• Heroldsbach - Eine mütterliche Mahnung Mariens
  • Erscheinungen in Heroldsbach

B. Berichte von Erwachsenen, welche behaupten, zu anderer Zeit die Muttergottes gesehen, oder andere übernatürliche Erlebnisse gehabt zu haben.

Maria Empfängnis, 8. Dezember 1950, in Heroldsbach

Am Abend nach der letzten Erscheinung ging ich das Erscheinungsgelände entlang, zum Birkenwäldchen hinunter. Da schon einige Regentropfen gefallen waren und es den Anschein hatte, dass es richtig zum Regnen kommen würde, hatte ich einen Gummimantel mit Bindegürtel angelegt. Diesen Gummimantel hatte ich von einer Bekannten zu dieser Fahrt entliehen. Auf dem Wege zum Birkenwäldchen sah ich plötzlich vor mir am Boden den Bindegürtel zu meinem Gummimantel liegen. Gleichzeitig musste ich feststellen, dass der Bindegürtel an meinem Gummimantel fehlte, und war darob sehr verwundert. Als ich nun den Gürtel aufhob, stellte ich zu meinem Erschrecken fest, dass er in drei Stücken war. Das Ganze war mir unerklärlich, denn wie konnte ich auf dem Wege, den ich noch nie gegangen war, etwas finden, das ich und zwar nur ich selbst verloren hatte. Wenn man beim Gehen etwas verliert, so kann das nur hinter einem am Boden liegen, aber nicht vor einem.

Es war nach einer kurzen Rast in Augsburg. Ich stieg ins Auto ein und begab mich zu meinem Platze. Da finde ich wieder am Boden ein Stück Gürtel, das ich zu meinem in drei Teilen befindlichen Gürtel gehörend feststelle. Dieses vierte Stück steckte ich nun zu den andern drei Stücken zutiefst in meine Reisetasche. Man kann sich vorstellen, dass ich für den Rest der Fahrt ziemlich niedergedrückt war, da mich immer wieder der Gedanke an den defekten Gürtel zu meinem entliehenen Gummimantel befiel.

Wie groß war aber mein Erstaunen und mein freudiges Erschrecken, als ich zu Hause angekommen, aus meiner Tasche heraus nicht den Gürtel in vier Stücken, sondern den vollständig intakten Gürtel herausnehmen kann, der zusammengerollt sich in der Tasche befand. Da kein zweiter Gürtel zu dem Mantel existiert und da kein Gürtel in vier Teilstücken nach meiner Heimkunft zu finden war, sondern nur ein gänzlich unversehrter, so kann ich mir diese Tatsachen auf natürliche Weise nicht erklären.

Vielleicht hängt aber das Ganze mit der Tatsache zusammen, dass ich acht Tage lang vor der Fahrt nach Heroldsbach täglich vor dem Muttergottesaltar unserer Pfarrkirche betete. Schon seit jeher hat mich die Statue dieser Muttergottes mit ihrem lieben mütterlichen Antlitz angezogen, so dass ich hieher immer wieder voll Vertrauen kam. Und so bat ich sie denn auch während dieser acht Tage vor meiner Heroldsbacher Fahrt, dass sie mir in Heroldsbach in ihrer Güte ein Zeichen als Beweis ihrer Anwesenheit geben möge.

Es ist leicht zu verstehen, dass ich ein ganz anderes Zeichen von der Gottesmutter erwartete als gerade dieses, was ja aus unserer menschlichen Schwachheit heraus erklärt werden kann. Auf jeden Fall schaue ich es als eine unverdiente Gunst der Himmelsmutter an, dass sie mir, die ich nach meinem ärgerlichen Erlebnis voll Zweifel und Niedergeschlagenheit von Heroldsbach abfuhr, am Ende der Fahrt, bei meiner Heimkunft, so überraschend durch ein Zeichen meine Bitte dennoch erfüllte und meine Enttäuschung zur freudigen und frohen Gewissheit werden ließ. Ich erkläre hiermit, dass ich diese Begebenheit wahrheitsgetreu geschildert habe und dass ich bereit bin, die Wahrheit dieser Schilderung mit einem Eide zu bekräftigen.

D., 15. Oktober 1951
gez. K. Fu. aus D.

 

Eidesstattliche Erklärung

Frau A. Bö., aus B., geb. 1885, erklärt vor dem Pfarramt B. am 29. Dezember 1950: Am Heiligabend war ich mit Frau Mi., B., in Heroldsbach. Etwa gegen 20.00 Uhr abends sah ich vom Podium aus unten im Acker, Richtung Thurn, mehrere Engelsgestalten, etwa einen halben Meter über dem Boden schwebend, über dem Acker herumschwebend, zwei hellblaue, etwa sechs rote, je etwa einen halben Meter groß. Ich sah diese Engel etwa 2 bis 3 Minuten. Plötzlich sah ich, als ich hinunterging, nichts mehr, der Platz dort war von Menschen umgeben. Als Ausgangspunkt der schwebenden Engel sah ich die Richtung vom Altärchen am ersten Mast, einige Äcker weg, Richtung Thurn.

gez. A. Bö. aus B.

 

Am Feste Maria Empfängnis (8. Dezember 1950) bereitete ich mich auf Heroldsbach durch eine neuntägige Andacht zur lieben Muttergottes vor. Dafür durfte ich auf der Heimfahrt folgendes erleben. Ich hatte in Heroldsbach vier Bildchen gekauft, auf denen die Gottesmutter mit dem Jesuskind aus der Grotte von Thurn abgebildet war. Dabei hatte ich das große Glück, dass diese Bildchen von der Muttergottes selbst während einer Erscheinung mit andern Andachtsgegenständen gesegnet wurden.

Auf der Heimfahrt bemerkte ich zu meinem Schrecken, dass eines der Bildchen in meiner Reisetasche arg verschmutzt wurde. Das Bildchen hatte ich mit den andern in ein Büchlein gelegt, das sich in der Tasche mit Reiseproviant befand. Das Gesicht der Muttergottes war von Fett, Obst, Zimt usw., das von einem Apfelstrudel herrührte, ganz verschmutzt. Nachdem ich versuchte, das Bildchen sauber abzuwischen, legte ich es tief betrübt wieder obenauf in das Büchlein.

Zu Hause angekommen, wollte ich meiner Schwester am andern Morgen ein Bildchen geben. Dabei stellte ich fest, dass sich unter den vier Bildchen kein beschmutztes mehr befand. Es waren die vier Bildchen, die ich in Heroldsbach gekauft hatte, und auf keinem der vier Bildchen war die geringste Spur einer Verschmutzung mehr zu finden. Da ich weiß, wie schwer es ist, wie hoffnungslos es ist, ein mit Fett verschmutztes Papier wieder sauber zu bekommen, wenigstens einigermaßen, so kann ich mir die Tatsache, dass auf keinem der Bildchen die geringste Spur von Fett zu finden war, auf natürliche Weise nicht erklären. Ich erkläre hiermit, dass ich diese Begebenheit wahrheitsgetreu geschildert habe und dass ich bereit bin, die Wahrheit dieser Schilderung mit einem Eide zu bekräftigen.

D., 15. Oktober 1951
gez. L. Ab., aus D.

 

Ich, der ich doch in meinen früheren Jahren kein Engel war, besuchte im Oktober 1949 die Erscheinungsstätte der lieben Gottesmutter und fand vom ersten Besuch an bei den vielen, großen Segnungen eine große Erleichterung meines Seelenheiles. Als mein Sohn anfangs 1950 selbst Muttergotteserscheinugen hatte, wurde mein Gebet und Vertrauen noch inbrünstiger und so fuhren wir am 27. August 1950 wieder nach Heroldsbach. Mein Sohn hatte wieder die Erscheinung unserer lieben Gottesmutter. Sie gab ihm die Aufforderung, am Montag, 28. August 1950, mittags 12.00 Uhr in der Gnadenkapelle zu sein. Als der Montag anbrach, konnte mein Kind nicht kommen, denn er klagte schon lange über fürchterliche Kreuzschmerzen und nach der Sonntagserscheinung war es ihm unmöglich, seinen Gang zum Berg zu machen, da nach Aussage des Arztes Nierenkrankheit festgestellt wurde. Ich nahm erneut meine Zuflucht zur lieben Gottesmutter, sie möge mir doch meinen einzigen, den ich noch habe, verschonen und wieder gesund werden lassen, und ich habe so gebetet, dass die Krankheit meines Sohnes heute viel, viel mehr gebessert ist.

An diesem Gnadentag, abends zwischen 21.00 Uhr bis 21.30 Uhr am Dienstag hatte ich selbst die Gnadenerscheinung und zwar oben am Berg nach der Lichterprozession. Wir beteten den schmerzhaften Rosenkranz. Beim dritten Gesetz sah ich, wie eine große Sternschnuppe vom Himmel niederging auf die Grotte im Birkenwald. In diesem Moment war die Grotte am Wald wie in Gold getaucht. Die liebe Gottesmutter war wie in Gold, und es gingen Strahlen von Ihr aus. Beim Rosenkranzgesetz: "Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist", war die liebe Gottesmutter in der Grotte. Beim Gesetz: "Der für uns das schwere Kreuz getragen hat", war die liebe Gottesmutter aus der Grotte – sie ist mir größer vorgekommen als 1,63 Meter, was meine Größe ist. Sie hatte das liebe Jesuskind auf dem rechten Arm. Das liebe Jesuskind hatte sein rechtes Händchen gegen seine Brust gelegt und hatte etwas darinnen. Was das war, konnte ich nicht feststellen, trotzdem ich das Augenglas abnahm und wieder benützte. Die Erscheinung selbst war nicht, wie ich die unsrige Statue gesehen habe in der Kirche (in Forchheim), sondern die liebe Muttergottes hatte eine Krone, die oben Spitzen mit kleinen Entfernungen voneinander hatte. Was oben in der Mitte an der Spitze war, konnte ich leider auch nicht erkennen. Der Mantel war blau, ganz eng um den Hals gelegt, auch die Krone des lieben Jesuskindes war genau wie die der lieben Gottesmutter. Als das Rosenkranzgesetz, der für uns das schwere Kreuz getragen hat, beendet war und das Ehre sei dem Vater und dem Schrie und dem Heiligen Geiste, war die liebe Gottesmutter aus meinen Augen verschwunden. Diese meine Ausführungen kann ich jederzeit vor Gott beeiden. Zum weiteren Verhör oder zu weiteren Aussagen bin ich jederzeit bereit.

gez. G. Ro., F.

 

M., 7. Januar 1951
Werter Herr Hochwürden

Um der Aufforderung zu gehorchen, möchte ich folgendes erklären. Am 1. November gingen wir nach der letzten Erscheinung mit Herrn Norbert zum Birkenwald. Unter frommen Gebeten und Gesängen waren wir ganz hingerissen. Als wir nun am Kreuz angekommen waren, beteten wir die Brigittengebete. Da ich diese gut kannte, nahm ich mir vor, sie erst recht andächtig zu beten. Als wir bei den letzten Gebeten waren, wurde ich durch Frau Br., die an diesem Abend immer bei mir blieb, gestört. Sie sagte: "Frau Kl., gucken Sie doch mal, da ist was." Ich wollte mich nicht stören lassen und sagte, da ist noch ein Bildstock. Kurz darauf sagte Frau Br. dasselbe, worauf ich etwas verärgert antwortete: "Da zünden Sie jetzt die Kerzen an." Frau Br. wurde nun sehr unruhig und zitterte am ganzen Körper, sie bat mich nochmals nach der Lichtung hinter dem Kreuz zu schauen. Ich blickte hin und sah wirklich die Muttergottes. Erstaunt rief ich aus: "O, wie schön!" Ich sah sie in Übergröße, schlank, ganz in weiß und etwas verschleiert. Den Kopf ein wenig zur rechten Seite geneigt und zeigte ein freundliches Gesicht. Ihr Haupt war mit einer Krone bedeckt. Die Erscheinung schwebte etwa 1 Meter über der Erde. Wie ich dieselbe sah, konnte ich nur einige Schritte gehen. Die Anwesenden riefen: "Gottesmutter", und liefen in Richtung der Erscheinung, die nun verschwand. Ich war enttäuscht, denn das irdische Licht war mit dem anderen nicht zu vergleichen. Ich erkläre dieses an Eidesstatt und versichere, Obiges nach bestem Wissen und Gewissen niedergeschrieben zu haben.

Hochachtungsvoll
gez. Frau B. Kl.

 

F., 12. Januar 1951
Hochwürdigster Herr Pfr. Gailer

Zu meinem Schreiben, Ende November, möchte ich noch folgendes laut Rücksprache durch Herrn Koch-Bürstatt, Ihnen mitteilen, was ich persönlich, am 31. Oktober 1950, beim Sonnenwunder von 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr geschaut habe. Die Sonne kreiste sehr schnell, davor stand eine große Scheibe, wie eine Hostie, so dass ich die Kreuzigungsgruppe erblicken konnte. Unterhalb der Sonne bildeten sich drei große rote Kugeln, welche sich in gewissen Abständen bildeten und zusammenschmolzen. Dies wiederholte sich mehrmals. Es ging mir durch den Sinn: "O, heiligste Dreifaltigkeit, ein Gott in drei Personen." Sodann ging ein breiter Streifen, rot wie Blut, unterhalb der Sonne, welcher weiterfloss. Nach dem sah ich ca. zehnmal ein großes Kreuz in Blitzesschnelle zum Birkenwald fliegen. Beim Gebet der sieben Schmerzen Mariens stand ein Schwert quer durch die Sonne. Von der Sonne bis zum Wald sah ich eine große Fläche, wunderschöne Farben, sodann fielen sehr viele rote Kugeln zur Erde, dann in blau, welche nach allen Seiten flogen. Alsdann bildete sich ein großes Kreuz aus blauen Kugeln, mehrere Male. Am Schluss erblickte ich große Buchstaben, welche sich dreimal bildeten. Vorstehendes ist wahrheitsgetreu niedergeschrieben. Ich verbleibe im Namen Jesus, Mariä.

Ihre K. La. aus F.

 

Schw., 26. Dezember 1950
Hochwürdiger, hochverehrter Herr Pfarrer Gailer

Entschuldigen Sie, bitte, wenn ich Sie mit nachstehenden Zeilen belästige. Ich war am Heiligabend auf dem Berge in Heroldsbach. Es war nicht das erste Mal, aber es soll auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Wir kamen am ersten Feiertag, früh 6.30 Uhr hier an und ich ging rasch nach Hause, zog mich um und ging in die Heilig-Geist-Kirche und zum Beichten. (Was wir dort nicht besorgen konnten, weil wir erst abends gegen 18.00 Uhr dort ankamen.) Also begab es sich, dass unser Hochw. Herr Pfr. N. durch mich erfuhr, dass ich in Heroldsbach gewesen. Da sagte er: "O Gott, das sollst Du doch nicht tun, es gehen ja viele hin, die nicht viel religiös sind, und jetzt auch Du. Bleibe weg! Du wirst sonst aus der Kirche ausgeschlossen!" Ich kann nicht meinem Beichtvater folgen, ich hatte am 21. Juni 1950 ein sechsjähriges Mädchen dabei, hatte böse Beine (Venenerweiterung), hatte das Kind drei Stunden Hin- und drei Stunden Heimfahrt auf meinen Beinen, sitzen ohne Beschwerden. Ich war in diesem Jahr über ein Vierteljahr krank gelegen an Herzgeschichten und war mit meinen Nerven ganz fertig. Meine Augen zappelten so arg, dass ich mich fast schämte, auf die Straße zu gehen. Ich konnte nicht knieen, was auch unser Hochw. Herr Pfr. von St. Anton wusste; er sieht mich aber seit diesem Tag nur auf den Knieen. Ich habe ihm erklärt, ich habe die Gottesmutter gesehen als Nonne mit einer Krone auf dem Schleier, aber nur kurz im Vorbeiziehen. Die Gottesmutter nahm am 21. Juni einen anderen Weg. Ich schaute nach dem Apfelbaum und da begegnete mir die Erscheinung zwischen den Mädchen. Wie mir's war, kann ich Ihnen nicht sagen. Erst war ich ganz weg und fühlte keinen Boden unter den Füßen. Das Mädchen sah aber dreimal die Erscheinung, wusste aber nicht, was das war, bis ich es ihm erklärte, was es gesehen habe. Zu Hause fiel das Kind frohlockend der Mutti übers Bett und sagte, Mutti, ich habe dreimal die Muttergottes gesehen, aber die Frau He. hat sie nur einmal gesehen. Das Mädchen heißt R. Hö. und wohnt in Schw.

Darf ich Sie bitten, Hochwürden Herr Pfarrer, mir doch mitzuteilen, ob ich gegen das Verbot handeln darf und wieder nach dem hl. Berg wandern. Und daran stößt sich unser Hochw. Herr Ni. Die Kinder gehen früh zur hl. Kommunion und abends bekommen sie nochmals die mystische Kommunion, wie ist das zu verstehen? Für Ihre liebevollen Bemühungen sage ich Ihnen ein tausendfaches Vergelts Gott. In der Liebe der Gottesmutter verbleibe ich dankschuldigst.

gez. Frau B. Her., Schw.

 

Wat., 1. Mai 1951
Hochw. Herr Pfarrer

Herzlichsten Dank für Ihren sehr interessanten Bericht über Ihre Erlebnisse in Heroldsbach. Ich war dort am 13., nachmittags und abends. Ebenso am 14., abends. Am 13. April ging ich nachmittags mit einigen Herren der Kommission zum Teufelsloch, um, dort ein Experiment zu machen mit meinem Pendel. Dieses gab einen ganz schlechten Ausschlag. Daraufhin hielt mir ein Herr ein Skapulier vor, ich solle pendeln, ob es geweiht sei oder nicht. Es gab negativ an. Der betreffende Herr (wie ich aus dem Vortrag am Samstag von Dr. Sigl merkte), war eben dieser Referent, der erzählte im Vortrag, dass er von der Muttergottes weggeschickt worden sei, weil er einen Geistlichen angelogen habe, bloß in der Absicht, etwas zu experimentieren. Als mich einige anschauten bei dieser Bemerkung, kam mir die Vermutung, ob ich wohl jener Geistliche gewesen sein soll; dass also jenes Experiment (Skapulier) doch stimmte. Ich fühlte mich natürlich an Ort und Stelle vor der Umgebung blamiert, zog mich zurück. Nachher (Freitag abends 17.00 Uhr und 19.00 Uhr) durfte ich zweimal bei der Erscheinung die Muttergottes berühren. Als Ergänzung zum Bericht vom 13. April abends möchte ich bemerken, dass ich bei der Br. Klaus-Vision (ca. 22.00 Uhr) eine große weiße Taube über den Herrenberg fliegen sah. Auch Herr Sa. von G. bezeugte es. Die beiden Stammes-Nachkommen von Br. Klaus wurden getrennt (Freitag und Samstagabend) ans Podium gerufen zur Berührung bzw. Handreichung. Besonders überzeugte mich die Echtheit, als ich am Samstag Abend (nach der Rückkehr von Bamberg) vor der Erscheinung der Hlst. Dreifaltigkeit zwei der Kinder Rosen streuen sah auf den Weg und beim Podium den Rosengeruch deutlich spürte, obwohl bloß Hortensien dort standen.

Am Freitag Abend wurde ich auf dem Berg von einem Studenten (techn. Hochschule von Erlangen) gefragt, ob ich an die Echtheit glaube, er habe sich etwas gestoßen an der Haltung (rasches Kniebeugen und Kreuzzeichen) der Kinder. Meine Antwort muss ihm doch genug gesagt haben, denn er stimmte nachher kräftig ein ins "Großer Gott...". In Weingarten war böse Stimmung gegen uns. Ein Pater wollte den Unsrigen nicht einmal den Segen geben mit der Hl. Blut-Reliquie. Der Bruder Sakristan hat mir in der Sakristei entgegengehalten, ich sei "exkommuniziert" usw. Dem Abt konnte ich bloß einen Gruß ausrichten. Die neueste Nummer des "Herz-Jesu-Sendbote" bringt auf drei Seiten einen Artikel gegen Heroldsbach, unterzeichnet von L. Sch., Vikar V. Lauter veraltetes Geschütz gegen Heroldsbach. Ich verstehe nicht, dass der Redakteur P. Fleischlin von Schönbrunn den Artikel angenommen hat. Auch dort wieder Ablehnung mit dem Spruch: "Causa finita." Ist es gut, wenn man kurz Antwort gibt darauf oder haben Sie im Sinn, etwas dem Redakteur H. H. Dr. Jos. Fleischlin zu antworten? Dieser Jesuit, der viel Exerzitienkurse gibt, könnte noch viel schaden sonst, wenn er nicht zum Schweigen gebracht wird. Im Pfarrhaus zu Heroldsbach musste ich eine Reliquie (von den Ausgrabungen unseres alten Klosters) zurücklassen, da es keine Gelegenheit gab, den Namen des betreffenden Heiligen zu erfragen. Herr Schoch hat sie dort hinterlegt. Ich hoffe immer, nochmals im Mai hinzukommen. Nochmals besten Dank und für ihre Bemühungen und Kämpfe für Heroldsbach, beste Wünsche und Gottes Segen.

Herzlichen Gruß
gez. J. Ha., Spiritual
Brief an Pfr. Leu., O.

 

Z., 3. Juni 1951

Am 8. Dezember 1950, bei der 15.00 Uhr-Erscheinung, nachmittags, verspürte ich längere Zeit einen starken Weihrauchduft. Schauung in der Nacht vom 8. auf 9. Dezember 1950 zwischen 1.00 Uhr bis 2.15 Uhr. In dieser Zeit hatte die Seherin Frau Wa. am Podium drei Visionen. während welcher ich zweimal den Himmel offen sehen durfte. Er bestand aus lauter kleinen ständig schimmernden roten Wölkchen, deren Anblick einen tiefen Eindruck in mir hinterließ. Nach kurzer Zeit rollte er sich von oben nach unten zu und ich sah wieder den Nachthimmel. In der Nacht vom 22. auf den 23. Mai, ca. 3.00 Uhr, als ich mit den Betern am Podium stand, flog von der Notkapelle her in langsamem Fluge eine weiße Taube an mir vorüber, bog dann plötzlich nach oben und verschwand. Bei der 19.30 Uhr-Erscheinung am Mittwoch Abend, 23. Mai, als die Kinder von der Himmelswiese herkommend, bei der St. Michaelskapelle den von den Engeln gebrachten Körben Himmelsblumen zum Schmücken entnahmen, verspürte ich wellenweise sehr starken Rosenduft. In der Nacht vom Freitag (25.) auf den Samstag verspürte ich während des Gebetes, auf der Kapellenseite am Podium stehend, ca. eine Stunde läng starken Weihrauchduft. Dass obige Angaben der Wahrheit entsprechen, bestätigt unter Eid.

gez. M. Ko.

 

Eidesstattliche Erklärung

Am heiligen Dreikönigstag, 6. Januar 1951, besuchte ich erstmals Heroldsbach. Ich bin Schwerkriegsversehrter, stehe im 25. Lebensjahre und sollte auf Anraten der behandelnden Ärzte, nachdem ich bereits dreimal am Fuße operiert worden bin (im städtischen Krankenhaus Bamberg und im Versehrten-Krankenhaus Werneck), demnächst amputiert werden. Um nichts unversucht zu lassen, und im Vertrauen auf die heilige Muttergottes, dass sie, wenn Heroldsbach echt und wirklich eine Gnadenstätte ist, sich auch auf irgendeine Weise mir vielleicht wirklich offenbaren wird, fuhr ich, ohne ein religiöser Schwärmer zu sein, plötzlich von einem inneren Drange veranlasst, am Tage der Heiligen Drei Könige nach Heroldsbach. Hier widerfuhr mir folgendes, was ich jederzeit beeiden kann: Als die Muttergottes den Kindern um 17.00 Uhr nachmittags erschien, (um 15.00 Uhr nachmittags sah ich nur von weitem zu) wurde ich als Schwerkriegsbeschädigter auf den Hügel zu den Kindern von der Frau W. gebeten. Frau Wa., die wie die Kinder auch die Muttergottes sehen soll, sagte, sie habe die Muttergottes gefragt, und ich dürfe sie berühren. Frau Wa. führte, ohne mich anzusehen, sondern nur zur Erscheinung blickend meine Hand. Bei der ersten Handbewegung spürte ich in der Luft nichts und verneinte dies auch auf Frau Waha's Frage. Aber als Frau Wa. meine Hand um weniges weiterführte, spürte ich deutlich die Umrisse eines bekleideten Körpers, in diesem Falle den Oberarm mit Gewandfalten im Ellenbogen-Gelenk und als Frau Wa. mein Hand weiterführte, spürte ich auch einen Gewandsaum.

Um 19.00 Uhr abends rief mich Frau Wa. wieder und führte meine Hand, wobei sie sagte, ich brauche mich nicht zu knieen, da ich das schwer wegen meines durchschossenen und teilweise versteiften Knies tun kann. Also stand ich aufrecht. Ich berührte das sehr feine Gewebe eines Kopfschleiers, fuhr dann mit der Hand herunter über eine mit weichem Stoff bekleidete Schulter. Um mich ganz fest zu überzeugen, fuhr ich noch einmal bis zur Schulterhöhe mit der Hand hinauf und verspürte dasselbe. Dann führte Frau Wa. meine Hand weiter und fragte, was ich nun spüre. Ich antwortete: "Zwei Reihen Knöpfe nebeneinander laufen" – worauf Frau Wa. mir sagte: "Das seien die Perlen des heiligen Rosenkranzes der Gottesmutter." Dann fühlte ich ganz zarte flaut und erfuhr, dass ich über die Händchen des Jesuskindes gestrichen habe. Frau Wa. führte meine Hand etwas höher und fragte mich wieder. Darauf spürte ich wieder zarte Haut und den Ansatz von ganz feinen Härchen. Mir wurde gesagt, dass ich nun über das Köpfchen vom Jesuskind gestrichen habe. Die kleine Saam nahm nun meine Hand und sagte zu mir: "Langen Sie mal daher." – Ich fühlte sehr deutlich den stärkeren Saum, wie den eines Mantels, nicht auf der Erde, sondern ungefähr einen halben Meter über der Erde schwebend. Ich habe aber weder etwas gesehen noch gehört! Ich habe lediglich das oben Beschriebene deutlich gefühlt, als stände jemand leibhaftig in der Luft. Ich wiederhole nochmals, dass ich von keiner Seite beeinflusst worden bin, in Heroldsbach auch niemand von den Seherleuten kannte und bereit bin, mein dortiges Erlebnis auch auf die Heilige Hostie zu beschwören.

gez. E. Ge., Ba.

 

Persönlich erlebte Begebenheiten um die Erscheinung von Heroldsbach

Über Maria Lichtmess (1951) besuchte ich den Erscheinungsort. Am Abend des ersten Februar kamen wir dort an und anschließend besuchte ich den Berg. Gegen Mitternacht erschien das Jesuskind. Ich sehe in die Höhe des Nachthimmels, als gemeldet wird, das Jesuskind fahre segnend in den Himmel auf, und als die Seherkinder nachwinkten, da sehe ich einen Vogel quer davon fliegen. Ebenfalls sah ihn auch eine deutsche Frau neben mir, aber ein Fräulein, das ich darauf aufmerksam machte, sah nichts. Nachher betete ich bis 1.30 Uhr in der Notkapelle, dann ging ich heim. Einiges weg von der Kapelle begegnete mir der Teufel, an mir vorbei, jedoch schaute er nach mir zurück, bis er in den dortigen Quadersteinen in der Mitte verschwand.

Am folgenden Tag habe ich auch den Wohlgeruch wahrgenommen, wie vieles andere, besonders nach der Erscheinung der Gottesmutter. Ebenso habe ich, wie alle andern, das beidseitige schnelle Rotieren der Sonne gesehen, den Wechsel der Farben, vom goldenen Farbton, in allen Regenbogenfarben, bis ins stark Grüne, ohne dass sie blendete. Was mich aber am meisten beeindruckte, das waren meine Erlebnisse daheim. Mein 18-jähriger Sohn war allein zu Hause. Ich hatte einige Kerzen und Karten mitgebracht, die ich ihm zeigte, sogleich nach meiner Ankunft. Da sagt er sofort: "Die riechen ja von Rosen!" In diesem Moment roch ich es auch, ich wollte mich aber überzeugen und sagte ihm, du riechst ja das Wachs, und um ihn abzulenken, ging ich in einen anderen Raum. Er ruft mich aber zurück und besteht darauf, was ich ihm trotz allem auszureden suchte, schließlich bejahte ich es ihm doch, so wie es ja auch war, und in diesem Moment kam eine ganze Welle starken Rosendufts über uns, der sich immer wellenartig wiederholte, so etwa fünf Minuten lang. Es war Winter und wir hatten nirgends Blumen in der ganzen Wohnung.

Am folgenden Abend war ich bei Bekannten bis gegen Mitternacht, um von meiner Reise zu erzählen. Sobald ich zu erzählen beginne, wiederholt sich das Gleiche wie am Abend vorher. Sofort sagen beide Anwesenden: "Riechen Sie den wunderbaren Rosenduft?" Ich wollte es ihnen ausreden, dass sie sich sicher täuschen, so wie ich es am Abend vorher meinem Sohne sagte, aber es war nicht wegzuleugnen, das war echt, so stark war dieser herrliche Duft. Der Herr aber merkte gar nichts. Und was das Wunderbare war, wir hatten ihn bis gegen 11.30 Uhr. Er kam immer in neuen Wellen. Wir hatten das Gefühl, das Zimmer sei in einer Wolke von Rosenduft wie am Abend vorher. Am dritten Abend besuchte ich die Abendandacht und in dem Moment, da ich mich verneige und die Knie beuge, ist wieder dieser herrliche Rosenduft da. Er kam über mich in immer neuen Wellen während der ganzen Andacht.

Am 13. Juni war ich das zweite Mal in Heroldsbach, diesmal mit meinem Mann. Daheim war er nie anwesend, als wir den Duft hatten, aber er sagte, das könne er nicht glauben. Am ersten Abend sagte er mir noch: "Das ist doch ein Theater." Wir kamen am Abend des 12. Juni an. Am ersten Tag, als ich dort war, hatte ich den ganzen Tag diesen balsamischen Duft, er war immer bei mir bis ins Dorf, bis ins Zimmer. Ich konnte das nicht begreifen. Ich sagte aber gar nichts, denn ich wollte ihn gar nicht irgendwie beeinflussen, bis er dann das Glück auch hatte, vor dem Waldkreuz. Bei uns zur gleichen Zeit waren auch einige Frauen aus St. Gallen, uns aber ganz unbekännt. Bis auf eine hatten auch sie das Glück. Später hatten mein Mann und ich den Duft nochmals bei der Marienstatue hinter dem Waldkreuz. Nun dachte er anders. Alle diese Aussagen kann ich, sowie mein Sohn, mein Mann und die andern Unterzeichneten jederzeit eidlich bestätigen.

L., 4. September 1951
gez. Frau E. Ka.
gez. H. R. Ka. Jun.
gez. H. Ka.
gez. Frau A. Bu.
gez. Frau E. Zi.

 

A., 9. März 1951
Sehr geehrter Herr Professor

Ich war in Heroldsbach am Lichtmesstag Zeuge folgender Begebenheit: Ich stand mit noch sechs Bekannten an dem Erdloch unterhalb der Kapelle. Vor uns stand ein alter Mann, es war ein Flüchtling von 75 Jahren mit seiner Tochter. Er wurde von der Menge etwas zurückgedrängt, so dass wir den alten Mann im Halbkreis einschlossen. Es war abends 19.00 Uhr, als die Seherkinder mit der Erscheinung das Podium verließen. Plötzlich fiel der alte Mann auf die Knie, faltete die Hände und richtete den Blick nach oben zur Kapelle. Er stöhnte: "Die Muttergottes im blauen Mantel! O, die wunderschöne Frau!" und streckte beide Arme aus. Als die Vision zu Ende war, frug ein Bekannter von mir den alten Mann aus. Er sagte, die Muttergottes habe ihn angesprochen und gesagt, dem Sinn nach folgendes: "Mein Sohn ist tief betrübt und beleidigt, weil so viele, viele Menschen nicht an Heroldsbach glauben wollen. Betet, betet immer noch mehr, es muss noch viel mehr gebetet werden, und betet andächtig!" Als ich den Hügel abends verließ, ging ich zu dem Seherkind Gretel Gügel und erzählte ihr den Vorfall. Da sagte das Kind so treuherzig und überzeugend: "Ja, das stimmt, abends erschien die Gottesmutter im blauen Mantel und um 17.00 Uhr als weiße Schwester, als Magd des Herrn."

Zwischen 15.30 Uhr und 16.30 Uhr waren wir Zeugen eines Sonnenwunders. Die Sonne stand am Himmel als glanzlose Scheibe. Sie hatte ihren Glanz verloren. Wir sahen schwarze Flecken in der Sonne, dann wechselte die Sonne wieder, bald als Glutball, dann wieder als verdunkelte Scheibe. Ich habe in den Glutball fest meine Augen hineingebohrt und blitzschnell auf die Menge geschaut, gar keine Blendung. Ich wiederholte das öfters, immer das Gleiche. Das Spiel dauerte eine ganze Stunde. Als ich heim kam, suchte ich meinen Beichtvater auf und erzählte ihm den Vorfall. Er verneinte: "Täuschung, nichts als Täuschung." Als ich ihm sagte, dass Sie als Theologieprofessor Heroldsbach verteidigen, gab er mir zur Antwort: "Das ist auch der Einzige."

Sie sind auch der Einzige, Herr Professor, den die liebe Gottesmutter nicht mit Blindheit geschlagen hat, als Strafe dafür, weil die Geistlichen die Botschaft von Fatima nicht von den Kanzeln der gläubigen Christenheit verkündet haben. Wie sagte die liebe Gottesmutter in Fatima? "Betet für die Bekehrung Russlands. Wenn die Menschheit sich nicht bekehrt, wird unter dem Pontifikat Pius XI. ein anderer Krieg beginnen, schlimmer als dieser. Wenn man meine Wünsche erfüllt, wird sich Russland bekehren und es wird Friede sein; wenn nicht, dann wird es seine Irrlehren über die Welt verbreiten ..." und genau so ist es eingetroffen.

Und wenn die liebe Muttergottes in Heroldsbach die gleiche Botschaft den Seherkindern verkündet, und immer und immer wieder mahnt und das Volk auffordert, es muss noch mehr gebetet werden, so darf dieses Mal dieser Ruf auf keinen Fall ungehört bleiben. Und der Fehler, der bis jetzt auch in Heroldsbach gemacht wurde, ist der, dass diese Botschaft, welche die Seherkinder erhalten haben, nicht allen Pilgern bekannt ist. Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe selbst Leute mit nach Heroldsbach mitgenommen, die überzeugt zurückkehrten, aber von der Botschaft von Heroldsbach bis heute nichts wissen. Es müsste auf sämtlichen Bildchen und Druckerzeugnissen, die an den Verkaufsständen zu haben sind, in erster Linie die Botschaft von Heroldsbach aufgedruckt sein: "Ich bin nur dazu gekommen, die Menschen zum Gebet aufzufordern."

"Betet für die Bekehrung Russlands. Wenn Russland sich bekehrt, wird Friede werden. Wenn genug gebetet wird, wird Russland sich bekehren, und ich werde den strafenden Arm meines Sohnes zurückhalten können. Ich habe das in Fatima schon gesagt. Wenn das Gebet nicht ausreicht, so wird er sich senken. Dann wird der Irrglaube die ganze Welt überfluten. Es wird viel Blut fließen... aber nicht lange. Es ist das der Appell in letzter Stunde!" Von den Gegnern von Heroldsbach werden immer die geschäftstüchtigen Heroldsbacher erwähnt. Es ist dies vielleicht ein leiser Wink der lieben Gottesmutter. Diese Verkaufsstände müssten, solange die Botschaft von Heroldsbach nicht von den Kanzeln verkündet werden kann, diese Aufgabe übernehmen. Es würde ein ungeheurer Segen von diesen Ständen ausgehen und die Gegner von Heroldsbach werden eines Tages verstummen.

Wie sagte zu mir mein Beichtvater: "Sie sind der einzige Herr Professor, der einzige, den die liebe Muttergottes in verschwenderischer Fülle mit Gnaden überschüttet hat. Sie sind auch der einzige, der hier Abhilfe schaffen kann. Wenn die Pläne der lieben Gottesmutter die sind, dass sie der bedrängten Menschheit auf unblutige Weise den Frieden schenken will unter dem Pontifikat des jetzigen Papstes, der in seinem Wappen die Friedenstaube trägt, als Dank für die Verkündigung des Dogmas ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel, so darf dieses Geschenk des Himmels nicht abgelehnt werden.

Wenn unsere Theologie beinahe zweitausend Jahre gebraucht hat, um das zu erkennen, dass der Leib, der Jesus Christus geboren hat, nicht der Verwesung preisgegeben werden konnte, so ist das unverständlich, diese späte Erkenntnis, wo doch der Leib oder die Zunge vieler Heiligen nicht in Verwesung übergegangen sind, wie viel mehr kann dann der Leib, der Jesus Christus geboren hat, in Verwesung übergegangen sein. Vollständig unmöglich. Diese späte Erkenntnis ist vielleicht auch eine Strafe, weil sie wieder nicht Heroldsbach erkennen wollen.

Lieber Herr Professor! So lange nicht die liebe Gottesmutter Heroldsbach durch ein immerwährendes Wunder verherrlicht hat, so lange darf nichts unterlassen werden, dass das getan wird, was sie will: Ihren hl. Willen erfüllen. Überlegen Sie meine Worte. Die liebe Muttergottes wird Sie dafür segnen, segnen und nochmals segnen und dafür belohnen. Erinnern Sie sich seinerzeit meiner Worte. Gottes Segen und der Segen der lieben Gottesmutter begleite Sie.

Ihr ergebenster
gez. G. Pfe.

 

Pfarramt Ob.

Merkwürdigkeiten betreffs Heroldsbach

Am 6. Mai war mein Bruder mit mir in Heroldsbach. Er war ein sehr mittelmäßiger Christ, saß nicht ungern im Wirtshaus. Einen Monat später meldete mir seine Frau, dass sie seit dem Heroldsbacher Besuch ihren Mann oft heimlich auf den Knieen sehe, den Rosenkranz betend. Im vergangenen August hatten beide Eheleute einen großen Kummer. Der zweitälteste Sohn Hans war auf einmal auf und davon gegangen, niemand wusste wohin. Schon zwei Tage waren vergangen, ohne Nachricht. In der Nacht des dritten Tages, morgens um 3.00 Uhr stand mein Bruder auf, betete auf den Knieen den Rosenkranz zur Muttergottes von Heroldsbach. Es war an einem Samstag Morgen. Am Montag Morgen etwa um 3.00 Uhr, kam der Sohn zurück. Er war auf dem Wege nach Marseille gewesen. Am Samstag Morgen, also gerade als sein Vater zu Hause den Rosenkranz zur Muttergottes von Heroldsbach betete, machte sich der Sohn auf den Rückweg, ca. um 4.00 Uhr, geheilt von seiner Abenteuerlust.

Ungefähr um die gleiche Zeit machte ein hiesiges Ehepaar einen Ausflug auf einen benachbarten, als Ausflugsziel beliebten Bergpass. Sie hatten auch den Hund bei sich. Dieser, offenbar ein Tier riechend, verkroch sich in eine Höhle, in der er sich so verklemmte, dass er weder vor noch rückwärts konnte. Er heulte ganz erbärmlich. Da die Höhle zu eng war, konnte man ihm nicht helfen, weil die Einklemmung bereits mehr als drei Stunden dauerte, dachte der Besitzer, ihn durch Schüsse in die Höhle zu töten. Die Frau aber betete zur lieben Muttergottes von Heroldsbach und versprach eine Votivtafel und Veröffentlichung. Kurze Zeit nachdem sie dieses Gelöbnis gemacht, kam der Hund unverletzt, aber sehr schmutzig heraus. Passiert auf dem Passwang im Kanton Solothurn. Das genaue Datum hat Dr. S.

O., 5. September 1951
Bericht von Pfr. Leu.

 

Wahrnehmung des Rosenduftes in Heroldsbach

Die Unterzeichnete bezeugt hiermit, dass sie anlässlich ihres Besuches in Heroldsbach Ende Mai 1951, es mag am 23. oder 24. Mai gewesen sein, des genauen Datums erinnere ich mich nicht mehr, nachmittags um 15.00 Uhr beim kleinen Altärchen, neben dem Podium ganz deutlich den Rosenduft wahrgenommen hat. Bei diesem Altärchen knieten etwa acht Personen, die alle den Rosenduft wahrnahmen. Ich bin bereit, jederzeit das eidlich zu bezeugen.

N., 24. September 1951
gez. F. Ste.

 

Die Echtheit der Unterschrift der Frau F. Ste. bezeugt:

O., 24. September 1951
gez. J. Leu., Pfr.

 

Totale Lebensänderung durch die Muttergottes von Heroldsbach

Aus dem Briefe eines Färbermeisters: "Morgens um 5.00 Uhr stehe ich auf, mache meine Toilette, frühstücke und bete etwa sechs Minuten mein Morgengebet und gehe anschließend in den Betrieb, Auf dem Weg zu demselben bete ich den Herz-Jesu-Rosenkranz. Nach dem Eintreffen im Betrieb bete ich meistens, je nach Zeitlage, den Fatima-Rosenkranz und ein paar Vater unser dazu. Dann um 12.00 Uhr das Tischgebet von etwa drei Minuten. Abends komme ich meistens so gegen 19.00 Uhr nach Hause, verweile noch eine Zeit in der Familie, bis alles in das Bett geht, und fange dann mein Nachtgebet an, bestehend aus dem Wunden-Rosenkranz, dem Brigittengebet, ein paar Vater Unser in verschiedenen Anliegen, dem Weihegebet an die Muttergottes. Alles in allem machen diese Gebete etwa eineinhalb Stunden aus, die des ganzen Tages etwa zwei Stunden. Nur von Donnerstag auf Freitag schlafe ich zum Andenken an das bittere Leiden unseres Herrn und Heilandes auf einem Holzbrett, ebenso rauche ich am Freitag bis zum Mittag nicht, auch wenn es mir manchmal sehr schwer fällt. Rauche ich aber einmal trotzdem, dann biete ich dem Heiland einen Ersatz in Form einer anderen Bußübung an.

Während des Tages bete ich des öfteren kurze Stoßgebete, manchmal auch, sofern es mir die Zeit und die bestehenden Umstände es erlauben, ein paar kleine Rosenkränze. Im Verkehr mit der Umwelt bin ich meistens etwas zurückhaltend, vor allem dann, wenn ich nicht weiß, wen ich vor mir habe. Im allgemeinen gehe ich weder in ein Kino, noch in eine Wirtschaft, nur rauchen tue ich ganz gern, aber auch mäßig, etwa zehn Zigaretten sind so im Durchschnitt mein Tagesquantum. Ich bin bereit, auch dieses aufzugeben, auch dann, wenn es mir sehr schwer fällt, nur muss ich eine besondere Aufforderung von namhafter Seite bekommen. Im übrigen glaube ich, dass manchmal eine Zigarette geradezu erfrischend wirkt und eine Abwechslung für den einzelnen bedeutet, ein Zigarettensklave bin ich jedoch nicht. Selbst im ehelichen Verkehr mit der Frau bin ich sehr mäßig und nur in den erlaubten Tagen. Alles in allem, ich habe den wirklich ehrlichen Willen, mein Leben nach den Forderungen der Muttergottes von Heroldsbach einzurichten und danach zu leben. Nicht Geldmangel (ich verdiene im Monat 500 bis 600 DM, welches gut ausreicht), haben mich zu dieser Lebensweise geführt, sondern einzig und allein die Liebe zu unserm Herrn und Heiland und die fast kindliche Liebe zur lieben Gottesmutter. Wenn man bedenkt, dass ich mich als Mann nicht geniere, jede Woche der Muttergottes einen Blumenstrauß selbst nach Hause zu tragen und ihr Bild zu schmücken, dabei auch manche Hänselei in Kauf nehme, dieses kann nur in einer unbegrenzten Liebe zu finden sein.

Nun Hochwürden, habe ich Ihnen so meinen Lebenswandel geschildert, den ich seit etwa einem Jahr, als ich zum ersten Mal aus Heroldsbach zurückkam, führe. Seit dieser Zeit lebe, leide und opfere ich alles für diese Sache auf. Wie weh wird es mir manchmal ums Herz, wenn zu all den vielen Opfern des Leibes und dem bis jetzt erduldeten Martyrium, auch das noch schlimmere seelische Martyrium hinzutritt, dem man so machtlos ausgeliefert ist. Gibt es denn hier nichts, was mir Erleichterung bringen könnte? Ihnen, Hochwürden, nun von ganzem Herzen dankend, grüße ich Sie ergebenst, ihr...

gez. W. Str., S.

 

Brief vom 18. September 1951

Dieser Mann war religiös nicht mehr viel, ist durch Heroldsbach total geändert worden und führt nach seinen Schilderungen doch sicher einen heiligen Lebenswandel. "An den Früchten werdet ihr sie erkennen!" Solche Früchte zeitigt Heroldsbach ungezählte. Wirkung des Teufels? Nein, der Muttergottes.

Zeugen, dass der Rosenkranz der Kinder von Heroldsbach in der Luft schwebte, als die Gottesmutter ihn segnete:

1. Messbacher jun. und sen. aus Thurn
2. Tochter Ka. aus Burk bei Forchheim
3. Heilmann, Vater der Maria
4. Postamtsvorsteher in Forchheim kennt weitere Zeugen.

Frensdorf, Februar 1950
gez. Prof. Dr. Walz

 

Eidesstattliche Erklärung

Am 13. Juli 1950 war ich Unterzeichneter das erste Mal in Heroldsbach auf dem Berge. Um 15.00 Uhr, 17.00 Uhr und 19.00 Uhr wohnte ich nebst Tausenden von Besuchern den Andachten bei, nebst den Seherkindern. Es war für mich als überzeugter Katholik der erhebenste Tag meines Lebens. Das inbrünstige, flehende Beten der Menge, sowie das Abholen "Unserer großen Gnadenvermittlerin und Ihres göttlichen Sohnes" von ihrem Erscheinungsort durch die Seherkinder, das Begleiten unter vielen Segensspendungen brachte mich zu der Überzeugung, dass hier heiliger Boden ist.

Beim Sonnenuntergang am klaren Himmel sahen Hunderte von Menschen in die Sonne. Auch ich sah, ohne Beeinflussung anderer, in die goldene Abendsonne. Nach ungefähr fünf Minuten bemerkte ich in ihr etwas Schwarzes und siehe etliche Minuten später war das Brustbild "Unseres dornengekrönten Heilandes" haarscharf – ganz deutlich – wie mit Bleistift gezeichnet von Künstlerhand, zu sehen. Ich verneigte mich ehrerbietigst vor meinem Schöpfer und Gebieter, dankte Gott, dass ich würdig war, dies erleben zu dürfen. Nach zehn Minuten verschwand das Gesehene in der Abendsonne. Tief bewegt, voll überzeugt, trat ich abends die Heimreise an.

B., 14. Juli 1950
gez. R. Pa.

 

Eidesstattliche Erklärung

Am 31. Oktober 1950 war ich das 26. Mal in Heroldsbach, wohnte der 15.00 Uhr-Andacht bei, ging anschließend zum Birkenwäldchen, um meine persönlichen Gebete (bezüglich Anliegen meiner asthmaleidenden Frau um Besserung) allein zu verrichten. Als ich bei der Muttergottesstatue hinter dem herrlichen Kreuz vom verstorbenen Herrn Baron von Thurn meine Beruhigung im Herzen gefunden hatte, ging ich gegen 17.00 Uhr zum Berg zurück. Die Sonne war verschwunden. Vom Berge aus schweiften meine Blicke nochmals auf den Birkenwald, auf dessen Spitzen der Bäume ich links und rechts (vom unten liegenden Altar) je ein großes Kreuz liegen sah. Der Stammbaum war resedagrün, der Querbalken silbergrau. Diese beiden Kreuze zogen langsam bis zur Stelle, wo ich zuvor gebetet habe, dann verschwanden beide.

Am westlichen Horizont hinter dem Walde, der ungefähr 1 bis 2 km entfernt ist, sah ich in je 100 Meter Abstand emporsteigen fünf schwarze Kugeln im Durchmesser von 50 Zentimeter hintereinander und nach diesen Kugeln scharfkantige, geschweifte Erscheinung zum Osten ziehen. Der ganze Himmel war voll von dieser Erscheinung, die sich eine halbe Stunde lang, dauernd vom Westen nach dem Osten, so lang man schauen konnte, nacheinander über Heroldsbach hinzog. Die Farben dieser Erscheinung waren über dem Berg und Umgebung grün, nach dem Osten rot, und als rosa verschwanden selbige. Sah man direkt an den Wald, so kämen hellbraune Kugeln auf mich zu. Es waren mindestens 50 Personen am Berge, ich stand abseits, bemerkte aber, dass selbige dies auch gesehen haben müssten.

B., 3. November 1950
gez. R. Pa.

 

Eidesstattliche Erklärung

Am 18. September 1950 abends gegen 22.00 Uhr saß ich im Schlafzimmer meiner Frau zu Füßen ihres Bettes und betete, wie üblich, meine drei Sieben-Wunden-Rosenkränze. Über ihrem Betthaupte befindet sich eine 50 Zentimeter große Muttergottesstatue aus gelbem Porzellan (Erscheinung von Lourdes), welche wir beide nebst der "schwarzen Muttergottes" von Altötting sehr verehren und ich meine täglichen Gebete und sonstige Anliegen unterbreite und auch immer erhört worden bin. Links von der 2 Meter breiten Wand ist ein Fenster, dessen Aussicht auf den dunklen Hof führt. Meine Frau lag zu Bett und betete für sich, da sie in Gemeinschaft wegen ihres schweren Asthmaleidens nicht beten kann. Sie hatte die Sicht zu mir. Eine Nachttischlampe brannte an ihrem Bett.

Plötzlich sah ich, wie ein weißes Leinentuch sehr langsam, von oben kommend, am Fenster herunter trudelte, sagte dies auch zu meiner Frau, ohne mir dabei etwas einzubilden oder vorzustellen. Ich betete weiter und sah plötzlich eine 1 Meter große schneeweiße Muttergottesfigur, auf der linken Seite des Betthauptes an der Wand. Ich war nicht erschrocken, aber traute meinen Augen nicht und prüfte mich sehr genau, ob dies nicht eine Täuschung sei. Ich schaute sofort hinauf zu meiner (Lourdes-Erscheinung), zog Vergleiche, aber die "Neuerschienene" war eine Andere. Ihre hl. Hände gefaltet, ihr edles Haupt etwas gesenkt, ihr mildreicher Blick nach unten gerichtet. Ihre zarten Gesichtszüge. Sie war wie lebend. Wie eine Krankenschwester gekleidet, vollständig in Weiß, in wunderbaren haarscharfen Falten gelegen ihr Gewand. Diese Erscheinung hatte eine Tiefe von 15 bis 20 cm. Ich schaute mindestens zehnmal weg und prüfte mich genauestens, dass ich nicht einer Einbildung unterliege. Die neu erschienene, liebe, schöne Frau war immer noch da, ich sah sie mindestens 3 Minuten lang. Ich begrüßte sie im Innern mit vollster Hingabe meines Herzens und Gemütes und schwor ihr, alles für sie zu tun, schriftlich oder mündlich für sie zu kämpfen, bis zum letzten Atemzuge.

Meine Frau fragte mich: "Was hast du denn, weil du so weiß bist?" Ich konnte ihr keine Antwort geben, so war ich hingenommen, überglücklich, dass ich würdig war, "Unsere große Gnadenvermittlerin zu Hause sehen zu dürfen." Sofort schilderte ich das Gesehene meiner Frau und betete weiter. Beim darauffolgenden Besuch in Heroldsbach Thurn, es wird ungefähr das zehnte Mal gewesen sein, erkundigte ich mich bei den Seherkindern, welche Erscheinung nach meiner Schilderung das gewesen sein könnte. Es wurden mir verschiedene Karten vorgelegt, jedoch sie war nicht dabei. Ich wollte schon zum Berg der Erscheinung gehen, da gab man mir noch zwei ältere Karten, und siehe, da war dieselbe Erscheinung, als ich zu Hause sah, und zwar: "Das sogenannte Grottenwunder", wie die hl. Muttergottes den begnadeten Seherkindern das erste Mal im Oktober 1949 in Heroldsbach-Thurn erschienen ist. Bis zu diesem Tage war der schönste meines vergangenen Lebens derjenige meiner ersten heiligen Kommunion. In der zweiten Hälfte meines Lebens war der 18. September 1950 der erhebendste, unvergesslichste, vielleicht auch der glücklichste Tag.

B., 21. September 1950
gez. R. Pa., W.

 

Nachtrag zum Bericht R. Pa., Ba.

Im Sommer 1950, als ich vom Dienst nach Hause ging, sah ich bei der Überquerung des Löwenstegs, als ich in die untergehende Abendsonne sah – um die Sonne in einem Abstand von ungefähr 1 Meter einen 20 cm starken, roten Ring. Ich beobachtete das Geschehen etwa 10 Minuten lang. Ein paar Tage später sah ich obiges zu derselben Zeit wieder und machte dazugekommene Passanten, die sich frugen, darauf aufmerksam mit dem Bemerken, sie möchten mal in die Sonne sehen – ob ihnen nichts auffalle. Was ich sah, sagte ich ihnen nicht. Selbige konnten nichts feststellen und gingen verdutzt ihren Weg weiter. Auch mein zweites Sehen dauerte etwa 10 Minuten und war in derselben Aufmachung wie ein paar Tage zuvor.

gez.R. Pa.

 

Nachtrag zu dem Bericht vom 31. Oktober 1950

Es war ungefähr eine Stunde vergangen und ich wollte den Berg verlassen, wandte mich am Hang nochmals um, wie üblich, um Abschied zu nehmen von der heiligen Stätte und deren Umgebung. Mein Hauptblick galt dem Altar im Birkenwäldchen und den dahinterliegenden Waldungen (Firstberg). Es war ungefähr 18.00 Uhr bis 18.30 Uhr, da sah ich plötzlich auf den Spitzen des Birkenwäldchens zum Firstberg rechts und links in je 5 Meter Abstand vom unten liegenden Altar – ein großes Kreuz. Der senkrechte Stamm war in Farbe resedagrün; dick: einen halben Meter; breit: 2 Meter und lang: ungefähr 20 Meter. Der Querbalken in Farbe silbergrau; dick und breit dasselbe Maß, in der Länge ungefähr 6 Meter. Auf dem Stamm dieser Kreuze war nichts zu sehen. Selbige ruhten ganz auf den Waldspitzen. Nach ungefähr 10 Minuten schwebten diese beiden Kreuze nach rechts auf der Höhe und in Richtung des Waldkreuzes vom verstorbenen Herrn Baron von Thurn und verschwanden. Dass die Sonne nicht mehr am Himmel war, ist aus der vorhergehenden eidesstattlichen Erklärung zu entnehmen, denn diese beiden Sachen habe ich an einem Tag gesehen.

B., 31. Oktober 1950
gez. R. Pa.

 

Eidesstattlicher Erscheinungsbericht von R. Ba. aus T.

Ave Maria, gratia plena! Am 22. Oktober 1949 kam ich durch Fügung Gottes nach Heroldsbach. Ich hatte zuvor in Bamberg geschäftlich zu tun. Die Firma aber war übersiedelt und weil ich die Sachen auch am Samstag, den 22. Oktober, nicht bekommen konnte, übernachtete ich im Kolpingshaus. Ich bin schon 39 Jahre Kolpingsmitglied. Mit einem Kolpingsbruder unterhielt ich mich auch über Heroldsbach. Er schenkte mir fünf Mark und sagte: "Fahre hin und überzeuge dich selbst über die Echtheit der Erscheinungen." Ich befolgte seinen Rat und fuhr hin. Dass ich selbst die Gottesmutter sehen würde, ahnte ich nicht im geringsten.

1. Mit den Seherkindern, ihren Eltern und den anwesenden Geistlichen folgte ich dem Zuge, der sich dem Hügel zu bewegte. Es war 17.00 Uhr abends. Mit der Menge betete ich den Rosenkranz. Als ich die große Menschenmenge sah, vernahm ich plötzlich in mir eine Stimme, die zu mir sprach: "Knie dich nieder und bitte Gott, er möge allen Menschen die Gnade schenken, Unsere Liebe Frau recht innig verehren zu können." Ich tat dies sofort. Dann wurde ich ermahnt, ein Gebet zu schreiben. Am Hügel angekommen, beschlich mich ein schmerzliches Gefühl, weil nicht alle Menschen die Gottesmutter verehren, nachdem sie doch ein so großes Opfer für uns gebracht hat und unaufhörlich für uns bittet, sonst wäre die Welt schon längst wieder bestraft worden.

Abermals forderte mich die Stimme auf, dem lieben Gott innigst zu danken, dass Er in Seiner weisen Vorsehung der Menschheit eine so gnadenvolle Mutter geschenkt hat. Die ganze Menschheit ist eine große Familie. Zu jeder Familie gehört eine Mutter. Gleich darauf beschlich mich eine wunderbare Ahnung, ein merkwürdiges Gefühl. Nach der Danksagung erschien eine Lichtgestalt. Es war ein Engel. Er verschwand wieder. Dann sah ich einen wundervollen Strahlenkranz und ganz plötzlich erschien die Heilige Jungfrau in Größe eines 11 bis 12-jährigen Mädchens, in unbeschreiblicher Schönheit, in weißem Kleide, leuchtend wie die Sonne. Sie trug ein himmelblaues Band wie eine Stola über den Schultern, um die Hüften einen Rosenkranz. Wie ist sie so hoheitsvoll, so heilig, so rein, erhaben und feierlich! Voll unaussprechlich mütterlicher, himmlischer Güte und Liebe! Es ist mir nicht möglich, solche Herrlichkeit in Worte zu fassen. Zuerst blickte die Muttergottes mit gefalteten Händen zum Himmel. Dann neigte sie sich zu mir herab und breitete die Arme aus und sprach: "Siehe, ich bin wirklich da! Warum bist du so verzweifelt, warum regst du dich so auf? Dass man von dir spricht? Du musst doch wissen, dass du unter meinem Schutze stehst!"

Auf einmal sah ich auf ihrem Arm eine Kugel, und darauf saß der liebe Heiland in Kindsgestalt! Hinter ihm sah ich ein purpurrotes Kreuz, eine Hand hoch über seinem Haupte hervorragend, ebenso rechts und links. Der liebe Heiland war von unbeschreiblicher Schönheit, voll unendlicher Majestät in Haltung und Blick. Sein Blick war wie ein strahlender Blitz. Er war in noch größerer Glorie als Maria!

Ich erbebte in meinem ganzen Inneren, ich glaubte, ich würde mich auflösen, war wie entrückt. Dabei war ich erfüllt von seraphischer Wonne. Ich zitterte am ganzen Körper und fühlte mich nicht mehr. Ich glaubte, nicht mehr Fleisch und Blut zu haben. Unwillkürlich sank ich in die Kniee, Tränen liefen mir über die Wangen.

Als ich wieder zu mir kam, sah ich, dass die Umstehenden mich erstaunt betrachteten. Sie fragten mich, ob mir nicht gut sei. Andere fragten mich, ob ich die Erscheinung gesehen hätte. Ich antwortete: "Ich mag nichts sagen, ich will es für mich behalten. Das glaubt mir ja doch kein Mensch!" Ich wurde aber von allen Seiten bestürmt: "Wenn Sie die Erscheinung gesehen haben und keine Zeugenschaft ablegen wollen, ist das nicht recht von Ihnen, dann sind Sie ein schlechter Christ." Leugnen konnte ich nicht und so gestand ich es. Man führte mich weg ins Pfarrhaus. Ich konnte aber fast nicht sprechen, ich war wie heiser. Ich war nicht fähig, noch am selben Tag ein Protokoll zu machen.

Am nächsten Tage sah ich die Erscheinung nicht. Ich übernachtete dann wieder. im Kolpinghaus in der Nacht vom 23. auf 24. Oktober Nachts wurde ich durch eine laute Stimme geweckt, ich sah aber niemand. Die Stimme sprach laut und deutlich zu mir: "Von dir will man es verschweigen. Und weil man es von dir verschweigen will, soll es an die breite Öffentlichkeit kommen." Wie das geschehen soll, war mir ein Rätsel.

Ich hatte bald darauf in der Stadt Pegnitz zu tun. Dort traf mich ein Zeitungsberichterstatter. Er sagte zu mir: "Sie wären doch in Heroldsbach und haben die Erscheinung gesehen. Das interessiert uns. Bitte geben Sie uns einen Bericht." Ich erinnerte mich sogleich an die Stimme im Kolpingshaus, ließ alle Bedenken fällen und folgte meinem Gewissen. Ich gab ihm meinen Bericht, der Aufsehen erregte. Ich wurde aber sofort auch von übeldenkenden Menschen angegriffen. Verärgert sagte ich eines Tages: "Wenn ich doch "Nein" gesagt hätte, dann hätte ich zwar eine Lüge gesagt, aber ich hätte dann wenigstens meine Ruhe!"

Am Morgen aber wurde wurde ich wieder durch eine laute Stimme geweckt, die deutlich zu mir sprach: "Wenn du Mich verleugnet hättest, so hätte Ich dich verworfen. Petrus, hat Mich vor kaum zwei Dutzend Menschen verleugnet und er hat es sein ganzes Leben bereut. Und du hättest Mich vor Millionen Menschen verleugnet. Du wärest schlimmer als Judas gewesen." Ich sah wieder keine Erscheinung, aber ich war von den Worten ganz, erschüttert. Über das Lied: "O Jungfrau, aller Jungfrauen Krone."

Auf dem Erscheinungshügel in Heroldsbach, wurde ich am 22. Oktober ermahnt, ein Gebet zu schreiben. Ich wusste aber nicht, was und wie ich das schreiben sollte. Ich brachte es nicht fertig und hatte keine Ruhe, so dass ich Gott instnädig bat, Er mbge mir doch einen Engel schicken, der mir helfen sollte. Am folgenden Morgen wurde ich geweckt, sah aber wieder keine Erscheinung. Jene Stimme diktierte mir das Gebet, ebenso das Dankgebet.

2. Vision am 25. März 1950, an Mariä Verkündigung

Die Heilige Jungfrau erschien in Lebensgröße, von zwei Engeln begleitet, und sie sprach zu mir folgende Worte: "Warum verteilst du dieses Gebet nicht? Ich habe eine Freude daran. Du sollst dir auch etwas geben lassen, damit auch dir in der Not geholfen sei." Nach einer kleinen Pause sprach sie abermals zu mir: "Die Menschen sind so lieblos zueinander. Wenn das nicht besser wird, muss Gott die Welt noch einmal bestrafen."

3. Vision am 15. August 1950, an Mariä Himmelfahrt

Zwischen 18.00 Uhr und 19.00 Uhr erlebte ich das Sonnenwunder, eine halbe Stunde lang. Viele haben es gesehen. Man konnte in die Sonne blicken. Sie drehte sich. Anfangs war ein schwarzer Streifen durch die Mitte derselben zu sehen. Es spiegelten sich Reflexe, Lichtstrahlen gingen nach oben und unten. Alsdann sah ich über dem Birkenwäldchen, von einem, rötlichen Schein umgeben, eine weiße Gestalt. Sie sprach nicht. Um 21.00 Uhr abends schwebte ungefähr einen Meter hoch über der Lichterprozession eine Lichtgestalt. Das Herz (20 cm groß) war von einem 2 cm breiten Schwert durchbohrt. Die vorstehende Spitze war blutigrot. Dies haben viele Menschen gesehen.

Um 22.00 Uhr abends begab ich mich dann, begleitet von einem Herrn, zum Birkenwäldchen an die Erscheinungsstelle. Nach kurzer Andacht erblickte ich die Gottesmutter, von mehreren Engeln umgeben, welche farbige Kleider trugen. Sie schwebten gen Himmel. Ich war derart erschrocken, dass ich mit leisem Aufschrei in die Kniee sank, am ganzen Körper zitternd. Ich vermochte nicht aufzustehen. Man führte mich weg.

4. Vision am 16. August 1950

Als es licht wurde, begab ich mich, begleitet von mehreren Personen, auf den Hügel. Die Sonne hatte 1 Meter im Durchmesser, sie war blutrot, hatte einen schwarzen Streifen durch die Mitte. Dieser verschwand. Die Sonne drehte sich und spiegelte verschiedene Farben, blaue Kugeln kamen bis zu uns. Heftiger Schrecken befiel mich und alle Anwesenden. In der Sonne zeigte sich eine weiße Lichtgestalt: Die Gottesmutter, die Arme ausbreitend und segnend. Die Gottesmutter in der Sonne!

 

Altötting (Obb.)

Am 1. August 1923 trat ich in den Kapuzinerorden als Laienbruder ein im St. Anna Kloster. Am 1. September wurde ich feierlich eingekleidet. Wir mussten eine Novene verrichten, ob wir im Ordensstande bleiben können oder in die Welt zurückkehren. Ich begann die Novene am 8. September, an Mariä Geburt. Am 12. September erschien mir die hl. Jungfrau mit dem Jesuskind auf dem Arm, lichtumflossen und in Purpur gekleidet. In der rechten Hand hielt sie ein goldenes Zepter. Auf dem Haupte trug sie eine goldene Krone mit zwölf leuchtenden Sternen.

Ich bin derart erschrocken, dass ich in Ohnmacht fiel. Sie machte das Kreuzzeichen über mich und ich war sofort ruhig und gefasst. Sie sprach zu mir: "Mein liebes Kind, du kannst mir im Ordensstande nicht immer dienen. Es wird etwas passieren und du musst nach Hause. Aber dort sollst du ein gutes Beispiel geben." Sie segnete mich noch einmal und entschwand. Die Erregung, hielt lange an. Meine Mutter verunglückte und ich musste nach Hause. Ich wurde für drei Monate beurlaubt, kehrte aber nicht mehr zurück. Vision von der hl. Barbara in Nördlingen.

Am 6. Januar 1945 errettete mich die hl. Barbara aus Todesnot. Sie war in Purpur gekleidet, lichtumflossen, um den Hals hatte sie ein 10 cm breites, leuchtendes Band. Sie faltete die Hände, blickte auf zum Himmel und sagte: "Du bleibst!" und heilte mich. In Pegnitz im Februar 1951 sagte der Heiland in der Kirche folgendes: "Von der Heiligkeit Gottes haben die Menschen gar keinen Begriff. Wen ich begnadigen will, ist Mein Wille. Wer diese Personen angreift und beleidigt, beleidigt mich. Dies sei dir zum Troste."

Vision am 6. August 1951 in Trockau. Der liebe Heiland erschien mir mit dem Kreuz in großer Verklärung. Nachher erschien mir die Hl. Jungfrau Maria viermal nacheinander und zwar jedesmal in anderer Gewandung: Das erste Mal wie in Lourdes, das zweite Mal wie in Fatima das dritte Mal als "Hilfe der Christen" das vierte Mal in tiefer Trauer in schwarzem Gewande.

Am 29. September 1951 wurde mir geoffenbart in Bad Wörishofen. Wenn die Hetze gegen Heroldsbach nicht aufhört, wird Gott bald strafen. Die Gottesmutter wünscht, dass man auf mich hören soll, wenn ich öffentlich spreche oder schriftlich berichte. Der Teufel suche mit allen Mitteln die Wahrheit zu verschleiern.

Vision am 2. Oktober 1951 in Bad Wörishofen. Die Heilige Jungfrau erschien mir und lobte meinen Eifer. Sie war überaus gütig zu mir. Sie sagte mir, dass sie wieder nach Heroldsbach kommen werde. Sie zeigte mir, wie einst Heroldsbach als Wallfahrtsort aussehen wird. Sie weiß alles. Mein Bruder, der im 1. Weltkrieg am 25. Juni 1917 gefallen ist, war auch dabei.

gez. R. Ba.

 

NB! Am 4. September 1947 erlebte ich in Pfaffenhofen bei Neu-Ulm, um 19.00 Uhr abends in Gegenwart der begnadigten Barbara Rues eine Vision von Unserer Lieben Frau.

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich Unterzeichneter, bin 53 Jahre alt, evangelischer Konfession. War schon wiederholt in Heroldsbach und unterliege keinerlei Beeinflussung noch Fanatismus. Am 15. August war ich nachmittags in Heroldsbach und wohnte als Evangelischer den üblichen Andachten bei. Ich bemerkte gegen 20.00 Uhr beim Sonnenuntergang über dem Birkenwäldchen in Luftballongröße große runde Kugeln in schwarz und rot und leuchtende Wolken. Um 20.30 Uhr sah ich die heilige Muttergottes nach öfterem Wechsel meiner Blicke am Lichtmast beim Lautsprecher mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm in Goldstrahlen in Größe von 20 cm. Anschließend sah ich die heilige Muttergottes über dem Lichtmast-Altär in Größe von 50 cm. Eine weitere Erscheinung sah ich um 21.30 Uhr in der Wiese links vom Wald in Richtung Thurn im Grottenwunder als Magd des Herrn. Um 21.45 Uhr sah ich die heilige Muttergottes mit dem Jesuskind über dem Altar am Birkenwald in Goldstrahlen. Als ich gegen 22.00 Uhr den Berg verließ, sah ich nochmals die heilige Muttergottes in derselben Erscheinung links vom Podium in Höhe des Lautsprechers.

B., 16. August 1951
gez. J. We., B.

 

Heroldsbach-Thurn 27, 22. August 1951

Zeugenbericht

Am Donnerstag, 16. August 1951, war ein katholischer Herr aus Stuttgart auf dem Berge mit seiner jungen evangelischen Frau. Etwa gegen 20.00 Uhr baten sie unsere Bekannte, Frau Ho., aus dem Allgäu, ihnen Führer zu sein. Diesen Auftrag hat sie, wie oft, gerne ausgeführt. Am Bildstöckl am Waldrand bemerkte sie: "Das ist Maria, die Bekehrung der Sünder" und erzählte, wie dieses Denkmal dorthin gekommen sei. Sie stand etwas abseits von dem Ehepaar und betete gleich dem Manne. Plötzlich zitterte die junge Frau und Tränen rannen über ihre Wangen. Dann warf sie sich laut aufschluchzend der Frau Ho. um den Hals, legte den Kopf auf deren Schulter und weinte heftig. Allmählich gingen sie weiter und die junge Frau äußerte Selbstvorwürfe: "Ich phantasiere." Sehr bald spürte die junge Frau eine Schwere auf den Schultern, die sie zu Boden drücken wollte. Ihr Mann und Frau Ho. halfen ihr durch Gebet. Sie mussten sie stützen. Halbwegs zum Kreuze im Walde merkte sie Erleichterung. Alle drei beteten am Kreuz und bei der Muttergottes im Walde. Auf dem Rückweg merkte die junge Frau wieder die schwere Belastung, die schier unerträglich war. Gesprochen wurde nichts. Nur die Selbstvorwürfe wiederholten sich von Zeit zu Zeit: "Hans, ich phantasiere." Ihr Mann beruhigte sie sehr.

Am Bildstöckl angekommen, streckte sie den Arm aus mit den Worten: "Schon wieder!" Eine sehr heftige Gemütsbewegung bemächtigte sich ihrer. Es schüttelte sie. Die Tränen rännen unaufhaltsam und sehr reichlich. In diesem Zustand sahen mein Mann und ich sie am Lichtmast, knieend, gestützt von ihrem Manne und Frau Ho. Wir beteten für sie. Es war herzzerreißend, sie so zu sehen. Dann ging sie mit ihren beiden Betreuern zum neuen Altar und war danach lange allein, auf einem Stuhle sitzend, den Kopf auf die Holzbarriere gelegt. Noch immer flossen reichlich die Tränen und sie bebte am ganzen Körper. Erst viel später gestand sie ihrem Manne und Frau Ho., dass sie am Bildstöckl ein Gesicht gesehen von unvorstellbarer Schönheit mit sehr leidvollen Zügen. Um den Kopf herum war ein heller Schein wie von Neonlicht, der die Waldnische erleuchtete. Anfangs waren die Augen geschlossen. "Später öffneten sich die Augen und sahen mich so voll Liebe und Güte an, dass ich noch ganz erschüttert bin. Und ich hätte doch kurz vorher so gehöhnt und gespottet." Dasselbe Bild sah die junge Frau auf dem Rückwege. Mit den Worten: "Hans, Du wirst jetzt Deine Wunder an mir erleben", endete sie. Der Herr war schon oft in Heroldsbach. Seine Frau schloss sich ihm nach hierher zum ersten Male an.

gez. C. Hoff., Z. bei Kempten
Adresse des Zeugen, Herrn H. Li., St.
Adresse der Zeugen, K. Dre. und J. Dre. Reg.

 

Tatsachenbericht über eigene Erlebnisse in Heroldsbach

J. Dre.
R., z.Z. H., 21. August 1951

I. In der Nacht vom Pfingstsamstag auf Pfingstsonntag, am 13. Mai 1951, gegen 3.00 Uhr verließen mein Mann und ich die sogenannte Kapelle auf dem Berge in Heroldsbach. Es war noch dunkel. Wir wollten zum Walde gehen und beim Tagesgrauen beginnen mit dem Kreuzweg. Es waren viele Menschen in Bewegung, um der Kälte Herr zu werden. Plötzlich entdeckte ich eine große leuchtende Kugel ganz links am Horizont des westlichen Himmels. Noch ehe ich meinen Ruf zur Aufmerksamkeit an die anderen beendet hatte, teilte sich die Kugel sozusagen auf und es bildete sich von hier aus ein sicher 20 bis 25 cm breiter helleuchtender Streifen, der wohl schnell, jedoch nicht blitzartig am Horizont entlang lief nach rechts hinüber, wo er in bzw. hinter der Kapelle verschwand. Wir alle waren sprachlos, die meisten ob dieses Erlebnisses, die anderen, weil sie nichts gesehen hatten. Erst recht diese Bevorzugung erschütterte uns und ließ uns in innigen Dank ausbrechen gegen den Heiligen Geist, dessen Einzug in die Kapelle wir zu sehen vermeint haben.

II. Am letzten Maitage waren sehr, sehr viele Menschen auf dem Berge. Ich hatte mich unter den Lautsprecher auf den Hocker gesetzt. Am Podium wollte man eine Besessene heilen. Diese sollte der Muttergottes zur Zeit ihrer Erscheinung die Hand geben. Man sagte uns, die Besessene habe einen Schrei ausgestoßen. Wir unter dem Lautsprecher hörten das Lachen von vielen Teufeln. Es war grauenhaft. Viele rannten den Berg hinunter, andere schrieen vor Entsetzen. Ich war vor Schrecken an meinen Hocker gebannt und vollkommen stumm. Nur langsam konnte ich mich erholen. So, meine ich, wird eine Seele in der Hölle empfangen.

III. In den Tagen vom 17. einschließlich bis 21. Juli war ich in Heroldsbach wiederholt Zeuge, wie sich Kugeln von der Sonne ablösten in allen Farben. Diese schwebten seitwärts und sanken langsam abwärts, während sich neue bildeten und am Himmel verteilten. Über die Dauer dieser seltenen Erscheinung kann ich nichts sagen. Leider notierte ich mir auch keine Daten. Sicher ist jedoch, dass ich es auch des Morgens sah.

IV. Am Samstag, 18. August 1951, kniete ich am Lichtmast, und zwar um 19.30 Uhr. Hildegard Lang begrüßte dort die kleine hl. Theresia. Kinder durften berühren. Ich kniete ganz außen in der zweiten Reihe der Erwachsenen und bemerkte das uns bekannte Kind Anneliese Scholl aus D. Es kniete bescheiden ziemlich weit hinten. Ich rief ihm zu, nach vorn zu gehen zum Berühren. Plötzlich ging es mir durch den Sinn: Wenn es nun wahr ist, was man sich erzählt, dass Hildegard nicht mehr sieht, so tut mir das Kind leid. In diesen Gedanken hinein wurde ich nach vorn gerufen zum Berühren der kl. hl. Theresia und zwar Hand, Rocksaum und Kopf. Ich spürte deutlich eine Erschütterung von Hand und Arm. Noch lange hatte ich im rechten Arm ein eigenartiges Gefühl und war sehr ergriffen. Soviel ich weiß, war ich die einzige Erwachsene, die berühren durfte. Alle diese Angaben gebe ich an Eidesstatt. Ich bin ein einfacher, natürlicher Mensch. Herr Stadtpfarrer, Bischöfl. G. R., J. Kr., aus R., der uns seit 1930 kennt, dürfte jederzeit bereit sein, unsere Glaubwürdigkeit zu bezeugen.

gez. J. Dre.

 

Bericht über ein Vorkommnis in der Nacht auf Pfingstsonntag 1951

Gegen 3.00 Uhr in der Nacht auf Pfingstsonntag verließen meine Frau und ich den Gebetsraum auf dem Berg von Heroldsbach, um den Kreuzweg zu beten. Mit uns befand sich eine große Anzahl Personen, die sich draußen erging: Plötzlich rief meine Frau aus: "Was ist denn das für eine Kugel am Horizont rechts vom Birkenwäldchen!" Ich selbst sah nicht mehr die Kugel, sondern ein weißes Lichtband vom Glanze des Neonlichts in der Breite von etwa 20 cm, dessen Spitze, scheinbar am Erdboden hinziehend, sich rasch fortbewegte. Als diese die Höhe des kleinen Kapellchens erreichte, war die Erscheinung schlagartig verschwunden. Wir waren uns in diesem Augenblick bewusst, ein besonderes Zeichen des Himmels gesehen zu haben. Dieses Lichtband wurde in unserer Umgebung auch von anderen Personen wahrgenommen. Auffallenderweise sahen jedoch nicht alle Anwesenden diese von uns nicht zu erklärende Erscheinung. Ich versichere an Eidesstatt, dass mein Bericht auf eigener Wahrnehmung beruht und ich aus der Phantasie nichts hinzügefügt habe. Meine Frau und ich denken sehr nüchtern. Über unsere Glaubwürdigkeit dürfte der H. Geistlichen Rat J. Kr., Stadtpfarrer von St: E., R., ein amtliches Zeugnis abgeben. Ich bin auch bereit, meine Aussage durch Eid zu erhärten.

H., 20. August 1951
gez. K. Dre.

 

7. August 1951

Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich seit 1919, also etwa 32 Jahre an einer stark juckenden Schuppenflechte litt. Spezialärzte brachten keine dauernde Heilung. Drei Wochen nach der Behandlung trat die Flechte schlimmer auf als zuvor, so dass ich bis etwa 1927 die Flechte am ganzen Körper von Kopf bis zu Fuß hatte. Ein homöopathischer Arzt brachte 1938 teilweise Heilung, Gesicht, Hals, Ohren und Beine wurden frei. Am Körper blieb sie hartnäckig. Am 10. Juni 1951 war ich in Heroldsbach. Zu meinem größten Erstaunen erfolgte die folgenden 8 Tage darauf eine sehr rasche Abheilung der Flechte, jetzt bin ich frei davon. Da ich seit 1938 keinen Arzt mehr aufsuchte, kann ich keine ärztliche Bestätigung beibringen. Es kann höchstens das Gesundheitsamt A.-Stadt feststellen, dass ich 1937 bei Ausstellung des Ehetauglichkeitszeugnisses die Flechte am ganzen Körper hatte und dass ich jetzt frei bin. Das wird wohl für die Anerkennung von Heroldsbach nicht genügen?

gez. K. Schu. aus G.

 

G., 1. Juli 1951

Solange ich Arbeit habe, kann ich keine langen Briefe schreiben. Trotzdem möchte ich Ihnen ganz kurz von meiner Heroldsbacher Reise am 10. Juni berichten. Als der Omnibus um 11.45 Uhr in Thurn ankam, gingen wir betend durch den Birkenwald den Berg hinan. Ich spürte es förmlich, dass hier himmlische Erscheinungen stattfinden. Als wir an der Stelle waren, wo das Jesuskind erstmals den Kindern erschien, war in meiner Seele etwas vorgegangen, was noch nie der Fall war. Es zog eine solch tiefe Reue über die Sünden durch meine Seele, dass ich mit Gewalt das Weinen unterdrücken musste, denn ich war ja nicht allein, es war ja der ganze Omnibus voll Augsburger dabei, die mit mir gefahren sind. Ein mächtiger Schmerz zog durch meine Seele, die Sünden sind eigentlich schuld daran, dass wir die Erscheinungen nicht sehen können. Das verlorene Paradies, es kam mir an diesem Tage an der Stelle, wo das Jesuskind erstmals den Kindern erschien, am eindringlichsten zum Bewusstsein. Wie innig ich am Berge und in der kleinen Kapelle mitgebetet habe, "o Jesus, verzeih uns unsere Sünden", das könnt Ihr Euch denken. Und der Vorsatz, künftig auch die kleinsten Sünden zu meiden. Das war das mächtigste Erlebnis, das ich auf dem Berg hatte, noch bevor ich die ersten Erscheinungen miterlebte. Ich musste also erst durch eine Art Fegfeuer gehen, bevor ich an den Erscheinungen teilnehmen durfte. Nun kann ich mir vorstellen, was das Fegfeuer ist. Ein langdauernder, recht tiefer Reueschmerz über jeden, auch den allerkleinsten Fehltritt im Leben. Hätte man ganz heilig und ganz rein gelebt, wäre man sofort nach dem Tode zur Anschauung Gottes gekommen. So aber muss man warten, bis jeder, auch der kleinste Fehler durch tiefen Reueschmerz getilgt ist. Bis jetzt habe ich eine wirklich fühlbare Reue gar nicht gekannt. Meine Reue bestand darin, dass ich mich bemühte, den, gebeichteten Fehler künftig zu meiden, im übrigen war es eine sehr trockene Reue.

Ich weiß heute noch nicht, wer alles am 10. Juni erschienen ist, ich habe wegen der Schwerhörigkeit nicht alles verstanden, was der Herr, der bei den Kindern war, bekanntgab. Bei der Mittagserscheinung war ich gegenüber der Kapelle am Zaun, abends bei dem Loch, wo die Kinder graben, weil bei der Kapelle schon so viele Leute am Zaun waren, dass ich die Kinder nicht gesehen hätte. Hätte ich gewusst, dass man abends die Muttergottes berühren durfte, hätte ich mich abends auch vorne aufgestellt. Ich meinte, die Muttergottes geht nur so weit, als der schmale Blumenstreifen reicht, und dieser hört bei dem Loch auf.

Ich habe am 10. Juni auf das Essen ganz vergessen, erst abends zwischen 18.00 Uhr und 19.00 Uhr dachte ich daran, etwas von dem Brot zu essen, das mir meine Frau mitgegeben hatte. Ich bin dann nach Thurn hinuntergegangen, weil ich dachte, auf dem Berge schickt sich dieses irdische Geschäft nicht. Als ich wieder auf den Berg ging, bin ich richtig in den Regen geraten, so dass ich am Wald unter einer Eiche unterstehen musste. Nun schließe ich für heute. Um 21.00 Uhr fuhr der Omnibus wieder nach Augsburg, so dass ich an den Nachterscheinungen und der Lichterprozession nicht mehr teilnehmen konnte. Aber das Erlebnis an der Stelle, wo das Jesuskind erstmals den Kindern erschien, und dass ich am Berge ununterbrochen beten konnte, vergesse ich mein Lebtag nie. Dass so etwas die Bischöfe verbieten können, kann ich nicht begreifen. Diese haben da eine schwere Verantwortung. Hätten wir den Segen der Kirche, dann wären die Gnadenwirkungen noch viel größer.

Herzliche Grüße
gez. K., Schu., G. bei A.

 

Eidesstattliche Erklärung

Im Oktober 1949 hörte ich, dass in Heroldsbach die Muttergottes erscheinen solle. Da ich in der Nähe wohne, dachte ich mir, ich könne mir dies einmal ansehen. Ich kam hierher und es gefiel mir gleich ganz gut, was ich so sah, wie die Stimmung ist. Ich kam von da ab öfters zum Beten und hatte ein großes Vertrauen zur Muttergottes. An Maria Lichtmess 1950 wurde am Nachmittag so um 13.30 Uhr am Altar am Birkenwald gebetet. Ich stand ungefähr zwei Meter vom Altar entfernt. Ich sah in die Höhe zu den Gipfeln der Bäume. Ich konnte durch eine Lichtung den Himmel sehen. Plötzlich sah ich einen schwarzen Fleck, ungefähr 25 Zentimeter Durchmesser, in dem sich etwas bewegte, in dieser Lichtung. Er veränderte sich in der Farbe, wurde dunkelblau und dann wurde aus ihm ein großer Kranz himmelblau, dann ist wie ein Nebel über ihn gezogen und, wie der Nebel weg war, sah ich die Muttergottes in den himmelblauen Kranz. Sie war unsagbar schön, rote Wangen, rote Lippen, wie sie kein Maler malen kann, weißen Schleier und blauen Mantel. Deutlich sichtbar wie ein Brustbild, nach abwärts undeutlich. Ich sah sie so genau wie ich jemand sehe, der vor mir sitzt. Ich musste immer denken: "Ja, gibt's denn so was, dass die Muttergottes so erscheint." Dann wieder: "Wahr ist es." Und wieder musste ich mich wundern, dass ich sie sah. Ich fasste mich und trug ihr mein schweres Anliegen wegen meiner Tochter vor. Sie lächelte mir zu und sagte: "Ja." Sie ging dann wieder zurück, es wurde ein gelber Kranz und dann war alles verschwunden. Ich sehe das alles noch vor mir, als ob es heute gewesen wäre.

H., 1. September 1951
gez. K. Br., aus A.

Fünf Wochen später fand mein schweres Anliegen seine Erhörung.

 

H., 12. August 1951

Als ich am Donnerstag Abend gegen 20.00 Uhr in die Pfarrkirche von Heroldsbach eintrat, kniete dort Hildegard Lang. Es war am 9. August. Beim Verlassen der Kirche erkannte sie mich, sie sagte: "Eben ist mir an der Grotte (Lourdesgrotte) auf dem Kirchplatz die Muttergottes mit dem Jesuskind erschienen und hat mir gesagt, ich möchte ihr treu bleiben und auf den Berg gehen." Sie bat mich, mit ihr an der Grotte zu beten. Das geschah. Wir gingen dann zur Frau Therese Schmitt. Sie erzählte dort von der Erscheinung und fügte hinzu: "I trau mi niet, i hab doch unterschrieben." Ich sah, wie H. L. schwer mit sich kämpfte, und sagte ihr: "Wenn die Muttergottes will, dass Du auf den Berg gehen sollst, so wird sie Dich noch einmal rufen." Ich brachte sie zum Bahnhof und sie fuhr nach Forchheim.

Freitag, 10. August, holte ich sie vom Bahnhof ab, sie vom Betreten des Berges abzuhalten. Sie kam mir aber freudestrahlend entgegen und sagte: "Ich hab's überstanden, ich habe nun keine Angst mehr." Sie stürmte den Berg hinauf. Unterwegs machte ich sie darauf aufmerksam, dass sie der Sache schaden könne, dass sie sich täuschen könne, ob sie ganz sicher sei, dass es der Wille der Muttergottes sei, und ob sie nicht vorher jemand von der Kommission zu Rate ziehen wolle. Sie antwortete, sie hätte mit Herrn Schlötzer gesprochen, und dieser hätte ihr gesagt, sie müsse ihrem Gewissen folgen. Wenn sie auf den Berg gehe, müsse sie das nach Bamberg berichten. Sie sagte: "Das tue ich aus mir. Ich schreibe, dass ich auf den Berg gegangen bin und dass ich meine Unterschrift zurückziehe."

Auf dem Berge angekommen, bat ich H. L. nicht gleich ans Podium zu gehen, auch nicht an den nahen Seitenaltar, sondern an einen abseits gelegenen Altar. Ich erwartete bestimmt noch ein Zeichen. Wir schlugen den Weg zur Himmelswiese ein. Nach wenigen Schritten fing sie an laut zu beten und ging schnell und sicher zum Bildstöckchen am Birnbaum. Dort beteten wir knieend weiter. Nach wenigen Minuten reichte sie einer Erscheinung die Hand und berührte Haupt oder Krone. Ich freute mich sehr über das erwartete Zeichen und bat die Erscheinung, H. L. zu erleuchten und ihr den richtigen Weg zu zeigen. Sie schaute lange auf die Erscheinung, stand dann auf und sagte: "Bernadette war da und hat mir gesagt, ich solle auf den Berg gehen, und ich solle tapfer sein." Sie sagte: "Auf dem Wege war schon Maria Goretti, sie ist vor uns hergegangen zum Birnbaum und dann ist sie verschwunden." Inzwischen war der Vater von H. L. gekommen, wir gingen alle drei zum Podium, wo dann um 19.30 Uhr das Jesuskind erschien, und später sah sie über dem Birkenwald den leidenden Heiland. Sie ging früher als sonst zum Bahnhof, wohin ich sie begleitete, und sagte: "Ich musste gehen." Später hörte ich, dass kurz nach ihrem Weggehen ein Photograph Blitzlichtaufnahmen auf dem Berg gemacht hatte. Als ich ihr das am nächsten Tag mitteilte, sagte sie, sie sei gewarnt worden. Sie sagte noch: "Heute Morgen ist mein Schreiben nach Bamberg abgegangen, es ist schwer für mich."

gez. Th. Claa., aus W.

 

H., 22. August 1951

Mein Bruder Alfons erzählte mir am 31. Mai 1951 folgenden Vorfall. Bei der 15.00 Uhr-Erscheinung, durften die Kranken die Muttergottes berühren. Als man einer Frau die Hand in die Höhe heben wollte, sträubte sich dieselbe. Ein Pfarrer aus der Schweiz, der daneben stand, betete daraufhin den Exorzismus. Die Frau wurde dann ganz unruhig, verzog das Gesicht und wollte sich fallen lassen. Man setzte sie dann auf einen Stuhl. Der Pfarrer hat nur ein Wort gebraucht: Besessen! Wie der Pfarrer mit dem Beten des Exorzismus fertig war, betrug sich die Frau wieder normal. Das Verhalten der Frau während des Gebetes (Exorzismus) war so erschaudernd, dass mein Bruder noch nach Wochen beim Erzählen dieser Szene erschüttert war.

Bei der 17.00 Uhr-Erscheinung wiederholte sich dann genau dasselbe. Die Frau selber hat dann noch erzählt: Aus ihr hätte es herausgerufen: "I geh nit." Der Pfarrer aus der Schweiz hat in der Sakristei der Kirche noch einmal den Exorzismus über die Frau gebetet. Wieder dasselbe erschütternde Verhalten der Frau. Die Frau hat sich danach geäußert: Dann wolle sie es eben noch länger ertragen. Andere Leute haben erzählt, dass es eine fromme Frau wäre.

Einen ähnlichen Vorfall konnte ich am 13. und 14. August 1951 beobachten. Eine Mutter (oder Pflegemutter) wünschte, dass ihre erwachsene Tochter die Erscheinung anrühren dürfte. Einen Ordner, der sie aus ca. drei Meter Entfernung heranführen wollte, haute sie auf die Finger. Auch ließ dieselbe sich keinen Rosenkranz umhängen. Es war unmöglich, dieselbe in die Nähe der Erscheinung zu bringen.

Hochachtungsvoll
gez. J. Kö., B.

 

H., 22. August 1951
Sehr geehrter Herr Dr. H.

Sehr kritisch und bewusst realistisch bin ich für nur einen Tag nach Heroldsbach gefahren, um selbst zu schauen und zu hören. Heute bin ich mit meiner Frau, die zunächst auch nichts von Heroldsbach hören und sehen wollte, bereits den 10. Tag hier. Der Berg des inständigen Gebetes und der Buße lässt uns nicht mehr los. Nachdem heute auch noch meine beiden Söhne von 14 und 15 Jahren mit ihrer Schwester hier sind, wird unser religiöses Leben gewiss dauerhaft vertieft und verbessert werden. Mit meinen 45 Jahren bete ich nun wieder so wie vor dem Empfang der Ersten heiligen Kommunion, kindlich, gottergeben und auch beharrlich. Wie ist es zu erklären, dass man als nervöser, gehetzter Großstadtmensch am ersten Tage der Anwesenheit auf dem "Gnaden"-Berge in Heroldsbach sechs Rosenkränze und vieles andere betet ohne Langeweile, mit wachsendem Eifer, so dass einem schließlich die rein körperliche Anstrengung, Stehen, Gehen, Kreuztragen usw. zum Schlussmachen drängt? Und jeden Tag das Gleiche, fast steigender Eifer, die weitere und tiefere Erkenntnis der Leiden unseres Heilandes, die innigere und tiefere tägliche Teilnahme am hl. Messopfer. Es schmerzt einen nur, dass man nun nicht am hl. Liebesmahl teilnehmen kann. Aber auch das kann man geistigerweise. Zum Kirchenverbot, den Berg zu betreten, sagt mir mein Gewissen, dem Ruf der Himmelskönigin, dem höheren Befehl, sollst du dich nicht verschließen. Hiermit ist ein Trotzgefühl gegen kirchliche Personen nicht verbunden. Wohl aber die Hoffnung, dass der Berg genau überprüft und dann erst ein Urteil von höchster Stelle gefällt wird. Diese Anstrengung ist der Berg, über dem der Himmel offensteht, gewiss wert und nur das Gebet zu unserem himmlischen Vater kann uns noch vor seiner strafenden Hand bewahren. Durch Maria zu Jesus, mit Jesus im Vater unser zum himmlischen Vater.

gez. O. Ma. aus K.

 

Zwei kurze Tatsachenberichte über Geschehnisse in Heroldsbach

I. Sonnenwunder am 8. Dezember 1949

In jener Zeit führte noch Herr Pfarrer Gailer die Seherkinder. Es sollte eine Prozession stattfinden. Die Prozession ordnete sich am Wege, der die Stelle des jetzigen Podiums einnahm. Ich selbst befand mich am Blockhaus, um zu beten, als das Sonnenwunder einsetzte. Die Menschen gebärdeten sich wie unsinnig, schrieen laut und liefen durcheinander. Eine Prozession kam an diesem Tage nicht mehr zustande. Über Gegend und Menschen ergoss sich ein gelber Schein von der Sonne. Alles stürzte aus dem Blockhaus. Als ich herauskam, sah ich rechts am Ausgang hoch in der Luft schwebend I H S. Die Buchstaben und deren Einrahmung waren von dunkelgrüner Farbe. Ich machte meine Umgebung darauf aufmerksam. Sie aber sah nichts von diesem Zeichen und, reagierte nicht auf das, was ich sagte. Das Bild, das ich ihr beschrieb, blieb ein paar Minuten ganz deutlich sichtbar und verschwand plötzlich, wie man ein Licht auslöscht. Meine Nachbarin, Frau Li., sagte mir, ihre Schwester in W. habe das gleiche gesehen. Auch Forchheimer Pilger sahen das Zeichen, doch kann ich keine nähere Angabe machen.

Die Menge war vollkommen vom Sonnenwunder eingefangen. Ich sah die Sonnenscheibe scharf gelb leuchtend, in rasender Bewegung sich drehen. Von ihr lösten sich einzelne sehr große Ballons, in allerlei schillernden Farben glänzend. Diese schwebten langsam zur Erde und verschwanden, aber immer neue Kugeln glitten von der Sonne ab. Alle Anwesenden sahen die farbenprächtige und ungewöhnlich rasch sich drehende Sonnenscheibe, wie einen bunten Kreisel. Ich hörte auch eine Anzahl Personen in heller Begeisterung ausrufen: "Die Muttergottes ist in der Sonne." Ich selbst aber sah die Muttergottes nicht. Das Sonnenwunder hat auf mich einen so gewaltigen, ja überwältigenden Eindruck gemacht, dass ich es Zeit meines Lebens nicht vergessen kann.

II. In diesem Jahr sah ich wieder ein Sonnenwunder

Die Sonne drehte sich rasend schnell um ihre Achse, doch war der Sonnenball feurig glühend wie immer. Dennoch wurden meine Augen nicht im geringsten geblendet. Wiederum lösten sich Kugeln von der Sonnenscheibe ab. Sie waren aber kleiner und vereinigten sich zu Traubengebilden, deren einzelne Kugeln von verschiedener Farbtönung waren. Die Trauben schwebten minutenlang zur Erde herab und zerflossen in nichts, während neue Gebilde in Sonnennähe entstanden. Leider habe ich keine Daten festgehalten. Nach meiner Erinnerung muss es gegen 5.00 Uhr morgens im Juni dieses Jahres gewesen sein. Gegeben an Eidesstatt.

Heroldsbach, 23. August 1951
gez. M. Ne.

 

29. Oktober 1950, Christkönigsfest

Zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr vormittags kniete ich allein vor der Grotte am Birkenwald. Eine größere Kreuzträgergruppe war vorübergezogen. Eine der letzten Frauen hörte ich sagen: "Ah, die Sonne, schauts an, wunderbar!" Ich schaute mich nach der Frau um, die sich beeilte, ihrer Gruppe wieder nachzukommen. Dann suchte ich auch die Sonne, sah sie aber nur teilweise, durch die Bäume verdeckt. Es kam mir vor, als scheine sie in milden, roten und blauen Farben. Darum ging ich ein Stück auf dem Weg zurück, der zum Podium auf den Berg führt, bis ich die Sonne unverdeckt sehen konnte. Der Himmel war wolkenlos. Kaum hatte ich in die Sonne geschaut, so färbte sich das Innere der Sonne ganz dunkel. Es war keine bestimmte Farbe, sie war eine Mischung von dunkel-türkis und grau. Es bildete sich eine dunkle Scheibe heraus, die zu vibrieren schien. Die Scheibe verdeckte die Sonne so weit, dass ein schmaler Sonnenrand blieb. In einigem Abstand davon sah ich mehrere weinrote Kreise, die in sich leicht gewellt waren und die Sonne einschlossen. Ich habe nicht gezählt, wie viele es waren.

Ich war erstaunt über dieses Erlebnis und schaute um mich und stellte fest, dass ich gar nicht geblendet war. Ich schaute wieder in die Sonne und hatte sofort wieder das gleiche Bild. Während ich wieder stand und schaute, hörte ich, wie ein Herr und zwei Damen vom Berg herunterkamen und hinter meinem Rücken stehen blieben. Ich drehte mich um und sah, wie diese ebenfalls in die Sonne schauten. Ich sagte nichts, schaute wieder in die Sonne und hatte sofort das gleiche Bild. Da begann der Herr zu beschreiben, was er sah. Er hatte ebenfalls genau das gleiche Bild wie ich. Nun sagte ich, was ich sehe, und so standen wir alle vier, schauten in die Sonne und schauten wieder weg und stellten fest, dass wir gar nicht geblendet seien. Dann trennten wir uns wieder. Noch mehrmals im Laufe dieses Tages probierte ich es und wollte in die Sonne schauen. Aber ich war jedesmal sofort so geblendet, dass ich gleich wieder wegschauen musste.

Am Abend des gleichen Tages gegen 19.00 Uhr stand ich auf dem Berg. Es waren viele Menschen versammelt. Ich merkte, wie einige Gruppen lang in die Sonne schauten. Ich versuchte noch einmal, ob ich nicht auch wieder in die Sonne schauen könnte, war aber so geblendet, dass ich nicht lange hineinschauen konnte. In einem Abstand von der Sonne sah ich die weinroten Kreise. Sie hatten keine festen Konturen, hoben sich aber trotzdem klar vom Himmel ab und gingen nicht ineinander über.

M., 20. August 1951
gez. E. Pö.

 

20. Mai 1951, 1. Sonntag nach Pfingsten

Während der Erscheinung am Abend stand ich dicht neben dem Jesuskindaltar auf dem Berg. Es waren sehr viele Menschen da. Plötzlich kamen rasch Frau Wa. und Antonie Saam ohne einen Herrn der Kommission. Frau Wa. lachte, bückte sich und gab – so schien es mir – zwei der nächststehenden Frauen die Hände. Ich wusste nicht, was das bedeuten sollte. Da beobachtete ich, wie sich Frau Wa. immer wieder bückte und Antonie Saam etwas reichte und voll Freude angab, wohin sie diese und jene Blume stecken sollte. Einige der Umstehenden aber fingen an zu bitten: "Geben Sie mir auch eine Blume, mir auch." Frau Wa. hatte also gleich zu Beginn – für uns unsichtbar – Blumen verschenkt. Jetzt aber wollte sie das nicht mehr tun und sie sagte, während sie Antonie die Blumen reichte: "Aber die gehören doch fürs Altärchen, ihr könnt sie ja doch nicht sehen – riecht ihr's wenigstens?"

Mehrere Menschen riefen verwundert "Ja". Ich konnte aber in diesem Augenblick keinen Duft wahrnehmen. Da aber die Leute und auch ich (ich kam mir sehr unbescheiden vor) immer wieder baten, gab Frau Wa. noch zwei oder drei Blumen ab. Mir gab sie auch eine in die Hand. Ich spürte und sah natürlich nichts. Das war alles sehr flink geschehen. Antonie Saam war in dem Augenblick mit dem Rücken gegen mich gestanden, denn sie war ja damit beschäftigt, die ihr zugereichten Blumen aufzustecken. Nun bettelten die Leute, die immer dichter geworden waren, erst recht. Antonie hatte schon vorher mehrmals zu Frau Wa. leise gesagt: "Geben Sie halt eine, geben Sie halt eine." Jetzt stieg Antonie schnell von der Stufe, bückte sich und reichte jedem genau der Reihe nach eine Blume. Als sie mir eine Blume schon in die halbgeöffnete Hand geben wollte (die gleiche Hand, in die ich von Frau Wa. die Blume bekommen hatte), stutzte sie und überging mich. Auf meine erstaunte Frage, warum ich denn keine bekäme, antwortete sie: "Sie haben ja schon eine." Jetzt hatte ich die Bestätigung, dass ich wirklich eine, für mich unsichtbare Blume in der Hand hielt.

Nachdem Frau Wa. und Antonie Saam mit den für uns unsichtbaren Körben zum Podium zurückgegangen waren, ging ich ganz nahe vor den Jesusaltar, in dem die Vasen mit Flieder gefüllt waren, und beugte mich nieder, um den Duft zu spüren, der aber unvergleichlich viel, viel schwächer und ganz anders war als der Duft, den ich für einen kurzen Augenblick gespürt hatte, noch ehe ich gewusst hatte, dass Frau Wa. und Antonie mit den Körben voll mystischer Blumen gekommen waren und noch ehe Frau Wa. gefragt hatte, ob wir die Blumen wenigstens riechen würden.

M., 20. August 1951
gez. E. Pö.

 

Eidesstattliche Erklärung

Frau K. Do. aus B. N. erzählt: Am ersten Osterfeiertag des Jahres 1951 etwa 17.30 Uhr abends kam ich an die Stelle, wo früher ein Brunnen gebohrt wurde. Ich sprach eben zu meinen Begleitern, dass ich daran zweifle, dass erwachsene Personen auch sehen können. Ich näherte mich dem Brunnen, an dem eine Gruppe von etwa 14 Personen sich befand. Ein alter Herr löste sich gerade von der Gruppe, ging weg und äußerte: "Ich gebe meinen Namen nicht für die Presse." In diesem Augenblick sah ich meine Verwandte, die mir zurief: "Hier ist die Muttergottes einer Frau erschienen." Ich wandte mich um, meinem Begleiter dies mitzuteilen: Da sehe ich den alten Mann wanken. Ich nahm an, dass ihm nicht wohl sei, und eilte, ihn zu stützen, desgleichen eilte ihm ein älterer Herr zu Hilfe. Er bat uns, ihn zum Omnibus zu begleiten. Als wir ihn etwa 100 Meter geführt hatten, blieb er stehen, atmete tief und sagte: "Ich glaube, die Muttergottes hat mich geheilt." Auf meine Frage, ob er krank sei, sagte er: "Ich bin schwer asthmaleidend. Ich kann tatsächlich besser atmen. Ich habe die Muttergottes gesehen." Auf meine Bitten erzählte er mir: "Als ich am Brunnen vorüber kam, äußerte eine Frau, dass die Muttergottes am Karfreitag diesen Platz gesegnet hätte. Da blieb ich stehen und betete, sie möchte mich gesund machen, oder von meinem Leiden erlösen. Und wie ich da bete, sehe ich am Wald eine Wolke schweben und auf ihr stand sie. Die Wolke schwebte her zum Brunnen und auf ihr stand die Erscheinung." Auf meine Frage, ob er nicht mit ihr gesprochen hätte, sagte er: "Nein, aber sie hat zu mir gesprochen." Es zeigte sich, dass er, als ich ihn fragte, die gleichen Worte äußerte, wie sie meine Verwandte von der weiblichen Seherin aufgeschrieben hat. Am Abend notierte ich mir diese Worte aus dem Gedächtnis. Danach traf ich meine Verwandte und wir lasen einander unsere Notizen vor. Nur eine Umstellung eines Satzes unterschied sich von der Notiz meiner Verwandten. Das führe ich aber auf eine Gedächtnisschwäche meinerseits zurück. Ich hatte auch den Mann noch nach dem Aussehen der Erscheinung gefragt. Er sagte: "Das kann ich nicht beschreiben, sie war lieblich schön von Angesicht – königlich schön."

An der Ecke vor dem Waldcafe verließ ich den Mann, eilte zurück in der Hoffnung, noch die Frau anzutreffen. Auf der Hälfte des Weges traf ich sie und und durfte sie zum Omnibus begleiten. Auf meine Frage schilderte sie mir ihr Erleben. Erstaunt stellte ich fest, dass sie genau so erzählte wie der Mann. Sie wollte Wasser holen, der Brunnen ging nicht mehr. Sie verweilte betend auf der gesegneten Erde, für die Bekehrung der Sünder und den Frieden der Welt bittend. Auch sie sah die Muttergottes auf einer Wolke am Waldrand schweben und sich nähern. Auch sie berichtete mir den Wortlaut, welcher derselbe war, wie ich ihn vom Manne gehört hatte. Der Mann war aus München und gab an, die Frau, welche die Erscheinung hatte, noch nie gesehen zu haben. Die Frau erinnerte sich, als sie sich schon dem Omnibus näherte, dass sie ja von der Erscheinung den Auftrag habe, den Vorfall nächsten Tag Herrn Pfarrer Gailer zu berichten. Sie war nicht dafür, dass die Reisebegleiter es ihren Verwandten erzählen, denn sie fürchtete, für verrückt gehalten zu werden. So fuhr sie denn ab und sagte, sie wolle nächsten Tag von Erlangen wieder herauskommen zu Herrn Pfarrer. In Erlangen weilte sie nämlich zu dieser Zeit auf Besuch.

NB! Mein Mann war eineinhalb Jahre arbeitslos. Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben, da alle Bemühungen umsonst gewesen sind. Ich war an Allerheiligen 1950 nach Heroldsbach gekommen. Als die Kinder die Muttergottes vom Mast abholten, rief ich in meiner Not zu ihr: "Wenn Du wirklich hier vorübergehst, liebe Mutter, höre mich doch." Ich rief das laut, denn die Leute um mich her kannten mich ja nicht. Ich gedachte dabei des Anliegens der Arbeitslosigkeit meines Mannes. Vier Tage später erhielt mein Mann plötzlich auf rätselhafte Weise ein Angebot von einer sehr guten Stelle, auf die wir nie zu hoffen wagten, an die wir gar nicht denken konnten, weil wir gar nicht wussten, dass diese Dienststelle existiert. Aus Dankbarkeit komme ich wieder nach Heroldsbach und habe auch geworben, dass viele Leute nach dort kommen.

Heroldsbach, 22. August 1951
gez. K. Do.

 

Bericht über Geschehnisse vom 26. und 27. Juli 1951

Seit etwa 1 1/2 Jahren betreue ich täglich auf dem heiligen Berg von Heroldsbach den Altar am Lichtmast. Ich wohne in F., bin Mutter von neun Kindern und musste einen Nebenberuf ausüben. Die Muttergottes hat meine Mühe reichlich belohnt. Schon seit langer Zeit sehe ich viele Erscheinungen. Meine Wahrnehmungen habe ich bereits zu Protokoll gegeben.

26. Juli 1951: Mit zwei mir bekannten Düsseldorfer Damen, den Frl. Schä. und Schw., hatte ich am Abend das erste gemeinsame Erlebnis. Mit Kreuzen beladen gingen wir drei betend zum Waldkreuz. Unterwegs spürten wir plötzlich eine zentnerschwere Last auf unserem Rücken. Keuchend und schwitzend schleppten wir mühsam unsere Kreuze zurück. Frl. Schä. aus E. hatte plötzlich an diesem Abend einen breiten Silberstreifen in ihrer Hand.

27. Juli 1951: Über dem Altar am Lichtmast sah ich zuerst einen weißen Engel in Lebensgröße eines erwachsenen Menschen. Nach wenigen Minuten kam die Muttergottes und wiederum etwas später der leidende Heiland; dieser in eine Wolke gehüllt, so dass nur der obere Corpus sichtbar war. Die Erscheinungen lösten einander ab, waren also nicht gleichzeitig zu sehen. Auch eine Ortsveränderung des Standpunktes stellte ich in jedem Falle fest. Sie betrug etwa fünf Meter. Die einzelnen Bilder blieben minutenlang deutlich sichtbar. Es fehlen mir die Worte, um die Schönheit der Gesichter zu beschreiben. Die Erscheinungen erkläre ich für übernatürlich; alle beeindruckten mich gewaltig und nachhaltig. Mit meinem Leben setze ich mich dafür ein, dass die Erscheinungen echt sind.

Die beiden Düsseldorfer Damen hatten an diesem Abend mit mir die gleichen Erscheinungen. Sie waren im tiefsten Grunde ihrer Seele aufgewühlt und konnten sich vor innerem Glücksgefühl kaum fassen. Ich sah es ihren zuckenden Gesichtern an, dass sie sehend geworden waren, und beschrieb ihnen meine eigenen Wahrnehmungen. Dadurch überzeugte ich die beiden Damen, dass sie echte Schauungen gehabt hatten. Ihr Erlebnis gaben sie auf dem Berge nicht bekannt. Sie wollten überhaupt nicht davon sprechen, sondern alles ihrem Pfarrer, Dr. M., E., zu Protokoll geben.

Vorstehenden Bericht gebe ich an Eidesstatt.
Heroldsbach, 23. August 1951
gez. Fr. B., Schr., aus F.

 

Nachtrag zu Schauungen von Frau Schr. aus F. (Bericht von Dr. F.)

Etwa im Mai 1951 kniete ich abends etwa gegen 19.30 Uhr, beim Lichtmastaltärchen, als Kuni und Maria herkamen und Blumen streuten. Meines Wissens war Ra. nebst einigen weiteren Herren dabei. Kuni sagte plötzlich zu mir, ich solle ihren Korb halten. In diesem Augenblick sah ich diesen Korb und ergriff ihn an beiden Seiten mit beiden Händen. Ich sah, dass er mit Blumen gefüllt war: Rosen, Veilchen und Maiglöckchen. Während ich den Korb hielt, schmückte Kuni das Altärchen. Kuni sagte dann zu mir, ich solle das Altärchen weiter schmücken. Sie nahm das Körbchen in ihre Hände und ich schmückte. Am Schluss blieben noch einige Rosen im Körbchen. Ich fragte, was damit geschehen solle. Kuni antwortete, die würden sie (Kuni und Maria) schon verwenden. Sie ging dann hinweg. Maria ging mit ihr. Sie hatte ebenfalls einen Korb mit Blumen, ihn habe ich aber nicht gesehen.

 

M., 31. August 1951
Sehr verehrte Fr. A.

In der Anlage übersende ich Ihnen die gewünschte eidesstattliche Erklärung. Herrn R. habe ich bereits eine ähnliche Erklärung am 31. Mai 1951 ausgehändigt. Und nun will ich etwas näher auf Ihre Anfrage eingehen. Als mein Schwager Ostern 1950 seine Primiz feierte, war auch ein Onkel meiner Frau anwesend, welcher in der Nähe von Heroldsbach Pfarrer war. Im Laufe eines religiösen Gesprächs kam man dann auf Heroldsbach zu sprechen. Unter anderem sagte er, dass er von den Erscheinungen überzeugt sei, trotzdem er persönlich nicht allen Kindern ein Vertrauen entgegenbringen könne. Als Ende August 1950 ein sogenannter Krenman (Meerrettichhändler) bei uns war, frug meine Frau, woher er komme. Er sagte darauf: "In der Nähe von Fo." Und jetzt kamen wir wieder auf Heroldsbach zu sprechen. Der Mann war überzeugt und erzählte uns Verschiedenes. Bei uns war nun der Beschluss gefasst, am 12. September 1950 fahren wir nach Heroldsbach. Aber nun das Eigentümliche, am gleichen Tage, als der Kr. bei uns war, kam Frau Al., die Schwester von Frau Gügel, zu uns und wir frugen sie aufs Geratewohl, ob sie keine Lust nach Heroldsbach zu fahren hätte. Nun sagte sie: "Ja, da habe ich eine Schwester und da sei das Kind bei der ersten Erscheinung dabei gewesen." Wir haben uns dann richtig eingesetzt und am 12. September 1950 fuhr von M. der erste Kleinomnibus mit 17 Personen nach Heroldsbach. Bei der Rückkehr war alles ganz beglückt und meine Frau sagte mir, in Heroldsbach wird unserer A. geholfen, wir müssen nur einige Male hinfahren. Als ich dann am 7. Dezember 1950 zum dritten Male in Heroldsbach war und am 9. Dezember wieder nach Hause kam, sagte mir die Kleine, welche bei meiner Abfahrt noch mit Schmerzen im Bett lag: "Vati, seit gestern habe ich keine Schmerzen mehr." Sie können sich bestimmt vorstellen, wie überglücklich wir waren. Anfangs getrauten wir es uns gar nicht zu sagen, denn wir wollten erst einige Zeit abwarten, um ja nicht, wenn es nicht anhielte, dem "Berg" zu schaden. Das Kind erzählte natürlich überall, dass die Muttergottes von Heroldsbach ihr geholfen habe, wir dagegen vorläufig nur in einem bestimmten Kreis, aber nach Monaten haben es auch wir öffentlich gesagt. Wir sind überzeugt, dass unser Anliegen erhört wurde und dass kein Rückschlag mehr eintritt. Selbst meine Mutter, welche leider für Heroldsbach nichts übrig hat (sie ist auch materialistisch eingestellt, wie der größte Prozentsatz der Gegner von Heroldsbach) gibt zu, dass die Heilung der Kleinen schon eigenartig ist. Mit besten Grüßen verbleibe ich.

Ihr gez. J. Ho.

 

NB! Vom 31. Mai bis 1. Juni war ein jüngerer Mann aus hiesiger Gegend mit in Heroldsbach. Entweder am 4. oder 5. Juni kam dieser Herr wieder zu mir und wir sprachen von Heroldsbach. Er sagte mir, dass ihn das alles ganz besonders ergriffen habe. Er erzählte mir nun: Mein Vater war Protestant. Als ich sechs Jahre alt war, ging mein Vater zu den Bibelforschern. Ich wurde nun im Glauben erzogen, wie es mein Vater wollte. Der Krieg verschlug mich hierher Vor drei Jahren verheiratete ich mich. Meine Frau ist zwar katholisch. Meine Frau war schon über 16 Jahre nicht mehr bei den hl. Sakramenten. Ich bin nur zivilgetraut. In Heroldsbach habe ich nun den Glauben gefunden. Der Mann hat nun bereits beantragt, dass er katholisch getraut wird und hat schon mehrere Religionsstunden, nachdem er zum katholischen Glauben übertritt. Ja, das ist Gnade. Ich persönlich schätze diese Gnade höher als eine Heilung, trotzdem ich allen Grund habe, stets zu danken für die Gesundung meines Kindes. Sie machen sich keinen Begriff, mit welchem Eifer der Mann für Heroldsbach eintritt. Sollten Sie einmal in die hiesige Gegend kommen, so sind Sie herzlich willkommen. Einige Kilometer von hier lebt eine Frau, welche begnadet ist und die hl. Seitenwunde hat. Sie war auch schon in Heroldsbach.

 

Eidesstattliche Erklärung

Unterzeichnete, J. und E. Ho., verheiratete Kaufmanns-Eheleute in M., erklären hiermit eidesstattlich: Unser Kind, A. Ho., geb. 13. Juni 1939, litt über fünf Jahre an chronischem Gelenkrheuma bzw. Gelenkschmerzen. Ein objektives Krankheitsbild konnten wir nie erhalten. Wir haben nichts unversucht gelassen, suchten mehrere Ärzte auf, versuchten es auch bei Heilpraktikern, aber es half nichts. Auch eine längere Luftveränderung brachte keine Linderung. Jede Nacht mehrmals wachte das Kind vor Schmerzen auf, weinte und klagte. Wir hielten Sturmnovenen und neuntägige Andachten. Ende November 1950 sagte uns der behandelnde Arzt, Herr Dr. med. Daum, Frauenfacharzt in M., dass bei unserem Mädel nichts helfe als eventuell im Frühjahr 1951 eine längere Schwefelkur.

Am 12. September 1950 machte meine Frau, E. Ho., den ersten Bittopfergang nach Heroldsbach. Trotzdem sie schon an anderen Wallfahrtsstätten war, war sie von Heroldsbach ganz beglückt, besonders über den Gebetssturm. Am 7. Dezember 1950 fuhr ich, J. Ho., zum dritten Male nach Heroldsbach. Am Tage Mariä Empfängnis sagte das Kind, das noch nie in Heroldsbach war, daheim: "Mutti, ich habe keine Schmerzen mehr, die Muttergottes von Heroldsbach hat mir geholfen." Seit diesem Tage bis heute hat das Kind keine Schmerzen mehr, isst tüchtig, schläft jede Nacht durch und wir sind überzeugt, dass die himmlische Mutter, die Zuflucht der Kranken, geholfen hat. Als Ende Dezember 1950 und im Februar 1951 Herr Dr. Daum das Kind besuchte, sagte er: A., ich kann es nicht verstehen, dass du keine Schmerzen mehr haben sollst.

M., 30. August 1951
gez. J. Ho., gez. E. Ho.

 

G., 4. Mai 1951

Wunschgemäß schreibe ich ihnen folgendes. Im Spätherbst 1950 kam die Flüchtlingsfrau Ro. zu mir wegen ihrer 72-jährigen Mutter und erzählte: Wir wohnen in U., Pfarrei J. Vor einigen Tagen kam die Frau, bei der wir nach unserer Austreibung aus dem Sudetenland eingewiesen, später aber wieder ausquartiert wurden, und brachte einige frische Eier mit dem Bemerken: Diese gehören nur für die Mutter, sie soll sie allein essen. Sie nahm die Eier und verzehrte sie auch allein. Bald darauf zeigte sich bei ihr ein merkwürdiges Benehmen. Bisher sehr bescheiden, ruhig, arbeitsam und religiös, so dass sie im ganzen Dorf beliebt war, fing sie jetzt an zu schimpfen und zu schreien, wollte nicht mehr im Hause bleiben, drohte ihrem Enkelkind, einen Knaben von 8 bis 10 Jahren mit dem Tode, betete nicht mehr und hatte Abscheu vor dem Weihwasser und anderen geweihten Sachen. An der Wand, am Fußende ihres Bettes, hing ein Kruzifix. Um dies nicht mehr zu sehen, legte sie sich nunmehr verkehrt ins Bett, d. h. mit dem Kopf ans Fußende.

Die Tochter bat mich um den priesterlichen Segen für ihre Mutter. Nach etwa 8 bis 10 Tagen kam sie wieder mit demselben Anliegen. Mein Bruder, der bei mir im Zimmer war und alles mithörte, machte mir nun einen Vorschlag. Er war am Feste Mariä Geburt 1950 in Heroldsbach und brachte von dort von der Muttergottes geweihte Eichenblätter mit. Um nun festzustellen, ob dieselben wirklich gesegnet und die Mutter dämonisch beeinflusst ist, schlug er der Tochter vor, der Mutter zwei Eichenblätter, je eines unter dem Kopfkissen und am Fußende zu verstecken. Aber niemand etwas davon zu sagen. Die Tochter wusste nicht, welche Bewandtnis es mit den Eichenblättern hatte, und ich sagte es auch nicht. Sie solle auch darauf achten, dass im Bett keine anderen geweihten Sachen sind. Die Tochter versprach unter Eidesstatt in diesem Sinne zu handeln und uns über den Erfolg zu berichten.

Nach etwa weiteren zehn Tagen brachte die Tochter mit dem Auto eines Nachbarn und ihrem jetzigen Hauswirt die Mutter zu mir. Ich betete nun den großen Exorzismus und steckte vorher der alten Frau unter ihr Kopftuch eine sogenannte wundertätige Medaille und eine Benediktusmedaille. Während des ganzen Exorzismus verhielt sich die Mutter vollkommen ruhig. Ich wollte nun die Leute wieder heimschicken und ließ den Autobesitzer rufen, der anderweitig einen Besuch machte. Inzwischen erkundigte sich mein Bruder bei der Tochter, ob sie auftragsgemäß die Eichenblätter ins Bett gelegt hätte und wie sich die Mutter benommen habe. Sie sagte dann: "Denken Sie, die Mutter ging nicht in das Bett, sie schimpfte und schrie: Da gehe ich nicht hinein, da ist etwas drin." Sie riss das Bett auseinander und suchte, ohne aber die Eichenblätter zu finden. Mein Bruder fragte dann die Tochter, ob dies auch wahr sei, worauf sie erwiderte: "Wenn es nicht wahr ist, dann soll mich der Herrgott sofort strafen." Inzwischen kam das Auto, um die Frau wieder abzuholen. Da auf einmal fing die Mutter an, unruhig zu werden, und die Tochter sagte: "Jetzt fängt es wieder an." Ich betete nun zum zweiten Mal den großen Exorzismus und jetzt zeigte sich die dämonische Macht. Die Mutter wehrte sich gegen das Weihwasser, gegen jede Berührung mit dem Kreuz (von Papst Pius X. geweiht), klagte über Schmerzen in der Bauchgegend und bei meinen Versuchen, ihr das Kreuz aufzulegen, schrie sie: "Weg, weg, das brennt, das tut weh." Nach dem Exorzismus wurde sie wieder ruhig. Zu Hause freilich zeigten sich wieder die dämonischen Einflüsse. Einmal sagte die alte Frau zu den Ihrigen triumphierend: "Der wollte mir den Teufel austreiben, aber der ist nicht gegangen."

Dieses Vorkommnis scheint mir zweifellos zu beweisen, dass die Frau wirklich dämonisch gequält wird, und dass die Eichenblätter von Heroldsbach eine Kraft dagegen haben, dass somit die Echtheit der Muttergottes-Erscheinungen nicht abzuleugnen ist. Ich war damals Pfarrer in Ho. und bin im Januar desselben Jahres in Ruhestand getreten.

Zeuge: F. Ko.
gez. G. Ko., Pfr. i. R.

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich leide schon seit 1928 an deformierender Arthritis. Ich bin im Jahre 1932 deswegen in einer Klinikbehandlung gewesen. Im Jahre 1947 habe ich mich durch 36 Spritzen an der Raphaelsklinik durch Prof. Wo. behandeln lassen, verlegt von Mü. nach Hi. wegen Bombardierung. Alle diese Behandlungen brachten keine wesentliche Besserung. Drei Jahre habe ich keinen Schritt gehen können, ich habe wie ein Einsiedler leben müssen. Der Ehemann hat die Einkäufe besorgen müssen. Ich hatte starke Schmerzen und geschwollene Glieder.

Im Mai dieses Jahres brachte mir eine Nachbarin Erde von Heroldsbach mit. Dadurch habe ich zum ersten Mal von Heroldsbach gehört. Die Erde war aus dem Loch genommen, an welchem die Kinder graben. Diese Erde habe ich aufgelegt mit dem felsenfesten Vertrauen, dass sie mir hilft. Nach 14 Tagen konnte ich schon meine Einkäufe machen, wenn auch den Stock benutzend. Es wurde von Woche zu Woche besser, so dass mich die Verkäufer in den Läden fragten, was mit mir sei, denn ich würde von Woche zu Woche frischer, was ich auch selbst merkte. Dann hatte ich nur den einen Gedanken, eine Dankesfahrt nach Heroldsbach zu machen.

So kam ich am 12. August zum ersten Mal hierher. Durch die lange Reise waren meine Füße angelaufen, so dass ich in Pantoffeln auf den Berg ging. Als ich in der Kapelle die Rosenkränze, welche ich mit nach Hause bringen wollte, an der Seitenwunde des Kruzifixes berührte, betete ich, nachdem ich zuerst ganz benommen war: "Lieber Heiland, gib mir soviel Bewegungsfreiheit, dass ich meinen Standespflichten nachkommen kann. Aber die Schmerzen will ich weiter tragen für Dich." Ich kam einige Tage später gut in meiner Heimat an. Es war so, dass ich meine Hausfrauenpflichten erfüllen konnte und mein Gesundheitszustand das erlaubte, aber ich hatte die große Sehnsucht, wieder nach hier zu kommen.

An Mariä Namen, meinem Namenstag, kam ich wieder hier an. Am 18. September abends, nachdem bei der Erscheinung das Jesuskind wieder in den Himmel aufgefahren war und die Danksagungsgebete verrichtet wurden, bemerkte ich während des Liedes: "Segne du, Maria..." plötzlich einen starken Weihrauchduft. Ich fragte meine Nachbarin, welche den Geruch aber nicht bemerkte. Ich nahm den Duft eine längere Weile wahr.

Heroldsbach, 19. September 1951
gez. M. Te., 70 Jahre alt

 

Bericht

Bin am 19. März 1950, am 4. Fastensonntag, Lätare, in Heroldsbach oben auf dem Hügel gewesen. Es war ein sehr sonniger Nachmittag. Wie die Kinder in Begleitung zweier Herren hinunterzogen zum 1. Apfelbaum, stand ich als einzige oben auf dem Holzpodium, um besser hinsehen zu können. Die Kinder und die beiden Herren als Begleitung gingen zum ersten Apfelbaum, knieten nieder zum Gebete. Mit einem Male sah ich, wie sich ein goldener, weiter Kelch, ganz langsam immer wieder anhaltend, fortbewegte von einem zum andern. Der Kelch war innen hochrot. Die Haltung der Betreffenden, bei welchen der Kelch kurz Halt machte, war wie bei Empfang der Heiligen Kommunion. Die Haltung der beiden Herren war die gleiche. Da die Sonne sehr stark schien, konnte ich den glänzenden, goldenen, weiten Kelch gut, beobachten. Ich selbst hielt mir die rechte Hand über die Augen an die Stirne, um es besser sehen zu können.

Am 13. Mai (Samstag) 1950 zog es mich wieder nach Heroldsbach. Ich folgte meinem inneren Drang und fuhr nach dort. Es war wieder ein sehr sonniger Tag und viele beteten dort. Mich zog es in die Nähe des ersten Apfelbaums, schon auf die Beobachtung, vom 19. März hin. Ich kniete mich nieder wie die Kinder: Gügel und Heilmann, die kleine Rosl von Heng, eine etwas größere Schwester von ihr und ihre Mutter und zwei Herren. Sie knieten alle nieder, beteten laut und doch konnte ich das Gebet nicht verstehen, da ich nicht gut höre und der Wind es wegtrug. Jetzt beteten sie das Confiteor. Ich betete mit und erweckte geistige Kommunion. Nun bückte sich die knieende Heilmann, um an den am Boden liegenden weißlich gelblichen Rosen zu riechen.

Die Gügel stand auf und winkte mit der rechten Hand auf Richtung der Kirche zu. Nun streckte sie sich, so hoch, als es nur ging, auf die Zehen. Die Hand erst geöffnet, schloss sie langsam Zeigefinger und Daumen, die Stellung so, wie der Priester nach der hl. Wandlung betet. Innen in der Rundung der beiden Finger war nun ganz klar deutlich sichtbar die weiße "Hostie". Mit einem leichten Schwung hin zu dem Herrn (Ko.), der in Haltung zum Empfang der hl. Kommunion kniete. Will noch extra betonen, dass sie die Hostie nicht gefasst mit Fingern. (Nicht mit Fingern angefasst haben.)

gez. K. Ko. aus N., jetzt in Hö.

 

Eidesstattliche Erklärung

Am Samstag, 24. Juni 1950, begab ich mich mit gleichgesinnten Menschen nach H. zur Nachtwache. Wir hatten uns vorgenommen, dort der lieben Gottesmutter zu Ehren eine Lichterprozession zu machen und freuten uns sehr darauf. Als wir gegen 23.30 Uhr dort ankamen, waren wir sehr erstaunt, in den Häusern noch Lichter zu sehen. Umso größer war unsere Freude, dass man uns erwartet und mit uns, voran eine Blaskapelle, singend und betend mit Lichtern zum Berge zog, zum Birkenwäldchen und Waldkreuz, wo wir so Erhabenes erblicken durften, und wieder zurück. Oben begab ich mich in die Kapelle. Da ich nicht gut knieen und stehen kann, bin ich nach einiger Zeit, es war 1.00 Uhr Mitternacht, heraus an das Podium, und setzte mich. Niemand war hier, ich war allein. Als ich meine Blicke zum Birkenwäldchen lenkte, sah ich an jener Stelle, wo der kleine Bildstock mit dem Muttergottesbild steht, ein Licht zu Boden fallen und verlöschen. Eine Kerze brannte noch dort, ob vorher zwei Kerzen dort geleuchtet haben, kann ich nicht sagen. Ich war eben erst herangekommen und mein erster Blick sah eben dieses fallende Licht. An sich wäre dies absolut nichts Außergewöhnliches, ich habe mich damit auch gar nicht beschäftigt, sondern mit den Leuten nebenan gebetet. Die Augen zum Birkenwäldchen gerichtet, fiel mir plötzlich auf, dass rechts sich etwas bewegt. Ich sah hin. Das dort brennende Licht bewegte sich in Kreuzform. Es war ganz deutlich als Kreuz zu erkennen. Die Größe desselben könnte bei dieser Entfernung etwa einen Meter betragen. (Ich muss aber ausdrücklich betonen, dass ich mir darüber keine Vorstellung gemacht habe.) Ich wischte mir über die Augen, weil ich glaubte, mich getäuscht zu haben. Allein ich sah es wieder. Immer auf und nieder in Kreuzform. Ich wandte mich nach links seitwärts gegen das Schloss.

Nach einigen Ave Maria schaute ich zurück, es war abermals so. Nun schloss ich die Augen, noch mit der Hand bedeckt, senkte mein Haupt, um mich abzulenken. Nach kurzer Zeit musste ich wieder aufsehen und wiederum das gleiche Bild. Ich machte mir Gedanken, was dies wohl sei und bemühte mich, darüber wegzukommen, ich meinte eben, es sei eine Täuschung. Da kam dieses Licht von dort weg (erst nochmals in Kreuzform) rasch auf mich zu, als es näher kam, war es eine weiße Taube. So oft ich mich nun wieder abwandte und wieder zurücksah, war es so. Das Licht beim Bild sah ich nicht mehr. Und so fünf bis sechsmal. Beim letzten Male flog die Taube ganz nahe bis zum Podium in Blitzesschnelle, ich war sehr erschrocken und konnte nicht mehr beten. Als die Taube vor mir war, sah ich drei Augen nebeneinander, etwa einen Meter vor mir, etwas höher als ich am Podium war. Die Taube war verschwunden. Die drei Augen schauten mich an, ich war erschüttert. Das mittlere Auge sah mich mit einem gar ernsten und sehr strengen Blick an, während das rechte gütig und milde lächelnd geblickt hat. Über das dritte Auge kann ich nichts sagen. Ich sah wie starr auf die beiden und als ich mich zu dem dritten Auge wandte, verschwand das Bild. Bei dem Muttergottesbild brannte jetzt ganz ruhig eine Kerze. Bei Tagesanbruch begab ich mich an diese Stelle, konnte jedoch vor einer zu Boden gefallenen Kerze nichts feststellen.

Seit dieser Zeit sehe ich oft und oft dieses Bild in Gedanken und erlebe jedesmal die Erschütterung. Immer muss ich daran denken, es lässt mich nicht los. Schon des öfteren habe ich mir vorgenommen, es jemand mitzuteilen: Herrn Dr. Heil, Herrn Pfarrer Gailer, Herrn Rathmann, aber immer kam mir der Gedanke, vielleicht wird man darüber lachen, spotten, mich für überspannt halten usw. Lieber behalte ich es für mich. Oft fragte ich mich schon, was mir dieses Bild, das segnende Licht, die Taube, sowie die drei Augen sagen wollten und was es bedeuten soll. Wenn ich erst selbst glaubte, es sei eine Täuschung, heute, ja schon längst, glaube ich, dass es keine war.

Warum verfolgt mich dieses Bild bei Tag und Nacht, wo ich auch bin? Warum muss ich immer daran denken? Deshalb habe ich es endlich zu Papier gebracht, um es an H. H. Pfarrer Gailer auszuhändigen. Ich bitte aber um Diskretion, ich weiß ja nicht, was es war.

Ferner habe ich am Samstag, 21. Mai 1950, nachmittags von 15.00 bis 16.00 Uhr die Sonne in einer nie gesehenen Farbenpracht gesehen. Mir fiel das Aussehen der Menschen auf, ebenso Wald und Flur. Ringsum waren Menschen und Natur in ein majestätisches Licht getaucht, die Berge im Osten, soweit man sie sehen konnte, alles war in gelb, abwechselnd grün und rot getaucht. Die Sonne selbst in grün, rot, blau mit einem großen Hof in rot, blau, grün, die Farben wechselten immer. Hinter der grünen großen Sonnenscheibe lugte eine größere weiße Scheibe hervor. Die Sonne drehte sich nach rechts. Um die Sonne waren Spiralen, meist in weiß und blau, diese drehten sich nach links. Zugleich waren rings am Himmel in gleichmäßigen Abständen breite Streifen, wechselnd in gelb, rot, grün. Nach den Streifen waren große Flecken in rot, die aussahen wie ein Brandherd. Zugleich sah ich in dieser roten Stelle große Punkte oder Kugeln, ich möchte die Farbe als braun angeben. Ich sah aber auch schon Kugeln neben der Sonne auftauchen in rot, blau, grün. Auf dem Heimweg fragten wir eine Dame nebenan, ob sie die Sönne gesehen habe. Sie war sehr erstaunt und verneinte. Ich wurde gewahr, dass außer mir und einer anderen Frau niemand es von unseren Leuten gesehen hatte. Ein fremdes Ehepaar hat es auch so gesehen, wie ich, dieses stand unweit von mir. Am nächsten Tage wurde ich gefragt, wann dies am Abend gewesen sei, ob es war von 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr? Da hätten am Berge es verschiedene Leute gesagt und gesehen. Ich selbst habe am Abend, obwohl ich oben war, nichts gesehen.

Am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit 1950 war ich mit zwei Frauen am Podium. Der Wald, die Flur und die Menschen waren abermals ein Farbenwunder. Es war das gleiche Bild wie am 21. Mai. Ich fragte die Frauen, ob es ihnen nicht auffiel? Sie sahen sich um, zur Sonne und erklärten mir, nichts zu sehen. Ich bat sie wiederholt, aber sie sahen nichts. Nun fragte ich den Vorbeter H. Jakob Ma., ob ich mich denn so täuschen könnte, es sei doch so deutlich, vor allem auffallend. Da sagte er mir: "Wenn Sie die Sonne meinen, täuschen Sie sich nicht, ich sehe es auch." In der Sonnenscheibe sah ich einen, ich möchte sagen, länglich ovalen, lichten Schatten, auf der rechten (?) Seite drei weiße Streifen, so, wie wenn man drei Finger einer Hand streckt. Das Ganze könnte eine Gestalt gewesen sein, es blieb mir durch einen Schleier verborgen. Der Himmel war klar. Bei der Heimfahrt fiel uns allen die Sonne wieder auf. Wir hielten an, manche stiegen aus. Die Sonne war rot und grün. Hinter der Sonne kamen weiße Scheiben hervor, die sich gut zählen ließen. Bald waren es mehr, bald weniger. Bei der Weiterfahrt wurde uns das Bild durch einen Wald entzogen. Ein andermal, leider kann ich den Tag nicht angeben, sah ich auch die rotierende Sonne ringsum ganz rot. In diesem Rot über der Sonne ein großes Kreuz in Blau. Meine Nächsten bestätigten auch diese rotierende Sonne, das Kreuz jedoch sahen sie zu meinem Leidwesen nicht. Zu diesen meinen Angaben gebe ich mein Ehrenwort.

W., 3. Oktober 1951
gez. M. A. Mi., Witwe

 

Bericht von A. Schindler und E. Ruzicka

Felix M. kam mit Verwandtschaft nach Heroldsbach, stand neugierig und nicht ergriffen mit ihnen herum und reiste wieder ab. Zu Hause erschien der Schwägerin, welche auch mitgefahren war, deren verstorbene Mutter und sagte: "Kinder, ihr wart heute an heiliger Stätte und habt nichts gebetet!" Dieses ergriff die ganze Familie so, dass sie von da ab ziemlich zu jedem Wochenende mit ihrem kleinen Lieferauto die strapaziöse Reise von Fu. nach Heroldsbach unternahmen und meistens die Nacht von Samstag zum Sonntag bis gegen Morgen oder wenigstens bis 2.00 Uhr durchbeteten. Wir gingen manchmal mit und konnten uns über den Ernst des Gebetes nicht genug verwundern bei solchen lebensgewandten Geschäftsleuten, die vorher heiter, gesellig beisammensaßen und scherzten, wenn wir sie zum Berg abholen kamen. Der Schwägerin erschien nun in Heroldsbach des Nachts am Waldkreuz öfter die verstorbene Mutter und auch andere armen Seelen. Manche konnten in diesen Nächten freigebetet werden, was ihnen gezeigt wurde.

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich, Unterzeichneter, erkläre hiermit an Eidesstatt, dass ich am 8. Dezember 1950, nachmittags, auf dem Berge in Heroldsbach die besondere Gnade hatte, zweimal von je einer halben Stunde über dem Birkenwald zirka 10 Meter rechts von der dort sich befindlichen Kapelle die liebe Muttergottes in Übermenschen-Größe schauen zu dürfen. Gegen 18.30 Uhr, am gleichen Tage, konnte ich auch vom Lichtmast aus über der Birkenkapelle einen in Hufeisenform ca. 2 Meter hohen und 10 bis 15 cm breiten wunderbaren blauen Lichtbogen feststellen. Ich armer, sündiger Mensch konnte es nicht fassen und auch nicht recht glauben, dass mir dortmals die liebe Muttergottes wahrhaftig erschienen sei. Tage und Nächte hatte ich keine Ruhe mehr wegen dieses Ereignisses. Ich muss offen gestehen, dass ich seit dieser meiner wunderbaren Schauung besonders sehr viel zur lieben Muttergottes gebetet und gefleht habe, die liebe Muttergottes möge mir doch, wenn ich wieder nach Heroldsbach komme, ein kleines Zeichen geben über dre Echtheit ihrer Erscheinung. Ich habe dabei der lieben Muttergottes versprochen, dass, falls sie mir ein Zeichen geben will, dass meine Schauung Wahrheit ist, ich mich mit all meinen Kräften dafür auch einsetzen werde, um der Echtheit von Heroldsbach zum Siege zu verhelfen. Am 3. Mai 1951, Ostersonntag, nachmittags 17.00 Uhr, es war gerade während der Erscheinung auf dem Berge, hat mich die liebe Muttergottes erhört und mir auch ein Zeichen von ihrer Echtheit gegeben.

Es überfiel mich ganz plötzlich ein starker Rosenduft. Dieser Rosenduft war so stark, dass ich mit dem ganzen Körper zusammenzuckte. Hätte ich während der Erscheinung unter der betenden Menge gestanden, so würde ich mit Bestimmtheit sagen, dass jemand eine Flasche wohlriechendes Wasser ausgeschüttet habe. Das war aber hier nicht der Fall, denn ich stand zur selben Zeit 4 bis 5 Meter – ganz allein – abseits von der betenden Menge. Auf Grund dieser meiner Erlebnisse vom 8. Dezember 1950 und 3. Mai 1951 erkläre ich feierlich, dass die Erscheinungen in Heroldsbach echt sind und ich, wenn es sein sollte, mein Leben für diese Echtheit hingebe.

gez. J. Neu., aus M.

 

Die eigenhändige Unterschrift durch Herrn J. Neu. wird hiermit gemeindeamtlich bestätigt:

M., 10. Mai 1951
Der Gemeinderat: gez. H., 2. Bürgermeister
Bayern, Gemeinde M.

 

1. Bericht über Heroldsbach

A. R., H. (Schulrat a. D.)

Als ich eines Morgens gegen Mitte Oktober 1949, wie gewöhnlich, zur hl. Messe in die Pfarrkirche zu L. (Bayern), meinem Wohnsitz, ging, bemerkte ich Plakate an der Kirchentür, wonach die Bundesbahn auf die Sonderzüge aufmerksam machte, die zu den Muttergotteserscheinungen nach Heroldsbach eingesetzt waren. Ich besprach mich mit meinen Bekannten, und wir beschlossen, "uns das mal anzusehen." Als wir in Heroldsbach ausstiegen, wimmelte es von Autobussen, Privatautos und Fahrrädern und vom Bahnhof aus sahen wir schon den "Hügel" schwarz voller Menschen, schätzungsweise einige Tausende. Ich stand eingepfercht am Hügel, als plötzlich ein "Bulldogg" mit einem Lastwagen ankam, der die Seherkinder mit ihren Eltern, dem Ortspfarrer und einigen Geistlichen auf den Berg brachte. Ich kam direkt vor dem Lastwagen zu stehen und der Rosenkranz eines Seherkindes hing mir gerade über dem Kopf. Ich bemerkte auch einige Buben unter den Seherkindern.

Der Pfarrer gab den Verlauf der Andacht bekannt, wonach er zur Disziplin und andächtigem Beten aufforderte. Es wurde der Rosenkranz gebetet, dazwischen wurden einige Liederstrophen gesungen. Die Seherkinder hinter mir beteten eifrig mit und schauten nach dem Birkenwald. Auf einmal hielten sie inne, man sah es an ihren Blicken, dass sie über den Birken eine Erscheinung schauten. Sie flüsterten dem Pfarrer etwas zu, der bekanntgab, dass die Muttergottes über den Birken erschienen sei. Sie wäre weiß gekleidet und habe einen schwarzen Rosenkranz an der Seite hängen. Ich erinnere mich noch, dass sie zu andächtigem Gebet und zur Buße aufforderte und die Menge segnete, worauf die Tausenden niedersanken, um den Segen der Rosenkönigin zu empfangen. Der Pfarrer gab bekannt, dass die Erscheinung entschwunden sei. Danach wurde die Lauretanische Litanei gebetet und im Anschluss daran "Der Engel des Herrn". Der "Bulldogg" setzte sich in Bewegung und fuhr wieder den Berg hinunter.

Ich war tief beeindruckt, aber etwas enttäuscht, dass ich selbst von der Erscheinung nichts wahrgenommen hatte. Als sich die Menge anschickte, den Berg zu verlassen (da es Zeit zur Abfahrt der Züge war), drängten sich einige Leute um eine Frau, die erschüttert mit Tränen in den Augen, auch die Erscheinung gesehen zu haben schien. Ich konnte mich nicht näher damit befassen, aber ich musste immer wieder nach dem Birkenwald schauen, der mich in den Bann zog. Auf der Heimfahrt tauschten wir mit unseren Bekannten unsere Eindrücke aus und waren der Meinung, es könnte doch echt sein, zumal die Seherkinder schlagartig wie umgewandelt schienen, als sie die Erscheinung schauten. Ich hatte das Mienenspiel der Kinder genau beobachtet und gewann die Überzeugung, dass sie etwas gesehen haben mussten. Und so kam es, dass ich mit dem Sonderzug im Oktober und November 1949 einige Male nach Heroldsbach fuhr, wo ich jedesmal Tausende auf dem Hügel antraf und viele Geistliche darunter. Obwohl ich mir noch immer kein klares Bild machen konnte (weil ich selbst nichts Übernatürliches sah), fühlte ich etwas Unerklärliches, was mich immer wieder zum Erscheinungsort hinzog, bis der 8. Dezember 1949 kam.

H., 9. September 1951
gez. A. Ra.

 

2. Bericht: Zeuge des Sonnenwunders am 8. Dezember 1949

Durch die Presse erfuhr ich, dass am Fest Mariä-Empfängnis eine Nachmittagsandacht auf dem Hügel stattfinden sollte. Ich wäre jedoch nicht hingefahren, wenn mich nicht ein Traum dazu bewogen hätte. Als ich mit meinem Freund an dem bekannten Erscheinungshügel ankam, staunten wir über die mindestens 10.000 Menschen, die hier versammelt waren. Wie früher im Oktober stand an der höchsten Erhebung der Lastwagen mit den acht Kindern, deren Angehörigen, dem Ortspfarrer Gailer und zwei anderen Geistlichen. Wir hörten gerade, wie der Pfarrer von einem Manne erzählte (einem ehemaligen Heroldsbacher), der vor 19 Jahren im Traum geschaut hatte, was jetzt Wirklichkeit geworden war. Er hatte damals Tausende von Menschen, eine Kirche und eine Kapelle an dieser Stelle gesehen. Darauf gab der Pfarrer wieder den Verlauf der Andacht bekannt.

Währenddessen beobachteten wir die Kinder, von denen das Pfälzerkind (Rosa Bradl) die Muttergottes schon zu sehen schien. Es sprach auch ständig mit dem daneben stehenden Prof. Walz, der sich Notizen machte. Wir sangen ein Marienlied und beteten den Rosenkranz. Darauf bewegte sich die Prozession mit Musik und Fahnen betend zur Erscheinungskapelle am Wäldchen. Ich schloss mich dem Pfälzerkind an, das neben Prof. Walz ging. Auf einmal kam eine Unruhe in die Menge. Eine Frau unweit von uns fiel auf die Kniee und rief: "Das Fatima-Wunder!" Wir schauten nach dem Himmel und sahen plötzlich über dem Horizont die Sonne, wie sie sich drehte und drehte und immer schneller und schneller, ja sie schien auf uns losstürmen, zu wollen und viele Leute schrieen. Ich schaute hinein und wurde nicht geblendet, im Gegenteil, es verursachte in mir ein Entzücken. Ich glaubte auch ein Dreieck in der Sonne zu sehen. Um mich zu überzeugen, ob ich etwa doch geblendet wäre, sah ich einen Augenblick weg, aber meine Augen waren ganz normal. So schaute ich wohl 10 Minuten. lang und hätte es gern weiter tun mögen.

Übrigens wechselte die Sonne die Farbe und strahlte in den verschiedensten Farben des Regenbogens. Es war ein wunderbares Schauspiel. Der übrige Himmel war völlig mit Wolken bedeckt, nur die Stelle über den Birken war vollkommen frei von Wolken und hell. Auf einmal riefen die Leute: "Seht ein Stern!" und wahrhaftig, ein Stern bewegte sich langsam, manchmal hinter Wolken verborgen, von Ost nach West, bis er verschwand. Während wir selbst die Gottesmutter nicht sehen konnten, hörten wir, dass die Allerseligste Jungfrau nicht nur an der üblichen Erscheinungsstätte, sondern später auch in der rotierenden Sonne von den Kindern gesehen wurde. Wie der Pfarrer mitteilte, sahen die Kinder die Gottesmutter mit dem Jesuskind. auf dem Arm. Über ihrem Haupte schwebte eine prachtvolle Krone, über dem Jesuskind ein goldener Reif. Durch die Kinder richtete der Pfarrer einige Worte an die Erscheinung: "Willst Du als Unsere Liebe Frau von Heroldsbach angerufen werden?" worauf die Kinder die Antwort vernahmen: "Ja!" Und nach dem Naturwunder wurde die Frage gestellt, ob dies ein Himmelszeichen sei, da lautete die Antwort: "Ja, damit die Leute glauben!" "Muttergottes, sage uns, ob wir hier immer beten sollen?" – "Ja!" Zuletzt rief ein Kind: "Muttergottes, gib uns den Segen!" Die Menge kniete nieder, es herrschte eine ehrfurchtsvolle Stille. Wir empfingen den Segen des Jesuskindes und seiner himmlischen Mutter.

Wie ich mich nachher durch Fragen überzeugte, haben sämtliche Anwesenden das Sonnenphänomen beobachtet, wenn auch nicht alle den Stern sahen. Mit mir waren alle tief ergriffen, bestürzt und viele weinten. Man hörte rufen: "Es ist doch echt! Die Muttergottes hat ein Zeichen gegeben!" Mit Massensuggestion und anderem hat das alles nichts zu tun. Für mich persönlich war das Sonnenwunder genau so ein Beweis, wie das von Fatima und wenn man das vom 8. Dezember leugnet, dann dürfte man das auch von Fatima nicht anerkennen.

H., 9. September 1951
gez. A. Ra.

 

3. Bericht: Eintritt ins "Komitee"

Nach dem Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949 fuhr ich an allen großen Tagen – Heilige Drei Könige, Mariä Lichtmess (Zeuge des zweiten Sonnenwunders, ein kleines Zeichen, wie die Muttergottes sagte), Fatimatag im Februar und März, Mariä Verkündigung, Ostern, Fatimatag April, Mai, wie auch mehrmals im Mai – nach Heroldsbach, nahm teil am 31. Mai, als die Kinder weinend und schluchzend von der Muttergottes Abschied nahmen. Inzwischen hatte ich öfters an den Besprechungen im Pfarrhaus teilgenommen, bis ich eines Tages (gegen Ende Mai) durch eine Postkarte von Herrn Ko. gebeten wurde, im Pfarrhaus vorzusprechen. Wie man mir sagte, hätten die Herren mit H. H. Pfarrer Gailer einstimmig beschlossen, ich sollte den Briefverkehr und die Leitung des zu errichtenden Büros, wie auch die Betreuung der Seherkinder übernehmen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass mir der Entschluss nicht leicht wurde, ich wusste genau, dass ich meine persönliche Freiheit aufgeben müsste und der Weg ein Dornenpfad sein würde. Einzig und allein der Glaube an die Echtheit und die Förderung der Ehre der Himmelskönigin, deren letzter Diener ich nun sein durfte, veranlassten mich, endgültig nach Heroldsbach zu gehen. Was in den ersten Tagen des Juni 1950 geschah.

Seitdem habe ich täglich (mit kleinen Unterbrechungen) an den Erscheinungen teilgenommen und mich auch stets kritisch verhalten und immer wieder vor dem Tabernakel bei der heiligen Kommunion den göttlichen Heiland gebeten, mich nicht in die Irre gehen zu lassen. Er, welcher der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, möge mich führen und mir zeigen, dass er derselbe ist, der als Jesuskind mit seiner Mutter auf dem Berge erscheint. Ich beschwor ihn sogar, mich sofort wegzuführen, im Falle es nicht echt sein sollte. Ich erlebte Fehler und Untugenden der Seherkinder, aber ich tröstete mich mit den Aposteln und Jüngern, deren Schwächen der liebe Heiland oft genug rügte und sie ertrug. Ich war selbst oft Zeuge, wie die Erscheinung der Muttergottes die Kinder oft ermahnte, brav zu sein. Davon seien nur zwei Beispiele angeführt: Einmal waren die Kinder mir gegenüber ungezogen und ich hatte sie getadelt. Die Muttergottes war am Podium erschienen und hatte sich von den Kindern zur Himmelswiese begleiten lassen. Unterwegs sagte sie zu den Mädchen ganz unvermittelt: "Versprecht ihr mir, dass ihr brav seid?" Worauf ihr sämtliche Kinder die Hand geben mussten und ihr versprachen, immer brav zu sein. Ein andermal waren sie zu einem bekannten Geistlichen eingeladen, der sie im Auto heimbrachte. Unterwegs hatten sie sich gezankt. Sie kamen auf den Berg zur Abendandacht. Ich wusste von dem Vorfall nichts. Die Muttergottes erschien am Lichtmast. Während sie sonst immer segnete und sich berühren ließ, und sie den Kindern die Hand reichte, sagte sie sofort bei der Erscheinung: "Liebe Kinder, bereut, was ihr getan habt, verzeiht einander und reicht euch die Hände!" Zerknirscht beteten sie das Reuegebet (Dich liebt, o Gott...) und reichten einander die Hände, worauf sie der Gottesmutter die Hand reichen durften. Ich war ganz erstaunt und wusste nicht, was das bedeuten sollte, bis ich nachher den Sachverhalt erfuhr.

H., 9. September 1951
gez. A. Ra.

 

4. Bericht

Es war im Mai 1951. Sämtliche Seherkinder mit Hildegard knieten vor dem Lichtmastaltar. Hildegard sagt: "Die kl. hl. Theresia ist hier!" Die andern sehen nichts, sie schauen mich fragend an. Mir steigen Zweifel auf. "Wie kommt es, dass auch nicht ein einziges Kind von den vier Mädchen sieht?" Das kann nicht stimmen. Hildegard sagt zu mir: "Sie sollen der kleinen heiligen Theresia die Hand geben!" Sie nimmt meine Hand (wie üblich) und legt sie in die Hand der kleinen Heiligen. Während ich sonst körperlich (!) nie etwas gespürt hatte, merkte ich auf einmal die Finger der kleinen heiligen Theresia ganz deutlich, nicht die ganze Hand, nur die Finger! Inzwischen war die Seherin von Forchheim, Frau Wa., gekommen und kniete sich neben mich hin. Ich fragte sie: "Sehen Sie etwas?" "Ja, freilich, die kleine heilige Theresia ist hier!" Ich war beschämt und bat die kleine Heilige wegen meines Zweifels um Verzeihung. Nun hatte ich die Bestätigung, dass die Schauung von Hildegard doch echt war, trotzdem die vier anderen Mädchen sie nicht gesehen hatten.

H., 9. September 1951
gez. A. Ra.

 

5. Bericht

Im Frühjahr 1951. An einem Sonntag suchte mich eine Frau (Ga. aus A.) in meinem Büro auf. Sie erzählte unter anderem, dass sie einen heiligmäßigen Jesuitenpater (Fr. Xa. Re.) gekannt habe, der bei ihr aus- und einging. Er stammte aus Innsbruck (geb. am 1. Februar 1903) und war vom Volksgerichtshof in Berlin wegen Kriegsdienstverweigerung (als Tiroler) zum Tode verurteilt und in Brandenburg 1943 hingerichtet worden. Sie fragte mich, ob es möglich wäre, einmal die Engel zu fragen, wie es ihm dort drüben ergehe. Ich konnte ihr nichts versprechen, da wir solche Fragen gewöhnlich abweisen. Sie ging auf den Berg.

Bei der Abendandacht erschien das Jesuskind, das zu den Kindern beim Auffahren sagte: "Nun will ich euch Englein schicken!" Zu jedem Kind kam ein Engel. Neben mir kniete Erika Müller und sagte ganz unvermittelt: "Mein Engel sagte: "Fr. Xa. Re. ist im Himmel!" Ich erschrak und staunte! Das war ja der hingerichtete Pater aus Innsbruck. Ich hatte schon ganz und, gar auf die Unterredung mit der Frau vergessen und nun kam die Antwort ganz ohne mein Zutun. Ich hatte auch mit niemand darüber gesprochen. Auch die Seherkinder wussten nichts. Als ich diese Botschaft der Frau mitteilte, weinte sie und konnte es kaum fassen. Ich sagte zu Erika: "Frage doch das Englein, ob der Pater nicht herunterkommen dürfe?" Erika: "Das Englein sagt: "Da muss ich erst das liebe Jesulein fragen!" Sie sieht, wie der Engel zum Himmel aufschwebt.

Nach einer Weile kommt er herunter und spricht zu dem Mädchen: "Das liebe Jesulein sagte: Heute nicht, aber ein andermal!" Und als wir wieder einmal auf der "Himmelswiese" waren, erschienen eine Anzahl Heiliger, z. B. der hl. Hubertus, Refitus, Rebemus und zuletzt der hl. Wido. Auf einmal höre ich, wie die Kinder sagen: "Franz Xaver Reinisch ist hier!" Er erzählt (wie die andern Heiligen), er sei enthauptet worden, er stamme aus Innsbruck. Die Kinder sehen ihn mit einem roten Gewand (Märtyrer) und einer blauen Schärpe, auf dem Kopfe trage er einen Lorbeerkranz. Ehe ich etwas sagen konnte, gab er den Segen und entschwand, denn jeder Heilige kam nur ganz kurze Zeit.

H., 9. September 1951
gez. A. Ra.

 

O. Si., M.
M., 10. April 1951
Hochwürdiger Herr Rektor

Über Ostern war ich in Heroldsbach und zwar bereits das dritte Mal. Bei dieser Gelegenheit bat mich jemand, ich möchte Ihnen mitteilen, warum ich von der Wahrheit der dortigen Ereignisse überzeugt bin. Gerne will ich diesem Wunsche nachkommen. In Heroldsbach logierte ich im Pfarrhof. Dadurch hatte ich Gelegenheit, mit Herrn Pfarrer und den Herren der sogenannten "Laienkommission" in Kontakt zu treten. Allen diesen Herren, die mit verantwortungsvollem Ernste jene Geschehnisse untersuchen und besprechen, kann ich ein großes Vertrauen entgegenbringen. Man hat mir auch die gegnerischen Einwände vorgelegt und erklärt. Weitere Beweise für die Echtheit sind mir das Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949 (Herr Pfarrer Gailer hat es selbst gesehen), das wasserlose Vegetieren einer Wasserpflanze während neun Monaten, die zahlreichen Krankenheilungen und sonstigen Gebetserhörungen sind an uns Schweizern geschehen! Ein Beweis, dass eher der Himmel als die Hölle hier im Spiele steht, ist für mich die Tatsache, wie die Leute seelisch gepackt und zur Buße getrieben werden. So etwas habe ich noch nie erlebt! Massensuggestion? Nein! Als besonderen Beweis auch möchte ich anführen: Die Antworten auf verschiedene Fragen, die mir niemals vom Seherkinde aus hätten so beantwortet werden können, wenn das Kind dieselben nicht übernatürlich erhalten hätte! Selbstverständlich möchte ich mit diesen Zeilen nicht gegen die bischöfliche Autorität Deutschlands auftreten. Aber es scheint mir wichtig, sich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen, nachdem uns die Gottesmutter durch diese Erscheinungen vor einer furchtbaren Katastrophe bewahren will. Empfangen Sie die besten Grüße von einem Ihnen unbekannten Schweizer!

gez. O. Si., Pfr.

 

Eidesstattliche Versicherung

Frau J. Ste., H., erzählt: Am ersten Osterfeiertag 1951 etwa um 17.30 Uhr abends sah ich eine Frau in mittlerem Alter an der Stelle knieen, wo der erste Brunnen gebohrt war. An ihrer Haltung bemerkte ich, dass sie eine Erscheinung hatte. Auch ihr Gesichtsausdruck und besonders ihre Augen verrieten es. Sie fing an zu sprechen, langsam in kleinen Pausen, so, dass man merkte, sie spricht etwas nach, das ein anderes Wesen ihr vorsagt. Ich schrieb sofort nachher die gesprochenen Worte auf. Auch ein fremdes Fräulein schrieb auf. Die Worte lauteten: "Betet, betet, ich freue mich über euer Beten! Lebet und handelt nach der Lehre meines Sohnes Jesus Christus! Tuet nur Gutes! Liebet eure Nächsten wie euch selbst, dann wird bald Frieden auf Erden einziehen und die Menschen werden glücklich und zufrieden sein." An der Haltung der betenden Frau sahen wir, dass die Muttergottes aufschwebte. Dass es die Muttergottes war, welche erschien, erzählte uns später die Sehende. Die Knieende breitete beide Arme aus und blickte nach oben und rief der Erscheinung nach: "Bleib!" Dann wendete sie sich nach der anderen Richtung und rief dasselbe: "Bleib!" Dann wendete sie sich noch einmal und sackte nach vorne zusammen. Als sie wieder zu sich kam, befragten wir sie. Sie schilderte uns, dass die Muttergotteserscheinung unbeschreiblich schön gewesen sei. Sie habe ein überaus liebliches Gesicht gehabt und einen lichtblauen Mantel. Sie war hell und strahlend. Nach den Worten befragt, schien sie nichts mehr zu wissen. Wir halfen ihr auf Grund unserer Aufzeichnungen und dann kam ihr die Erinnerung an die Worte. Sie war erschöpft und zitterte am ganzen Körper. Sie war zum ersten Male in Heroldsbach.

Ihre Adresse heißt: M. Te., aus M.

 

Heroldsbach, 22. August 1951
gez. J. Ste., H.

Nachtrag: Wir standen in ziemlich dicht gedrängter Gruppe bei dem Brunnen. Ein Herr aus München, der an Herzasthma litt, fühlte sich durch die Enge beklemmt und strebte an uns vorbei, um frei zu kommen: Er erzählte auf Befragen, dass auch er die Muttergottes gesehen habe. Er konnte sich nicht genug verwundern, dass wir ändern nichts gesehen haben: "Aber sie stand doch da!" Sie sei ganz wunderlieblich schön gewesen. Ich kann noch weitere Zeugen anführen: Frl. H. Me., aus H., Frau B. Bau., aus H., und deren Schwiegersohn, sowie die Braut ihres Sohnes.

gez. J. Ste.

 

R. Ne. aus B., geb. 1900
B., 18. August 1951

Ich habe das Geschehen am Erscheinungsort Heroldsbach von Anfang an bis jetzt in ca. 70 Besuchen miterlebt und dabei die feste Überzeugung gewonnen, dass hier Gott waltet. So etwas kann nicht vorgetäuscht werden, nicht von den Seherkindern und auch nicht von den anderen Sehern, die auf dem Berge sind. Wenn man das selige, verklärende Lächeln eines Sehers – des Herrn R. aus F. – sieht, wenn er von der Muttergottes das Jesuskind auf die Arme bekommt, oder das Erschaudern, wenn er die heilige Dreifaltigkeit schaut, kann man nicht mehr zweifeln. Zudem habe ich persönlich schon Erlebnisse dort gehabt, die mich zum Glauben zwingen. Am 2. Februar 1950 nach der Andacht nachmittags auf dem Berge sah ich über dem Birkenwald am Himmel, wie sich ein ganz großes Kreuz aus braunen Balken aufrichtete. Es stand etwas schräg in weiter Ferne dann am Himmel und ich war innerlich sehr aufgeregt und ich habe gedacht: "Schreien denn die Leute nicht?" Meine Schwester, die neben mir stand, schüttelte mich auf einmal am Arm und fragte, was ich denn habe und warum ich so stiere.

Am 13. März 1950 wollte ich mit meinem Verlobten (ich bin Kriegerwitwe) nachmittags um 13.00 Uhr mit seinem Personenauto nach Heroldsbach fahren. Am schrankenlosen Bahnübergang Hausen, eine Station vor Heroldsbach, wurde unser Auto vom Zug erfasst und 43 Meter geschleppt und so schwer beschädigt, dass es neu aufgebaut werden musste. Wir selbst aber blieben ohne jede Verletzung: Frauen, die das Unglück kommen sahen und zu Fuß auf dem Weg nach Heroldsbach waren, riefen die Muttergottes von Heroldsbach und ihren Schutz für uns an und alle waren überzeugt, dass die Muttergottes uns beschützt hat.

Wir haben in unserem Hausflur eine große Grotte mit einer Muttergottesstatue. Diese wurde vor Jahren geweiht von Pater Wigbert, jetzt Prior von Vierzehnheiligen. An einem Sonntag im Oktober 1950 nahmen wir diese Statue mit nach Heroldsbach, um sie dort weihen zu lassen. Nach der Abendandacht wollte meine Hausfrau die Statue, die in der Nähe des Podiums stand, holen. Ich wartete in einiger Entfernung. Plötzlich rief mir eine innere Stimme zu, auch etwas vorzulaufen und auf einmal wieder diese Stimme: "Schau hin, ist das nicht schön?" Da sah ich unsere Muttergottesstatue mit drei leuchtenden roten Rosen in den gefalteten Händen. Und die Stimme sagte mir wieder: "Die sind geweiht" und da springe ich vor und sage zu meiner Begleiterin, die eben die Statue in den Arm nimmt: "Wo sind die Röschen, die sind geweiht, die müssen wir mit nach Hause nehmen." Es waren aber keine da, und nun wurde uns klar, dass ich diese nur in einer Schauung gesehen habe. Mögen bald alle die Gnade haben, das Walten Gottes in Heroldsbach zu erkennen.

gez. R. Neu.

 

B., 13. August 1951

Mein Bericht aus Heroldsbach

Monat für Monat besuchte ich Heroldsbach. Oft bin ich mit der Bahn, am meisten per Rad (31 km) gefahren. Kein Opfer war mir zu viel. Habe beim Tag und die ganze Nacht hindurch gebetet und bin am anderen Tag wieder nach Hause gefahren, ohne je Müdigkeit zu spüren. Und so beteten Hunderte von Pilgern Tag und Nacht. Woher hatte man die Kraft und Ausdauer? Wie innig kann man hier beten. Bin innerlich ganz und gar überzeugt, dass die Muttergotteserscheinungen echt sind. Habe es schon selber verspürt und erfahren. Wie wunderbar hatte mich die Muttergottes erhört. (In einer Geldangelegenheit.) Auch am Fronleichnamsfeste durften alle, die ein Gebrechen haben, die Muttergottes berühren. Wie es mir in diesem Moment war, kann ich gar nicht schildern. Und hernach die innere Freude! Am 2. Juli, Mariä Heimsuchung, früh um 5.00 Uhr, waren wir ungefähr 20 Pilger auf dem Berge. Punkt 5.00 Uhr schwebte das Herz Jesu und Herz Mariä zum Podium. Von da aus begleiteten wir mit den Kindern das Herz Jesu und Herz Mariä zum Lichtmast. Dort durften alle 20 Pilger das Herz Jesu und Herz Mariä berühren. Wieder eine große Gnade, die uns zuteil wurde. Einen ganz besonderen Fall erzählte mir und einer Frau Ma., ebenfalls von B., ein ganz junger Mann aus der Schweiz. Dieser lautete: "Bin evangelisch und verheiratet. Meine Frau ist sehr gut katholisch. Bin auch katholisch getraut."

Zwanzig Jahre betete er schon zur Himmelsmutter, dass sie ihm ein Zeichen geben soll. Und so ging er auch einmal nach Heroldsbach auf den Berg. Hier hatte er das Zeichen erhalten. Nämlich: Ein junges Fräulein aus der Schweiz, das er sehr gut kannte, hatte der Arzt vor einigen Wochen für unheilbar erklärt. Dieselbe ging ebenfalls nach Heroldsbach auf den Berg und betete innigst um Heilung. Das zweite Mal, als sie wieder nach Heroldsbach auf den Berg kam, konnte sie ohne Stock frei laufen. Das habe ich auch miterlebt. Und das war für den evangelischen Mann das Zeichen von der lieben Muttergottes. Auch trug er schon 20 Jahre eine Muttergottesmedaille, die er uns ebenfalls zeigte. Dann sprach er: "So, jetzt geh ich nach Hause und werde katholisch und meine Frau wird sich sehr darüber freuen, und komme wieder nach Heroldsbach." Der Mann hatte einen guten Eindruck gemacht. Mit so einem freudigen Ausdruck hatte er dieses alles geschildert, dass ich darüber weinen musste. Hatte auch hier diese Gnade nicht wunderbar gewirkt?

Noch ein Erlebnis von mir selber. Nie in meinem Leben betete ich den Rosenkranz gerne. In Heroldsbach auf dem Berge habe ich den Inhalt des Rosenkranzgebetes schätzen gelernt. Ich bete ihn jetzt sehr gerne und betrachte ihn als das kräftigste Gebet gegen alle Versuchungen und Gefahren an Leib und an der Seele. Auch den Exorzismus habe ich auf dem Berge beten gelernt. Alle Tage am Abend und früh, auch mehrmals während des Tages bete ich denselben. Kann ich schon auswendig.

gez. Fr. B. Gu., aus B.

 

B., 19. August 1951

Auch wir möchten uns erlauben, unsere Liebe und Treue zur Muttergottes von Heroldsbach-Thurn zum Ausdruck zu bringen. Wir sind so durchdrungen von der Echtheit der himmlischen Erscheinungen und haben schon so viele Gnaden dort empfangen, dass uns die unerwartete Stellungnahme von Rom zu den dortigen Vorgängen im tiefsten Herzen schmerzt. Wie viele Beweise könnte man anführen, welche für die Echtheit der Visionen sprechen: Warum wird immer nur das Negative hervorgehoben? Es gibt so viele vertrauenswürdige Pilger, welche die große Gnade hatten, die Gottesmutter persönlich schauen zu dürfen! Welcher Gebetssturm wird auf dem heiligen Berg entfaltet! Mit welcher Innigkeit und Liebe steigen die Gebete zum Himmel empor! Welche Opfer werden gebracht. Wir selbst konnten schon wiederholt den herrlichen Rosenduft wahrnehmen, welcher ganz deutlich auf dem heiligen Berg zu empfinden war! Wir sind auch schon in schweren Anliegen von der Gottesmutter in Heroldsbach erhört worden. Wir sind so glücklich und dankbar für die große Gnade des Glaubens, welche sie uns schenkte! Welches himmlische Empfinden und Fühlen, an ihrer Hand geführt zu werden, ihren Segen persönlich empfangen zu dürfen. Möge doch dieser heilige Ort recht bald eine Gnadenquelle für alle werden und wir hoffen es zuversichtlich, dass wir mit Hilfe der Gottesmutter von Heroldsbach den Sieg erreichen können. Ergebenst: Zwei Marienkinder.

gez. Geschwister Wi. B.

 

Als treue Muttergottesbekennerin möchte ich gerne beifügen, dass ich persönlich wiederholt den wundersamen Rosenduft am heiligen Berg von. Heroldsbach wahrnahm, sowie bei der Erteilung des himmlischen Segens auch das von einem gespendete Weihwasser verspürte.

B., 19. August 1951
gez. Re. G., B.

 

N., 6. August 1951

Als drittes Kind der gut katholischen Kaufmannseheleute F. und I. Ma. wurde ich am 23. Juli 1910 in R. geboren. Erzogen bei den Englischen Fräulein, legte ich bei diesen in Pasing die Reifeprüfung eines sechsklassigen Mädchenlyzeums ab. 1935 Staatsexamen als Zeichenlehrerin an der Staatsschule, für angewandte Kunst in München. 1935 bis 1937 Lehrerpraktikantin und Lehrerin an der Haustöchterschule, dem Lyzeum und dem Realgymnasium der Englischen Fräulein, R. 1938 katholisch angetraut dem evang. aktiven Hauptmann E. La. Daraus (1939, 1940, 1944) drei Kinder entsprossen. Seit 1949 verwitwet. 1950 aus H. nach N. übergesiedelt. Hier weiterhin wohnhaft.

Seit 19. Oktober 1949 war ich ungefähr sechzigmal in Heroldsbach, um den Erscheinungshügel zu besuchen. Dabei habe ich wiederholt, mindestens fünfzehn bis zwanzigmal, einen herrlichen, unerklärlichen Rosenduft wahrgenommen. Da ich mir leider keine Aufzeichnungen machte, kann ich leider nur einige dieser eindrucksvollen Erlebnisse mit Datum angeben. Am 19. Oktober 1949 war ich zum ersten Mal am Erscheinungshügel in Heroldsbach. Ich stand mit Frau R., Mesnerin von H. unter vielen Menschen und betete ab 15.00 Uhr. Um 16.05 Uhr bemerkten wir drei- bis viermal in kurzen Abständen einen herrlichen Duft. Er war wie vom Wind hergetragen. Wir untersuchten unsere nächste Umgebung nach der Ursache! Vergeblich!

Desgleichen am 26. Oktober 1949. Wir waren (ungefähr 30 Personen von H.) mit dem Omnibus nach Heroldsbach gekommen. Da es beim Besteigen des Hügels lebhafte Meinungsverschiedenheiten gegeben hatte, dachte ich nicht im mindesten an das gehabte Erlebnis mit dem Rosenduft. Kaum standen wir betend am Hügel, als ich und noch sechs bis acht Personen fast stets (d. h. bei jedem vierten und sechsten Atemzug) einen herrlichen Blumenduft wahrnahmen. Wir meldeten dies sofort mit eidesstattlicher Versicherung und allen eigenhändigen Unterschriften an das Bischöflichen Ordinariat Bamberg.

Dreikönig 1950. Mit Omnibus Röming, Nürnberg, war ich ab 15.00 Uhr in Heroldsbach-Thurn. Vom Birkenwäldchen gegen den Erscheinungshügel kommend nahm ich einmal kurze Zeit (einige Schritte weit) einen starken Rosenduft wahr. Eine mich begleitende fremde Frau hatte das gleiche Erlebnis. Es war kurz vor Einbruch der Dämmerung.

Als wir am gleichen Tag heimfahren wollten, es war um 19.00 Uhr, standen die Leute vor dem Omnibus und bestaunten einen sehr eigenartigen Stern. Er war von noch nie gesehener Größe, mindestens viermal größer als der Abendstern und hatte sehr tief eingeschnittene Zacken. Er war beweglich, d. h. wechselte die Größe. Er schrumpfte zusammen, verschwand sogar kurze Zeit, um wieder sichtbar zu werden und sich langsam zur vollen Größe auszudehnen. So blieb er kurze Zeit, um sich dann wieder langsam zu verkleinern. Es war ein ständiges Wechselspiel, das wir mindestens eine Viertelstunde beobachteten. Auf ungeduldiges Drängen des Fahrers hin mussten wir unsere Beobachtungsstellungen abbrechen, um heimzufahren. Aber auch dann war der sonderbare Stern noch fast bis Erlangen zu sehen. Seitdem habe ich noch oft am Erscheinungshügel herrliche Düfte wahrgenommen, besonders auch beim Vorüberziehen oder in der Nähe der Erscheinung. Wiederholt haben andere Leute diese Wahrnehmung mit mir geteilt! Leider aber kann ich keine Daten und Stunden dafür nennen. Für die Richtigkeit meiner Angaben (nach Wissen und Gewissen) habe ich den lieben Gott zum Zeugen.

gez. L. La., geb. M.

 

Eidliche Aussage über Heroldsbach von Frau R. Re., von H., geb. 1898, seit 1926 verheiratet nach N. an Herrn Re., Justizwachtmeister. Hat einen Sohn im Alter von fünfzehneinhalb Jahren, z. Zt. wohnhaft in N. Am 8. Dezember 1950 weilte ich zum achten Mal als stille Beterin in Heroldsbach. Ich betete mit einigen Bekannten abends 19.00 Uhr zwischen dem sogenannten Podium und dem ersten Lichtmast, mit dem Blick gegen das Birkenwäldchen. Ich hatte mir noch nie auch nur zu denken getraut, dass ich einmal etwas Außerordentliches sehen dürfe. Ich war schon immer glücklich und zufrieden, wenn ich auf den Gnadenhügel kommen und dort beten durfte.

Während ich ruhig betete, sah ich plötzlich über dem Birkenwald etwas aufleuchten, dort hinten, wo das Waldkreuz des früheren Herrn Baron steht. Ich beobachtete nun zu meinem größten Erstaunen, wie von dort drei wunder bare, rotglänzende Kreuze hervorschwebten. Sie schwebten nacheinander in liegender Stellung, etwa dreiviertel Meter über den Gipfeln der Bäume. Sie leuchteten so hell, dass ich die Baumkronen und jedes Zweiglein sehen konnte, obwohl es schon Nacht war. Die drei Kreuze waren einen Meter lang und schwebten langsam in Richtung auf die Holzkapelle, die am Waldrand steht. Beim Schweben stiegen die Kreuze, als sie nach vorne kamen, etwas von der liegenden Stellung nach oben. Ich dachte mir augenblicklich: "Gibt es denn so etwas auch, dass man solche Dinge sehen kann?" Ich fühlte mich glücklich, dass ich so eine Freude erleben durfte. Die liebe Muttergottes habe ich schon immer viel verehrt und wandte mich in meinen Anliegen immer zuerst an sie. Jetzt dachte ich mir: "Du bist doch nicht von ihr ganz verstoßen, sonst würdest du dies nicht erleben dürfen."

Als die drei goldschimmernden Kreuze über der Waldkapelle angelangt waren, sah ich von derselben Stelle über dem Waldkreuz eine Gruppe von wohl zehn bis zwölf Sternen nachgeschwebt kommen. Die Kreuze verlor ich aus dem Blick. Die Sterne, so will ich halt diese Erscheinungen nennen, waren in ihren Innenflächen gut handgroß, rundlich und am Rande gezackt. Sie schwebten ebenfalls etwa dreiviertel Meter über den Wipfeln und leuchteten in wunderbarem Goldschimmer so hell, dass ich wieder die Gipfel und Ästchen genau unterscheiden konnte. Am Waldesrand angekommen, schwebten die Wundersterne wie in einer Prozession kreisförmig über der Holzkapelle, wo sie den Kreis immer enger zogen, so dass sie von außen nach innen immer enger zusammenkamen. Dann blieben sie stehen und waren auf einmal verschwunden. Sogleich aber stieg eine neue Gruppe von zehn bis zwölf Sternen – es können auch etwas mehr gewesen sein – von derselben Stelle über dem Waldkreuz auf, zogen langsam dahin und ordneten sich zum Prozessionskreis über der Waldkapelle, wobei sie auch immer enger zusammenkamen. Plötzlich löste sich ein Stern von den übrigen ab und schwebte allein gegen das Dorf Thurn zu, etwa 80 Meter. Dann verschwand er. Unter den übrigen Sternen tauchte auf einmal ein schöner, roter auf, blieb mit den übrigen etwas stehen und erlosch dann plötzlich wie diese.

Etwa eine Stunde später, als die Visionen der Seherkinder bereits vorüber waren und auf dem Hügel eine Ansprache war, sah ich plötzlich in Richtung der sogenannten Himmelswiese eine helleuchtende, etwa zwei Meter breite Lichtbahn, die sich ca. drei Meter über dem Boden bis weit nach hinten, bis zum Bildstöcklein des Jesuskindes im Wiesengrund dahinzog. Auf einmal sah ich in dieser Lichtbahn drei Meter vor mir eine Gestalt schweben. Ich konnte jedoch nicht alle einzelnen Teile dieser Gestalt sehen, sondern nur die Umrisse des Kopfes, deutlich aber die Schultern und den wunderschön gefalteten Mantel von bläulicher Farbe, der von der Schulter bis zu den Füßen reichte. Neben dem Mantel sah ich einen schönen weißen Streifen des inneren Gewandes herablaufen. Auf der linken Schulter sah ich eine wunderschöne Haarwelle liegen, wie ich überhaupt die ganze Gestalt mehr von der linken Seite her sah. Eine Frau neben mir, die scheinbar nach vorne wollte, schob mich etwas beiseite, wodurch ich kurz den Blick auf die Erscheinung verlor. Ich sollte sie wohl nicht näher sehen dürfen. Denn man kann da nicht sehen, was man wünscht, sondern nur, was einem der liebe Gott sehen lässt. Wenn man das Übernatürliche sieht, kann man unmöglich schildern, wie es wirklich war, darum kann ich mich hier nur unvollkommen ausdrücken. Beim Anblick der Gestalt, von der mir eine innere Gewissheit sagte, dass es die Muttergottes sei, fuhr es mir wie ein elektrischer Blitz durch und durch. Es war mir, wie wenn man mir das Herz umgedreht hätte.

Man kann es keinem Menschen sagen, wie es einem da ist. Es fuhr mir in die Seele, so dass ich kein Wort mehr hervorbringen konnte. Ich spürte von mir überhaupt nichts mehr. Ich wusste auch nicht mehr, ob ich auf dem Boden stand oder in der Luft schwebte. Nachher zitterte ich an Händen und Füßen und am ganzen Körper. Es wankten mir die Kniee. Mit einem natürlichen Schreck ist dies gar nicht zu vergleichen. Andererseits kann ich auch gar nicht sagen und schreiben, wie schön und ergreifend dies alles war. Man kann sich nur immer wieder sagen: "So ein Glück, so eine Gnade." Ich hörte Leute neben mir rufen: "Ah, ah, die Muttergottes." Nach dem zu schließen, hätten also mehrere Leute mit mir oder nach mir die liebe Muttergottes gesehen. Ich selbst fragte niemand und habe auch von meinen Erlebnissen damals der Kommission nichts gesagt, auch dem Herrn Pfarrer Gailer nicht. Doch drängte es mich, je länger, je mehr, mich mit einem Priester auszusprechen. Eine Frau neben mir rief erregt aus: "Ach, die Krone, ich habe die Krone so schön gesehen." Ich selbst sah nichts von einer Krone. Man ist so überglücklich, dass man weiter gar nicht fragt, was ein anderer gesehen hat. – Dann sah ich deutlich die Erscheinung langsam über den Birkenwald schweben. Es standen vor mir ziemlich große Leute, so dass ich nichts mehr sehen konnte, ich weiß nur, dass ich laut rief: "Hebt mich, hebt mich!" Es ist wohl seit diesem Erlebnis schon mehr als ein halbes Jahr verflossen, trotzdem steht es mir in der lebendigsten Erinnerung.

Ich bin ganz anders geworden. Man empfängt eine übernatürliche Stärkung für das Gebetsleben. Es hat mich erschüttert und umgewandelt. Ich bete viel lieber unter Tags bei der Arbeit, auf dem Wege. Ich schätze das hl. Messopfer und die heiligen Sakramente ganz anders ein. Wenn ich ein wenig aus kann, dann gehe ich an den Werktagen in die heilige Messe und bete seitdem täglich den Rosenkranz. Es dürfte mir alles Irdische geboten werden, ich würde alles zurückweisen, wenn ich nur das Glück in Heroldsbach erleben darf. Es zieht mich dorthin, weil ich dort das Glück gefunden habe. Man wird in Heroldsbach ein ganz anderer Mensch. (Verfasser: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.")

Als ich bereits daheim war, hörte ich, dass ein 13-jähriges Mädchen namens R, Fi. aus dem Nachbardorf am Abend des 8. Dezembers ebenfalls drei goldleuchtende Kreuze gesehen hat. Es war, ohne dass ich es wusste, auch in Heroldsbach gewesen, stand aber an einer ganz anderen Stelle als ich. Bemerken möchte ich noch, dass das Erscheinen der Kreuze und Sterne etwa mit einem natürlichen Feuerwerk absolut nichts zu tun hatte. Sonst hätten es ja alle Leute sehen müssen und dann war es völlig anderer Natur. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott, dem Allwissenden.

N., 26. Juli 1951
gez. R. Rei.

 

Ich kann bezeugen, dass Frau Re. als nüchterne, unbedingt glaubwürdige Frau bekannt ist.

1. August 1951
gez. Pater G. M. He. O.C.D.

 

Berichte von Augenzeugen von Erwachsenen, welche behaupten, zu einer anderen Zeit als am 1. November 1950 die Muttergottes in Heroldsbach gesehen zu haben.

Eidesstattliche Erklärung

Habe am 21. November 1950 um 15.30 Uhr in Heroldsbach die Heilige Muttergottes in Lebensgröße mit weißem Mantel und Schleier, schwebend vom Podium aus bis zum Birnbaum hinunter und noch ungefähr 5 Minuten lang unterm Birnbaum am Boden stehend gesehen.

H., 21. November 1950
gez. G. Rie., aus A.

 

B., 4. Januar 1951

Eidesstattliche Erklärung

Ich, Unterzeichnete, erkläre bei allem, was mir heilig ist, dass ich am 8. Dezember 1950, Fest Mariä Empfängnis, in Heroldsbach auf dem Erscheinungshügel, abends nach der Andacht, während der Ansprache, in Lebensgröße über den Menschen schwebend, ca. 5 Minuten die Gottesmutter gesehen habe. Sie trug einen blauen Mantel, genau wie die Statue. Die Erscheinung hat mich sehr ergriffen, und ich war in Tränen aufgelöst. Ich kann diese Aussagen beeiden, so wahr mir Gott helfe.

gez. K. Eg. aus B.

 

O., 16. Dezember 1950

Eidesstattliche Erklärung

In der Nacht vom 8./9. Dezember um 4.00 Uhr in der Frühe sah ich zweimal die liebe Muttergottes von Heroldsbach. Als ich auf meinem Fußweg, den ich rutschend auf den Knieen zurückgelegt habe, ungefähr 15 Meter vom Lichtmast entfernt war, sah ich die liebe Muttergottes auf dem Dach vom Altar in Lebensgröße stehen und breite Strahlen gingen von ihr aus, die auf mich fielen. Sofort fing ich an zu schwitzen, wie wenn ich an einem Ofen stehen würde. Die Erscheinung war ganz kurz. Ich dachte für mich, hast du dich wirklich getäuscht? Und im selben Moment stand die liebe Muttergottes um ihre Größe höher am Lichtmast. Dieser Anblick ließ mich in Tränen ausbrechen.

Dritte Erscheinung am 13. Dezember 1950: Während der Abendandacht stand ich in der Kapelle vor dem Altar, gleich nach 20.00 Uhr. Plötzlich stand die liebe Gottesmutter ungefähr 1 Meter vor mir. Ich sah sie nur bis zur Hälfte mit dem Jesuskind auf dem Arm. Kurz darauf, ich traute meinen Augen kaum, sah ich die liebe Muttergottes allein. Von dem Altar sowie den Blumen und der ganzen Umgebung habe ich nichts mehr gesehen. Ich war vollkommen weg. Die liebe Muttergottes hatte mir zugelächelt. Ihre liebe Gestalt durfte ich über eine halbe Stunde so sehen. Meine Tante hat mich während der ganzen Zeit beobachtet und ohne ihre Hilfe wäre es mir unmöglich gewesen, den Hügel zu verlassen. Diese Aussagen beschwöre ich, und ich würde, wenn es sein müsste, auch mein Leben dafür lassen. So wahr wie Gott im Himmel ist.

gez. R. Ri.

 

Eidesstattliche Erklärung

Die Unterfertigten bekennen an Eidesstatt: In der Heiligen Nacht: Weihnacht 1950 kurz vor Mitternacht, 0.00 Uhr, haben wir in Thurn, bei der Einmündung des Weges zum Waldkreuz im Park des Schlosses Thurn in Höhe von 3 Meter die Muttergottes als Brustbild mit blauem Schleier und blauem Mantel gesehen, mit welchem sie das Jesuskind umhüllte. Der Mantel hing über ihre rechte Hand herunter. Wir sahen das Jesuskind erst etwas trüb, aber dann ganz deutlich, frisch, wie neugeboren. Plötzlich drehte das Jesuskind sein Köpfchen. Meine Begleiterin sah, wie das Jesuskind segnete. Beim Weggehen der Erscheinung, die nur 2 bis 3 Minuten dauerte, knackten die Zweige der kleinen Buche, auf der die Muttergottes mit dem Jesuskind stand. Beim Weggehen streckte die Muttergottes ihren linken Arm aus dem Mantel heraus. Als die Erscheinung ein paar Meter höher war, guckte die Muttergottes noch einmal zu uns her. Nach der Erscheinung schwankte das kleine Bäumchen hin und her.

25. Februar 1951
gez. K. Bau., gez. J. Fr.

 

Die Echtheit der obigen Unterschriften bestätigt:

Fr., 1. März 1951
Bürgermeister: gez. H.

 

Eidesstattliches Protokoll über die Krankheit und Heilung der Frau M. Schm., 52 Jahre alt, aus Chr.

Frau M. Schm. aus Chr. kam am 4. Januar 1951 in meine Behandlung. Als ich die Vorgeschichte ihrer Krankheit abhörte, sollte sie von ihrem behandelnden Arzt aus eine Durchleuchtung des Magens und Darmes vornehmen lassen, dann auch nach Feststellung, wenn nötig, eine Operation. Frau Schm. hatte vor einer Operation ein sehr große Angst und sie kam zu mir in meine Behandlung. Als sie mich gebeten hatte, ihr doch zu helfen, hatte ich ihr erklärt, ich werde alles tun, soweit es in meinen Kräften steht, ihr zu helfen.

Frau Schm. hatte an einer Stelle am Magen einen starken Druckschmerz, auch ab und zu an anderen Stellen des Bauches, nur der Magendruckschmerz blieb immer vorhanden, den sie ungefähr vor Weihnachten 1950 spürte. Fr. Schm, hatte auch des öfteren Herzanfälle, die sie seit ihrem 18. Lebensjahr durch einen Schreck ihrer Freundin, die ebenfalls an Anfällen litt, bekommen hat.

Ich dachte gleich an dämonische Einflüsse und legte meine Hand auf die Magendruckstelle auf und betete den Exorzismus, schon nach 2 Minuten fiel Fr. Schm. in Ohnmacht und mir war es klar, meine Diagnose lautete Besessenheit.

Als ich ihr klar machte, dass ich ihr helfen kann und sie brauche sich keiner Operation zu unterziehen, war sie mir sehr dankbar. Ich gab ihr den Rat, sie weiter zu behandeln und ich möchte gerne mit ihrem Mann reden. Den nächsten Tag fuhr ich dort hin und erklärte Herrn Schm., dass bei seiner Frau eine Besessenheit vorliegt. Anfangs wollte Herr Schm. es nicht glauben, dann bewies ich ihm durch Handauflegen und Exorzismus, dass meine Diagnose genau stimme, und er hatte es genau miterlebt, als die Frau in Ohnmacht fiel und der Satan aus ihr sprach. Ich behandelte dann diese Frau mehrere Nächte hindurch und die Besessenheit zeigte sich immer stärker. Durch Auflegen geweihter Gegenstände wehrten sich die Dämone so, dass sie eine große Wut bekam und mit mir und ihrem Manne zu raufen anfing, das oft längere Zeit dauerte.

Da ich aber schon mehrere Teufelsaustreibungen hinter mir habe, kannte ich die Schlauheit des Satans genau, er schreit oft, wenn ich bestimmte Stellen am Körper berührte: "Meinen Platz, den ich habe, will er mir nehmen" und so konnte ich ihn am ganzen Körper von Darm zu Darm treiben und er musste sich überall dort zeigen, wo ich es haben wollte. Besonders stark reagierte er, wenn ich von der Unbefleckten Empfängnis sprach, er sagt, diesem Weib tue ich nichts, die ist mir zu heilig. Auch sprach ich von der Dogmatisierung, er sagt, dieses musste auch noch kommen, das hat gerade noch gefehlt.

Auf die Fragen, wie lange er schon in dieser Person sei, sagte er, schon lange, er sei aber nicht auf einmal hineingekommen. Als ich ihn beschwor und in die Wüste Sahara verbannte, sagte er, er gehe augenblicklich heraus, aber er möchte den freien Lauf. Als ich ihm dieses nicht gestattete, fiel er in Wut und sagte, er kann ja nicht heraus, er findet nirgends mehr durch. Als ich auf kein Ziel kam, zog ich mir einen Kapuzinerpater hinzu. Als er anfing den Exorzismus zu beten, schlug er dem Pater das Buch aus den Händen, so dass es über den Tisch hinüberflog. Nach stundenlanger Bemühung konnte keine Heilung erzielt werden.

Ich nahm Frau Schm. wieder selbst in weitere Behandlung. Es genügte oft meine Anwesenheit in der Nähe von Fr. Schm., ohne sie zu berühren, fiel sie in Ohnmacht und der Satan redete aus ihr. Der Satan schrie öfters, ich würde dich in der Mitte auseinanderreißen, wenn ich könnte. Auf geweihte Gegenstände reagierte er oft sehr stark, besonders auf eine Kerze, die in Heroldsbach von der Muttergottes geweiht wurde, sagte er: Das ist ein komisches Licht, das gefällt mir nicht, das hat so eine große Flamme. Auch reagierte er auf eine Reliquie. (Holz vom Sarg des verstorbenen P. R. Mayer, München, Medaille von Kreszentia von Kaufbeuren.) Besonders peinlich war es ihm, wenn ich ihn um seinen Namen fragte, oder von der Unbefleckten Empfängnis sprach und der Zeit, wenn er ausfahren müsse. Er sagte immer, das wird dir das Weib schon gesagt haben, meinst, das sei so nett in die Verbannung zu gehen? Als ich zehnmal nacheinander das Wort Verbannung sprach, kam er in große Wut. Er wollte auch nicht sagen, wie sein Heerführer heißt. Als ich ihn zur Rede stellte, warum er eigentlich diese dunklen Wege des Satans gegangen ist, als ich fragte, er hatte doch auch den freien Willen, sagte er: Es wäre besser gewesen, er hätte den freien Willen nicht gehabt.

Auf die Frage, warum er eigentlich zu mir kam, sagte er, er wäre nicht gekommen, aber die da – da meinte er die Frau. Zeigte ich ihr ein Bild oder Statue der Unbefleckten Empfängnis, kam er in Wut und wollte sie mir entreißen. Er betete sogar ein Stück weit den Exorzismus mit mir und schrie dann aus Wut wie ein bellender Hund. Als ich immer zu ihr kam, fiel sie in Ohnmacht und es begannen die Herzanfälle, die sie fast täglich, auch manchmal öfters am Tage hatte. Dauernde Kontrolle und Nachfrage nach einem Vierteljahr nach der Befreiung, keinen Herzanfall mehr und fühlt sich gesund und glücklich, als ob sie neu geboren wäre.

Nach weiteren mehreren Nächten von abends 20.00 Uhr bis morgens 6.00 Uhr trieb ich ihn, im Namen der Unbefleckten Empfängnis, entweder in zwei Stunden auszufahren oder der letzte Termin ist der 25.3.1951 in Heroldsbach, weil er sagte, er lässt es auf das Äußerste ankommen und ich gab ihm dieselbe Antwort zurück. Er sagte: "Heroldsbach, das habe ich mir gedacht, dass dieses noch kommen wird." Dann war mir auch klar, dass nur Heroldsbach der Erlösungsort ist, um die Heilung herbeizubringen. Ich bestätige hiermit die Richtigkeit der Krankheitsgeschichte der Frau Schm.

gez. J. Se. aus I.

 

Als ich sah, dass mir kein anderer Weg mehr übrig blieb als Heroldsbach, nahm ich nach dort Verbindung auf und wir fuhren zu viert nach Heroldsbach mit meinem eigenen Wagen. Ich, Herr und Frau Schm. und Herr Je. aus W. Die Fahrt war ziemlich schwierig, da ich auf alles gefasst sein musste. Schon nach wenigen Kilometern wollte sie sterben, da ich aber des Satans Schlauheit kannte und mich nicht irre machen ließ, denn ich wusste ja, um was es gehe. Dort angekommen, gingen wir auf den Berg und Satan weigerte sich, dort hinaufzugehen. Auf meinen Befehl im Namen der Unbefleckten Empfängnis, musste er weitergehen, ob er wollte oder nicht. Durch das innige Gebet auf dem Berg in Heroldsbach waren wir sehr beeindruckt, dass wir ohne weiteres glaubten, dort Heilung zu bekommen. Ein Schweizer Geistlicher übernahm den Exorzismus. Als Frau Schm. an der Erscheinungsstelle am 25. März 1951 nachmittags 15.00 Uhr die Muttergottes berühren durfte, fiel sie augenblicklich wie zentnerschwer in Ohnmacht, die ca. 10 bis 15 Minuten dauerte. Frau Schm. erfreut sich der besten Gesundheit. Augenzeugen bestätigen hiermit die Heilung der Frau Schm. durch die Unbefleckte Empfängnis in Heroldsbach.

I., 17. April 1951
gez. Jak. Seitz, Heilpraktiker
gez. Schm. Pe.
gez. Je. J.
gez. Schm. M.

 

A., 16. November 1950

Eidesstattliche Erklärung

Unterzeichneter war am 13. November 1950 zum vierten Male in Heroldsbach. Als wir am Betplatz auf dem Hügel einige Vater unser gebetet hatten, sah ich am Waldeingang bei einem Lichtmast eine weiße Gestalt. Es mochte etwas vor 0.00 Uhr nachts gewesen sein. Da rieb ich mir öfter die Augen. Die Gestalt rief: "Komm!" und winkte mir. Ich ging auf sie zu – mehrere A. begleiteten mich und können bestätigen, dass ich unterwegs rief: "Das ist ja die Muttergottes!" 2 bis 3 Meter vor ihr fiel ich zu Boden und kroch ganz nahe zu ihr hin, griff nach ihrem Mantel und konnte dessen Saum berühren. Sie fragte: "Was für Anliegen hast du?" Ich erwiderte: "Verzeihe mir meine Freveltaten! Ich schlug meine Frau und mein Kind und lästerte oft gegen meinen Herrgott und war auch auf Abwege geraten. Mutter, hilf mir! Ich bitte dich darum, dass mein Bruder Franz zum Glauben zurückkehrt!" Die Muttergottes antwortete: "Bring deinen Bruder das nächste Mal mit! Wenn er nicht kommt, sind seine Tage gezählt." Dann segnete sie dreimal und sprach: "Komme wieder!" Sie rief mir noch etwas von 12 zu und verschwand. Nach etwa 12 Minuten erschien sie mir bei der Kapelle am Birkenwald zum zweiten Male. Sie forderte mich auf: "Mache noch ein Kreuz für deinen Bruder und stelle es an den Platz, den ich dir zeige!" Darauf ging sie auf mich zu, dass sie etwa 1 Meter vor mir stand und sagte: "Bete für deine Feinde! Ich bin immer bei dir. Du wirst noch einen schweren Weg gehen müssen; glaube, dass ich dir immer beistehen werde!" Hierauf segnete sie noch zweimal und sprach: "Komme wieder zu dem heiligen Berge, ich habe noch mehr mit dir zu sprechen!" Vorher teilte sie mir noch ein Geheimnis mit. Nun entschwand sie meinen Blicken.

gez. L. Kl., aus A.

 

Amberg, 23. November 1950

Eidesstattliche Erklärung

Am 21. November (Maria Opferung) besuchte ich wieder Heroldsbach. Nach dem Besuch der Pfarrkirche begaben wir (A.) uns, drei Kreuze mitführend auf den Hügel. Wir legten sie auf den Platz vor das Podium. Ich ging zum Waldeingang und betete. Da sah ich die Muttergottes und teilte ihr mit, dass ich meinen Bruder dabei habe. Sie antwortete: "Er soll kommen." Ich fragte, was ich noch tun soll. Sie erwiderte, ich möchte der Frau sagen, dass sie viel beten soll, er befinde sich noch in Satans, Krallen, er will ihn nicht loslassen, aber er kehrt in kürzester Zeit zurück, nur beten. Dann erteilte sie den Segen für die Kranken und alle Anwesenden, worauf sie langsam entschwebte. Nach der 15.00 Uhr-Andacht sah ich eine weiße Gestalt am Waldrande und ging darauf zu. Als ich näher kam, erblickte ich den Satan. Es dauerte eine Zeit, dann erschien die Muttergottes und rief mir zu: "Bleibe standhaft!"

Bevor die 17.00 Uhr-Andacht zu Ende war, ging ich weg und sah wieder den Teufel. Am Waldeingang konnte ich vier Teufel wahrnehmen. Wir zündeten geweihte Kerzen an, beteten den Exorzismus und hielten ein mitgetragenes Kreuz vor; darauf war kurz die Muttergottes da. Auf einer Bank bei der Kapelle am Birkenwäldchen ruhte ich etwas aus, von lauter Teufeln, umgeben. Beim Drahtzaun links dieser Kapelle rief mir die Muttergottes wieder zu: "Bleibe standhaft!" Hierauf trat ein Engel in Lebensgröße an mich heran und reichte mir aus einer Schale die hl. Hostie und verschwand, worauf sich mir eine Menge Teufel zeigten. Auch der Berg war voll Teufel. Bei der kleinen Kapelle fragte mich die Muttergottes, wo ich meine ihrem Kinde versprochene Medaille habe. Ich entgegnete, dass ich sie vergessen habe und versprach, sie nächstens mitzubringen und dem Jesuskinde zu übergeben.

Nach der 19.00 Uhr-Andacht begab ich mich wieder auf den Hügel und zum Waldrand, wo sich wieder der Teufel aufhielt. Dazwischen zeigte sieh immer wieder die Muttergottes. (20.00 Uhr bis 21.15 Uhr.) Als ich gegen nachts 23.00 Uhr das Gasthaus zur Post verließ, stand das Jesuskind bei der Kirchentüre (etwa dreijährig, blondes, lockiges Haar, blaue Augen, barfuß, weißes Kleid) und sagte: "Komm mit zur Mutter!" Es führte mich – etwa 2 Meter vor mir hergehend – und meine Begleiter, am Pfarrhof und Gasthaus "Zur frohen Einkehr" vorbei, den Hügel hinauf. Auf halbem Hange kam auch die Gottesmutter dazu; ich fiel rückwärts zu Boden. Am Lichtmast, beim Waldeingang, hatte ich die letzten Erscheinungen dieses Tages. (23.00 Uhr bis 0.30 Uhr.) Hier kam die Muttergottes mit dem Jesusknaben im Arm und sagte: "So viele Menschen auch auf dem Berge sich befinden, ein so kleines Häuflein ist es, das sich um mich schart. Priester und Bischöfe kommen noch auf den Berg, wenn es noch Zeit ist." Hierauf stellte die Muttergottes das Jesuskind auf den Boden. Es ging zu mir, gab mir die Hände und sagte: "Ich möchte wieder zur Mutter." Ich. hob es empor. Nun sagte die Muttergottes: "Trage das Kreuz zur Kapelle auf den Hügel und wieder zurück!"

Bei der Kapelle am Hügelhang stellte ich das Kreuz ab. Hier sah ich wieder den Teufel, wie er unter der Kapelle lag und höhnisch lachte. Wir gingen dann weiter bis in die Nähe des Podiums. Da kam das Jesuskind gelaufen. Ich kniete mich nieder und gab ihm die Hand und nahm es in die Arme. Es lachte und segnete. Ich stellte es auf den Boden. Beim Abschied winkte es mir zu. Ich trug das Kreuz wieder zum Lichtmast am Waldeingang zurück. Hier erschien wieder die Muttergottes. Ich bekam von ihr den Auftrag, zu meinem Pfarrer zu gehen. "Er darf die Kinder nicht abhalten, zu mir zu kommen." Dann äußerte sie noch: "Ich komme noch dreimal und dann kommt das Gericht. Ich werde meinen Getreuen beistehen." Nun erschien Christus am Kreuze. Das Blut floss aus seinen Fußwunden. Er löste die rechte Hand, Blut floss aus ihr, und segnete mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Ich breitete meine Arme aus und schrie: "Es lebe Christus!" Ich bat für meine Angehörigen, Verwandte, und Bekannte und die ganze Stadt A. Christus fragte: "Bleibt ihr mir alle treu?" Die Anwesenden riefen: "Ja!" und sangen das Christkönigslied. Als eine Frau fragte, ob die Muttergotteserscheinungen in (Sünderkirchen?) echt sind, antwortete Christus: "Selig, die glauben und nicht sehen!"

Auf die Frage, ob die Gefangenen und Vermissten wiederkämen, war die Antwort: "Ja, aber sie befinden sich noch in Satans Krallen." Auf die Frage, ob die Gläubigen nach Heroldsbach kommen dürfen, kam die Antwort: "Ja, sie dürfen kommen." A. soll viel beten für die Feinde der Stadt und für die armen Seelen. Nun kam die Aufforderung: "Bleib deiner Aufgabe treu; ich stehe dir bei. Schwer wird dein Weg noch werden!" Ich antwortete: "Fordere von mir, was du willst, wenn es sein soll, meinen Tod!" Dann verschwand Jesus und Maria erschien. Sie gab den allgemeinen Krankensegen, den besonderen Segen für die Menschheit zur Bekehrung der Sünder und auf die Bitte einer Frau den besonderen Segen für ihr krankes Kind. Die Muttergottes forderte die Umstehenden noch auf, ihr ein Lied zu singen; aus deren Mund erscholl dann "Maria, breit den Mantel aus!", wobei die Muttergottes die entsprechende Bewegung mitmachte. Schließlich stieg sie langsam in die Höhe.

gez. L. Kl.

 

Pfr. Ro., H. bei L.
H., 10. August 1951

Meine Erlebnisse in Heroldsbach auf der Hin- und Rückfahrt

Vom 11. bis 14. Mai 1951 per Autocar Bucher AG Luzern. Das Bucher-Autocar holte uns 12 Solothurnerpilger auf einem Umweg über Hitzkirch - Großwangen - Balsthal - Zürich - Kreuzlingen. In Kreuzlingen begann ein Erlebnis. Es wurde mir Herr F. von M. vorgestellt, der am 14. April in Heroldsbach den hl. Ahnen, St. Bruder Klaus in einer nächtlichen Erscheinung wirklich sah. Fr. von M. erzählte mir: "Ich betete nachts mit ausgespannten Armen für die Priester im Birkenwald. Auf einmal kam eine rosarote Wolke durch den Wald. Darin war im Brustbild der hl. Nikolaus von der Flüe, mein Ahne, schön und groß. Er rief mich zu sich, reichte mir die Hand. Ich musste seinen Rock berühren. Er sprach mit mir ca. 10 Minuten lang, schlang mir den Rosenkranz um die rechte Hand, segnete diese Hand extra, weil diese Hand noch eine wichtige Aufgabe habe, Bis jetzt glaubten wir daheim, wir seien mit ihm im 12. Grad verwandt. Der Heilige korrigierte dieses, indem er sagte, wir seien im 13. Grade mit ihm verwandt, mütterlicherseits. (Väterlicherseits sind alle ausgestorben.) Er redete mit mir noch intime Sachen, segnete mich und verschwand."

Fr. von M. machte einen sehr guten Eindruck. Er ist eine kräftige Älplerfigur von 34 Jahren. Er ist ledig. Mit diesem tiefen Eindruck, einen Begnadeten gesprochen zu haben, reiste ich weiter und kam erwartungsvoll in Heroldsbach an, ca. abends 21.00 Uhr. Für meine Unterkunft war gut gesorgt worden. Eine Bauernfamilie Sch. reservierte mir ihre Stube mit anschließendem Schlafzimmer. Der Morgen am Pfingstsamstag überzeugte mich, dass ich an einem heiligen Ort sei! Der Sonnenaufgang war denkwürdig. Mitten durch die Sonne stand senkrecht ein Regenbogen wie eine Fahne. Über Heroldsbach lagen 3 Regenbogen in waagrechter Richtung (nicht normal senkrecht). Es war, als ob die drei Regenbogen ganz Heroldsbach mit himmlischem Frieden einschließen wollten! Ich machte viele Leute auf dieses Phänomen aufmerksam. Alle sahen nun, was ich gesehen habe, während längerer Zeit! In der Kirche bat mich Herr Pfarrer Gailer, ihm im Beichtstuhl Aushilfe zu leisten. Es war ein großer Andrang. Bis 22.00 Uhr saß ich im Beichtstuhl und teilte nach 22.00 Uhr nochmals die hl. Kommunion aus. Während meines Aufenthalts teilte ich mit Herrn Pfarrer Gailer ca. 4.000 hl. Kommunionen aus, also bis Pfingstmontag.

Auf dem hl. Berg sah ich auch gar nichts, was gegen Glauben und gute Sitten verstoßen würde. Es wurde gebetet, gesungen, Kreuze getragen. Man pilgerte einzeln oder in Gruppen zu den hl. Erscheinungsorten. Gar nichts Weltliches wurde zur Schau getragen. Am Pfingstfeste freilich sah man mehrere Gaffer und bloße Zuschauer, die aber die echten Pilger nicht hinderten in ihrer Andacht. Die Lichterprozesion am Samstag Abend war grandios schön, viel schöner als am Pfingstabend, weil der Pilgerstrom am Samstag viel größer war. Noch nie in meinem Leben hat eine Lichterprozession einen so großen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht, auch nicht in Einsiedeln.

Das Urteil über die Seherkinder hatte ich bald gefällt. Das sind Kinder ohne Falschheit, ohne Pose, ohne theatralische Mache, ohne frömmelnde Steifheit. Das sind natürlich fromme Kinder voll Wahrheit und Licht. Sobald eine Erscheinung gemeldet wurde, sah ich nach den Augen der Kinder. Ich hatte den Eindruck, sie sehen unter einem anderen Gesichtswinkel als wir, sie sehen etwas schräg statt geradeaus, als ob sie neben dem Augenstern den Blick hätten! Zudem war immer ein Lichtflackern auf ihrem Angesicht, als ob sie in etwas Blendendes schauten! Ob ich mich getäuscht habe? Ich war fest überzeugt, dass sie Überirdisches schauen! Auch als ich gerufen wurde, das Jesuskind zu berühren und der Muttergottes die Hand zu reichen und das kleine Thereschen zu begrüßen, war ich fest überzeugt von der Echtheit der Erscheinungen. Hätte ich vielleicht so kindlich fromm gebetet wie mein Freund, der Schuhmachermeister B., als er das Kleid des Jesuskindes berühren durfte und den Stoff des Kleides auch wirklich verspürte, wäre ich auch so beglückt worden. B. betete: "Liebes Jesuskind, gib mir doch ein Zeichen, dass du wirklich da bist, dass ich nicht ungetröstet heimgehen muss." Nun fühlte er wirklich den Stoff des Kleidchens. Als er sich so grob anfühlte, weinte er gerade hinaus und dachte: "Ja, hast du denn nicht ein seidenes Gewand, nur so ein grobes Tüchlein!" Er wusste nicht, dass die Muttergottes dem Jesuskind das Kleid aus gesponnenem Leinenfaden gewebt hat.

Pfingsten war ein besonderes Erlebnis. Ich durfte in der Schlosskapelle zelebrieren und mit der Baronfamilie frühstücken. Beim Heimgang durch Thurn belagerten mich Hunderte von deutschen Männern und Frauen und klagten mir über die Einstellung ihrer Pfarrer gegen Heroldsbach. "Wer nach Heroldsbach geht, sei im Bund mit dem Teufel. Teufeleien geschehen auf dem Berg." Auf der Kanzel, auf der Straße insultieren uns die Pfarrer. Sie absolvieren uns nicht mehr, keine hl. Kommunion wollen sie uns geben, schließen uns aus den Vereinen. Wir werden behandelt, wie hinter dem eisernen Vorhang. Wir wollen doch nur beten und büßen vor dem großen Strafgericht, das bald kommen wird! Schweizer Pfarrer! Segnet uns! Und auf offener Straße knieten sie nieder und ich segnete und tröstete sie! Und das soll gegen Glauben und gute Sitten verstoßen, wie das Heilige Offizium uns verkündet hat, wenn in Heroldsbach die Muttergottes und die Heiligen trotz erzbischöflichen Verbot weiter erscheinen und das fromme, gläubige Volk herbeilocken, um zu beten und zu büßen!

Die Seherkinder verkündeten, dass die liebe Muttergottes am Pfingstnachmittag 14.00 Uhr erscheinen werde. Sie wünsche, dass die Schweizer Pilger sie begrüßen möchten mit dem Lied: "Maria, Rosenkönigin, streu Rosen auf uns herab." Da kein Schweizer Pilger dieses Lied kannte, wurden wir zu einer Probe zusammengerufen ca. um 14.00 Uhr. Im Nu konnten wir dieses schöne Lied und als Punkt 15.00 Uhr Maria erschien, begrüßten wir sie begeistert mit diesem Lied. Merkwürdig. Neben mir stand um diese Zeit Herr Br. Gra. aus Fr. i. Ba. Und dieser Mann hatte die Frechheit, nachher in unseren katholischen Schweizer Zeitungen einen Schmähartikel zu schreiben voll Lügen und Verleumdungen. Mit einer Unverfrorenheit ohnegleichen schrieb er: "Nachmittags 15.00 Uhr erschien in meiner Gegenwart, wie gemeldet wurde, der Heilige Geist usw. und segnete mit einem Flügel das Volk." Als ich ihm einen zünftigen Protestbrief schrieb, bezichtete er mich der Lüge! Er meldete, er werde meinen Brief der Bischöflichen Kanzlei in S. zustellen.

Die Muttergotteserscheinung um 15.00 Uhr war die feierlichste Erscheinung, die ich in Heroldsbach erleben durfte. Maria blieb längere Zeit. Sie segnete unaufhörlich. Ich ließ ihr auch meine Rosenkränze, zwei Reliquien von St. Rita und St. Paul vom Kreuz, ein großes Scheyrer-Kreuz und das Brevier zum Segnen hinaufreichen. Am Schluss nahm sie alle unter ihren Mantel und mit Freude und Begeisterung betete die Menge das "Unter deinen Schutz und Schirm" und segnend fuhr sie auf in den Himmel.

Nachher kamen viele Pilger zu mir, als ich außerhalb der abgeschrankten Zone war, und fragten, was ich denn segnen ließ. Als ich ihnen die Reliquien zeigte, berührten sie diese voll Ehrfurcht mit ihren Rosenkränzen. Zuletzt kam noch ein abscheulich aussehender Mann mit schwarzem, struppigem Bocksbart und Schnurrbart und knurrend fragte er: "Was habens?" Ich zeigte auf meine Reliquien und fragte: "Wollen Sie auch etwas segnen lassen?" Da machte er mir die Faust, wollte mir die Reliquien wegkrallen und schrie: "Nein!" und sprang davon. Die Umstehenden zeigten sich erschrocken und riefen: "So ein frecher Kerl!"

Diesen unheimlichen Menschen sah ich schon morgens auf den hl. Berg kommen. Im Augenblick hatte ich Erbarmen und dachte, dem will ich ein Almosen geben. Aber kaum gedacht, schaute er mich wütend an und ging eiligst davon. Bei den Erscheinungen nachmittags beobachtete ich ihn. Er ging immer außerhalb der Schranken mit. Wenn die Leute knieten, so hockte er. Wenn die Leute sich bekreuzigten, machte er beide Fäuste unter dem. Kinn. Am Pfingstsamstag hatte Fr. von M. noch ein besonderes Intermezzo mit ihm, das er uns auf dem Heimweg im Autocar erzählte. Ich werde davon weiter unten schreiben. Darauf betete ich neben der Kapelle Brevier. Auf einmal kam eine große Prozession auf dem Weg vom Apfelbaumaltärchen, betend und singend. Voraus schritt Pater D. von O., mit einem "Labarum". Hinter ihm folgte betend eine kleine, schwarzgekleidete Frau mit einer brennenden Kerze, begleitet von einer Volksmenge. Ich staunte und ging in die Nähe. Pater D. ging zum Podium und erklärte, was hier geschehen soll. Nach dem Wunsche des Heilands musste dieses "Labarum", genannt die Blutfahne oder Siegesfahne Christi, auf diesen hl. Berg getragen werden. Sie soll auf diese von der Muttergottes geweihte Erde gelegt werden und dort drunten beim Lichtmast soll ich alle Pilger damit segnen. Pater D. tat, was ihm befohlen wurde.

Beim Lichtmast drunten drängte ich mich durch die Menge, um in die Nähe von Pater D. zu kommen und nochmals zu hören, was er verkündete. Eine Seherin musste dieses Labarum aus roter japanischer Seide sticken. Auf einer Seite ist der Pelikan mit seinen jungen an der Brust und umgeben von drei Silberkreisen (Dreifaltigkeitsmotiv). Auf der anderen Seite ist ein weißes Kreuz. Diese Fahne soll das Gegenstück sein zu Hitlers Blutfahne, die er seinerzeit in allen großen Städten aufstellen und verehren ließ. Zu gegebener Zeit werde dieses Labarum nach Rom zum Heiligen Vater gebracht. Wer es bringen muss, ist von Jesus schon bestimmt worden. Pater D. erhielt am 7. Mai 1951 durch zwei Briefe die Aufforderung: "Im Namen Gottes befehlen wir Ihnen, am Pfingstfest in Heroldsbach zu sein, mit der stigmatisierten Person, deren Seelenführer Ihr seid. Sie haben eine wichtige Aufgabe zu erfüllen." Pater D. folgte dieser zweifachen Aufforderung. Näheres hierüber ist zu lesen auf der Beigabe: Besondere Ereignisse an Pfingsten, 13. Mai 1951 in Heroldsbach. Diese Berichte sandte mir Pater D. nach und nach brieflich.

Bei einbrechender Nacht am Pfingstabend fand wieder eine Lichterprozession statt. Es nahmen daran nicht so viele Menschen teil, wie am Samstag. Viele Pilger fuhren abends per Autocars heim. Das Interessanteste geschah am Schluss der Erscheinungen im Birkenwald in der Nähe des Baronkreuzes. Die Begleiter der Kinder und alle in ihrer Nähe mussten die Kinder allein lassen. Wir sahen die Mädchen auf einmal in großen Schritten geradeaus marschieren, das eine ging geradeaus nach Westen, ein anderes vom selben Punkt aus geradeaus nach Norden und dann rechtwinklig nach Süden und nach Osten, geradeso, als ob sie einen Hausplatz abstecken wollten. Bei jedem Halt kratzten sie mit den Fingern ein Zeichen in die Bäume.

Ich fragte danach Herrn Dr. S., was dieses sonderbare Gebaren der Kinder bedeutete. "Wir wissen es nicht" antwortete er, "es ist ein Geheimnis, das nur für die Kinder gegeben wird. Denn wir, die Begleiter, wurden von den Erscheinungen, d. h. vom Jesuskind, weggeschickt." Heute, nachdem ich von der Auffindung eines Altares an jenem Ort am 3. August gehört habe, vermute ich, dass die Kinder den Grundriss der ehemaligen Muttergotteskapelle abschreiten mussten oder den Grundriss für die zukünftige Marienkapelle ausmarken mussten.

Das Sonnenwunder am Pfingstabend! Ich habe es nicht gesehen, weil ich gar nicht daran dachte, nach der Sonne zu schauen – wohl deshalb, weil ich mit dem Kreuzwegbeten beschäftigt war mit einem bekannten Pilger. Zuverlässige Personen aber erzählten mir mit Begeisterung von dem herrlichen Sonnenwunder. Zwei Sonnen standen übereinander und drehten sich in allen Farben. Ein frommer deutscher Mann sah in der oberen Sonne die Muttergottes stehen. Sie sandte goldene Strahlen über die untere Sonne auf die Erde herab. Der Mann fiel auf die Kniee und rief: "O, wie schön ist Maria" und betete. Die Umstehenden sahen wohl die zwei Sonnen und die Strahlen, aber keine Marienerscheinung.

Am Pfingstmontag fuhren wir heim. Herr F. v. M. kam in unser Autocar bis zur Schweizer Grenze. Da erzählte er uns sein Erlebnis mit dem Teufel am Pfingstsamstag Abend. Die Erinnerung an das Furchtbare brachte ihm einen Ohnmachtsanfall. Wir fürchteten sogar einen Herzschlag für ihn und beteten zum hl. Bruder Klaus laut, bis er sich wieder erholte. F. v. M. erzählte: "Abends ging ich mit vielen Pilgern nach dem Birkenwald, um beim Baronkreuz und der Muttergottesstatue zu beten. Da bemerkten wir auf der Straße gegen das Schloss zwei Besessene. Einen abscheulichen Mann und ein Mädchen von ca. 20 Jahren. Dieses weinte bitterlich, sprang zur Erde, tanzte und sang und lachte und weinte durcheinander. Frauen wollten ihr helfen. Niemand konnte es anrühren. Nur der abscheuliche Mann konnte es anfassen. Da sagte ich, das ist keine saubere Sache, gehen wir. Wir gingen zum ersten Altärchen, weil eine Erscheinung verkündet wurde. Da verschwand das Mädchen, wir sahen es nie mehr.

Als wir aber bei der Muttergottesstatue beteten, schlich der abscheuliche Mann hinten herum und störte uns fortwährend. Ich sagte, gehen wir, so kann man nicht beten. Alle zogen ans dem Wald durch die Wiese nach dem Lichtmast. Ich war der letzte. Als ich nach der Wiese einbog, sprang der Abscheuliche an mir vorbei und hockte im Gras. Als ich bei ihm vorüberging, verwandelte er sich in den Teufel. Die Zunge streckte er heraus bis zum Bauch, seine Augen wurden rot-glühend, die Hörner wuchsen aus dem Schädel immer größer. So kam er auf mich zu. Mir erstarrte das Blut und glaubte, das Herz stehe still. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und nicht sprechen vor Schrecken. Endich stammelte ich: "Gelobt sei Jesus Christus" und rief den abziehenden Frauen. Sechs Frauen kamen zurück, die sechste war ein Fräulein aus Luzern. Als sie bei mir war, schrie sie plötzlich auf und rannte davon, denn sie sah den Teufel auch. Die anderen fünf sahen den Teufel nicht, nur den abscheulichen Mann. Wir beteten und gingen zum Lichtmast. Der Teufel griff mich an, er war furchtbar stark. In meiner Not rief ich: "Muttergottes, Bruder Klaus, helft." Mit meiner Hand, den Rosenkranz umschlungen, so wie der Heilige ihn mir um die Hand geschlungen, kämpfte ich mit dem Teufel. Er rief fortwährend: "Wirf den Rosenkranz weg." Da besiegte ich ihn und er war wieder der abscheuliche Mann wie vorher. Nun suchte ich mich in der Menge zu verlieren. Der Abscheuliche redete nun mit einer Frau und sagte: "Er hätte eine schöne Nacht erlebt, sogar 19 Erscheinungen habe er gesehen, aber das müsse man nicht glauben, das sei nur Einbildung."

Dies geschah um 0.00 Uhr bis 1.00 Uhr. Als um 1.00 Uhr die Muttergottes gemeldet wurde, ging ich gegen das Podium und versteckte mich hinter den Frauen. Plötzlich sah ich den Abscheulichen wieder auf der anderen Seite. Da bohrte er seine Blicke immer mehr nach mir, hustete und spie eine Flamme aus dem Mund, ca. 1 Meter lang und 20 cm breit, gerade einem Mann neben mir ins Gesicht. Dieser merkte aber gar nichts davon, die Flamme galt mir. In meinem Herzen rief ich zur Muttergottes: "Befreie mich von diesem Teufel!" Kaum gedacht, wurde verkündet: "Die liebe Muttergottes will alle unter ihren Mantel nehmen." Ich sprang hervor in die Mitte und erhielt den Segen. Der Teufel war weg! In meinem Leben war ich nie so zerschlagen und müde wie damals. Um 3.00 Uhr ging ich ins Bett. Im Traum hörte ich immer rufen: "Wirf den Rosenkranz weg!" Ich erwachte. Die rechte Hand war ganz heiß, aber der Rosenkranz war um sie geschlungen."

Fr. v. M. ist eine kräftige Älplerfigur von 34 Jahren, glaubwürdig, nüchtern und fromm.

 

Teufelsaustreibung am Fest der Unbefleckten Empfängnis (8. Dezember 1950) in Heroldsbach auf dem Berg der Muttergotteserscheinungen

Eidesstattlicher Bericht

Seit Jahren schon lastet ein schweres Kreuz auf unserem Hause. Meine Tochter Lydia wurde von einem bösen Feind arg geplagt, was sich körperlich. und seelisch in ganz auffälliger Weise auswirkte. Das Mädchen und die Angehörigen hatten unter den dämonischen Einflüssen furchtbar zu leiden. Wir ließen kein Mittel unversucht, diesen traurigen Zustand zu beheben. Aber alles ohne dauernden Erfolg. Seit Allerheiligen des Jahres war wieder ein schwerer Rückfall eingetreten. Sie hatte keine innere Ruhe und war unvermögend, nur die leichteste Hausarbeit zu verrichten. So entschloss ich mich, mit Lydia nach Heroldsbach zu pilgern, im festen Vertrauen auf die Helferin der Christen. Und die liebe Himmelsmutter erwies sich auch tatsächlich als solche. Am 8. Dezember 1950 standen wir betend und singend unter den Tausenden, die auf dem Berg auf die Erscheinung der Muttergottes warteten. Es waren drei Erscheinungen. Die erste nachmittags 15.00 Uhr, die zweite um 17.00 Uhr und die dritte um 19.00 Uhr. Unmittelbar vor der ersten Erscheinung wurden die Hände meiner Tochter bis an die Fingerspitzen schwarzblau, sie stöhnte, windete sich und schrie zum Schrecken aller Umstehenden, die bemüht waren, der Geängstigten d. h. Besessenen, Hilfe zukommen zu lassen, durch Besprengung mit Weihwasser, Aufforderung zum Gebet und Vermittlung geweihter Medaillen. Die dämonische Macht lässt nach. Bei der zweiten Erscheinung spielt sich wieder das Gleiche ab, nur nicht mehr so stark. Als dann die dritte Erscheinung kam, war meine Tochter auffällig ruhig, sie drängte sich ganz alleinig durch die betende Menge vor die Seherkinder, grüßte die Himmelsmutter und berührte ihre Krone. Was ich in diesen Augenblicken an meiner Tochter wahrnahm, kann mir niemand in der Welt abstreiten. Lydia wurde auf dem Berg von Heroldsbach nach jahrelanger Verfolgung und Peinigung vom bösen Geist befreit, durch die liebe Muttergottes am Fest der Unbefleckten Empfängnis. Nun habe ich das Allerwichtigste niedergeschrieben, denn die Besessenheit bis ins Kleinste zu schildern, ist mir unmöglich. Wenn's aber nötig ist, bin ich gerne bereit, mich durch eine zuständige Kommission verhören zu lassen.

17. Dezember 1950
gez. A. Pr. in L.-Sp.

 

Auszug aus dem Brief eines Geistlichen vom Sonntag, 9. September 1951

Am Samstag Abend haben wir ein merkwürdiges Erlebnis gehabt. Jene Begnadete aus ... ist seit 8 Tagen hier. Am Samstag Abend war sie zuerst vom Teufel umsessen. Dann beim Klang unserer geweihten Kirchenglocken um 19.00 Uhr, stellte sich der andere Zustand ein, wo sie dann wieder sagte, dass Heroldsbach echt sei und den Triumph erleben werde, während sie im Zustand der Umsessenheit über Heroldsbach schimpfte. Unter anderem sagte sie dann, dass die Muttergottes mit mir in den Rosenkranz kommen werde, den wir immer um 19.30 Uhr beten. Sie, die Muttergottes, werde mich begleiten. Wie dann unser Vikar etwa 7 Minuten vor 19.30 Uhr die Haustüre öffnete (er hatte die Zigarette im Mund), strömte ihm eine ganze Wolke von Rosenduft entgegen. Wir alle, meine zwei Schwestern und mein Schwager, der hier war, ebenso das Dienstmädchen, nahmen diesen starken Rosenduft wahr. Ich hatte ihn noch nach dem Rosenkranz in der Nase. Es sei das "ein Geschenk der Muttergottes von Heroldsbach zu ihrem Geburtstag", sagte die Begnadete. Wir haben den ganzen Garten abgesucht und an allen Blumen gerochen, ob nicht eine derselben diesen Rosenduft ausströme. Umsonst. So glauben wir, es sei so, wie diese Person gesagt hat.

Pf. L., O.

 

H., 21. März 1950

An die verehrliche Redaktion des "Der Ruf Mariens". Eine mir bekannte Besessene (in Stuttgart) hat ein überraschendes Zeugnis für Heroldsbach abgelegt. Zu einem Priester, der die Besessene betreute, sagte sie eines Tages betreffend Heroldsbach: "Was braucht die zu kommen, dieses Weib? ... aber wir waren auch dort, (die Teufel der Besessenen), wir waren alle dort, wir zerrupfen ihr alles." Ruft man über die Besessene die Gnadenmutter von Heroldsbach an, dann wütet der Teufel. (Interessant ist besonders auch eine Bemerkung über den Vorstand der Bischöflichen Kommission, Prälat M., der nebenbei bemerkt schon jahrelang ein persönlicher Gegner des dortigen Pfarrers ist. Von ihm sagt der Teufel: "Der macht es schon recht!")

Auf die Frage des Priesters an den Teufel: "Hast du gehört, was Maria zu dir gesagt hat?" antwortete derselbe: "Was fragst du mich, wenn du es selber weißt?" Der Priester darauf: "Hast du gehört, wie sie gesagt hat: "Deine Zeit ist bald aus?" Da zeigte der Teufel eine Wut sondergleichen und sagte: "Bevor wir ins Loch (Hölle) hinunter müssen, wo Kameraden von mir sind, die mit mir gekämpft haben, will ich meine ganze Wut zeigen." Aus diesen Antworten erklären sich manche Unstimmigkeiten und Zweifel. Der Teufel arbeitet mit aller Macht dagegen und sucht die Sache in Misskredit zu bringen.

Am Fest des Erzengels Michael, 29. September, unterhielt ich mich im Laufe des Nachmittags mit Herrn Neubauer aus Heroldsbach, dessen Bruder Pater und dessen Sohn im Kloster Münsterschwarzach ist. Er erzählte mir von einem ihm bekannten Redemptoristenpater in Stuttgart, dessen Eltern er durch seinen Handel ebenfalls schon lange kennt. Dieser Pater war im März 1950 mit seinen vier Geschwistern und einer Schwägerin in Heroldsbach auf dem Berg. Als sie dort beim Birkenwald beteten, wurden sie gestoßen und verboxt, sie konnten aber niemand entdecken, der es tat. Die Schwägerin weinte sogar darüber, weil sie so sehr gestoßen wurde. Dieser Pater betreut eine jugendliche Besessene. Diese sagte zu ihm, als er wieder von Heroldsbach zurückkam: "Wir waren auch dort. Wir haben Sie doch verboxt." Frau N. war vor 14 Tagen (etwa am 15.9.) in Stuttgart bei dem Pater, den sie auf der Straße traf. Er zeigte ihr unterwegs die Besessene, die auf einer Bank saß. Sie ist noch jung und will gar nicht anders werden. Sie beichtet und kommuniziert zwar, aber der Pater reicht ihr die hl. Kommunion nicht. Der Pater bat, wir sollen für ihn beten.

Ein Schriftstück vom 21. März 1950, das auf den Geistlichen zurückgeht, hat folgenden Wortlaut: "Ein Theologe schreibt uns u. a.: Eine mir bekannte Besessene hat ein überraschendes Geständnis für Heroldsbach abgelegt. Zu einem Priester, der die Besessene betreut, sagte sie eines Tages betreffend Heroldsbach: "Was braucht die kommen, dieses Weib?" (Gemeint ist die Muttergottes.) Aber wir waren auch dort (d. h. die Teufel der Besessenen), wir waren alle dort, wir zerrupfen ihr alles. Ruft man über der Besessenen die Gnadenmutter von Heroldsbach an, dann wütet der Teufel: (Text wird hier aus bestimmten Gründen weggelassen.) Auf die Frage des Priesters an den Teufel: "Hast du gehört, was Maria zu dir gesagt hat?" antwortete dieser: "Was fragst du mich, wenn du es selber gehört hast?" Priester: "Hast du gehört, wie sie gesagt hat, deine Zeit ist bald aus?" Da zeigte der Teufel eine Wut sondergleichen und sagte: "Bevor wir ins Loch (Hölle) hinuntermüssen, wo Kameraden von mir sind, die mit mir gekämpft haben, will ich meine ganze Wut zeigen."

Frau P. überließ mir auch die Aussagen eines 88-jährigen Begnadeten, der von P. Do. betreut wird. Dieser betete am 4. September 1950 erneut in der Sache Heroldsbach und hörte folgende Stimme: "Ich bin es, der ewig war und bleiben wird. Höre du auf meine Worte!" Begnadeter: "Bist Du es, Heiland?" Antwort: "Ja, ich bin es, euer Retter." Begnadeter: "Heiland, ich bin wie gehämmert. Erneute Angriffe gegen Deine liebe Herzensmutter. Immer wieder das gleiche Bild: Täuschungen, Einbildungen, Phantasien und vieles andere mehr. Die Diener und ihre Führer haben ihr Urteil schon gesprochen. Heiland, die Zeit drängt, verteidige Deine und auch unsere Mutter! Ich rufe zu Dir in meiner Not. Ist dieses alles wahr, was dort geschah in Heroldsbach?" Heiland: "Wer meine Mutter angreift, der greift mich an. Höre zu, mein Knecht. Siegen werde ich trotz allem und meine liebe Mutter wird triumphieren. Ja, alles, was dort geschieht und noch geschehen wird, geschieht auf meine große Weisung. Vieles läuft noch an und es ist nur für Euer Allerbestes. So wie ich ja vor einem Jahr Euch mitgeteilt, dass mein Diener (Pius XII.) ein wichtiges Wort über meine Mutter fällen wird, dass ich sie nahm mit Leib und Seele zu mir, so wird die Stunde nicht mehr fern sein und man wird dennoch glauben. Satan schürt, in rasender Jagd alles zunichte zu schlagen, aber sei gewiss, meine liebe Mutter wird ihm den Kopf zerschellen und strahlen wird mein Kreuz im ganzen All. Sei also ohne Sorge und glaube an meine große Liebe. Jene aber, die noch verwerfen dieses große Glück, werde ich zur Einsicht zwingen und sie werden dann erkennen und begreifen, dass ich es war, der dort eingriff." (Aus Bericht von Dr. Fuchs.)

gez. G. K.

 

Die liebe Gottesmutter am Sterbebett

Es ist in der katholischen Kirche seit vielen Jahrhunderten frommer und wohlbegründeter Volksglaube, dass diejenigen Christen, die in ihrem Leben eine besondere Verehrung und Liebe zur Allerseligsten Jungfrau Maria hatten, einen auffallend leichten und friedlichen Tod sterben. Die Erfahrung hat das gelehrt und bestätigt es immer wieder von neuem. Deshalb hat sich allgemein bei den Gläubigen die Überzeugung gebildet, dass die liebe Gottesmutter persönlich diesen ihren Verehrern in der höchsten Not des Sterbens beisteht, um ihnen Kraft und Trost zu spenden.

In Düsseldorf kam ein treuer Pilger, Herr Otto H. zum Sterben, als er am 24. September 1952 einen Gehirnschlag erlitt. Er lebte noch einige Zeit und lag in seinem Bett, ganz in Gottes heiligen Willen ergeben. Nachmittags gegen 15.00 Uhr besuchte ihn seine Frau, die ständig für ihn betete, da sie wusste, wie es um ihn stand. Da sah sie plötzlich neben dem Bett des Sterbenden in wunderbarem Licht die liebe Gottesmutter stehen. Sie war von dieser Erscheinung zutiefst ergriffen, schaute verwundert zu ihr auf und konnte trotz ihrer Überraschung die Kraft zu der wehen Frage aufbringen: "Liebe Gottesmutter, holst du ihn ab?" Sie hörte zwar keine Antwort, doch fühlte sie von der Erscheinung einen tiefen Trost in sich hineinströmen, der sie bis heute nicht verlassen hat. Am Abend kam auch die Tochter, um ihren sterbenden Vater noch einmal zu sehen. Ohne auch nur im Geringsten vorher damit gerechnet zu haben, sah auch diese plötzlich die Erscheinung der lieben Gottesmutter neben dem Sterbebett stehen in weißem Kleid mit blauem Mantel und goldener Krone. Genau so hatte sie ihre Mutter am Nachmittag gesehen. Bald darauf starb der Vater eines überaus erbaulichen und ruhigen Todes. Über seinem Antlitz lag ein Hauch der Verklärung.

Die beiden Damen waren jetzt wieder auf dem Berg, um im Gebet des lieben Verstorbenen zu gedenken, dessen fünfter Jahrestag seines Hinscheidens gekommen war. Sie erklärten sich bereit, ihre Angaben jederzeit zu beeiden. Ihre Beschreibung der Erscheinung der lieben Gottesmutter stimmt mit den Angaben der Heroldsbacher Seherkinder überein, wie diese hier auf dem Berg geschaut haben. Auch ein kürzlich verstorbener Priester aus einer anderen Diözese sah die Erscheinung der lieben Gottesmutter kurz vor seinem Tode in der gleichen Weise und konnte den Umstehenden noch sagen, dass er die "Heroldsbacher Muttergottes" sehe, bevor er verschied. Einen genaueren Bericht davon werden wir vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt folgen lassen. (Heroldsbacher Berichte, 1957, Nr. 3. Hrsg. von N. Langhojer.)

 

Bekehrungen in Heroldsbach

Ein Schweizer Geistlicher (Dr. S.) sagte in meiner Gegenwart: Wenn er noch einen Zweifel an der Echtheit von Heroldsbach gehabt hätte, so sei ihm der geschwunden, als er einige Stunden in Heroldsbach Beicht saß. Solch gute und auffallende Beichten habe er während seines ganzen Priestertums noch nicht erlebt. Der andere Geistliche aus der Schweiz (Pfr. L.) sagte, er sei schon viel in der Welt herumgekommen und auch schon zweimal in Lourdes gewesen, aber ein solch andächtiges und inniges Beten wie in Heroldsbach habe er noch nirgends erlebt. (NB! Dasselbe erklärte ein Franziskanerpater, der in Heroldsbach zur seelsorglicher Aushilfe war und da auch den Erscheinungshügel besucht hatte, Pater T. R., dem Herrn Dekan und Geistlichen Rat Pfarrer K. R. in Z. bei einer Aushilfe, dass er (der Pater) noch nirgends ein so gutes Beten gefunden habe wie auf dem Erscheinungshügel in Heroldsbach, auch nicht in Lourdes. Dies berichtete der Dekan dem Professor Walz in Frensdorf.)

Er erlebte nach seiner Angabe folgendes: Er wurde von den Kindern gerufen, er solle einem Engel (oder mehreren) die Hand geben. Vorher gab er aber seinen Segen und war tief beeindruckt, als die Kinder sagten, die Engel würden sich nun hinknieen und das kleine Kreuz zeichen machen. Gerade dieses kleine Kreuzzeichen erschien ihm sehr bedeutungsvoll, weil es nach seinen Erfahrungen von den Menschen offensichtlich frömmer angewendet wird als das große und weil es gerade in der Sterbestunde unbedingt bevorzugt wird. Am Sonntag, 4. Februar, abends auf der Himmelswiese, war nach Angabe der dort weilenden Kinder Maria Goretti da. Er gab nun dem Seherkind Maria einen eingewickelten Gegenstand mit der Bitte, die Maria Goretti zu fragen, was dies sei. Goretti antwortete, es sei ein hochgeweihter Gegenstand. Der Geistliche war mit dieser Antwort nicht zufrieden und ließ weiterfragen. Goretti antwortete dann: "Dies ist ein Kreuzpa..." die gleiche Antwort hörte auch die ebenfalls anwesende Frau Wa. Wenn auch das Wort "Kreuzpartikel" nicht ausgesprochen wurde (Goretti hat tatsächlich nicht mehr gesagt. Es war also nicht so, als ob Marie das Wort nicht habe ganz aussprechen können), so machte diese Antwort den Pfr. L. doch stutzig. Durch diese Antwort war nämlich zweierlei erwiesen:

1. Die Kreuzpartikel war echt

2. Maria Goretti war tatsächlich da, sonst hätten weder Frau Wa. noch Maria eine solche Antwort vernehmen und wiedergeben können.

Als ich Herrn Pfr. L. darauf hinwies, dass Marie diese Kreuzpartikel aus der Heroldsbacher Pfarrkirche (um diese handelt es sich) bereits im Anfang bei den Erscheinungen von Pfr. Gailer zur Mitnahme auf den Berg erhalten und wieder holt gegen den Teufel angewendet habe (jedesmal, wenn sie mit der Kreuzpartikel segnete, verschwand der Teufel oder versteckte sich hinter einem Baum), sagte Pfr. L., das wisse er. Er habe daher Marie gefragt, ob sie die Kreuzpartikel von damals wieder erkannt habe. Sie habe es verneint. Dies ist glaubhaft, denn in der Dunkelheit am Abend auf der Himmelswiese lässt sich ein Gegenstand kaum erkennen. Außerdem war die Kreuzpartikel meines Wissens irgendwie verpackt und nicht ohne weiteres erkennbar. Pfr. L. wurde wiederum an anderer Stelle von Gretel aufgefordert, einem bei ihr befindlichen Engel die Hand zu geben. Auch hier gab er erst wieder seinen Segen mit der gleichen Folge, dass sich der Engel hinkniete und das kleine Kreuzzeichen (wie beim Evangelium) machte. Gretel sagte nun spontan, jetzt wolle auch sie dem Engel den Segen geben. Sie erklärte dann aber enttäuscht, bei ihr kniee er sich nicht nieder. Da gab ihr Pfr. L. die für sie nicht erkennbare Kreuzpartikel in die Hand und forderte sie auf, mit diesem Gegenstand zu segnen. Jetzt kniete sich der Engel nach ihrer Angabe auch bei ihrem Segen. (Das ist ein deutlicher Beweis für die Richtigkeit der Angaben in den Prospekten über das Scheyrer Kreuz, dass mit ihnen auch Laien segnen können; sie sind am wahren Kreuz Christi, von dem drei große Stücke in Scheyern verehrt werden, berührt. Aus einem Bericht von Dr. Fuchs.)

"Weiter fragte ich Pfarrer Gailer nach der Zahl der von ihm im Beichtstuhl erlebten Bekehrungen während der Heroldsbacher Zeit. Er bezifferte sie auf mehrere Hundert. Die meisten hatten 4 bis 6 Jahre nicht mehr gebeichtet, einige auch 10, 20 und ein Fall sogar 45 Jahre. "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!" Weiter lernte ich in Heroldsbach viele katholische geistliche und weltliche Wissenschaftler mit bekanntem Namen kennen, die restlos hinter Heroldsbach stehen und mit denen ich mich immer wieder über alle auftauchenden Probleme unterhielt. Ich stehe also mit meiner Ansicht durchaus nicht so allein auf weiter Flur. Insbesondere erwähnenswert ist dabei ein Physikprofessor, der das Sonnenphänomen – das nach den Angaben der Erzbischöflichen Kommission nur eine Reizung der Netzhaut war – gefilmt und mit den modernsten physikalischen Mitteln untersucht hat, (sein Werk darüber wird zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit übergeben), ferner besprach ich mich öfters mit dem Herausgeber einer anerkannten wissenschaftlichen Zeitschrift. Auch zwei Universitätsprofessoren der katholischen Theologie gehören zu dieser Anhängerschar, ebenso ausländische geistliche Publizisten, darunter sogar ein in wissenschaftlichen Kreisen besonders geachteter italienischer Geistlicher, der sehr gut deutsch spricht und mit dem ich mich insbesondere bei meiner Romreise im Mai/Juni 1951 ausführlich über Heroldsbach unterhielt. (Aus einem Bericht von Regierungsdirektor Dr. Fuchs.)

 

B., 6. Oktober 1950
S. Hw. Herrn Pfarrer Gailer, Heroldsbach

Die kommenden Festtage unserer lieben Muttergottes möchte ich nicht vorübergehen lassen, ohne mit einer Bitte in einem großen Anliegen zu Ihnen zu kommen, die Sie mir gütigst gewähren möchten. In der sicheren Annahme, dass ich es nur der lieben Gottesmutter und ihrem so häufig empfangenen besonderen Segen dort am Berg verdanke, muss ich aufrichtig bekennen, dass mir dort erst die richtige Erkenntnis für Vieles zuteil ge worden ist, was mir früher dunkel, zweifelhaft, zwiespältig und widersprechend in unserer Lehre und unseren Handlungen schien und was damals, es war das Jahr 1937, nach vorangegangenem jahrzehntelangem Ringen und Zweifeln meinen endgültigen Austritt aus der Kirche zur Folge hatte. Da ich nun nach Erkenntnis meiner falschen Schlussfolgerungen nicht auf halbem Wege stehen bleiben möchte, sowie aus Dankbarkeit für die am Berg empfangenen Gnaden – denn wie anders soll ich doch diese Umstellung in der kurzen Zeit nennen – bitte ich Hochwürden herzlich, meinen Rücktritt in die röm.-kath. Kirche in die Wege leiten und in aller Stille durchführen zu wollen. Ich glaube versichern zu dürfen, dass ich diesmal eine Katholikin ganz nach dem Willen Gottes und Mariens sein und bleiben werde. Ergebenst

gez. Th. Schr., B.

 

Mit Frau M. zusammen kam auch Frau R. aus N. mit. Wir trafen sie allerdings erst beim Umsteigen in F. Sie sagte ebenfalls, dass sie sich innerlich gedrängt fühle, nach Heroldsbach zu gehen. Sie habe viele Jahre lang nichts mehr geglaubt und sei nicht zur Kirche und zu den Sakramenten gegangen. Wenn sie doch einmal hineinkam, habe sie höchstens lachen müssen, weil sie das ganze Verhalten der Priester für ein unwirkliches Theater gehalten habe. Sie sei nun auch einmal in Heroldsbach auf dem Berg gewesen. Dort habe sie allerdings weder etwas gesehen noch irgend etwas Besonderes erlebt. Aber auf dem Berg habe es sie auf einmal innerlich gepackt und sie umgewandelt. Sie hätte nicht anders gekonnt, als nach der Heimfahrt zu beichten und sie gehe seither wieder regelmäßig zu den Sakramenten und zur Kirche. Sie fühle sich innerlich angetrieben, immer wieder nach Heroldsbach zu gehen, wo sie ihren Glauben wieder gefunden habe. (Aus dem Bericht von Dr. F.)

 

In Heroldsbach hatte außer vielen anderen Pönitenten, wie alle Priester, die dort während der Zeit der Erscheinungen im Beichtstuhl waren, bezeugen, – oft saß der Pfarrer von Heroldsbach, Herr Gailer, mehr als sechs Stunden im Beichtstuhl – ein besonders schwerer Fall vorgelegen. 1950 war ein Mann in Heroldsbach, der 42 Jahre lang nicht mehr gebeichtet hatte. Er bekehrte sich in Heroldsbach. Dies bezeugt außer Pfarrer Gailer der Unterzeichnete, bei dem der Beichtvater mit Erlaubnis des Pönitenten eigens Rat holte.

gez. Prof. Dr. Walz

 

Eine weitere Konversion möge hier noch erwähnt werden: Ein 19-jähriges Mädchen, Margareta G., welche sich im Erziehungsheim für Mädchen St. Elisabeth in N. befand, hatte in Heroldsbach 1950 wiederholt die Muttergottes gesehen. Daraufhin ist sie zum katholischen Glauben übergetreten unter Führung von Geistlichen Rat Joh. H. in Bamberg. Sie wurde auf Maria Assumpta getauft, ist jetzt verheiratet an Schreinermeister Michael H. und wohnt in Ensdorf bei Amberg (Oberpfalz).

Prof. Dr. Walz (Vgl. S. 159-163.)

 

Seit Pfingsten 1950 wird ununterbrochen Tag und Nacht auf dem Berge gebetet für Papst und Bischöfe und für die Bekehrung Russlands im Sinne des verstorbenen Papstes Pius XII. (Gebetskreuzzug für Russland.)

 

Nachtrag zu den Protokollen

Dr. Heinrich Petzold, Erzbischöflicher Geistlicher Rat, Kuratus am Liebfrauenhaus zu Herzogenaurach (Mittelfranken), der allgemein als heiligmäßiger Priester galt, hat laut eidesstattlicher Versicherung von Frau Meyer-Herzogenaurach an Herrn Pfarrer Gailer in Kleinziegenfeld der Frau Meyer erklärt: "Bald nach meinem Tode (gest. 1947) wird in unserer Nähe (2 Stunden ist Heroldsbach entfernt) die Muttergottes erscheinen und der Himmel wird sich öffnen." (Vgl. die vielen Erscheinungen und Offenbarungen von 1949 bis 1952 in Heroldsbach-Thurn an die Seherkinder.)