlichen, welcher in die Anstalt gekommen sei, nicht beichten gegangen, weil sie kein Zutrauen zu ihm gehabt hätten.

 

143. Habt ihr vor eurer Entlassung aus der Anstalt zu Göttingen dortselbst versprechen müssen, nicht mehr beten zu gehen?

Nein, wir mußten versprechen, nicht mehr auf den Friedhof zu gehen.

 

144. Wann hast du die Gottes Mutter nach eurer Rückkehr wiedergesehen?

Am 2. Februar 1938.

 

145. Hats du etwas gefragt und was?

Was wir tun sollten, sagte aber nichts.

 

146. Hast du sonst mal etwas gefragt?

Ja, sag uns, wer du bist.

 

147. Und da?

Da lachte sie.

 

148. Hast du auch später nochmal gefragt?

Ob wir Kranke holen sollten.

 

149. Und was erwiderte sie?

Nein, noch nicht. – Es war dies hinter unserem Hause. (Genauere Nachforschungen ergeben, daß letztere Frage und die Beantwortung am 12. Mai 1938 vollzogen wurden.)

 

150. War die Antwort deutlich vernehmbar?

Ja.

 

151. War die Stimme hoch, oder wie war sie?

Feine Frauenstimme.

 

152. Hast du die Worte so vernommen, als wenn wir zusammen sprechen oder mehr, als wenn jemand in deinem Inneren spräche?

So, wie wir zusammen sprechen.

 

153. Was hast du weiter noch gefragt?

Ob wir jeden Abend kommen sollen.

 

154. Was sagte sie da?

Sagte: Ja. (Nach Angabe der Grete war auch bei dieser Gelegenheit die Erscheinung hinter ihrem Hause und stand ca. 8-12 mtr. vor ihr.)

 

155. Hast du sonst noch gefragt?

Ja, einmal, ob auch Erwachsene sie sehen könnten, machte sie ein ernstes Gesicht. (Wie festgestellt wird, wurden die Fragen der Grete und die Antworten der Erscheinung wie auch deren sonstiges Verhalten so, wie von Nr. 148 bis einschl. 155 angegeben, alle an ein und demselben Abend, also am 12. Mai 1938, vollzogen.)

 

156. Hat die Erscheinung auch irgend eine Bewegung mit dem Mund gemacht?

So, wie wir zusammen sprechen.

 

157. Auf Fragen bzgl. des schon bei Anni besprochenen Schwebens vom Friedhof gibt sie dieselben Darstellungen wie auch Anni. Sie knieten an diesem Abend hinter der Drahtpforte auf der Pfarrwiese, wo sie auch sonst schon öfters hingingen zum Beten.

 

158. In welcher Höhe schwebte sie denn fort?

Wie sonst.

 

159. Ist sie denn nicht auf den Weg herunter gegangen?

Nein.

 

160. Hast du auch einmal ein Kreuz am Himmel gesehen? Es war an dem Tage, an welchem Herr Vikar Kessler bei Euch war.

Nein, an dem Abend habe ich nur die Erscheinung gesehen, kein Kreuz.

 

161. Ist der Schein immer da, oder ist er auch schon mal weg, wenn die Erscheinung sich zeigt?

Der Schein ist immer da.

 

162. Hat er immer dieselbe Helligkeit?

Ist auch schon heller.

 

163. Wie ist deine Stimmung, wenn du den Schein siehst, dieselbe, als wenn du die Mutter Gottes siehst?

Wenn ich die Mutter Gottes sehe, bin ich froher, bin schon froh, wenn ich den Schein sehe.

 

164. Wenn die Mutter Gottes erscheint, was tust du denn?

Beten.

 

165. Immer?

Auch schon fragen, frage auch schon nicht, betrachte die Mutter Gottes.

 

166. Warum betrachtest du denn die Mutter Gottes?

Weil ich nichts fragen kann.

 

167. Wenn du die Mutter Gottes siehst, hörst du denn auch die anderen Leute immer beten?

Nein.

 

168. Kommt das häufiger vor, oder nur hier und da, daß du dann nichts hörst?

Immer.

 

169. Nach dem Verschwinden der Erscheinung kannst du dann noch beten oder bist du zu müde?

Na, wenn man da schon müde von wird.

 

170. Steht die Erscheinung immer in der gleichen Entferung von euch?

Nein.

 

171. Wie weit ist die Entfernung?

Sehr verschieden.

 

172. Hast du die Erscheinung auch auf der Straße mal gesehen?

Nein.

 

173. Auf Fragen erklärt sie ebenfalls, daß sie gehört hat, wie die Erscheinung am 24. Oktober gesagt hat: Offenbaret alles, was ich euch gesagt habe, den Geistlichen.

 

174. Habt ihr denn nicht mal gefragt, was ihr tun solltet?

Haben öffters gefragt, was wir tun sollen, aber keine Antwort bekommen.

 

175. Hast du die Erscheinung mal vom Fenster eures Hauses gesehen?

Nein.

 

176. Hast du die Mutter Gottes mal ohne Jesuskind gesehen?

Ja, Gründonnerstag Abend, am Graben. (Es handelt sich um den Gründonnerstag 1938. Im Übrigen wird auch hier nochmals auf den Allerseelentag 1937 verwiesen. Demnach also hat Grete die Erscheinung zweimal ohne Jesuskind nach ihren Angaben geschaut.)

 

177. Wie war das denn am 18. August 1939?

Maria fragte, zeig uns Deine Himmelfahrt oder so ähnlich.

 

178. Und da?

Ist sie in die Höhe gegangen.

 

179. Wie ist sie in die Höhe gegangen?

Gerade, das Jesuskind hat gewinkt.

 

180. Wie lange?

Mehr als fünf Minuten.

 

181. Wo blieb denn da der Schein?

Blieb immer um sie.

 

182. Hast du auch schon mal die Augen zugemacht, als die Erscheinung da war?

Nein, was soll das denn auch? Wir sind froh, daß wir sie sehen, andere geht das nichts an.

 

Vorstehender Bericht wurde von Grete Ganseforth sorgfältig durchgelesen und eigenhändig unterschrieben: Papenburg, den 28. Mai 1941