• Offenbarung an Barbara Weigand, Bd. 1-7

Seht zurück, es ist die Zeit, wo Martin Luther Meine Kirche spaltete in zwei Teile. Von da an trat Satan in der Welt auf und richtete Unheil über Unheil an, die Völker wurden immer leichtfertiger und leichtfertiger, das Gift drang ein bis in die innerste Faser, alle Völker sind gottlos geworden und der Glaube hat bis zu den besten Meiner Diener abgenommen. Darum hat Mein himmlischer Vater beschlossen, die Menschheit zu züchtigen und durch große Strafgerichte heimzusuchen. (Vigil Kreuzerhöhung 1896)

 

Welch himmelweiter Unterschied zwischen einem katholischen Christen und einem Christen, der da einer anderen Religion angehört! Niemals werden diese jene Plätze einnehmen, die die abgefallenen Engel verloren haben. Dahin sind nur die Kinder der katholischen Kirche berufen. Die da einer anderen Kirche angehören, auch wenn sie noch so gut und brav und noch so rechtschaffen gelebt, können nie und niemals die Plätze einnehmen, die die gefallenen Engel verloren haben.

Dieses Licht besitzt nur die römisch-katholische Kirche, nicht aber die Irrgeister, die da vorgeben, die Kirche zu reformieren wie Luther, Calvin, und wie sie alle heißen, die da etwas herausgenommen von dem Licht, das der Sohn Gottes gebracht vom Himmel, und dieses Dämmerlicht ist längstens erloschen durch die Jahrhunderte, und man will nichts mehr wissen, als nur nach der Vernunft noch leben.

Darum, meine Kinder, o freuet euch, ihr Kinder der katholischen Kirche, die ihr dieses Licht besitzt; aber macht es euch auch zu Nutzen, laßt euch erleuchten von diesem Licht; laßt tief in eure Seele hineinschimmern das Licht des Glaubens, damit eure Umgebung sieht, daß ihr andere Menschen geworden seid, und helft, diesen Glauben verbreiten, diesen Glauben unterstützen durch gute Werke. (Fest Hl. Erzengel Michael am 27. September 1899)

 

Wehe euch! Das Volk, das zugrunde geht durch solche gottlose Lehren, wird von euch zurückverlangt, und nie ist es zu beschreiben, wie Ich mit denjenigen verfahre, die ein Volk verführten wie ein Luther, wie Calvin. (Dritter Freitag im Oktober 1899)

 

Wo hat ein Luther, ein Calvin, ein Nestorius, wo haben alle diejenigen, die da vorgeben, die wahre Kirche zu bilden, ihre Kirche gestiftet und geboren? Vielleicht am Kreuz der Verachtung und Verdemütigung? Nein, nein, in Palästen, in Wirtschaften, in Gasthäusern. Dort hat er sie geboren und verbreitet. Er hat sich an die Großen der Erde gemacht, die da gern schwelgten, eine Ehefrau beiseite schieben wollten, um eine andere, die ihren Augen mehr gefiel, sich heimzutun. Meine Kirche aber, die heilige römisch-katholische Kirche, mußte am Kreuz geboren werden, an das Kreuz mußte der Stifter dieser Kirche steigen, und vom Kreuz herab befahl Er Seiner Mutter: "Siehe da, Deinen Sohn", und dem Sohne sagte Er: "Siehe da, deine Mutter!" (Dritter Freitag im März 1900)

 

Ich bin der Herr, dein Gott! Du sollst dir keine fremden Götter machen, um sie anzubeten! Und alle, die das goldene Kalb anbeten, Eigenliebe, Fleischeslust, Augenlust, die haben sich einen eigenen Gott gemacht, und diesen beten sie an. Als Ich im Alten Bunde sah, daß das Volk abgewichen war vom rechten Weg, wo noch viele gläubig waren, aber doch schon anfingen, die heidnischen Sitten sich anzueignen, da gab Ich dem Volke Gottes durch auserwählte Männer, durch einen Moses, den Ich erwählte, die zehn Gebote. Diese zehn Gebote bestehen heute noch. Ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern sie zu erfüllen. Diese hast du zu erfüllen, Mein Freund, ihr alle Meine Kinder!

Und dazu gab Ich noch im Neuen Bund in Meiner Kirche die sieben heiligen Sakramente, die so viele Gnadenquellen sind als da Sakramente sind, in denen ihr alle euch baden und waschen und reinigen könnt, und ihr alle könnt zur höchsten Stufe der Heiligkeit gelangen, wenn ihr nur wollt. Weil dieses aber in jetziger Zeit so sehr mißachtet wird, weil es in Meiner Kirche so weit gekommen ist, daß die Christen allmählich mehr liebäugeln mit der Welt und mehr hinneigen zu denen, die längst abgefallen sind und sich ausgeschieden haben und denen anhängen, die da vorgeben, die Religion Christi zu verbessern, die da als Reformator auftraten und sich eine eigene Religion bildeten nach ihren Begriffen, nach ihren Ideen, seht euch um, seht euch an, welches der Grundzug in ihnen war, weil sie nicht mehr das harte Joch des Evangeliums tragen wollten, weil sie, wie ein Luther und ein Calvin und wie sie alle heißen, gern der Fleischeslust frönten, weil sie zu viel hineinschauten in den Becher des Lebens, der Gottlosigkeit, und dann, um recht viele Anhänger zu sammeln, um nicht allein zu stehen, dem Volk die Religion leicht und süß und angenehm machten und sie dem Volke vortrugen.

Sie wußten, wie das Volk zu packen ist. Sie machten sich an die Großen der Erde, die mit zeitlichen Gütern gesegnet waren, die an der Spitze standen, die das Volk regieren sollen. Dem einen war das Weib, das mit der Ehe ihm verbunden war, nicht mehr recht. Er wollte, weil er noch ein gläubiger Christ war und er sich nicht mehr traute, so zu leben, sich Erlaubnis verschaffen durch einen solchen Reformator, und dieser machte sich an die Großen der Erde und gewann sie durch seine falsche Lehre, und um Deutschland ist es viel geschehen. In allen Herren Ländern hat er vieles angerichtet und viele, viele gewonnen. Das arme Volk mußte, ob es wollte oder nicht. (Fest Sankt Peter und Paul 1900)

 

Barbara: Nach diesem Anblick öffnete sich auch die Erde, und ich schaute in einen schauerlichen Abgrund, und ich sah eine große Schar häßlicher Gestalten, noch viel größer als die der himmlischen Geister darin. Einer, ein großer, mächtiger Herr, tat sich besonders hervor. (Aus einer über die geistige Entwicklung und den späteren Verfall des religiösen Lebens dieser Gegend gehaltenen Predigt am Nachmittag, nachdem ich dieses geschaut, erkannte ich, daß dies Luther mag gewesen sein.) Diese höllische Schar lachte und spottete, als Bonifatius so jammerte: "Gelt, ihr habt ausgesäet, wir aber haben geerntet. Wo sind eure Verdienste?" Und sie lachten und höhnten so fort. Bonifatius entgegnete immer wieder. Es war ein langer Wortwechsel zwischen beiden Scharen. (9. Juni 1901)

 

Den Priestern eurer Zeit aber habe Ich mitten in die gottlose Welt hineingestellt, um nicht nur für sich zu kämpfen gegen diese Welt, sondern auch andere tüchtig zu machen und ihre Seelen zu retten. Je nach Verdienst die Belohnung! Diese Meine Diener haben zu verbessern, was ihre Amtsbrüder zur Zeit, als Luther auftrat, versäumten. Weil jene sich einer trägen Ruhe überließen, konnte Luther ungestört in Deutschland sein Unwesen durchsetzen. Dies war die Zeit, wo Meine Kirche ihren Glanz verlor, und zwar verlor durch die Lauigkeit, mit der man nur einer trägen Ruhe frönen wollte; denn damals war Meine Kirche sehr reich, und sie mußte gedemütigt werden. Jetzt aber soll sie wieder zu neuem Glanz emporblühen, und Meine Diener müssen sich sehr anstrengen. (2. August 1906)