• Anneliese Michel und die Aussagen der Dämonen

Aussagen der Dämonen über Anneliese bei den einzelnen exorzistischen Sitzungen

29. September 1975

Luzifer:

"Die Rotznase ist besessen; das ist unser Werk."

"Die kann keine Prüfung machen; dafür sorge ich auch."

"Die Rotznase krieg ich nicht, die steht unter dem Schutz der Madonna."

"Von der Rotznase habe ich genug. Die habe ich lange genug geplagt, mindestens 6 Jahre. Die habe ich so lange geplagt, daß sie krepiert ist."

"Ich geh nicht raus und wenn du (gemeint P. Renz) tausendmal deine Pfötchen bewegst (= zum Segen)."

"Die Rotznase ist verflucht; die gebe ich nicht her."

"Allein gehe ich nicht. Wir sind ja noch mehr in ihr drinnen."

 

Judas: "Der andere, der neben ihm gehängt ist (= linke Schächer), steckt auch noch in ihr drinnen."

Pater: "Sag mir seinen Namen!"

Judas: "Ich sage es nicht! Wir sind nämlich alle zwei verdammt. Allein geh ich nicht."

Pater: "Wer ist stärker, du oder der Gekreuzigte?"

Judas: "Da fahr ich halt in jemand anders ein; sind ja noch genug da." (Streit der Dämonen; keiner will raus.)

"Der andere, der in ihr drinnen steckt, der will auch noch nicht raus, da geh ich auch nicht raus. Du gehst raus – ich geh nicht! So geht es mehrmals hin und her."

"Da hat sie (= Anneliese) das von Schippach gelesen von Barbara Weigand und ist nach Schippach, diese verfluchte S..., diese Sch... kirch und dieser Kerl, der vor mir steht (Exorzist)."

"Die Rotznase kann keine Prüfung machen. Die Rotznase ist besessen; das ist unser Werk. Wiederum Streit unter den Dämonen wegen Ausfahrens. Keiner will zuerst raus. Sie beschimpfen sich gegenseitig mit Drecksau usw. ..."

"Wir haben die gepachtet; wir gehen nicht raus."

"Ich muß bald raus; ja, da sind noch mehr drinnen, um dich zu plagen."

Pater: "Seid ihr sieben? Nein, sechs!"

 

Luzifer: "Die Rotznase, in der sitz ich schon lange. Ich geh nicht; ich will sie allein haben."

"Das Dreckwasser (= von San Damiano)! Und die Rotznase säuft es den ganzen Tag, dieses Sauzeug. Aber das glaubt heute keiner mehr. Die Rotznase, das verfluchte Aas."

"Die plagen wir noch eine Weile, die Rotznase."

"Der den verkauft hat (= Judas) muß als erster heraus."

"Daß sie sich nicht aufgehängt hat! Aber die (= Muttergottes) hat sie nicht gelassen. Die ist nämlich unter ihrer Fuchtel."

"Sie ist seit Anfang an verflucht worden. Die war noch nicht raus, da ist sie schon verflucht worden."

"Die Rotznase gehört uns."

"Ihr müßt noch mehr beten. Im Auftrag von der ... müssen noch ... (= Rosenkränze) gebetet werden, weil wir sonst nicht rausgehen. Es dauert noch mindestens ein halbes Jahr. Im Auftrag von ihr muß gefastet werden."

 

1. Oktober 1975

Luzifer: "Es herrscht wieder Streit unter den Dämonen wegen Ausfahrens. Die andere, wo verflucht hat, war ein Neidhammel, das Weib, wo ihre Mutter her ist."

 

6. Oktober 1975

"Ich muß noch allerhand sagen. Die Rotznase muß dafür herhalten."

Pater: "Du mußt raus!"

Antwort von Luzifer: "Ich will noch nicht; denn ich muß noch allerhand sagen."

Judas: "Na, wir gehen nicht, Sie Dreckhammel, und wenn Sie den Dreck (= Exorzismus) tausendmal sagen, wir gehen nicht raus."

"Ja, ja, die habe ich verflucht; ich bin nämlich auch noch in ihr drin. Die gehört dem da unten, die habe ich verflucht. Ich bleib schon noch eine Weile drin in der. Das verfluchte Weib das bin ich gewesen (= Judas)."

 

6. Oktober 1975

Pater Rodewyk zu Judas: "Jetzt könnt ihr euch aber auch wieder zurückziehen. Die Anneliese hält das ja körperlich gar nicht aus!"

Antwort von Judas: "Die muß, weil sie ver flucht worden ist. Der ... (Schutzengel) ist bei ihr, die hätt sich schon aufgehängt."

Luzifer zu Pfarrer Alt: "Die Rotznase ist nämlich verflucht worden; die gehört uns. Die ... aus ... hat sie verflucht. Die lebt nicht mehr."

Pater: "Ist die bei euch? Antwort: Nein! Wie die das geschafft hat. Die Rotznase gehört uns."

 

10. Oktober 1975

Judas: "Erst piesacken wir das Weib noch."

Exorzist: "Wie lange noch?"

Antwort: "Wenn ich alles gesagt habe, werde ich ausfahren."

Nero: "Die Rotznase ist verflucht worden von dem Weib. Ich fahre bald aus. Es gibt mehr von der Sorte wie die Retznase."


13. Oktober 1975

Luzifer: "Zu den Schutzengeln muß mehr gebetet werden. Zu den hl. Engeln und Schutzengeln muß mehr gebetet werden – das sind meine Feinde! Der Schutzengel von der Rotznase ist hier. Bevor ich ausfahre, werde ich es sagen. Wir sind sechs. Es sind drei aus dem letzten Reich."

 

15. Oktober 1975

"Die Rotznase pappelt alles aus. Jetzt kriegt sie auch noch Eingebungen von ihr (= Gottesmutter)."

"Von der Sorte wie die Rotznase gibt es noch mehr. Die haben sie in die Nervenklinik geschafft. Die von ... (Frau N ...) ist nicht verrückt. Sie spinnt nicht! Die muß büßen. Übertrieben ist sie, aber verrückt ist sie nicht."

"Der ... (= Heiland) läßt das zu, ja; die Rotznase rettet damit Seelen."

Pater: "Die allerseligste Jungfrau wird helfen."

"Wir sind fünf (außer Luzifer) Judas, Nero, Kain, Hitler."

 

17. Oktober 1975

"Ich traktiere die Rotznase so lange, bis sie krepiert. Merken kann sie sich auch nichts, weil wir das da oben blockiert haben. Daß sie immer ohnmächtig geworden ist, das haben wir auch gemacht."

Pater: "Warum traktiert ihr Anneliese so?"

Antwort: "Weil wir bald raus müssen und damit die Sch... kerle dies bald glauben! Ich habe gedürft."

"Ich hocke in der da drinnen, weil die von einer Frau aus ... verflucht worden ist. Frau ... hat sie geheißen. Das war 1951. Weil sie ein gehässiges Weib war. Ja, wir haben sie verführt. Die Rotznase war so oft krank, alle 4 Wochen war sie krank im Bett gelegen. Das waren auch wir."

"Die Ursachen vieler Krankheiten, das sind wir. Aber das sieht niemand mehr ein. Für die Kranken beten! Sein Leben nach dem... (nach Christus) ausrichten; dann kann nichts mehr schiefgehen."

"Im Abitur habe ich sie durcheinandergeschafft. Die A. machen wir müde. Wir hängen so an ihr."

 

20.Oktober 1975

"Wir werden ausfahren in der ... (= Gottesmutter) ihrem Monat (= Oktober). Der Judas Iskariot soll als erster hinaus. Dann kommen die anderen. Ich komme als letzter im Oktober. Wir gehen im Oktober alle."

"In Lohr (= Nervenklinik) hocken noch mehr. Wir wollten die Rotznase nach Lohr bringen. Es ging nicht vorwärts und nicht rückwärts. In Lohr hätt ich die Rotznase viel lieber. Es soll damit demonstriert werden, was für eine Macht wir haben. Und was für eine Macht wir über den Verstand und den Willen des Menschen haben."

"Die Rotznase, gesponnen hat sie nie, wenn sie auch so ausgesehen hat (= in der Krise). Im Abitur, das hat sie bald nicht geschafft. Im Deutsch-Abitur haben wir ihr stundenlang eingeredet, daß sie verdammt ist."

"Der erste Ausbruch war nach der 10. Klasse. Der Judas hat es gemacht. Alle Krankheiten hat sie von uns, TBC, das im Kopf, Halskrankheiten. Wir haben sie vollständig fertiggemacht. Zum Selbstmord haben wir sie nicht gebracht. Das mit dem Verdammtsein, das war am schlimmsten für sie. Damit ihr seht, welche Macht wir über den Verstand und den Willen des Menschen haben. Wir haben ihr eingeredet, daß der... (Heiland) sagt, sie ist verdammt."

"Am letzten Tag im Oktober gehen wir auf einmal. Das gibt einen Spaß! Ihr habt die Macht, uns auszutreiben. Die meisten machen keinen Gebrauch. Das sind meine Liebsten. Einige gibt es, die glauben nicht einmal, daß es mich gibt: Das sind mir die Liebsten."

 

20. Oktober 1975

Luzifer: "Die Rotznase wird die Prüfung doch noch machen. Wissen tut sie nichts, weil sie nichts in ihren Kopf hineinbringt. Die oben (= Gottesmutter) will, daß sie ihre Prüfung macht."

"Die, die die Rotznase verflucht hat, ist die Frau ... Sie ist nicht verdammt. Das hat sie noch geschafft. Ich hätte sie zu gern bei uns gehabt. Aber leider, leider, leider! Schade, daß ich bald raus muß. Die Rotznase verrät dauernd alles."

"Wißt ihr, warum die nicht in der Heilanstalt gelandet ist? Weil durch sie alles gesagt werden mußte, damit der Bischof alles erfährt."

 

22. Oktober 1975

Luzifer: "Wir müssen bald raus. Die ... (= Gottesmutter) schmeißt uns raus. Wir sind verdammt in alle Ewigkeit. Wir wollen auch da hinauf. Wir wollen nicht heraus. Die Rotznase plagen wir weiter, wenn wir auch raus müssen. Die steht unter dem Schutz von der da ... (= Gottesmutter)."

"Das Bild vom... (Barmherzigen Heiland) ist schlimm! Das Bild können wir nicht sehen!"

"Am 31.10.75 abends werden wir ausfahren. Sie müssen dasein."

 

24. Oktober 1975

Fleischmann: "Wir sind heute sechs, einer mehr, ein gefallener Priester. Am 31.10.75 muß ich raus. Das Zeichen erfahrt ihr das nächste Mal. Ich habe den Auftrag nicht. Die Frau... hat sie verflucht. Die hockt weit unten. Beten sollen Sie für sie!"

"Die Rotznase soll sich uns verschreiben; aber so weit haben wir es nicht gebracht. Sie ging zu viel in die Kirche. Dem Nazarener ist sie nachgefolgt. Aber wir machen es ihr schwer. Die haben auch so viel gebetet. Die Oma hat sie in die Kirche hineingeschleift. Sie war 6 Jahre alt. Die Oma hat sie fast jeden Tag vom Bett heraus."

"Ich sitze schon seit Geburt in der drinnen. Die anderen sind nach und nach gekommen."

"Es gibt genug von der Sorte, die die Leute verfluchen. Da gehen wir hinein."

"Dem Kaplan Roth sein Neffe ist gestorben. Der ist auch da oben und guckt dauernd zu, und die Rotznase weiß es außerdem. Er ist in der Seligkeit, der Siegfried. Da könnten wir auch sein. Wir Affen! Er hat die Rotznase schon besucht, und zwar gestern. Er ist 20 Jahre alt. Die Barbara Weigand und ihm seine Mutter (= Oma Michel) ist auch da. Die Martha (= Schwester von Anneliese) ist auch da. Die sind alle versammelt."

 

27. Oktober 1975

Luzifer: "Die Rotznase war nie weg von der Kirche (= nie in einer Todsünde). Das ist nicht zu fassen."

Fleischmann: "Ich habe einen Auftrag für die, welche die Rotznase verflucht hat. Für die sollt ihr beten. Die hockt tief unten (= im Fegfeuer)."


28. Oktober 1975

Luzifer: "Ich werde der Rotznase die Gurgel abdrehen. Und zwar im Sommer hat die Rotznase zu spüren bekommen, daß wir keine Ruhe haben. Glaubt ihr, daß wir verschwinden? Ausfahren schon. Deswegen dürfen wir doch noch piesacken."

 

31. Oktober 1975

Kain: "Ich brenne (er weint)."

Pater: "Warum geht ihr nicht?"

Antwort: "Weil es da unten noch viel schlimmer ist. Erst soll der Hitler raus. Ich gehe nicht raus. Um 10 Uhr (= 22 Uhr) gehen wir heraus; nicht eher und nicht später."

Anwesend: Mutter Gottes, Barbara Weigand, Siegfried, Oma, Martha, Pater Pio, Therese Neumann, Bruder Konrad von Altötting, hl. Josef und Schutzengel. Es fahren aus unter Namensnennung und Angabe der Gründe der Verdammung: Fleischmann, Hitler, Kain, Nero, Judas, Luzifer.

 

3. November 1975

Judas: "Wir gehen nicht raus; es dauert noch eine Weile. Da haben wir euch schön drangekriegt. Wir gehen nicht raus. Die Rotznase war heute in der Kirche. Die hat nicht in die Kirche zu gehen. Hören Sie auf mit Ihrem Sch... (= Exorzismus). Das hilft ja doch nichts. Wir müssen noch nicht raus. Wir piesacken die Rotznase noch ein bißchen. Die weiß ja überhaupt noch nichts. Die kann die Prüfung nicht machen. Die Rotznase haben wir am letzten Freitag ganz schön fertig gemacht. Die Rotznase, wenn die noch einmal in die Kirche geht, das Weib, das verfluchte, da brüllen wir das nächste Mal. Wir mußten noch nicht endgültig ausfahren."

 

8. November 1975

Judas: "Verdammt bin ich in alle Ewigkeit. Ich bin schon lang wie der da. Nachdem ich kurz ausgefahren war, kam ich gleich wieder zurück. Nenne mich nicht immer beim Namen!"

Anwesend: Luzifer, Kain, Hitler, Judas, Nero.

Im Auftrag der Hohen Dame: "Geduld haben!"

 

10. November 1975

Auf die Aufforderung des Paters zu weichen, antwortet Judas: "Nein, noch nicht! Wir gehen noch nicht." Judas verlangt vielmehr, daß Siegfried fortgehen soll.

Judas: "Nennen Sie mich nicht immer beim Namen, weil ich da Zorn bekomme." Er regt sich wieder auf gegen den Kirchenbesuch von Anneliese, gegen die Einführung der öfteren hl. Kommunion durch Papst Pius X.

 

23. November 1975

"Die Rotznase war heute wieder in der Kirche. Das ist uns verhaßt."

Pater: "Die nicht gehen, die machen euch Freude?"

Antwort von Judas: "Wenn die wüßten, was ihnen blüht!"

Pater: "Du könntest uns einiges darüber sagen!"

Judas: "Ich bin doch nicht so blöd! Denen soll es genau so dreckig gehen wie uns."

Anwesend: Gottesmutter, hl. Josef, Siegfried, Therese Neumann, Pater Jordan, Papst Pius X., Pater Pio, Oma und weitere Vorfahren, Schutzengel, Erzengel Rafael.

Judas: "Das ist bald nicht zum Aushalten hier herinnen. Wir sind aber auch da, und zwar reichlich. Es dauert noch eine Weile, bis wir raus müssen."

 

12. Dezember 1975

Luzifer: "Wenn sie noch einmal ... (= zur Kommunion) geht, zerreiß ich sie. Ich spuck das Ding (= Hostie) aus. Hinknieen tut sie sich auch noch, die dumme Sau!"

 

14. Dezember 1975

Judas: "Ich fahre nicht aus. Weil wir nicht müssen. Es dauert noch eine Weile, nicht mehr lange!"

Pater: "Wie viele seid ihr? Antwort: Das geht Sie einen Dreck an!"

Pater: "Sag deinen Namen! Antwort: Ich hab keinen Namen."

Pater: "Judas!"

 

19. Dezember 1975

Pater: "Wo ist der Fleischmann?"

Judas: "Der ist fort, der kann aber wieder kommen. Außerdem sind noch mehr da, die wißt ihr überhaupt nicht. Wir wollen auch hinauf (= in den Himmel). Wir sind verdammt, verdammt, in alle Ewigkeit! Raus! Raus! Aus der Rotznase wollen wir heraus. Bei der ist es nicht mehr zum Aushalten. Die hockt den ganzen Tag in der Kirche. Wir sind verdammt, verdammt!"

Pater: "Geht doch raus!"

Antwort: "Das geht nicht, weil Er (= Gott) es nicht zuläßt, der da oben; der will das nicht haben. Der will, daß wir noch bleiben. Wir wollen raus aus der; die geht zum kommunizieren, die geht jeden Tag da vor; das ist nicht zum Aushalten. Wir wollen raus, raus, raus. Da kniet sie sich auch noch. Wir wollen raus, und der da oben läßt uns nicht!"

Pater: "Warum läßt er euch nicht raus?"

Antwort: "Ja, warum, ja, warum?"

"Wir wollen raus, raus, raus. Hören Sie auf zu beten! Wir sind verdammt, verdammt, verdammt. Wir wollen raus, verdammt, verdammt!"

 

30. Dezember 1975

Judas: "Wissen Sie, was die in der Prüfung gewußt hat? Das ist nicht zu fassen! Sie hat eine (Note) 3! Bei der nächsten Prüfung fliegt sie durch. Der ... hat es erlaubt, daß der Dreck (= Exorzismus) gebetet wird."

Pater: "Wenn du 'Ave, Maria' sagst, zittert die Hölle und fliehen die Teufel.

Dämon: "Ja, das ist wahr!"

Pater: "Warum dürft ihr nicht raus?"

Antwort: "Das wissen wir nicht! Den linken Schächer haben wir geholt."

 

11. Januar 1976

Judas: "Beichten müßte man nochmals können!"

 

16. Januar 1976

Judas: "Bis auf den Pfarrer sind alle da. Ich bin Judas Iskariot. Dem Luzifer paßt das nicht."

 

23. Januar 1976

Judas: "Und die, die Plätze im Himmel einnehmen, die dürfen wir piesacken. In diesem Jahrhundert soll es so viele Heilige geben wie noch nie. Aber es kommen auch so viele zu uns herunter, und das glauben die Leute nicht, und die meinen alle, es muß ihnen gut gehen, und machen es sich schön bequem. Die sind ja alle so blöd! Wenn die wüßten ! Aber dann bis es mal zu spät ist, dann gibt es kein Zurück! Die Rotznase, die Verfluchte, die dumme Sau, das Vieh, das blöde!"

Pater: "Die tut nicht, was ihr wollt?"

Judas: "Ne, aber manchmal doch. Das tun sie alle und selbst wenn sie bald so sind wie die, welche die Plätze da oben einnehmen wollen, und das läßt Er zu, damit sie nicht hochmütig werden. Für was soll ich euch das sagen? In den Schriften steht's doch drinnen!"

Pater: "Ihr müßt mithelfen, die Ehre Gottes zu fördern?"

Antwort: "Ja, so ist es. Das ist ja das Furchtbarste!"

Pater: "Warum bleibst du noch so lange hier?"

Antwort: "Um die Rotznase zu bearbeiten. Ich hau sie kurz und klein."

Pater: "Geh in die Wüste!"

Antwort: "Das ist noch ein schwacher Ausdruck, verdammt, verdammt!"

 

26. Januar 1976

Pater: "Warum weichst du nicht?"

Judas: "Das geht nicht!"

Pater: "Der göttliche Heiland läßt dich nicht?"

Antwort: "Ja!"

 

1. Februar 1976

Judas: "Nächste Woche darf sie nichts fressen. Die soll fasten, die dumme Kuh. Die wollen wir piesacken und außerdem, fasten ist doch nützlich. Die verhungert schon nicht. Für die Prüfung darf sie essen. Die weiß überhaupt nichts. Die hat die letzte Woche überhaupt nichts gelernt, überhaupt nichts! Wenn's nach uns gegangen wäre, da hätte sie kein Abitur gemacht. Wir haben ihr immer entgegengearbeitet, immer dagegen. Der läßt es zu da oben. Schritt für Schritt. Wenn wir einen in unserer Gewalt haben, dann tanzt er nach unserer Pfeife, genau so wie die Rotznase tanzen muß, wenn wir wollen, dürfen. Die kann nicht anders, die muß und wenn sie tausendmal nicht will, muß sie trotzdem, weil sie ein Mensch ist. Ich hab Helfershelfer."

Pater: "Wer hilft dir am meisten?"

Antwort: "Ich spring Ihnen ins Gesicht."

Pater: "Was habt ihr davon, wenn ihr die Anneliese piesackt?"

Antwort: "Unseren Spaß! Bei uns gibt's nur Grausamkeit und Qualen. Wir wollen raus!"

Pater: "Geht doch raus, wenn ihr wollt!"

Antwort: "Das ist vorbei, wir haben's verpaßt. Oh Graus! Das können Sie sich nicht vorstellen. Ja, hier brennt auch Feuer, aber noch viel schlimmer!"

Pater: "Fastnacht gefällt euch?"

Antwort: "Ja, das gefällt uns."

 

8. Februar 1976

Bei der Überreichung des Skapuliers durch Pater an Anneliese und der Aufforderung, nun zu weichen, Judas: "Wir dürfen ja nicht, so schnell noch nicht. Im Sommer geht's wieder rund!"

 

13. Februar 1976

Judas (zum Pater): "Wir sind verdammt! Deine Mutter, die ist jetzt raus aus dem Fegfeuer, und wir hocken da unten. Ihr Sch... bande, ihr gehört alle ausgerottet, alle, wie ihr dahockt."

Pater: "Ihr sollt ausfahren!"

Antwort: "Das geht nicht! Wenn die es wollen, die Hohe Dame und der... (= Heiland). So lange ist es nicht mehr."

Pater: "Weißt du, wann du ausfahren mußt?"

Antwort: "Ja, ihr müßt Geduld haben."

Pater: "Wer sagt das?"

Antwort: "Die Hohe Dame!"

Pater: "Wer hat gesagt, wir sollen weitermachen?"

Antwort: "Die... (deutet durch Anneliese auf die Statue der Gottesmutter)."

Pater: "Sollen wir so weitermachen? Die Allerseligste Jungfrau befehle dir!"

Antwort: "Ich sag nichts aus, nein, nein, nein! Pfui, pfui, pfui. Ich bin Judas, ich sage nichts. Der Rotznase ihre Bude wäre ja bald abgebrannt. Sei nicht so vorlaut! Da habe ich mitgeblasen (= Brand im Zimmer). Das war ein schöner Spaß! Die dumme Sau, die braucht ja nicht immer geweihte Kerzen brennen. Leider, leider hat's nur ein bißchen gerußt."

Pater: "Wer hat da geholfen?"

"Wer denn schon, die ganze Allmacht da oben!"

 

16. Februar 1976

Pater: "Wer seid ihr?"

Judas: "Wir sind verdammt, ihr Sch... bande!"

Pater: "Warum regst du dich so auf (beim Vorzeigen der Statue des hl. Erzengels Michael)?"

Antwort: "Weil er mir so gefällt, bestimmt nicht! Raus, raus, raus! Sie Aasgeier!"

Pater: "Ihr sollt die Anneliese zur hl. Kommunion gehenlassen."

Judas: "Nein!"

Pater: "Hast du gehört?"

Antwort: "Ja!"

 

20. Februar 1976

Judas: "Wir wollen raus!"

Pater: "Warum geht ihr nicht?"

Antwort: "Wir wollen raus!"

 

23. Februar 1976

Judas: "Wir sind verdammt, verdammt, verdammt! Wir wollen raus!"

Pater: "Warum bist du verdammt? Weil du den Herrn geküßt hast?"

Antwort: "Weil ich verzweifelt bin."

Pater: "Du kannst nicht mehr lange bleiben!"

Antwort: "Wenn Sie es so genau wissen, brauche ich es ja nicht mehr zu sagen."

Pater: "Wird es in dieser Woche sein?"

Antwort: "Nein, ich muß nichts sagen."

Pater: "Wann darf Anneliese zur hl. Kommunion gehen?"

Antwort: "Die darf nicht, der läßt es zu, der sich ans Kreuz hat schlagen lassen. Am Fasching sind wir losgelassen."


27. Februar 1976

Judas: "Die Rotznase machen wir noch zu Dreck, kapiert? Jawohl, die piesack ich heut Nacht dermaßen..."

Pater: "Ich verbiete es dir!"

Antwort: "Nein, weil ich sie zertret, das blöde Aas! Die ganze Nacht hat sie keine Ruhe. Es ist Fasching, und da braucht die Hohe Dame Ersatz für die anderen, welche die ganze Nacht nach mir tanzen. Jawohl, ich stell ihr nach!"

Pater: "Sie steht unter dem Schutz der Gottesmutter!"

Antwort: "Ja, aber sie ist ein Mensch; sie muß nicht äußerlich toben, das,geht auch anders."

Pater: "Wer bist du?"

"Judas! Wir sind verdammt!"

 

Ab 29. Februar 1976: Ohne Aussagen!