• Die Medaille der Erlösung
  • Skapulier des Siegels des Lebendigen Gottes
  • Der Kreuzzug des Gebets
  • Das Buch der Wahrheit, Bd. 3
  • Das Buch der Wahrheit, Bd. 2
  • Das Buch der Wahrheit, Bd. 1

Meine innig geliebte Tochter, für Mich wird eine Zeit verstärkten Leidens kommen, wenn Meiner Passion am Kreuz gedacht wird. Kein Mensch versteht das Ausmaß Meines Leidens während Meiner Kreuzigung oder begreift die Art, auf die Ich gegeißelt wurde.

Meine Geißelung war am schlimmsten. Ich wurde von zehn Männern auf eine wilde und brutale Weise geschlagen und jede Stelle Meines Körpers wurde aufgeschlitzt. Das Fleisch auf Meinem Rücken war zerrissen und Meine Schulterblätter waren sichtbar. Ich konnte kaum stehen und ein Auge war blutunterlaufen und zerquetscht. Ich konnte nur durch Mein linkes Auge sehen.

Zu dem Zeitpunkt, als sie Mich vor Pontius Pilatus brachten und die Dornenkrone auf Meinen Kopf setzten, konnte Ich kaum aufstehen. Sie zogen Mich dann aus, streiften Mir danach ein kurzes, rotes Gewand über Meinen Kopf und legten dann einen Palmzweig in Meine rechte Hand. Jeder Dorn war wie eine Nadel – so spitz war er. Einer dieser Dornen durchstieß auch Mein rechtes Auge, sodass Ich kaum fähig war, etwas zu sehen. Ich verlor so viel Blut, dass Ich Mich erbrach und Mir so schwindelig war, dass Ich, als Ich Meinen Aufstieg zum Kalvarienberg begann, das Kreuz nicht halten konnte.

Ich fiel so viele Male hin, dass es Stunden dauerte, bevor Ich die Spitze des Hügels erreichte. Ich wurde jeden Schritt des Weges gegeißelt und gepeitscht. Mein Körper war überall blutig und mit einer dicken Schweißschicht bedeckt, die durch eine sengende Sonne erzeugt wurde. Ich wurde ein paar Male ohnmächtig.

So sehr dies alles auch schmerzhaft und quälend war, so war das Furchtbarste von allem doch der Mir entgegengebrachte Hass, nicht nur durch die Erwachsenen den Weg entlang, sondern auch durch kleine Kinder, die Mich traten, weil sie dem Beispiel ihrer Eltern folgten. Die Schreie, die aus ihren Mündern kamen, und der Hass waren nichts im Vergleich mit der Angst, die sie vor Mir hatten. Denn hinter all dem steckte, dass sie sich noch immer nicht sicher waren, ob Ich tatsächlich der Messias war oder nicht, auf den sie schon so lange warteten. Deshalb war es leichter, Mich zu hassen und Mich zu verurteilen anstatt Mich anzunehmen; denn das Annehmen hätte bedeutet, dass sie ihr Leben hätten ändern müssen.

Mein qualvollster Moment war, als Ich auf dem Boden auf Meiner Seite lag – nachdem Mir erneut in den Rücken getreten wurde – und als Ich Meine geliebte Mutter sah, wie Sie auf Mich blickte. Ihr Herz war gebrochen und Sie musste von zweien Meiner Jünger gehalten werden. Ich konnte Sie nur durch das eine verbliebene Auge sehen und Ich konnte es nicht verkraften, Ihre Qual zu sehen.

Der Hohn, die Schreie und das Gebrüll, das aus der Menge von Hunderten kam, konnten vom Boden her, auf dem Ich lag, gefühlt werden und es waren sechshundert Soldaten nötig, um die Kreuzigung von Mir selbst und von sechs anderen zu organisieren und zu beaufsichtigen.

Ich stand im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit, und die anderen litten nicht so, wie Ich. Als Meine Handgelenke an der Basis Meiner Daumen ans Kreuz genagelt wurden, konnte Ich nichts mehr fühlen. Mein Körper war so zerschlagen und von Verletzungen übersät, dass Ich einen Schock erlitt. Meine Schultern waren ausgerenkt und Meine Arme waren aus ihren Gelenken gerissen.

Die schlimmsten körperlichen Verletzungen wurden Meinem Körper zugefügt, bevor Ich ans Kreuz genagelt wurde. Aber Ich gab keinen Schrei von Mir. Keinen Protest. Nur ein Flüstern. Dies machte Meine Henker rasend, die eine Reaktion hervorrufen wollten, um ihre Lüste zu befriedigen.

Ich beschäftigte Mich überhaupt nicht mit ihnen; denn das zu tun hätte bedeutet, dass Ich Mich mit Satan und seinen Dämonen hätte beschäftigen müssen, von denen ihre Seelen befallen waren. Deswegen war ihre Bösartigkeit Mir gegenüber so intensiv.

Ich hing fünf Stunden lang am Kreuz. Die Sonne brannte sengend herab und es gab keine Wolken, um dabei zu helfen, das Brennen Meiner Haut zu vermindern. Als Ich Meinen letzten Atemzug tat, gebot Mein Vater das unverzügliche Aufkommen von schwarzen Wolken und Donner und Blitzen. Der Sturm, der dann stattfand, war von einer derart furchterregenden Stärke und kam so plötzlich, dass Meine Zuschauer zu diesem Zeitpunkt keinen Zweifel mehr hatten, dass Ich tatsächlich der Erlöser war, der von Gott Vater gesandt worden war. (29. März 2012)