• Maria in Heede - Geschichte und Entwicklung

Mystische Erlebnisse der Grete Ganseforth: Das Jahr 1944

Grete berichtet: Am 1. Januar 44 Samstag in der Kirche war der Schein da, neben den Schein knieten zwei Engel. Der Heiland teilte wieder die heilige Kommunion aus. Auch hatte ich die Beschauung. Am Mittag war der Heiland da, er sagte: "Liebling lass dich nicht gegen deinen Beichtvater beeinflussen." "Nein lieber Heiland ich gehe gleich zu ihm." "Das freut mich mein Liebling."

 

Vom 1. auf 2. Januar 44

"Lieber Heiland hast du uns gesegnet?" "Ja mein liebes Kind." "Was soll die blutende Hostie denn?" "Liebling das ist ein Zeichen für dich und auch für deinen Beichtvater. Deine Leiden werden jedesmal wenn du das siehst vermehrt werden." "Lieber Heiland jetzt auch?" "Ja mein Kind, es wird sehr schwer werden. Aber sei tapfer, es werden durch deine Leiden sehr viele Sünder gerettet werden." "Lieber Heiland muss mein Beichtvater denn auch leiden?" "Ja mein Kind, sage deinem Beichtvater auch er soll alle seine Leiden und Sorgen aufopfern für die Bekehrung der Sünder. Auch durch seine Mitwirkung werden viele gerettet werden." "Lieber Heiland segne uns und erleuchte ganz besonders meinen Beichtvater." "Ja mein Kind ich werde euch segnen und helfen." "Aber lieber Heiland mein Beichtvater soll nicht so tüchtig leiden" "Er ist doch auch mein Liebling. Aber habt nur Vertrauen, ich werde immer bei euch sein. Liebling sage dieses bald deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland ich sage es ihm morgen noch." "Das ist schön, (Pause) wenn du dir morgen wieder Mühe gibst, dann werde ich und meine heilige Mutter bei euch sein und euch segnen." "Schön lieber Heiland wir danken dir."

 

Am 2. Januar 44

Mein Bruder war wieder abgefahren, (ins Feld) das hat mir so weh getan. Als ich in der Stube war musste ich Blut husten, ich musste mich etwas auf Sofa legen, ich weinte, weil mein Bruder weg war und ich hatte Schmerzen. Da kam der Engel und sagte: "Komm mein Kind, weine jetzt nicht mehr leg dich ganz ruhig hin und schlafe etwas." In der Messe war es wie sonst." (Eine besondere Vermehrung ihres Leidens ist in den letzten Tagen, dass sie an der Kommunionbank den Seelenzustand der Kommunikanten sehen muss. Sie hat mich schon ein paar Mal gefragt, ob sie nicht für bestimmte Personen etwas übernehmen dürfe – Bußübungen. Manches ist ihr unfassbar. Bei ihrem leidenden Zustand kann ich ihr aber besondere Bußübungen nicht erlauben. Für sie wäre das auch kaum ein Opfer.) Auf Grund der Erfahrungen der letzten Wochen habe ich der Grete Sonntag gesagt, dass ich abgesehen von dem Pflichtmäßigen, nicht mehr mit der bisherigen Strenge vorgehen würde. Sie war darüber sehr betrübt. Sie sagte: "Warum können Sie denn nicht strenge sein?" Ich antwortete, ich möchte sie nicht mehr mit diesen Dingen quälen, besonders da sie krank sei. Sie sagte dann: "Ich wollte doch so gern dem Heiland Freude machen." Ich antwortete, wir könnten mit der Aufgabe, die der Heiland uns gestellt habe, eben nicht fertig werden, trotzdem wir uns bemüht hätten. Wir wollten das dem Heiland ruhig sagen und ihn bitten unserer Schwachheit zu helfen, dann freute er sich auch.

 

Grete schreibt: Vom 2. auf 3. Januar 1944: "Lieber Heiland muss mein Beichtvater noch so strenge sein, wenn ich ihn nicht angucke?" "Nein mein liebes Kind." "O, lieber Heiland ich danke dir, aber ich will dir doch so gerne eine Freude machen!" "Das freut mich mein Kind (Pause) ich freue mich immer, wenn du deinem Beichtvater anguckst." (Um das zu verstehen muss man beobachtet haben, wie schwer das der Grete wird.) "Aber lieber Heiland, ich denke nicht immer daran." "Liebling, bitte deinen Beichtvater dass er dich jedesmal daran erinnert, willst du das tun?" (Eine Demutsprobe.) "Ja lieber Heiland das werde ich tun." "Dann mein liebes Kind sollst du morgen zur heiligen Beichte gehen." (Sie wollte erst Samstag gehen, weil sie die S. fürchtete und ihre Reden, weil sie zur Zeit krank ist, hatte ich ihr das für diesmal erlaubt.) "Lieber Heiland ich gehe Samstag ja hin." "Nein morgen sollst du beichten, du sollst nicht auf die Menschen sehen, sondern tun, was dein Beichtvater dir sagt. Gehe morgen zu deinem Beichtvater und sage es ihm, damit er Bescheid weiß."

 

3. Januar 44

Morgens als ich aus der Bäckerei kam hatte ich einen Anfall. Die Engel haben mir geholfen. Am Nachmittag als ich von Dörpen kam (sie hatte etwas zu besorgen) waren sie ebenfalls da und haben mir geholfen." (Beide Male hat sie Bluthusten.) 3. bis 4. Januar 44. Abends war ich bei meinem Beichtvater gewesen, ich war etwas ungezogen, als ich nach Hause kam, sagte mir die Mutter Gottes: "Du sollst deinen Beichtvater morgen um Verzeihung bitten." "Ja liebe Mutter das will ich wohl tun." (Sie wollte nicht haben, dass ich ihrer Mutter von ihrer Krankheit etwas sagte, um ihr keine Sorgen zu machen.)

 

4. Januar, abends, 44

Ich war nach Dörpen gewesen. (Um ihre Schwester mit dem Rad zur Bahn zu bringen.) Als ich wieder kam hatte ich einen Anfall, da kam der Engel er sagte: "Leg dich jetzt etwas hin." "Nein das kann ich jetzt nicht." (Sie meint immer, sie müsse erst alle Arbeit fertig haben.) "Du sollst dich hinlegen und etwas schlafen." Ich hatte mich etwas gelegt. Da sagte mir der Heiland: "Liebling dein Beichtvater soll deinen Eltern sagen, dass du dich schonen musst." "Ja, lieber Heiland aber jetzt schon?" "Ja mein Kind, gehe gleich zu ihm und bitte ihn, dass er es sagt."

 

Vom 4./5. Januar

Ich war sehr elend, nachts und auch abends hatte ich einen Anfall, die Engel haben mir geholfen. Nachts war die heilige Theresia da und sagte – bei den Worten strich sie mir über die Backe: "Schlafe jetzt schön." Morgens bei der heiligen Messe hat sie noch immer bei der heiligen Kommunion dasselbe Erlebnis.

 

Am 6. Januar kam noch etwas hinzu. Sie sah bei der heiligen Wandlung zu jeder Seite des Priesters einen Engel knien. Zwei Engel begleiteten den Heiland bei der Austeilung der heiligen Kommunion. Zwei Engel knieten neben dem Schein (der Mutter Gottes) und am Schluss beim Segen mit der Monstranz segnete wieder der Heiland.

Donnerstag, 6. Januar 44 war ich bei Grete. Das oben wiedergegebene hatte sie aufgeschrieben. Sie war aber nicht ganz fertig geworden und berichtete dann noch mündlich weiter. Sie will das noch aufschreiben. Ich will aber hier doch die Unterhaltung wiedergeben, da sie für sie bezeichnend ist. Zunächst schämte sie sich wieder es zu sagen, da sie meinte sich verkehrt verhalten zu haben und fürchtete dass ich das aufschreiben würde. Sie hatte nämlich wieder das Jesuskind gesehen, wie Weihnachten, abends vor dem Fest und zweimal am Fest Erscheinung morgens. Diesmal war ihr das Kindlein so nahe gekommen, dass sie es in ihre Arme nahm und an sich drückte. Sie fragte mich, als sie das erzählte, ob sie dem Heiland auch weh tun könnte, wenn sie ihn so an sich drückte. Ich fragte: "Hat er denn geweint?" Sie antwortete: "Nein er hat gelacht", und ihr die Wange gestreichelt. Sie wollte ihn dann festhalten und nicht mehr fortlassen. Er sagte ihr aber er werde wiederkommen. Mir sagte sie, das nächste Mal werde sie aber etwas mitnehmen, um mit dem Jesuskind zu spielen. Ich sagte ihr, an Spielzeug werde er wohl kein Gefallen haben. Sie wisse ja wohl, was er gern haben wolle. Sie will ihm nun sagen, sie wolle wohl mal auf sein Kommen verzichten, wenn er dafür die S. rette.

Sonntag, 9. Januar gab mir Grete folgende schriftliche Berichte: Am 5./6. Januar 1944. Abends war das Jesuskind da. Am anderen Morgen am 6. Januar war das Jesuskind auch da, ich wollte es so gern umarmen, ich wagte es nicht, ich hatte keine Angst aber ich hatte eine gewisse Scheu. Mittags hatte ich mich aufs Sofa gelegt, ich hatte einen Anfall gehabt. Da kam das Jesuskind wieder aber ganz, ganz nahe an mich heran. Es lachte so schön, es sah so lieb aus. Da habe ich es in den Arm genommen und ganz tüchtig gedrückt. Herr Pastor, Sie glauben es nicht, ich habe es so tüchtig lieb gehabt, und das Jesuskind hat so schön gelacht. Ich habe es immer festgehalten, es sollte nicht wieder weg. Da strich es mir mit beiden Händchen über die Backe und sagte: "Mein liebes Kind. Habe keine Angst, ich werde heute Abend wiederkommen." Da wurde es mir leichter, und da habe ich es erst etwas locker gelassen und dann losgelassen. Da hat es mir die Händchen gegeben, ich habe noch eine Zeit damit gespielt, es hat so kleine Händchen, die sind so weich. Es ist dann noch eine Zeit geblieben, aber dann ging es doch weg. Ich war nachher erst so traurig, ich habe etwas geweint. Aber nachher habe ich dem lieben Heiland gedankt, dass er so gut gegen mich gewesen.

Am 6. Januar 1944. Mein Beichtvater hat mir gesagt, alles hatte ich nicht richtig gemacht (bei ihrem mündlichen Bericht) und da dachte ich mir jetzt kommt das liebe Jesuskind bestimmt nicht. Aber da dachte ich, es hat gesagt es kommt, und es ist auch gekommen. Nach der heiligen Stunde hatte ich mich im Liegestuhl gelegt und war am beten. Da auf einmal kam das Jesuskind (unten im Zimmer neben dem Laden) ich habe es sofort noch nicht auf den Arm genommen, aber nachher habe ich es doch getan, ich mag es so gerne leiden, zuerst habe ich es über die Backe gestrichen, und ganz lieb gehabt. Dann habe ich gesagt: "Lieber Heiland ich will wohl auf etwas Schönes verzichten, bekehre dafür doch paar Sünder aus unserer Gemeinde." Da strich das Jesuskind mir über die Backe mit der rechten Hand und sagte: "Mein Liebling ich werde es meinem Vater sagen." "O, lieber Heiland ich danke dir, musst aber auch sagen, dass mein Beichtvater das auch wohl will, wir wollen es aber nur wenn es dein Wille ist." "Das freut mich mein Kind." Ich hatte es noch immer im Arm, es lachte so schön. Vorher hatte ich mir Plätzchen hingelegt, die sollte das Jesuskind haben (um sie anderen zu bringen), ich habe nicht mehr daran gedacht, wie es weg war da dachte ich dran. Ich habe gesagt: "Lieber Heiland, ich habe nichts was ich dir geben kann, es gehört dir ja alles. Aber diese Nacht morgen und übermorgen muss ich leiden, und diese Leiden opfere ich dir auf, wenn es auch nicht viel ist." Da strich er mir ganz leise über die Backe und sagte: "Mein liebes Kind ich werde dich und auch deinen Beichtvater segnen." Da war es weg. Ich wollte noch soviel sagen, aber das nächste Mal halte ich es solange fest, das kann ich wohl, es ist gar nicht stark. Bevor es wegging sagte es: "Liebling hab nur Vertrauen ich komme wieder." Ich war zuerst sehr traurig, aber dann habe ich gebetet. Ich habe den Heiland auch etwas gesagt von meinem Beichtvater was ich sonst auch bete.

 

In der Nacht vom 6./7. Januar 44

Ich lag kurze Zeit zu Bett als auch schon die Hände, Füße, Seite und Kopf anfingen zu bluten. Die Engel kamen sofort und wickelten mich in ein Tuch. Da sah ich das Leiden des Heilandes zuerst am Ölberg. Einmal stand er und einmal kniete er immer abwechselnd, dann sah ich Blutstropfen auf seiner Stirn. Auf einmal stand er auf und ging zu seinen Jüngern, es waren drei. Er sagte etwas und ging dann sehr traurig wieder fort, das hat mir so weh getan. Keiner von den Dreien hat ihn getröstet, und ich konnte ihm doch nicht helfen. Mir lief das Blut an den Augen herunter. Da kamen die Engel und legten mir ein Tuch auf die Stirn. Als man den Heiland gefangen genommen hatte und ihn wegführte, da sah sich der Heiland noch einmal um – er sah sehr traurig aus. Die Knechte hatten solche Fackel und ganz in der Ferne sah ich die drei ankommen, solche Feiglinge. Das hat den Heiland sehr weh getan. Judas sah ganz hässlich aus, der war gar nicht hübsch, der eine in dem Garten, der sah sehr schön aus.

Sie gingen mit dem Heiland in ein Haus, da sah ich ihn nicht mehr. Da sah ich ein Feuer darum sassen Soldaten, da kam Petrus. Als er etwas dagewesen war, frug man ihn etwas, und so dreimal. Beim dritten Mal hob er drei Finger hoch, da kam der Heiland guckte ihn an, da ging Petrus weg. Ich versteh nicht, dass der dem Heiland nicht geholfen hat. Es waren halt zwei Mann bei dem Heiland. Ich hätte es versucht. Dann führte man den Heiland durch einen Säulengang auf einen freien Platz, wo man ihn entkleidete und an eine Säule band. An seinem Gesicht konnte ich sehen, dass ihm das sehr weh tat, er hat sich aber nicht gewehrt. Dann kam die Geißelung. Er hat hierbei sehr gelitten, der ganze Körper war voll Wunden. Man hat ihm dann wieder einen Mantel umgehängt und die Dornenkrone aufgesetzt, die Dornen drangen richtig in das Fleisch. Man hat ganz tüchtig draufgeschlagen besonders einer der war überhaupt so frech. Dann hat er ihn bespuckt, dann kam der Kreuzweg, der war auch wie sonst. Auf dem Berg legte der Heiland das Kreuz nieder und setzte sich auf einen Stein. Auf einmal kam jemand und riss ihm Kleider vom Leibe. Aber das hat dem Heiland weh getan, es war alles festgeklebt, und fing wieder an zu bluten und das hat der böse Knecht getan, wo alle Menschen bei standen. Herr Pastor durfte er das wohl? Sagen Sie mir doch bitte wie ich den Heiland nächsten Freitag helfen kann? Ich will doch helfen. Als der Heiland auf dem Kreuz lag hat man ihn so gerissen, man hat sich auf seine Brust gekniet. Der Heiland hat sehr gelitten, meine Schmerzen waren auch sehr schlimm.

Da sah ich die Hölle, das ist furchtbar. Die springen alle so in die Höhe und fallen dann wieder zurück, alle wollen heraus. Aber ich bin froh, dass sie nicht heraus können, dafür bin ich bange, die sehen so gefährlich aus. Ich weiß bestimmt, wenn das die Menschen mal sehen würden, dann würden sie aus Angst vor der Hölle nicht mehr sündigen. Der Heiland sagte mir (zu sehen war nur der Schein): "Liebling sage deinem Beichtvater morgen, er soll mit den Bildern und im Briefeschreiben sehr vorsichtig sein, man wird versuchen, ihn zu fangen." "Aber lieber Heiland, ich will meinen Beichtvater doch so gern behalten." "Liebling habe doch Vertrauen. Ich werde ihn beschützen und segnen. Dann sage deinem Beichtvater wenn er deiner Schwester schreibt, soll er sie möglichst mit Sie anreden." "Ja lieber Heiland ich sage es ihm." "Du sollst deinem Beichtvater jedesmal erzählen, wie es dir bei den einzelnen Schauungen zu Mute ist." "Ja lieber Heiland ich schreibe das auf." "Liebling willst du mir und deinem Beichtvater die Freude nicht machen?" "Ja, ich tu es lieber Heiland. Die Fortsetzung von dem was du mir gesagt hast, sage mir doch übermorgen." (Das hat sie gesagt, damit der Heiland auch wiederkäme.) "Ja, mein Kind, das will ich tun." Freitag waren die Schmerzen sehr heftig, die Engel haben mir geholfen. Abends wollte ich zur Pastorat (um das oben angegebene zu melden) auf dem Wege bekam ich einen Anfall, die Engel haben mich nach Hause gebracht. Freitag auf Samstag war die heilige Theresia da, sie hat mir geholfen. Samstag hatte ich paarmal einen Anfall. Die Engel waren da. Samstag Nachmittag war ich bei meinem Beichtvater. Ich mochte ihm das nicht alles so erzählen.

 

8. Januar 44

Als ich zu Hause ankam, hatte ich einen Anfall da kamen die Engel und dann die Mutter Gottes und sagte: "Mein liebes Kind. Gehe heute Abend, zu deinem Beichtvater und erzähle ihm wie es dir bei den einzelnen Schauungen zumute ist, auch dass du dich nicht geschont hast, du sollst ihm das immer sagen, wenn du krank bist. Weshalb hast du das heute nicht gesagt?" "Mochte ich nicht sagen liebe Mutter. Du musst dich bei deinem Beichtvater bedanken, dass du es heute Abend nicht mehr brauchst. Du kannst das doch so schön, sprich wie du denkst mein liebes Kind."

 

In der Nacht 8./9. Januar 44

(Der Schein. Stimme des Heilandes): "Mein Liebling und wie es bei den heiligen Sakramenten ein wahrnehmbares Zeichen gibt, so will ich, dass diese Seelen im Gefühl ihrer tiefsten Niedrigkeit sich erhalten. Das Gute, das sie den Seelen erweisen werden, wird sich nach dem Maße ihrer Selbsterniedrigung, des Misstrauens gegen sich selbst und des Vertrauens auf Gott richten." "Lieber Heiland segne meinen Beichtvater und unseren Bischof." "Ja, mein liebes Kind." (Soweit der Bericht vom 9.1.44.)

 

Bericht der Grete: 9./10. Januar

Nachts. Nachmittags war ich bei meinem Beichtvater. Da hatte ich schlapp gemacht. Ich habe mich sehr geärgert, ich habe mich geschämt weil mein Beichtvater es gemerkt hat. Als ich abends im Bett lag, war ich etwas traurig, da sagte der Engel: "Kind, du sollst dich nicht ärgern. Dein Beichtvater darf das doch wissen. Du musst ihm doch jedesmal sagen, wenn du krank bist." Als er dieses sagte strich er mir dabei über die Backe. (Grete hat jetzt öfter Bluthusten – das meint sie in der Regel mit Anfall. Sie hat übrigens vom Heiland selbst schon die Anweisung bekommen, sich dabei nicht so zusammenzureißen, sondern es zu sagen, damit sie ihrer Gesundheit nicht schadet. Es wurde dabei gesagt, ich brauche das nicht aufzuschreiben. Daher werde ich in Zukunft solche Anweisungen, die nichts neues enthalten, nicht mehr immer anführen. Sie sind nicht etwa überflüssig. Ihren Wert erkennt man aber nur bei direktem Miterleben.) In der gleichen Nacht: 9./10. Januar. Am Sonntag (9. Januar) im Hochamt sah ich wieder die Hostie blutend. (Außerdem morgens bei der heiligen Kommunion den Heiland wie sonst und nach dem Hochamt mit Aussetzung den Segen durch den Heiland wie sonst schon.) In der Nacht war der Heiland da. Ich fragte ihn: "Lieber Heiland muss ich jetzt noch mehr leiden?" "Ja mein Liebling. Du musst jetzt noch mehr leiden." "Aber lieber Heiland mein Beichtvater auch?" "Ja, mein liebes Kind, auch dein Beichtvater wird mehr leiden müssen. Aber habt keine Angst ich werde euch helfen und segnen." Nachher war die heilige Theresia da und hat mir geholfen.

 

10. Januar 44

Ich ging abends zu meinem Beichtvater. Ich hatte etwas von meinen (Angehörigen) zu bestellen. Unterwegs bekam ich einem Anfall, da haben die Engel mir geholfen. In der Nacht 10./11. Januar 44. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass ich jetzt nicht mehr zu meinem Beichtvater dürfte. Da wurde es hell und der Heiland sagte: "Liebling du hast deinen Beichtvater falsch verstanden, sage ihm jetzt alles was dein Herz bedrückt." "Lieber Heiland ich will noch gerne leiden, wenn zu schwer wird musst du mir helfen." "Das freut mich mein Kind, du musst deinem Beichtvater immer sagen, was für Versuchungen du hast." "Auch die von dieser Nacht?" "Ja mein Liebling wenn du bei deinem Beichtvater kommst musst du sie ihm sofort erzählen." "Ja, lieber Heiland." (Die Versuchung bestand darin, dass ihr eine Stimme zuflüsterte, sie brauche ja nur zu sagen, dass sie nicht mehr leiden wolle, dann sei sie von allen Schwierigkeiten befreit. Sie hat zur Zeit so große Sorge, dass sie nicht mehr arbeiten kann und ihren Angehörigen Last macht.)

 

11. Januar 44

Als ich aus der Bäckerei kam, hatte ich einen Anfall, die Engel haben mir geholfen. Mittags musste ich ein Bild holen. Als ich bei meinem Beichtvater war, habe ich zuerst nicht mehr daran gedacht es zu sagen. Als ich draußen war mochte ich nicht wieder umkehren. Ich wollte es ihm Freitag sagen. Als ich zu Hause kam, wurde es auf einmal in meinem Zimmer hell. Ich sagte: "Lieber Heiland, sei nicht böse, ich sage es Freitag, ist das wieder gut?" "Ja mein liebes Kind, aber du sollst deinen Beichtvater auch um Verzeihung bitten." "Ja, lieber Heiland das tue ich." "Aber du musst das sagen, und nicht aufschreiben." Sie hat das denn auch getan.

 

Über die Nacht vom Donnerstag, 13. auf 14. Januar 44, hatte sie am Freitag noch keinen vollständigen Bericht fertig. Sie war recht schlapp, als ich bei ihr war und konnte mündlich nur mühsam berichten, besonders, da ihr manches schwer wurde zu sagen. Am Tage vorher hatte sie bei einem Versehgang statt des Pastors den Heiland im Wagen gesehen, wie er segnete. Nächstes hörte sie die Stimme des Heilandes: "In welchem Zustand sich auch eine Seele, der ich mit besonderer Liebe zugetan bin, befindet, immer rege ich sie dazu an, mein eucharistisches Leben nachzuahmen." Sie sagte außerdem, dass sie mittags (Freitag) wieder aufgefordert sei für mich zu beten. Gegen 13 Uhr kam ein Herr von der Gestapo zu uns Geistlichen und verkündigte uns die Auflegung eines "Sicherungsgeldes". (2000 RM und 500 RM) Die eben genannte Verfügung ist datiert vom 11. Dezember 1943. Die 11 ist in den Schreibmaschinensatz nachträglich handschriftlich eingefügt. Da in der vergangenen Woche außer kleinen Verdrießlichkeiten nichts besonderes vorgekommen war, so dachte ich am Freitag Morgen schon, es sei nichts mit den angekündigten Leiden. Das Eintreten des Herrn von der Gestapo löste in mir dann den Gedanken aus: Also doch.

 

Über die Tage: Donnerstag, 13. bis 15. Januar 44 schreibt Grete: Die Schmerzen waren sofort da (gegen 1/2 10 Uhr abends), sie waren sehr schwer, die Engel haben mir geholfen. Das Leiden des Heilandes war wie sonst, die Geißelung war aber diesmal schwerer. Der Heiland sah sehr leidend und traurig. Als der Heiland starb da fiel er ganz in sich zusammen. (Von der Kreuztragung an sah Grete das in der Nacht vom 14./15.) Da öffnete man ihm die Seite. Zwei Männer nahmen ihn vom Kreuz, und legten ihn dann in den Schoss der Mutter Gottes. Die hat so tüchtig geweint, das hat mir so weh getan. Nachher gingen sie hin und legten ihn in so ein Grab, aber ganz anders wie jetzt. Dann habe ich nicht mehr gesehen. Die Engel kamen dann und wischten mir überall das Blut weg. Da kam der Heiland (13./14. Januar) und sagte mir zuerst, was ich schon aufgeschrieben habe dann sagte er weiter: "Liebling, du hättest deinem Beichtvater Dienstag sagen müssen, dass du krank warst, du musst ihm das jetzt aber immer sagen." "Ja lieber Heiland das will ich auch." "Dann mein Kind musst du deinen Eltern sagen dass du dich schonen musst. Wenn du es nicht sagst, soll dein Beichtvater es noch einmal sagen." "Ja lieber Heiland segne uns." "Ja, mein Liebling." Ich hatte tüchtige Schmerzen, da kam die heilige Theresia die war aber gut, die hat mir so fein geholfen, wenn die mich anfasst, tut die mir gar nicht weh, die kann das fein, die hat eine ganz weiche und zarte Hand. – Da sah ich zuerst die Hölle, und dann den schönen Himmel. O, da ist es fein, ich hätte so drin wollen, ich war nachher so traurig, als mir wieder zum Bewusstsein kam, dass ich noch auf Erden war. Ich weiß bestimmt wenn das mal alle Menschen sehen würden, dann würde keiner mehr an dem irdischen Leben hängen. Freitag haben mir die Engel geholfen. Mittags als ich aus der Bäckerei kam sagte mir der Engel: "Leg dich jetzt hin, und dann bete jetzt für deinen Beichtvater." Dann haben wir gebetet. Nachmittags als mein Beichtvater gegangen war kam der Engel sofort und gab mir etwas zu trinken – es wurde dann besser.

 

In der Nacht von Freitag auf Samstag. Die Schmerzen waren sehr heftig, die Engel halfen mir, sie waren gerade fertig, da wurde es hell, die Engel knieten neben den Schein. Da sagte ich: "Liebe Mutter was soll mein Beichtvater jetzt machen." "Mein liebes Kind. Sage deinem Beichtvater er soll das Bild da vorne wegstellen." "Liebe Mutter du bist dann gar nicht böse, nicht?" "Nein Liebling, ihr sollt euch nicht leichtsinnig in Gefahr begeben." "Liebe Mutter wenn es da wieder hin soll musst du sagen." "Ich werde schon für alles sorgen." "Liebe Mutter aber meinen Beichtvater und Herrn Kaplan die dürfen sie nicht aufholen, dann musst du es mir sagen, dann laufen die schnell weg." (Diese Idee ist eigen Erfindung der Grete.) "Mein liebes Kind habe nur Vertrauen ich werde meine Lieblinge immer beschützen und segnen." "O, liebe Mutter ich danke dir, wir haben dich so lieb." "Mein liebes Kind du sollst dieses deinem Beichtvater morgen sofort sagen, und ihm auch erzählen, wie es dir bei den einzelnen Schauungen zumute ist."

Soweit der Bericht der Grete. Ich habe versucht, mir über die Art ihrer Visionen etwas mehr Klarheit zu verschaffen, wenn ich auch wohl weiß, dass das kaum möglich ist. Ich habe der Grete gesagt, sie könne das alles wohl träumen. Sie antwortet dann immer, dass sie dabei vollständig wach sei. In der Kirche muss es ja auch schon angenommen werden, da sie ja zur heiligen Kommunion geht, während sie die Schauungen hat. Sie erkennt auch die einzelnen Kommunikanten, bemerkte auch, wenn der Priester ein anderes Ciborium holt, nur sieht sie statt des Priesters den Heiland. Die Engel warten dann an der Kommunionbank bis der Heiland mit dem Cibor zurückkehrt. Es verschwindet nur, was das Gesicht hindert.

 

Bericht der Grete: Sonntag Nachmittag 16. Januar 44

(Stimme des Heilandes): "Liebling. Gehe sobald wie möglich zu deinem Beichtvater und erzähle ihm, wie es mit deiner Gesundheit ist. Dann bist du heute gar nicht schön gehorsam gewesen. Du sollst deinem Beichtvater sofort sagen, wenn du krank bist, und dann das tun, was dein Beichtvater dir sagt. Liebling, brauchst dich doch nicht zu schämen." (Sie bemüht sich immer noch zu verbergen, wenn sie einen Anfall bekommt, und mag sich auch in keiner Weise helfen lassen.)

Sonntag Abend. (Der Schein.) "Lieber Heiland hast du uns gesegnet?" "Ja mein Kind." "Lieber Heiland mein Beichtvater sagt immer ich sei so traurig." "Liebling du musst ihm das erklären, damit er Bescheid weiß, dass du dann nicht immer traurig bist. (Wenn sie das Gesicht in die Hände legt oder weint.) Sage deinem Beichtvater er muss in der Beichte mit den Menschen strenger sein, auch Herr Kaplan, sie sollen den Menschen mehr Buße aufgeben." "Ja lieber Heiland das sage ich ihm." "Aber morgen mein Kind. Dann musst du ihm das noch klarer erzählen, wie es mit deiner Krankheit ist." "Ja lieber Heiland."

 

Montag, 17. Januar 44

Ich war nachmittags zum Pastorat und hatte etwas geholt. (Von der Haushälterin.) Da traf ich zufällig Herrn Pastor, er wollte gerade weg. Ich mochte ihn deshalb auch nicht stören, ich dacht’, ich konnte ihm den Zettel in der Andacht geben. Nun hatte ich keine Zeit und war auch nicht gut. Ich war oben. (Auf ihrem Zimmer.) Der Heiland sagte: "Liebling sei doch nicht so traurig, willst du mir das Opfer nicht bringen?" "Ja lieber Heiland, aber alle Mädel fahren hin bloß ich nicht, was denken die dann?" (Sie sollte wegen ihres leidenden Zustandes an einer Zusammenkunft in Aschendorf am nächsten Sonntag nicht teilnehmen.) "Liebling sei doch tapfer, ich werde dich segnen." "Herrn Kaplan aber auch." "Ja, mein Liebling, wenn du dich in der Gruppe nicht gut fühlst, dann geh ruhig heraus. Du brauchst dich vor den Mädchen und ganz bestimmt vor dem Herrn Kaplan nicht zu schämen. Dann brauchst du heute Abend nicht mehr zu deinem Beichtvater zu gehen, sage es ihm morgen." "Ich danke dir lieber Heiland, segne meinen Beichtvater." "Ja mein Kind."

Soweit der Zettel, den die Grete mir Dienstag, 18. Januar 44 nach der heiligen Messe übergab. Sie erklärte dann auch, dass sie das Opfer gerne bringen wollte. Ich fragte, ob sie wohl schon mal gedacht hätte, dass ich nicht streng genug in der Beichte sei. Sie antwortete, nein, noch nie. Ob sie denn wohl schon gedacht habe, wir Geistlichen seien zu streng. Antwort, ja, das habe sie wohl schon gemeint. Sie fragte dann noch, wann das Jesuskind denn wohl wiederkäme. Die Frage erklärt sich daraus, weil ich zu Weihnachten, Beschneidung und Erscheinung des Herrn, ohne es ihr vorher zu sagen, gebetet hatte, der Heiland möge ihr, wenn es nicht gegen seinen Willen sei, eine Freude, zu dem Festtag machen. Weihnachten und Erscheinung des Herrn ist es dann ja auch geschehen, und ich habe ihr das dann nachher auch gesagt. Sie fragte mich vor ein paar Tagen schon einmal, wann denn der nächste Feiertag sei. Als ich sagte, Ostern, sagte sie ganz traurig: "Fein." Jetzt habe ich ihr erklärt, dass solche Freuden hier auf Erden nur Ausnahmen seien, um uns für die Leiden Mut zu machen. Es könne auch wohl sein, dass der Heiland das nächste Mal ihr eine ganz andere Freude mache, vielleicht zu Ostern, vielleicht aber, auch an einem anderen Festtage. Was die Anweisung für die Beichte anbelangt, so möchte ich hier bemerken, dass ich im Allgemeinen als ziemlich streng gelte. Jedenfalls bin ich strenger, als die meisten Beichtväter unserer Zeit. Trotzdem glaube ich nach meinen Erfahrungen auf diesem Gebiet, dass die Anweisung berechtigt ist, da das Bewusstsein dessen, was Sünde eigentlich bedeutet, immer mehr verdunkelt zu werden scheint. Der Laie bekommt ein Gewissen von rechter Form aber weniger durch die theoretische Belehrung, als durch die praktische Handhabung der Moral. Sogar das "svaviter in modo" kann den Laien zu Trugschlüsse verleiten, wie die Erfahrung lehrt.

Dienstag, 18. Januar 1944. Morgens gegen 5 Uhr kam wieder das Jesuskind zu Grete. Ein näherer Bericht dazu soll später gegeben werden. Bericht der Grete: "Am Dienstag 18. Januar sah ich bei der heiligen Handlung die Hostie bluten. Als ich zu Hause kam ging ich auf mein Zimmer und kleidete mich um. Da sagte der Heiland: "Liebling deine Schmerzen, werden jetzt freitags über Tag schlimmer sein." "Lieber Heiland, dann musst du mir aber helfen." "Ja mein Kind, auch deinem Beichtvater werde ich helfen." "O, lieber Heiland ich danke dir." "Liebling sage dieses bald deinem Beichtvater" "Ja, lieber Heiland."

Am 18. Januar abends, ich war oben, und hatte mich etwas aufs Bett gelegt, weil ich mich nicht besonders gut fühlte. Ich dachte gerade darüber nach, wie ich meinem Beichtvater dieses heute noch sagen könnte. Da sagte der Heiland: "Liebling du brauchst es heute Abend nicht mehr sagen, aber morgen mein Liebling sage es deinem Beichtvater er muss es wissen mein liebes Kind." "Ja lieber Heiland."

Dienstag den 18. Januar sagt mir der Heiland nachts: "Mein liebes Kind. Es ist dies ein Leben des Abgestorbenseins, zu dem ich die Seele anrege: Sie soll Augen haben, sie aber nur im Dienste der Liebe gebrauchen; Ohren aber nur hören, was die Liebe vermehren kann." "Lieber Heiland geht das noch weiter?" "Ja, mein Kind, das sage ich dir das nächste Mal." Am Montag, Dienstag und Mittwoch hatte ich paarmal einen Anfall, die Engel haben mir geholfen, bloß etwas anders wie sonst. (Sie haben ihr ein Tuch auf den Mund gelegt außer den anderen Hilfen.) Die heilige Theresia war auch jede Nacht da und hat mir geholfen.

 

Am Mittwoch den 19. Januar

Ich war abends bei meinem Beichtvater gewesen, ich war aber sehr ungezogen. Ich habe mir nachher einen Vorwurf gemacht. Ich wollte es meinem Beichtvater nicht sagen, weil ich dachte, dass er dann die ganze Nacht nicht schlafen würde. (Sie denkt da ganz falsch, wie ich ihr wiederholt erklärt habe. Es macht mir natürlich viel mehr Sorgen, wenn sie nicht alles sagen würde. Sie hat es denn auch nach einigem Zögern getan.) Als ich oben auf meinem Zimmer war, hatte ich einen Anfall. Die Engel haben mir geholfen. Da wurde es hell, ich sagte: "Lieber Heiland ich habe meinen Beichtvater geärgert, aber du lieber Heiland du bist nicht böse, nicht?" "Liebling, nein, aber sei nicht mehr traurig. Dein Beichtvater ist auch nicht böse." "Aber lieber Heiland er hat geschimpft." "Mein liebes Kind dein Beichtvater will dir doch helfen, bedanke dich bei ihm, dass er etwas strenge gewesen ist. Jetzt lege dich ganz ruhig hin. Dann mein Kind sage doch deinem Beichtvater, wenn du krank bist." "Ja, lieber Heiland aber eben mochte ich es nicht mehr sagen, ich habe ihm ja so weh getan." (Das meint sie nur.) "Aber jetzt musst du es ihm immer sagen." "Ja lieber Heiland."

 

Donnerstag, den 20. Januar 44

(Stimme des Heilandes): "Mein Liebling. Das was du aufschreiben willst, sollst du deinem Beichtvater sagen und nicht aufschreiben." (Sie wollte wieder einen Entschuldigungsbrief schreiben.)

Bericht zum Dienstag den 18. Januar 44, morgens 5 Uhr: "Ich hatte mich gerade aufgesetzt, da kam der Heiland, ich habe ihn auf den Schoss genommen, zuerst habe ich ihn ganz tüchtig gedrückt, ich konnte zuerst nichts sagen, aber da hat der Heiland mir zuerst so ganz leise über die Backe gestrichen, da habe ich ihm aber alles gesagt. "Lieber Heiland, ich habe dich so lieb, ich will auch immer brav sein, schön meinem Beichtvater gehorchen, lieber Heiland. Du musst nicht böse sein, wenn ich mal nicht brav aber jetzt bin ich es immer usw." Dann habe ich gesagt: "Lieber Heiland musst eben warten ich hole dir jetzt schnell Plätzchen, aber du musst eben warten." "Liebling, ich will keine Plätzchen." "Lieber Heiland, sag doch was ich dir geben soll, das hole ich." "Mein liebes Kind, schenk mir dein Herz." "Ja lieber Heiland das gehört dir, aber mein Beichtvater der möchte dich doch so gern noch mehr lieben. Aber lieber Heiland er hat dich doch jetzt auch schon ganz, ganz lieb, aber er möchte dich noch mehr lieben." "Liebling sage deinem Beichtvater er soll mir sein Herz schenken." "Lieber Heiland, wir haben dich alle ganz, ganz lieb, du uns auch?" "Ja, mein Kind. Ihr seid meine Lieblinge." "Aber lieber Heiland, du hast was vergessen, du hast gar keine bekehrt, ich will ja wohl auf was Schönes verzichten." "Liebling ich werde es meinem Vater noch einmal sagen." "O, das ist schön lieber Heiland." Wir haben dann ganz schön gespielt, das kann der Heiland ganz schön. Ich habe ihn immer ganz lieb gehabt, und ihm immer wieder alles erzählt, was ich bloß wusste, gesagt hat er nicht immer was, aber er war so froh, hat immer so schön gelacht. (Sie hat auch etwas über die Zukunft ihres Bruders, des Beichtvaters und anderer erfragt, aber darauf keine Antworten erhalten. Sie wollte den Heiland dann mit der Bettdecke festhalten. Der Heiland sagte dann: "Mein liebes Kind, habe nur keine Angst ich komme wieder, jetzt musst du aufstehen." "Aber lieber Heiland du musst bei mir bleiben." "Liebling du musst jetzt zur heiligen Messe." Die heilige Theresia war auch da. (Abends) Ich hatte mir das Bild der Heiligen auf den Tisch gestellt und hatte gebetet, als ich fertig war da kam die heilige Theresia hing das Bild wieder auf und machte die Kerzen aus, dann sagte sie: "Jetzt schlafe schön." Sie deckte mich dann noch besser zu.

 

Von Donnerstag auf Freitag (20./21. Januar 44)

Die Schmerzen waren zuerst genau so wie sonst, aber nachher wurden sie sehr schlimm die ganze Nacht hindurch. An anderen Freitagen dachte ich immer, die Schmerzen wären schlimm, aber in dieser Nacht und auch am Tage waren sie furchtbar. So was habe ich noch nicht erlebt. Sie waren kaum auszuhalten. Die Engel hatten mich wie sonst fertig gemacht. Da sah ich das Leiden des Heilandes, es war genau, wie sonst. Es war sehr schlimm. Als Petrus den Heiland verleugnete und dann der Heiland kam, da guckte der Heiland den Petrus so an, er hatte Tränen in den Augen. Das hat dem Heiland ganz tüchtig weh getan. Als der Heiland den Petrus anguckte, da fing auch Petrus an zu weinen und ging weg. Der Heiland sah ihm so traurig nach. Er war jetzt ganz allein, von allen Jüngern verlassen. Die Knechte haben ihn dann ausgezogen und gegeißelt. Das Leiden des Heilands sah ich bis zur Grablegung. Dann kam die heilige Theresia und hat mir geholfen. Als sie weg war sah ich die Hölle, auch genauso wie sonst. Am Freitag haben mir die Engel geholfen, ich konnte fast nicht arbeiten, die Füße taten so weh, wenn ich ging. Von Freitag auf Samstag sah ich ja zuerst das andere vom Leiden des Heilandes. Morgens kam der Heiland und sagte: "Mein Liebling. Einen Mund, aber nur, um von der Liebe zu reden; Hände, Füße, ein Herz, einen Körper und sie nur soweit gebrauchen, als es die Liebe verlangt. Sie muss von der Liebe abhängen, wie ein kleines Kind in allem von der Mutter abhängig ist." "Lieber Heiland ist dies die Fortsetzung von dem, was du mir voriges Mal gesagt hast?" "Ja, mein Kind." "Segne uns doch alle lieber Heiland." "Ja, das werde ich tun." Samstag Morgen haben mir die Engel geholfen wie sonst. (Die Engel haben ihr in dieser Woche noch öfter geholfen.)

 

Sonntag, den 23. Januar 44

Grete schreibt dazu: "Ich lag immer noch zu Bett, da wurde es hell, ich sagte: "Liebe Mutter hilf meinem Beichtvater er muss gleich predigen." "Ja mein Kind ich werde ihn segnen. Du aber mein Kind sei heute schön offen gegen deinen Beichtvater." "Ja liebe Mutter." Soweit der schriftliche Bericht. Nachmittags war sie ziemlich matt, gab sich aber alle Mühe, alles schön zu erzählen. Sie hat es gar nicht gern, dass das aufgeschrieben wird und würde es lieber ganz für sich behalten. Am Sonntag Morgen sah sie in der Kirche wieder bei der heiligen Wandlung zwei Engel neben dem Priester knien. Nachmittags in der Segensandacht sah sie wieder, wie der Heiland statt des Priesters segnete. Ihre Krankheit scheint sich zu verschlimmern. Sie sagt jetzt selbst, so würde es wohl nicht mehr lange weiter gehen. Leider ist hier kein Arzt, zu dem sie Vertrauen hat, und dem man die Eigenart des Falles auseinandersetzen könnte.

 

Grete schreibt: Am Montag (24. Januar 1944) sah ich die Hostie wieder blutig. Am Dienstag (25. Januar 44, Ewiges Gebet in Heede) Morgen, ich saß im Bett, da kam das Jesuskind wieder. Ich war so froh sofort habe ich es auf den Schoss genommen und habe es ganz tüchtig lieb gehabt. Dann habe ich mit dem Heiland gespielt, mit den Händchen und mit den Bäckchen, er hat sich so gefreut, dann fasste es mich mit beiden Händchen an die Backen und sagte: "Kind deine Leiden werden jetzt noch schwerer." "Lieber Heiland mein Beichtvater soll aber nicht leiden." "Liebling dein Beichtvater muss auch leiden, aber sei nicht ängstlich, ich werde ihm helfen, beschützen und segnen." "Ja lieber Heiland er ist so gut gegen mich und ich kann ihm nichts geben, du musst es schon tun." "Ja, mein Kind, ich werde ihn für alles belohnen." Ich habe ihn dann immer wieder lieb gehabt, ganz tüchtig. Dann sagte es: "Liebling wenn du ungehorsam bist, dann tust du mir weh, aber wenn du schön gehorsam bist, dann freue ich mich. Dann mein Liebling sollt Ihr alles möglichst genau aufschreiben." "Lieber Heiland mein Beichtvater möchte dich auch so gerne noch mehr lieben, hilf ihm doch." (Da Grete mich einmal fragte, um was sie für mich beten sollte, hatte ich ihr diese Meinung angegeben) "Ja mein Liebling es freut mich, dass du immer so schön für deinen Beichtvater betest." "Lieber Heiland er betet doch auch für mich." "Und ich segne und helfe euch. Ihr seid doch meine lieben Kinder. Dann sage dieses alles heute noch deinem Beichtvater, und sage ihm auch, was du jetzt denkst." Ich habe ihn noch ganz lange festgehalten und mit ihm gesprochen, aber zuletzt ging er doch fort. Die Engel waren in dieser Woche sehr oft da, sie haben mir geholfen.

 

Am Nachmittag des 25. Januar 44, ich war oben da kam das Jesuskind, es stand auf einer Wolke, es weinte. Ich wollte den Heiland gerade anfassen, aber er ging da zurück, und sagte: "Kind du bist heute gar nicht schön gehorsam gewesen." "Lieber Heiland ich will ja jetzt immer schön brav sein, verzeih lieber Heiland." "Liebling gehe heute noch zu deinem Beichtvater und erzähle ihm alles." "Ja lieber Heiland kommst du dann wieder?" "Liebling wenn du es heute wieder richtig machst und jetzt immer schön brav bist, dann komme ich heute Abend wieder." "O, lieber Heiland ich will es richtig machen." (Grete sagte mir dann, was sie mir erst am Donnerstag habe sagen wollen, dass ich leiden müsse. Sie hatte mir nur von der blutenden Hostie erzählt und dass ihre Leiden vermehrt werden sollten.)

Am 25. Januar 1944 abends. Ich hatte mich ins Bett gelegt und hatte den Heiland noch einmal um Verzeihung gebeten. Da kam der Heiland auch schon. Er streckte mir beide Ärmchen entgegen. Zuerst mochte ich es nicht im Arm nehmen, ich schämte mich. Da sagte das Jesuskind: "Mein Liebling sei nicht mehr traurig es ist jetzt alles wieder gut." "O, lieber Heiland ich danke dir." Es kam dann ganz nahe an mich heran, da habe ich es ganz schnell im Arm genommen und ganz tüchtig lieb gehabt. Ganz lange habe ich es festgehalten. Da fasste der Heiland mich mit beiden Händchen an die Backe, guckte mich an und sagte: "Liebling willst du morgen Nacht leiden?" "Ja lieber Heiland." "Mein liebes Kind frage zuerst deinen Beichtvater. Dann sage es mir." "Lieber Heiland ich frage ihn morgen, aber warum soll ich denn nachts leiden?" "Liebling, nachts geschehen die meisten Sünden." "O, lieber Heiland wenn ich nur einen Sünder bekehren kann will ich wohl alles leiden." "O, mein liebes Kind das freut mich, aber sprich morgen zuerst mit deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland das tue ich sofort." "Dann bitte ihn das er dir den Segen gibt, den er dir heute morgen gegeben hat." (Es war der Krankensegen.) "Lieber Heiland, aber wenn ich zu meinem Beichtvater gehe, dann sehen die Leute mich immer." "Liebling fürchtest du die Menschen mehr als mich." Als er das sagte habe ich ihn ganz tüchtig gedrückt und gesagt: "Lieber Heiland ich habe dich ganz, ganz lieb. Ich will jetzt auch immer ganz brav gegen meinen Beichtvater sein, und dich und meinen Beichtvater und Eltern immer ganz schön gehorchen. Dann bist du gar nicht traurig, nicht?" "Nein mein liebes Kind, dann freue ich mich." "Lieber Heiland ich soll dich noch recht schön grüßen von meinem Beichtvater." "Schön mein Kind ich werde ihn segnen." Dann haben wir noch eine ganze Zeit gespielt, der Heiland war so lieb. Ich habe dann noch allerhand gesagt. Bevor das liebe Jesuskind wegging sagte es noch: "Du sollst dieses alles deinem Beichtvater schön erzählen und nicht bloß aufschreiben." "Ja, lieber Heiland." Ich wollte es so gern festhalten, aber es ging nicht, ich konnte es nicht.

 

Gegen Mittag 26. Januar 44

Ich war eben oben und hatte mich etwas aufs Bett gesetzt, da wurde es hell, und die Mutter Gottes sagte: "Liebling bete jetzt für deinen Beichtvater." "Ja liebe Mutter, du aber segne ihn." "Ja, mein Kind." Nachmittags 26. Januar 44. Ich kam von meiner Oma und hatte einen Anfall, ich wollte zuerst nicht noch zu meinem Beichtvater aber da kamen die Engel, haben mir geholfen und sagten: "Gehe schön zu deinem Beichtvater." "Aber ich kann nicht." "Wir werden dir helfen." (Sie ist dann auch gegangen, sich den Segen zu holen.)

 

Am Donnerstag (27. Januar 44) Morgen war das Jesuskind da mit zwei Engeln ganz kleine. (Etwa wie das Jesuskind, das übrigens kleiner ist, als bei den Erscheinungen 1937/40.) Ich habe das Jesuskind sofort auf den Arm genommen. Die Englein wollten auch mitspielen, da habe ich gesagt: "Jetzt darf ich mit dem Heiland spielen, ihr sollt jetzt nicht, nachher könnt ihr ja wieder spielen, jetzt spielen wir allein, nicht lieber Heiland?" Das Jesuskind lachte da, und ich habe es dann ganz lieb gehabt, und die Engellein haben ja auch gelacht, wenn sie traurig gewesen wären, hätten wir sie mitspielen lassen. Da sagte das Jesuskind: "Liebling du musst immer schön brav sein." "Ja lieber Heiland aber manchmal fällt mir das so schwer." "Dann mein Kind musst du am Freitag und Samstag viel leiden." "Ja liebes Jesuskind, das will ich wohl, aber wenn du S. nicht bekehren willst, dann bekehre doch sonst jemand." "Mein liebes Kind, ich werde es meinem Vater noch einmal sagen, du aber erzähle deinem Beichtvater, was für Leiden und Versuchungen du in der letzten Nacht gehabt hast." (Sie wurde wieder versucht, ihr Leiden aufzugeben. Die Leiden waren wohl die der Geißelung ohne die anderen Leiden des Freitages.) "Ja lieber Heiland wann sagst du mir denn die Fortsetzung." "Liebling die Fortsetzung bekommst du noch." "Lieber Heiland mein Beichtvater soll aber nicht leiden." " Kind, auch dein Beichtvater muss leiden. Du wirst die Woche von Mittwoch auf Donnerstag wieder viel leiden müssen auch dein Beichtvater." Ich habe dem Jesuskind noch vieles gesagt, und noch ganz schön gespielt. Wenn das liebe Jesuskind mir an die Backe fasst, das ist schön, so ganz langsam gerade als wenn es bange ist, dass es mir weh tut. Ich habe dem Heiland noch ganz viel gesagt, und so gern wollte ich ihn mitnehmen in die Kirche, und hätte ihn meinem Beichtvater gezeigt, der sollte ihn auch mal im Arm nehmen und Anni, dann (hätten) wir aber fein gespielt. Lieber Heiland geh doch mal zum Bischof, ich glaube lieber Heiland, der glaubt mir nicht." "Liebling ich werde ihn segnen und erleuchten." "Aber lieber Heiland meinen Beichvater, Herr Kaplan und alle die ich lieb habe musst du segnen." "Ja, mein liebes Kind." "Lieber Heiland nimm mich doch mit." "Mein liebes Kind willst du nicht mehr leiden?" "Ja lieber Heiland aber ich möchte immer bei dir sein." "Mein Liebling ich bin ja immer bei dir." "O, lieber Heiland, dann freue ich mich, gleich kommst du ja wieder in mein Herz. Aber ich will auch ganz gern mit dir." "Mein liebes Kind, zuerst musst du mir noch helfen." "Aber mein Beichtvater will auch so gerne mit dir." "Liebling auch er muss mir noch helfen." (Auf meine Frage, woher sie das denn wisse, was ich wünsche, sagte sie, der Engel habe ihr das am vergangenen Dienstag am Tage des "Ewigen Gebetes" gesagt. Als ich sagte, das sei ja eine schöne Geschichte, wenn der Engel ihr meine Gedanken sagte, fragte sie, ob ich nun dem Engel böse sei. Ich habe ihr dann die Bedeutung und den Wert dieser Sache zu erklären versucht.)

Donnerstag (27. Januar 44) vormittags, ich war in der Bäckerei, und hatte mich etwas gesetzt, da sagte der Heiland: "Liebling gehe gleich sofort zu deinem Beichtvater und sage ihm, dass du mit S. gesprochen hast." Ich bin nicht hingegangen, weil mein Beichtvater nachmittags kam. Da sagte der Heiland: "Liebling, du bist ungehorsam gewesen, der Engel wird dich jetzt dafür bestrafen." Da straft der Engel mich im Beisein des Heilands. Das hat mir so weh getan. Dann sagte der Heiland weiter: "Die Engel werden dir Freitag und Samstag Nacht nicht helfen, und meine liebe Mutter wird diese Woche nicht wieder kommen." Am Nachmittag war mein Beichtvater da. Ich habe ihm tüchtig weh getan und geärgert. (Es war nicht so schlimm.) Als er fort war, sagte der Heiland: "Gehe jetzt zu deinem Beichtvater und bitte ihn um Verzeihung, und sage ihm, das du am Sonntag nicht zu der Gruppe darfst." "Warum den nicht lieber Heiland?" "Das ist die Strafe, weil du ungehorsam gewesen bist. Dann sage ihm auch, das du eben krank warst." Abends war ich bei meinem Beichtvater gewesen. Zuerst habe ich es vergessen, als ich draußen war, mochte ich nicht wieder umkehren. Zu Hause sagte der Heiland: "Mein liebes Kind, du musst dich bei Herrn Kaplan selbst entschuldigen." "Lieber Heiland, ich will es ja auch meinem Beichtvater sagen. Muss ich mich selbst entschuldigen und auch sagen, dass das eine Strafe ist?" "Ja, mein liebes Kind." "Aber lieber Heiland sei nicht mehr böse." "Nein mein Liebling es ist dann alles wieder gut." "Lieber Heiland darf ich nächstes Mal wieder hin?" "Liebes Kind, frage Herrn Kaplan und deinen Beichtvater, wenn sie es erlauben darfst du wieder hingehen."

 

Freitag Morgen 28. Januar 1944

Der Heiland sagte: "Liebling gehe zu deinem Beichtvater und bitte ihn um den Krankensegen, es wird diese Nacht für dich sehr schwer werden." "Aber lieber Heiland so kann ich nicht hingehen." "Du kannst deinem Beichtvater Nachricht geben, dass er ihn dir so gibt. Aber hab nur Vertrauen ich werde dir Kraft geben, dass du zu ihm gehen kannst." (Sie hat sich dann auch den Segen persönlich geholt.) "Freitag Nacht (28. Januar 44). Das Leiden des Heilandes war wie sonst. Die heilige Theresia hat mich in ein Tuch gewickelt und mir geholfen, sie hat nachher das Blut weggewischt. (An Stelle der Engel, die nicht kamen) In der Nacht sah ich das Fegefeuer, es kamen zwei Engel und holten paar heraus, gekannt habe ich keinen. Die Mutter Gottes war nicht da. (Beim ersten Mal sah sie außer dem Fegefeuer auch den Schein – die Mutter Gottes.) Das Fegefeuer war wie sonst. Der Heiland hat diesmal noch schwerer gelitten. Meine Leiden waren auch sehr schwer, morgens hat die heilige Theresia mit mir gebetet, und mir ankleiden geholfen, ich war so schlapp. Es tat mir alles so weh. Freitags in der Bäckerei waren die Engel bei mir und haben mir geholfen. Der Heiland ist aber doch so gut, er hat mir trotzdem ich ungehorsam war, doch Hilfe geschickt.

 

Samstag Nacht (29. Januar 1944) waren die Leiden sehr schlimm, die heilige Theresia hat mir wieder geholfen, auch morgens. Sie ist so gut. Der Heiland hat auch wieder viel gelitten, vielleicht durch meinen Ungehorsam. Ich habe dem Heiland versprochen, jetzt schön zu gehorchen." "Lieber Heiland du musst mir eine Fortsetzung noch sagen." "Mein Liebling mach dir keine Sorgen, es ist jetzt alles wieder gut. Die Fortsetzung sage ich dir Montag." "Danke lieber Heiland segne uns." "Ja, mein Kind."

Soweit der schriftliche Bericht der Grete. Am Donnerstag, 27.1.44 sah sie auch wieder bei einem Versehgang den Heiland im Wagen. Sie bat ihn doch mal auszusteigen, wenn er zurückkomme. Ich führe das hier an als Beitrag zu der Art, wie sie das alles als Wirklichkeit erlebt. Man kann aber äußerlich ihr nichts von ihren Erlebnissen anmerken. Auch in der Kirche an der Kommunionbank ist ihr nichts anzumerken. Die Strafen, die ihr für ihre Fehler auferlegt wurden, sind für sie sehr hart. Als das Jesuskind, vor ihr zurückgewichen war, kam sie ganz trostlos ins Pfarrhaus. Eine härtere Strafe hätte man sich für sie kaum ausdenken können. Sie fragte mich wiederholt, ob sie das Jesuskind denn wohl wieder in den Arm nehmen darf.

 

Montag Mittag 31. Januar 1944

Schriftlicher Bericht der Grete: (Stimme des Heilandes) "Mein liebes Kind. Lebe ganz allein, um dich der Liebe deines Jesus hinzuopfern und durch jedes Opfer neue Kraft im Dienste der Liebe zu erlangen. Die Liebe ist Freude, die Liebe ist Friede, die Liebe ist Ruhe, die Liebe ist Treue, und wenn diese göttliche Liebe von einem Herzen Besitz ergreift, hat sie himmlischen Frieden, unerschütterliches Vertrauen." "Lieber Heiland, sagst du mir noch mehr?" "Ja, mein Liebling. Willst du diese Nacht leiden?" "Ja, lieber Heiland." "Nein, mein Kind, frage zuerst deinen Beichtvater." "Ja, lieber Heiland, dann sag ich’s dir." Abends in der Rosenkranzandacht sagte mir der Engel: "Kind bete jetzt für deinen Beichtvater." Darauf habe ich gefragt." Warum denn?" "Er ist in Gefahr. Sage dieses heute Abend noch deinem Beichtvater." (Ihr Beichtvater war auch in der Andacht und zwar so, dass sie es sehen konnte. Daher ihre verwunderte Frage. Die Gefahr bestand wahrscheinlich darin, dass der Beichtvater sich in folge starker körperlicher Anstrengung nicht wohl fühlte und Stiche im Hinterkopf verspürte, die ihm selbst im Augenblick bedenklich erschienen. Die sofortige Meldung konnte zwar zur Behebung der Gefahr kaum beitragen, war aber notwendig, weil nach einigen Tagen, wo es sonst gemeldet wäre, der Beichtvater den Zusammenhang nicht mehr erkannt hätte. Diese und einige ähnliche Erlebnisse dieser Woche sollten wohl auf gewisse Prüfungen vorbereiten und Sicherheit geben.) "Als ich bei meinem Beichtvater war, fühlte ich mich nicht gut, ich mocht’ es ihm nicht sagen. Als ich draußen war konnte ich nicht mehr. Da kam der Engel und hat mir geholfen. Er sagte: "Nächstes Mal, wenn du nicht gut bist, sagst du es sofort deinem Beichtvater, und sage ihm doch, was du dann zu Hause tust." "Ja, das will ich tun."

 

Am 1. Februar 44 morgens

"Liebling frag doch deinen Beichtvater, ob du diese Nacht auch noch leiden darfst." "Ja, lieber Heiland, ich frage ihn." "Schön mein Kind, aber willst du auch noch leiden?" "Ja, lieber Heiland, aber hilf mir." "Dann gehe heute Abend zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen." Am Vormittag desselben Tages, ich war eben nach oben gegangen, (auf ihr Schlafzimmer) da sagte der Engel: "Kind, bete jetzt für deinen Beichtvater." "Ja, das tue ich sofort." "Dies musst du heute Abend noch sagen."

 

Vom Mittwoch morgens (2. Februar 1944) "Liebling, bitte deinen Beichtvater, dass er dir heute Abend auch den Segen gibt." (Gemeint ist bei diesem Segen der Krankensegen, Appendix ad Rituale Romanum, Benedictiones non reservatae, Nr. 42) "Lieber Heiland, wann darf ich dich mal wieder ganz tüchtig in den Arm nehmen?" "Liebling, ich werde Sonntag Morgen wieder kommen." (Die letzte Frage erklärt sich daraus, das Grete das Jesuskind an dem Tage – Lichtmesse – erwartet hatte.) Der Engel sagte: "Bitte deinen Beichtvater um Verzeihung." "Warum denn?" "Weil du ihm nicht sofort geantwortet hast." Soweit der schriftliche Bericht. Nachzutragen wären noch einige mündlich berichtete Dinge. Grete sieht immer noch bei der heiligen Messe die früher schon berichteten Dinge. Sonntag, den 30. Januar 44 ist ihr in der Frühmesse dabei nur aufgefallen, dass die Mutter Gottes, wie sie sich ausdrückt, auch die Predigt angehört hat. Das soll heißen, dass sie auch während der Predigt nach dem Evangelium der Frühmesse den Schein an der gewohnten Stelle sah. Die Engel und die heilige Theresia waren auch noch öfters da. Am 2. Februar 44 sah sie in der heiligen Messe wieder die Hostie bluten. Am Dienstag, den 1. Februar 44 war Grete nachmittags bei ihrer Oma. Sie wollte zum Pfarrhaus. Da sagte ihr der Engel, ihr Beichtvater sei bei Schulte-Koop. Sie machte ihrer Oma die Bemerkung, dass der Pastor bei Schulte-Koop sei. Oma antwortet, dass der Pastor eben vorbeigegangen sei, also nicht da sein könne. Grete meinte deswegen auch, sie habe etwas falsches gehört. Tatsächlich war ich doch bei Schulte-Koop. Ich war nämlich sehr bald zurückgegangen, ohne, dass die Oma Christen meine Rückkehr bemerkt hatte. Es ist in dieser Woche auffallend, dass in den angeführten und noch einigen anderen Fällen so oft unsere Überzeugung gestärkt werden sollte.

 

Donnerstag, den 3. Februar 44

Grete schreibt: Ich war abends in der heiligen Stunde. Der Schein war schon da, als Herr Pastor auf den Predigtstuhl war und anfing zu beten. Als mein Beichtvater eine Zeit lang gebetet hatte, war ich der Ansicht, dass er traurig wäre. Ich betete gerade für ihn, und habe dann gesagt. "Liebe Mutter ich glaube mein Beichtvaterist ist jetzt traurig, du musst ihn jetzt ganz tüchtig segnen." "Ja, mein Liebling. Ich werde ihn sofort segnen, aber er ist nicht traurig, er ist nur so gerührt." "Ja liebe Mutter – freut er sich jetzt?" "Ja mein Liebling." (Der Beichtvater betete den freudenreichen Rosenkranz mit dazu gehörigen Betrachtungen, die ihm Pater Sw. vor kurzem geschickt hatte.) Nach der heiligen Stunde, ich war oben, ich dachte gerade darüber nach, ob ich meinem Beichtvater das abends noch sagen müsste, da sagte der Heiland: "Mein Liebling du brauchst heute Abend nicht mehr zu deinem Beichtvater gehen. Aber bete jetzt für ihn." (Der Beichtvater war wieder etwas schlapp.) Am Vormittag desselben Tages, ich war in der Bäckerei und wollte gerade Mehl in den Bottich machen, der eine Sack war ziemlich schwer, die Engel waren die ganze Zeit da, hierbei haben sie mir nicht geholfen. Der eine sagte: "Kind, du musst dich mehr schonen – sehr ernst. Sage das deinen Eltern." Nachher hatte ich einen heftigen Anfall.

 

In der Nacht Donnerstag auf Freitag (3./4. Februar 44) abends hatte ich noch sehr viel zu tun, die Engel haben mir geholfen. Als ich im Bett lag fingen sofort die Schmerzen an, es dauerte einen Augenblick als die Füße, Hände, Stirn und die Seite anfingen zu bluten. Die Engel hatten mich wie sonst fertig gemacht, da sah ich das Leiden des Heilandes, sofort wurden meine Schmerzen heftiger, das Leiden des Heilandes war wie sonst, aber wieder sehr schwer. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kam die heilige Theresia, richtete mich auf und schüttelte die Kissen auf. Ich hatte etwas (eine Zeit lang) ganz allein gelegen, die Schmerzen waren sehr heftig. Dann kam der Engel und sagte: "Kind dein Beichtvater betet jetzt für dich und segnet dich." Ich sagte: "Wir wollen auch für ihn beten." Ich konnte nicht gut sprechen, da hat der Engel gebetet und ich leise. Gegen Morgen kam der Heiland und sagte: "Liebling gehe morgen zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen und sprich dich aus." "Aber lieber Heiland, wenn ich nicht kann." "Mein liebes Kind, ich werde dir die Kraft geben, dass du hingehen kannst." "Ich danke dir lieber Heiland." Morgens kam die heilige Theresia und hat mir geholfen beim Ankleiden. Am Tage waren die Engel da, sie haben mir sehr viel geholfen. Ich hatte tüchtige Schmerzen, meine Füße waren etwas angeschwollen, was ich sonst nie hatte, ich konnte fast nicht gehen, in Schuhe konnte ich überhaupt nicht. Mittags musste ich mich legen, es ging nicht mehr. Nun sollte ich abends den Segen holen, ich dachte nicht, dass ich hingehen könnte, denn ich konnte fast nicht gehen. Es war kurz vor fünf (um 5 Uhr war Rosenkranz) auf einmal wurden die Füße dünn und die Schmerzen ließen nach, sodass ich jetzt in die Schuhe konnte. Die Schmerzen waren aber immer noch da, nur nicht so heftig. Die Engel haben mich hingebracht und auch zurück. Unterwegs hatte ich noch Bluthusten. Abends war kein Licht (Sturmschaden am elektrischen Netz.) und somit bin ich schon um 9 Uhr ins Bett gegangen. Die Füße waren wieder ganz dick, auf einmal fingen sie an zu bluten. Die Engel haben mir wie sonst geholfen, dann sah ich das andere vom Leiden des Heilandes, es war wie sonst, sehr schwer. Diese Nacht war es schwerer wie sonst, vielleicht ist diese Woche viel gesündigt worden. Wenn ich ungehorsam bin leidet der Heiland auch immer mehr. Dann kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling bitte deinen Beichtvater, dass er dir morgen Abend den Segen gibt. Du wirst Samstag Nacht wieder viel leiden müssen." "Muss ich extra hin?" "Nein, mein Kind." Die Engel haben mich dann fertig gemacht. Die heilige Theresia hat mir wieder beim Ankleiden geholfen. Samstag Vormittag war es wie sonst. Die Engel haben mir geholfen.

 

Die Nacht von Samstag auf Sonntag (5./6. Februar 44) war sehr schwer. Morgens kam der Engel und sagte: "Kind weine nicht, schlafe jetzt schön." Es war eine Zeit vorbei. Da kam das Jesuskind. (Es schwebte zunächst mit den beiden Engelein auf dem Fußboden, unter sich die Wolke an das Bett heran. Grete wollte es aufs Bett heben. Die Englein wollten helfen, aber Grete wollte es allein und hielt die Englein zurück. Da konnte sie das Jesuskind nicht heben. Sie hat dann das Jesuskind gebeten doch zu ihr zu kommen. Darauf erhob es sich und kam ganz nahe heran.) Ich sagte: "Lieber Heiland ich habe gestern gebeichtet, darf ich dich jetzt auf den Arm nehmen?" "Ja, mein Liebling." Dabei streckte es mir beide Händchen entgegen. Ich habe es dann ganz schnell auf den Arm genommen und dann ganz lieb gehabt. (Das soll heißen an sich gedrückt.) "Lieber Heiland ich bin noch gar nicht immer brav. Aber lieber Heiland mach du meinen Übeln ein Ende, ich kann’s ja doch nicht." "Liebling wirst du irgendeine Ergötzung in der Welt eher als mich erwählen?" "Nein lieber Heiland. Das tue ich nicht, aber wenn so eine Versuchung kommen sollte, dann hilf mir." Ich habe den Heiland da ganz lieb gehabt. Da sagte der Heiland: "Mein liebes Kind, da du mir nichts vorziehst und deinen Willen dem meinigen allzeit zu unterwerfen begehrst, so ist es ja gewiss, dass du die Liebe und die Gnade besitzest." "O, lieber Heiland ich danke dir." Wir haben dann ganz lange gespielt. Ich habe es immer wieder ganz lieb gehabt. Schöne Haare hat das Jesuskind, ganz voll Löckchen. "Du lieber Heiland ich will ja immer brav sein. Gehen die Englein wieder mit dir in den Himmel?" "Ja mein Liebling" "O, lieber Heiland und uns lässt du hier, wir wollen doch auch in den Himmel." "Liebling willst du mir nicht mehr helfen?" "Ja lieber Heiland." Ich habe es da ganz tüchtig gedrückt, ich habe es aber nicht weh getan, es hat mich mit beiden Händchen an die Backe gefasst. "Aber lieber Heiland, ich habe dir diese Woche doch geholfen." "Ja mein Liebling du hast mir diese Woche tüchtig geholfen." "Aber lieber Heiland dann nimm doch wenigstens meinen Beichtvater mit, der hat dich doch lieb, und dann ärgern die Leute ihn auch nicht mehr." "Liebling, soll dein Beichtvater mir nicht helfen?" "Ja lieber Heiland. Der Engel hat gesagt, er wolle auch alles was du willst, ist doch war nicht?" "Ja mein liebes Kind." "Lieber Heiland geh doch mit zum Hochamt, dann spielen wir nachher verstecken, du musst uns dann suchen." "Liebling ich brauch euch nicht zu suchen, ich weiß doch immer, wo ihr seid." "Aber dann muss mein Beichtvater suchen, aber ganz lange lieber Heiland." Da guckte es mich so an und lachte ganz tüchtig. Ich habe es ganz lieb genommen. "Lieber Heiland wie konntest du uns jetzt, ich bin doch so unwürdig, so trostreiche Gnadengaben erteilen." "Liebling die Liebe zwang mich dazu." Ich konnte ihn nicht festhalten. Er sagte noch als er wegging: "Kind, sei immer schön brav." "Ja lieber Heiland. Aber nimm uns doch mit. Segne doch wenigstens meinen Beichtvater, Herr Kaplan und den Bischof." "Ja, mein Liebling." Da segnete er. Ganz lieb habe ich ihn dann noch gehabt. Da ging er weg."

Soweit der schriftliche Bericht. Grete erzählte dann noch, dass sie, da die Leiden bis in den Sonntagmorgen dauerten, nicht in die Frühmesse und zur heiligen Kommunion gehen konnte. Sie hatte aber großes Verlangen danach. Da kam der Heiland, wie sie ihn sonst in der Kirche sieht, begleitet von zwei Engeln mit brennenden Kerzen herein und reichte ihr die heilige Kommunion. Als ich der Grete erklären wollte, dass der Heiland ihr durch dieses Gesicht habe zeigen wollen, dass er ihr die Gnaden der heiligen Kommunion auch so geben könne, wenn sie nicht zur Kirche könne, sagte sie: "Nein, er war es wirklich." Ich sagte: "Ja, das meinst du." Sie antwortete: "Ich weiß doch, was ich nachher auf der Zunge hatte." Sie fragte dann noch: "Hat der Herr Kaplan (der die Frühmesse hatte) dann eine Hostie weniger?" Ich sagte: "Das weiß ich nicht, das lässt sich auch nicht feststellen." Zum Schluss bat sie mich, wie schon oft, ich solle das doch nicht alles aufschreiben, wenn andere das erführen, sei es doch gar nicht mehr so schön.

 

Grete schreibt: Am Sonntag den 6. Februar 1944

Ich war Sonntagnachmittag bei meinem Beichtvater gewesen, nach meiner Ansicht war er etwas schlapp. Als ich zu Hause war hatte ich mich aufs Sofa gelegt, da sagte mir der Engel: "Liebling bete jetzt für deinen Beichtvater er ist in Gefahr." Weil mir das Sprechen schwer fiel hat der Engel vorgebetet und ich habe leise geantwortet.

 

Am Montag den 7. Februar 44

Ich konnte nicht zur heiligen Messe gehen, denn ich hatte Schmerzen. Da kam der Heiland und brachte mir die heilige Kommunion. Das war sehr schön. Dienstag den 8. Februar 1944. Es war morgens so ungefähr um 6 Uhr da kam das Jesuskind genau wie sonst mit den Engelein. Es streckte sofort die Ärmchen aus, ich habe es sofort auf den Arm genommen und ganz tüchtig gedrückt. Ich war so froh, dass der Heiland da war. Ich sagte: "Lieber Heiland wo sind jene Flecken, die ich mir durch meinen Ungehorsam zugezogen habe?" "Liebling, das Feuer meiner Gottheit hat sie verzehrt." "O, lieber Heiland, ich darf dich wohl im Arm nehmen, nicht?" "Ja, mein liebes Kind." "Du lieber Heiland, gleich nicht, dann gehst du mit in die Kirche, und dann nimmt mein Beichtvater dich auch mal auf den Arm, nicht, aber du musst ihm nicht an die Backe streicheln, das tut weh, er hat einen Bart, und gestern hat er sich sicher nicht rasiert." Da hat das Jesuskind tüchtig gelacht. "Mein Liebling, das tut mir nicht weh, (Pause) nur die Sünde tut mir weh. Dann mein liebes Kind, sage deinem Beichtvater er muss mehr für seine Gesundheit sorgen." "Ja lieber Heiland das sage ich ihm sofort." Dann haben wir so gespielt. Ich hatte mir abends paar Plätzchen mitgenommen, die wollte ich eigentlich abends noch essen. Als der Heiland kam, da habe ich den Engeln die gegeben. Die sollten die essen, während ich mit dem Heiland sprach und spielte. (Grete sagte mir später, die Englein hätten die Plätzchen mitgenommen.) Da sagte der Heiland: "Mein Liebling. Ihr müsst euch noch einen Zeugen mehr nehmen." "Och lieber Heiland, ich will es meinen Beichtvater sagen, aber wir wollen viel lieber allein bleiben." "Mein Kind, es ist besser, wenn ihr euch einen Zeugen mehr nehmt." Dann haben wir noch eine zeitlang gespielt und gesprochen. Dann ging es weg. Als ich in der heiligen Messe war, da hat bei der heiligen Wandlung die Hostie geblutet. Zu Hause sagte mir der Heiland: "Liebling, deine Leiden werden sehr schwer." "Aber lieber Heiland, mein Beichtvater doch nicht." "Ja, mein Kind, auch dein Beichtvater muss mehr leiden. Gehe und erzähle ihm heute noch alles, und bitte ihn um den Segen." "Ja lieber Heiland." "Lieber Heiland, muss ich diese Nacht wieder leiden?" "Ja mein Liebling." Ich bin dann vormittags zum Beichtvater gegangen, ich habe ihm alles erzählt, bloß nicht, dass die Seite geblutet hatte. In der vergangenen Nacht, als ich nach Hause ging, war ich sehr schlapp, aber die Engel haben mir geholfen. Zu Hause hatte ich mich etwas aufs Sofa gelegt. Ich hatte mich etwas erholt, da sagte der Engel: "Kind, du hast deinen Beichtvater nicht gesagt, dass deine Seite geblutet hat." "Nein, das sage ich ihm Donnerstag." "Dann hast du ihm wieder nicht gesagt, dass du schlapp warst." "Aber was denkt mein Beichtvater denn, wenn ich immer schlapp bin." "Kind, du musst es ihm sagen, (Pause) dann sage ihm warum du kein Wasser trinken möchtest." (Ich hatte ihr Wasser angeboten, da ich merkte, dass sie schlapp war und einen Anfall bekam. Sie sagte mir dann später, sie habe nicht trinken mögen, aus Furcht, dass ich dann das Blut bemerken könne.) "Du mein Beichtvater ist nicht böse." "Aber du musst ihm das heute Abend noch sagen." Donnerstag Morgen war der Engel da: "Gelobt sei Jesus Christus. Kind, weine nicht mehr, schlaf jetzt etwas." (Sie erhielt, wie sie mir mündlich sagte, wieder eine Ankündigung vermehrter Leiden für sie selbst und für ihren Beichtvater. Die Mitteilung solcher Nachrichten, von denen sie annimmt, dass man sie nicht gern hört, schiebt sie gern hinaus. Sie sagt dann gewöhnlich: "Das andere schreibe ich Ihnen noch auf." Erst wenn ich dann auf sofortige Auskunft bestehe, sagt sie es gleich.)

 

Grete schreibt: Donnerstag Morgen, 10. Februar 1944

Der Heiland war da, er sagte: "Liebling, frage deinen Beichtvater ob du Sonntag kommen darfst." "Ja lieber Heiland ich werde ihn fragen." "Dann musst du ihm für sein Gebet und seinen Segen danken." "Ja lieber Heiland ich vergess das immer. Lieber Heiland hat mein Beichtvater noch Zweifel?" "Liebling du kannst ihm diese Zweifel abnehmen, indem du ihm sofort alles sagst. Dann mein Kind, werden deine Leiden morgen schwer werden, aber auch dein Beichtvater muss leiden." (Die letztere Voraussage ist eingetroffen.)

 

Freitag, 11. Februar 1944

Als ich kurze Zeit zu Bett lag, kamen die Engel machten mich wie sonst fertig. Die Engel waren gerade weg, da sah ich den Heiland am Ölberg, er litt sehr. Ab und zu stand er, als er nun kurze Zeit gebetet, wurde sein Schweiß zu Blut. Das ganze Leiden war wie sonst, aber wieder sehr schwer. Manchmal dann guckte er mich so traurig an. Als wenn er sagte, helfe mir doch. Ich konnte ihm doch nicht helfen. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kamen die Engel, wischten mir das Gesicht ab und schüttelten die Kissen etwas auf. Da sah ich die Hölle. Da ist es ganz furchtbar. Da hörte ich etwas wimmern. Es war mir richtig gruselig. Aber ich habe das nur kurze Zeit gesehen. Denn helfen kann man denen ja doch nicht mehr. Dann kam der Heiland. (Der Schein.) "Lieber Heiland, ich kann nicht soviel leiden, du musst mir helfen ich kann’s nicht." "Ja, mein Kind, ich werde dir helfen, aber du musst sobald wie möglich zu Fräulein Grote gehen." (Die hatte der Beichtvater als weiteren Zeugen bestimmt.) "Ach, lieber Heiland jetzt noch nicht, warum denn?" "Liebling, damit dein Beichtvater und Herr Kaplan nachher nicht allein da stehen, deshalb sollst du bald zu Fräulein Grote gehen." "Ja lieber Heiland aber du musst uns doch helfen." "Ja, mein liebes Kind, ich werde euch helfen und segnen. Es ist aber besser, wenn ihr dann einen Zeugen mehr habt." "Aber lieber Heiland ich mag nicht hingehen." "Liebling, sage es nur deinem Beichtvater er wird dir schon helfen." Morgens haben die Engel mir geholfen, auch nachher in der Bäckerei. Morgens war die Mutter Gottes noch da. Sie sagte: "Liebling bete etwas für deinen Beichtvater, er ist in Gefahr." "Ja liebe Mutter, segne ihn, aber auch unsern Bischof." "Ja mein liebes Kind, ich werde sie segnen." Ich habe dann mit der heiligen Theresia gebetet. Nachmittags sagte mir der Heiland (der Schein): "Liebes Kind, hole dir heute Abend den Segen von deinem Beichtvater es wird diese Nacht sehr schwer werden. Samstag Nacht wirst du auch viel leiden müssen." "Ja lieber Heiland, ich will alles wohl, aber du musst mir helfen sonst kann ich es nicht." Abends haben mich die Engel zur Pastorat gebracht und auch zurück. Als ich zu Hause kam hatte ich wieder tüchtige Schmerzen. Nachts waren die Schmerzen noch heftiger wie die Nacht vorher. Die Engel haben mir zuerst wieder geholfen. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, genau wie sonst. Morgens war die heilige Theresia da, sie hat mir geholfen und mit mir gebetet. Auch am Tage haben die Engel mir geholfen. Sonntag Morgen kam der Engel weckte mich. Er sagte: "Kind steh jetzt auf, du musst in die Kirche." Die heilige Theresia hat mir geholfen beim Ankleiden.

Sonntag um 1/2 12 Uhr. Ich kam gerade von der Pastorat. Als ich zu Hause war hatte ich einen Anfall, da kam der Heiland. Er sagte: "Gehe heute Abend noch zu Fräulein Grote und schiebe es nicht auf." (Wegen dieser Angelegenheit war sie beim Beichtvater gewesen – das folgende war etwas später auch Sonntag, 13. Februar 44.) "Ich hatte mich aufs Sofa gelegt, ich war so müde, vorher hatte ich noch einen Anfall. Da kam das Jesuskind mit den Englein, es war auf einer Wolke. Ich weinte, denn ich war bei meinem Beichtvater gar nicht brav gewesen. Es tat mir jetzt aber leid. (Sie wollte den Besuch bei Fräulein Grote durchaus hinausschieben und von mir dazu die Erlaubnis haben.) "Lieber Heiland verzeihe ich will brav sein." "Liebling sei nicht mehr so traurig." "Lieber Heiland, darf ich dich wohl einmal ganz lieb haben?" "Liebling, ich lasse mich nicht dadurch abschrecken, dass ich Elend begegne, wenn ich nur guten Willen finde."

(Das Jesuskind): "Meine Liebe nährt sich vom Verzehren des Elendes, und diejenige Seele gefällt mir am Besten, die mir am meisten davon zuträgt, vorausgesetzt, dass es mit reumütigem und demütigem Herzen geschieht, da sie mir öfters Gelegenheit gibt, mein Heilandsamt auszuüben." Als es dieses sagte, hatte ich es auf dem Schoss, ich habe es immer wieder lieb gehabt. "Lieber Heiland, mein Beichtvater ist krank, jetzt musst du doch auch mal zu ihm gehen." "Liebling, ich bin doch bei ihm, heute Morgen bin ich doch in sein Herz gekommen." "Lieber Heiland, hast du meinen Beichtvater und den Bischof auch lieb?" "Ja, mein Liebling." "Der Bischof hat dich auch lieb, willst du ihn nicht mit in den Himmel nehmen." "Liebling, auch er muss mir noch helfen." "Aber lieber Heiland man kann dich mir doch nicht nehmen." "Liebling, du hast deinen Beichtvater falsch verstanden." (Der Beichtvater hatte im Scherz gesagt, wenn ihr mal jemand das Jesuskind abnehmen würde. Sogar solche offenbare Scherze scheint sie ernst zu nehmen.) "O, lieber Heiland. Das habe ich nicht so gemeint, aber bleibst du immer mein?" "Ja mein Liebling." "Heiland, gehst jetzt gleich mit zur Kirche. Mein Beichtvater hält Andacht." "Liebling, schlaf jetzt etwas, gleich gehst du schön zur Andacht. Ich werde euch dann segnen." Wir haben dann noch etwas gesprochen und gespielt und den Heiland habe ich immer wieder lieb gehabt.

 

Am Montag, 14. Februar 44

Grete erzählte mir noch etwas, was sie vergessen hatte niederzuschreiben. Am Freitag, 11. Februar 44 hatte ihr der Engel gesagt: "Bete noch mehr für den Bischof." Grete äußerte dann Zweifel bezüglich der Haltung des Bischofs. Da sagte der Engel: "Das darfst du nicht sagen. Der Bischof hat den Heiland auch lieb und will auch in den Himmel." Er drohte ihr dabei mit dem Finger.

Grete schreibt: Am Sonntag, den 13. Februar 1944. Es war nachmittags nach der Andacht. Ich hatte mich ins Sofa gesetzt. Da auf einmal kam das Jesuskind, es blieb in der Ferne stehen und sagte sehr ernst: "Kind du bist nicht brav gewesen, wenn du jetzt nicht schön gehorchst, dann darfst du nicht zur Gruppe." "O, lieber Heiland ich will ja sehr gehorchen." "Kind gehe zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen." "Ja lieber Heiland, das tue ich." (Grete konnte sich immer noch nicht entschließen, zu Fräulein Grote zu gehen. Ich konnte ihr dann helfen, da Fräulein Grote sich gerade im Pfarrhaus befand, als Grete kam.)

Von Sonntag (13.2.44) auf Montag war sehr schlimm und dazu kam noch, dass ich den Heiland weh getan habe. Aber die Engel haben mir geholfen. Gegen Morgen aber kam das Jesuskind. Es war wie sonst, die Engel waren auch wieder da. Aber es lachte schon von weiten und streckte mir die Ärmchen entgegen. Ich sagte: "Lieber Heiland darf ich dich jetzt auf den Arm nehmen? Lieber Heiland ich habe aber noch nicht gebeichtet." "Liebling, es ist jetzt wieder gut, sei aber immer schön brav." "Ja lieber Heiland." Da habe ich es ganz tüchtig lieb gehabt und ganz tüchtig gedrückt. "Lieber Heiland, gehst du gleich mit zur Kirche und zu meinem Beichtvater?" "Liebling, nein, aber gleich komme ich zu ihm." "O, lieber Heiland das ist schön." "Kind, du hast deinem Beichtvater noch nicht alles gesagt." "Doch lieber Heiland." "Das was der Engel dir Freitag gesagt hat." (Siehe oben.) "O ja lieber Heiland, aber darf ich denn Sonntag mit zur Gruppe?" "Ja, mein Kind, aber frage auch noch deinen Beichtvater." "Ja, lieber Heiland. Lieber Heiland segne jetzt alle." (Danach die Namen gesagt.) Der Heiland hat darauf gesegnet, ganz langsam, das Jesuskind sah dabei ernst aus. Dann habe ich noch gefragt: "Lieber Heiland. Wann sagst du mir die Fortsetzung?" "Liebling, die Fortsetzung sage ich dir Sonntag." "Schön lieber Heiland." "Liebling, bete jetzt für deinen Beichtvater, es geht ihm nicht gut." "Er ist krank nicht lieber Heiland?" "Ja, mein liebes Kind." Dann haben wir noch zusammen gespielt und so von allen gesprochen, es hat aber nur gelacht, aber weiter nichts gesagt.

 

Grete schreibt: Montag Morgen 14. Februar 1944

In der heiligen Messe sah ich die Hostie wieder blutig. Als ich zu Hause war sagte mir der Heiland: "Liebling, deine Schmerzen werden noch heftiger, aber sei tapfer ich werde dir helfen." "Aber lieber Heiland, mein Beichtvater musst du nicht mehr geben, der ist schon krank." "Liebling, er soll mir doch helfen, (Pause) auch er muss noch mehr leiden. Ich werde euch segnen." Mittags (14.2.44) als ich von meinem Beichtvater kam, da sagte der Heiland: "Liebling, du musst deinem Beichtvater alles sagen, gehe heute noch zu ihm und sage ihm alles." "Ja, lieber Heiland ich habe dich ganz lieb." "Liebling, dein Beichtvater hat mich heute ganz besonders lieb gehabt." "Ja lieber Heiland." "Dann mein Liebling gehe Sonntag wieder etwas zu Fräulein Grote." "Lieber Heiland, Sonntag ist doch vierzigstündiges Gebet." "Ja, mein Kind, wenn es auch nur einen Augenblick ist." "Dann gehe ich etwas hin." "Ja, mein Kind." "Lieber Heiland, muss ich diese Nacht wieder leiden?" "Ja, mein Kind, aber morgens wirst du noch etwas schlafen können." "Ja lieber Heiland, eine halbe Stunde? Und darf ich im Seelenamt kommunizieren?" "Ja, mein Liebling" "O, lieber Heiland ich danke dir."

Dienstag Nacht war es sehr schlimm, gegen Morgen habe ich etwas geschlafen. Dann kam die heilige Theresia und sagte: "Kind du musst jetzt aufstehen." "Ja, ich steh gleich auf." Ich war noch so müde, die heilige Theresia blieb aber stehen. Nachher hat sie mir geholfen. Die Nacht von Dienstag (15. Februar 44) auf Mittwoch hatte ich tüchtige Schmerzen. Die Engel waren am Tage noch paarmal da." Soweit der schriftliche Bericht. Sie erzählte noch, dass sie mich am Dienstag Nachmittag habe aufsuchen wollen. Da habe ihr der Engel gesagt, ihr Beichtvater sei bei Hilvers. Auch das entsprach den Tatsachen. Ich machte dort gerade einen Hausbesuch.

 

Grete schreibt: Mittwoch Abend, 16. Februar 44

Es war beim Vortrag (von Fräulein Richstätter) ich hatte die ganze Zeit während des Rosenkranz gekniet, es wurde mir sehr schlecht. Da kam der Engel und sagte: "Kind setze dich jetzt hin." Am Donnerstag, morgens während des Vortrages sagte die Mutter Gottes: "Liebling, dein Beichtvater ist traurig, bete jetzt für ihn." (Der Beichtvater saß während des Vortrages hinten in der Kirche.) "Ja liebe Mutter sofort."

 

16./17. Februar

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Der Heiland war da er sagte: "Mein liebes Kind, bete jetzt für deinen Beichtvater." "Ja lieber Heiland. Aber er soll nicht mehr leiden." Zuerst habe ich dann gebetet, nachher mit dem Engel zusammen. Dann sagte der Heiland: "Kind, soll dein Beichtvater mir denn nicht helfen?" "Ja, lieber Heiland, du musst ihn aber segnen." "Ja, mein Kind, dein Beichtvater segnet dich jetzt auch." "Ja, lieber Heiland, ist er denn noch krank?" "Kind, dein Beichtvater ist sehr schlapp."

 

17. auf 18. Februar 44

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Als ich gerade im Bett lag, da waren auch schon die Schmerzen da, sofort sehr heftig. Die Engel haben mir aber sofort geholfen wie sonst. Aber um Hände, Füße, Stirn und auf die Seite haben sie mir extra ein Tuch gelegt, das war ganz weich aber ziemlich dick. Das große Tuch haben die Engel gewechselt. Die Schmerzen waren furchtbar. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war sehr schwer. Bei der Geißelung war diesmal noch ein Mann mehr, der hat den Heiland, ganz tüchtig geschlagen. Als das furchtbare Leiden des Heilandes vorbei war da kam der Heiland und sagte: "Liebling, du bist gar nicht schön brav gewesen." "O, lieber Heiland aber jetzt will ich schön brav sein." "Liebling, das freut mich." Die Engel haben mich dann fertig gemacht. Gegen Morgen kam die liebe Mutter Gottes und sagte: "Liebling, du musst deinem Beichtvater noch erzählen, dass du mit S. gesprochen hast, und was ihr gesprochen habt." "Ja liebe Mutter." "Du musst deinem Beichtvater auch noch sagen, was der Engel dir an dem Abend sagte." "Ja, liebe Mutter. Gehst du gleich in die Kirche?" "Ja, mein Kind, dein Beichtvater liest gleich die heilige Messe, ich werde ihn segnen. Dein Beichtvater segnet dich jetzt auch."

Als die Mutter Gottes weg war, war ich traurig, ich hatte so tüchtige Schmerzen und konnte nicht zur heiligen Messe. Da kam der Heiland und brachte mir die heilige Kommunion. Da war ich ganz überglücklich, ich hatte ja den Heiland bei mir und konnte so schön mit ihm sprechen. Die heilige Theresia hat mir morgens zuerst geholfen. Nachher in der Bäckerei haben die Engel geholfen. Die Schmerzen waren freitags sehr heftig. Nachmittags konnte ich nicht mehr, ich musste mich legen, da kam der Heiland und sagte: "Liebling, gehe heute Abend zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen. Diese Nacht wird es noch schwerer." "Lieber Heiland, gib du mir die Kraft, dass ich hingehen kann." "Ja, mein liebes Kind." "Ich danke dir lieber Heiland."

 

Freitag (18. Februar 44) Abend bin ich schon früh ins Bett gegangen. Die Schmerzen wurden sofort heftiger. Die Engel machten mich genauso wieder fertig wie am Abend vorher. Dann sah ich wieder das Leiden des Heilandes. Es war auch wieder sehr schlimm. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, haben die Engel wieder die Tücher gewechselt. Einmal war ich traurig, die Schmerzen waren auch so schlimm. Da kam der Engel, fasste mich an die Hand und sagte: "Kind sei tapfer." Morgens hat die heilige Theresia mir wieder geholfen, nachher die Engel. Mittags sagte die Mutter Gottes: "Kind, du wirst diese Nacht auch wieder sehr viel leiden müssen." "O, liebe Mutter allein kann ich’s nicht mehr. Hilf mir dabei." "Ja, mein liebes Kind, habe nur Vertrauen." Samstag/Sonntag Nacht hatte ich wieder heftige Schmerzen, aber die Engel haben mir geholfen, ich hatte paarmal Anfälle. (Zusatz siehe oben.) Der Engel sagte mir abends:" Ich weinte und war traurig." Der Engel hat mir zuerst geholfen, ich hatte tüchtig Bluthusten. Dann sagte er: "Kind, du musst dich nicht so aufregen. Lege dich jetzt sofort etwas hin, wir beten etwas zusammen." Der Engel hat dann laut gebetet ich langsam.

 

Grete schreibt: Sonntag den 20. Februar 44

Es war morgens die Schmerzen hatten gerade etwas nachgelassen, da wurde es hell und das Jesuskind kam mit den beiden Engelein herein. Es streckte beide Ärmchen aus und lächelte. Ich wollte den Heiland ganz schnell auf den Arm nehmen, aber es ging nicht, die Englein sollten eigentlich nicht mithelfen, aber ich habe es ihnen dann gesagt, aber auch da konnten wir den Heiland nicht heben. Da lächelte der Heiland. Ich sagte :" Lieber Heiland, komm doch, ich hebe dich hoch." "Liebling (Pause) siehst du ohne mich könnt ihr nichts." "Ja lieber Heiland, aber jetzt kommst du doch, nicht lieber Heiland?" "Ja, mein liebes Kind." Dabei streckte es mir beide Ärmchen entgegen. Ich habe es dann ganz schnell auf den Arm genommen und ganz tüchtig gedrückt. "Lieber Heiland, ich bin diese Woche gar nicht brav gewesen." "Mein Kind, sei nicht so traurig, es ist alles wieder gut. Die elendesten, die schwächsten und entstelltesten Seelen sind die besten Kunden meiner Barmherzigkeit und werden von mir am allermeisten geliebt." "O, lieber Heiland, ich danke dir, dass du mir alles verziehen hast. Ich will auch immer tun, was du sagst." – Ich habe es dann fein lieb gehabt und gespielt haben wir dann auch etwas. Dann sagte ich: "Lieber Heiland, du musst mir jetzt zuerst noch die Fortsetzung sagen." "Ja mein liebes Kind – unwandelbare Treue und vollkommene Ruhe im Gefolge. Alsdann bleibt die Liebe in dieser beglückten Seele und macht sie zum Mittelpunkt ihrer göttlichen Gunsterweise und gleichsam zur Schatzkammer ihrer besonderen Gnaden." "O, lieber Heiland, ich danke dir, dass du mir alles so schön sagst, segne jetzt alle" – dann habe ich die Namen gesagt (den Bischof, Beichtvater, Kaplan, Fräulein Grote, ihre (Gretes) Schwester Maria und Bruder Hans.)" "Ja mein Kind, ich segne jetzt alle meine Lieblinge. Es freut mich, dass du immer so schön für den Bischof, deinen Beichtvater und den Kaplan betest." "Ja lieber Heiland. Der Engel und mein Beichtvater hat doch gesagt, das ich viel für den Bischof beten soll, und für meinen Beichtvater und den Kaplan bete ich immer, die beten ja auch für mich. Betet der Bischof auch für uns?" "Ja mein liebes Kind, er betet oft für seine Diözese." "O, lieber Heiland, ich will jetzt immer für ihn beten, aber am meisten bete ich für meinen Beichtvater und Herrn Kaplan." Es folgen noch einige unwesentliche Worte und Unterhaltungen.

Sonntag, den 20. Februar 44. Während des Hochamts. Grete schreibt darüber: "Ich hatte mich etwas aufs Sofa gelegt, ich war nicht gut. (Sie hatte morgens in der Frühmesse außer den anderen Gesichten die blutende Hostie wieder gesehen.) Da kam der Heiland und sagte: "Liebling, dein Beichtvater und auch Herr Kaplan haben mich heute ganz besonders geliebt." "Ja lieber Heiland, das freut mich, segne sie." "Ja mein Kind, sprich dich heute mal wieder ganz schön bei deinem Beichtvater aus, dann freu ich mich." Dann habe ich für meinen Beichtvater gebetet, gerade was mir so einfiel. Auch für Herr Kaplan. "Lieber Heiland, mein Beichtvater und Herr Kaplan sollen aber jetzt nicht leiden, ganz bestimmt nicht." "Liebling, dein Beichtvater und auch Herr Kaplan müssen auch leiden, sie sind doch meine Lieblinge." "Alle beide sollen leiden?" "Ja mein liebes Kind." Ich habe den Heiland ganz lieb gehabt. Ich wünsche bloß, dass Sie und auch Herr Kaplan einmal das Jesuskind auf den Arm nehmen könnten, das ist fein. Wenn es mal käme? Was wurden Sie dann tun? Auch so lieb nehmen und drücken? Sagen Sie mir das doch mal. Fragen Sie auch Herrn Kaplan. "Sonntag Abend. (In der Schlussandacht.) Die Mutter Gottes war da (der Schein) ich hatte gerade für meinen Beichtvater gebetet. Da sagte ich: "Liebe Mutter, ist mein Beichtvater noch krank?" "Liebling, dein Beichtvater ist etwas schlapp und gerührt." "Warum Mutter?" "Er denkt an meinen Sohn." (Das stimmte.)

 

Montags, 21. Februar 44

In der Messe. "Liebe Mutter, was macht mein Beichtvater jetzt?" "Er betet jetzt für diejenigen, die jetzt unwürdig kommunizieren. (Auch das war so.) Dann mein Kind musst du diese Nacht wieder sehr viel leiden." "Aber mein Beichtvater nicht." "Doch mein Kind dein Beichtvater und Herr Kaplan müssen auch leiden." "Segne sie liebe Mutter." "Ja mein Liebling."

21. Februar 44. Abends in der Andacht. Mein Beichtvater hatte die Andacht. Litanei wurde gesungen, ich konnte nicht mitsingen und betete deshalb. Der Schein war da, ich sprach mit der Mutter Gottes. Ich sagte: "Mutter segne jetzt meinen Beichtvater dass er wenigstens singen kann." "Ja mein Kind ich segne ihn jetzt." "Jetzt denkt er sicher wieder an deinen Sohn." "Nein, mein liebes Kind, er denkt jetzt an mich, und Herr Kaplan auch." (Auch das war so.) "Ja liebe Mutter?" "Dein Beichtvater und auch Herr Kaplan haben mich heute sehr geliebt." "Ja, liebe Mutter."

 

22. Februar 44

Heute morgen in der Messe: Ich betete und da sagte ich: "Liebe Mutter, mein Beichtvater und Herr Kaplan sollen nicht leiden." "Doch mein Kind, sie müssen noch viel leiden." "Was denn?" "Die Leiden von Herr Kaplan werden meist seelischer Art sein, und die Leiden von deinem Beichtvater werden meist körperlicher und auch seelischer Art sein." "Liebe Mutter, die Leiden sollen aber nicht so tüchtig sein." "Mein Liebling, die Leiden werden sehr schwer sein." "Liebe Mutter, hilf ihnen, dass sie es tragen können." "Mein liebes Kind, ich werde sie segnen und ihnen helfen."

Am selben Tage vor der heiligen Messe (22.2.44): "Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen und hatte tüchtige Schmerzen. Da kam das Jesuskind mit den Engelein. Es lachte so süß, ich wollte ihm entgegengehen, es winkte aber ab. Als es vor meinem Bett stand, streckte es mir die Ärmchen entgegen. Ich hob es sofort auf mein Bett und habe es ganz lieb gehabt und gedrückt. Es sagte dann: "Liebling, dein Beichtvater und Herr Kaplan müssen vorsichtiger sein in Gesprächen mit den Fremden." "Ja lieber Heiland, ich will es meinem Beichtvater sagen." (Es folgen hier noch einige Anweisungen für den Kaplan.) "Mein liebes Kind, betet viel für die Bekehrung der Sünder." "Aber lieber Heiland, sind noch so viele Sünder?" "Ja, mein liebes Kind, es sind sehr viele Menschen in der Sünde versteckt. Willst du diese Nacht leiden?" "Ja, dann gerne, ich will dir doch helfen." Es sah dabei sehr ernst aus und weinte. Das tat mir so weh, ich habe es ganz lange gedrückt und lieb gehabt. "Lieber Heiland mein Beichtvater und Herr Kaplan helfen dir auch." "Ja mein Kind, das freut mich sehr. Ich segne euch alle." Darauf segnete der Heiland und hat sich gefreut. Wir haben dann noch lange gespielt, aber fein, einmal da haben die Englein ganz tüchtig gelacht."

Grete schreibt: Am 22. Februar 1944 in der Andacht. Am Nachmittag desselben Tages, war ich bei meinem Beichtvater gewesen. Ich hatte etwas aufgeschrieben, aber nicht vollständig. Mein Beichtvater wollte, dass ich es sofort sagte und aufschrieb. Ich mochte das nicht, weil ich ihm etwas nicht sagen mochte. Aber nachher habe ich es doch getan. (Es handelte sich um die dem Beichtvater und Herrn Kaplan anzukündigenden Leiden. Sie wollte das uns noch ein paar Tage ersparen.) Als ich in die Kirche ging, war der Engel da. Er sagte zuerst nichts. Aber dann sagte er: "Kind, du bist nicht brav gewesen. (Pause) Bis heute Abend 8 Uhr musst du die Zettel bei deinem Beichtvater abgeben." Da war er verschwunden, ich hätte ihm noch so gerne etwas gesagt, aber jetzt konnte ich es nicht mehr. Als die Andacht anfing, war der Schein schon da. Ich habe den Heiland und auch die Mutter Gottes sofort um Verzeihung gebeten. Sie sagte zuerst aber nichts. Ungefähr zum Schluss beim Te Deum sagte ich: "Liebe Mutter, hilf mir doch, ich will doch wohl brav sein." "Liebling, tu’ was der Engel dir gesagt hat. Bitte deinen Beichtvater auch um Verzeihung." "Liebe Mutter, aber mein Beichtvater ist traurig, ich habe ihm weh getan." "Kind, eben war dein Beichtvater traurig, aber jetzt freut er sich schon wieder. Sei immer schön brav." "Ja, liebe Mutter, ich danke dir recht schön." "Ich segne euch mein Kind." (Grete war am Abend vor 8 Uhr noch bei mir. Sie hatte in aller Eile ihren Bericht aufgeschrieben. Sie zitterte vor Aufregung und fragte, ob es schon 8 Uhr sei. Das Erscheinen der Engel muss sie sehr beeindruckt haben.)

 

Am Morgen des 23. Februar 1944 vor der heiligen Messe. Ich hatte in der Nacht tüchtige Schmerzen und dazu war ich noch sehr traurig, aber die heilige Theresia hat mir geholfen. Aber gegen Mittag kam das Jesuskind mit den beiden Englein. Ich wagte nicht aufzuschauen, ich schämte mich sehr. Da sagte das Jesuskind: "Liebling sei jetzt nicht mehr so traurig." "Aber lieber Heiland, ich bin ganz unartig gewesen." "Ja, mein Kind, du bist nicht brav gewesen, aber ich habe dir jetzt alles verziehen." "Ja, lieber Heiland." Ich habe den Heiland dann auf den Arm genommen und zuerst ganz lange gedrückt und gestreichelt. Das Jesuskind hat mir die Backen gestreichelt. Das war so schön. Da sagte es: "Liebling, wer nach Trost und Erbarmen verlangt, komme zu mir, und bringe mir dafür seine eigenen Armseligkeiten, und ich werde sie aufnehmen, wenn sie mir mit Demut, mit Vertrauen und Liebe dargeboten werden." "O, liebes Jesuskind, ich bringe dir alle meine Schwächen und Fehler und gib mir deinen heiligen Frieden." Wir haben dann noch gespielt. Die beiden Englein haben einmal ganz tüchtig gelacht. Aber den lieben Heiland habe ich die ganze Zeit festgehalten. Einmal da taten die Engel, als ob sie mir den Heiland wegnehmen wollten. Ich wollte gerade was sagen (gegen die Englein) da hat mir der Heiland das Händchen vor den Mund gehalten. (Hier folgen einige Anweisungen des Heilands, die ich fortlasse, weil sie sich auf andere Personen beziehen.) "Aber liebes Jesuskind, du lässt meinen Beichtvater nicht so tüchtig leiden, nicht?" "Kind (Pause) dein Beichtvater und Kaplan werden nur soviel zu leiden bekommen, wie sie tragen können. Es wird aber nicht so leicht sein, aber habe nur Vertrauen, ich werde sie segnen und helfen." Dann haben wir noch lange gespielt. Dann habe ich gesagt: "Lieber Heiland, mein Beichtvater ist ganz lieb, er ist kein Lümmel, nicht lieber Heiland?" Da gab der Heiland mir einen kleinen Klaps und sagte: "Liebling, dass musst du nicht sagen." "Aber lieber Heiland, manchmal dann ärgert er mich so." "Ja mein Kind, du musst ihm auch alles sofort sagen." "Aber er darf mich nicht ärgern, nicht lieber Heiland?" "Doch mein liebes Kind, wenn du nicht schön gehorchen willst." "Das will ich wohl." Da hat das Jesuskind aber gelacht, und ich habe es ganz tüchtig festgehalten.

Soweit der schriftliche Bericht. Ich will hier noch bemerken, dass in den oben fortgelassenen Anweisungen, zum ersten Mal eine Erwähnung der früheren Ereignisse stattfindet, mit den Worten des Heilandes: "In der Zeit, als ihr meine liebe Mutter schauen durftet ..." nicht direkt dazu gehören Sachen, und Personen scheinen möglichst herausgehalten werden zu sollen.

Grete schreibt: Am Morgen des 24. Februar 44. Ich hatte zweimal versucht aufzustehen, konnte es aber nicht, die Engel haben mich jedesmal wieder ins Bett gebracht. Ich sagte: "Ich muss heute zur Beichte, mein Beichtvater ist sicher böse." "Dein Beichtvater ist nicht böse, erzähle ihm schön alles." "Ist Herr Kaplan denn böse?" "Nein, der ist auch nicht böse. Leg dich jetzt hin." Ich war etwas traurig, ich wollte so gern den Heiland empfangen. Aber da kam auch schon der Heiland und gab mir die heilige Kommunion.

 

Am Morgen des 24. Februar 44

(Vor dem eben berichteten.) Ich hatte in der Nacht tüchtige Schmerzen. Die Engel und die heilige Theresia haben mir in dieser Nacht sehr viel geholfen, denn ich hatte öfter Anfälle. Dann kam erst noch der Engel. Dann aber kam das Jesuskind. Es hatte wieder zwei Engel bei sich, die waren diesmal aber genauso groß wie das Jesuskind, es waren aber andere. Das Jesuskind lachte schon von weitem. Es kam ganz nah an mein Bett. Da habe ich es ganz schnell auf den Arm genommen und zuerst lieb gehabt. Dann habe ich gesagt: "Lieber Heiland, muss mein Beichtvater und Herr Kaplan jetzt leiden?" "Ja, mein liebes Kind, dein Beichtvater muss viel leiden, und Herr Kaplan auch." "Wer muss zuerst am meisten leiden?" "Liebling, der Kaplan. Du musst auch viel für ihn beten." "Ja, lieber Heiland, das tue ich, aber er ist doch unser Kaplan." Dann haben wir zuerst wieder etwas gespielt. Dann sagte das Jesuskind: "Liebling, du musst jetzt immer schön wieder alle 14 Tage beichten, nicht aufschieben." "O, lieber Heiland, das will ich auch wohl, aber ich kann heute nicht damit fertig werden." "Liebes Kind, dann bitte doch deinen Beichtvater, das er dir hilft." "Ja, lieber Heiland, ich werde ihm das sagen." Das Jesuskind hat mir über die Backe gestrichen, aber ganz langsam, und ganz schöne Augen hat es, die sind überall, die funkeln, ganz fein sieht das aus. Ich sagte: "Lieber Heiland, ich weiß nicht, wie ich mich manchmal ausdrücken soll." "Liebling, dein Beichtvater wird dich schon verstehen, und ich weiß doch alles, was vorgefallen ist." "Ja, lieber Heiland, will mir ganz viel Mühe geben." "Schön mein Kind, sei immer schön brav." "Ja, lieber Heiland, das will ich sein." "Dann mein Kind, wenn dein Beichtvater dich fragt, musst du ihm immer sofort anworten." "Ja, lieber Heiland." Dann hab ich etwas gesagt. Dann sagte der Heiland: "Liebes Kind, dein Beichtvater segnet dich jetzt. Dann mein Kind, gehe Sonntag wieder zu Fräulein Grote." "Ja, lieber Heiland." Ich habe es dann ganz lieb gehabt und so tüchtig gedrückt, dass ich dacht, ich hätte ihm weh getan. "Lieber Heiland, hab ich dir weh getan?" "Nein, mein Kind, aber Dienstag hast du mir weh getan." "Wodurch lieber Heiland?" "Durch deinen Ungehorsam. Dann mein Liebling, musst du die ganze Fastenzeit jeden Tag viel leiden. Bitte deinen Beichtvater um sein Gebet und seinen Segen." "Ja, lieber Heiland." Bei diesen Worten wirkte es ernst und strich mir dabei über die Backe. Wir haben dann eine ganze Zeit gespielt, aber fein. "Lieber Heiland, du sollst nicht wieder weg, du sollst bleiben, sonst nimm mich doch mit." "Liebling, ich bin doch immer bei dir, und werde dir helfen, gleich komme ich doch in dein Herz." "Lieber Heiland, aber bevor du gehst, musst du segnen." (Namen genannt.) Dann hat der Heiland gesegnet. Ich wollte es festhalten, aber es ging nicht.

Donnerstag Mittag, 24. Februar 1944. Ich hatte mich aufs Sofa gelegt, weil ich noch nicht gut konnte, da kam der Engel und sagte: "Kind, dein Beichtvater betet jetzt, dass gleich alles gut geht, bete du jetzt auch." (Auch diese Angabe des Engel stimmte, wie auch die früheren.) Nachher bei unserer Unterhaltung mochte sie wieder etwas nicht sagen, nämlich die Worte, die die Leiden für den Kaplan ankündigten. Sie wollte aus Schonung für uns das etwas hinausschieben. Sie hat es dann aber doch gesagt. Abends bekam sie dafür vom Engel eine Mahnung. Es sei noch bemerkt, dass die Engel und die heilige Theresia noch öfter, wie oben vermerkt, da gewesen sind und geholfen haben. Auch erlebte die Grete in der Kirche bei der heiligen Kommunion immer noch dasselbe, wie schon mehrfach berichtet. Sie drückte mir den Wunsch aus, der Heiland möge doch nicht so schnell bei ihr vorübergehen.

 

Grete schreibt: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (24./25. Februar 44). Gleich als ich zu Bett lag, bekam ich sofort die Schmerzen. Sie waren sofort sehr heftig. Aber die Engel kamen sofort und machten mich wie sonst fertig. Dann sah ich wieder wie sonst das Leiden des Heilandes. Es war sehr, sehr schwer. Vielleicht kam es davon, weil ich am Tage vorher so ungezogen war. (Sie meinte bei unserer Unterhaltung.) Es war furchtbar anzusehen. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kam ein Engel und die heilige Theresia, wechselten die Tücher, es waren doppel Tücher. Als ich wieder fertig war, kam die Mutter Gottes und sagte: "Kind, du bist gestern gar nicht brav gewesen." "Liebe Mutter, ist das jetzt wieder gut, ich will lieb sein, mein Beichtvater hat mir schon verziehen." "Kind, es ist alles wieder gut, sei Sonntag aber schön brav." "Ja liebe Mutter, aber gib uns den Segen." "Ja, liebes Kind, ich werde euch segnen." Ich hatte dann bis zum Morgen tüchtige Schmerzen. Gegen Morgen kamen die Engel und machten mich fertig. Als ich aufstehen musste, hat die heilige Theresia mir geholfen. Am Tage in der Bäckerei haben die Engel mir geholfen. Nachmittags konnte ich aber nicht mehr viel. Abends bin ich schon früh ins Bett gegangen. Die Schmerzen wurden sofort heftiger. Die Engel machten mich wie sonst fertig, dann sah ich wieder das Leiden des Heilandes, es war wieder sehr schwer. Dann sah ich wieder das Fegefeuer, es war wie sonst. In dieser Nacht war aber meine Zunge ganz dick, ich konnte sie fast nicht bewegen. Es war in dieser Nacht wieder nichts besonderes. Morgens hat die heilige Theresia mir wieder geholfen, am Tage aber die Engel. Mittags in der Bäckerei sagte der Heiland: "Kind, diese Nacht musst du wieder viel leiden, bitte aber deinen Beichtvater, dass er dich segnet." "Ja, lieber Heiland." Nachmittags war ich zur Beichte, ich hatte vergessen es ihm zu sagen. Ich war traurig und betete. Da sagte der Heiland: "Liebes Kind, es ist nicht schlimm, wenn du etwas vergisst, aber wenn du deinem Beichtvater etwas verschweigst, das ist schlimm. Wenn du etwas vergessen hast, dann sag’ das deinem Beichtvater, er wird dir das nicht übel nehmen."

 

Samstag auf Sonntag, 26./27. Februar 44

Es war sehr schlimm, ich fühlte mich ganz verlassen. Gegen Morgen kam die heilige Theresia und hat mir beim Ankleiden geholfen.

 

Sonntag, 27. Februar 1944, mittags, ich hatte mich aufs Sofa gelegt. Da kam der Heiland und sagte: "Liebes Kind, dein Beichtvater und Herr Kaplan haben mich heute ganz besonders geliebt." Ja, lieber Heiland, das freut mich." "Liebling, sage immer schön deinem Beichtvater wenn du leiden musst, dann kann er dich segnen und für dich beten." "Ja, lieber Heiland." "Dann mein Kind frage deinen Beichtvater, ob du heute kommen darfst." "Ja lieber Heiland, ich frage ihn."

 

Am 29. Februar 44, morgens. Am Montag (28. Februar 44) war ich auch nicht zur heiligen Messe gewesen, aber der Heiland hat mir die heilige Kommunion gebracht. Nun wollte ich heute Morgen gerne zur Kirche, ich bin zweimal aufgestanden, habe aber jedesmal schlapp gemacht. Die heilige Theresia hat mir aber geholfen. Ich war sehr traurig, da kam das Jesuskind, es strahlte übers ganze Gesicht und streckte die Ärmchen aus. Es kam sofort ganz nah an mich heran, ich durfte es sofort auf den Arm nehmen und es ganz lieb nehmen. Es waren die beiden kleinen Engel wieder bei ihm, die sind auch viel lieber (wie die früheren) die lassen mich immer ganz allein mit dem Heiland spielen. Da sagte der Heiland: "Liebling sei nicht traurig, ich bin doch immer bei dir, und jetzt segnet dein Beichtvater dich auch." "Ja, lieber Heiland, ich kann das nicht wieder gut machen, segne du meinem Beichtvater." "Liebling, ich werde deinen Beichtvater und auch Herrn Kaplan für alles belohnen und segnen." Ich war so glücklich und habe das Jesuskind so ganz tüchtig gedrückt, so tüchtig habe ich es noch nie gemacht. Ich hatte Angst, dass ich den Heiland so weh getan hätte, deshalb sagte ich, indem ich es streichelte: "Lieber Heiland, ich wollte dich nicht weh tun, habe ich dich tüchtig weh getan?" Da lachte das Jesuskind und hatte mich lieb und sagte: "Liebes Kind, du hast mir jetzt nicht weh getan, aber wenn du ungehorsam bist, dann tust du mir weh." "Lieber Heiland, ich will auch immer brav sein und meinem Beichtvater immer gehorchen." "Ja, mein liebes Kind, sei immer schön brav, ich und auch dein Beichtvater, wir werden dir helfen." "O, lieber Heiland, ich danke dir." Dann sagte der Heiland: "Liebes Kind, wenn du kannst dann hole dir jetzt jeden Sonntag auch von Herrn Kaplan den Segen." "Lieber Heiland, jetzt immer?" "Nein mein Kind, nur während der Fastenzeit, denn deine Leiden werden sehr schwer werden. Dann frage deinen Beichtvater, ob du jeden Tag den Kreuzweg beten darfst." "Och lieber Heiland, das will er wohl haben." "Liebling, frage ihn erst, ohne seine Erlaubnis darfst du es nicht." "Lieber Heiland, wenn ich abends so einigermaßen gut zufrieden bin?" "Liebling, frage deinen Beichtvater, jetzt betet er für dich." "Ja, lieber Heiland, segne ihn (andere Namen genannt)." Der Heiland hat dann gesegnet. Als wir wieder etwas gespielt hatten, sagte der Heiland: "Kind, gehe Sonntag wieder zu Fräulein Grote. Du sollst dich dort ruhig wieder hinlegen." (Sie hatte das vorigen Sonntag auf Anweisung getan, war dann, wie sie schon gefürchtet hatte, sofort eingeschlafen, wurde aber bald durch einen quälenden Husten geweckt. Nun fürchtet sie zur Last zu fallen.) "Lieber Heiland, aber immer nicht." "Liebling, du sollst dich sonntags doch etwas erholen." "Lieber Heiland, wann kommst du wieder?" (Darauf bekam sie keine Antwort. Sie hat dann mit dem Heiland etwas gespielt und in der Hoffnung, der Heiland habe ihre neugierige Frage wohl inzwischen vergessen, versuchte sie es mit der folgenden Frage:) "Lieber Heiland, wann sagst du mir denn wieder so was Feines?" Da lachte es und gab mir einen kleinen Klaps. "Sonntag komme ich wieder." Dann haben wir noch so gelacht. (Sie bemerkte mir dazu, dass sie ganz vergessen habe, dass der Heiland ja auch ihre Gedanken bemerke.)

 

Grete schreibt: Am 29. Februar 44, mittags: Ich hatte heftige Schmerzen als ich aus der Bäckerei kam und hatte mich deshalb so aufs Bett gelegt. Da kam der Heiland und sagte (hier ist der Schein gemeint): "Liebling bete jetzt für deinen Beichtvater." Ich habe dann sofort gebetet, dann sagte der Heiland weiter: "Dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt." "O, lieber Heiland, das freut mich." "Liebling, wenn du noch nicht alles aufgeschrieben hast, dann sage es deinem Beichtvater, er nimmt dir das nicht übel." (Sie kann gar nicht alles mehr aufschreiben und braucht es auch nicht. So schreibt sie nicht jede Engelerscheinung auf, auch nicht die regelmäßigen Erlebnisse in der Kirche und wenn sie die "Beschauung" erlebt.)

 

In der Nacht vom 29. Februar/1. März 1944

Ich hatte in der Nacht heftige Schmerzen, da auf einmal kam ein Engel, es war aber ein ganz anderer. Er sagte: "Kind, bete jetzt für deinen Beichtvater." Der Engel kniete sich sofort nieder. Ich betete ganz tüchtig, was ich so dachte, dann haben wir zusammen gebetet. Als der Engel wieder weg war, da kam der Heiland. Er sagte zuerst noch etwas für mich. (Ermahnungen) Dann sagte er: "Liebling, gehe Sonntag wieder nach Fräulein Grote." "Ja, lieber Heiland. Aber lieber Heiland, dann wollte ich doch gerne Donnerstag zur Kirche." "Ja, mein liebes Kind, Donnerstag wirst du wieder zur Kirche gehen können." "O, lieber Heiland, ich danke dir." (Donnerstag war der erste Tag, an dem sie in der Woche zur Kirche gehen konnte, sonst war sie zu schwach.)

 

Donnerstag, 2. März 44

Ich war in der Bäckerei und hatte mich auf die Mehlsäcke gesetzt. Ich betete gerade, da kam der Heiland und sagte: "Liebes Kind. Diese Nacht wird es sehr schwer werden, gehe zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen." "Ja, lieber Heiland. Du aber segne meinen Beichtvater und Herrn Kaplan." "Ja, liebes Kind, ich werde sie segnen." (Abends hat sie sich den Segen geholt. Sie zitterte wieder ziemlich, wegen eines Erlebnisses, das sie kurz vorher in der heiligen Stunde gehabt hatte und das im folgendem berichtet wird.)

Grete schreibt: Donnerstag (2. März 1944). Abend. Es war unter der heiligen Stunde. Die Mutter Gottes war sofort da. (Der Schein.) Als ich eine Zeitlang gekniet hatte, wurde ich sehr schlapp. Da sagte der Engel: "Kind setze dich hin." Ich habe mich dann sofort gesetzt. Nachher habe ich wieder gekniet. Da sagte die Mutter Gottes: "Liebling bete jetzt für deinen Beichtvater." Ich habe dann gebetet (unter anderem auch um den Segen.) "Ja liebes Kind, ich segne jetzt deinen Beichtvater." (Der Beichtvater kniete der Grete unsichtbar auf der Orgelempore.) Dann sagte der Engel: "Setze dich jetzt hin." Dieses sagte er zweimal. (Grete setzte sich aber nicht.) Da sagte die Mutter Gottes: "Liebling, Liebling, du musst dem Engel schön gehorchen." Ich habe dann der Mutter Gottes noch vieles gesagt. "Ich segne dich mein liebes Kind."

 

Donnerstag auf Freitag (2./3. März 44). Ich lag noch keine viertel Stunde im Bett, als auch schon die Schmerzen anfingen. Die Engel machten mich sofort fertig. Dann sah ich das Leiden des Heilandes. Es war wieder sehr schwer, aber nicht so tüchtig, wie vorige Woche. Meine Schmerzen waren sehr schlimm. Einmal habe ich laut geweint. Da kam der Engel. Er sagte: "Kind sei tapfer." Da kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling sei tapfer, ich werde dir helfen." "O, liebe Mutter ich danke dir." Gegen Morgen kamen zuerst die Engel und machten mich fertig, dann kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. In der Bäckerei haben die Engel mir geholfen, aber ganz viel. Mittags hatte ich mich aufs Sofa gelegt. Da kam der Engel und wir haben dann zusammen gebetet. Abends bin ich schon früh ins Bett gegangen. Es war genau wie am Tage vorher. Nach dem Leiden des Heilandes, sah ich die Hölle. Es ist etwas furchtbares das Schreien, und man kann die doch nicht helfen. Aber die bösen Menschen haben den lieben Heiland ja auch ganz tüchtig beleidigt. Dann kam der Heiland und sagte: "Liebling, du musst dem Engel schön gehorchen." "Ja lieber Heiland." "Schön mein Kind, sei immer schön brav." Gegen Morgen kam die heilige Theresia und half mir wieder beim Ankleiden, wie nachher in der Bäckerei.

 

Sonntag Morgen, 5. März 1944

Ich hatte etwas gebetet. Da kam das Jesuskind mit den beiden kleinen Englein. Es kam sofort ganz Nahe an mich heran und ich wollte es gerade auf den Arm nehmen, da dachte ich, sag es ihm vorher aber noch. Ich sagte: "Lieber Heiland, ich bin gegen den Engel ungehorsam gewesen, darf ich dich auf den Arm nehmen?" "Ja mein liebes Kind, ich habe dir alles verziehen, aber jetzt musst du dem Engel immer schön gehorchen." "Ja lieber Heiland." Ich habe es dann ganz schnell auf den Arm genommen und habe es ganz lieb gedrückt. "Aber lieber Heiland gleich gehst aber mit zur Kirche, zum Beichtvater und Fräulein Grote und Kaplan, und dann spielen wir alle zusammen und dann habe ich auch sofort drei Zeugen und alle drei haben dich gleich lieb." "Liebling, ich komme doch gleich in euer Herz." "Ja lieber Heiland, ist auch gut." – Dann haben wir zuerst noch ein bißchen gespielt, dann sagte der Heiland: "Liebling, du machst mir eine große Freude, wenn du deinem Beichtvater immer alles so schön erzählst." "Aber lieber Heiland, ich schreibe ja alles auf." "Liebling, es wäre mir sehr lieb, wenn du deinem Beichtvater möglichst alles erzählst." "Lieber Heiland, mein Beichtvater will gar nicht im Himmel mit uns verstecken spielen, das ist gar nicht lieb, nicht lieber Heiland?" (Sie stellte noch die Frage, ob der Beichtvater in den Himmel komme.) Da gab der Heiland mir einen Klaps (und sagte ihr, sie solle nicht solche neugierigen Fragen stellen.) "Liebling, ich weiß doch alles, auch eure geheimsten Gedanken." "Lieber Heiland, du bist nicht böse, dass ich das gesagt habe?" "Nein, mein Liebling." Da haben wir uns ganz lieb gehabt. "Lieber Heiland, du musst mir ja noch was Feines erzählen?" "Ja mein Liebling. Es ist mein Wunsch, dass die Herzen sich von den heilbringenden Gedanken meines Leidens so durchdringen lassen, wie ein Stoff, den man mit Öl übergossen hat, von diesem ganz durchtränkt ist. Es ist das keine Verpflichtung, aber eine Einladung der göttlichen Liebe. Man würde mir Freude machen, wenn man wenigstens einmal täglich über mein Leiden nachdächte." "Ja, lieber Heiland, das will ich tun." "Schön mein liebes Kind." "Lieber Heiland, jetzt segne alle." (Namen) Der Heiland hat dann gesegnet. Auf einmal war er aus meinem Arm heraus und ging mit den Engeln weg.

Zum besseren Verständnis des Vorhergehenden und Folgenden sei bemerkt, Grete wollte gern wissen, ob ihr Beichtvater in den Himmel kommt. Da sie auf die entsprechende Frage keine Antwort erhielt, versuchte sie es mit einem Umweg, indem sie sagte, dass ihr Beichtvater im Himmel nicht spielen wolle. Sie dachte auf diese Weise indirekt zum Ziele zu kommen. Dafür dann der "Klaps" und die folgenden Worte. Nun meinte sie wieder irrigerweise, dass ich mich über dieses Vorkommnis betrüben würde und konnte nur sehr schwer bewogen werden, es zu erzählen. Daher die im folgenden erwähnten Schwierigkeiten.

Es folgt nun wieder der schriftliche Bericht der Grete: Sonntag Abend 5. März 1944. Ich war Sonntag (5.3.) sehr ungezogen gewesen. Das tat mir nachher so leid. Als ich zu Hause kam hatte ich einen Anfall. Der Engel half mir aber sofort dabei. Dann sagte er: "Kind, du musst dich nicht so aufregen." "Nein, lieber Engel das will ich auch nicht." "Dann musst du deinen Beichtvater erst fragen, ob du morgen Abend kommen darfst, ihn um Verzeihung bitten, und fragen, ob du wieder zur Gruppe darfst." "Ja, ich werde meinen Beichtvater fragen." "Du musst ihm aber noch einmal alles schön erzählen." "Was denn?" "Das was du Sonntag nicht sagen mochtest. Auch Herr Kaplan sollst du morgen Abend fragen, ob du zur Gruppe darfst und ihn auch um den Segen bitten."

 

In der Nacht vom 5./6. März hatte ich tüchtige Schmerzen, der Engel und auch die heilige Theresia haben mir geholfen. Morgens kam wieder der andere Engel (wie in der Nacht 29. Februar/1. März) und sagte: "Bete jetzt für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet. Nachher kam der Heiland und brachte mir die heilige Kommunion. Montag Vormittag hat der Engel mir geholfen. Nachmittags hatte ich mich aufs Sofa gelegt. Da kam das Jesuskind. Es war sehr ernst. Ich durfte es nicht anfassen. Als ich es anfassen wollte, ging es zurück. Dann sagte es: "Kind, du hast deinem Beichtvater gestern weh getan." "Lieber Heiland verzeih mir ich will mir ja Mühe geben, aber darf ich dich einmal lieb haben?" "Liebling du musst erst wieder brav sein und deinem Beichtvater schön gehorchen." "Ja lieber Heiland, das will ich auch."

 

Montag Abend (6. März 44) in der Andacht sagte mir die Mutter Gottes: "Kind bete du jetzt auch, dein Beichtvater betet jetzt auch, dass gleich alles gut geht." "Ja liebe Mutter segne meinen Beichtvater." "Ja mein Liebling." Abends bei meinem Beichtvater war ich noch nicht so wie es sein musste. (Sie war ärgerlich über ihren Schutzengel, das ist der Engel der zuerst zu ihr gekommen ist, weil er ihr zu streng ist. Nun hatte sie am Tage vorher, als er ihr bei einem Anfall half, versucht ihn lieb zu haben, um sich mit ihm zu versöhnen. Der Engel war aber zurückgewichen und sagte: "Du sollst gehorsam sein." (Das heißt wegen der Worte, die sie über den Engel gesagt habe. Ich erklärte ihr nun, dass sie nicht die rechte Einstellung zu ihrem Engel hätte. Sie müsse ihm gerade dafür dankbar sein, dass er sie auf ihre Fehler aufmerksam mache und sie auch über das Gefühlsmäßige hinauszuheben suche. Diese Erklärung war ihr nicht so ganz recht, wenn sie auch nichts erwiderte.) Als ich zu Hause war, kam der Engel und sagte: "Kind, du musst deinen Beichtvater morgen wieder um Verzeihung bitten, zuerst musst du aber fragen, ob du kommen darfst." "Ja das will ich tun, sei mir deshalb aber nicht böse."

 

In der Nacht von Dienstag (7. März) auf Mittwoch haben die Engel mir wieder geholfen. Morgens aber kam der andere Engel. Er sagte: "Komm Kind wir wollen jetzt für deinen Beichtvater beten." Wir haben dann zuerst gebetet. Dann habe ich gefragt: "Wer bist du denn?" Da lachte der Engel und sagte: "Ich bin der Schutzengel deines Beichtvaters." "Du darfst meinen Beichtvater aber nicht ganz allein lassen." "Kind dein Schutzengel ist jetzt bei ihm." (Als ich in dem Bericht über den 1. März 44 zum ersten Mal von dem anderen Engel hörte, meinte ich, dass ich meinen Schutzengel gebeten hätte der Grete zu helfen. Ich konnte mich aber auf den Zeitpunkt nicht mehr besinnen. Am 6. März hatte ich, als ich früh erwachte, wieder eine gleiche Bitte an meinen Schutzengel gerichtet und fand daher indem was Grete über den anderen Engel berichtete eine Bestätigung meiner Vermutung, die ich der Grete übrigens erst am 6., abends mitteilte.) Dann hat der Engel mir noch geholfen, nachher war meiner wieder da. Als ich mittags aus der Bäckerei kam, ging ich nach oben. Da kam der Heiland und sagte: "Liebling, dein Beichtvater hat mich heute ganz besonders geliebt." "Ja lieber Heiland, das ist fein." "Du musst deinem Beichtvater alles sagen, was du auf dem Herzen hast." "Ja, lieber Heiland das will ich tun." Im Laufe des Nachmittages war der Engel da und sagte: "Kind bete jetzt für den Kaplan." Ich habe dann gebetet. Gegen Abend kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling morgen wirst du zur Kirche gehen können." "O, liebe Mutter ich danke dir, segne meinen Beichtvater und Kaplan." "Ja mein liebes Kind, bete dass heute Abend alles gut geht." (Nachzutragen wäre noch, dass der Engel in der letzten heiligen Stunde der Grete eine Ohrfeige gab, weil sie lachte, als sie einen kleinen Jungen vor sich lachen sah. In der Fastenandacht am Sonntag den 5. März war die Mutter Gottes da. Grete sagte: "Segne meinen Beichtvater, dass er nicht stecken bleibt." Die Mutter Gottes segnete dann, das heißt, sie sagte, dass sie segnete.) (Dienstag Abend hat die heilige Theresia die Grete zum Pfarrhaus gebracht und zurück, nachdem sie das vorher versprochen hatte.)

 

Mittwoch morgens (8. März 44) in der heiligen Messe. Ich war zum Seelenamt, sofort war die Mutter Gottes da. Ich habe ihr dann erst noch etwas gesagt. Dann nachher bei der heiligen Wandlung sah ich die blutende Hostie. Da sagte die Mutter Gottes: "Liebling (Pause) du und auch dein Beichtvater ihr werdet jetzt noch mehr leiden müssen." "Aber liebe Mutter du hilfst uns doch, nicht liebe Mutter?" "Ja, mein Liebling, ich werde euch helfen und segnen." "Liebe Mutter, ich danke dir, ich will auch immer lieb sein." "Kind, sei tapfer, deine Leiden werden aber sehr schwer werden." "Liebe Mutter, schwerer als mein Beichtvater?" "Ja, mein Liebling." Ich habe dann noch gebetet. Mittwoch Nachmittag ich war nach Dörpen mit dem Rade, ich fuhr etwas schnell, da gab der Engel mir eine Ermahnung. Als ich weiter fuhr ungefähr bei Wübbel da fing die Flak an zu schießen, (ein feindliches Flugzeug flog im Tiefflug unmittelbar hinter ihr über die Straße und wurde von der Heeder und Dörper Flak beschossen) ich wusste nicht was ich machen sollte, da kam der Engel und schob mich ganz tüchtig an bis Sch. (Das nächste Haus.) Da bin ich dann abgestiegen. Ich hatte dann einen Anfall, da waren zwei Engel da und haben mir geholfen. Der eine sagte: "Kind rege dich jetzt nicht mehr auf es ist ja jetzt alles vorbei." Beide Engel brachten mich nach Hause.

Mittwoch Abend 8. März 44. Ich hatte etwas für meine Schwester aufgeschrieben und hatte deshalb keine Zeit mehr die Sachen für mich aufzuschreiben und habe dann im Bett weiter geschrieben. Da kam der Engel und sagte: "Kind, du musst zuerst das andere aufschreiben, dann darfst du deiner Schwester helfen, aber nichts aufschreiben, das muss sie selber machen." "Aber wenn ich morgen noch nicht alles aufgeschrieben habe." "Dein Beichtvater wird nicht schimpfen."

 

Mittwoch/Donnerstag Nacht (8./9. März 44). Ich hatte noch man höchstens 1/2 Stunde gelegen, als auch schon die Schmerzen da waren. Ich hatte eine ganze Zeit gelegen, da kam der Heiland und sagte: "Liebling, wenn dein Beichtvater bei dir ist, dann musst du sofort alles schön sagen und nicht bis zuletzt damit warten." "Mein lieber Heiland, aber du weißt doch warum." "Ja, mein liebes Kind, sage das nur deinem Beichtvater er wird dir das nicht übel nehmen." (Der Grund ist, dass sie niemand etwas unangenehmes sagen mag und auch, dass sie die Unterredung gern hinauszieht, weil sie Angst hat vor dem Alleinsein mit ihren Schmerzen, die ja bald nach der Unterredung beginnen.) "Ja lieber Heiland segne meinen Beichtvater und Kaplan." "Ja mein liebes Kind, ich werde sie segnen."

 

Morgens (9. März 44) war der andere Engel da, wir haben zusammen gebetet. Die heilige Theresia hat mir nachher geholfen. Mittags kam der Engel, ich sagte: "Lieber Engel, ich sage nie wieder an meinen Beichtvater." "Kind, das freut mich, das darfst du auch nie wieder." (Auf ihre Frage hatte ich gesagt, ich sei nicht sehr traurig gewesen. Sie bezweifelte meine Worte und meinte, ich hätte über ihr Verhalten geweint.) Nachmittags (Donnerstag 9. März 44) war mein Beichtvater bei mir, ich war gar nicht brav. Als er weg war kam der Engel und sagte: "Kind du bist wieder nicht brav gewesen." "Mein lieber Engel, aber schimpf nur, ich hab’s verdient, aber ich mach’s besser." "Schön mein Kind, ich werde dir helfen."

 

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (9./10. März 44). Ich lag noch man kurze Zeit zu Bett als auch schon die Schmerzen anfingen. Die Engel kamen sofort und machten mich wie sonst fertig. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war sehr schwer, aber wie sonst. Nachher kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebes Kind du bist gar nicht brav gewesen." "Liebe Mutter ich will’s jetzt aber immer sein." "Liebling sei nächstes Mal aber schön brav." "Liebe Mutter gib uns den Segen, ich kann nicht mehr." "Liebling ich werde dir helfen." Gegen Morgen kam der andere Engel. Er hat mir geholfen. Dann haben wir zusammen gebetet. Nachher kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. In der Bäckerei haben die Engel mir geholfen. Meine Schmerzen waren am Tage auch sehr schwer. Mittags kam der Engel und sagte: "Kind wir wollen jetzt für deinen Beichtvater beten." Wir haben dann zusammen gebetet. Abends bin ich dann schon früh zu Bett gegangen, weil ich nicht mehr konnte. Sofort wurde die Schmerzen heftiger, die Engel machten mich sofort wieder fertig. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war wieder sehr schwer. Dann kam der Heiland und sagte: "Liebling, du musst deinem Beichtvater immer schön alles sagen, auch wenn du die Beschauung gehabt hast." "Ja, lieber Heiland, segne alle (Namen)" "Ja, mein liebes Kind." Danach sah ich die Hölle. Gegen Morgen kamen die Engel wieder und machten mich fertig. Dann kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. In der Bäckerei haben die Engel mir geholfen.

Samstag mittags kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling du wirst diese Nacht wieder sehr viel leiden müssen. Bitte deinen Beichtvater gleich (in der Beichte), dass er dir heute Abend den Segen gibt." "Ja liebe Mutter das werde ich tun."

 

In der Nacht von Samstag (11. März 44) auf Sonntag hatte ich heftige Schmerzen. Die Schmerzen waren aber anders als sonst. (Hauptsächlich an Mund und Zunge.) Sonntag, den 12. März morgens habe ich zweimal versucht mich anzukleiden, aber es ging nicht. Ich war etwas niedergeschlagen, denn ich wollte so gerne zur heiligen Kommunion. Da kam der Heiland und brachte mir die heilige Kommunion. Ich war sehr froh und war dann auch gar nicht mehr traurig. Ich hatte eine ganze Zeit gebetet, da kam das Jesuskind mit den beiden Englein. Es hatte die Ärmchen ausgestreckt. Ich sagte: "Lieber Heiland, ich habe gestern gebeichtet, darf ich dich jetzt einmal lieb haben, einmal bloß?" Da kam es ganz nahe an mein Bett. Ich habe es ganz schnell auf den Arm genommen, die Englein haben mitgeholfen. Als ich es auf dem Arm hatte habe ich es zuerst ganz lieb gehabt, ganz lange. Dann sagte ich: "Lieber Heiland, ich möchte so gern heute was tun, (Bußübungen) aber mein Beichtvater will’s nicht haben." "Liebling, frage deinen Beichtvater, ob du heute kommen darfst, und dann gehst du schön hin und erzählst ihm alles schön. Sei heute mal wieder ganz lieb und brav, dann freue ich mich und auch dein Beichtvater freut sich dann." "Ja lieber Heiland, ich will heute auch ganz brav sein, hilf du meinem Beichtvater, er soll ja leiden." "Ja mein liebes Kind, ich werde allen meinen Lieblingen helfen. Dann gehe heute wieder etwas zu Fräulein Grote" "Ja lieber Heiland, aber wann sagst du mir wieder was Feines." "Liebling, wenn du heute schön brav bist, werde ich bald wieder kommen." "Lieber Heiland, segne alle." (Namen) Darauf hat der Heiland gesegnet. Wir haben dann noch lange gesprochen. Als er weg ging sagte er: "Sei jetzt schön brav." Soweit der schriftliche Bericht der Grete. Sie war dann im Hochamt. Sie sah wieder die blutige Hostie und den Schein. Sie bat die Mutter Gottes um Segen für den Beichtvater und Kaplan. Die Mutter Gottes versprach den Segen. Nachmittags beim Kreuzweg war der Schein da. Grete sagte der Mutter Gottes: "Hilf meinem Beichtvater, er klüngelt." (Sie war müde.) Die Mutter Gottes verwies ihr diese Worte und forderte sie auf, sich hinzusetzen, was sie aber nicht recht tun mochte, weil sie fürchtete, aufzufallen.

 

Grete schreibt: Sonntag, den 12. März 44

Im Hochamt war die Mutter Gottes. (Der Schein.) Ich sagte: "Liebe Mutter segne jetzt Herrn Kaplan dass er gut predigt." "Ja mein liebes Kind." Mittags hatte ich mich aufs Sofa gelegt ich hatte heftige Schmerzen und weinte. Da kam der Schutzengel meines Beichtvaters und sagte: "Kind weine jetzt nicht mehr, wir wollen jetzt beten für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet. Kurze Zeit darauf, ich wollte gerade zur Andacht gehen, da kam der Heiland und sagte: "Liebling dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt." Nachmittags in der Andacht wurde der Kreuzweg gebetet. (Nach der Fastenpredigt.) Ich war sehr schlapp und es wurde mir zu lang. Da sagte ich zur Mutter Gottes (Der Schein war da): "Liebe Mutter mein Beichtvater der ist so langsam." "Liebes Kind setze dich doch jetzt hin und bete für deinen Beichtvater. Er ist jetzt etwas unandächtig." "Ja liebe Mutter segne ihn." "Ja mein Kind." (Sie mochte sich nicht hinsetzen.) "Kind, setze dich. (Pause) Gleich musst du deinen Beichtvater um eine Buße bitten." Nachmittags war ich bei meinen Beichtvater ich war wieder sehr ungezogen. (Sie mochte nicht berichten von der blutigen Hostie, tat es aber dann schließlich doch.) Als ich zu Hause kam sagte der Engel meines Beichtvaters: "Kind schäme dich, dass du nicht mal der lieben Gottesmutter gehorchst." "Ich will ja jetzt gehorchen." "Kind, bitte deinen Beichtvater um Verzeihung." "Ja das tue ich." Dann bin ich zu Fräulein Grote gegangen. Ich konnte nicht schlafen. Da machte Fräulein Grote das Licht aus. Dann kam der Schutzengel meines Beichtvaters, setzte sich und sagte: "Kind schlafe jetzt etwas." Er ist dann bei mir geblieben.

 

In der Nacht vom 12. auf 13.3.44 war ich sehr leidend. Die Engel waren auch mehrmals da. Gegen Morgen kam der Heiland und sagte: "Kind du bist gestern gar nicht brav gewesen. Bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und frage ihn, ob du morgen Abend kommen darfst?" "Ja lieber Heiland, verzeih mir aber." "Ja, mein Kind, wenn du morgen bei deinem Beichtvater bist, dann sollst du ihm alles schön erzählen, sprich dich doch aus." "Lieber Heiland, jetzt kann ich das nicht, ich habe ihm ja weh getan." "Liebling, sprich dich aus, damit sich nichts bei dir festsetzt." "Aber lieber Heiland, er begreift mich nicht." "Kind er versteht dich schon, sei offen und erzähle ihm alles. Dann sage ihm, dass er dir noch eine Buße mehr auferlegt. Wenn du morgen schön brav bist, dann komme ich bald wieder." "Aber lieber Heiland, ich mag nicht hingehen." "Liebling, du brauchst keine Angst haben, dein Beichtvater wird dich schon nicht allein lassen, er wird dir auch jetzt helfen." "Segne ihn lieber Heiland." "Ja mein liebes Kind, das werde ich tun."

 

Montag Morgen (13. März 1944) hat mich der Schutzengel meines Beichtvaters zur Messe gebracht. Am Tage waren öfters die Engel da und haben mir geholfen. Abends in der Andacht hat der Schutzengel meines Beichtvaters die ganze Zeit neben mir gekniet. (Sie musste als Buße während der ganzen Andacht sitzen.) Die Mutter Gottes war auch da, sie sagte: "Liebling, bete jetzt für deinen Beichtvater." "Ja, liebe Mutter segne ihn." "Ja, mein liebes Kind. Bitte auch gleich Herrn Kaplan um den Segen, dann sollst du abends in der Andacht nicht mehr hinten sitzen." Als die Andacht aus war sagte der Engel: "Kind jetzt bist du brav gewesen." In der Nacht waren die Engel da, gegen Morgen kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden.

 

Dienstag Mittag (14. März 1944) war der Heiland da und sagte: "Liebling du sollst Fräulein Grote heute Abend noch sagen, dass der Engel Sonntag da war." "Lieber Heiland, das mag ich nicht tun, segne Fräulein Grote." "Ja mein Kind." "Lieber Heiland, muss ich ihr dies auch sagen?" "Ja mein Kind, und deinem Beichtvater erzählst du genau wie deine Schmerzen sind." "Ja lieber Heiland segne ihn." "Ja mein liebes Kind." Dienstag Abend war ich bei meinem Beichtvater. Ich war gar nicht brav. Als ich zu Hause war, war ich traurig und zitterte etwas, kurze Zeit später hatte ich einen Anfall, da kam der Schutzengel meines Beichtvaters und hat geholfen, er hat aber nichts gesagt. (Ihre Schwierigkeiten kommen fast immer daher, dass sie ihre Erlebnisse verbergen möchte. Es ist also ganz abwegig zu meinen, sie möchte damit sich hervortun. Sie würde am liebsten alles für sich behalten.) Ich konnte nachts nicht schlafen. (14./15. März 44) Da kam der Heiland und sagte: "Kind du bist wieder nicht brav gewesen, bitte deinen Beichtvater um Verzeihung, und sage ihm, dass er dir noch eine Buße auflegt." "Ja lieber Heiland, segne ihn." "Ja mein liebes Kind."

 

Morgens, 15.3.44, und auch Vormittags haben die Engel mir geholfen. Der Engel hat mich morgens zur Pastorat gebracht, ich musste Grün holen. (Für einen Kranz, ihr Onkel ist gestorben.) Unterwegs sagte der Engel meines Beichtvaters: "Dein Beichtvater hat gestern Abend geweint." Als ich bei meinem Beichtvater war hatte ich etwas Bluthusten, ich hatte das nicht meinem Beichtvater gesagt. Als ich wegging hatte ich einen heftigen Anfall. Der Engel hat mir geholfen und mich nach Hause gebracht. Zu Hause als ich oben war sagte mir der Heiland: "Kind du hast deinem Beichtvater wieder nicht gesagt, dass du krank warst. Es ist mein Wunsch, dass dein Beichtvater morgen zur Strafe nicht zu dir kommt. Wenn dein Beichtvater dir eine andere Buße geben will, darf er es tun, es ist mir aber lieber, wenn du mir dieses Opfer bringst." "Aber lieber Heiland, bloß dass ich das nicht gesagt habe?" "Nein auch für den Ungehorsam. Du darfst aber morgen Abend zu ihm gehen und mit ihm sprechen, damit du die Leiden in den kommenden Tagen besser tragen kannst." "Lieber Heiland, darf ich das von Fatima lesen?" "Nein liebes Kind." (Die Frage hatte ich veranlasst, da ich eine authentische Darstellung über Fatima zugeschickt bekommen hatte.) "Segne meinen Beichtvater und Herr Kaplan." "Ja mein liebes Kind."

Grete schreibt: Mittwoch abends, 15. März 44. Ich hatte meinem Beichtvater Nachricht gegeben, dass er am Donnerstag nicht kommen dürfte. (Wir hatten uns vorgenommen, das Opfer zu bringen, wie der Heiland es gewünscht hatte.) Als ich nach Hause ging war der Engel da, er hat mich nach Hause gebracht. In der Nacht war ich etwas traurig da kam der Engel und sagte: "Kind, sei nicht mehr traurig, wir wollen jetzt etwas beten." "Ja, lieber Engel." "Aber auch für deinen Beichtvater" "Ja ganz tüchtig."

 

Morgens (16. März 44) hat der Engel mich zur Kirche gebracht. Auch am Tage waren die Engel da. Mittags war ich oben, und kleidete mich um. Da kam der Heiland und sagte: "Liebes Kind du hast mir heute viel Freude gemacht." "Ja lieber Heiland mein Beichtvater auch?" "Ja mein Liebling, wenn du heute Abend bei deinem Beichtvater kommst, dann sollt ihr erst um den Segen bitten, ich werde euch dann segnen." "Ich danke dir lieber Heiland." Am Morgen hatte ich die blutende Hostie gesehen. Die Mutter Gottes hatte mir noch nichts gesagt. (Der Schein war zu gleicher Zeit da.) Als der Heiland gegen Abend kam habe ich ihn deshalb gefragt: "Lieber Heiland muss ich noch mehr leiden?" "Ja mein liebes Kind, du wirst morgen besonders viel leiden müssen, aber auch dein Beichtvater muss mehr leiden." "Lieber Heiland segne uns." "Ja mein liebes Kind, dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt." Abends ging ich zur Andacht. Als ich eine Zeit lang gekniet hatte sagte der Engel meines Beichtvaters: "Kind setze dich jetzt hin." Ich habe noch einen Augenblick gezögert, da fasste der Engel am Arm und sagte: "Setze dich jetzt hin." Ich habe mich dann hingesetzt. Da sagte der Engel: "Dein Beichtvater ist jetzt etwas unandächtig, bete jetzt für ihn." "Ja lieber Engel."

Abends (Donnerstag, 16. März 44) war ich bei meinem Beichtvater. Als ich nach Hause ging, brachte mich der Engel nach Hause. Abends bin ich schon ziemlich früh zu Bett gegangen. Ich hatte gerade gebetet, da kamen auch schon die Engel und machten mich wie sonst fertig. Dann sah ich auch sofort das Leiden des Heilandes. Es war sehr schwer. So weh hat mir das noch nie getan. Der Heiland litt furchtbar. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kamen die Engel und wechselten die Tücher. Dann sah ich die Hölle. Ich war froh als das vorbei war. Dann kam die Mutter Gottes und sagte: "Kind, du bist diese Woche wieder nicht brav gewesen." "Nein liebe Mutter, aber verzeih, hilf mir wenn es wieder mal nicht geht." "Ja mein liebes Kind, das werde ich tun, sei Sonntag aber schön brav. Du darfst deinem Beichtvater alles sagen, was du denkst." "Liebe Mutter segne uns." "Ja mein liebes Kind, ich werde euch segnen."

 

Gegen Morgen (Freitag, 17. März 44) kamen die Engel und machten mich fertig. Die heilige Theresia half mir beim Ankleiden. Am Tage haben die Engel mir geholfen. Freitag waren die Schmerzen sehr heftig, so schlimm waren sie lange nicht mehr. Abends war ich sehr schlapp und bin deshalb schon früh ins Bett gegangen. Sofort kamen die Engel und machten mich fertig. Dann sah ich das Leiden des Heilandes. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kamen sofort die Engel und machten mich wieder fertig. Gegen Morgen kam die heilige Theresia und half mir wie sonst. Am Tage waren die Engel wieder da. Mittags war die Mutter Gottes da und sagte: "Kind, du musst diese Nacht wieder viel leiden, aber sei tapfer ich werde dir helfen." Samstag Abend zur Andacht war der Engel bei mir. Beim dritten Gesätz des Rosenkranzes, sagte der Engel. "Kind setze dich jetzt hin." Ich habe mich sofort hingesetzt. Die Nacht von Samstag auf Sonntag war auch ziemlich schlimm.

 

Sonntag, 19. März 44

Ich lag noch im Bett, meine Schmerzen hatten nachgelassen. Und ich war gerade am beten. Da kam das Jesuskind mit den beiden Engelein. Es streckte die Ärmchen aus und lachte. Ich schämte mich ganz tüchtig und hielt mir die Hände vors Gesicht. Da kam der Heiland und fasste mich an die Hände und nahm sie vom Gesicht weg und sagte: "Liebling (Pause) es ist jetzt alles wieder gut, sei heute aber schön brav." "Ja lieber Heiland, hilf mir aber." "Ja mein liebes Kind." Es streckte dann die Ärmchen aus. Ich habe es dann auf den Arm genommen und ganz, ganz lieb gehabt. "Lieber Heiland, was bist du aber lange weggeblieben." "Liebling, du warst ja auch gar nicht brav." "Bist darum nicht gekommen lieber Heiland." "Ja mein Liebling, aber sei immer schön lieb." "Ja lieber Heiland, sagst du mir jetzt nicht wieder was Feines." "Liebling. Ich wünschte, jede Seele möchte mir während des Tages besondere Gesellschaft leisten, indem sie sich daran gewöhnt, mich in Gedanken zu begleiten. Dazu wäre es gut, am Schlusse der Betrachtung zwei oder drei Gedanken zu wählen, auf die man oft zurückkommt, um sich leichter mit mir vereinigt zu halten." "Lieber Heiland, segne alle." (Namen genannt.) Darauf hat der Heiland gesegnet. "Liebling, frage zuerst deinen Beichtvater, ob du heute kommen darfst." "Ja lieber Heiland." "Dann mein liebes Kind bete viel für den heiligen Vater." "Ja liebes Jesuskind segne ihn und auch den Bischof." "Ja mein liebes Kind ich werde sie segnen. Wenn du jetzt bei deinem Beichtvater kommst, dann sollt ihr zuerst beten, auch wenn du wieder weggehst." "Ja lieber Heiland." Ich habe dann den Heiland ganz lieb gehabt und mit ihm gespielt. Wir haben dann noch zusammen gesprochen und gespielt. (Sie hat noch Fragen gestellt nach ihrer zukünftigen Aufgabe und für ihren Beichtvater. Zum Teil hat sie Antworten erhalten, die sie aber nicht gern aufschreiben möchte.) Bevor er ging hat er noch einmal alle gesegnet die ich ihm genannt habe." (Es sind dieselben, die sie auch früher schon genannt hat.)

Grete schreibt: Sonntag, den 19. März 44. Sonntags nachmittags in der Andacht ich war sehr schlapp, da sagte mir die Mutter Gottes: "Kind setz’ dich jetzt." Es war ungefähr Schluss und da dachte ich, es wäre wohl nicht mehr nötig, da sagte sie: "Du sollst deinen Beichtvater um eine Buße bitten." Als ich nun nachmittags bei meinem Beichtvater war, da habe ich es vergessen zu sagen. Als ich zu Hause ankam sagte der Heiland: "Kind gehe sofort wieder zu deinem Beichtvater und erzähle ihm alles." (Sie hat das auch ausgeführt, Anni hat sie begleitet.)

 

Montag morgens (20. März 1944) hat mich der Schutzengel meines Beichtvaters zur Kirche gebracht, während der Messe war die Mutter Gottes auch da. (Der Schein. – Ich will hier noch ein Wort des Heilandes anfügen, das der Heiland der Grete Sonntag, 19.3. sagte: "Liebling, wenn ich mit allen gut bin, so bin ich die Güte selbst mit den Seelen, die auf mich vertrauen." Dies Wort wurde der Grete gesagt für jemand, von dem sie annahm, dass er Angst habe bezüglich der Abrechnung im Jenseits.)

Montag mittags (20. März 1944) ich war oben, da kam der Heiland und sagte: "Liebling, du wirst in den nächsten Wochen noch sehr viel leiden müssen." "Lieber Heiland, kommst du noch einmal als Jesuskind wieder?" "Nein mein liebes Kind, in den ersten Wochen nicht. Liebes Kind, ich würde mich sehr freuen, wenn du und auch dein Beichtvater mir ein Opfer bringen würdet." "Lieber Heiland, was denn?" "Es ist mein Wunsch, dass dein Beichtvater bis Ostern donnerstags nicht zu dir kommt. Du darfst dann aber abends zu ihm gehen." "Lieber Heiland, das ist so schwer." "Liebling, willst du mir das Opfer nicht bringen? Hab nur Vertrauen, ich werde euch helfen und segnen. Wenn dein Beichtvater will, darf er ein anderes Opfer nehmen, es ist mir aber lieber, wenn ihr mir dieses Opfer bringen würdet." "Ja, lieber Heiland, ich werde es meinem Beichtvater sagen." Als der Heiland weg war, war ich etwas traurig, da kam der Engel und sagte: "Kind sei nicht traurig wir wollen jetzt beten." Wir haben dann zusammen gebetet. Der Engel war noch öfters am Tage da, ich hatte öfters Anfälle. Als ich abends zur Andacht ging, war der Engel bei mir. Auch in der Andacht. Ich hatte die ganze Zeit gesessen, ich dachte, dass ich lange genug gesessen hätte, da sagte der Engel: "Kind, du hast noch nicht lange genug gesessen." Er hat aber nicht geschimpft.

 

Dienstag, 21. März 1944

Von Montag auf Dienstag waren die Engel da, morgens die heilige Theresia. In der Bäckerei haben mir die Engel geholfen. Mittags hatte ich mich umgezogen und hatte mich etwas oben hingesetzt. Da kam der Heiland und sagte: "Liebling, du darfst nicht so denken, gehe ruhig zu deinem Beichtvater." "Lieber Heiland, sollen wir es denn so weiter machen, ich möchte nicht, dass man meinem Beichtvater irgend etwas schlechtes nachsagt." "Liebes Kind, ich habe euch bis jetzt geholfen, ich werde euch auch weiter helfen und segnen, seid nur immer schön brav. Wenn man dir etwas sagt mein Kind, dann höre nicht darauf, man wird wieder versuchen, dich von deinem Beichtvater zu trennen." "Lieber Heiland, das dürfen die gar nicht tun, nicht? Segne meinen Beichtvater und Herr Kaplan ganz tüchtig." "Ja, mein liebes Kind, ich werde sie segnen." "Danke schön, lieber Heiland." Dienstag Nachmittag. Der Engel war da, ich war nicht gut. Er hat mir zuerst geholfen, dann sagte er: "Kind, wenn du heute Abend zur Andacht gehst, dann musst du dich beim zweiten Gesätz hinsetzen und darfst nicht eher knien bis die Litanei gebetet wird." "Ja, ist gut."

 

Dienstag auf Mittwoch 21. auf 22. März 44

Ich war sehr krank, es war diese Tage etwas anderes. (Schmerzen und Schwellungen unter den Achselhöhlen und Schmerzen im Rücken.) Die Engel waren auch da. Sie knieten sich als die Mutter Gottes kam neben den Schein. Die Mutter Gottes sagte: "Liebes Kind, mein Sohn sagte dir schon, dass du in den nächsten Wochen sehr viel leiden musst, in der Woche vor Ostern wird es aber am schlimmsten sein." "O, liebe Mutter noch schlimmer?" "Ja, mein Liebling, aber habe Vertrauen, ich werde dich segnen."

 

Mittwoch 23.3.44

Nachts hatte ich heftige Schmerzen. Die heilige Theresia hat mir geholfen. Morgens war der Schutzengel meines Beichtvaters da, auch als der Heiland mir die heilige Kommunion brachte."

Grete schreibt: Donnerstag abends, 23. März 44. Ich war in der Andacht, ich hatte schon eine ganze Zeit gekniet, da sagte der Engel meines Beichtvaters: "Kind, setz’ dich jetzt hin." Ich habe mich nicht sofort gesetzt, da ging der Engel fort. Ich habe mich dann schnell gesetzt. Da kam er wieder. Die Mutter Gottes sagte: "Liebling, du musst dem Engel immer schön gehorchen." "Ja, liebe Mutter, segne meinen Beichtvater." "Ja liebes Kind, ich werde ihn segnen. Bitte deinen Beichtvater, dass er dir eine Buße aufgibt!" Abends war ich bei meinem Beichvater, ich habe ihm nicht sofort alles erzählt, ich war etwas ungezogen. Als ich zu Hause kam, sagte der Engel: "Kind du bist in den letzten Tagen und auch heute Abend wieder ungehorsam gewesen. Bitte deinem Beichtvater um Verzeihung." "Ja, lieber Engel ich will ja gehorchen."

 

Grete schreibt: Donnerstag auf Freitag (23./24. März 1944). Ich bin schon früh ins Bett gegangen, denn ich war sehr traurig. Ich lag noch man gerade im Bett, als auch schon die Schmerzen anfingen. Die Engel machten mich wie sonst fertig, die heilige Theresia war auch dabei. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war furchtbar. Am Ölberg hat er sehr viel gelitten, soviel hat er noch nie gelitten, das kam sicher durch meinen Ungehorsam. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kamen die Engel und wechselten die Tücher, dann kam der Heiland, die Engel knieten sich neben den Schein. Dann sagte der Heiland: "Kind du bist wieder ungehorsam gewesen, bitte deinen Beichtvater um Verzeihung. Du hast ihm sehr weh getan." "Lieber Heiland ich bitte dich um Verzeihung und meinen Beichtvater bitte ich auch um Verzeihung, ist dann alles wieder gut, lieber Heiland?" "Kind, willst du jetzt immer schön brav sein?" "Ja lieber Heiland ganz brav will ich jetzt sein." "Liebling, es freut mich, dass du jetzt brav sein willst, es ist jetzt alles wieder gut." "O, lieber Heiland ich danke dir, wir wollen dir jetzt auch ganz tüchtig helfen, auch mein Beichtvater." "Liebling ich werde euch dafür belohnen." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind. Dein Beichtvater muss jetzt aber auch mehr leiden." "Lieber Heiland aber nicht so tüchtig." "Liebling, ich sorge für alles." Die Schmerzen waren in der Nacht sehr heftig. Morgens kamen die Engel und machten mich fertig. Die heilige Theresia half mir beim Ankleiden. Am Tage haben die Engel mir geholfen. Mittags hatte ich mich aufs Sofa gelegt, da kam der Heiland und sagte: "Liebling, wenn du heute Abend zu deinem Beichtvater gehst, wirst du nicht soviel Schmerzen haben, du wirst aber Sonntagvormittag viel leiden müssen." Abends hat mich der Engel zur Pastorat gebracht. Mein Beichtvater hatte Besuch, und ich musste es ihm deshalb draußen sagen. Als ich bei ihm war hatte ich Bluthusten, ich hatte es ihm nicht gesagt. Als ich nach Hause ging, sagte der Engel: "Kind du muss das deinem Beichtvater nächstes Mal aber schon sagen, wenn du Bluthusten hast, aber auch wenn du schlapp bist." "Ja lieber Engel, das will ich tun."

 

Freitag auf Samstag Nacht (24./25. März 1944). Abends bin ich schon früh ins Bett gegangen. Als ich im Bett war machten mich die Engel fertig, dann sah ich das Leiden des Heilandes es war wieder sehr schwer. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kamen die Engel und machten mich wie sonst fertig, dann kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling, du musst jetzt aber wieder brav sein." "Ja liebe Mutter das will ich sein, aber verzeih mir." "Ja mein liebes Kind es ist jetzt wieder gut, sei nicht mehr so traurig. Frage deinen Beichtvater, ob du Sonntag kommen darfst. Dann sprich dich aber schön aus, sage ihm alles, damit sich nichts festsetzt." "Aber liebe Mutter ich kann es jetzt noch nicht, ich habe ihm ja so viel Verdruss gemacht." "Liebling, dein Beichtvater hat dir schon verziehen, zeige ihm jetzt, dass du Vertrauen, zu ihm hast und sei jetzt brav, dann freue ich mich." "Liebe Mutter, segne meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind." Dann kam der Heiland. Der Schutzengel meines Beichtvaters war gerade da, er kniete sich neben den Schein. Der Heiland sagte: "Liebling ich habe mich gestern Abend sehr gefreut." "Warum denn lieber Heiland." "Dass ihr auf den Friedhof gegangen seid und mich um den Segen gebeten habt." (Im Hause war gerade kein Raum frei, daher war ich mit Grete nach draußen gegangen.) "Hast du uns denn gesegnet lieber Heiland?" "Ja mein liebes Kind." Als der Heiland weg war kamen die Engel und machten mich fertig, die heilige Theresia half mir beim Ankleiden. Die Engel halfen mir in der Bäckerei. Mittags war der Schutzengel meines Beichtvaters da, er hat mich nachher auch zur Kirche gebracht. In der Nacht auf Sonntag waren die Schmerzen sehr heftig, es war mir aber leicht, weil ich wusste, dass der Heiland und mein Beichtvater nicht mehr böse waren. Die Engel waren nachts da. Die heilige Theresia hat mich geweckt und beim Ankleiden geholfen, die ist überhaupt immer so lieb. Der Schutzengel meines Beichtvaters hat mich zur Kirche gebracht."

 

Grete schreibt: Sonntag, den 26.3.44

Sonntag Morgen hat mich der Schutzengel meines Beichtvaters zur Kirche gebracht. Als die heilige Messe aus war, hat er mich nach Hause gebracht. Als ich zu Hause war habe ich mich gelegt, ich hatte heftige Schmerzen. Kurz vor dem ich aufstand, kam der Heiland und sagte: "Liebes Kind, dein Beichtvater hat mich in den letzten Tagen und heute ganz besonders geliebt." Nachmittags zur Andacht hat mich der Engel gebracht. Bei der Predigt war die Mutter Gottes da. Ich sagte: "Liebe Mutter, segnet jetzt meinen Beichtvater ganz tüchtig." "Ja, mein liebes Kind." Ich habe dann noch für meinen Beichtvater gebetet. Nach der Andacht sind wir zuerst nicht zu meinem Beichtvater gewesen. (Grete und Anni Sch. hatten den üblichen Unterricht.) Von Schulten hat mich der Engel nach Hause gebracht. Nachher musste ich noch mal zu meinem Beichtvater und die Zettel abgeben. Als ich bei ihm war, war ich zuerst etwas schlapp, nachher habe ich mir Gedanken gemacht und mochte es deshalb nicht mehr sagen. Da kam der Schutzengel meines Beichtvaters und sagte: "Kind dein Beichtvater ist traurig, er weint, sage jetzt schön alles. Ich habe meinem Beichtvater dann alles erzählt, es hat mir dann sehr leid getan. (Der Beichtvater hatte schweigend etwas gewartet, damit sie sich besinnen konnte. Sie hielt den Kopf zur Seite und die Augen geschlossen, sonst war nichts Auffallendes zu bemerken, während der Engel zu ihr sprach.) Zu Hause kam der Engel und sagte: "Kind gehe noch einmal zu deinem Beichtvater und erzähle ihm alles noch einmal. Bitte aber Fräulein Grote, dass sie mit dir geht und dich wieder zurückbringt." (Es war gegen 8 Uhr abends.) "Ja lieber Engel ich gehe gleich hin." Ich war abends sehr müde, als ich von meinem Beichtvater zurückkam sagte mir der Engel: "Liebes Kind lege dich jetzt sofort hin, du wirst jetzt etwas schlafen können." "O, lieber Engel ich danke dir." (Grete muss die Nächte fast immer ohne Schlaf durchmachen. Was das bedeutet kann man entnehmen aus einer Äußerung, die sie mir einmal mit sichtlicher Freude machte: Ich darf eine halbe Stunde schlafen. Daher auch hier ihre Dankbarkeit gegen den Engel.) Nachts habe ich dann ungefähr zwei Stunden geschlafen, da fingen die Schmerzen wieder an, sie waren sofort sehr heftig.

 

Montag Morgen, 27. März 44, konnte ich zur heiligen Messe gehen, ich war so froh, viel froher, als wenn ich paar Stunden schlafen kann. Der Engel war bei mir. Es war wie sonst. (Das heißt bei der heiligen Messe und der heiligen Kommunion.) Montag war der Engel noch öfter da, ich hatte paar Anfälle. Abend hat die heilige Theresia mich ins Bett gebracht. Nachts war ich sehr leidend. Dienstag Morgen konnte ich nicht zur heiligen Messe kommen, der Heiland brachte mir die heilige Kommunion. Auch am Tage war die heilige Theresia öfters da.

 

Dienstag Nacht, 28. auf 29. März 1944

Ich hatte heftige Schmerzen und betete gerade etwas. Da kam der Heiland, es knieten zwei Engel neben den Schein. Der Heiland sagte: "Liebling du wirst Sonntag viel leiden müssen." "Aber lieber Heiland, darf ich denn Sonntag gar nicht zur Kirche?" "Ja mein liebes Kind, du wirst morgens zur Kirche gehen können, dann wirst du viel leiden müssen." "Lieber Heiland dann segne mich aber und hilf mir." "Ja mein liebes Kind. Bitte deinen Beichtvater, Herr Kaplan und auch Fräulein Grote um ihr Gebet für Sonntag und besonders auch für die nächste Woche (Pause) es wird nicht leicht sein." "Lieber Heiland ich will wohl leiden, aber hilf mir." "Ja mein liebes Kind ich werde dir helfen." "Ich danke dir lieber Heiland." Nachher waren die Engel noch öfters da.

 

Morgens (29. März 44) war die heilige Theresia da und half mir beim Ankleiden. Am Tage waren die Schmerzen nicht so heftig. Abends ging ich zur Andacht; der Schutzengel meines Beichtvaters war bei mir. In der Andacht sagte er mir ich soll mich hinsetzen, ich fühlte mich sehr schlapp. Ich habe mich gesetzt. Als ich wieder kniete sagte der Engel: "Kind dein Beichtvater sitzt noch, bete jetzt aber etwas für ihn." "Ja lieber Engel." Ich habe dann gebetet. (Der Beichtvater saß einige Bänke hinter Grete. Er war infolge der Teilnahme an der Beerdigung des Pfarrer D. etwas schlapp.)

Grete schreibt: Mittwoch, 29.3.44. Am Nachmittag desselben Tages, ich war oben und kleidete mich gerade um. Als ich mich gesetzt hatte, kam der Heiland. Er sagte: "Liebling, bete jetzt für deinen Beichtvater." "Ja lieber Heiland ich bete sofort." Ich habe dem Heiland dann was gesagt. (Was sie auch sonst für ihren Beichtvater betet.) Als ich damit fertig war sagte er weiter: "Sage deinem Beichtvater, wenn du jetzt wieder bei ihm bist, und nicht krank bist, dann soll er strenge sein, wenn du ungehorsam bist." "Ja lieber Heiland ich sage ihm das." "Gehe und erzähle ihm das heute Abend noch." Ich mochte meinem Beichtvater dieses nicht sagen und bin deshalb abends nicht mehr zu ihm gegangen. Zu Hause kam der Engel und schimpfte. Er sagte: "Kind du bist wieder ungehorsam gewesen, sei morgen Abend aber schön brav." "Ja lieber Engel ich will ganz brav sein."

In der Nacht von Mittwoch (29.3.44) auf Donnerstag hatte ich heftige Schmerzen. Donnerstag haben die Engel mir sehr viel geholfen. Abends war ich bei meinem Beichtvater, ich mochte es ihm noch nicht sagen und zögerte deshalb. Mein Beichtvater fing an zu beten, da kam der Schutzengel meines Beichtvaters und sagte: "Kind bitte deinen Beichtvater zuerst um Verzeihung, und dann sage ihm alles." Mein Beichtvater betet immer noch, (Grete unterbrach mich einmal mit den Worten: "Ich will ja alles sagen.") da sagte der Engel: "Kind bete jetzt zuerst mit." Ich habe dann langsam (soll wohl heißen: leise) mitgebetet, als er fertig war, habe ich es gesagt. Nachher habe ich dann noch eine Bemerkung gemacht. (Sie sagt wohl mal: "Ich kann nicht mehr", oder: "Ich mach ja doch alles verkehrt.") Da sagte der Engel: "Kind wie kannst du so was sagen, der liebe Heiland hilft dir doch." Der Engel hat mich dann nachher nach Hause gebracht, ich bin dann nachher sofort ins Bett. Ich hatte noch man eine kurze Zeit im Bett gelegen, als auch schon die Schmerzen anfingen, sie waren sofort sehr heftig. Die Engel machten mich dann fertig wie sonst. Dann sah ich das Leiden des Heilandes es war furchtbar. Als das Leiden (bis zur Dornenkrönung einschließlich) des Heilandes vorbei war kamen die Engel und machten mich wie sonst fertig, dann kam der Heiland, ich sagte: "Lieber Heiland, verzeih mir meinen Ungehorsam, ich will jetzt ganz lieb sein." "Ja, liebes Kind es ist jetzt alles wieder gut, sei jetzt aber brav, und wenn du irgend etwas falsch gemacht hast, dann sage es sofort deinem Beichtvater, er wird dir dann helfen." "Ja lieber Heiland ich sage ihm jetzt immer sofort alles." "Schön mein liebes Kind." "Segne meinen Beichtvater und auch Herr Kaplan." "Ja mein liebes Kind." Als der Heiland weg war kamen die Engel wieder, der eine gab mir etwas zu trinken. Gegen Morgen kamen sie und machten mich wie sonst fertig, dann kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. Am Tage waren die Engel da und haben mir in der Bäckerei geholfen. Am Tage waren die Schmerzen ziemlich heftig. Abends bin ich schon früh ins Bett gegangen. Sofort kamen die Engel und machten mich wie sonst fertig, dann sah ich das Leiden des Heilandes (zweiter Teil), es war wieder sehr schwer. Danach kam der Heiland, er sagte: "Liebling, bitte deinen Beichtvater, dass er Sonntag zu dir kommt." "Ja lieber Heiland." Die Seite blutete heftig, so dass die Engel noch einmal das Tuch wechseln mussten. Morgens machten sie die Tücher ab und die heilige Theresia half mir wieder beim Ankleiden. Auch am Tage war die heilige Theresia öfters da.

 

Samstag den 1. April 1944

"Ich hatte meinem Beichtvater einen Zettel abgegeben, ich schämte mich sehr und wollte auch sofort wieder weg. Als ich nach Hause ging brachte mich der Schutzengel meines Beichtvater nach Hause. Ich fühlte mich gar nicht gut. Als ich zu Hause war hatte ich einen heftigen Anfall. Der Schutzengel meines Beichtvaters hielt die eine Hand vor meine Stirn mit der anderen stützte er mich. Nachher kam der Heiland, er sagte: "Liebling, du musst dich nicht vor deinem Beichtvater schämen, er hat dir doch alles verziehen, und will dir gerne helfen. Er freut sich, wenn du ihm alles offen erzählst, wenn dein Beichtvater morgen kommt erzählst du ihm alles schön, auch was du Donnerstag für ihn gebetet hast." "Ja lieber Heiland, ich will ihm alles schön erzählen und ganz brav sein." "Schön mein liebes Kind ich werde euch segnen." "Ich danke dir lieber Heiland." (Das Gebet am Donnerstag war mir wieder fühlbar bewusst gewesen.)

 

Grete schreibt: Sonntag den 2.4.44

Ich fühlte mich sehr elend und habe mich deshalb gelegt. (Sie war in der ersten heiligen Messe zur heiligen Kommunion.) Mittags war der Heiland da, er sagte: "Liebling sei tapfer, es wird gleich sehr schwer werden." "Ja lieber Heiland segne mich, aber auch meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind." Nachmittags war mein Beichtvater da ich fühlte mich sehr elend. Da war der Engel öfters da, er sagte: "Kind sei geduldig." Ich habe ihm noch was gesagt. Als ich nachher aufschaute war mein Beichtvater gegangen, das hat mir sehr weh getan, und habe deshalb geweint. (Als ich in ihr Zimmer trat, hatte sie gerade einen Anfall. Ich nenne das so, weil ich nicht weiß, wie ich das sonst bezeichnen soll. Sie war ohne Bewusstsein für ihre Umgebung. Die Augen waren halb geschlossen, die Pupillen nach oben gerichtet, so dass nur ein kleiner Teil der Iris unter dem Lid zu sehen war. Die Lippen bewegten sich. Manchmal zog sich der Körper, wie unter heftigem Schmerz zusammen, die Hände zitterten. Ein Anblick, wie bei einer Person im Todeskampf. Ich wusste nun weshalb ich das sehen sollte. Ich hatte dasselbe nämlich schon einmal gesehen, als ich vor längerer Zeit nach ihrem Unfall der Grete die heiligen Sakramente brachte. Es sollte mich auf einen Zusammenhang aufmerksam machen, der mir dann klar wurde, als Grete mir auf Anordnung des Heilandes das früher Geschehene erzählte.

Während ich Sonntag, 2.4. bei ihr war, wiederholte sich dieser Zustand etwa alle zehn Minuten und hielt dann einige Minuten an. Ich gab ihr den Krankensegen, von dem sie aber nichts bemerkt hat. Als sie nach dem zweiten Mal erwachte, sagte sie nämlich: "Geben Sie mir jetzt den Segen?" Mit diesen Worten pflegt sie mich aufmerksam zu machen, dass ihr nicht gut ist. Nach dem dritten Mal sagte sie: "Ja der hat gut reden." Damit meinte sie den Engel mit seiner Mahnung zur Geduld. Nach dem vierten Anfall weinte sie laut und sagte: "Ich kann nicht mehr." Als ich sie ermunterte, bat sie mich, ich möge ihr etwas vom Heiland und von meiner Fastenpredigt am Nachmittag erzählen. Wir haben dann den Heiland um den Segen gebeten. Ich betete dann noch einige Worte und wollte mich verabschieden. Sie hielt meine Hand fest und bat mich doch noch zu bleiben. Sie fiel dann wieder in ihren eigenartigen Zustand. Da ich nach Hause musste habe ich ihr noch einmal den Segen gegeben und bin dann still fortgegangen.) Da kam die heilige Theresia und der Schutzengel meines Beichtvaters: "Liebling, sei nicht traurig, dein Beichtvater ist nicht böse." "Nein, ist der nicht böse, lieber Engel?" "Nein liebes Kind." Die Schmerzen waren immer noch da. Nachher kam der Heiland er sagte: "Liebling, du musst deinem Beichtvater jetzt alles schön erzählen, aber ganz genau von Anfang an." "Ja lieber Heiland." "Heute habt ihr mir viel Freude gemacht." "O, lieber Heiland, sind wir brav gewesen?" "Ihr habt mich besonders geliebt. Ich segne euch jetzt." "Ich danke dir lieber Heiland."

 

Morgens, 3.4.44 war ich sehr elend und konnte deshalb nicht zur heiligen Messe gehen. Da brachte mir der Heiland die heilige Kommunion, ich war so froh, als der Heiland bei mir war habe ich ihm viel erzählt. Am Tage hatte ich auch sehr heftige Schmerzen. Mittags war die Mutter Gottes da, sie sagte: "Liebling, gehe heute Abend zu deinem Beichtvater und auch zu Herr Kaplan und hole dir den Segen, es wird diese Nacht wieder sehr schwer werden." "Liebe Mutter segne mich." "Ja mein liebes Kind." Kurz darauf hatte ich einen heftigen Anfall. Der Engel sagte: "Kind, du sollst diese Woche keinen Besuch haben." "Auch Fräulein Grote nicht?" "Nein mein Kind." Abends war ich bei meinem Beichtvater, ich war sehr schlapp und mochte es nicht sagen. Da war der Engel da, er sagte: "Kind sage doch deinem Beichtvater, wenn du nicht gut bist." Als ich zu Hause war, sagte der Heiland: "Wenn es geht, dann gehe Donnerstag zu deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland." (Ich hatte ihr gesagt, dass es Donnerstag vielleicht Hindernisse geben könnte. Ich will noch bemerken, dass, wenn Grete in meiner Gegenwart die Engel sieht, ihr nichts davon anzusehen ist. Diesmal schaut sie etwas zur Seite, ein andermal lächelt sie, wie man etwa lächelt, wenn man etwas sieht und denkt: "Wenn du wüsstest, was ich jetzt sehe.")

 

In der Nacht vom 3. auf 4. April 1944 hatte ich heftige Schmerzen, konnte aber morgens zur heilige Messe gehen. Während der Wandlung sah ich die blutende Hostie. Der Heiland sagte: "Liebling, deine Leiden werden noch schwerer, aber habe Vertrauen, ich werde dir helfen. In den letzten Tagen habt ihr mich besonders geliebt." "Ja lieber Heiland segne uns und auch den Bischof." "Ja mein Kind."

 

Vormittags (4. April 44) war ich bei meinem Beichtvater. Ich musste etwas holen da waren die Engel da (die beiden Schutzengel) er sagte (der Schutzengel der Grete): "Kind sage deinem Beichtvater jetzt alles." Sie waren zweimal da. (Grete stand neben mir am Stehpult, ich sah sie nur lächeln.) In der Bäckerei haben mir die Engel auch geholfen."

Soweit der schriftliche Bericht der Grete. Was sie mir nun erzählen sollte, geht aus dem folgenden Brief hervor, den Grete mir an 4. April 44 abends gab. Sie wiederholt im wesentlichen das, was sie mir schon mündlich gesagt hatte: "Mein lieber Herr Pastor! Der Heiland sagte, wir dürften selbst wählen, wann ich zu Ihnen ginge, ich muss Ihnen möglichst bald alles erzählen. Sie meinten heute Morgen, ob ich Ihnen vielleicht was vorgemacht hätte. (Es kam mir besonders auf zwei Feststellungen an, nämlich ob Grete nach ihrem Gewissen richtig gehandelt und die Wahrheit gesagt hatte, und ob vor 2 3/4 Jahren ihr Zustand auf natürliche Ursachen zurückzuführen war bzw. wann ihre Gesichte begonnen hatten.) Auf mein Ehrenwort habe ich das nicht getan. Soviel ich weiß haben Sie mich nicht gefragt. (Allein werde ich sie wohl nicht gefragt haben, sondern nur zusammen mit den anderen drei Kindern.) Und wenn Sie gefragt haben, wo die anderen bei waren, dann habe ich die immer antworten lassen. Ich selbst habe darauf nie etwas gesagt. Ich habe nichts davon aufgeschrieben.

Es ist angefangen Ende März (1941) und ich bin vom Pferd gefallen wie der Krieg mit Russland anfing. (Das ist der oben erwähnte Unfall.) Zugleich im Anfang sagte mir die Mutter Gottes (sie sah, wie auch jetzt noch, nur den Schein und zwar in der Kirche auf dem Friedhof und auch zu Hause, und den Engel wie jetzt, das heißt ihren Schutzengel): "Kind, du wirst noch viel leiden müssen, aber habe keine Angst ich werde dir helfen." Den Engel sah ich damals auch schon, ich habe auch schon öfters welche an die Ohren bekommen. (Einmal, als sie in der Wiese hinter dem Pfarrhaus einem Kälbchen etwas an den Schwanz binden wollte und trotz der Mahnung des Engels nicht davon abließ.) Als ich vom Pferd runter fiel, da hat der Engel mich angefasst. Wie ich so krank war sagte die Mutter Gottes: "Mein Kind du wirst jetzt Erleichterung bekommen. Du darfst aber noch viel leiden, brauchst dich aber nicht zu fürchten, auch die inneren Leiden nicht, nur so kannst du am Heile der Seelen mitwirken. Aber mehr musst du noch dem eigenen Ich absterben. Bleibe immer kindlich einfältig." Der Engel war sehr oft da, auch die Mutter Gottes. (Das heißt der Schein etwa durchschnittlich alle 14 Tage.) Ich habe gar nicht gedacht dass dieses noch mal gebraucht würde, deshalb habe ich auch nichts gesagt, und ich war bange für Redereien und es ist viel schöner, wenn man ganz im Stillen dem Heiland helfen kann. Was sonst noch war, kann ich wohl erzählen. (Es ist wohl nichts wesentliches, was nicht in ähnlicher Weise später geschehen und gesagt ist. Ich will daher nicht versuchen einzelne Aussprüche der Mutter Gottes aufzuschreiben, da es für Grete sicher unmöglich ist, sie genau wiederzugeben. Es sind Ermahnungen zum Gebet und andere Anweisungen für ihr Leben. Es ist erstaunlich, wie die Grete diese Dinge so lange hat verschweigen und verbergen können. Aber auch jetzt sieht man ihr ja nichts an, wenn sie den Heiland sieht oder den Engel oder dergleichen. Als ich Sonntag ihrer Schwester Lene, die allein außer Grete zu Hause war, sagte, dass Grete mir krank zu sein scheine, ähnlich wie damals nach dem Unfall, da nahm die das sehr ruhig auf und sagte: "Davon habe ich noch nichts bemerkt. Es kann sein, dass sie morgen wieder ganz gesund ist. Am anderen Tage hat sie ja auch ihre Arbeit schon wieder gemacht. Unter den Brief steht noch "Bitte den Zettel verbrennen!" Das darf ich doch nicht.)

Grete schreibt: 4.4.1944. Ich war abends bei meinem Beichtvater. Ich schämte mich sehr ihm den Zettel zu geben und zögerte deshalb. Mein Beichtvater fing an zu beten. Da kam auch schon der Engel und sagte: "Kind bete jetzt zuerst mit, dann bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und gib ihm den Zettel." "Ja lieber Engel." "Du musst ihm alles schön erzählen, sei schön brav." Dann kniete sich der Engel nieder und ging erst wieder fort, als mein Beichtvater mit dem Beten aufhörte.

 

In der Nacht vom 4. auf 5. April 44

"Ich hatte heftige Schmerzen und konnte gar nicht fertig werden. Da kam der Engel, er sagte: "Kind sei tapfer, trage alles geduldig, dann freut sich der liebe Heiland. Wir beten jetzt etwas." "Ja lieber Engel." Wir haben dann gebetet. Gegen Morgen kam der Heiland. Er sagte: "Liebling, als du gestern bei deinem Beichtvater warst, warst du zuerst nicht brav, ich habe mich nachher gefreut, dass du deinen Beichtvater um den Segen gebeten hast. Tue das jetzt aber immer wenn du nicht gut bist." "Ja lieber Heiland ich will brav sein."

 

Donnerstag, den 6. April 44

Am Tage war ich sehr schlapp und hatte öfters heftige Anfälle. Die Engel haben mir aber geholfen. Als ich abends zur Andacht ging waren die Engel bei mir. Als ich aus der Kirche ging, fragte mich mein Beichtvater, ob ich auch käme. Ich habe darauf ja gesagt und wollte gehen, da sagte der Engel: "Dein Beichtvater hat H.R. etwas gesagt." Ich hatte, wie ich so da stand den Gedanken, ob er wohl was weiß. Ich sagte noch zu dem Engel: "Durfte er es denn sagen?" "Ja mein Kind." Ich traf dann wieder mit Fräulein Grote zusammen, wir sind dann zusammen zu ihrer Wohnung gegangen. Nachher brachte sie mich bis Frau Hunfeld weg, (halbwegs Pfarrhaus) ich bin dann noch bei Christen rein gegangen. Als ich beim Pfarrhaus war, vor der Tür sagte der Heiland: "Liebes Kind, dein Beichtvater sollte H.R. das sagen." "Ach mein lieber Heiland warum denn?" "Ja mein Liebling er musste das wissen – es ist auch besser für die Zukunft." Ich konnte nicht mehr viel sagen, als ich was sagen wollte, war der Schein weg. Als ich beim Beichtvater war, war der Engel auch da, ich fühlte mich manchmal gar nicht gut. Als ich nach Hause ging habe ich geweint, es hatte verschiedene Gründe, der Engel war da, er sagte: "Liebes Kind weine nicht, dein Beichtvater segnet und betet für dich." Nachher war ich traurig und hatte etwas Angst für die Nacht. Als ich zu Bett wollte kam der Engel und brachte mich weg. Als ich betete, war der Engel auch da. Dann kam der Heiland und sagte: "Liebling, deine Leiden werden morgen sehr schwer werden, sei tapfer mein Kind, du kannst mir jetzt viel helfen." Als der Heiland weg war kamen die Engel und machten mich fertig, die Schmerzen waren sofort sehr heftig. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war furchtbar, aber mir tut besonders weh, dass man ihm nicht helfen kann. Als das Leiden des Heilandes vorbei war (und das Gesicht von der Hölle) wechselten die Engel die Tücher, sie waren voll Blut. Ich habe paarmal laut geweint. Da kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling habe Geduld, ich segne dich jetzt, und dein Beichtvater segnet dich auch. Die Schmerzen dauerten bis morgens in dieser Heftigkeit. Dann kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. Die Engel haben mir morgens beim Kuchen verzieren geholfen, ich war sehr schlapp und hatte heftige Schmerzen. Als ich einige fertig hatte, habe ich mich erst wieder gelegt, nachher habe ich die anderen fertig gemacht, nach dem Mittagessen. Dann wurden die Schmerzen wieder sehr heftig, ich konnte nicht gehen, ich musste auf den Hacken gehen, ich wollte ins Bett, konnte aber nicht hinkommen und habe mich deshalb zuerst etwas aufs Sofa gelegt. Da kam mein Beichtvater. (Grete hatte einen Brief geschrieben, in dem ihre große Unruhe und Besorgnis zum Ausdruck kam. Ich hatte ihr einige aufmunternde Worte geschrieben und wollte diesen Brief im Vorbeigehen eben abgeben. Da ließ Grete mir sagen, ich möchte eben hereinkommen.) Ich habe mich schnell gesetzt. Der Engel sagte: "Kind du musst dich nicht so anstrengen, dein Beichtvater weiß doch, dass du heute leiden musst." Mein Beichtvater wollte gar nicht etwas bleiben, ich habe nachher geweint. Da sagte der Engel: "Kind weine nicht mehr. Dein Beichtvater betet für dich und segnet dich, lege dich jetzt ins Bett, deine Schmerzen werden gleich noch heftiger." "Du musst mir aber helfen." "Ja komm jetzt." Er hat mich dann nach oben gebracht. Als ich oben war hat er mich ins Bett gebracht. Die Schmerzen waren furchtbar.

Palmsonntag waren sie schlimm, aber Freitag noch viel schlimmer. Sowas, hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich bestimmt gezweifelt, ob ich das wohl aushalten kann. (Es fehlt hier, dass sie meinen Brief geöffnet aber ungelesen hatte liegen lassen. Der Engel hat ihn aber mitgenommen und ihn der Grete dann oben vorgelesen.) Die Engel haben mich nachher wieder fertig gemacht, dann sah ich das Leiden des Heilandes, er litt furchtbar, mit Schmerzen wie sonst. Dann kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling in der Nacht von Samstag auf Sonntag wirst du noch viel leiden müssen, gehe aber vorher zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen." "Ja liebe Mutter, segne meinen Beichtvater, Kaplan, Raudisch und auch Fräulein Grote." "Ja mein liebes Kind." Morgens kam wieder die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. Am Tage halfen mir die Engel in der Bäckerei, die Schmerzen waren sehr heftig. Mittags hörten die Schmerzen auf. In der Nacht (Samstag auf Sonntag) waren die Schmerzen sehr heftig. Die Engel waren sehr oft da, auch die heilige Theresia. Sie hat mir die Kissen aufgeschüttelt."

 

Sonntag (Ostern) Morgen, den 9. April 44

Die Schmerzen hatten nachgelassen, ich betete gerade und freute mich so. (Mündlich fügte sie hinzu, sie habe den auferstandenen Heiland gesehen vor dem offenen Felsengrabe stehend. Er sei aber nicht halb nackt gewesen, wie auf den Bildern, sondern mit einem langen weißen Gewände mit weiten Ärmeln. Er habe die eine Hand ein wenig erhoben gehabt. Alles an ihm habe geglänzt, der Leib, die Wundmale, das Haar und das Gewandt.) "Da kam der Heiland (das Jesuskind) mit den beiden kleinen Engelein. Ich wollte aufstehen und es ganz lieb haben. Da winkte der Heiland. Ich blieb deshalb liegen. Der Heiland kam ganz nahe an mein Bett. Es streckte die Ärmchen aus. Da habe ich es sofort auf den Arm genommen und ganz, ganz tüchtig gedrückt, da sagte der Heiland: "Mein Liebling, du darfst dich jetzt ganz tüchtig freuen." Da habe ich es ganz lieb gehabt und gesagt: "Ja lieber Heiland dürfen wir uns alle freuen, mein Beichtvater und Kaplan auch?" "Ja mein liebes Kind, ihr habt mir diese Woche viel geholfen und viel Freude gemacht." "Ja lieber Heiland, haben wir’s gut gemacht?" "Ja mein liebes Kind du hast mir aber ganz besonders viel geholfen und ich werde dich dafür ganz besonders belohnen." "Aber lieber Heiland mein Beichtvater auch, ja lieber Heiland?" Da lächelte der Heiland und ich habe ihn ganz tüchtig lieb gehabt. Dann sagte der Heiland: "Gehe zu Herrn Kaplan und bedanke dich für sein Gebet und seinen Segen." "Ja lieber Heiland ich werde ihm das sagen." "Schön mein liebes Kind gehe aber morgen schön zu deinem Beichtvater und sprich dich mal wieder aus. Erzähle deinem Beichtvater alles, dann freut er sich, und für dich ist es besser." "Ja lieber Heiland brauch ich jetzt nicht mehr leiden?" "Ja mein liebes Kind, aber sei nicht ängstlich, ich werde dir auch weiter helfen." Ich habe es dann ganz lieb gehabt und gesagt: "Lieber Heiland, sag mir doch was Schönes!" "Ja mein liebes Kind, ich sage dir jetzt den ersten Teil: Je mehr sich eine Seele der Herrschaft der Liebe anheimgibt, mag ihr Zustand infolge der zuvor erlittenen Übel, die sie sich durch Unordnungen; soweit sage ich es dir heute." "Ja lieber Heiland, ich danke dir." Wir haben dann zuerst etwas gespielt. Die Englein standen ganz brav und warteten. Dann sagte der Heiland: "Kind, sei schön brav, wenn du morgen bei deinem Beichtvater bist, dann komme ich bald wieder." "O, lieber Heiland, ich will brav sein, segne jetzt (Namen)." "Ich segne jetzt alle meine Lieblinge." Darauf hat der Heiland gesegnet. "Jetzt musst du schön aufstehen, gleich komme ich in dein Herz." Ich wollte ihn noch festhalten aber es ging nicht. Er ging weg, etwas habe ich dann noch mit ihm gesprochen."

Grete schreibt: Sonntagnachmittag, den 9.4.44 (Ostern). Im Hochamt musste mein Beichtvater predigen, die ganze Zeit im Hochamt war die Mutter Gottes da, als mein Beichtvater predigte, da habe ich zuerst gebetet, dann habe ich der Mutter Gottes gesagt: "Segne jetzt meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind ich segne ihn jetzt." Nachmittags waren wir spazieren, (Grete, Anni und M. Rumöller) ich fühlte mich nicht gut, da war der Engel bei mir. Abends waren wir in der Pastorat (in der Küche mit ihren Freundinnen) da sagte mir der Engel: "Kind gehe nach Hause und lege dich ins Bett." Abends war ich noch spät mit meiner Freundin (M. R. die zu Besuch bei ihr weilte) am sprechen, da sagte der Engel: "Kind du musst jetzt schlafen." "Ja lieber Engel." Wir haben dann auch geschlafen. Ich konnte aber nicht schlafen.

 

Morgens (10.4.44) kam der Heiland. (Das Jesuskind.) Er winkte schon von weitem. Ich habe den Heiland sofort auf den Arm genommen und ganz lieb gehabt und gesagt: "Lieber Heiland ich habe dich so lieb, ich will brav sein, sagst du mir jetzt die Fortsetzung?" "Ja mein Liebling." Dabei strich er mir über die Backe und ich habe die Hand dann festgehalten, das war so schön: "Liebling, höre jetzt schön zu." "Ja lieber Heiland." "und Leidenschaften zugezogen hat, noch so schlecht sein, um so mehr freut sich die Liebe, dass sie so viel zu tun hat." "Lieber Heiland, ich will heute Nachmittag ganz brav sein." "Schön mein liebes Kind, sprich dich schön aus und sage ihm auch, dass du diese Woche beichten möchtest." "Ja lieber Heiland, ich konnte diese Woche ja nicht." "Das ist nicht schlimm, aber du musst es deinem Beichtvater vorher sagen." "Ja lieber Heiland." "Dann mein Liebling musst du dich auch bei deinem Beichtvater bedanken. Er hat viel für dich gebetet und hat dich oft gesegnet." "O ja lieber Heiland, das tue ich schon." Ich habe dann noch lange mit ihm gesprochen aber es ging, nachdem es zuerst noch gesegnet hat doch fort. Einmal habe ich es noch ganz lieb gehabt. Ich bin dann aufgestanden und zur Kirche gegangen. Bei der heiligen Wandlung sah ich die blutende Hostie. Die Mutter Gottes war auch da. Nachher hatte ich mich gelegt. Da sagte der Heiland: "Mein Liebling, ihr müsst jetzt noch mehr leiden." "Ja lieber Heiland? Dann segne uns." "Ja mein liebes Kind."

Nachmittags den 10.4.44. Ich ging zu meinem Beichtvater. Ich wollte ihm nicht alles sagen, weil ich ihm das nächste Mal sagen wollte (den Besuch des Jesuskindes vom 10.4.) um ihm dann eine Freude zu machen, ich war etwas ungehorsam, da sagte der Engel: "Kind bitte deinen Beichtvater um Verzeihung." "Das habe ich dann auch getan. Als ich fortging mochte ich nicht zum Kaplan gehen, da sagte der Engel: "Kind gehe jetzt zum Kaplan." Abends bin ich zu ihm gegangen.

Nachts von Montag auf Dienstag habe ich etwas geschlafen, gegen Morgen hatte ich einen heftigen Anfall, da haben mir die Engel geholfen. Morgens konnte ich zur heiligen Messe gehen. Nachher musste ich in die Bäckerei. Als ich nachmittags von der Bahn kam sagte der Engel: "Fahre etwas langsamer." Ich hatte nämlich einen Anfall. Ich bin dann auch langsamer gefahren.

Dienstag Abend in der Andacht war der Engel und auch die Mutter Gottes da. Als die Andacht ungefähr aus war sagte die Mutter Gottes: "Liebling, du und auch dein Beichtvater. Ihr musst jetzt tüchtig leiden." "Aber liebe Mutter hilfst du uns denn auch?" "Ja mein liebes Kind, ich werde euch segnen und helfen." "Ich danke dir liebe Mutter." Unterwegs als ich zur Pastorat ging, sagte der Engel: "Kind erzähle deinem Beichtvater jetzt alles." Als ich bei ihm war mochte ich es nicht sagen und bin so wieder herausgekommen. Unterwegs sagte der Engel: "Kind, Kind jetzt bist du wieder ungehorsam gewesen." Und verschwunden war er. Das hat mir weher getan, als wenn er geschimpft hätte.

 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (11./12.4.44) sagte der Heiland: "Kind morgen Mittag gehst du zu deinem Beichtvater und erzählst es ihm." "Ja lieber Heiland." "Dann darf dein Beichtvater morgen zur Strafe nicht zu dir kommen." Da war der Heiland weg, ich wollte ihm noch so gerne etwas sagen, aber es ging nicht mehr, aber gebetet habe ich dann. Ich bin dann nachmittags zu meinem Beichtvater gegangen. (Sie hatte zu sagen, dass sie Gründonnerstag auch die Abendmahlszene geschaut hatte. Sie mochte das und besonders, dass ich nicht kommen durfte, nicht sagen. Das letztere war für sie ein besonders schweres Opfer.) Als ich zu Hause war habe ich einen Zettel geschrieben und den meinem Beichtvater nachher gegeben. Bevor ich den Zettel schrieb sagte der Engel: "Kind du sollst den Zettel nicht schreiben. Der Heiland war nachher da er sagte: "Liebes Kind sei nicht mehr traurig, es ist jetzt alles wieder gut, ich segne dich und auch deinen Beichtvater." "O, lieber Heiland, ich danke dir." "Abends bin ich zur Andacht gegangen, ich dürfte eigentlich nicht hinten sitzen. (Sie war hinten in der Kirche geblieben, weil sie etwas zu spät gekommen war.) Der Engel sagte: "Liebes Kind bete jetzt für deinen Beichtvater, er ist traurig und weint jetzt." Das kann ich nicht haben und habe selbst geweint und für meinen Beichtvater gebetet.

 

Grete schreibt: Donnerstag, den 13. April 1944

Die persönlichen Angelegenheiten fehlen. (Auf Anweisung.) Die Engel haben mich Donnerstag Abend nach Hause gebracht, nachdem ich noch etwas in der Bäckerei fertig gemacht hatte, bin ich ins Bett gegangen. Sofort fingen die Schmerzen an, sie waren sofort sehr heftig. Die Engel machten mich wieder fertig, dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war sehr schwer. Als das vorbei war, kamen die Engel und wechselten die Tücher, da sah ich die Hölle, das ist jedesmal furchtbar. Gegen Morgen kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden, aber vorher haben die Engel die Tücher geholt. Nachher in der Bäckerei haben die Engel geholfen. (Hier fehlen Mahnungen der Engel. Um sie etwas aufzumuntern und ihr Mut zu machen, hatte ich ihr gesagt, dass sie durch ihr Kuchenbacken in diesen Tagen den Kommunionkindern eine Freude mache. Sie hatte daraus den falschen Schluss gezogen, dass sie nun alle Aufträge annehmen sollte und sich zu viel Arbeit aufgeladen. Die Engel haben sie dann ermahnt, sich nicht zu überanstrengen.) Abends bin ich schon früh ins Bett gegangen, die Schmerzen wurden sofort heftiger, die Engel machten mich wieder fertig. Dann sah ich wieder das Leiden des Heilandes, es war wieder sehr schwer. Es war sonst keiner da, ich fühlte mich sehr verlassen. Gegen Morgen kamen die Engel und machten mich wie sonst fertig, nachher kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. In der Bäckerei halfen die Engel. Mittags als ich mich umkleidete, sagte der Heiland: "Liebling, dein Beichtvater hat mich in den letzten Tagen besonders geliebt, er wird aber noch viel leiden müssen." "Ja lieber Heiland, dann segne ihn." "Ja mein liebes Kind ich werde ihn segnen und beschützen." Kurz darauf kam der Schutzengel meines Beichtvaters und sagte: "Bete jetzt für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet, genau wie morgens auch. Abends ging ich zur Andacht da sagte die Mutter Gottes: "Gehe gleich zu deinem Beichtvater und erzähle ihm alles. Dann mein liebes Kind darfst du nicht wieder hinten sitzen, gehe weiter nach vorne." Als ich abends bei meinen Beichtvater war, war ich ungezogen. Da sagte der Engel: "Kind sage deinem Beichtvater jetzt alles, bitte ihn aber zuerst um Verzeihung, er ist jetzt traurig." (Wieder fiel es der Grete so schwer ihrem Beichtvater die Leiden anzukündigen und sie versuchte immer wieder die Erlaubnis zu erhalten, die Sache hinauszuschieben und es später zu sagen. Vielleicht ist es angebracht hier etwas über die angekündigten Leiden zu sagen, da es anderen vielleicht Trost bringen kann. Die Leiden kommen zwar immer wenn sie angekündigt werden, sie sind aber nicht so schwer, wie man sie nach den Ankündigungen erwarten sollte. Es scheint der Zweck der Ankündigungen zu sein, dass man sich vollständig bereit erklärt und auf sich nimmt, was Gott einem auferlegen will. Dann aber legt Gott wirklich nicht mehr auf wie man tragen kann. Ja, das Leiden wird sogar durch die Ankündigung sehr erleichtert, da es ja das Hochgefühl weckt, zum mithelfen berufen zu sein. Es ist sicher, dass die meisten Menschen, ohne einen solchen Trost zu haben, viel mehr leiden müssen. Der Zusammenhang zeigt auch die positive Bedeutung des Leidens. Wenn nämlich gesagt ist: "Der Beichtvater hat mich besonders geliebt", dann beziehen sich diese Worte in der Regel auf Zeiten, auf die man selbst gar nicht mit so großer Befriedigung zurückzublicken geneigt wäre, weil manches Widerwärtige vorkam, wobei man sich selbst gar nicht groß vorgekommen ist. Also auch die Menschlichkeiten hindern die Liebe nicht.)

 

Grete schreibt: Sonntag, den 16. April 44

Die Schmerzen von Samstag auf Sonntag waren sehr schlimm. Morgens kamen die Engel wir haben dann schön zusammen gebetet. Nachher kam der Heiland er sagte: "Liebling, du bist gar nicht brav gewesen, gib dir jetzt aber Mühe und sei schön brav. Dein Beichtvater soll Donnerstag aber nicht kommen, du darfst abends zu ihm gehen, sei dann aber schön gehorsam." "Ja lieber Heiland ist dann alles wieder gut." "Ja mein Liebling, sei nicht mehr so traurig ich segne dich jetzt." "Ich danke dir lieber Heiland." Die heilige Theresia hat mir beim Ankleiden geholfen, ich war noch etwas schlapp. Als ich zur Kirche ging waren die Engel bei mir. Als die Kinder in die Kirche kamen war die Mutter Gottes sofort da. Ich sagte: "Liebe Mutter segne die Kinder, ihre Eltern, meinem Beichtvater, Herr Kaplan und Fräulein Grote." "Ja mein Liebling, ich werde sie segnen." Als die Kinder aufs Chor gingen (zur Erneuerung der Taufgelübte) stand der Heiland mitten vor dem Altar. Zuerst segnete er die Kinder, der Heiland sah so lieb aus, er lächelte, neben ihm standen zwei Engel, dann kam (an der Evangelienseite – tatsächlich stand ich in der Mitte) mein Beichtvater und neben meinem Beichtvater stand auch ein Engel, das sah schön aus, das war alles so hell, jedesmal wenn die Kinder antworteten lächelte der Heiland. Der Heiland hatte soviel Freude, ich habe sowas noch nie erlebt, dass der Heiland so strahlend aussah. Bevor die Kinder gingen hat der Heiland sie noch einmal gesegnet und war dann weg. Ich hätte dieses wohl noch eine ganze Stunde begucken mögen, so schön war das. Zwei Engel knieten an der Kommunionsbank, das waren große Engel, die sahen sehr hübsch aus. Bei der Wandlung knieten zwei Engel neben meinen Beichtvater. Der Heiland teilte wie sonst die heilige Kommunion aus. Es waren vier Engel bei ihm. O, der Heiland hat sich so gefreut, als er den Kleinen die heilige Kommunion gab. Die Kinder sahen aus als wenn sie leuchteten, so schön. Aber als sie zurückkamen waren sie noch heller. Wenn das mal alle Leute gesehen hätten, dann weiß ich bestimmt, dass kein Mensch mehr gegen die Frühkommunion wäre. Es ist schade, das dies nicht überall ist. Ich habe selbst gemeint, dass das etwas zu früh wäre, aber jetzt wo ich gesehen habe, wie lieb der Heiland die Kleinen hat und wie er sich freute, wünsche ich nur, dass die Frühkommunion überall eingeführt würde. Den Schlusssegen gab der Heiland, er war immer noch so froh, er sah mich immer noch so lieb an. Als das Hochamt aus war, wollte ich noch etwas beten, war aber sehr schlapp, da sagte der Engel: "Kind setze dich jetzt hin." Ich habe mich dann gesetzt, es wurde mir aber sehr schlapp. Da sagte der Engel: "Kind gehe jetzt schön nach Hause." "Ja mein Engel." "Kind sage deinem Beichtvater, dass du krank bist." "Ja lieber Engel." "Dann darfst du nicht wieder soviel Kuchen annehmen." Nachmittags mochte ich nicht zu meinem Beichtvater gehen. Ich schämte mich. Da sagte der Engel: "Kind frage deinen Beichtvater, ob du kommen darfst, und dann gehe schön zu ihm." "Ja lieber Engel."

 

In der Nacht von Sonntag auf Montag (16./17.4.1944) hatte ich heftige Schmerzen, konnte aber morgens zur heiligen Messe gehen. Am Tage waren die Engel bei mir. Kurz nach der heiligen Messe sagte der Heiland: "Mein liebes Kind, lass mich mit dir machen was ich will, und setze kein Hindernis durch deine eigenen Wünsche, nur ich, dein Jesus will in dir leben." "Lieber Heiland segne meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind, er wird heut' gut zufrieden sein." Mittags war ich oben, da sagte der Heiland: "Mein liebes Kind, lege dich jetzt etwas hin, zuerst musst du aber noch für deinen Beichtvater beten." "Ja lieber Heiland, segne ihn." "Ja mein liebes Kind." Ich habe dann gebetet. Abends als ich von meinem Beichtvater kam, hat der Engel mich nach Hause gebracht.

 

Dienstag (18.4.44) hatte ich nur die Schmerzen, die ich sonst am Tage auch habe. Der Engel sagte: "Zeige deinem Beichtvater heute Abend noch den Zettel und bitte ihn auch um den Segen, diese Nacht wirst du viel leiden müssen." Als ich abends bei meinem Beichtvater war, sagte der Engel: "Kind dein Beichtvater ist jetzt etwas gerührt." (Über den Bericht vom Weißen Sonntag.) Wie ich weg wollte war der Engel auch da. (Ich sah es an ihrem Lächeln.)

 

In der Nacht von Dienstag, 18. auf Mittwoch, 19.4.44 hatte ich heftige Schmerzen. Die Engel haben mir öfters geholfen, ich hatte oft heftige Anfälle. Morgens konnte ich nicht zur heiligen Messe, da brachte der liebe Heiland mir die heilige Kommunion. Nachher half die heilige Theresia mir beim Ankleiden. In der Bäckerei halfen mir die Engel. Auch nachmittags waren die Engel da. Kurze Zeit bevor ich zur Pastorat ging, sagte mir der Heiland: "Mein Liebling, gehe gleich auch zu deinem Beichtvater und bitte ihn um den Segen, denn du wirst diese Nacht wieder viel leiden müssen. Dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt, sage ihm das."

 

Donnerstag den 20.4.44

Ich hatte am Tage heftige Schmerzen. Die Engel waren öfters am Tage da. Gegen Abend sagte der Heiland: "Liebling, du musst deinem Beichtvater jetzt alles sagen, was meine heiligste Mutter dir gesagt hat." "Lieber Heiland das vom Anfang?" "Ja mein liebes Kind." Abends bei meinem Beichtvater war ich etwas brav gewesen. Nachher sagte der Heiland: "Mein liebes Kind heute hast du mir Freude gemacht, sei immer so brav." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein Kind." Als ich zu Hause kam bin ich sofort ins Bett gegangen. Die Schmerzen waren sofort da, die Engel machten mich wie sonst fertig. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war sehr schwer. Als das vorbei war kamen die Engel, sie grüßten zuerst, dann wechselten sie die Tücher. Gegen Morgen kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. Nachher in der Bäckerei waren die Engel da. Die Schmerzen waren sehr heftig. Abends wie ich im Bett lag hatte ich sofort noch heftigere Schmerzen. Die Engel machten mich wieder fertig. Dann sah ich das Leiden des Heilandes. Nachher sah ich die Hölle. Morgens kam die heilige Theresia, nachher die Engel. Gegen Mittag kam der Heiland, er sagte: "Kind diese Nacht musst du wieder viel leiden, hole dir vorher den Segen von deinem Beichtvater und sage ihm, dass er mich heute besonders geliebt hatte. Bete jetzt für deinen Beichtvater." "Ja lieber Heiland." "Dann mein Kind, gib deinem Beichvater das Buch." "Ja lieber Heiland." "Ich werde für alles sorgen."

Soweit der Bericht. Es folgt nun eine wörtliche Wiedergabe dessen, was in dem eben genannten Buche steht, das mir am 23. April 1944 überreicht wurde: "Ich schreibe mir jetzt etwas auf, weil die liebe Mutter Gottes mir sagte, das ich es jetzt noch nicht sagen soll. Sie hat mir dieses gestern Abend schon gesagt. Heute haben wir den 29.3.39. Gestern Abend waren wir zusammen am beten bei Schulten, da kam die Mutter Gottes, sie sagte: "Liebes Kind. Ich möchte verehrt werden als Königin des Weltalls und Königin der armen Seelen." "Aber liebe Mutter worin denn?" "In der Lauretanischen Litanei, dieses brauchst du jetzt noch nicht zu sagen."

28.6.40. Die Mutter Gottes war eben da. Ich sagte: "Liebe Mutter nimm mich als Opfer für die Sünder." "Mein Kind, ich nehme das Opfer an. Sei tapfer ich werde dich segnen."

8.7.40. Die Mutter Gottes war gestern Abend da, sie sagte: "Kind gehe jetzt bei Herrn Pastor beichten." "Warum denn liebe Mutter?" "Mein Kind es ist für die Zukunft besser."

10.7.40. Eben war die Mutter Gottes da, sie sagte: "Mein liebes Kind, sage deinen Beichtvater von den Versuchungen, sei offen gegen ihn." Die Versuchungen waren gestern gegen den Gehorsam. 3.8.40. Die Mutter Gottes sagte: "Liebes Kind, weine nicht, ich werde dir helfen." Ich weinte weil ich nicht fertig werden konnte.

3.11.40. Heute hat sich die Mutter Gottes verabschiedet. Ich bin traurig, da war auch der Engel da. Ich mochte gar nicht beten als wir wieder einmal hingingen, da sagte die Mutter Gottes: "Kinder, ihr müsst mehr beten."

3.4.41. "Kind du wirst noch viel leiden müssen, aber habe keine Angst ich werde dir helfen." Ich habe in der letzten Zeit viel Strafe bekommen.

22.7.41. Ich liege im Bett die Mutter Gottes sagte: "Kind du wirst jetzt Erleichterung bekommen, du darfst aber noch viel leiden brauchst dich aber nicht zu fürchten auch die inneren Leiden nicht, nur so kannst du am Heile der Seelen mitwirken. Aber mehr musst du noch dem eigenen Ich absterben. Bleibe immer kindlich einfältig." Der Engel war oft da. Er hat mir geholfen. Herr Pastor ist nie böse wenn ich ungehorsam bin, aber der Engel, der ist immer böse. Der ist gar nicht lieb.

10.10.41. Der Engel hat mich heute auf meine Fehler aufmerksam gemacht. Der ist doch lieb.

Soweit das Tagebuch, das hier abbricht. Es war der Grete unangenehm es mir zu überreichen wegen der unvollkommenen äußeren Form, die deutlich erkennen lässt, dass es früher geschrieben ist. Außerdem auf Blatt 83 wiedergegebenen Tagebuch der Grete bringe ich hier noch die Abschrift eines Zettels, den sie noch unter ihren Papieren gefunden hat. Er stammt auch aus derselben Zeit. Es ist ein Merkzettel, wie sie ihn wohl erst aufzuschreiben pflegt, um sich die Worte zu merken, die sie dann nachher in ihr Buch einträgt mit den nötigen Ergänzungen. In diesem Falle ist sie nicht mehr dazu gekommen, da sie meinte, es solle verborgen bleiben. Die Mutter Gottes hatte ihr ja zweimal gesagt, sie solle das nicht sagen. 28. April 1944. Wortlaut der Aufzeichnung:

1.6.40. Eben war die Mutter Gottes da sie sagte: "Kinder höret nicht auf die schmeichelnden Worte der Fremden, seit vorsichtig – tut was euch Herr Pastor sagt, seid ihm gehorsam."

29.10.40. Die Mutter Gottes sagte eben – ich sagte zuerst: "Liebe Mutter du bleibst jetzt doch immer?" "Liebes Kind, wenn du immer schön demütig und in den Pflichten, aber ganz besonders im Gehorsam treu bist, brauchst du keine Angst zu haben das ich dich verlassen werde."

2.11.40. Die Mutter Gottes war eben da. Ich habe sie gefragt, ob sie der Anni auch sowas sagte. Nein mein liebes Kind. Warum denn nicht? (Die Antwort hat sie nicht aufgeschrieben. Sie ging dahin, dass sie das noch nicht zu wissen brauche. Später wurde ihr dann mal gesagt, dass es an dem Verhalten der Kinder gelegen habe.)

15.8.41. Die Mutter Gottes war eben da. Sie sagte: "Kind, du wirst noch viel leiden müssen." "Ja liebe Mutter das will ich auch wohl." "Es freut mich dass du jetzt bei Herrn Pastor beichtest, tue das jetzt immer und lass dich nicht beeinflussen. Man wird dich gegen deinen Beichtvater zu beeinflussen suchen." "Ich beichte wo ich will und nicht wo die Leute es haben wollen." "Kind, du wirst es bald erfahren. Bete, bete."

4.10.41. Ich hatte Schwierigkeiten, da sagte die Mutter Gottes: "Kind sei demütig und trage alles mit Geduld, ich werde dir helfen."

Soweit der Wortlaut der Aufzeichnung. Sie hat außerdem in der Zeit noch einiges mehr gesagt bekommen, was sie nicht aufgeschrieben hat weil es andere Personen betraf. Sie ist auch schon damals einmal aufgefordert worden für S. zu beten. Dass sie damals darüber geschwiegen hat, war wohl gut. Jedenfalls hat sie geglaubt, sich so verhalten zu müssen. Man sieht aber, dass es durchaus für den Verlauf eines solche Ereignisses nicht gleichgültig ist, wie die berufenen Personen das Gebotene aufnehmen und benutzen und wie sehr sie der Führung bedürfen.

Grete schreibt: Sonntag 23.4.44. Ich mochte mittags meinem Beichtvater das Tagebuch nicht geben, da sagte der Engel: "Kind du darfst heute zur Strafe nicht zur Gruppe. Entschuldige du dich bei Herrn Kaplan und dann gehst du nachher zu deinem Beichtvater." "Ja lieber Engel." Ich war sehr traurig das ich nicht zur Gruppe durfte und mochte darum auch nicht mehr zu meinem Beichtvater gehen. Ich war nicht gut und fühlte mich sehr schlapp, als ich nachher bei meinem Beichtvater war, war ich sehr verdreht und habe dadurch meinen Beichtvater Sorge gemacht. Das tat mir nachher so leid. Wie ich zu Hause war habe ich geweint. Da sagte der Heiland: "Mein Liebling gehe gleich schön zu deinem Beichtvater, (sie sollte mir da Tagebuch bringen) und erzähle ihm alles. Ich habe mich heute sehr gefreut." "Ja lieber Heiland." "Ihr habt mich heute besonders geliebt." (Ein Wort, was sie nicht erwartet hätte.) "Aber lieber Heiland wir möchten dich gerne noch mehr lieben." "Mein liebes Kind ich werde helfen." "Lieber Heiland segne uns." "Ja mein liebes Kind." Nach der Andacht sagte der Engel: "Kind bitte Herrn Kaplan um den Segen." "Aber lieber Engel darf ich denn wohl hingehen, und soll ich noch zur Gruppe gehen?" "Ja liebes Kind gehe zu ihm und sprich mit Herrn Kaplan darüber." "Ja lieber Engel."

 

Montag den 24.4.44

Abends als ich von meinem Beichtvater kam waren die Engel bei mir. Als ich im Bett lag sagte der Heiland: "Mein liebes Kind, du wirst Donnerstag viel leiden müssen sage dieses deinem Beichtvater." "Lieber Heiland muss ich denn zu Bett liegen." "Nein mein liebes Kind." (Diese für Donnerstag angekündigte Leiden, traf sie besonders schwer. Sie hatte sich auf diesen Tag, an dem ihr Beichtvater nach fünf Wochen zum ersten Mal wiederkommen durfte, so sehr gefreut. Jetzt fürchtete sie, dass sie sich dabei nicht gut benehmen würde.)

 

Dienstag war alles wie sonst. Mittwoch (26.4.44) sagte der Heiland: "Liebes Kind gehe heute zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen und bitte ihn um sein Gebet." "Aber zum Kaplan brauch’ ich nicht, nicht lieber Heiland?" "Doch mein liebes Kind, bitte Herrn Kaplan auch um den Segen." Gestern Morgen und Mittag sagte der Engel: "Kind, bete jetzt für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet."

 

27.4.44

Donnerstag morgens. Die heilige Theresia hat mir geholfen. Dann kam der Heiland und sagte: "Mein Liebling, du musst am Montag sehr viel leiden, aber sei tapfer ich werde dich segnen." "Ja, lieber Heiland, ich danke dir, allein kann ich es nicht. Segne meinen Beichtvater." "Ja mein Liebling." Die Engel haben mir geholfen ich musste schon früh backen, zuerst konnte ich gar nicht, da war die heilige Theresia auch da. Nachmittags war mein Beichtvater da, nachher war der Engel da, er sagt mir nichts bedeutendes. Nachher war der Heiland da er sagte: "Mein liebes Kind, ich habe mich vorhin sehr gefreut." "Lieber Heiland, warst du bei uns?" "Ja mein liebes Kind ich habe euch gesegnet." Abends als ich im Bett lag wurden die Schmerzen sofort heftiger. Die Engel machten mich sofort fertig. Da sah ich das Leiden des Heilandes, es war wieder sehr schwer. Die Engel haben mich dann fertig gemacht. (Das heißt die Tücher gewechselt.) Gegen Morgen kam die heilige Theresia und half mir ankleiden. Nachher haben die Engel mir geholfen, die Schmerzen waren am Tage sehr heftig. Mittags war die heilige Theresia noch einmal da, sie hat mir geholfen. Abends bin ich früh ins Bett gegangen, ich hatte sofort heftige Schmerzen. Die Engel machten mich fertig. Dann sah ich sofort das Leiden des Heilandes. Nachher sah ich das Fegefeuer. Gegen Morgen hat die heilige Theresia mir beim Ankleiden geholfen. Mittags als ich mich umkleidete, kam der Heiland: "Mein Liebling, ihr müsst noch mehr leiden." "Mein Beichtvater auch lieber Heiland?" "Ja mein liebes Kind, aber ich werde euch helfen, habt Vertrauen." "Lieber Heiland segne meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind ich werde ihn segnen. Du musst diese Nacht wieder leiden. Gehe heute Abend zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen, dann sag ihm alles, was ich dir gesagt habe." "Ja, lieber Heiland." "Mein liebes Kind, du sollst Montag zu Fräulein Grote gehen." "Aber lieber Heiland, ich muss doch leiden." "Ja mein liebes Kind. Du wirst sehr viel leiden müssen, gerade deshalb sollst du dort hingehen, sage deinem Beichvater, dass er dann auch zu Fräulein Grote geht." "Aber lieber Heiland er kann doch zu uns kommen." "Liebling, es ist besser für dich, dass du dort hingehst und dein Beichtvater kann dir den Segen geben es wird sehr schwer werden." "Ist gut lieber Heiland. Wann kommst du denn als Jesuskind wieder?" "Morgen früh mein Liebling, bete jetzt für deinen Beichtvater." "Ja lieber Heiland segne uns." "Ja mein Kind." Morgens und mittags war der Engel noch da und sagte: "Bete jetzt für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet.

 

Samstag Abend (29.4.1944) war der Engel da, ich wollte noch in die Andacht, ich fühlte mich aber sehr schlapp – unterwegs war der Engel da. (Als sie vom Pfarrhaus nach Hause ging.)

 

Samstag auf Sonntag 29./30.4.1944

Ich hatte in der Nacht heftige Schmerzen. Morgens kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden und schüttelte die Kissen auf. (Die heilige Therersia legt ihr die Kleider hin.) Nachher ließen die Schmerzen nach. Ich hatte mich etwas aufgerichtet, damit ich nachher etwas frischer wäre. Da auf einmal kam das Jesuskind mit vier Englein. O, das war fein, die Englein lächelten so schön. Und erstmal das liebe Jesuskind, o das sah schön aus. Sofort streckte das Jesuskind seine Ärmchen aus und kam ganz nah an mein Bett. Ich habe es dann ganz schnell auf den Arm und habe es ganz, ganz lieb gehabt. "Lieber Heilland, muss ich Montag zu Fräulein Grote?" "Ja mein liebes Kind." "Aber die hat ja bloß Last mit mir und wenn mein Beichtvater kommt, dann kann ich nicht mit ihm sprechen: "Mein Liebling", er fasste mich dabei an die Backe und strich darüber und sagte: "ich werde deinen Beichtvater und Fräulein Grote dafür belohnen." "Lieber Heiland nimmst du mich jetzt mit?" "Liebling du musst mir zuerst noch helfen." (Sie fragt öfter, wann der Heiland sie mitnehme.) "Dass will ich auch wohl, wird es morgen Vormittag denn so schwer?" "Ja mein liebes Kind, aber ich werde dir helfen, du wirst nachher etwas schlafen können." "O lieber Heiland ich danke dir, du bist doch so lieb." "Mein Liebling, ihr habt mir diese Woche viel geholfen ich habe mich sehr gefreut, sei heute auch schön brav, wenn du bei deinem Beichtvater bist, ich werde euch dann segnen." "Ich danke dir lieber Heiland." Ich habe ihn dann ganz, ganz lieb gehabt und etwas mit ihm gespielt. (Worte des Heilandes): "Um die höchste Heiligkeit, die vollendete Vollkommenheit und die vertrauteste und lieblichste Vereinigung mit mir anzustreben, muss sich die Seele, welcher ich so viele Gnaden erweise, ständig in der tiefsten Erniedrigung, Demut und Selbstverachtung und im Vergessen alles Irdischen üben." "Lieber Heiland, ich danke dir, dass du mir immer sowas feines sagst. Du sollst aber noch nicht gehen." "Liebling gleich komme ich in dein Herz. Stehe jetzt schön auf, der Engel wird dir helfen." "Lieber Heiland segne meinen Beichtvater, Herrn Kaplan, Fräulein Grote und alle." Da hat der Heiland gesegnet. Dann hat er mich gesegnet. Ich wollte ihn noch festhalten, aber es ging nicht. Aber wir haben doch ganz fein gespielt und der Heiland ist doch so lieb, ganz lieb war der Heiland." (Soweit das Schreiben.)

 

Montag den 1. Mai 1944

Nachdem ich meine anderen Pflichten erledigt hatte, bin ich zur Wohnung der Fräulein Grote gegangen. Es war gegen 10 Uhr morgens, als ich dort eintraf. Als ich das Wohnzimmer betrat, lag die Grete auf dem Ruhesofa, eine Steppdecke über sich. Sie war ohne Bewusstsein, wenigstens von außen her gesehen. Ich gab ihr zunächst den Krankensegen. Sie reagierte darauf nicht bemerkbar. Aus Erfahrung weiß ich, dass sie meinen Segen nicht unmittelbar verspürt. Sie weiß in einem solchen Zustand, oder wenn ich fern bin, nur von dem Segen, wenn es ihr von einem der Himmelbewohner gesagt wird. Auch diesemal wusste sie nachher nichts von diesem besonderen Segen. Ihr Zustand war ähnlich, wie ich ihn am Palmsonntag gesehen hatte, nur mit dem Unterschied, dass zwischen den Anfällen nur selten ganz kurze Unterbrechungen kamen. Diese Unterbrechungen waren daran zu erkennen, dass sie laut weinte und leise mit mir ein paar Worte sprechen konnte. Aus diesen Worten konnte ich entnehmen, dass sie morgens in der Kirche schönes erlebt hatte und dass sie mit ihrem Engel nicht ganz einig war. Sie machte einmal eine ungeduldige Bemerkung über ihn. Einige Male drohte sie auch mit dem Zeigefinger der rechten Hand und als ich die rechte Hand festhielt, machte sie dieselbe Bewegung mit der linken Hand. Einmal machte sie eine abwehrende Bewegung. Ich sagte ihr, soweit ich mit ihr sprechen konnte, einige Worte, die ihr Mut machen und sie zur Geduld stärken sollten, gab ihr auch öfter den Segen. Im übrigen konnte ich mich mit Fräulein Grote gut unterhalten, ohne dass sie davon Notiz nahm. Gegen 12 Uhr wurde sie merklich ruhiger. Dann drehte sie sich plötzlich zur Wand lachte einmal leise vor sich hin und sprach leise Worte, die ich aber nicht verstehen konnte. Dann richtete sie sich auf und sagte: "Warum bist du weggegangen?" Als sie mich dann vor sich stehen sah, sagte sie: "Warum ist er denn weggegangen, er wollte mich doch nach Hause bringen." Ich fragte: "Wer denn?" Sie sagte: "Der Engel." Von da an war sie wieder, wie sie sonst ist, wenn es ihr gut geht. Sie plauderte freudig über den Engel und das Jesuskind, das sie auch gesehen hatte. Sie durfte es zwar nicht auf den Arm nehmen, weil sie erst noch etwas erledigen sollte. Es war aber nicht "böse". Soweit ich ihren Zustand an dem Morgen beurteilen kann, hat sie sehr schwer leiden müssen. Sie bemerkt mit ihren äußeren Sinnen dabei ihre Umgebung meist nicht, behält aber trotzdem das Bewusstsein ihrer Umgebung. Sie bedankte sich, dass ich ihr beigestanden habe. Das Jesuskind sah sie im Zimmer an einer bestimmten Stelle im Raum, wie es sich zu mir und Fräulein Grote wandte und uns segnete und dann sie selbst segnete.

Grete schreibt: Sonntag, den 30. April 44. Morgens in der Frühmesse war es wie sonst. Nachher im Hochamt war auch die Mutter Gottes da. Als mein Beichtvater predigte waren vier große, ganz hübsche Engel am Altar, die sahen sehr schön aus, sie knieten während der Predigt vorne am Altar. Ganz andächtig, die sahen aber schön aus. Als die Predigt aus war (vom heiligen Josef) gingen sie an beiden Seiten knien. Während der Predigt sagte die Mutter Gottes: "Mein liebes Kind, ich segne jetzt deinen Beichtvater." "Ich danke dir liebe Mutter." Nach dem Essen habe ich mich sofort aufs Sofa gelegt. Da sagte der Heiland: "Liebling hole dir auch den Segen von Herrn Kaplan." (Sie sollte ihm auch sonst noch was sagen.) Als ich abends bei meinem Beichtvater war, mochte ich etwas nicht sagen. (Dass wir zu Fräulein Grote gehen sollten, war ihr gar nicht recht.) Mein Beichtvater schimpfte. Da sagte der Engel: "Kind dein Beichtvater ist traurig, bitte ihn um Verzeihung." Ich habe ihn um Verzeihung gebeten und es ihm dann erzählt. Als ich nach Hause ging sagte der Engel: "Kind dein Beichtvater weint jetzt." Ich war sehr traurig, denn ich hatte dem Heiland und meinem Beichtvater sehr weh getan. Als ich im Bett lag, habe ich tüchtig geweint, da kam der Heiland er sagte: "Kind du bist heute gar nicht brav gewesen." "Lieber Heiland verzeih mir." "Ja mein liebes Kind sei aber morgen schön brav." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein Kind." Ich hatte in der Nacht tüchtige Schmerzen. Gegen Morgen kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. Als ich zur Kirche ging, war der Engel bei mir. In der Kirche war es sehr, sehr schön. (1. Mai) Die Mutter Gottes war schon da, als ich kam, während der heiligen Messe waren acht Engel um den Altar, alles schöne, große. Bei der heiligen Wandlung knieten sofort zwei hinter meinem Beichtvater. Als der Heiland die heilige Kommunion austeilte waren vier kleine Englein da, das sah so schön aus. Das waren dieselben, die auch immer beim Jesuskind sind. Das sind so liebe Engel, o fein war das. Der Engel sagte: "Kind du musst jetzt aber auch für deinen Beichtvater beten." "Ja lieber Engel." Der Heiland hat am Schluss der heiligen Messe den Segen gegeben. Die Mutter Gottes sagte: "Kind sei tapfer, ich werde dich segnen." "Liebe Mutter hilfst du mir auch?" "Ja mein liebes Kind, ich werde dir helfen." Als ich nachher bei Fräulein Grote war, war der Engel da und der meines Beichtvaters. Der Engel sagte: "Kind sei geduldig, der liebe Heiland segnet dich jetzt." Dann kam das Jesuskind. Es sagte, als ich es auf den Arm nehmen wollte: "Mein liebes Kind, du bist gestern gar nicht brav gewesen, wenn du jetzt schön brav bist, komme ich bald wieder." "Das ist lieb liebes Jesuskind." "Dann mein liebes Kind, musst du diese Woche noch einen Tag mehr leiden." "Lieber Heiland, wann denn?" "Am Mittwoch oder Donnerstag. Das kannst du mit deinem Beichtvater überlegen. Ihr sollt aber wieder hierher kommen." "Lieber Heiland, wird das auch wieder schlimm?" "Ja, mein Kind, aber ich werde dir helfen." "Lieber Heiland, segne uns jetzt." Da hat sich der Heiland umgedreht und die beiden gesegnet. Dann hat er mich gesegnet. Das Jesuskind hat so schön gelächelt, o das war wieder so fein. Aber gleich nachher kam der Engel, er drohte wie schon mal vorher, mit dem Finger, er sagte: "Kind lass den Finger aus dem Mund." Nachher habe ich ihm gesagt, dass er mich nach Hause bringen soll; zuerst hat er nichts gesagt, nachher sagte er: "Ja ich werde mit dir gehen." Dann habe ich noch gesagt: "Wenn du mich nicht hinbringst sag ich’s meinen Beichtvater." – und so ähnliche Sachen, da hat er gelacht. Der Engel war nachher noch die ganze Zeit bei mir, er hat mich zum Pfarrhaus gebracht und auch zurück. (Zum Kaplan) Nachher habe ich etwas geschlafen." (Soweit der Bericht der Grete.)

 

Mittwoch, 3. Mai 1944 waren wir bei Fräulein Grote. Ihr (der Grete) Leiden war ähnlich, wie am 1. Mai, nur schien es noch schwerer. Nur zweimal konnte ich mich kurz mit ihr verständigen und nur die bezeichnenden Worte verstehen: "Nimmt der Heiland mich jetzt mit?" Wieder sah man das Aufhören der Schmerzen nach ungefähr zwei Stunden. Dann merkte man ihre Unterhaltungen mit dem Engel und hörte auch einige ihrer Worte. Ihr Engel suchte ihr mit Strenge alle Fehler abzugewöhnen.

Grete schreibt: Mittwoch 3. Mai 44. Ich war bei Fräulein Grote, als ich etwas gelegen, kam zuerst der Engel er sagte öfters: "Kind nehm den Finger aus dem Mund." (Man konnte beobachten, wie sie unwillkürlich den Finger den Lippen näherte und ihn dann schnell wieder zurückzog, das geschah sehr oft.) Nachher sagte er: "Sei schön brav und geduldig." Die Engel meines Beichtvaters waren auch da. (Es sollen zwei Engel sein.) Dann kam das Jesuskind. Ich habe es nicht auf den Arm genommen, sondern immer mit gespielt. Das Jesuskind sagte: "Mein Liebling, sei schön geduldig. Du brauchst Freitag am Tage nicht soviel leiden. Aber Samstag Nachmittag musst du wieder sehr viel leiden." "Lieber Heiland müssen wir hier denn wieder hin?" "Ja mein liebes Kind. In der nächsten Zeit wirst du sehr viel seelische Leiden bekommen, sei offen gegen deinen Beichtvater erzähle ihm gleich alles, was heute war, aber auch, dass du mit Frau K. und S. gesprochen hast." "Ja lieber Heiland segne uns." Dann hat der Heiland sich umgedreht (zu ihrem Beichtvater und Fräulein Grote) und gesegnet, dann hat er mich gesegnet. Kurz darauf kam ein anderer Engel, er war auch sehr schön. Er sagte: "Kind, komm, nimm mich mal ganz lieb." Ich sagte da zuerst "Gelobt sei Jesus Christus", wie sonst. Da war er verschwunden. Ich habe mich sehr erschrocken als er weg war. Der sah ganz schön aus. Nachher war wieder mein Engel da. Wir haben viel zusammen gesprochen.

 

Donnerstag (4. Mai 1944) hatte ich viel schweres. Der Engel war da und sagte: "Dein Beichtvater verzeiht dir nicht mehr." Ich habe mich gesegnet, da war er weg. Nachher kam der Heiland und sagte: "Kind, dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt, gehe gleich zu ihm und hole dir den Segen."

 

Donnerstag/Freitag (4./5. Mai 44) Nachts. Die Schmerzen wurden sofort heftiger. Die Engel machten mich wie sonst fertig, dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war wieder sehr schwer. Danach haben die Engel die Tücher gewechselt. Dann sah ich das Fegefeuer. Gegen Morgen kamen die Engel und machten mich fertig, die heilige Theresia half mir beim Ankleiden. In der Bäckerei haben die Engel geholfen. Am Tage hatte ich nicht so heftige Schmerzen. Abends wurden die Schmerzen heftiger. Die Engel machten mich wie sonst fertig, dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war wieder sehr schwer. Als das vorbei war, machten mich die Engel fertig. Dann kam der Heiland und sagte: "Liebling hole dir heute Abend den Segen. Du musst die nächste Nacht auch leiden."

Samstag Vormittag hatte ich heftige Schmerzen. Da kam der böse Engel und sagte: "Kind, wenn du nicht mehr leidest, dann kannst du auch besser arbeiten. Ich machte schnell das Kreuzzeichen und weg war er. Ich sollte nämlich noch einige Kuchen fertig machen und war sehr schlapp.

 

Samstag 6.5.44

Mittags war mein Schutzengel da, er sagte: "Kind setz’ dich etwas hin." Ich hatte keine Zeit und hab mich nicht gesetzt. Nachher kam der Engel und sagte: "Kind du bist ungehorsam gewesen, sage das deinem Beichtvater, er soll dir eine Buße geben." Nachher kam wieder ein anderer Engel, er sagte: "Wenn du morgen leidest, dann nehme ich dich mit." Ich war etwas bange, da kam der Heiland und sagte: "Mein Liebling sei nicht traurig, ich werde dir helfen, gehe gleich zu deinem Beichtvater und erzähle ihm alles. Er hat mich heute besonders geliebt." "Ja lieber Heiland segne uns." "Ja mein liebes Kind, morgen komme ich wieder, sei schön brav."

6. Mai 44. Der Heiland sagte: "Liebling, deine seelischen Angelegenheiten sind nur für Deus dedit." "Brauchen wir dem Bischof nichts mehr sagen?" "Doch mein Kind nur die ganz persönlichen Angelegenheiten nicht. Deus dedit soll mit seinem Beichtvater nicht über diese Sachen sprechen, sage ihm das sofort. (Soweit das Schreiben. Der Ausdruck "Deus dedit" wird in einem Buche, das ich kürzlich las, als Deckname für den Beichtvater gebraucht. Grete konnte das nicht wissen, wie auch die Frage zeigte, die sie mir stellte: "Was heißt Deus?" Auch konnte sie nicht wissen, dass ich mich mehrmals innerlich mit der Frage beschäftigt hatte, ob ich wohl mit meinem Beichtvater über die Angelegenheit sprechen solle. Das genannte Buch wollte ich ihr wohl zu lesen geben, doch habe ich es nicht getan, weil der Heiland ihr es nicht erlaubte.)

 

Grete schreibt: Sonntag, 7.5.44

Morgens in der Frühmesse waren die Engel (zwei Schutzengel des Beichtvaters) bei der heiligen Wandlung hinter meinem Beichtvater. Der Heiland teilte die heilige Kommunion aus, er lächelte manchmal, aber geweint hat er auch öfters. Ich war sehr schlapp von der Nacht vorher und konnte deshalb nicht zum Hochamt gehen. Ich habe zu Hause gebetet mit meinem Engel. Um 2 Uhr (nachmittags) fingen die Schmerzen an, ich bin dann sofort zu Fräulein Grote gegangen. Als ich dort ankam, habe ich mich sofort aufs Sofa gelegt. (Sie war bis etwas 1/2 4 Uhr dort allein, da Christenlehre war, an der sie sonst immer teilnimmt.) Die Schmerzen wurden sofort heftiger. Es dauerte nicht lange, da kam ein schöner Engel. Er sagte: "Dein Beichtvater hat große Zweifel, er glaubt dir nicht mehr. Sage ihm nicht mehr alles." Ich sagte: "Gelobt sei Jesus Christus", da war er weg. Da kam auch schon mein Schutzengel und der Engel meines Beichtvaters. Sie sahen sehr schön aus. Mein Engel ermahnte mich. Jedesmal wenn ich den Finger nehmen wollte, sagte er: "Mein Kind sei wieder schön brav." "Ja lieber Engel." (Man konnte diesen Kampf mit ihrer Gewohnheit wieder sehr deutlich beobachten.) Dann sah ich wie der lieber Heiland ans Kreuz genagelt wurde. Das ist immer furchtbar, es ist nicht anzusehen. Meine Schmerzen werden dann heftiger bis der Heiland stirbt, dann werden sie leichter. Ich möchte ihm doch so gerne helfen, aber es geht nicht. Die Henker könnte ich wohl verhauen. (Wir Zeugen konnten von diesem Gesicht nichts bemerken. Auch an Stirn oder Händen war keinerlei Veränderung wahrzunehmen. Sie hatte übrigens daran auch keine besonderen Schmerzen, wie sie sagte.) Als das vorbei war, kam das Jesuskind, es hat geschimpft. Es sagte: "Liebling, du bist wieder ungehorsam gewessen." Es schaut sehr strenge aus. Ich sagte: "Lieber Heiland, ich will ganz lieb sein, darf ich dich einmal lieb haben?" "Nein, sei erstmal brav, wenn du in den nächsten Tagen brav bist, dann komme ich bald wieder." "O, lieber Heiland, ich will ja wohl." "Schön mein Kind, dann erzähle deinem Beichtvater gleich alles und bitte ihn um eine Buße." "Ja lieber Heiland." "Dann soll dein Beichtvater Donnerstag nicht zu dir kommen – und heute Abend bringst du ihm noch den Zettel." (Auf dem die Anweisung an "Deus dedit" stand.) "Lieber Heiland, gehe nicht so weg, ohne uns den Segen zu geben." Darauf hat der Heiland zweimal gesegnet und lächelte etwas. Als er wegging sagte er noch: "Liebes Kind, sei jetzt schön brav." (Dieses letzte Gesicht hatte sie ungefähr um 5 Uhr nachmittags gegen Ende ihres Leidens als der Zustand größerer Ruhe eintrat. Wir konnten beobachten, wie sie sich plötzlich umdrehte, so dass sie auf dem Bauch lag. Dann erhob sie sich halb, stützte die Ellenbogen auf und sah geradeaus über ihr Kopfkissen weg. Die Augen waren dabei offen, die Lieder unbeweglich. Das Gesicht zeigte erst ein Lächeln, dann den Ausdruck der Spannung. Einmal warf sie ihr Gesicht traurig in das Kopfkissen, erhob es aber bald wieder. Sie hielt dann die Hände unter dem Kinn gefaltet, wie jemand der im andächtigen Gebet vertieft ist. Schließlich legte sie sich wieder ruhig in ihre frühere Lage zurück.)

Als ich abends von meinem Beichtvater kam, war ich sehr traurig. (Ich hatte ihr eine sehr ernste Ermahnung gegeben, weil sie mir den Inhalt des oben genannten Zettels und einiges andere nicht gleich gesagt hatte. Sie hatte wieder den Gedanken gehabt, erst zu fragen, was die Worte bedeuten. Aus dem Zusammenhang hatte sie entnommen, dass es sich um ihren Beichtvater handelte, konnte aber die Worte: "Deus dedit" sich nicht erklären.) Da kam der Engel meines Beichtvaters und sagte: "Komm Kind wir beten jetzt zusammen." Wir haben dann zusammen gebetet, aber fein. Aber nachher habe ich doch geweint. In der Nacht hatte ich heftige Schmerzen. Aber der liebe Heiland kam und sagte: "Liebling, du darfst Donnerstag Abend zu deinem Beichtvater gehen, wenn er es erlaubt, und nächste Woche Donnerstag sollt ihr wieder zu Fräulein Grote gehen, sage dies deinem Beichtvater, hole dir heute den Segen, du musst diese Woche jede Nacht sehr leiden, aber ich werde dich für alles belohnen." "Segne meinen Beichtvater – mich auch." "Ja mein liebes Kind."

 

Grete schreibt: Dienstag den 9.5.44

In der Nacht (8./9.5.44) hatte ich heftige Schmerzen. Morgens in der heiligen Messe war es wie sonst. Bei der heiligen Wandlung sah ich die blutende Hostie. Als ich nach der heiligen Messe oben war und mich umkleidete, sagte der Heiland: "Mein Liebling, du bist diese Tage ja schön brav gewesen, ich habe mich sehr gefreut, sei es jetzt immer. Ihr werdet jetzt noch mehr leiden müssen." "Lieber Heiland, segne uns und hilf uns." "Ja mein liebes Kind ich werde euch segnen und helfen." "Ich danke dir lieber Heiland." Nachmittags kleidete ich mich um, als ich aus der Bäckerei kam, da kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling, sage deinem Beichtvater er soll sich nicht beeinflussen lassen, dass er das Bild ändert, oder ein anderes malen lässt." "Ist gut liebe Mutter segne uns." "Ja mein liebes Kind." (Die meisten Besucher, besonders einfache Leute, finden das Bild sehr schön. Einzelne, meist von den sogenannten Gebildeten dagegen, haben Wünsche auf Änderung, die allerdings im Einzelnen verschieden und widersprechend sind. Ich selbst habe schon öfter Künstler angeregt einmal den Versuch zu machen zu einer besseren Lösung der Aufgabe zu kommen. Alle derartigen Versuche sind gescheitert. Kein Versuch hat die Zustimmung der vier Kinder erhalten können, und zwar nach meiner Ansicht mit Recht. Die Künstler wollen gern mehr Leben in das Bild bringen. Sie wollen gern den Körper mehr durch das Kleid durchscheinen lassen, da sie meinen, nur auf diese Weise eine entsprechende Wirkung erzielen zu können. Einige haben versucht den Kindern ihre Auffassung aufzureden, aber ganz vergeblich. Die Kinder kennen dem gegenüber nur die Antwort: "So hat sie nicht ausgesehen." Es ist ja nicht meine Aufgabe zu beurteilen, wieweit ein Arbeiten mit solchen Ausdrucksmitteln sonst berechtigt, erlaubt und erwünscht ist. Es steht für mich auf Grund der jahrelangen Beobachtung aller einschlägigen Versuche und Befragungen fest, dass man hier solche Formen nur anwenden könnte unter Vergewaltigung der Wahrheit. Gestern habe ich außerdem noch einmal daraufhin die in der Kirche vortragende Schwester angesehen. Was ich davon sagen kann, gilt wohl für jede ehrbar gekleidete Frau, die sich in der Gewalt hat: "Der Körper tritt nicht so auffällig im einzelnen hervor, wie bei den meisten Kunstwerken, und auch das Gesicht spiegelt die inneren seelischen Vorgänge nur maßvoll und zurückhaltend wieder." Man mag also über den künstlerischen Ausdruck und seine Mittel denken, wie man will. Im vorliegenden Falle muss man der Wahrheit wegen auf manches verzichten, was die Künstler und auch die durch sie beeinflussten "Gebildeten" wünschen. Für mich hat die obige Anweisung den Wert, dass ich mich persönlich nun von solchen Versuchen und den damit verbundenen Schwierigkeiten, die mir auch so schon nicht mehr behagen, zurückziehen kann, und dass ich auch die Kinder vor manchen Belästigungen bewahren kann, ohne das Bedenken, etwas versäumt zu haben.)

 

Am 10.5.44

In der Nacht hatte ich heftige Schmerzen. Nach der heiligen Messe kam der Heiland, und sagte: "Mein liebes Kind, dein Beichtvater soll deiner Mutter sagen, dass du jetzt öfters zu Fräulein Grote musst." "Ach mein lieber Heiland." "Doch mein Liebling, er muss ihr auch sagen, dass du dort leiden musst." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind." Nachmittags war die Mutter Gottes da und sagte: "Mein liebes Kind du wirst morgen wieder ein Geschwür im Hals bekommen, sei tapfer ich werde dich segnen." "Ich danke dir liebe Mutter." "Liebling, sage deinem Beichtvater heute Abend noch alles was dir in den letzten Tagen gesagt worden ist." "Ja liebe Mutter."

Mittwoch Nachmittag war ich sehr schlapp und hatte etwas Schmerzen, da sagte der Engel: "Du musst dich etwas schonen." "Ja lieber Engel." Ich hatte so heftigen Durst und wollte Wasser trinken, da sagte der Engel: "Kind trinke jetzt kein Wasser." (Das Geschwür von dem sie mir am Mittwoch noch die Voraussage machte, war am Donnerstag da. Sie hat trotzdem und trotz ihrer anderen Leiden an dem Tage wie sonst gearbeitet.)

 

Grete schreibt: Donnerstag 11.5.44

Mittags hatte ich mich aufs Sofa gelegt, da sagte der Heiland: "Mein Liebling du wirst morgen sehr viel leiden müssen." "Was denn, körperlich?" "Am Tage wirst du körperlich nicht so viel leiden brauchen, aber seelisch sehr viel. Gehe gleich zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein Liebling." In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war es wie sonst, die Schmerzen waren sehr heftig. Der Heiland sagte: "Mein Liebling, gehe morgen zu deinem Beichtvater und erzähle ihm alles und hole dir den Segen, in der nächsten Nacht wird es sehr schwer werden." Freitag waren die Schmerzen nicht so schlimm, nur die Versuchungen waren sehr schlimm. Das andere war wie sonst. Mittags war es etwas schwerer, ich hatte mich gelegt. Da kam der Heiland und sagte: "Mein Liebling, dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt, wenn du gleich zu ihm gehst bitte ihn um sein Gebet. Sage ihm, er soll dir auch den anderen Segen geben, den er dir Sonntag gegeben hat." (Da Grete in letzter Zeit öfter von bösen Engeln versucht wurde, hatte ich für sie den Exorcismus Leo des XIII. gebetet. N.B. Selbstverständlich wollte ich nicht den feierlichen Exorzismus vornehmen. Das wusste außer mir kein Mensch. Fräulein Grote, die dabei war, hatte ich gesagt, ich wolle der Grete noch einen Segen geben. Freitag den 12. Mai 1944 hatte der böse Engel, der übrigens nicht immer derselbe scheint, einen besonders schlauen und gefährlichen Versuch gemacht, bei der Grete das Vertrauen zu ihrem Beichtvater zu erschüttern. Da ich durch das Beichtsiegel verhindert war, konnte ich die Sache nicht aufklären. Das Eingreifen des Heilandes durch die genannte Anweisung an Grete war so außerordentlich – Hilfe und Zeichen zugleich für uns beide.)

Nachmittags war ich bei meinem Beichtvater, ich mochte ihm etwas nicht sagen, (von der Versuchung des Bösen) da sagte der Engel: "Kind bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und sei schön brav." Ich fühlte mich nicht gut, mochte das aber nicht sagen. Als ich zu Hause war, sagte der Engel: "Kind du musst immer schön sagen, wenn du nicht gut bist. Bete jetzt für deinen Beichtvater, er ist jetzt unandächtig." "Wo ist er denn?" "In der Andacht." (Der Gedanke an die oben genannte Versuchung lenkte mich ab.) "In der Nacht von Freitag auf Samstag war es wie sonst. Der Heiland sagte: "Mein Liebling, du bist diese Woche schön brav gewesen. Ich habe mich sehr gefreut, sei es jetzt immer." "Lieber Heiland, wann kommst du wieder?" "Sonntag, mein liebes Kind, ich segne euch jetzt." Samstag war es auch wie sonst, die Engel haben mir geholfen. Nachmittags hatte ich öfters einen Anfall. Die Engel haben mir geholfen. Der Heiland sagte: "Mein liebes Kind, diese Nacht musst du wieder viel leiden, sei tapfer ich werde dich segnen."

 

Sonntag den 14.5.44

In der letzten Nacht hatte ich heftige Schmerzen. Gegen Morgen ließen die Schmerzen nach. Da kam das liebe Jesuskind. Es winkte schon von weitem. Ich mochte es noch nicht auf den Arm nehmen, weil ich dachte, dass ich noch nicht ganz brav war. Da kam der Heiland ganz nah an mich heran und lachte. Ich sagte: "Lieber Heiland, darf ich dich auf den Arm nehmen?" "Ja mein Liebling." Ich habe es dann schnell auf den Arm genommen und ganz tüchtig gedrückt. Dann sagte der Heiland: "Mein Liebling, du bist diese Woche ja brav gewesen, wenn du heute bei deinem Beichtvater bist, dann sei auch schön brav. Dann mein liebes Kind brauchst du dich nicht zu schämen zu deinem Beichtvater zu gehen." "Lieber Heiland, ich schäme mich ja auch nicht, aber wenn man meinen Beichtvater dann mal schlecht macht?" "Mein Kind, ich habe dir schon mal gesagt, dass ihr meine Lieblinge seid." "Lieber Heiland, segne uns, segne uns und verzeih mir." "Ja mein Liebling, habe doch Vertrauen, ich werde euch beschützen." Ich habe ihn dann ganz lieb gehabt und habe dann gesagt: "So lieber Heiland, ich halte dich jetzt solange fest, du musst mir erst etwas Feines erzählen, wo du bist, wie es dort aussieht und wie es im Himmel aussieht, tust du das jetzt?" Ich habe es dann ganz tüchtig gedrückt, ich dachte, dass er es dann wohl tun würde. Da fasste der Heiland mich an die Backe und sagte: "Mein Liebling, du sollst diese Frage nicht stellen und wenn ich etwas erzählen würde, würdest du es nicht verstehen, frage deshalb nicht wieder." "Nein lieber Heiland, tue ich auch nicht, aber was Feines erzählst du mir doch, nicht lieber Heiland." "Mein Liebling, ist eine Seele eine glückliche Gefangene der Liebe geworden, so gibt die Liebe ihr die Freiheit, doch nur in den Grenzen der Liebe." "Lieber Heiland, mehr sagst du mir heute nicht?" "Nein mein liebes Kind, aber die Fortsetzung sage ich dir bald, wenn du schön brav bist." "O, lieber Heiland, ich will ganz artig sein, dann kommst du bald wieder." "Ja mein Liebling." Ich habe es dann ganz lieb gehabt und gespielt haben wir fein. Dann hat der Heiland gesegnet. Ich wollte es noch etwas festhalten, aber es ging nicht. Nachher kam der Heiland und brachte mir die heilige Kommunion."

Danach (Sonntag, 14. Mai 1944) kamen die Engel (der Schutzengel der Grete und des Beichtvaters): "Kind du musst jetzt etwas schlafen." Sie setzten sich aufs Bett, fassten mich an die Hand und der eine legte die Hand auf meine Backe. Als ich aufwachte waren sie noch da. Wir haben dann zusammen gebetet.

Sonntag, den 14. Mai 1944. Ich hatte mich etwas gelegt, da kam der Heiland und sagte: "Mein Liebling, dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt." "O, lieber Heiland, das ist schön, aber wir möchten dich immer noch mehr lieben, hilf uns dabei." "Ja mein liebes Kind, ich werde euch segnen." Morgens im Hochamt habe ich für meinen Beichtvater gebetet, da sagte die Mutter Gottes: "Kind ich segne jetzt deinen Beichtvater." "Ich danke dir liebe Mutter." Nachmittags war ich bei meinem Beichtvater recht ungezogen, da kam der Engel und sagte: "Kind sei artig, bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und sage es ihm." Ich habe es dann auch gesagt. Abends als ich im Bett lag habe ich noch etwas geweint. Da kam der Engel, strich mir über die Backe und sagte: "Kind weine jetzt nicht mehr!" Er gab mir dann etwas Wasser zu trinken. Montag hatte ich zu Hause sehr viele Schwierigkeiten. Als ich mich mittags umkleidete, da habe ich geweint. Da kam der Engel und strich mir ganz leise über die Backe. Auch nachmittags hatte ich sehr viele Schwierigkeiten. Abends in der Andacht war die Mutter Gottes da und sagte: "Mein Liebling, gehe gleich schön zu deinem Beichtvater und sprich dich aus, dann bitte deinen Beichtvater um den Segen." "Ja liebe Mutter segne uns." "Ja mein liebes Kind." Als ich abends im Bett lag kam das Jesuskind wie sonst. Ich durfte es eben auf den Arm nehmen, und einmal ganz lieb haben. Als ich es auf dem Arm hatte sagte es: "Mein Liebling, du hast mir heute viel Freude gemacht. Als du vorhin bei deinem Beichtvater warst habe ich euch gesegnet." "Wann denn lieber Heiland? Als wir zusammen sprachen?" "Ja mein liebes Kind." "Lieber Heiland, du musst mir doch noch was sagen." "Jetzt nicht mein Kind, das sage ich dir Sonntag, sei bis dahin aber schön brav." "Aber lieber Heiland, was soll das Donnerstag denn?" "Liebling, dein Beichtvater und Fräulein Grote sollen dir doch helfen." "Lieber Heiland, du musst sie dafür segnen." "Ja mein liebes Kind ich werde sie segnen und für alles belohnen." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein liebes Kind." Dann ging er fort. Dienstag (16. Mai 1944) sah ich die blutende Hostie. Der Heiland hat noch nichts gesagt. (Soweit der schriftliche Bericht der Grete.)

 

Donnerstag, 18. Mai 1944, Christi Himmelfahrt

Ich traf etwa 1/4 nach 2 Uhr bei Fräulein Grote ein, kam aber doch schon zu spät, um den Anfang der Leiden zu sehen. Grete war erst kurze Zeit da. Nachdem sie sich aufs Ruhesofa gelegt hatte und noch ein wenig mit Fräulein Grote geplaudert hatte, begannen ihre Leiden. Bis etwa 20 Minuten vor 4 Uhr war es wie sonst. Ein paar Mal verlangte sie nach Wasser, doch konnte es ihr dann einmal nicht gereicht werden, weil sie schon wieder in ihren Zustand höchsten Schmerzes verfallen war. Um 20 Minuten vor 4 Uhr bemerkten wir Zeugen eine vollständige Veränderung ihres Benehmens. Sie wurde ruhiger, lag auf dem Rücken, befühlte mit den Fingerspitzen der einen Hand, die Handfläche der anderen. Von jetzt an vermied sie jede Berührung der Hände mit irgend etwas. Nur mit den Fingerspitzen fasste sie einige Male zunächst nach der linken Seite, dann nach der Stirn. Sie hielt dann die Finger vor ihre Augen, als wenn sie sie betrachtete, wie einer der erwartet etwas daran zu sehen. (Blut?) Sonst hielt sie die Hände, wie der Priester bei den Orationen ausgebreitet mit den Flächen nach außen. Die Hände zitterten die ganze Zeit. Einmal hob sie schwerfällig den Kopf und verlangte Wasser, das ihr auch gereicht werden konnte. Einmal berührte sie mit der Zunge vorsichtig ihre Lippen. Um 4 Uhr etwa versuchte ich ihr das Kreuzzeichen mit dem Daumen auf die Stirn zu machen. Sie zog bei der ersten leisen Berührung den Kopf ein, wie einer der eine schmerzliche Berührung erfährt, aber auch nur mit Schmerzen sich bewegen kann. Ebenso verhielt sie sich bei Berührung der Hände innen oder außen und der rechten Schulter. Von der Herzgegend suchte sie mehrmals die Decke vorsichtig zu heben mit den Fingerspitzen, so dass die Decke hohl lag und den Körper da nicht berührte. Dagegen konnte man vorsichtig ihren Unterarm anfassen, ohne dass sie ihn zurückzog.

Fräulein Grote versuchte eine Spange aus ihrem Haar zu entfernen, damit sie sich daran nicht weh tat. Als sie zu dem Zweck den Kopf der Grete zu heben suchte stöhnte sie so, dass Fräulein Grote sofort wieder abließ und eine Gelegenheit abwartete, wo sie so zum Ziele kam. Ich versuchte mehrfach ihr etwas von Christi Himmelfahrt zu erzählen, aber sie reagierte nicht darauf. Schließlich beteten wir, Fräulein Grote und ich, gemeinsam laut das zweite Gesätz vom glorreichen Rosenkranz. Grete beteiligte sich nicht daran. Ihre Haltung blieb dieselbe. Etwas nach 4 1/4 Uhr hob die Grete noch einmal den Kopf mit den Schultern und ließ ihn dann zur rechten Seite fallen. Dann streckten sich ihre Hände und verhielten sich nun wieder, wie in der Zeit vor 1/2 4 Uhr. Ich machte ihr das Kreuzzeichen auf die Stirn, ohne dass sie sich dagegen wehrte. Auch ihre Hände konnte ich jetzt wieder fest anfassen, ohne dass sie Zeichen gab, dass sie dabei Schmerz empfand. Es trat jetzt eine Zeit verhältnismäßiger Ruhe ein. Einmal drehte sie sich wieder um, wie am 7. Mai 1944 berichtet, als erwarte sie etwas zu sehen. Sie legte sich aber sehr bald wieder in die frühere Lage zurück. Dann suchte sie etwas unter dem Kopfkissen. Als wir fragten, sagte sie, dass sie ihre Haarspangen suche. Als wir sagten, dass die gut aufgehoben seien, legte sie sich wieder auf den Rücken. Bald hörten wir dann, wie sie mit jemand sprach. Offenbar war es der böse Engel. Man hörte Worte wie: "Du lügst. Mein Engel hat gesagt, das darf ich nicht sagen, dann darfst du das auch nicht sagen. Geh doch weg", und Worte, aus denen ich entnahm, dass der Böse ihr wieder das Vertrauen zu ihrem Beichtvater nehmen wollte und die sie eifrig zurückwies. Bald konnte man mit ihr plaudern. Man merkte ihre gehobene Stimmung, dass das Leiden wieder überstanden war. Sie sagte mir: "Sie haben mir den anderen Segen ja gar nicht gegeben." Ich erwiderte: "Nein das habe ich nicht, sollte ich das denn." Da sagte sie: "Nicht schimpfen, nicht schimpfen." Ich sagte: "Wenn du aufrichtig bist, schimpft ich nicht." Sie erzählte dann, der Heiland habe ihr am Morgen gesagt, sie solle mich auch um den anderen Segen bitten. Sie habe nun aus meinen Worten in der vergangenen Woche geschlossen, dass ich am Morgen noch zu ihr kommen würde und daher geglaubt nicht mehr zu mir gehen zu brauchen. Nachmittags war es zu spät. Dass ich ihr den Segen nicht gegeben hatte, konnte sie natürlicherweise unmöglich wissen, zumal da ich ihr den Segen ja auch öfter gebe, ohne dass sie dabei anwesend ist. Ich hatte ihr aber den Krankensegen gegeben. Sie erzählte mir dann einiges über ihre Gesichte, die sie an dem Tage gehabt hatte. Sie wird das noch wohl aufschreiben. Ich fragte unter anderem, ob das Jesuskind auch dagewesen sei. Sie antwortete: "Heute ist doch nicht Sonntag." Nachdem sie noch etwas geruht hatte stand sie auf. Es war ihr sehr heiß, da der Engel ihr immer noch nicht erlauben will, ihre Winterkleidung abzulegen. Sie hatte in ihre ganzen Kleidung unter der Steppdecke gelegen. Sie ging dann in einen Nebenraum, um sich zu erfrischen und ihr Haar zu ordnen. Von dem Essen das ihr angeboten wurde, nahm sie wie immer nur sehr wenig. Als Fräulein Grote sie dringend zum essen aufforderte, sagte sie: "Liegen sie mal so da, dann wollen wir mal sehen, ob sie dann noch essen mögen." Wir haben uns dann noch einige Zeit unterhalten, wobei sie gerade so sich verhält, als wenn nichts außergewöhnliches vorgefallen wäre. Wir sprechen dann auch meist über gleichgültige Angelegenheiten. Sie sagte mir vorher noch, dass wir am Mittwoch oder Donnerstag nächster Woche wiederkommen sollten." Den Tag könne ich bestimmen. Nachdem ich in üblicher Weise den Segen gegeben und nachdem Grete wie sonst den Heiland um den Segen gebeten hatte, sprach ich wie immer Dankesworte und ging dann nach Hause. Abends sah ich die Grete in der Maiandacht auf ihren gewohnten Platz. Ich habe an ihrer Haltung nichts auffälliges bemerkt.

Grete schreibt: Donnerstag, 18.5.44. (Christi Himmelfahrt) Morgens bei der Messe waren sehr viele Engel da. Nach der heiligen Messe sagte der Heiland: "Mein Liebling, gehe zu deinem Beichtvater und hole dir den anderen Segen." Ich mochte nicht hingehen, weil ich dachte, dass er käme. Als mein Beichtvater nicht kam war ich traurig. Da sagte der Engel: "Kind warum hast du deinem Beichtvater keine Nachricht gegeben?" "Das mochte ich nicht tun." "Liebling, deinem Beichtvater darfst du doch alles sagen."

Donnerstag Nachmittag ging ich zu Fräulein Grote, ich hatte mich sofort gelegt. Die Schmerzen fingen zuerst langsam an. Ich hatte sofort etwas Schmerzen in den Händen und Füßen, Schulter und in der Seite. Der böse Engel war öfters da. (Versuchte sie zum Mangel an Vertrauen und zum Ungehorsam zum Teil unter dem Schein des Guten.) Dann sah ich die Himmelfahrt. Das war sehr schön. Der Heiland war genauso gekleidet wie sonst. Es war alles sehr hell. Ich wäre am liebsten sofort mitgegangen. Danach kam mein Schutzengel und der meines Beichtvaters. Dann sagte der Heiland: "Mein Liebling, ihr sollt hier Mittwoch oder Donnerstag wieder hierher kommen." "Ja lieber Heiland." "Dann mein liebes Kind müsst ihr wieder mehr leiden, sage das deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind, ich werde euch segnen und helfen." "Schön, lieber Heiland." (Kleinigkeiten fehlen.) Auf einmal wurden die Schmerzen sehr heftig, da sah ich den Kreuzweg, der Heiland litt furchtbar, paarmal sah er sich um und guckte mich an. Ich wollte ihm so gerne helfen es ging aber nicht. Dann sah ich die Kreuzigung genauso wie Freitag Nacht. Das ist furchtbar. Der Heiland zuckt unter jedem Hammerschlag zusammen. Meine Schmerzen wurden immer heftiger. Als man dem Heiland den Schwamm reichte, spürte ich einen heftigen Durst. Der Heiland sprach noch etwas, nachher legte er den Kopf auf die Seite und starb. Ich habe ihn gebeten: "Lieber Heiland, nimm mich doch mit." Da lassen meine Schmerzen auf einmal nach. Ich war sehr schlapp. Da kam der Engel, ich sagte ihm: "Gib mir doch etwas Wasser." Er sagte: "Kind bitte deinen Beichtvater, er wird dir etwas geben. Dein Beichtvater war vorhin gerührt." Da fiel mir wieder ein, dass ich bei Fräulein Grote war. Abends bin ich schon früh ins Bett gegangen. Die Schmerzen fingen sofort an. Dann kamen die Engel. Es war genauso wie sonst. Auch das Leiden des Heilandes. Morgens war die heilige Theresia da. Am Tage die Engel. Ich hatte Bluthusten, da sagte der Engel: "Kind du musst dich jetzt etwas mehr schonen." Er hat mir dann geholfen. Mittags sagte der Heiland: "Mein Liebling, am Sonntag wirst du wieder ein Geschwür im Hals bekommen. Sei tapfer ich werde dich segnen." "Segne meinen Beichtvater." "Ja mein Kind."

 

Freitag auf Samstag (19./20.5.44) war es genau wie sonst. Morgens sagte der Heiland: "Kind du musst heute tüchtig für deinen Beichtvater beten." "Ja lieber Heiland." Am Tage war öfters der böse Engel da. Ich hatte Schwierigkeiten. Da sagte der Heiland gegen Abend: "Mein Liebling gehe heute Abend zu deinen Beichtvater und erzähle ihm alles, auch was der böse Engel dir gesagt hat. Dein Beichtvater hat mich gestern und heute besonders geliebt." "Lieber Heiland segne uns." "Ja mein Liebling." Abends hatte ich noch geschrieben. Dann kam der Engel und sagte: "Kind du musst dich jetzt hinlegen." "Ja lieber Engel." Ich habe mich dann gelegt. In der Nacht hatte ich heftige Schmerzen, morgens ließen sie etwas nach, da kam das Jesuskind mit vier Englein. Zwei waren etwas größer. Das Jesuskind winkte schon von weitem, aber ich wagte es nicht auf den Arm zu nehmen. Da sagte ich: "Lieber Heiland, darf ich dich denn auf den Arm nehmen?" "Ja mein Liebling." Ich habe es dann ganz schnell auf den Arm genommen und ganz tüchtig gedrückt." Lieber Heiland, du musst mir jetzt aber die Fortsetzung sagen." "Ja mein liebes Kind, pass jetzt aber gut auf; denn wenn die Seele diese Grenzen überschritte, wäre es ihr Tod. Die Liebe macht das Überschreiten der Grenzen zwar nicht unmöglich, denn die Seele ist frei; aber die Liebe warnt die Seele und insofern setzt sie ihr Schranken." "Ich danke dir lieber Heiland, muss ich denn auch wieder viel leiden?" "Ja mein Liebling, aber habe keine Angst ich werde dir helfen, und dein Beichtvater hilft dir auch." "Lieber Heiland, ich danke dir, ich will auch immer brav sein." "Das freut mich, mein Liebling, sei schön offen gegen deinem Beichtvater, gestern habe ich mich sehr gefreut." "Ja lieber Heiland?" "Ich habe euch gesegnet." "Ich danke dir lieber Heiland, ich will auch ganz artig sein." "Schön mein Liebling, sei heute auch schön brav. Jetzt musst du aber aufstehen." "Ja lieber Heiland." Ich habe ihn dann noch einmal ganz lieb gehabt, dann ging er weg."

 

Grete schreibt: Sonntag, den 21.5.44

In der Nacht hatte ich heftige Schmerzen. Morgens war auch noch der Schutzengel meines Beichtvaters da. In der Predigt nach der Andacht (religiöse Woche für Jungfrauen) habe ich geweint. Da sagte der Engel: "Kind weine nicht mehr, bete jetzt – auch für deinen Beichtvater." Nach der Andacht bin ich zu meinem Beichtvater gegangen, ich war nicht brav. Der Engel sagte mir (während der Beichtvater schwieg): "Kind dein Beichtvater weint jetzt, bitte ihn um Verzeihung." Nachher bin ich in die Kirche gegangen. Zu Hause sagte der Heiland: "Kind gehe zu deinem Beichtvater und bitte ihn um eine Buße und hole dir vom Herrn Kaplan den Segen." Abends im Bett habe ich noch etwas geweint, da kam der Engel.

 

Montag (22. Mai 1944) sah ich in der heiligen Messe die blutende Hostie. Als ich nach Hause ging, sagte der Heiland: "Kind gehe zuerst zu deinem Beichtvater und erzähle ihm alles." Ich mochte es ihm nicht sagen. (Sie hat es nach langem Zögern doch gesagt.) Als ich zu Hause kam und mich umkleidete weinte der Heiland: "Kind du bist gestern und jetzt gar nicht brav gewesen, gehe gleich zu deinem Beichtvater und sage ihm auch was du sonst noch auf dem Herzen hast." "Ja lieber Heiland." Ich habe nachher so tüchtig geweint. Das hat mir so weh getan. Mittags kam der Heiland und sagte: "Liebes Kind sei gleich schön brav. Dann ist alles wieder gut." "Ja lieber Heiland." Als ich nachher zu Hause war habe ich meine Arbeit in der Bäckerei fertig gemacht, und bin dann in den Garten gegangen, ich habe dann gearbeitet. Auf einmal hatte ich einen heftigen Anfall. Da sagte der Engel: "Kind du musst dich jetzt etwas mehr schonen." "Du, mein Beichtvater hat gesagt, ich soll heute viel arbeiten." Da hat er aber gelacht. (Sie hatte mich da missverstanden.) Abends bin ich früh ins Bett gegangen. In der Nacht war der Heiland da, er sagte: "Liebling gehe zu Herrn Kaplan und sage ihm, dass er mehr leiden muss." "Ja lieber Heiland. Körperlich oder Seelisch?" "Seelisch mein Liebling" "Lieber Heiland, du musst ihm dann helfen." "Ja mein liebes Kind ich werde ihn segnen und helfen." "Danke lieber Heiland segne uns auch." "Ja mein liebes Kind. Sage deinem Beichtvater, dass du Donnerstag viel leiden musst, und wenn du schön brav bist in der Woche dann komme ich Sonntag wieder. Dann sage Fräulein Grote, dass du nicht kannst, du darfst nicht graben, das ist zu schwer für dich, du sollst das zu Hause auch mal unterlassen. Wenn dein Beichtvater heute kommt, dann bitte ihn um eine Buße." (Nicht etwa für das Graben, sondern für Fehler der vergangenen Tage.) "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind." (Es sei hier bemerkt, dass manche Einzelheiten fehlen. Überhaupt sind die Berichte sehr nüchtern gegenüber dem wirklichen Erleben.)

 

Donnerstag, den 25. Mai 1944

Dieses Mal war ich (der Beichtvater) so früh bei Fräulein Grote, dass ich die Grete noch vor ihrem Leiden eben sprechen könnte. Sie sagte mir, ich solle ihr den Segen geben. Ich suchte ihre Gedanken auf Himmelfahrt zu lenken. Doch merkte ich bald, dass sie mich nicht mehr hörte. Es verlief dann alles so ähnlich, wie das vorige Mal. Nur dauerte die schmerzliche Empfindlichkeit der Seite, des Kopfes, der Schulter, der Hände und Füße dieses Mal eine ganze Stunde, von 3 bis 4 Uhr nachmittags. Dabei verlangte sie zweimal nach Wasser. Sie richtete den Kopf dann mühsam ein wenig auf. Helfen konnten wir dabei nicht, da sie eine Berührung nicht vertragen konnte. Sie konnte nur ein paar Tropfen zu sich nehmen, zumal, da sie auch wieder ein Geschwür im Halse hat. Aus einigen Worten konnte man den Gang der Leidensvisionen ahnen, z.B.: "Nicht schlagen. Du darfst dich nicht darauf setzen, ich kann keine Luft kriegen. Ich will dir wohl helfen. Das kann ich wohl. Nich’ so ziehen. Nicht weinen. Nicht wegbringen. Ich geh mit." Ich versuchte wieder durch Erzählen und Beten ihre Gedanken auf Himmelfahrt und Pfingsten zu lenken, aber ganz vergeblich, sie hat nichts davon gehört. Als das Leiden vorbei war, lag sie eine Zeit lang ruhig auf dem Rücken mit gefalteten Händen. Der Heiland war da. Worte sagte sie dabei nicht vernehmlich. Dann unterhielt sie sich wieder mit ihrem Engel. Wir hörten Worte wie: "Nimm mich doch mit. Oder nimm uns doch alle mit. Wo bleibst du, wenn ich tot bin? Dann musst du zu meinem Beichtvater gehen, dann hat er drei. Kommt der Heiland gleich noch wieder? Sage es ihm doch." usw. Als ich mich an die Türe stellte, wo sie den Engel sah, da wurde sie ungeduldig und sagte ich solle da weggehen. Sie sah mich also. Dann warf sie ihren Kopf ins Kopfkissen, weil sie nun meinte, sie hätte mich durch ihre Worte betrübt.

Grete schreibt: Donnerstag, 25. Mai 44. Als ich zu Fräulein Grote ging hatte ich schon etwas Schmerzen. Ich habe mich nachher sofort gelegt; als mein Beichtvater etwas dagewesen war wurden die Schmerzen sofort heftiger. Dann sah ich das Leiden des Heilandes. Dornenkrönung, Kreuzweg und Kreuzigung, es war sehr schwer. Ich habe den Heiland gebeten mir das Kreuz tragen zu lassen. Aber er hat es mir nicht gegeben. Meine Schmerzen waren sehr schwer. Zum Schluss sah ich noch die Grablegung. Die Mutter Gottes weinte sehr. Das hat mir so leid getan. Dann kam der Schein, es war der Heiland, er sagte: "Mein liebes Kind, ihr müsst noch viel leiden, aber seid tapfer ich werde euch helfen. Wenn du diese Woche schön brav bist, komme ich Sonntag Morgen wieder." "O, lieber Heiland, ich freu mich schon, darf ich morgen zur Predigt?" "Ja mein Liebling." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein Kind." Als der Heiland weg war kam mein Schutzengel. Ich sagte: "Du nimm mich doch mit und wenn ich tot bin, dann gehst du zu meinem Beichtvater und hilfst dem, nicht?" Der Engel sagte nichts. Ich sagte: "Dann nimm uns doch alle mit." Er sagte nichts. "Du sag dem Heiland, er soll noch einmal gleich wieder kommen." Da sagte der Engel: "Kind schlaf jetzt etwas." Ich hatte den Finger genommen. (Sie hat sich, seit sie so leiden muss angewöhnt, die Hand vor den Mund zu legen, so dass der Zeigefinger quer im Munde liegt.) Das durfte ich nicht. Ich sagte: "Lieber Engel, ich will ganz brav sein." Der böse Engel wollte mich mitnehmen, er war öfters da. Abends nach dem Vortrag (für Jungfrauen) bin ich sofort ins Bett gegangen. Die Schmerzen fingen sofort an. Es war sonst wie gewöhnlich, bloß ich habe das Fegefeuer gesehen.

 

Freitag Morgen (26. Mai 1944) waren die Engel bei mir. Mittags waren die Schmerzen sehr heftig. Da sagte der Heiland: "Mein Liebling, dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt, sage ihm das und bitte ihn, dass er morgen besonders viel für dich betet. Sonntag holst du dir den Segen von deinem Beichtvater und von Herrn Kaplan." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein Kind." Morgens sagte der Schutzengel meines Beichtvaters: "Dein Beichtvater hat mich geschickt." Wir haben zusammen gebetet. Freitag Nachmittag haben die Engel mir beim Kuchenbacken geholfen. Freitag Abend bin ich auch wieder früh ins Bett gegangen. Die Schmerzen waren wie sonst, auch das andere. Am Tage haben die Engel geholfen. Der böse Engel hat mich viel belästigt ich hatte heftige Versuchungen.

 

Gegen Abend (Samstag, 27. Mai 1944) sagte der Heiland: "Erzähle deinem Beichtvater gleich alles was du heute erlebt hast und danke ihm für sein Gebet." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind." Als ich abends bei meinem Beichtvater war, war ich sehr ungezogen. Als ich nach Hause ging sagte der Engel: "Kind du bist gar nicht brav gewesen." Und weg war er. Nachts hatte ich heftige Schmerzen, ich habe viel geweint. Der Engel (des Beichtvaters) war öfters da, gesagt hat er nichts.

 

Morgens (Pfingstsonntag, 28. Mai 1944) kam das Jesuskind es war sehr ernst. Ich mochte es nicht auf den Arm nehmen. Da sagte der Heiland: "Kind du bist nicht brav gewesen, gib dir heute Mühe." "Lieber Heiland, verzeih mir bitte." "Ja mein liebes Kind, ich verzeihe dir alles, gib dir heute aber wieder Mühe, sei brav." "Ja lieber Heiland." "Bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und frage ihn, ob du heute kommen darfst." "Ja lieber Heiland." Dann sagte der Heiland: "Liebes Kind, du kannst aus dir selbst nichts, nur eines ist dir möglich: mich zu beleidigen und durch den Missbrauch meiner Gnaden dir die ewige Verdammnis zuzuziehen." "Lieber Heiland, hilf mir, ich will ja immer brav sein." "Ja mein liebes Kind habe doch Vertrauen. Wenn du bei deinem Beichtvater bist und nicht fertig werden kannst, dann bitte doch deinen Beichtvater, dass er dir hilft, er wird es gerne tun. Sei heute aber schön brav." "Segne meinen Beichtvater lieber Heiland und Herrn Kaplan auch." "Ja mein liebes Kind, sage es auch Herrn Kaplan, dass ich ihn gesegnet habe." "Ja lieber Heiland." "Nun mein Liebling, habe Mut ich werde dir helfen." "Meinem Beichtvater auch?" "Ja mein Liebling." Dann hat der Heiland gesegnet.

(Ich füge noch einige Zeilen aus einem Brief der Grete an vom 29. Mai 44): Diese Tage waren für Sie sehr schwere Tage. Ich darf nicht klagen, denn ich habe es nicht besser verdient. Gestern Abend in meinem Leiden ist es mir gar nicht zum Bewusstsein gekommen. Aber nachher als das Leiden des Heilandes vorbei war. Es kam keiner. Ich fühlte mich so verlassen. Aber darüber will ich nicht sprechen, denn klagen darf nicht, ich habe es nicht besser verdient. Ich bitte Sie für alles um Verzeihung ..." (Dass die Tage für die Grete viel schwerer waren, sagt sie nicht.)

Grete schreibt: 28. Mai 1944 (Pfingsten). Sonntag Nachmittag in der Andacht war die Mutter Gottes da, aber an der rechten Seite. (Epistelseite) Sie sagte: "Kind bete jetzt für deinen Beichtvater." Nachmittags war ich ungezogen. Da sagte der Engel: "Kind bitte deinen Beichtvater um Verzeihung, er weint jetzt." (In der folgenden Nacht war der Heiland da – der Schein.) "Lieber Heiland mein Beichtvater hat mir das übel genommen." "Nein mein Liebling." "Darf ich das denn wohl?" "Liebling, wenn du etwas falsch machst, oder etwas nicht tun darfst, werde ich es dir sagen." (Es handelte sich um eine Geste, die sie mit der Hand machte, weil sie meinte, ich sei sehr traurig, und mich trösten wollte. Ich sagte ihr ernst: "Lass das." Habe es aber nicht übel genommen, weil ich ihre gute Absicht erkannte.) "Du musst am Mittwoch oder Donnerstag zu Fräulein Grote gehen, auch dein Beichtvater, sage es ihm."

 

29. Mai 1944

Gestern war das Leiden sehr schwer. Es war nachher keiner da. Nachts konnte ich nicht schlafen, ich hatte Schmerzen. Da sagte der Heiland: "Liebes Kind, du bist ungehorsam gewesen." "Lieber Heiland, verzeih mir – ich sage jetzt immer sofort alles." "Liebling ich habe dir jetzt verziehen, gehe heute nach deinem Leiden zu deinem Beichtvater und sei schön brav. Erzähle ihm alles." "Ja lieber Heiland, aber meinem Beichtvater habe ich weh getan." "Ja mein Liebling, aber er verzeiht dir alles, geh schön zu ihm." "Ja lieber Heiland. Segne meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind, ich segne euch." Morgens in der Kirche war der Heiland da. Bei der Wandlung knieten vier Engel hinter meinem Beichtvater. Bei der heiligen Kommunion waren vier große Engel neben dem Heiland, an beiden Seiten knieten zwei Engel.

(Es ist merkwürdig, dass dieses Mal gerade die Feiertage für Grete sehr viel Leiden brachten. Durch ihr eigenes Verhalten wurden sie noch erschwert. Sie mochte am vergangenen Donnerstag nicht sagen, dass sie Pfingstsonntag-Abend und Pfingstmontag-Nachmittag bei Fräulein Grote leiden sollte. Als sie mir das nun Sonntag mitteilte, war Fräulein Grote verreist. Ich sagte ihr, dass ich allein nicht kommen werde. So musste sie den Sonntag Abend und Montag Nachmittag allein sein mit ihren Leiden. Montag Nachmittag schickte sie mir einen Zettel mit folgendem: "Der Engel sagte, dass Fräulein Grote wieder da wäre, ich soll sofort hingehen. Ich bin jetzt bei Fräulein Grote. Das Leiden fängt gleich an. Kommen Sie wenn es geht gleich." Gegen 6 Uhr nachmittags traf ich bei Fräulein Grote ein. Sie war eben von der Reise zurück. Die Grete lag auf dem Ruhesofa. Ich konnte aber mit ihr sprechen. Ich versuchte wieder ihre Gedanken auf Himmelfahrt und Pfingsten zu lenken. Bald merkte ich aber, dass sie meine Worte nicht mehr hörte. Es kam dann erst wieder eine Zeit in der sie unter ihren Anfällen litt. Um 1/2 7 Uhr begann das eigentliche Leiden mit den Schmerzen an Händen, Füßen, Kopf, Schulter und Seite. Es dauerte bis zum Tode des Heilandes ungefähr 3/4 Stunde. Dann kam eine Zeit der Ruhe, in der sie mit ihrem Engel, mit dem Heiland (dem Schein), mit ihrem Engel, mit der Mutter Gottes (dem Schein) und mit dem Schutzengel ihres Beichtvaters sprach. Während sie mit dem Heiland und der Mutter Gottes sprach, hielt sie die Hände auf der Brust gefaltet. Aus ihren Worten konnte man ziemlich deutlich den Gang der Gesichte verfolgen. Erst sprach sie offenbar mit dem bösen Engel, der ihr wieder Misstrauen gegen ihren Beichtvater einflößen wollte und ihr drohte, er wolle sie mitnehmen. Furchtbar schien sie zu leiden bei der Geißelung. Sie wand sich und stöhnte und fasste öfter nach ihrem Rücken. Soweit ich mich erinnere, will ich hier ihre Worte wiedergeben: "Geh doch nicht mit. Es ist ja gar nicht kalt. Nicht so feste schlagen. Nicht, den Mantel umtun. Nicht schlagen. (Auf die Krone.) Nimm es doch nicht. Bleib doch liegen. Ich hab nicht verstanden. Nicht so reißen. Lass mich, du kannst es ja nicht. (Sie sagte schon das letzte Mal, dass man bei der Kreuzabnahme sehr ungeschickt verfahren sei.) Nicht weinen. Ich geh mit. Nimm mich mit. Wann holst du mich denn? Aber erst ich, dann komm ich mit der Mutter Gottes und hole die anderen. Ich will brav sein. Segne uns. Danke liebe Mutter. Du musst gut aufpassen, wenn er krank ist oder wenn er traurig ist, oder Versuchungen hat ..." An den schmerzenden Stellen waren keinerlei Änderungen zu sehen. Die Schmerzen hörten auf mit dem Tode des Heilandes.

Grete schreibt: Montag den 29. Mai 44. (Pfingsten) Kurze Zeit darauf als mein Beichtvater gegangen war kam der Engel und sagte: "Kind gehe jetzt zu Fräulein Grote." "Aber lieber Engel die ist doch nicht da." "Doch die ist gerade wiedergekommen." Als ich bei Fräulein Grote war, fingen nachher sofort die Schmerzen an. Zuerst war der böse Engel öfters da. Dann kam mein Schutzengel, er sagte: "Kind dein Beichtvater soll dir gleich den Segen geben." Dann sah ich das ganze Leiden des Heilandes, es war sehr schwer. Meine Schmerzen waren sehr heftig. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kam der Heiland. Ich sagte: "Lieber Heiland, nimm mich doch mit." "Liebling, du und auch dein Beichtvater – ihr müsst mir erst noch helfen." "Ja lieber Heiland." "Mein Liebling, sei jetzt aber immer schön brav." "Ja lieber Heiland, kommst du dann bald wieder?" "Ja mein Liebling." "Segne uns jetzt lieber Heiland." "Ich segne euch jetzt." "Danke lieber Heiland." Kurz darauf kam die Mutter Gottes, ich sagte: "Liebe Mutter du bist nicht böse, nicht, liebe Mutter?" "Nein mein Liebling, es ist jetzt alles wieder gut, sei gleich aber ganz lieb." "Ja liebe Mutter, ich will meinem Beichtvater gleich alles sagen und immer ganz lieb sein. Segne uns liebe Mutter." "Ja mein Liebling, ich werde bald wieder kommen." Danach kam mein Schutzengel, dann der Schutzengel meines Beichtvaters. Wir haben zusammen gesprochen, aber nichts wichtiges.

 

Dienstag, 30. Mai 1944

Als ich vom Conveniat in Wippingen ziemlich müde zurück war, brachte die Grete mir einen Zettel mit ihrem Bericht vom Montag, 29.5.44. Sie sagte dann: "Warum sind Sie nach Wippingen gefahren?" Ich erwiderte: "Sollte ich denn nicht hinfahren?" Sie sagte: "Nein, sie sollten nicht hinfahren und solche langen Radtouren nicht machen. Ich sollte es ihnen heute Morgen sagen, bin aber nicht dazu gekommen, weil ich viel Arbeit hatte. Ich dachte auch, Sie würden wohl sowieso zu Hause bleiben." Sie sagte mir dann noch, das wir Mittwoch auch den Kaplan mit zu Fräulein Grote bringen sollten. Kaplan ging Mittwoch Mittag um 2 Uhr mit zu Fräulein Grote. Die Grete lag bei unserem Eintreffen schon auf dem Ruhesofa und nach ein paar Worten, die ich noch mit ihr sprechen konnte, begann ihr Leiden. Es war ähnlich, wie am Pfingstmontag, doch schien es nicht ganz so schwer. Um 1/2 4 Uhr war die Schau des Leidens des Heilandes vorbei. Grete musste aber noch bis 1/2 7 Uhr liegen. In dieser Zeit leidet sie scheinbar nur wenig, ist aber diesmal ziemlich unruhig. Sie erwartet den Heiland und der kommt lange nicht. Sie fragt mich: "Wann kommt denn der Heiland?" Ich belehre sie, dass der Heiland ja immer bei uns sei, wenn wir zusammen sind in seinem Namen. Er brauche doch nicht immer sich sichtbar zu zeigen. Der Erfolg meiner Worte besteht in ihrer Frage: "Wann kommt er denn?" Wir sehen dann auf einmal ihr Gesicht freudig aufleuchten. Sie sagt: "Er kommt doch." Ich frage: "Wer hat dir das gesagt?" "Die heilige Theresia." Bald sehen wir, wie sie die Hände faltet und mit dem Heiland spricht. Sie sagt: "So bald schon wieder." Dann wendet sie sich plötzlich traurig zur Seite und sagt: "Der Heiland ist weggegangen." Ich sage: "Er kann doch nicht immer bleiben." Sie antwortet: "Er ist aber gegangen ohne uns zu segnen." Ich sage ihr dann, das werde wohl davon kommen, dass sie mit seinem Willen nicht einverstanden gewesen sei. Sie betete dann lange Zeit und endlich kam der Heiland auch wieder und ihre Worte, soweit wir sie verstehen konnten, zeigten, dass sie jetzt die rechte Ergebung gefunden hatte. Sie schien sogar zu bitten, ihr mehr Leiden aufzulegen, als anderen. Später kam auch noch die Mutter Gottes, wie man aus ihren Worten entnehmen konnte. Auch mit der heiligen Theresia und mit verschiedenen Engeln unterhielt sie sich. Soweit ich sie verstanden habe, sah sie alle Schutzengel von uns vieren gleichzeitig. Es fiel mir wieder auf, wie sie von dem einen Zustand in den anderen hinübergeht, ohne dass man sehr viel davon bemerkt. Man muss schon gut aufpassen und frühere Beobachtungen dazu nehmen. Wenn sie den Schein sieht hat sie eine Haltung, als wenn sie im andächtigen Gebet vertieft sei. Nur wenn die Stigmata schmerzen, ist ihre Haltung deutlich anders. Am gleichen Abend sah ich sie schon wieder zum Lande fahren. Sie wollte dort hacken, wie sie mir schon vorher gesagt hatte.)

Grete schreibt: Dienstag, 30. Mai 44 morgens sagte der Heiland: "Liebling, gehe zu deinem Beichtvater und sage ihm, er soll nicht nach Wippingen fahren." "Warum denn nicht?" "Dein Beichtvater muss sich schonen, solche weite Strecke soll er nicht mehr machen." "Aber lieber Heiland, er kann doch nicht überall hin laufen." "Das braucht er auch nicht. Wenn es kurze Strecken sind, darf er ruhig fahren, aber langsam, und nur bei schönem Wetter." "Es ist doch auch schön heute." "Mein Liebling, die Sonne ist zu stark, er soll bei sonnigen Wetter nicht Rad fahren, sage ihm das." "Segne uns." "Ja mein Kind."

 

Mittwoch den 31. Mai 44

So gegen 2 Uhr bin ich zu Fräulein Grote gegangen. Ich habe mich sofort gelegt. Kurze Zeit später kam mein Beichtvater und Herr Kaplan. Die Schmerzen waren schon etwas da. Es dauerte nicht lange da wurden sie heftiger. Der böse Engel war im Anfang sofort da. Dann sah ich das Leiden des Heilandes, es war wie sonst. Meine Schmerzen waren nicht so heftig wie voriges Mal. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kamen sechs Engel, die Engel meines Beichtvaters und des Kaplans, dann der Engel von Fräulein Grote und mein Engel. Ich habe sie nämlich gefragt, wer sie wären. Da sagten sie das. Es kam danach die heilige Theresia, sie war lange nicht mehr da gewesen. Ich sagte: "Kommt der Heiland gleich?" "Ja mein liebes Kind, sei aber schön brav." "Bringst du mich gleich nach Hause?" "Ja, ich bringe dich ganz nach Hause." Dann war sie weg. Es dauerte etwas dann kam der Heiland. Er sagte: "Am Sonntag und Donnerstag musst du wieder leiden, ihr sollt aber wieder hier hin kommen." "Lieber Heiland, dann schon wieder?" "Ja mein liebes Kind, am Donnerstag soll Herr Kaplan auch mitkommen, sage ihm das." "Ich mag das nicht sagen." Da war der Heiland wieder fort. Ich war sehr traurig und habe etwas geweint. Es dauerte lange bis der Heiland wieder kam. Aber nachher kam der Heiland, er sagte: "Liebling, sei doch schön brav." "Ja lieber Heiland, ich habe es jetzt aber alles gesagt." "Das freut mich mein Liebling, ihr müsst jetzt noch mehr leiden, aber ich werde euch helfen und segnen." "Fräulein Grote auch?" (Leise gefragt.) "Nein mein liebes Kind." "Lieber Heiland, wann sagst du mir denn wieder was feines?" "Sonntag Morgen mein liebes Kind, aber gleich kommt meine liebe Mutter." "Lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind." Es dauerte aber noch lange bis die Mutter Gottes kam. Ich war sehr froh, dass die Mutter Gottes da war. Ich sagte: "Liebe Mutter, mein Beichtvater und Herr Kaplan dürfen gar nicht schimpfen, nicht liebe Mutter." "Liebling, wenn du nicht artig bist, dann muss dein Beichtvater etwas strenger sein." Ich habe noch etwas gesagt. Sie hat mir darauf nichts gesagt. Ich sagte: "Liebe Mutter, ich glaube mein Beichtvater hat mir nicht soviel geholfen." "Mein Liebling, dein Beichtvater hat dich heute weniger gesegnet, ich segne ihn jetzt ganz besonders." "Danke liebe Mutter segne uns jetzt." "Ja mein liebes Kind." Die heilige Theresia hat mich nach Hause gebracht.

 

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (31. Mai/1. Juni 44) hatte ich heftige Schmerzen. Morgens sagte der Heiland: "Mein Liebling, dein Beichtvater hat mich gestern ganz besonders geliebt, sage ihm dieses aber bald." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind." Donnerstag nach der heiligen Stunde habe ich mich sofort gelegt. In der heiligen Stunde war die Mutter Gottes da. Sie sagte etwas, was sie sonst auch wohl sagte. In der Nacht war alles wie sonst. Freitag haben die Engel mir geholfen. Ich hatte heftige Schmerzen und war etwas traurig dass keiner kam.

 

2. Juni 1944 freitags

Da kam die Mutter Gottes und sagte: "Mein liebes Kind sei tapfer wir helfen dir immer, hab nur Vertrauen." "Segne mich liebe Mutter." "Ja mein liebes Kind." In der Nacht von Freitag war es wie sonst aber auch wieder sehr schwer. Nachher sah ich das Fegefeuer. Morgens war es wie sonst. Nachmittags war öfters der böse Engel da. Als ich von der Beichte kam, sagte der Heiland: "Mein Liebling, dein Beichtvater macht sich Sorgen." "Lieber Heiland, segne ihn ganz tüchtig." "Ja mein liebes Kind, er hat mich heute besonders geliebt, sage ihm das." "Ja lieber Heiland." Morgens und mittags sagte der Engel: "Kind bete jetzt für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet." (Grete zeigte an diesem Abend besonders guten Willen, den ich aber im Einzelnen nicht hier erklären kann. Dass sie mir bestimmte Mitteilungen sofort machen soll, hat seine bestimmte Bedeutung. Ich habe kein gutes Gedächtnis. Wenn sie mir nun sagt, dass ich den Heiland besonders geliebt habe, so kann ich nur dann verstehen, was damit gemeint ist, wenn ich es sogleich erfahre. Diese Mitteilungen dienen dazu, mir bei gewissen Schwierigkeiten zu helfen. Es ist mir dadurch schon manches klar geworden, was mir vorher unklar war, trotzdem ich mich um Klarheit bemüht hatte.)

 

Grete schreibt: Sonntag den 4. Juni 1944

Während der Frühmesse (Grete war nicht in der Frühmesse, weil sie nicht konnte) ließen die Schmerzen nach. Der Heiland brachte mir dann zuerst die heilige Kommunion. Ich war so froh, ich hatte schon eine ganze Zeit lang mit dem Heiland gesprochen, da auf einmal kam das Jesuskind mit vier Englein, es winkte schon bei der Tür und lächelte. Dann kam es ganz nah an mein Bett. Ich sagte: "Lieber Heiland, darf ich dich jetzt auf den Arm nehmen. Es streckte die Ärmchen aus und sagte: "Ja mein Liebling, gestern habe ich mich sehr gefreut." "Ja lieber Heiland, heute bin ich aber noch artiger." "Ich freue mich immer, wenn du dir Mühe gibst." "Ich sage meinem Beichtvater jetzt immer sofort alles." "Mein Liebling, sei immer kindlich zu deinem Beichtvater, er wird dir helfen." "Ja lieber Heiland, tue ich auch, wird das heute nachmittag schwer?" "Ja mein Kind, aber ich werde dir helfen und euch segnen." xx "Mein Liebling, du musst dich wieder mehr schonen." Ich wollte etwas sagen da hielt der Heiland mir die Hand vor den Mund und sagte: "Mein liebes Kind, ich weiß doch alles, wenn du nicht mehr kannst, dann musst du es deinen Eltern sagen." Wir haben dann zusammen etwas gespielt, aber fein. "Lieber Heiland, jetzt musst du mir aber noch was Feines sagen, hast du doch gesagt, nicht, lieber Heiland." "Ja mein Liebling: Die Liebe schließt die Seele, die sich ihr überlassen hat, in sich ein und lässt sie nicht mehr weichen, es sei denn, dass sie es selbst wolle. Nichts aber kann sie sonst von der Macht der Liebe trennen." "Lieber Heiland, ich danke dir, ich bleibe immer bei dir." "Ich werde dich segnen mein liebes Kind, gehe zu Herrn Kaplan und entschuldige dich, (sie konnte nicht zur Gruppe kommen) und bitte ihn um seinen Segen und Gebet für heute Nachmittag." "Ja lieber Heiland, segne uns." Dann hat der Heiland gesegnet und ging weg. Wir haben in der Zwischenzeit viel gespielt.

Sonntag, 4. Juni 1944, Nachmittag sah ich die Dornenkrönung, Kreuzweg und die Kreuzigung. Als das vorbei war, kam der Engel. Ich mochte das nicht tun, was er mir sagte. Er war sehr ernst. Der Heiland war nicht da. Abends sollte ich mir noch den Segen holen. (Sie hat das auch noch getan.)

 

Montag 5. Juni 1944

Ich hatte mich so gegen Mittag etwas gelegt. Da auf einmal sagte eine Stimme: "Mein Liebling." Ich guckte und vor meinem Bett stand der Heiland. (Das Jesuskind.) Ich war ganz erstaunt. Es umarmte mich sofort und hatte mich ganz lieb. Dann sagte es: "Du bist jetzt meine Braut." Er legte mir dann die Hand auf die Stirn und segnete mich. Dann sagte der Heiland: "Mein Liebling, das was ich dir Sonntag gesagt habe, das müsst ihr auch aufschreiben." "Das haben wir doch lieber Heiland." "Fein mein liebes Kind, ihr habt etwas ausgelassen." "Lieber Heiland, ich will ganz lieb sein, hilf mir bitte." "Mein Liebling, ich werde dir helfen. Dann sage deinem Beichtvater, er soll nicht nach Neurhede fahren." "Will er da denn heute hin?" "Ja mein Liebling, er soll aber heute nicht hinfahren." Wir haben dann noch Kleinigkeiten zusammen gesprochen und gespielt. Dann sagte ich: "Lieber Heiland, segne jetzt meinen Beichtvater." "Ja mein Liebling, ich werde ihn segnen." Dann ging der Heiland wieder weg. Morgens vor der heiligen Messe sagte der Engel: "Kind, bete heute viel für deinen Beichtvater." (Der Beichtvater fühlte sich tatsächlich nicht wohl.)

(Das Zeichen xx oben soll bedeuten, dass da etwas ausgelassen ist. Es ist das, was der Heiland meint, als er sagt: "Ihr habt etwas ausgelassen." Grete wollte für einige Jahre das Gelübde der Jungfräulichkeit ablegen. Sie hatte mir es am Tage vorher gesagt. Ich hatte ihr erwidert, sie dürfe das tun, solle aber erst beten. Der Heiland hatte ihr nun gesagt, sie solle das nur mit mir besprechen, ich würde ihr dabei helfen. Ich habe ihr dann nachmittags geraten, am nächsten Morgen nach der heiligen Kommunion dem Heiland das Versprechen zu machen. Sie hat das denn auch getan. Am Abend desselben Tages, 5. Juni 44, schickte sie mir einen Zettel, auf dem hauptsächlich folgendes steht: "Ich will Ihnen bloß schnell eben mitteilen, dass der Heiland heute Morgen da war. Das Jesuskind war da. O, gefreut hat es sich, gefreut. Es war so schön. Den Segen haben Sie heute vom Jesuskind bekommen.)

Kaplan Wunram schreibt: Bericht über das, was ich heute gesehen und gehört habe als Zuschauer bei den mystischen Erlebnissen der Grete Ganseforth. Heede, 8. Juni 1944, Fronleichnam. Etwas nach 2 Uhr (nachmittags) gingen Herr Pfarrer Diekmann und ich zu Fräulein Grote. Als wir die Wohnstube betraten lag Grete ganz auf dem Sofa. Sie hatte ein schwarzes Kleid an und war mit einer Steppdecke zugedeckt. Herr Pfarrer Diekmann gab ihr zunächst nach Begrüßung den Segen. Dann beginnt zwischen Pfarrer Diekmann und Grete eine Unterhaltung. Grete spricht von mehreren Zetteln, auf denen sie Aufzeichnungen gemacht habe. Einer davon sei für sie selbst. Sie lässt sich die Zettel holen. Als sie ihr gegeben werden sollen, ist sie nicht mehr bei sich. Beginn der Visionen gegen 2.30. Bei Versuchen des Herrn Pastor an der Stirn und an den Handflächen, zuckt sie jedesmal zusammen. Nach ihrem Verhalten zu urteilen hat sie große Schmerzen. Bewegt ständig die Lippen. Die Arme sind ausgestreckt, Unterarme nach hinten geneigt, Hände geöffnet, Finger nach vorne geneigt, jedoch so, dass sie die Handflächen nie berühren. "Bei dir kommen?" fragt Grete. Sonst nichts zu hören. Zeitweise krümmt sich der Körper, wie, wenn er auf den Rücken geschlagen würde. Dann hebt sie die linke Hand, um mit den Fingern die Steppdecke etwas zu heben, aber sie kommt nicht so weit. Man hat dabei den Eindruck als wolle sie vorsichtig etwas von einer Wunde ziehen. "Sei nicht so traurig, soll ich bei dir kommen, bist du nicht allein?" Sind die Worte Gretes, die man soeben verstehen kann. "Warum habt denn nicht mitgenommen?" Dann krümmt sich Grete vor Schmerzen, bewegt den Kopf im Kissen hin und her. "Ich helfe dir! Komm lass se’ doch liegen." Der Ton bei den Worten, die sie spricht, ist ganz verschieden. Mal warm, wie bei einem, für den man Interesse oder Mitleid hat. Mal abweisend, ärgerlich, wie wenn man das Verhalten eines Menschen tadelt oder ablehnt.

2.55 Uhr. Reibt sich Grete etwas die Augen (mit den Fingerspitzen) und erwacht. Herr Pastor fragt: "Wo ist der Heiland?", erhält aber keine Antwort darauf. Sie bittet um etwas Wasser. Als es gereicht wird, trinkt sie einen Schluck. Dann bittet sie Fräulein Grote, sie möchte die Decke auf den Füßen etwas heben. Doch die versteht nicht warum, meint, sie sollte die Füße in die Decke hüllen. Als sie die Füße berührt mit der Decke schreit Grete vor Schmerz auf. Dann ist Grete wieder benommen von dem, was sie erlebt. Wir hören sie sprechen: "Geh nicht mit! Lauf schnell weg." Dann wieder: "Geh und hilf man, du ... Wo gehst du jetzt hin? Dürft ihn nicht ausziehen", ruft sie energisch. "Das darf man gar nicht. Nicht!" Sie krümmt sich. "Nicht, du!" Der ganze Körper schüttelt sich wie von Schmerz.

3.15 Uhr liegt Grete verhältnismäßig still da. Überhaupt ist sie heute viel ruhiger als Mittwoch vor acht Tagen, als ich das erste Mal mit dabei war. "Weg, keinen neuen Mantel umhängen. Das klebt doch fest, du ..." Kleine Ruhepause, bekommt etwas Wasser zu trinken, liegt dann still.

3.25 Uhr. Zuckungen, hebt den Oberkörper, Hände zittern wie vor Schmerz. "Darfst nicht aufsetzen", kommt klagend von ihren Lippen. "Nicht. Nicht draufschlagen."

3.30 Uhr. Die Seite scheint ihr stark zu schmerzen. Sie scheint die Decke heben zu wollen, nimmt aber wieder die Hand zurück. Zeitweise liegt sie ganz still; Arme, wie erwähnt ausgestreckt. Kopf liegt im Kissen. Auf die rechte Hand fällt jetzt das helle Tageslicht. Keine Spur von Rötung ist an der Handfläche zu sehen. Jedoch zuckt Grete bei der leisesten Berührung der inneren oder äußeren Handfläche zusammen, nicht aber, wenn sie am Arm gefasst wird. Nun beginnt Grete wieder zu sprechen: "Soll er selber tun! Braucht er nicht zu tragen. Trag es nicht, tu’s doch nicht. (Heiland) soll ich dir helfen? Nicht fallen! Darfst ihn gar nicht stoßen." Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, bewegt sie den Kopf dabei. Dann krümmt sie sich wieder. Eine Erschütterung geht durch den ganzen Körper.

3.40 Uhr. "Fass doch mit an! Du ..." Ein krümmen wie vor Schmerz begleitet, wie so oft, auch diese Worte. Dann reibt sie sich die Augen, sie stöhnt leise, ein Verhalten, das mir vom ersten Mal schon bekannt ist. Es ist ein Zeichen, dass sie wieder ihre Umgebung wahrnimmt. Der Herr Pastor, der neben ihr auf dem Stuhle sitzt, und den Rosenkranz betet, fragt sie nun: "Wo bist du Grete? Willst du bald Himmelfahrt feiern?" Sie muss großen Durst haben, denn sie geht auf die Frage nicht ein, sondern sagt: "Warum geben Sie mir denn kein Wasser?" Als es ihr gereicht wird, trinkt sie wieder einen Schluck, liegt dann still und stöhnt leise.

3.45 Uhr. "Bleib ruhig sitzen. Geh doch nicht mit." Stöhnen. "Darfst dich doch nicht darauf knien, du ...! Nicht so schlagen!" Nach einiger Zeit sagt sie: "Versteh dich ja nicht!" Dann kommt flehend: "Nicht weinen! Darfst ihn doch nicht stechen du ...! Musst langsam tun, du ... zieh doch nicht so!" Und dann wieder: "Ich gehe auch mit." Sie richtet sich etwas auf und legt dann den Kopf auf die rechte Seite. Nun liegt der linke Arm auf der Brust, die Seite, sowie Hände und Füße scheinen ihr also keine Schmerzen mehr zu verursachen, wie während der Leidensschau. Dann reibt sie sich die Augen und Gesicht, ein leises Stöhnen, dann wird sie wach und bittet: "Ein bißchen Wasser", liegt dann eine Zeitlang unruhig, den Finger im Munde.

4.10 Uhr. "Sag man, der Heiland soll kommen, dann schlaf ich. Warum bist du denn weggegangen? Tu ich doch gar nicht!"

4.15 Uhr. Sie ist wieder etwas stiller. Dann sagte sie mit einem Male: "Wer tut das? Der schreib das auf? Du lügst ja, du?" Beim Erwachen sieht sie mich schreiben. Ich hatte bislang am Fenster gesessen und dort still, so dass sie es nicht sehen konnte und merken konnte, einige Aufzeichnungen gemacht. Nach der Leidensschau hatte ich mich dann an den Tisch gesetzt, auch dort mich so verhalten, dass sie es nicht wahrnehmen konnte. Nun war sie plötzlich mitten aus der Schau heraus wach und schaute zu mir hin. Sie ist unwillig darüber und Herr Pastor sucht sie zu beruhigen, gibt ihr die Gründe dafür an. Es folgt mit ihm eine längere Unterhaltung.

4.30 Uhr. Freudig erregt fragt sie: "Kommt der Heiland gleich? Woher weißt du das denn? Sag doch mal! Hat er es denn gesagt? Erzähl doch mal was! Frag doch mal, wann ich in den Himmel komme und die anderen. Nimm mich doch mal mit. Kommst du jetzt nicht mehr? Bin ich jetzt auch nicht mehr, bloß diese Tage! Gehst du jetzt mal hin, weißt du was ich meine? Sag doch mal ist mein Bruder da schon? Der Jüngste! Darfst du doch wohl sagen! Frage ich nachher selbst! Holen musst du mich, bald. Wann gehst du da hin, was ich dir gesagt habe? Musst mich gleich nach Hause bringen. Musst bald wiederkommen, warst so lange nicht da." Dann legt sie sich auf die Seite, den Finger im Munde." Ich tu das doch gar nicht wieder, nicht hauen." Sie dreht sich um, als wenn sie vor Schlägen fliehen will. Dann sagt sie unwillig: "Wenn du mich schlagen willst, wird mein Beichtvater dir kommen! So!"

4.35 Uhr. "Der nimmt mich wohl mit! Du ...!" Dann Gespräch mit dem Beichtvater, Herr Pastor Diekmann.

5.05 Uhr. "Sag mal, wann kommt der Heiland denn? Du wo kommst du denn jetzt her, du ... Du kommst aus dem Himmel? Wo ist denn mein Bruder, sag das doch. Warum willst du das denn nicht sagen? Hat der in Russland tüchtig Heimweh gehabt? Hat er tüchtig Schmerzen gehabt? Du?"

5.10 Uhr. Weint. "Wann sehe ich denn meinen Bruder mal wieder?"

5.25 Uhr. Grete liegt nun still da – die Hände gefaltet. Bei den folgenden Worten ist der Ton auffallend warm und kindlich: "Kommst du Sonntag? Lieber Heiland, wo ist denn mein Bruder? Holst du mich bald? Lieber Heiland hol uns doch bald. Aber nicht mich allein, alle. Lieber Heiland tu das doch. Weißt doch, wen ich meine. Willst du mich jetzt nicht mitnehmen? Kommt denn deine liebe Mutter noch? Heute Abend? Segnest du uns jetzt? Danke!"

5.30 Uhr. "Sag mir doch. Ist er denn nicht da? Warum wollt ihr das denn nicht sagen?" Dann weint sie wieder. Sie trauert um ihren Bruder. Fronleichnam vorigen Jahres war er unverhofft auf Urlaub gekommen. Dazu ist der zweitälteste Bruder H. heute auf Urlaub gekommen, so dass die ganze Familie heute sehr stark unter dem Eindruck des Verlustes des Jüngsten steht. Herr Pastor tröstet sie und fragt, ob sie nun nicht aufstehen wolle. Während sie bei früheren Versuchen sich vor Schmerzen wieder legen musste, steht sie jetzt auf und verlässt die Stube." (Abends 8 Uhr war Grete wie sonst in der Andacht.)

 

Grete schreibt: Donnerstag morgens 8. Juni 1944, Fronleichnam

Meine Schmerzen waren vorbei, da auf einmal kam das Jesuskind, ich durfte es sofort auf den Arm nehmen und lieb haben. Es sagte: "Mein Liebling, gehe gleich zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen, dann sage ihm, dass ihr wieder mehr leiden müsst." "Wir drei lieber Heiland?" "Ja mein liebes Kind, es werden aber seelische Leiden sein." "Lieber Heiland, hilf uns aber." "Ja mein liebes Kind." Ich habe es dann ganz lieb gehabt. "Mein Liebling, du sollst, wenn du in der Pastorat bist nicht so viel in die Küche gehen, man wird versuchen dich auszufragen, sage auch deinem Beichtvater, dass er vorsichtig ist." "Lieber Heiland, sag mir doch was Feines." "Mein Liebling. Die Liebe freut sich, wenn die Seele in allen, selbst in den schmerzlichsten Ereignissen, an sie glaubt." "Lieber Heiland, noch so’n bißchen mehr." "Jetzt nicht mein Kind." "Wann denn?" "Sei schön brav dann komme ich bald wieder." xxx "Lieber Heiland, segne alle." (Namen) Darauf hat der Heiland gesegnet.

Donnerstag Nachmittag, 8. Juni 1944. Zuerst sah ich das ganze Leiden des Heilandes. Danach kam mein Engel, ich fragte ihn wiederholt wo mein Bruder sei. Er wurde sehr ernst und sagte: "Kind du sollst das nicht fragen." Danach kam der böse Engel, er sagte mir, dass der Kaplan alles aufschreibe. Dann kam die heilige Theresia. Ich fragte sie auch nach meinem Bruder, auch sie wollte mir darauf nichts sagen. "Kind frage nicht sowas." "Kommt der Heiland denn noch." "Ja mein Kind gleich kommt der Heiland, sei schön brav." Ich stellte noch andere Fragen sie lächelte darauf nur. Dann kam der Heiland. Ich sagte ihm öfters er soll mich doch mitnehmen. "Nein mein Liebling, zuerst musst du mir noch helfen." Dann frug ich nach meinen Bruder. "Liebes Kind diese Frage darfst du nicht stellen. Sonntag werde ich kommen, heute Abend wird meine liebe Mutter kommen, sei schön brav. Du bist heute Vormittag nicht ganz brav gewesen, Donnerstag müsst ihr hier wieder hingehen." "Ja lieber Heiland." "Nächste Woche wirst du viel leiden müssen, bitte deinen Beichtvater um sein Gebet." "Lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind." "Danke." Soweit der Bericht der Grete.

(Das Zeichen oben: xxx bedeutet wieder, dass da etwas fehlt.) Man sieht ja schon aus dem Vergleich des Berichtes der Grete mit dem des Herrn Kaplan, wie wenig die Grete ihre Erlebnisse vollständig aufschreiben kann. Dabei muss man noch bedenken, dass nur weniges nach außen dringt, so dass es den Zeugen bemerkbar wird. Es fehlt z.B. an diesem Tage, was sie in der Kirche am Morgen erlebt hat. Der Heiland teilte wieder die heilige Kommunion aus. Es waren auch Engel zugegen. Bemerkenswert war die Frage, die sie mir am Nachmittag stellte, wer die heilige Kommunion ausgeteilt habe. Ich erwiderte: "Das hast du doch selbst gesehen." Sie antwortete: "Nein, ich habe nur den Heiland gesehen. Als die heilige Kommunion ausgeteilt wurde, war der Heiland schon da." Es war nun so, dass wegen der Kürze der Zeit – die Kinder mussten ja zur Schule – der Kaplan die heilige Kommunion austeilte, während der Pastor das Hochamt hielt. Sie sieht dann also die Geistlichen nicht. Es fehlt auch einiges, was sie mit dem Jesuskind am Morgen und mit dem Heiland am Tage vorher und manches, was sie mit den Engeln gesprochen hat. Zweimal hatte ihr der Heiland auch dabei gesagt, dass das nicht aufgeschrieben werden brauche. Ich will hier darüber sagen, was ich glaube ruhig niederschreiben zu können. Einiges bezog sich auf andere und ihren Seelenzustand. Anderes handelte von ihrem Benehmen ihrem Beichtvater gegenüber und von ihrem künftigen Verhalten in diesem Punkt. Sie wird vom Heiland gelobt, gemahnt es noch besser zu machen, ähnlich, wie schon früher. Sie soll ruhig fragen, wenn sie es nicht recht weiß und dann dem Beichtvater gehorchen, auch wenn es recht schwer ist. Dann sagte ihr der Heiland am Mittwoch noch: "Dann sage deinem Beichtvater, es würde vorläufig noch alles verborgen bleiben." Es ist bemerkenswert, dass der Heiland nicht so streng zu sein scheint wie ihr Schutzengel. Sie stellte mir die bezeichnende Frage, ob sie wohl die heilige Theresia lieber haben dürfe, als ihren Schutzengel. Als ich sagte, der Heiland habe auch die Engel lieb. Sagte sie: "Aber die heilige Theresia hat er lieber als meinen Engel, dann darf ich das auch wohl.")

Grete schreibt: Donnerstag abends, 8. Juni 1944. Ich lag schon im Bett als die Mutter Gottes kam. Sie sagte: "Mein liebes Kind du bist heute Abend schön brav gewesen, ich habe mich sehr gefreut, sei es jetzt immer." "Ja liebe Mutter ich will brav sein." "Liebes Kind, du musst morgen und übermorgen viel leiden, sei tapfer ich werde dir helfen." "Liebe Mutter segne uns." "Ja mein Liebling." Dann kamen die Schmerzen es war wie sonst, die Schmerzen dauerten sehr lange. Freitag am Tage waren die Engel da, sie haben mir geholfen. Nachmittags sagte der Heiland: "Mein Liebling, dein Beichtvater hat mich heute besonders geliebt, sage ihm das heute Abend und gebe die Zettel ab." "Ja lieber Heiland, gib mir aber Kraft, dass ich hingehen kann." "Ja mein Liebling, bitte deinen Beichtvater auch um den Segen." Abends bin ich zu meinem Beichtvater gegangen. Ich mochte nicht sagen, dass ich schlapp war. Da sagte der Engel: "Kind du sollst deinem Beichtvater doch sagen wenn du schlapp bist." Die Nacht von Freitag-Samstag war wieder sehr schwer – es war wie sonst, auch am Samstag.

 

Sonntag morgens 11. Juni 1944

Die Schmerzen hatten nachgelassen. Da kam das Jesuskind mit vier Englein, es lächelte sofort, dann kam es ganz nah an mich heran, die Englein fassten es an und ich nahm es sofort auf den Arm. "Lieber Heiland sagst mir heut wieder was Feines?" Es strich mir über die Backe und sagte: "Der Liebe gefällt es, nicht allein über die Seele, sondern auch über deren Werke zu verfügen, für wen sie will." "Lieber Heiland noch bißchen mehr." "Jetzt nicht mein Liebling, sei heute Nachmittag, wenn du bei deinem Beichtvater bist schön brav." "Ja lieber Heiland." "Du hast mir Donnerstag ganz besonders viel Freude gemacht." "Diese Tage nicht lieber Heiland?" "Ja mein liebes Kind, aber Donnerstag ganz besonders, sei immer so brav." "Muss ich diese Tage viel leiden?" "Ja mein liebes Kind, bitte deinen Beichtvater um seinen Segen, und hole dir heute Nachmittag auch den Segen von Herrn Kaplan." xx Dann sagte ich, dass er uns doch segnen möge. Darauf hat er gesegnet. (Was bei den Zeichen xx fehlt ist sehr schön, aber für Grete und den Beichtvater persönlich.)

 

Montag morgens, 12.6.44

Ich hatte in der Nacht heftige Schmerzen. Morgens konnte ich nicht zur heiligen Messe gehen. Der Heiland brachte mir die heilige Kommunion. Danach kam das Jesuskind. Es kam sofort an mein Bett, ich habe es dann sofort auf den Arm genommen und es ganz tüchtig gedrückt. "Liebling, dein Beichtvater soll heute nicht nach Steinbild fahren." "Aber lieber Heiland, er fährt doch gerne hin!" "Kind sage ihm das." "Lieber Heiland, sag mir schnell was Feines." Er strich mir über die Backe und sagte: "Die Liebe lässt sich gerne unterstützen, helfen und bevorzugen, und sie macht wunderbare Fortschritte in der Seele, welche ihr beisteht." "Lieber Heiland, ich danke dir, sag mir bald mehr." "Sei schön brav mein liebes Kind." "Lieber Heiland muss ich heute noch viel leiden?" "Ja mein liebes Kind sei tapfer." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein Liebling. Ich werde euch ganz besonders segnen."

 

Dienstag, 13. Juni 1944

Morgens konnte ich nicht zur heiligen Messe. Der Heiland brachte mir die heilige Kommunion. Danach kam wieder das liebe Jesuskind. Ich habe es sofort lieb gehabt und gespielt." "Lieber Heiland, darf ich morgen zur heiligen Messe?" "Ja mein Liebling, sage deinem Beichtvater, dass er mich gestern besonders geliebt hat." "Ja lieber Heiland. Lieber Heiland segne aber unsern Bischof und auch den heiligen Vater." "Ja mein liebes Kind ich werde sie segnen." "Lieber Heiland, ich will jetzt aber immer brav bleiben, hilf mir." "Das freut mich mein Liebling, ich werde dir helfen." x "Danke lieber Heiland, jetzt segne auch noch alle die anderen, nicht lieber Heiland?" Darauf hat der liebe Heiland gesegnet. Ich habe dann noch fein mit ihm gespielt. Aber auf einmal ging er weg. Nachher habe ich etwas geschlafen ungefähr 1/2 Stunde, aber ganz fein." (Auf einem Zettel steht noch etwas vom Beichtvater. Es gehört dahin wo x steht, und noch etwas von Grete mit dem Bemerken: Bitte nicht aufschreiben. Ich lasse das wichtigste folgen): "Der Heiland sagte: "Dein Beichtvater ist doch mein Liebling." Ich habe dann den Heiland ganz lieb gehabt, er sollte mir auch was sagen, ich wollte etwas schmusen, (schmeicheln) da gab er mir einen kleinen Klaps. Dann sagte er: "Du bist doch auch mein Liebling." Da sagte ich: "Hilf uns lieber Heiland, dass wir dich noch mehr lieben." Da hat er mich ganz lieb gehabt, er sagte: "Ich werde euch immer helfen."

 

Am 15. Juni 1944

In der Wohnung von Fräulein Grote. Es war ähnlich, wie schon früher. Die Leidensvision dauerte über 1 1/2 Stunden. Herr Kaplan Wunram schrieb folgende Worte der Grete, die verständlich waren, auf. In der Reihenfolge, wie sie gesprochen wurden: "Soll ich bei dir kommen? Lass se’ liegen. Dürft ihn nicht anbinden, soo! Geh nicht mit. Ist gar nicht kalt, geh man lieber mit, brauchst da nicht sitzen. Du sieh zu, wo man den Heiland gelassen hat! Du ...! Geh hin und hilf ihm doch, du ... Fass das doch an. Musst nicht so traurig sein! Warum guckst du so? Soll ich dir helfen? Dürft ihn nicht ausziehen. Das darf man nicht! Nicht in die Höhe ziehen! Ihr dürft nicht schlagen! Nicht mehr. Nicht mehr. Nicht! Nicht anziehen, du ..., tut doch wehe! Ich komme dich! Lieber Heiland, tut das tüchtig wehe? Wo wollt ihr denn jetzt hin? Du sag das doch, du ... sag das bloß, du ...! Nun ruh’ dich man ein bißchen aus. Nicht! Nicht aufsetzen, du ...! Nicht draufdrücken! Nicht! Nicht mehr! Fass den Stock nicht an! Tu es doch nicht! Das soll er tragen? Kann er selbst tun! Nimm’s nicht! Soll er nicht! Wo wollt ihr denn jetzt hin? Darfst den nicht schlagen! Lieber Heiland, hast du dir wehgetan? Steh doch wieder auf! Musst nicht weinen. Tu es dir man ab! Nicht? Soll ich dir helfen? Kann ich. Geh ruhig langsam! Darfst nicht. Ruh dich man aus. Leg dich doch! Tu es nicht. Darfst dich nicht draufsetzen. Kriegt doch der Heiland gar keine Luft, wenn du drauf bist doch so’n Dicker du! Kann der Heiland doch nicht haben! Ich komme dich! Geh’ bloß! Nicht! Nicht schlagen! Nicht! Nicht hauen. Nicht weinen! Versteh doch nix! (Sie schüttelt dabei den Kopf.) Versteh doch nichts, du ... Nicht weinen nicht! Nimm mich mit! (Hier waren die Schmerzen an den Malen nicht mehr festzustellen.) Du darfst nicht mehr stechen, du ... (Grete tritt energisch mit dem Fuß nach jemanden.) Lass mich man drauf, du kannst das gar nicht. Geh man weg! Nicht so feste, du! Langsamer! Nicht weinen! Musst du gar nicht tun. Wir sind doch auch da! Ich geh jetzt auch mit! (Hier legt Grete sich ruhig auf die rechte Seite, wie sie sonst tut, wenn sie schlafen will.)

Über denselben Tag schreibt Grete: Donnerstag morgens, 15.6.44 war das Jesuskind da, ich durfte es wie sonst auf den Arm nehmen. Wir haben dann zusammen gespielt, aber sehr schön. Es sagte: "Mein Liebling, sage deinem Beichtvater, dass Herr Kaplan nicht sofort nach den Leiden weggehen soll." "Ja lieber Heiland, das ist gut." "Sei heute aber schön brav." "Ja lieber Heiland." Wir haben dann noch zusammen gesprochen, aber nichts bedeutendes. Kurz bevor das Jesuskind ging bat ich ihn um den Segen, den er uns dann gab. Danach ging der Heiland fort.

Nachmittags. Zuerst sah ich das ganze Leiden des Heilandes. Danach kam zuerst der böse Engel. (Der verriet ihr wieder, dass Herr Kaplan Aufzeichnungen machte und veranlasste sie eine abfällige Bemerkung über den Kaplan zu machen.) Dann kam mein Schutzengel, er sagte: "Kind, bitte Herrn Kaplan um Verzeihung." Er sagte mir das öfter. (Sie berief sich dem Engel gegenüber auf ihren Beichtvater. Der habe ihr gesagt, der Kaplan werde nicht mehr schreiben. Es war ein Missverständnis. Sie entschuldigte sich dann aber doch.) Dann kam der Heiland. Er sagte mir einen Spruch, den sollte ich sofort meinem Beichtvater sagen. Ich mochte das nicht, ich wollte es Sonntag sagen. Da war der Heiland weg. Als ich meinem Beichtvater den Spruch sagen wollte, wusste ich nicht mehr alles. (Sie war sehr traurig, dass der Heiland auf ihren unbedachten Ungehorsam sofort verschwunden war. Sie versuchte nun dadurch gutzumachen, dass sie den Spruch sagte. Es schien eine Fortsetzung der Aussprüche über die Liebe. Sie konnte ihn aber nicht zusammen bekommen, jedenfalls zur Strafe für ihren mangelnden Gehorsam.) Es dauerte etwas da kam die Mutter Gottes. "Liebe Mutter ich will jetzt brav sein." "Kind sei aber brav und gehorche." "Mein Beichtvater hilft mir aber gar nicht." "Kind du bist jetzt undankbar gegen deinen Beichtvater, sei brav." "Liebe Mutter, gib mir die Kraft, dass ich wenigstens nach Hause gehen kann." "Ja mein liebes Kind, ich segne euch jetzt." (Grete stand dann bald auf. Sie gab auf meine Fragen kaum Antwort. Sie war offenbar sehr niedergeschlagen und ging bald fort.)

(Donnerstag, 15. Juni 1944) Als ich zu Hause war, kam (abends) der Heiland. "Lieber Heiland, sag mir doch jetzt den Spruch." "Kind heute nicht mehr, bitte deinen Beichtvater um Verzeihung. Sonntag geht ihr nicht zu Fräulein Grote. Du sollst zu Hause leiden." "Ja lieber Heiland." "Dann darfst du Sonntag nicht zu deinem Beichtvater." "Lieber Heiland verzeih, darf ich denn morgen früh zur heiligen Messe?" "Ja zur heiligen Messe kannst du gehen und am Tage werden deine Schmerzen nicht so schwer sein." "Danke lieber Heiland." "Kind du bist heute sehr ungezogen gewesen sei jetzt brav." Abends in der Andacht sagte die Mutter Gottes: "Kind dein Beichtvater ist traurig, bete jetzt für ihn." Abends bin ich nicht so ganz früh ins Bett gegangen. Als ich eben lag fingen die Schmerzen auch schon an. Dann sah ich das Leiden des Heilandes wie sonst. Die heilige Theresia war öfters da. Das Fegefeuer habe ich auch gesehen. Am Tage haben die Engel mir geholfen. Abends bin ich früh ins Bett gegangen. Es war in der Nacht wie sonst, auch Freitag. Samstag war es auch wie sonst.

 

Dienstag, den 20.6.44

"Ich hatte noch heftige Schmerzen. Da kam das liebe Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen und es ganz lieb haben. x (hier fehlt eine Unterhaltung über persönliche Angelegenheiten, die aber auch nichts wesentlich Neues enthält.) "Lieber Heiland, wann sagst mir denn den Spruch?" "Mein Liebling jetzt: Die Liebe will sich gerne mitteilen und sie wächst in den Seelen in dem Maße, als sie dieselbe anderen mitteilt." "Lieber Heiland ich danke dir, sag mir doch noch bißchen mehr." "Jetzt nicht mein liebes Kind. Am nächsten Donnerstag müsst ihr wieder zu Fräulein Grote gehen, sage das deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland, segne uns, auch den Bischof." "Ja mein liebes Kind ich werde euch und auch den Bischof segnen." "Danke lieber Heiland."

 

Mittwoch, 21.6.44

Ich weinte und da kam der Engel und sagte: "Kind, weine nicht, dein Beichtvater ist nicht böse." Wir haben dann zusammen gebetet. Auch nachmittags waren die Engel öfters da, auch die heilige Theresia." (Grete ist in den letzten Tagen etwas krank. Sie ist in solchen Tagen geneigt, alles etwas schwer zu nehmen. So hatte sie am Mittwoch sich in ihrem leidenden Zustand rechte Mühe gegeben und meinte dann doch, ihr Beichtvater sei mit ihr unzufrieden. Es ist schön, dass sie dann immer die entsprechende Hilfe und Trost von Oben erhält. Was ihr da gesagt wird, ist bisher immer richtig gewesen. Zu den besonderen Aussprüchen des Heilandes möchte ich noch bemerken: Wenn Grete solche Aussprüche erhält, so schreibt sie sie sobald als möglich nieder. Manchmal hilft ihr auch ein Engel dabei, wenn sie sich nicht mehr so recht erinnern kann. Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass einzelne Worte vergessen werden und dass kleine Änderungen vorkommen. Ich habe das einige Male nachgefragt. Grete gibt diese Möglichkeit zu, glaubt aber, dass sie im Allgemeinen den Wortlaut genau wiedergibt. Sie hat mich schon bei Unterhaltungen darüber gefragt: "Soll ich den Heiland fragen, ob es richtig ist?" Ich habe ihr dann geantwortet: "Nein, wenn es notwendig sein sollte, wird der Heiland es schon von selbst sagen." Über den Inhalt der Aussprüche ein Werturteil abzugeben, ist wohl nicht meine Aufgabe. Ich möchte aber betonen, dass sie für die beteiligten Personen sehr viel bedeuten. Abgesehen davon, dass sie das geistliche Leben dadurch fördern, dass man sich betrachtend sehr damit beschäftigt schon wegen der außerordentlichen Art, wie sie dargeboten werden, abgesehen davon, habe ich oft Veranlassung in Unterhaltungen darauf zurückzukommen und daran zu erinnern, so dass sie eine sehr wertvolle Hilfe in der Seelenführung bilden. Für den Beichtvater ist es bei einer so verantwortungsvollen und schwierigen Aufgabe eine bedeutende innere Unterstützung, wenn er einerseits die außerordentliche Hilfe von Oben immer wieder greifbar erfährt, andererseits aber auch erkennen kann, dass Gott ihn als sein Werkzeug einschalten will und dass er so nicht ganz überflüssig ist. Es ist mir immer eine Freude zu bemerken, wie Grete solche Aussprüche in ihrer einfachen kindlichen Weise ganz richtig auffasst, wie ich aber doch noch etwas hinzutun kann, indem ich es weiter erkläre und auch von Zeit zu Zeit daran erinnere.)

 

Grete schreibt: Donnerstag, 22. Juni 1944

Ich war sehr traurig und hatte heftige Schmerzen. Da kam der Engel und sagte: "Kind wir wollen jetzt etwas beten." Wir haben dann etwas gebetet. Abends fingen die Schmerzen schon sehr früh an. Die Engel machten mich wie sonst fertig. Dann war es wie sonst. Nach dem Leiden sah ich das Fegefeuer. Morgens kam die heilige Theresia und half mir beim Ankleiden. Am Tage habe ich fast den ganzen Tag gelegen. Ich hatte tüchtige Schmerzen.

 

In der Nacht von Freitag auf Samstag (23./24. Juni 44) hatte ich heftige Schmerzen. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, kam die liebe Mutter Gottes. Ich sagte: "Liebe Mutter, bitte verzeih mir, ich will jetzt auch immer ganz brav sein." "Liebling, sei nicht mehr so traurig, es ist jetzt alles gut." "O, liebe Mutter ich danke dir, hilf mir." "Ja mein Liebling, ich werde euch segnen." "Danke liebe Mutter." Samstag Vormittag hatte ich heftige Schmerzen. Am Mittag waren die Schmerzen an Händen, Füßen, Kopf, Seite und Schulter weg. Mittags hatte ich mich gelegt, da kam der Heiland. Er sagte: "Mein Liebling sei tapfer trage alles mit Geduld, ich werde dich für alles belohnen." "Lieber Heiland, ich will gerne leiden, es wird mir manchmal aber so schwer." "Liebling, dann bete und habe Geduld. Sonntag werde ich wieder kommen." "O, lieber Heiland, ich danke dir! Segne uns alle." "Ja mein liebes Kind." "Ich danke dir lieber Heiland, darf ich morgen früh zur Kirche?" "Ja mein Liebling."

 

Samstag den 24.6.44

Abends in der Kirche sagte die Mutter Gottes: "Liebling gehe gleich eben zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen." "Ja meine liebe Mutter." Ich war abends sehr schlapp und hatte auch Schmerzen. Der Engel hat mich nach Hause gebracht. Zu Hause wollte ich noch schnell etwas schreiben. Da sagte der Engel: "Liebes Kind du sollst jetzt nicht mehr schreiben, lege dich gleich sofort ins Bett." "Ja lieber Engel." Ich habe mich dann nachher auch sofort gelegt. In der Nacht hatte ich heftige Schmerzen. Als die Schmerzen vorbei waren, kam der Heiland, (das Jesuskind) mit vier Englein, zwei waren etwas größer. Der Heiland kam sofort auf mich zu und nahm mich im Arm. Ich habe es sofort ganz tüchtig gedrückt. Da sagte der Heiland: "Liebling, du hast mir gestern ganz besonders viel Freude gemacht, dein Beichtvater auch." "Lieber Heiland, ich will dir auch noch mehr Freude machen." "Das freut mich mein Liebling." "Lieber Heiland gib mir die Kraft, dass ich alle Leiden auch geduldig tragen kann." "Ja mein Liebling ich werde dich segnen, bleibe immer schön gehorsam und kindlich." "Ja lieber Heiland, sage mir noch ganz schnell was Feines." "Mein liebes Kind, die Liebe teilt sich dem mit, der sich ihr rückhaltlos, unwiderruflich und ohne Besorgnis weiht." (Dieses hat Grete aufgeschrieben während das Jesuskind da war.) "Lieber Heiland noch bißchen mehr, ganz bißchen." "Die Liebe hegt eine liebevolle Sorgfalt für denjenigen, der sich ihr ganz überlässt." "O, lieber Heiland, ich danke dir, dass du so gut bist und mir wieder so was Feines gesagt hast, ich bleibe immer ganz gehorsam, aber helfen musst du mir dabei." "Ja mein Liebling." "Lieber Heiland, mein Engel nicht, der ist manchmal so strenge und schimpft dann, darf er gar nicht, nicht?" "Mein Liebling, der Engel will dir doch helfen – du musst ihm immer sofort gehorchen, und musst immer recht lieb zu ihm sein." "Ja lieber Heiland, dann will ich das auch sein, aber manchmal bin ich dann auch böse." "Mein liebes Kind, den Engel habe ich dir gegeben, und du musst dankbar dafür sein. Wenn er dich auf einen Fehler aufmerksam macht, dann musst du ihm auch schön dankbar sein." "Ja lieber Heiland, will ich auch, jetzt bin ich auch immer ganz lieb und brav. Du lieber Heiland segne alle (Namen – die auch sonst schon genannten.)" "Ja mein liebes Kind ich segne euch alle." Darauf hat der Heiland gesegnet." "Liebling, sei heute schön brav, und jetzt musst du schön aufstehen und in die Kirche gehen."

 

(Es war Sonntag morgens den 25. Juni 1944. In der Kirche fiel der Grete auf, dass der Pastor nicht auch die zweite heilige Messe hielt. Er hatte aus Versehen die Ablution in der ersten heiligen Messe genommen, und da der Kaplan nicht verhindert war, hatte der die heilige Messe gelesen. Als sie zu Hause war sagte ihr der Engel den Sachverhalt. Sie glaubte es aber nicht recht und fragte telefonisch an, ob ich krank sei. Der Engel lachte sie aus. Am Telefon war jemand mit dem sie sich nicht verständigen konnte, so dass sie erst nachmittags Auskunft erhielt.)

 

Grete schreibt: Montag den 26. Juni 1944

Die Schmerzen hatten nachgelassen da kam der Heiland und brachte mir die heilige Kommunion. Danach kam das Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen. Ich hatte es sofort so lieb und habe es ganz tüchtig gedrückt: "Lieber Heiland sag mir doch was Feines." "Ja mein Liebling. Endlich zehrt die Liebe die Seele, die sich ihr geweiht hat vollständig auf wenn sie keinen Widerstand leistet." "Lieber Heiland noch bißchen mehr." "Liebling, jetzt nicht, bete jetzt für deinen Beichtvater, er ist unandächtig." Ich habe dann gebetet. "Lieber Heiland segne meinen Beichtvater." Dann hat er gesegnet. "Lieber Heiland, darf ich meinen Engel zu ihm schicken?" Da strich der Heiland mir über die Backe und sagte: "Ja mein Liebling." "Lieber Heiland, segne auch Lotte C. dass sie es gut macht und gut bleibt." (Lotte C. soll Freitag getauft werden.) Da strich der Heiland mir über die Backe und segnete. "Danke dir lieber Heiland." "Gehe gleich zu deinem Beichtvater und sage ihm, dass er nicht zum Konveniat fährt." "Ja lieber Heiland." "Liebling, Donnerstag musst du dir zuerst den Segen holen." "Ja lieber Heiland." Wir haben dann noch etwas gesprochen. Bevor der Heiland ging hat er noch einmal alle gesegnet. Mittags hatte ich mich gelegt ich war sehr schlapp. Da sagte der Engel: "Kind du musst deinem Beichtvater noch Nachricht geben." Ich konnt gar nicht und bin liegen geblieben. Abends sagte der Engel: "Dein Beichvater ist jetzt sehr schlapp, bete für ihn." Wir haben dann gebetet. (Der Beichtvater war zum Konveniat nach Dörpen gewesen, da der Weg nur kurz und das Wetter gut war. Es war ihm aber nicht gut bekommen.)

 

Dienstag Morgen 27. Juni 1944

Ich konnte nicht zur heiligen Messe. Da brachte mir der Heiland die heilige Kommunion. Danach kam der Schein und der Heiland sagte: "Kind du bist gestern nicht schön brav gewesen." "Lieber Heiland, verzeih mir bitte alles, ich will ganz lieb sein." "Liebling, es ist wieder gut, aber sei heute schön brav." Am Tage war der böse Engel häufig da. Nachmittags war mein Beichtvater dagewesen. Dann kam mein Engel und sagte: "Kind du musst deinem Beichtvater aber immer sofort schön antworten." "Ja lieber Engel." Abends war die heilige Theresia auch da. In der Nacht hatte ich Schmerzen. Morgens half mir der Engel beim Ankleiden. Während der Messe war es wie sonst.

 

Donnerstag Morgen 29. Juni 1944, Peter und Paul

Ich war zuerst sehr traurig da kam der Engel und sagte: "Kind sei tapfer." Dann half er mir beim Ankleiden. Die heilige Theresia brachte mich zur Kirche. Während der heiligen Messe waren mehrere Engel da. Zwei knieten sofort hinter meinen Beichtvater. Das waren große schöne Engel. Rundum den Altar kleine Engel. Nachher bei der heiligen Kommunion waren wieder vier Engel die beiden Großen und zwei kleine. Die Mutter Gottes sagte: "Liebling bete schön für deinen Beichtvater." "Liebe Mutter segne ihn." "Ja mein Liebling, sei heute aber schön brav. Gehorche deinem Beichtvater immer sofort." Als ich nachher zu meinem Beichtvater ging brachte mich der Engel hin. Als ich ankam war ich gar nicht schlapp. Als ich meinen Beichtvater sah, da waren die beiden Engel bei ihm. (Der Beichtvater hat dieses Mal von diesem Gesicht nichts bemerkt.) Unterwegs ins Zimmer (Grete traf ihren Beichtvater hinter dem Hause in seiner Wiese) fragte ich: "Seid ihr immer bei ihm?" "Ja liebes Kind er ist unser Liebling." "Aber mein ganz lieber Beichtvater, so." "Ja das ist er ja auch." Da lachten alle drei! (Dem Beichtvater fiel nur auf, dass die Grete lachte, als sie sich in seinem Zimmer niedergesetzt hatte. Das tut sie selten! Als der Beichtvater dann Fragen stellte, kamen die Antworten wieder nur sehr zögernd. Sie wollte es wieder lieber auf nachmittags verschieben. Als der Beichtvater und Herr Kaplan nachmittags um 1/2 3 Uhr bei Fräulein Grote eintrafen, war die Grete schon ohne Bewusstsein, das heißt, man konnte nicht mehr mit ihr sprechen. Die Stellen der Male blieben aber zunächst noch unempfindlich. Gegen 1/2 4 Uhr konnte man aus ihren Worten entnehmen, dass der Heiland da war und verlangte, sie solle dem Beichtvater erst etwas sagen, erst dann solle sie leiden und dann wolle er segnen. Sie erwachte dann sofort und sagte, sie müsse erst um Verzeihung bitten. Nachdem sie das getan, sank sie sofort wieder in den früheren Zustand zurück und jetzt konnte man feststellen, dass die Stellen der Male Schmerzen empfanden, wenn man sie berührte. Während des Leidens konnte sie nichts sprechen.)

Grete schreibt: Donnerstag, den 29. Juni 1944. Im Anfang waren die Engel öfters da, dann kam der Heiland: "Liebling, zuerst musst du deinen Beichtvater um Verzeihung bitten." "Ja lieber Heiland, das sage ich ihm ganz alleine." (Sie hatte also das Wissen um ihre Umgebung, dass mehrere Zeugen da waren.) "Das darfst du tun mein liebes Kind." xx (Hier fehlt die Anweisung, mit welchen Worten und in welcher Art sie um Verzeihung bitten sollte.) "Darf ich dann leiden?" "Ja mein Liebling." Nachher sah ich das Leiden des Heilandes von der Dornenkrönung bis zur Kreuzigung. Danach kam der Heiland. Er sagte mir zuerst einen Spruch. (Diesen Spruch hat sie dann sogleich ihrem Beichtvater diktiert. Er lautet: "Das Nichts verdient nichts, deshalb soll das Nichts nicht richten, nichts sagen, nichts verlangen und sich über nichts beklagen." Während des Leidens war auch ihre Zunge geschwollen, sodass sie sich nur mit den Augen verständigen konnte. Wenn man ihr Wasser reichte, nahm sie nur ein paar Tropfen, die dann noch meist wieder durch die Mundwinkel abflossen.) Dann: "Mein Liebling, du musst nicht mehr traurig sein, erzähle alles schön deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland, segne uns, aber ganz tüchtig." "Ja mein liebes Kind." Dann kam mein Engel und nachher noch der böse Engel. (Das Ende des Leidens konnte man dieses Mal daran erkennen, dass sie auf einmal den Kopf erhob, was sie vorher nicht konnte, sie legte sich dann auf die rechte Seite, bewegte ihre Hände frei, wie sonst und konnte, als sie nach einiger Zeit wach, das heißt für uns wach, wurde, sprechen wie sonst.)

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte ich heftige Schmerzen. Das Leiden des Heilandes sah ich ganz. Nachher sah ich das Fegefeuer. Morgens hat die heilige Theresia geholfen, am Tage die Engel. Die Nacht von Freitag auf Samstag war auch wieder sehr schwer. Samstag mittags hörten die Schmerzen auf.

 

Sonntag (2. Juli 1944) Morgen kam das Jesuskind – ich durftet es nicht auf den Arm nehmen. Es sagte: "Kind bitte deinen Beichtvater sobald wie möglich um Verzeihung." "Ja lieber Heiland." "Liebes Kind weshalb tust du nicht, was dein Beichtvater dir gesagt hat? (Du sollst ihm)" (Klammer von Grete – hier erhielt sie wieder eine genaue Weisung, was sie mir sagen sollte.) "Lieber Heiland, ich will brav sein. Lieber Heiland, segne meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind, sei heute aber brav." Nach der Frühmesse hatte ich bei meinem Beichtvater angerufen, ich wollte nicht, was er wollte. (Sie sollte zur Klärung einer Schwierigkeit selbst kommen.) Da sagte der Heiland: "Du darfst heute zur Strafe nicht zur Gruppe, entschuldige dich bei Herrn Kaplan." "Ja lieber Heiland, aber darf ich nicht hin?" "Nein mein Kind." (Zu Erklärung: Dem bösen Engel wurde dieses Mal eine neue gefährliche Art Versuchung erlaubt. Donnerstag erschien er der Grete zunächst, wie sonst, und riet ihr auf die Verführung einer schlechten früheren Freundin einzugehen. Kurz darauf kam er wieder, dieses Mal aber in der Gestalt ihres eigenen Schutzengels und riet ihr dasselbe. Man konnte das aus ihren Worten merken: "Du lügst, das darf man gar nicht", und etwas später: "Du sagst das jetzt auch? Gibt’s bei euch auch solche?" Das war nun noch wohl zu erkennen. Am Samstag kam der Böse aber wieder in Gestalt ihres Schutzengels und sagte ihr, ihr Beichtvater wolle sie Sonntag nicht haben, sie sei ihm überhaupt lästig. Da sie immer fürchtet anderen zur Last zu fallen, oder anderen weh zu tun, so fiel sie auf diesen Trick herein, schrieb mir einen Brief, in dem sie sich zu allem bereit erklärte und sehr traurig auf weiter mündliche Besprechung verzichtete. Sie wolle den Heiland bitten, sie bald abzuholen, hat das auch getan, aber wieder die Antwort erhalten, dass sie erst noch helfen müsse. Da es Samstag Abend war, als ich das Schreiben erhielt, konnte ich und wollte ich auch nicht mehr antworten. Ich erkannte gleich, dass es sich um eine Versuchung des Bösen handelte und war überzeugt, dass in diesem Falle der Heiland selbst eingreifen werde. Das ist ja auch geschehen. Sie musste bei mir anfragen, ob sie kommen dürfe. Sie tat das, wollte aber aus Scheu lieber nicht kommen. Daher für sie und auch für mich ein ziemlich schwerer Tag, der aber gut endete, da sie gegen Abend doch schließlich tat, was sie sollte. Dies alles wäre vermieden worden, wenn sie dem Urteil des Beichtvaters unterworfen hätte, was ihr gesagt worden war.)

Grete schreibt: Sonntag abends. (2. Juli 1944) Ich kam von meinem Beichtvater. Ich war sehr schlapp und legte mich deshalb aufs Bett. Da kam das Jesuskind und sagte: "Liebling, gehe zuerst hinunter und esse, dann komme wieder hierher." (Grete hatte aus Kummer an dem Tage wenig gegessen.) "Ja lieber Heiland aber nicht weg gehen." "Liebling, ich bin doch immer bei dir." "Ja lieber Heiland, aber gleich spielen wir fein zusammen." Ich habe ihn dann ganz tüchtig lieb gehabt und bin ganz schnell nach unten gelaufen. Ich wollte ganz schnell essen, aber da kam der Engel und sagte: "Kind du musst langsam essen." Als ich fertig war bin ich nach oben gegangen und da kam der Heiland. Ich habe es dann auf den Arm genommen. "Lieber Heiland, jetzt bin ich aber ganz brav." "Liebling, ich werde dich segnen." "Schön lieber Heiland." "Liebling, sage Herrn Kaplan, dass die Sache mit deinem Beichtvater wieder in Ordnung ist." (Fehlt das von Dersum.) (Grete sollte ihrem Beichtvater sagen, er möge am anderen Tage nicht zum Conveniat nach Dersum fahren.) "Ja lieber Heiland, das kann ich ihm wohl schnell sagen." "Sage ihm auch, dass er für dich betet." "Ja lieber Heiland, wann sagst du mir wieder was Feines?" "Wenn du schön brav bist werde ich dir bald wieder was sagen." "Das will ich sein lieber Heiland." "Mein liebes Kind am Mittwoch oder Donnerstag sollt ihr wieder zu Fräulein Grote gehen." "Ist gut lieber Heiland. Hast du uns heute auch gesegnet?" "Ja mein liebes Kind." "Segne uns jetzt auch." "Ich werde euch segnen."

 

Montag, 3. Juli 1944

Ich konnte morgens nicht zur heiligen Messe da brachte mir der Heiland die heilige Kommunion. Danach kam das Jesuskind, ich durfte es sofort auf den Arm nehmen. Zuerst haben wir zusammen gespielt." "Liebling, du hast mir diese Nacht viel Freude gemacht, du wirst diese Nacht viel leiden müssen, morgen besonders seelisch, (Der böse Engel erschien ihr in Gestalt des Schutzengels ihres Beichtvaters und sagte ihr etwas, was ihr viel Verdruss bereitete. Der Beichtvater konnte ihr die Sache nicht aufklären, da er durch das Beichtgeheimnis behindert war.) aber auch körperlich, sage das deinem Beichtvater damit er viel für dich betet." "Lieber Heiland, segne uns." "Ja mein Liebling." Ich hatte meinem Beichtvater mittags nicht gesehen, ich hatte es vergessen. Da kam der Engel: "Kind sage das heute noch deinem Beichtvater." Montag abends war ich ärgerlich, weil der Kaplan den Zettel (für den Beichtvater) nicht abgeben wollte. (Sie sollte das selbst tun.)

 

Dienstag morgens (4. Juli 1944) "Kind bitte den Kaplan um Verzeihung, du darfst sowas nicht wieder sagen. Dann bitte ihn um eine Buße und um den Segen." "Lieber Heiland segne uns." "Ja mein liebes Kind."

 

Mittwoch (5. Juli 1944) "Du hast mir gestern Abend viel Freude gemacht, (sie hatte alles ausgeführt und auf meinen Rat sich noch beim Kaplan bedankt, dass er ihr geholfen hatte, als er sie zu mir schickte) sei heute auch schön brav." Dies sagte der Heiland – das andere erzähle ich Ihnen. (Mittwoch, 5. Juli 1944 trafen Kaplan und ich um 1/2 3 Uhr bei Fräulein Grote ein. Grete konnte uns nicht mehr erkennen. Nach einiger Zeit hörten wir sie mit dem bösen Engel reden. Sie war sehr erschrocken, verkroch sich unter die Steppdecke. Dann bat sie mich, sie festzuhalten, der Böse wolle sie mit in die Hölle nehmen, es sei ein großer, starker, der könne sie wohl tragen. Ich beruhigte sie. Sie sagte mir dann, sie wisse wohl wofür sie leiden müsse, d.h. für welche Sünden. Um 3 Uhr 20 Min. überkam sie mitten im Gespräch mit mir das Leiden an den Malen und an der Zunge. Nach etwa einer halben Stunde schwand das Leiden an der Zunge und man hörte wieder Worte, ähnlich wie an den früheren Leidenstagen. Die Empfindlichkeit der Male blieb dieses Mal bis zur Grablegung des Heilandes etwa 4.20 Uhr. Dann rieb sie sich öfter immer energischer die Augen und sagte: "Mach dass ich wieder sehen kann, sag das dem Heiland zu, geh doch hin." Sie konnte dann ungefähr 20 Minuten nicht sehen. Sie sprach dann wieder mit jemand. Sie sagte: "Das kann ich nicht. Du musst mich dann aber kratzen." Sie lag dann 1/2 Stunde ohne jede Bewegung, nur den Mund konnte sie ein wenig bewegen und einmal um Wasser bitten, das wir ihr nur mit Mühe geben konnten. Ich konnte ihre Hände anders legen. Sie blieben dann in der Lage die ich ihnen gegeben hatte. Danach war sie wieder 1/2 Stunde blind und die letzten 15 Minuten auch taubstumm. Sie weinte und rang die Hände mit dem Rosenkranz, den ich ihr gab. Als ich ihr zum zweiten Mal auf die Augen das Kreuzzeichen machte, erwachte sie mit frohem Gesichtsausdruck.)

Zunächst sei hier etwas nachgetragen, was der Grete Sonntag vom Heiland gesagt wurde und was sie zunächst nicht aufgeschrieben hatte, da sie es mir mündlich erzählen wollte.

Grete schreibt: "Lieber Heiland wofür muss ich Donnerstag (oder Mittwoch) denn leiden?" "Du musst Donnerstag leiden für die Beleidigungen, die mir durch alle Sinne zugefügt werden." "Lieber Heiland, wirst du noch viel beleidigt." "Ja mein Liebling, besonders gegen das sechste Gebot wird viel gesündigt." "Muss ich viel leiden?" "Ja mein liebes Kind." "Will ich auch wohl, lieber Heiland." 2. Juli 1944.

Mittwoch, den 5.7.44. Als wir nachmittags bei Fräulein Grote waren, kam zuerst der böse Engel, er wollte mich mitnehmen, wenn ich noch mehr leiden würde. Dann sah ich das Leiden des Heilandes von der Dornenkrönung bis zur Grablegung. (Die Schmerzen an den Malen hörten, wie sie erklärte, nach dem Gesicht der Mutter Gottes mit dem Heiland auf dem Schoss auf, also vor der Grablegung.) Zuerst war mein Hals dick aber auf einmal war das weg. Als das Leiden des Heilandes vorbei war konnt ich nichts sehen. Dann kam mein Engel, er sagte: "Kind du musst gleich noch mehr leiden." "Noch mehr?" "Ja, du wirst dich gleich überhaupt nicht bewegen können." Es dauerte etwas dann fing das Leiden wieder an. Als ich so da lag kamen sehr viele Engel, (alle Schutzengel der Anwesenden) und die heilige Theresia sagte: "Kind sei tapfer gleich kommt der Heiland." Dann konnte ich wieder nicht sehen und nicht hören. Es wurde mir manchmal recht schwer. (Besonders schwer war die Unbeweglichkeit, wie sie nachher sagte. Auch wurde das Leiden dadurch erschwert, dass sie nicht wusste, wie lange. Als sie blind war sagte sie einmal: "Werde ich Sie nun niemals wiedersehen?") Als alles vorbei war kam der liebe Heiland. Er sagte: "Liebling, du hast mir viel Freude gemacht." "Lieber Heiland, ich will jetzt auch immer brav sein." "Das freut mich mein Liebling." Dann sagte er mir einen Spruch. (Der Spruch, den sie mir gleich diktierte, lautet: Stelle dem, was die Liebe mit dir vorhat, nichts entgegen. Selbst wenn ich dir größere Gnaden gebe, empfange sie mit Demut.) "Lieber Heiland, sage mir doch noch bißchen mehr." "Nein, mein Liebling jetzt nicht." "Kommst du heute Abend wieder?" "Ja mein Liebling." "Wenn ich im Bett liege habe ich viel Zeit." "Ja mein Liebling – du wirst diese Nacht wieder viel leiden müssen. Die Fortsetzung von dem, was ich dir gesagt habe, werde ich dir Sonntag sagen." "Lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind."

Mittwoch abends, 5. Juli 1944. Ich lag im Bett da kam der Heiland: "Lieber Heiland, hast du dich heute sehr gefreut?" "Ja mein Liebling, ich werde dich für alles belohnen." "Lieber Heiland, sag mir doch noch bißchen sowas Feines." "Jetzt nicht mein Liebling, bitte deinen Beichtvater, dass er ab und zu mit dir darüber spricht." "Ja lieber Heiland segne uns." "Ja mein liebes Kind." "Komm bald wieder." "Ja mein Kind." Wir haben dann noch etwas gesprochen.

 

Donnerstag morgens (6. Juli 1944)

Zuerst war der Engel da und sagte: "Kind bete jetzt für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet. Mittags war der Heiland eben da und sagte: "Mein Liebling diese Woche braucht ihr nicht zu Fräulein Grote." "Gut lieber Heiland, dann kann Herr Kaplan ja verreisen und Fräulein Grote ja auch." "Ja mein Kind." Donnerstag Abend in der heiligen Stunde sagte der Heiland: "Du und auch dein Beichtvater, ihr habt mich gestern und heute besonders geliebt." "Segne jetzt meinen Beichtvater." "Ja mein Kind." In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war es wie sonst, aber sehr schwer. Freitag haben die Engel mir geholfen. Der böse Engel hat mich am Tage sehr gequält (wieder Versuche, ihr das Vertrauen zum Beichtvater zu nehmen.) Mittags kam der Heiland, er sagte: "Kind dein Beichtvater hat nichts gegen dich, erzähle ihm alles." "Ja lieber Heiland." "Dann bitte ihn um sein Gebet." "Ja lieber Heiland." "Mein liebes Kind, morgen früh und Sonntag Nachmittag wirst du viel leiden müssen." "Ja lieber Heiland, hilf mir, allein kann ich’s nicht." "Ich werde dich segnen." "Lieber Heiland, manchmal kann ich gar nicht die g. M. machen wenn ich bei Fräulein Grote so leide." "Mein Liebling bitte doch deinen Beichvater, er wird dir gerne helfen." "Aber lieber Heiland sollen wir dann zusammen beten oder soll er mir vorbeten?" "Liebling, das überlasse deinem Beichtvater." "Segne uns alle." "Ja mein liebes Kind, sage dies deinem Beichtvater möglichst bald."

 

In der Nacht von Freitag auf Samstag (7./8. Juli 1944) war es wie sonst auch. Samstag Vormittag, aber sehr schwer. Der böse Engel machte mir auch Samstag sehr viel Kummer, besonders nachher als ich bei meinem Beichtvater angerufen hatte, wann Anni und ich kommen sollten. (Der Beichtvater hatte am Sonntag dafür keine Zeit, nun sagte ihr der Böse wieder, der Beichtvater wolle sie nicht haben.)

 

Sonntag (9. Juli 44)

Morgen war es wie Samstag, die Engel waren wieder da. In der Frühmesse war die Mutter Gottes da, sie sagte: "Ich segne deinen Beichtvater." Es war wie sonst. (Das heißt das Gesicht bei der heiligen Kommunion.) Unter der Andacht so von 1/2 1 bis 4 Uhr habe ich gelegen (und gelitten). Das Jesuskind war auch da. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen, dann habe ich es ganz tüchtig lieb gehabt. Der Heiland sagte: "Liebling sei schön brav und gehe heute zu deinem Beichtvater." "Lieber Heiland, sagst du mir jetzt was Feines?" "Ja mein liebes Kind." "Was denn?" "Ich habe die Welt aus nichts erschaffen und in der Welt ist zum Beispiel die Sonne. Wieviel nützt die Sonne. Daneben erschuf ich die Mücke. Beide habe ich erschaffen und beide dienen zu meiner Ehre. Verachte keine, auch nicht die geringste Gnade. Nütze sie alle aus, aber aus Liebe." "Danke lieber Heiland." Ich habe dann mit dem Heiland gespielt. "Liebling du musst diese Nacht wieder leiden." "Ja lieber Heiland." "Dann sollst du dir heute von Herrn Kaplan den Segen holen und ihm auch sagen, dass ich ihn nächste Woche segnen werde." (Herr Kaplan hatte eine Reise vor.) "Ja lieber Heiland, wann holst mich denn?" "Mein Liebling, willst du nicht mehr leiden, willst du mir keine Freude mehr machen, du hast mir eben viel Freude gemacht." "Aber lieber Heiland dann hol’ doch meinen Beichtvater." "Liebling soll der mir nicht mehr helfen?" "Doch lieber Heiland, aber wir wollen so gerne zu dir in den Himmel. Segne uns bevor du gehst." Darauf hat er sofort gesegnet, ich durfte ihn noch einmal lieb haben, dann ging er fort.

 

Montag den 10. Juli 1944

Morgens in der heiligen Messe sah ich die blutende Hostie. Nach der heiligen Messe sagte mir der Heiland: "Liebling, sage deinem Beichtvater, dass er mich gestern besonders geliebt hat." Als ich bei meinem Beichtvater war, war ich ungehorsam. Da kam der Engel und sagte: "Kind, Kind sei gehorsam."

Dienstag sagte mir der Heiland: "Kind bitte deinen Beichtvater um Verzeihung. Dann musst du ihn auch um eine Buße bitten." "Ja lieber Heiland, ich mag das gar nicht tun." "Kind gehe heute Abend zu deinem Beichtvater und sage ihm das." "Ja lieber Heiland." "Liebes Kind, Sonntag sollt ihr wieder zu Fräulein Grote gehen." "Aber lieber Heiland wir haben doch Gruppe?" "Liebes Kind ihr sollt nach der Gruppe hingehen." "Herr Kaplan auch?" "Ja mein Kind." "Muss ich tüchtig leiden, auch wieder wie sonst an Händen, Füßen, Seite und Kopf?" "Nein mein Liebling, du wirst Sonntag an den Sinnen leiden müssen, es wird aber sehr schwer werden, sei tapfer." "Ja lieber Heiland, segne mich." "Ja mein liebes Kind. Dann darf dein Beichtvater zur Strafe Donnerstag nicht kommen." "Bitte lieber Heiland." "Nein mein liebes Kind du musst erst brav sein." "Segne meinen Beichtvater, Herrn Kaplan und Fräulein Grote." "Ja mein liebes Kind." Als ich nachmittags oben war sagte der Heiland: "Liebes Kind ich habe mich sehr gefreut, dass dein Beichtvater den Namen gebraucht hat. Der Namen Deus dedit soll der Deckname für deinen Beichtvater sein." "Schön lieber Heiland." (Der Beichtvater hatte einen Brief so unterschrieben.)

Dienstag Abend sagte der Engel: "Kind, bete jetzt für deinen Beichtvater." (Für Grete entstehen in letzter Zeit manche Schwierigkeiten dadurch, dass ihr Beichtvater sich bemüht zurückhaltend zu sein. Sie versteht das falsch, obwohl der Beichtvater sich bemüht hat, es ihr zu begründen, besonders, da der böse Engel ihr auch noch falsche Auffassungen zuspricht. Sie hat schon mehrmals den Heiland gefragt. Der Heiland lobt ihr kindliches Verhalten, mahnt aber, dem Beichtvater nur alles zu sagen und dann zu gehorchen. Auf ihre Frage, welche Versuchungen denn da entstehen könnten – der Beichtvater hatte davon gesprochen – bekam sie die Antwort, sie solle nur kindlich bleiben. Der Beichtvater hat ihr noch gesagt, es sei Gefahr, dass man dem Menschen mehr Aufmerksamkeit zuwende, als dem Heiland. Verstanden hat sie es aber nicht vollständig.)

 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 11./12. Juli 1944,kam das Jesuskind, ich durfte es nicht auf den Arm nehmen. Es sagte: "Liebling, du bist in den letzten Tagen gar nicht brav gewesen." "Lieber Heiland verzeih mir." "Ja mein Kind du musst aber immer schön brav sein." "Ja liebes Jesuskind." "Liebling, du sollst deinen Namenstag an demselben Tag feiern, wie in den anderen Jahren auch. (Man feiert hier Margaretha eigentümlicherweise am 13. Juli. Ausgelassen hat Grete hier, was sie über ihr Verhalten zum Beichtvater gefragt hat.) "Lieber Heiland morgen möchte ich gar nicht gerne. Aber lieber Heiland, du hast das Opfer von mir gefordert, dass mein Beichtvater nicht kommen darf, wenn du willst, will ich das auch noch gerne tun." Da habe ich etwas geweint, dann kam das Jesuskind auf mich zu, und ich durfte es auf den Arm nehmen. Zuerst haben wir dann etwas gespielt. Dann sagte der Heiland: "Liebling dein Beichtvater darf morgen kommen, du hast mir eben Freude gemacht." "Das will ich jetzt auch immer lieber Heiland." "Schön mein Liebling, ich werde euch segnen, heute Abend musst du dir von deinem Beichtvater den Segen holen."

 

Mittwoch (12. Juli 1944) gegen 1/2 5 Uhr sagte der Schutzengel meines Beichtvaters: "Kind bete jetzt für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet. Mittwoch den 12.7.44. Ich war morgens zur heiligen Beichte gewesen. Als ich zu Hause war kam das Jesuskind, umarmte mich und sagte: "Jetzt bist du wieder mein ganz liebes Kind." "Ja lieber Heiland, segne uns." Darauf hat der Heiland gesegnet. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag musste ich viel leiden. Morgens kam das Jesuskind. Es nahm mich sofort im Arm und sagte: "Mein Liebling, du hast mir diese Nacht viel geholfen." "Lieber Heiland, das will ich jetzt immer." "Schön mein Liebling heute darfst du dich freuen." Lieber Heiland gratulierst du mich gar nicht?" Da hat er mich ganz lieb gehabt. "Mein Liebling, wenn dein Beichtvater bei dir ist werde ich euch segnen, und besonders bei euch sein." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein liebes Kind."

 

Donnerstag, 13./14. Juli 1944

In der Nacht war es genau wie sonst. Der Heiland war auch da, er sagte: "Liebling, ich habe euch gestern Nach mittag gesegnet." "Danke lieber Heiland." "Liebling, du wirst morgen und Samstag sehr viel leiden müssen." "Lieber Heiland, segne mich." "Ja mein liebes Kind, gehe Samstag Abend auch zu Herrn Kaplan und hole dir den Segen." "Ja lieber Heiland, auch von meinem Beichtvater?" "Ja mein liebes Kind." Freitag und Samstag war es wie sonst. Samstag Abend war ich bei meinem Beichtvater, ich ging sofort wieder weg. Als ich beim Kaplan heraus kam sagte der Schutzengel meines Beichtvaters: "Kind gehe sofort zurück zu deinem Beichtvater." Ich bin dann auch sofort zurück gegangen. Das andere erzähle ich ihnen. (Der Böse hatte es wieder fertig gebracht, sie so zu beeindrucken durch seine Einflüsterungen, dass sie nicht mehr zu ihrem Beichtvater gehen mochte und nach Überreichung eines Zettels, aus dem ihre Schwierigkeiten hervorgingen, schnell fortgehen wollte. Auch als der Schutzengel des Beichtvaters sie zurückgeschickt hatte, konnte ich ihr die falschen Vorstellungen nur schwer ausreden.)

 

Bericht des Kaplan Wunram über seine Beobachtungen am 15. Juli 1944 bei Fräulein Grote: Es ist gegen 4.45 Uhr nachmittags. Grete liegt wie sonst auf dem Ruhesofa und unterhält sich mit jemanden. Engel? Dann wird sie auf einmal still. Der Atem geht kurz und heftig. Unbeweglich liegt sie da, rührt kein Glied. Wenn ihre Arme verlegt werden, bleiben sie genauso liegen. Das wiederholt Herr Pastor öfters, immer das gleiche. (Wie Grete ihrem Beichtvater gesagt hatte, gewährt es ihr eine Erleichterung, wenn man so ihre Stellung manchmal verändert.)

Gegen 5.10 Uhr bewegt sie die Lippen, scheint Durst zu haben. Als ihr Wasser gereicht wird – sie muss dabei mit dem Kissen aufgerichtet werden, wobei sie unbeweglich bleibt – trinkt sie ein wenig.

5.20 Uhr. "Ich kann nicht mehr." Sie scheint manchmal sprechen zu können, manchmal nicht. Herr Pastor erinnert an den Heiland, der auch drei Stunden am Kreuze hing, ohne seine Glieder bewegen zu können.

5.25 Uhr. "Ich kann dich nicht auf den Arm nehmen. Kommst du nachher wieder? Lieber Heiland ich kann nicht mehr. Nein bleib doch so lange! Ich spiel gleich auch mit dir! Darf ich gleich mit dir spielen? Ich kann jetzt nicht mehr." klagt sie. "Herr Pastor versucht ihre Hände zu falten, doch es gelingt nicht. Die Finger sind nicht steif, gehen aber immer wieder in ihre gekrümmte Lage zurück. "Lieber Heiland nimm mich doch mit! Bitte, bitte lieber Heiland! Mach’s ein bißchen leichter. Muss ich gleich noch mal wieder? Nein das kann ich. Die Engel können mich wohl tragen. Nimm mich mit."

Inzwischen ist es 5.30 Uhr geworden. Da bewegt sie die Hände, legt sich auf die Seite, scheint zu schlafen. Dann stöhnt sie reibt die Augen und Ohren. Greift nach dem Rosenkranz. Reibt die Augen, wird unruhig. Verlegt den Kopf im Kissen. Die Augen sind geschlossen. Als sie sie dann öffnet scheint sie nicht sehen zu können, schluckt und presst das Kreuz des Rosenkranzes an die Lippen, öffnet die Augen, kann nicht sehen, stöhnt. Ohren scheinen zu schmerzen. Presst wieder das Kreuz an die Lippen. Der Rosenkranz in ihren Händen zerreißt, sie weint. Sucht dann den Rosenkranz, der ihr entfallen ist, mit den Händen. Inzwischen hatte ich ihn wieder heil gemacht. Als ihr der Rosenkranz gereicht wird, stellt sie mit den Händen fest, dass er heil ist, will sich davon durch Augenschein überzeugen, kann jedoch nicht sehen und stöhnt, sagt jedoch nichts. Sie verlangt durch Zeichen Wasser und trinkt.

Gegen 5.50 Uhr. "Hol mich doch." Dann reibt sie wiederholt die Ohren und Augen, öffnet die Augen, seufzt und legt sich auf die Seite, das Kreuz des Rosenkranzes fest in der Hand haltend.

5.53 Uhr. Schaut sie auf und nimmt ihre Umgebung wahr. Dann sagt sie: "Noch einmal?"

5.37 Uhr. Sie liegt auf der Seite, den Finger am Munde. Mit einem Male lässt sie die Hände sinken und liegt unbeweglich. Der Atem geht kurz. Sie wird in eine bequemere Lage gebracht, dabei ist sie vollständig passiv und bleibt so auf dem Rücken liegen, wie sie hingelegt wird. "Hol mir den Heiland, du ... Geh schnell hin."

6.08 Uhr. "Sag ihm doch, dass er es mir doch leichter macht, du, geh doch hin!"

6.10 Uhr. "Warum kniet ihr denn jetzt? Dann setzt euch hier man hin. Erst müsst ihr den Heiland holen, sonst nicht." "Muss ich noch lange leiden? Ich kann doch nicht mehr. Lieber Heiland wie lange muss ich denn noch. Bleibst du solange hier? Warum denn nicht? Ich wollte dich doch sehen. Nimmst du mich denn jetzt mit? Nimm mich doch mit. Lieber Heiland, wenn ich bei dir bin, kann ich dir gar nicht mehr weh tun, meinem Beichtvater auch nicht. Gestern Abend habe ich euch auch noch weh getan. Bleib immer bei dir, ganz nahe! Lieber Heiland, ich wollte dir gar nicht wehtun, ich wollte meinem Beichtvater auch nicht wehtun. Lieber Heiland, jagst du den bösen Engel weg. Lieber Heiland warst du denn nicht traurig? Bin ich denn jetzt lieb? Lieber Heiland bin ich jetzt immer brav? Ganz bestimmt, lieber Heiland. Das will ich ihm auch wohl sagen. Aber wenn ich dann nicht brav bin, bist du dann traurig? Muss dir noch danken für den Kaplan, dass du ihn gesegnet hast. Musst du jetzt auch tun. Meinen Beichtvater und Fräulein Grote auch. Lieber Heiland bist du jetzt gar nicht traurig. Bin immer lieb. Lieber Heiland, ist mein Beichtvater noch traurig? Darf er gar nicht sein. Lieber Heiland jetzt nimm mich mit. Ich hol die anderen dann nach. Lieber Heiland segne uns ganz tüchtig, dass ich immer brav bleibe. Lieber Heiland, wann kommst du denn wieder? Heute Abend? Erzählst du mir dann wieder was Feines? Lieber Heiland, in der Gruppe, da war der Engel doch da. Das war gar nicht so schlimm. Ich habe wohl aufpassen wollen. Konnte gar nicht aufpassen, musste doch für dich leiden. Das sage ich aber gar nicht ... schimpft der Kaplan dann, mein Beichtvater gar nicht. Lieber Heiland ich darf gar nicht mit? Musst deine Mutter aber schön grüßen und die heilige Theresia auch! Kommt die gleich noch? Lieber Heiland musst mich bald holen, nicht?"

Gegen 6.20 Uhr. bewegt sie sich, leg sich auf die Seite und wird wach. (Wenn man inzwischen ihre Hände in eine andere Lage brachte, so störte sie das nicht in ihrer Schau.) "Ich brauche heute Abend gar nicht mehr leiden. Der Heiland war da. Haben Sie alles gehört?" Dann Unterhaltung über das Geschehene. Sie ist aber bald wieder ohne Verbindung mit ihrer Umgebung.

6.55 Uhr. Wehrt sie sich wiederholt gegen einen Unsichtbaren mit den Füßen. "Bin ich gar nicht in Schuld ... Schad’ ja nicht! Kann der ruhig aufschreiben, du ... Wer bist du denn? Wann hat der das gesagt? Das glaube ich gar nicht. Du hast ja gar kein Kreuz, du. Lass mich schlafen! Geh! Ich komme dich."

 

Grete schreibt: Sonntag bei Fräulein Grote. (16. Juli 1944)

Zuerst war mein Engel da. Danach kam sofort das Leiden an. Ich konnte mich nicht bewegen. Während der Zeit waren die Engel da. Dann kam das Jesuskind. Ich konnte es nicht auf den Arm nehmen. "Ich kann dich nicht auf den Arm nehmen." "Liebling, sei tapfer." "Kommst du nachher wieder?" "Ja mein Liebling." "Darf ich gleich mit dir spielen?" "Liebling morgen früh." "Ich kann jetzt nicht mehr. Lieber Heiland, nimm mich doch mit." "Nein mein liebes Kind jetzt noch nicht." "Muss ich gleich auch noch leiden?" "Ja mein Kind." Ich sagte ihm noch etwas, dann segnete er. Als ich mich wieder bewegen konnte, waren die Schmerzen auch fort. (Sie hatte die Schmerzen der Geißelung.) Da konnte ich nicht sehen und nicht hören. Die Ohren schmerzten sehr heftig, die Augen etwas weniger. Dann hat es etwas gedauert, auf einmal kann ich mich wieder nicht bewegen. Die Schmerzen heftig. Die Engel waren da. Auf einmal knieten sie sich. Kurz darauf kam das Jesuskind. "Lieber Heiland muss ich noch lange leiden?" "Liebling, sei tapfer." "Bleibst du solange hier." "Liebling, ich bin immer bei dir." "Lieber Heiland, nimm mich doch mit. Lieber Heiland, wenn ich bei dir bin kann ich dir gar nicht weh tun, meinem Beichtvater auch nicht. Gestern Abend habe ich euch auch weh getan." "Liebling, du hast uns ja schon um Verzeihung gebeten." "Lieber Heiland, ich bleibe dann immer ganz nahe bei dir, lieber Heiland jagst du den bösen Engel weg?" "Liebling, wenn der da ist musst du schön beten." "Bin ich jetzt lieb?" "Ja mein liebes Kind." "Muss dir noch danken für Herrn Kaplan, dass du ihn gesegnet hast. (Der Kaplan war fünf Tage auf Reise in Hildesheim und Berlin und hat keinen Luftalarm gehabt in den Tagen.) Musst du jetzt immer tun." "Es freut mich, dass du mir das sagst, ich werde ihn segnen." "Mein Beichtvater und Fräulein Grote musst du auch segnen." "Ja mein liebes Kind." "Lieber Heiland, segne mich ganz tüchtig, dass ich immer brav bleibe." Darauf hat er gesegnet. "Lieber Heiland, wann kommst du denn wieder?" "Heute Abend mein liebes Kind." "Lieber Heiland, ich darf doch nicht mit, musst deine Mutter grüßen und die heilige Theresia." Dann hat er gesegnet und war fort. Nachher war der böse Engel noch öfters da. Abends war der Heiland da. "Liebling, es freut mich, dass du so tapfer warst. Deine Leiden werden noch schwerer." "Ja lieber Heiland?" "Liebling deine seelischen Leiden werden auch zunehmen." "Lieber Heiland segne uns." "Ja mein liebes Kind."

 

Montag, 17. Juli 1944, morgens gegen 5 Uhr war das Jesuskind da und sagte sehr Tröstliches für Grete und ihren Beichtvater. Montag Mittag 17. Juli 1944. Der Heiland war da, er sagte: "Mein Liebling, dein Beichtvater soll nicht nach Wippingen fahren." (Conveniat) "Gut lieber Heiland." "Dann müsst ihr Donnerstag wieder zu Fräulein Grote gehen. Deine Leiden werden noch schwerer sein als Sonntag, sei tapfer." Ich hatte meinem Beichtvater noch keine Nachricht gegeben. Da kam der Engel: "Kind du musst deinem Beichtvater nächstens sofort Nachricht geben, jetzt brauchst du nicht mehr hingehen." Der Heiland sagte mir mittags auch noch: "Liebes Kind gehe heute Abend zu deinem Beichtvater und hole dir den anderen Segen und bitte ihn um sein Gebet." "Ja lieber Heiland, das werde ich tun."

 

Dienstag (18. Juli 1944) war ich sehr traurig, weil der böse Engel mich so quälte, da kam öfters der Schutzengel meines Beichtvaters. (Der Engel hat sich nachts einmal, als sie der Böse sehr belästigte, auf den Rand des Bettes gesetzt und ihre Hand gehalten bis sie einschlief. Als sie erwachte, saß der Engel noch da.) Als er – trotzdem ich betete – immer wieder kam da weinte ich, und die heilige Theresia kam, und wir haben dann zusammen gebetet. Kurz darauf hatte ich einen heftigen Anfall, da kam mein Schutzengel und sagte: "Kind du musst dich mehr schonen." Ich merke, dass meine Kräfte abnehmen. Ich wollte die Arbeit (im Garten) aber gerne fertig machen, weil mir die sonst nicht so schwer wurde, dachte ich sie jetzt auch zu können."

 

Es folgt ein Bericht des Kaplan Wunram vom 20.7.44, Donnerstag

Um 3.05 Uhr liegt Grete still, steif. Beim Berühren der Handflächen stöhnt sie, zuckt aber nicht wie sonst zusammen. Mund und Zunge lechzen nach Wasser. Als ihr ein paar Teelöffel voll gereicht werden, kann sie kaum schlucken.

Um 4 Uhr kann sie sprechen: "Wasser." Als wieder ein Teelöffel gereicht wird, bittet sie: "Tasse." Kann dann auch trinken. Nun spricht sie. (Sie scheint den letzten Teil des Leidens Jesu gerade zu schauen.) "Ich geh auch mit. Nicht mehr weinen. Ich geh auch mit. Nimm mich mit. Zu doch. Darfst mich nicht mehr länger hier lassen. Ich kann doch nicht mehr. Zu lieber Heiland nimm mich mit. Muss ich gleich noch mal leiden? Musst mir aber helfen, dass ich die Geduld bewahre, ich bin bange, dass ich das nicht mehr kann. Lieber Heiland den bösen Engel musst du wegnehmen, das kann ich nicht mehr haben, kann ich nicht mehr. Den ganzen Tag quält er mich. Lieber Heiland lässt er mich wenigstens eine Nacht in Ruhe lassen, wenigstens eine Nacht. Segnest du mich gleich, dass ich geduldig bin? Lieber Heiland ich kann nicht mehr. Lieber Heiland nimm mich doch mit, zu doch! Kommst du denn gleich wieder? Geh aber nicht weg, dann kann ich gar nicht mehr. Musst alle segnen. Lieber Heiland, ich kann denen gar nichts geben, dass sie jedesmal herkommen. Das musst du tun. Ich bin immer so frech, will ich aber gar nicht mehr sein."

Gegen 4.09 Uhr bekommt Grete etwas Ruhe.

4.30 Uhr fängt es von neuem an. Sie scheint nicht sehen und hören zu können. Reibt Augen und Ohren. Versuchungen von Seiten des Bösen. Sie sagt: "Will ich ja gar nicht wissen. Weg!" Versucht zu sehen, als es nicht gelingt, drückt sie das Kreuz des Rosenkranzes an die Backe. Erneute Anfechtung. Sie hält öfter dem Böse das Kreuz des Rosenkranzes entgegen. Herr Pastor spricht mit ihr. Sie beschwert sich kurz darauf, dass er gar nichts sagt, hat seine Aufmunterung also nicht verstanden. "Sie sollen mir was vom Heiland erzählen. Geh hin hole mir den Heiland, will mir keiner was erzählen ... geh schnell hin. Warum gehst du nicht hin? Dann erzähle du mir was. Kommt der Heiland? Zu, was Feines du. Was erzählen, was erzählen!" fleht sie. Stöhnt. Sieht nichts. "Willst du mir was erzählen? Bist lange nicht mehr dagewesen. Was hast denn gemacht im Himmel? Hast du welche aus dem Fegefeuer geholt? Sag doch mal. Meinen Bruder? Sag das doch, erzähl mir doch mal! Was willst du denn sonst tun. Erzähl mir was vom lieben Heiland, ganz was Feines. Ich sag es keinem. Du ist A.M. da schon? Ist der im Fegefeuer oder im Himmel. Musst ihn auch bald holen. War auch ganz gut. Musst dem Heiland sagen, dass er ihm alles verzeiht. Musst du tun, vergiß das aber nicht. Erzähl mir was. Gleich erzählt mir mein Beichtvater was, dann brauchst du das nicht. Du bringst mich nachher nach Hause? Bist du böse dass ich das gefragt habe? Weißt doch warum." Es folgen wieder Anfechtungen.

Gegen 4.55 Uhr fasst sie Herrn Pastor an und sagt: "Sagen Sie nichts? Warum sagen Sie nichts?"

Um 5 Uhr kann sie wieder sehen und hören. Sie sagt: "Nochmal wieder? Oder soll ich nein sagen?"

5.20 Uhr liegt sie wieder steif.

5.35 Uhr. "Hol den Heiland zu, geh schnell hin! Ich kann nicht mit dir spielen. Warum darf ich dass nicht mehr? Mein Beichtvater wollte dich auch mal gern sehen, hat er eben gesagt. Wenn wir im Himmel sind, dann kann er dich auch sehen. Lieber Heiland, hört das jetzt bald auf? Ich kann gar nicht mehr. Lieber Heiland musst mir helfen, dass ich geduldig bleibe. Ich bin bange, dass ich das nicht bin. Lieber Heiland ich habe die heilige Theresia gefragt, durfte ich das wohl? Bist du böse? Die heilige Theresia war nicht böse. Du auch nicht? Herr Kaplan war wohl böse. Wo ist der denn? Brauchst du auch gar nicht sagen. Musst aber alle in den Himmel bringen. L.S. auch. Wann sagst du wieder was Feines. Wir haben schon lange gewartet. Lieber Heiland die letzte Woche war ich brav. Gestern Abend habe ich geweint. Lieber Heiland das kann ich auch nicht immer wissen, ob das wahr ist oder nicht wahr ist. Lieber Heiland warum soll ich auch fragen. Manchmal weiß ich gar nicht was ich machen soll. Dem mag ich das gar nicht sagen. Dem tut das auch weh. Wenn ich ihm wehtue, musst du es wieder gut machen. Kann ich nichts an machen. Lieber Heiland, wann darf ich wieder mit dir spielen? Spielen dann die Engel mit dir? Darf ich morgen früh zur heiligen Messe? Sag mir doch jetzt was Feines! Lieber Engel. Sonntag habe ich meinem Beichtvater auch wehgetan. Das vom bösen Engel kann ich nicht haben. Wenn ich wieder ungehorsam bin, ist der schuld! Lässt du einen von den Engeln hier? Den Kleinen. Den lass man hier. Sehe ich dich diese Nacht wieder. Bringst du die auch mit? Bleiben die bei mir? Ich kann nachts nicht mehr allein sein, wenn der böse Engel kommt. Ich kann nicht mehr allein. Nicht weggehen! Mach’s leichter, ich kann nicht mehr. Segne mich. Ich kann mich auch nicht mal segnen. Segne jetzt auch die anderen, alle! Darfst aber nicht so spät kommen. Bleib doch bei mir. Ich kann doch nicht mehr. Bitte, lieber Heiland lass doch die Engel hier! Muss ich morgen noch tüchtig leiden? Ich kann das nicht immer! Nicht weggehen! Nicht! Geh doch nicht! Nicht ! Nicht!" Sie weint.

5.50 Uhr kommt die Entspannung.

Um 6.20 Uhr kann sie wieder sehen.

Grete schreibt: 20. Juli 1944. Als ich zuerst bei Fräulein Grote war kam mein Engel, er sagte: "Liebes Kind sage zuerst deinem Beichtvater was dich beunruhigt." Ich habe es dann meinem Beichtvater gesagt. Dann fing das Leiden an. Ich konnte mich nicht bewegen wie sonst, und konnte nicht sprechen noch schlucken. Ich sah das Leiden des Heilandes von der Dornenkrönung bis zur Grablegung. Meine Hände und Füße, Seite und Kopf schmerzten auch sehr heftig. Dann kam das Jesuskind. "Lieber Heiland, muss ich gleich nochmal leiden?" "Ja mein Liebling." "Musst mir aber helfen, dass ich die Geduld bewahre." "Liebling, ich werde dich segnen." "Lieber Heiland ich kann nicht mehr." "Liebling sei tapfer." "Kommst du denn gleich wieder?" "Ja mein liebes Kind." "Musst alle segnen." Darauf hat der Heiland gesegnet. "Lieber Heiland, ich kann denen gar nichts geben, das musst du tun, ich bin immer so frech, will ich aber gar nicht mehr sein." "Liebling, ich werde sie belohnen." Dann konnte ich nicht sehen und hören. Dann kam die heilige Theresia. "Bist lange nicht mehr da gewesen." "Kind gestern Morgen doch noch." Ich stellte dann verschiedene Fragen, sie sagte: "Kind du sollst diese Fragen doch nicht stellen." "Bringst du mich gleich nach Hause?" "Ja mein liebes Kind." Dann konnte ich mich wieder nicht bewegen. Der Heiland kam dann auch bald. "Lieber Heiland, hört das jetzt bald auf?" "Liebling, sei tapfer." "Lieber Heiland, durfte ich der heiligen Theresia das wohl fragen?" "Liebling, jetzt musst du aber nicht wieder sowas fragen." "Herr Kaplan war böse." (Der Kaplan hatte eine belehrende Bemerkung dazu gemacht.) "Liebling der ist nicht böse." "Lieber Heiland, manchmal weiß ich gar nicht was ich machen soll." "Dann sage es sofort deinem Beichtvater." "Darf ich morgen früh zur Messe?" "Liebling, du wirst morgen viel leiden müssen." "Sehe ich dich diese Nacht wieder?" "Ja mein liebes Kind." "Segne mich." Darauf hat der Heiland gesegnet. "Segne jetzt auch die anderen, alle." Darauf hat der Heiland wieder gesegnet.

 

Freitag Nacht (21. Juli 1944) war es wie sonst, die Leiden waren sehr schwer. Der Heiland war auch da. Er sagte, als ich ihn auf dem Arm hatte: "Liebling, sei tapfer, Samstag wirst du sehr viel leiden müssen." "Was denn lieber Heiland, seelisch oder körperlich?" "Seelisch mein liebes Kind wird es sehr schwer werden. Liebling, hole dir morgen Abend den Segen von deinem Beichtvater und bitte ihn um sein Gebet." "Ja lieber Heiland." Wir haben dann etwas zusammen gespielt aber nicht lange. Kurz darauf fingen die Leiden schon wieder an. Freitag war es wie sonst, die Engel haben mir geholfen. Abends vor der Andacht musste ich noch paar Kuchen fertig machen, da erinnerte mich die heilige Theresia daran, dass ich mir den Segen noch holen müsste. Die Nacht von Freitag auf Samstag war wie sonst auch. Samstag hat der böse Engel mich furchtbar gequält. Ich wollte Samstag nicht zu meinem Beichtvater. Abends war ich ungezogen. Unterwegs war der Schutzengel meines Beichtvaters bei mir, er sagte aber nichts, das tat mir sehr weh. Ich wusste nicht was ich machen sollte.

Nachts war ich sehr traurig. Mein Schutzengel war bei mir. Gegen Morgen kam der Heiland und sagte: "Kind bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und sage ihm das, was du ihm vor kurzem gesagt hast noch einmal." "Ja lieber Heiland." "Sei schön brav heute, erzähle deinem Beichtvater alles." "Lieber Heiland, sag mir doch was Feines." "Wenn du schön brav bist komme ich bald wieder." "Lieber Heiland, der Böse quält mich so sehr." "Liebes Kind höre auf deinen Beichtvater, er wird dir gerne helfen." (Die Quälereien des Bösen, besonders am Samstag müssen wirklich furchtbar gewesen sein. Mir kommen noch die Tränen, wenn ich nur an ihr leidendes Gesicht denke, in das ich Samstag Abend sehen konnte. Als ich ihr den Segen geben wollte sagte sie mehrmals nein, nahm mir dann, als ich doch beginnen wollte das Buch aus der Hand. Ich hatte aber gerade ein anderes Buch und begann daraus zu beten. Sie lief darauf aus der Tür. Ich betete ruhig weiter. Sie kam bald zurück und stand dann vor mir bis ich zuende gebetet hatte. Ich kniete dann nieder, sie schließlich auch, und bat mit erstickter Stimme den Heiland um den Segen. Als ich nach der Ursache des Verhaltens fragte, sagte sie, der Böse habe ihr gedroht mit noch mehr Quälereien, wenn ich ihr den Segen geben würde. Sie sagte noch auf eine Bemerkung meinerseits: "Ich kann gar nicht weinen.")

 

Grete schreibt: Sonntag, 23. Juli 1944, sah ich die blutende Hostie. Der Heiland sagte: "Liebling, dein Beichtvater und du ihr müsst jetzt viel leiden, seid tapfer. Deine seelischen Leiden werden besonders schwer." "Ja lieber Heiland." "Am Donnerstag wirst du viel leiden müssen." "Lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind, ihr werdet mir viel helfen können." "Ja lieber Heiland." Am Tage hat der böse Engel mich sehr gequält. Der gute Engel sagte mir, dass ich mir abends den Segen holen sollte auch von Herrn Kaplan. Auch sagte mir der Heiland: "Liebling, dein Beichtvater soll diese Woche nicht zu euch kommen." "Lieber Heiland, warum denn nicht?" "Mein liebes Kind wollt ihr mir das Opfer nicht bringen?" "Doch lieber Heiland." "Schön mein liebes Kind." Auch an den anderen Tagen hat der böse Engel mich furchtbar gequält. Abends musste ich oft um den Segen bitten und um Gebet.

 

Donnerstag (27. Juli 1944) war ein ganz schöner großer Engel da. (Er hatte etwas längere Haare bis auf die Schultern, über dem weißen Gewandt eine Stola gekreuzt, wie der Priester bei der heiligen Messe. Die Engel tragen in letzter Zeit zur Unterscheidung vom Bösen auf der Brust ein kleines Kreuz, wie eingestickt in das Gewandt.) Er sagte: "Mein Kind du wirst morgen viel leiden müssen – auch dein Beichtvater wird viel leiden müssen." "Was werden das für Leiden sein?" "Seelische Leiden mein Kind. Sage das deinem Beichtvater." Dann war er fort. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war wie sonst.

 

Morgens (Freitag, 28. Juli 1944) in der Messe war die Mutter Gottes da, sie sagte: "Liebling, ihr habt mir viel Freude gemacht." "Ja liebe Mutter, wollen wir jetzt auch immer." "Das freut mich mein liebes Kind." "Segne uns liebe Mutter." "Ja mein liebes Kind." Von Freitag auf Samstag war es wie sonst. Samstag war es sehr schwer. Gegen Abend sagte mir die Mutter Gottes: "Kind gehe zu deinem Beichtvater und hole dir den anderen Segen." "Ja liebe Mutter." Samstag Nacht habe ich sehr gelitten. Ich wollte so gerne mich ausweinen, aber es ging nicht.

 

Morgens, Sonntag, 30. Juli 1944 kam der Heiland. (Der Heiland brachte ihr auch die heilige Kommunion, da sie morgens nicht aufstehen konnte.) "Lieber Heiland verzeih mir meinen Ungehorsam." "Liebling, ich habe es dir schon verziehen." "Lieber Heiland, mein Beichtvater war gestern Abend zornig." "Liebling, wenn du nicht fertig werden kannst dann bitte ihn doch, dass er dir hilft." "Ja lieber Heiland." "Dein Beichtvater meint es so gut mit dir, sage ihm, was du vor 14 Tagen ihm versprochen hast, noch einmal. Diese Woche wird es noch schwerer, sei tapfer ich werde dich segnen. Sei heute Nachmittag mal recht brav. Dein Beichtvater ist nicht böse, er weiß, dass du diese Woche sehr, sehr viel gelitten hast. Ich werde euch segnen." "Danke lieber Heiland." (Samstag, 29. Juli 44 abends hatte der Böse wieder etwas anstiften können, was wir beide nicht im Augenblick durchschauen konnten. Ich meinte, die Grete sei hartnäckig ungehorsam, da sie sich den Segen nicht geben lassen wollte, obwohl sie ja gerade deswegen, gemäß den Worten der Mutter Gottes hergekommen war. Ich wurde tatsächlich zornig. Sie kniete dann nieder zum Segen. Dann sagte sie, ich dürfe ruhig schimpfen, solle aber nicht traurig sein und doch ihr Beichtvater bleiben. Sie wolle aber auch wohl wegbleiben. Warum ich aber geschimpft habe. Am folgenden Tage erst fanden wir den Zusammenhang. Sie hatte meine Mahnungen, wenn ich sie kaum ausgesprochen hatte, schon wieder vergessen und wusste nichts mehr davon. Außerdem bedrohte sie der Böse während ich mit ihr sprach, so dass sie Angst hatte. Eine eigenartige Prüfung. Wenn sie nur immer sofort ihre Schwierigkeiten in solchen Fällen sagen wollte. Es mag aber wohl sehr schwer sein. Noch eine andere Prüfung will ich hier andeuten. Der Böse durfte der Grete vor einiger Zeit etwas erzählen aus dem Jugendleben ihres Beichtvaters, was diesen in ihren Augen sehr herabsetzen musste. Er sagte dabei die Wahrheit bezüglich des materiellen Geschehens, verschwieg aber das gute formelle, nämlich den Willen keine schwere Sünde zu begehen. Auch das war keine kleine Probe. In der nächsten Nacht, nachdem ich mit ihr darüber offen gesprochen hatte, gab der Heiland den Grund dieser "schweren Prüfung" an und sagte etwas sehr Schönes, was mich von den daraus entstehenden Sorgen gänzlich befreite. Die Sorgen betrafen: 1. Die Unbefangenheit meines Beichtkindes. 2. Meine früheren Beichten. Grete konnte diese Sorgen nicht kennen, auch nicht verstehen.)

Grete schreibt: Sonntag den 30. Juli 1944. Abends, ich war gerade wieder zu Hause, da kam das Jesuskind. Ich durfte mit ihm spielen ganz fein, und auch ziemlich lange. Der Heiland sagte: "Liebling, heute bist du schön brav gewesen, sei es immer." "Ja lieber Heiland, ich bin doch dein liebes Kind." "Ja du bist mein Liebling. Ich habe euch gesegnet." "Wann lieber Heiland?" "Heute Nachmittag, dein Beichtvater hat mich besonders geliebt." "Das freut mich lieber Heiland." "Liebling, dein Beichtvater soll diese Woche nicht zu euch kommen." "Bitte lieber Heiland, warum nicht?" "Liebling sage dieses deinem Beichtvater heute Abend noch." "Ja lieber Heiland." In der Nacht hat mich der Böse sehr gequält. Morgens war der schöne Engel da, er sagte: "Kind ihr müsst diese Woche wieder sehr viel leiden, hole dir heute Abend von deinem Beichtvater den Segen." "Warum sagst du das denn immer?" "Ich werde dir jetzt immer sagen, wenn ihr wieder mehr leiden müsst."

 

Vormittags (31. Juli 1944) war ich nach Lingen. (Zum Arzt.) Unterwegs war ich sehr schlapp, da war die heilige Theresia da. Im Zug hat der Böse mich sehr geärgert, auch am Tage und dienstags.

 

Mittwochs (2. August 1944) war ich nach Aschendorf. (Zur Musterung für den R.A.D.) Auf dem Rückweg wurde es mir sehr schlecht, sodass ich mich setzen musste, da war mein Schutzengel da und hat mir geholfen. Am Tage hat der böse Engel mich furchtbar gequält. Auch am Donnerstag.

 

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war wie sonst. (3./4. August 1944) Nachts waren die Engel da. Morgens war die heilige Theresia da, und ging mit mir zur Kirche. Sie nahm mich im Arm, denn das Gehen fiel mir sehr schwer. Auch das knien in der Kirche. Beim Staffelgebet sagte die Mutter Gottes: "Liebling, ihr müsst die nächste Woche noch mehr leiden." "Liebe Mutter, ich kann nicht mehr." "Liebling, sei tapfer hole dir von deinem Beichtvater und von Herrn Kaplan den Segen." "Ja liebe Mutter, segne meinen Beichtvater jetzt auch." "Ja mein liebes Kind." x (Hier hat Grete ausgelassen, was sie für ihren Beichtvater gebetet hat und was die Mutter Gottes ihr über ihren Beichtvater und sein Gebet gesagt hat. Der Beichtvater hatte etwas gebetet, was er noch nie gebetet hatte und was ungewöhnlich war. Er war daher sehr überrascht, als Grete ihm den Inhalt dieses Gebetes später sagte.)

Als ich zur heiligen Kommunion ging war der Engel bei mir. Am Tage hatte ich sein schwer unter dem Bösen zu leiden. Die Nacht von Freitag auf Samstag (4./5. August 1944) war wieder sehr schwer. Auch am Samstag war der böse Engel sehr oft da. Abends waren die Engel da.

 

Sonntag den 6. August 1944

Ich war morgens sehr schlapp und traurig. Da kam das Jesuskind. Wir haben etwas zusammen gespielt. Ich durfte es auf den Arm nehmen. "Liebling, meine liebe Mutter hat dir schon gesagt, dass ihr diese Woche viel leiden müsst, sei tapfer ich werde euch segnen." "Lieber Heiland, sagst du mir was Feines?" "Jetzt nicht mein Liebling." "Wann kommst du denn wieder?" "Wenn du schön brav bist, komme ich bald wieder." "Ja lieber Heiland aber bald." "Bitte deinen Beichtvater um Verzeihung, und sage ihm dasselbe, wie vorigen Sonntag auch." "Segne uns alle." "Ja mein liebes Kind." (Auf einem besonderen Zettel steht noch eine Ergänzung zu vorstehender Unterhaltung mit dem Heiland. Ich will es anfügen als Beispiel dessen, was die Grete gern nicht niedergeschrieben haben möchte und was ich auch nicht immer anführe.)

"Liebling, erzähle deinem lieben Beichtvater auch mal, was du für ihn betest, dann freut er sich, und ich auch." "Ja lieber Heiland. Mein Beichtvater darf gar nicht schimpfen, nicht lieber Heiland." "Liebling, dein lieber Beichtvater wird heute nicht schimpfen, er freut sich wenn du kommst." (Der Böse sucht ihr immer das Gegenteil einzureden.) "Lieber Heiland, mein Beichtvater soll nicht so tüchtig leiden." "Mein liebes Kind, er ist doch mein Liebling." "Und mein ganz lieber Beichtvater, ich habe ihm aber ganz tüchtig weh getan." "Liebling, er hat dir nichts übel genommen. Es freut mich, dass du ihm Freitag das erzählt hast, und dass ihr euch jetzt nur noch näher gekommen seid. Der Teufel kann euch nicht mehr trennen, sei immer schön offen und lieb zu deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland, das will ich sein." (Der Böse hatte wieder etwas sehr gemeines von ihrem Beichtvater ausgesagt. Diesmal war es gelogen. Doch nach dem Vorhergehenden konnte Grete es für wahr halten.)

Grete schreibt: Sonntag, 6. August 1944. Abends als ich von meinem Beichtvater kam war der Heiland da, er sagte: "Liebling, heute bist du schön brav gewesen, sei diese Woche tapfer. Deine seelischen und körperlichen Leiden werden noch zunehmen. Auch dein Beichtvater muss leiden. Ich werde euch segnen." "Danke lieber Heiland." "Ihr habt mir heute viel Freude gemacht." "Das wollen wir jetzt immer." "Das freut nach mein liebes Kind." Auch an den nächsten Tagen quälte mich der Teufel sehr. Dienstag und Mittwoch musste ich mir den Segen holen.

 

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag (10./11. August 1944) war sehr schwer, aber wie sonst. Freitag Morgen war ich sehr schlapp, die heilige Theresia hat mich zur heiligen Messe gebracht und auch zur Kommunion. Die Mutter Gottes sagte mir im Anfang der Messe: "Liebes Kind dein Beichtvater ist sehr schlapp, bete jetzt für ihn." "Liebe Mutter du musst ihn segnen." "Ja mein liebes Kind." Am Tage hatte ich heftige Schmerzen, aber der Teufel quälte mich noch mehr. x (Hier fehlen Einzelheiten, die ich nach mündlichem Bericht nachtragen will: Der Teufel tat sehr vertraut, setzte sich nahe an sie heran und sagte ihr, er wolle ihr erklären, was ihr Beichtvater am vorigen Abend mit seinen Worten gemeint habe, besonders wollte er ihr das Wort Sinnlichkeit erklären. Da erschien der "schöne Engel". Er hielt dem Teufel ein goldenes Kreuz, das er in der Hand trug, entgegen und sagte: "Weiche Satan." Da verschwand der Böse. Der Engel sagte ihr dann, sie solle zu ihrem Beichtvater gehen und sich den Segen holen. Sie wollte nicht, weil ihr Beichtvater etwas krank war. Darauf schimpfte der Engel, das heißt, er ermahnte sie. Sie ist dann auch hingegangen.) Gegen Abend kam die Mutter Gottes und sagte: "Liebling, dein Beichtvater hat meinen lieben Sohn und mich ganz besonders geliebt." "Wann liebe Mutter?" "Gestern und heute – du auch mein Liebling." "Schön liebe Mutter, wir wollen euch noch mehr lieben." "Schön mein liebes Kind, ich werde euch segnen." "Danke liebe Mutter." Als ich nach Hause ging war mein Engel da. (Er gab ihr eine Ermahnung wie schon öfters.) Der Böse hat mich abends und nachts sehr gequält. Die Nacht von Freitag auf Samstag war wie sonst aber sehr schwer. Auch am Samstag quälte mich der Teufel sehr, besonders nach der heiligen Beichte.

 

Sonntag, den 13. August 1944

In der Nacht hatte ich heftige Schmerzen. Morgens versuchte ich aufzustehen, es ging aber nicht, sodass ich liegen bleiben musste. Ich war sehr traurig. (Der Heiland brachte ihr die heilige Kommunion wie sonst.) Da kam das Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen. Zuerst haben wir etwas gespielt. "Lieber Heiland, muss ich nächste Woche noch so tüchtig leiden?" "Liebling, nächste Woche wird es noch schlimmer sein." Dabei strich er mir über die Backe. "Lieber Heiland ich kann nicht mehr." "Liebling sei tapfer. Du musst deinem Beichtvater heute Nachmittag genau dasselbe sagen, wie voriges Mal." "Ja lieber Heiland. Soll ich wieder zur Gruppe gehe?" "Liebling, das überlasse deinem Beichtvater und Herrn Kaplan." "Lieber Heiland, ich kann nicht haben, wenn die durch mich Schwierigkeiten hat." "Liebling, du wirst durch die Mitschwestern noch viel zu leiden haben, sei tapfer und verzeihe allen die dir Unrecht tun, und sei recht lieb." "Ja lieber Heiland." "Dann hole dir heute auch von Herrn Kaplan den Segen, sei heute schön brav, dann machst du mir und deinem Beichtvater Freude." "Lieber Heiland, segne alle." Darauf hat der Heiland gesegnet. "Heute Nachmittag werde ich euch segnen." "Segne den Bischof er hat es recht schwer." "Bete viel für ihn mein Kind, ich werde ihn segnen." (Es folgt dann noch einiges persönliches für den Beichtvater. Es ist wieder eine Antwort auf gewisse Sorgen, die er in den letzten Tagen nicht ganz unterdrücken konnte. Der Teufel hatte sich ja auch am Freitag in dieser Richtung bemüht. Grete wusste von diesen Sorgen nichts. Einer der Aussprüche des Heilandes lautet: "Liebling, sage deinem Beichtvater, dass du immer kindlich bleiben wirst, er soll sich keine Sorge machen." Ein anderer Anspruch betrifft den Seelenzustand des Beichtvaters.) Grete schreibt: Sonntag, den 13. August 1944. Das Jesuskind sagte noch: "Liebling ich werde dir wieder was Feines sagen, wenn diese Leiden vorbei sind." "Danke lieber Heiland."

 

Dienstag, den 15. August 1944

Es war morgens bei der heiligen Messe. Die Mutter Gottes sagte: "Liebling, seid tapfer und mutig, ihr müsst diese Woche noch mehr leiden." "Mein Beichtvater auch?" "Ja mein liebes Kind, dein Beichtvater soll mit dir leiden." "Gut liebe Mutter." "Liebling, du musst deinem Beichtvater für sein Gebet danken und dir heute Abend den Segen holen." "Ja liebe Mutter." "Du musst diese Woche noch einen Tag (in besonderer Weise) leiden." "Will ich diese Woche auch ganz gerne. Liebe Mutter segne meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind." Auch am Tage und Mittwoch quälte mich der Böse sehr. Mittwoch sagte die Mutter Gottes: (Fehlen persönliche Anweisungen für den Beichtvater.) "Liebling morgen sollt ihr zu Fräulein Grote gehen, sage das deinem Beichtvater." "Ja liebe Mutter."

 

Donnerstag (17. August 44) morgens hat mich der Böse sehr gequält. Als ich bei Fräulein Grote war, auch. Ich war sehr verzagt. Mein Engel war öfters da, sonst niemand. (Der Böse durfte sie verwirren. Sie meinte erst, wir würden gar nicht kommen. Als wir schon da waren, konnten wir aus ihren Worten vernehmen, dass sie glaubte, wir würden gar nicht kommen, sodass sie unwillig wurde. Wir mussten dann mit ihr den Heiland zunächst um Verzeihung bitten. Als sie dann an ihren Sinnen litt, meinte sie, wir hätten sie verlassen. Es folgt, was von da an der Herr Kaplan von ihren Worten aufgeschrieben hat.)

"Geh doch hin. Bin jetzt ganz allein. Willst du mir jetzt helfen? Geh doch hin und hole ihn mir doch, zu, geh hin. Ich kann doch nicht mehr. Der liebe Heiland soll eine andere nehmen, die es besser kann. Lieber Heiland nun hilf mir doch. Kommt der Heiland heute nicht mehr? Sag ihm doch, er soll wenigstens die anderen segnen, die sind ja nicht schuld daran. Komm, komm hier doch hin, komm! Kannst du doch auch wohl. Warum tust du das nicht. Brauchst du auch nicht wenn du das nicht willst. Brauch ja auch nicht segnen. (Die Hilfe des Beichtvaters war ihr verborgen.) Schad ja nicht, wenn er weggeht, gehe doch auch gleich nach Hause. Schad doch nicht! Hol mir eben den Rosenkranz aus meinem Mantel, dann beten wir beide zusammen. Warum holst du mir den nicht. Wohl du. Du bist dumm. (Dieses Wort hat sie sich angewöhnt. Es soll nur heißen: Du verstehst mich nicht.) Wenn du nicht willst, brauchst du mir auch nicht helfen. Sag dem Heiland, dass er mich holt. Er soll mich gleich mitnehmen. Mein Beichtvater ist böse, ist auch schon weggegangen. Will der Heiland mich nicht haben? Soll ich jetzt allein sein? Sag dem Heiland, dass ich weiterleide, kann ja jetzt nach Haus gehen. Er kann ja auch ruhig böse sein, geh ja auch gleich nach Hause. Bin ja gar nicht böse. Warum hat der Heiland mich denn heute hierhin geschickt? Dass mein Beichtvater böse wird? Oder warum? Geh hin, sag ihm, dass ich diese Nacht leide, jetzt nicht mehr. Lieber Engel, ist der Kaplan noch da. Sag ihm, er soll mich segnen, geh doch zu ihm.

Abends war ich sehr traurig, da kam mein Engel: "Kind bitte deinen Beichtvater und auch Herrn Kaplan um Verzeihung und frage, ob du Sonntag zur Gruppe darfst. Dein Beichtvater soll dir eine Buße geben." (Sie sollte außerdem noch sagen, dass sie am Nachmittag ein neues Leiden dazu bekommen hatte. Sie meinte nämlich, sie käme in die Hölle.) Freitag Abend musste ich mir den Segen holen. Die anderen Leiden waren wie sonst, aber sehr schwer, besonders nachts. Samstag war der böse Engel oft da. Freitags musste ich öfters für meinen Beichtvater beten. (Der Beichtvater hatte auch seine Leiden, körperlich und seelisch.) In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste ich viel leiden. Aber morgens kam das Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen. Ich habe es dann ganz feste gedrückt und lieb gehabt. "Lieber Heiland verzeih mir meinen Ungehorsam." "Liebling ich habe dir alles verziehen, mach dir keine Sorge, dein Beichtvater hat dir auch alles verziehen, sei heute aber ganz brav. Bitte deinen Beichtvater um Verzeihung." "Ja lieber Heiland." "Liebling, sei schön offen zu deinem Beichtvater, erzähle ihm alles auch von Donnerstag." "Ja lieber Heiland, ich will brav sein." "Liebling mache mir und deinem Beichtvater heute mal wieder recht viel Freude." "Ja lieber Heiland." "Ich werde euch heute Nachmittag segnen. Liebling, ihr müsst nächste Woche noch viel leiden." "Mein Beichtvater auch?" "Ja mein liebes Kind, aber ich werde euch helfen."

 

Da Grete mir gesagt hatte, dass sie am Donnerstag den 24. August 1944 wieder bei Fräulein Grote leiden solle, ging ich mit Herrn Kaplan gegen 2 Uhr nachmittags zu Fräulein Grote. Die Grete lag, als wir ankamen schon auf dem Ruhesofa, war aber noch bei voller Besinnung. Ich sprach zunächst allein mit ihr. Sie meinte der Heiland werde sie heute holen und gab mir Anweisungen, was ich dann zu einigen Leuten – Verwandten und Bekannten – sagen sollte. Ich sagte ihr, dass sie dem Heiland erst noch wohl einige Zeit helfen müsse. Ich musste ihr wiederholt versprechen, dass ich nicht traurig sein würde, wenn sie sterben sollte, was ich auch ehrlich versprechen konnte. Als ich die anderen hereingerufen hatte und ihr die beiden Segen gegeben hatte, war sie gegen 2 1/4 Uhr stumm und unbeweglich. Ich lasse hier nun folgen, was Herr Kaplan von da an aufgeschrieben hat: Bis 1/2 4 Uhr liegt Grete unbeweglich. Herr Pastor bringt die Arme öfters in eine andere Lage um ihr Erleichterung zu verschaffen. Als er es um 1/2 4 Uhr wiederum versucht, gelingt es nicht. Die Arme sind steif, auch die Fingergelenke sind unbeweglich. Anfassen verursacht bei Grete Stöhnen, wie wenn es schmerzte. (Wie sie mir nachher sagte, hatte sie die Schmerzen der Geißelung, auch die Stellen der Wundmale waren schmerzhaft. Nur an den Fingern, am Handgelenk und einigen Stellen des Gesichtes schien sie keine Schmerzen zu haben. Wasser konnte ihr nicht gereicht werden, da sie nicht schlucken konnte.) Als sie so eine zeitlang steif gelegen hat, hören wir die Worte: "Ich will mit. Gleich holst du mich ja. Ich habe es meinem Beichtvater schon gesagt. Nimm mich mit." Nach diesen Worten ist sie wieder beweglich, legt sich auf die Seite und stöhnt. (Die Stellen der Wundmale sind nicht mehr empfindlich.) Einige Zeit kann sie nicht sehen und hören. (Die Zeit kann hier nicht genau angegeben werden, da man das Eintreten der Veränderungen nicht immer gleich wahrnehmen kann.)

Um 4 Uhr kann sie hören und sehen. "Der Heiland holt mich ja doch." Wenige Augenblicke später kann sie wieder nicht hören und sehen. "Lieber Heiland, ich kann doch nicht mehr." Der Zustand dauert bis 4.25 Uhr. Sie schaut den Rosenkranz an. Gehör ist noch nicht wieder da. Dann ist sie wieder steif. (Dieses Mal liegt der eine Arm krumm. Die Glieder werden steif in der Lage, in der sie sich gerade befinden, und sind nicht in andere Lage zu bringen.)

1/2 5 Uhr sagt sie Worte, die man nicht verstehen kann. (Sie hat auch wieder ein Halsgeschwür, dass ihr vorher angekündigt wurde.)

3/4 5 Uhr sagt sie: "Lieber Heiland, ich kann nicht mehr. Lieber Heiland willst du mich jetzt holen? Du nimmst mich jetzt mit, nicht? Betragen sich die anderen denn nicht ordentlich? Was machen die denn? Die sind gar nicht lieb. Ich sage denen, dass sie dich um Verzeihung bitten. Musst uns den Segen geben. Nachher tust du das? Was soll ich denn mit der Gruppe machen? Sag doch was ich tun soll. Erzähl mir doch was Feines. Muss ich noch mehr leiden? Ich kann doch nicht mehr. Lieber Heiland du darfst aber nicht böse sein. Ich sage das meinem Beichtvater. Der muss das den anderen sagen. Lieber Heiland ich nicht, ich bin doch nicht böse. Kommst du gleich wieder? Nachher? Dann nicht. Dann nimmst du mich mit? Ich habe das meinem Beichtvater schon gesagt. Ich sag ihm das gleich allein. Dann kommst du gleich wieder nicht?"

5.50 Uhr erwacht sie. Sie mag nicht sagen, was sie sagen soll. (Sagt es aber dann schließlich mir allein. Wir hatten inzwischen Tee getrunken, da wir das Hauptleiden beendigt glaubten und dabei nicht so gut aufgepasst, als wir es hätten tun müssen. Wir haben dann erst den Heiland um Verzeihung gebeten.

1/4 vor 6 Uhr ist Grete wieder steif. "Lieber Heiland, hab ich dich beleidigt? Ich kann nichts dafür. Verzeih mir. Lieber Heiland nimm mich doch mit. Heute habe ich schon allerhand verkehrt gemacht. Nimm mich nur mit. Dann gib mir wenigstens etwas Linderung. Ich kann nicht mehr. Muss ich diese Nacht tüchtig leiden? Tut so weh! Wann kommst du denn wieder? Hole mich bald lieber Heiland! Segne uns. Meinen Beichtvater ganz tüchtig. Hab ihm vorher weh getan. Kommst du heute Abend wieder. Dann erzähl ich dir noch mehr lieber Heiland. Bringst du die Engel dann auch mit. Musst aber bestimmt wiederkommen, heute Abend! Danke lieber Heiland!" Nach einigen Augenblicken kann sie sich wieder bewegen. (Es sei noch bemerkt, dass Grete bei den Schauungen die Augen meist geschlossen hält. Das Gesicht ist ruhig, andächtig dabei. Auch in der Kirche sieht sie den Heiland mit geschlossenen und offenen Augen.)

Sonntag, den 20. August 1944. Grete schreibt dazu: Mittags war der Heiland da. Er sagte: "Mein Liebling, du wirst jetzt manchmal die Gedanken von den anderen Menschen sehen können." "Lieber Heiland das möchte ich nicht gerne." "Liebling, wenn du böse Gedanken siehst, dann sollst du beten, du wirst auch hier sehr viel helfen können." "Danke lieber Heiland." "Bete jetzt für deinen Beichtvater er hat mich heute besonders geliebt." Abends sagte der Heiland: "Mein Liebling, ich habe mich heute Nachmittag sehr gefreut. Ich habe euch gesegnet, sage das auch deinem Beichtvater." Auch in den nächsten Tagen war der böse Engel oft da. Am Dienstag sagte der Heiland: "Liebling, am Donnerstag sollt ihr wieder zu Fräulein Grote gehen." "Ja lieber Heiland."

Donnerstag (24. August 1944) quälte mich der böse Engel sehr. Bei Fräulein Grote fing das Leiden bald an. Ich sah den Kreuzweg und die Kreuzigung. Als ich da zweite Mal so schwer leiden musste kam das Jesuskind. "Lieber Heiland willst du mich jetzt holen?" "Nein mein Liebling." Darauf sah der Heiland zur Seite sehr ernst." Lieber Heiland betragen die anderen sich nicht ordentlich?" "Liebling, wenn ich hier bin sollen die beten, sie sollen mich gleich um Verzeihung bitten." "Musst uns den Segen geben." "Nachher mein liebes Kind." "Kommst du gleich wieder?" "Ja mein liebes Kind." Ich war nachher nicht brav. (Es wurde ihr schwer mir zu sagen, was der Heiland gesagt hatte.) "Lieber Heiland, habe ich dich beleidigt?" "Liebling, ich habe dir und auch den anderen verziehen." "Muss ich tüchtig leiden?" "Ja mein liebes Kind." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein liebes Kind." "Meinen Beichtvater besonders." "Ja mein liebes Kind." "Kommst du heute Abend wieder?" "Ja mein Liebling." Dann hat der Heiland gesegnet.

Abends musste ich viel leiden, da kam der Heiland, sprechen konnte ich nicht. Da habe ich geweint. Der Heiland kam ganz nah an mein Bett und strich mir über die Backe: "Liebling sei tapfer." Darauf hat er mich gesegnet. Er ist dann noch etwas geblieben aber nicht lange. In der Nacht musste ich sehr viel leiden. Auch Freitag und Samstag wie sonst." (Ich habe Grete gefragt, ob sie gemerkt habe, dass sie manchmal bei ihrem Leiden nur sich selbst nicht bewegen konnte, dass aber manchmal ihre Glieder steif waren, so dass auch ich sie nicht bewegen konnte. Sie antwortete, das habe sie nicht bemerkt, wohl aber, dass es manchmal weher tat, als sonst. Sonntag, 20. August und Freitag, 25. August ist auch noch etwas geschehen, was Grete und mich wohl im Glauben stärken und auf weitere Leiden vorbereiten sollte. Der Heiland hat es auch als Frucht des schweren Leidens der Woche bezeichnet. Es soll nach dem Willen des Heilandes auf geschrieben, aber erst nach unserem Tode offen zu den anderen Akten gelegt werden. Ich habe es schon so gut ich konnte aufgeschrieben.)

 

Sonntag morgens 27. August 1944

In der Nacht hatte ich viel gelitten. Aber gegen Morgen kam das Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen. "Lieber Heiland bin ich brav gewesen?" "Ja mein liebes Kind, du musst diese Woche noch sehr viel leiden." "Darf mein Beichtvater dann nicht kommen?" "Nein mein Kind." Es strich mir dabei über die Backe. "Liebling sei tapfer, bitte deinen Beichtvater um sein Gebet und Herrn Kaplan auch." "Ja lieber Heiland." "Sei heute wieder schön brav, dann freue ich mich und dein Beichtvater auch." "Lieber Heiland, wir danken dir noch für die Gnade die du uns gegeben hast." "Es freut mich, dass ihr so dankbar seid, ich werde euch immer leiten und helfen." "Danke lieber Heiland." "Wenn du schön brav bist komme ich bald wieder." "Danke lieber Heiland, segne uns alle." "Ja mein Liebling." Darauf hat der Heiland gesegnet.

(Zum 20. August, äußere Feier von Mariä Himmelfahrt, sei noch bemerkt, dass dieser Tag auch durch besondere Engelerscheinungen bei der heiligen Messe ausgezeichnet wurde. Grete hat das nicht aufgeschrieben und mir auch nur unvollkommene Andeutungen davon gemacht, da anderes sie mehr beschäftigte. Die Versuchungen des Bösen gehen immer noch in der Richtung, sie von ihrem Beichtvater zu trennen. Er erzählt manchmal wahre Begebenheiten, die das Vertrauen untergraben sollen und versucht es dann mit Lügen, wenn er meint, dass sie geglaubt werden. Er versucht auch manchmal in scheinbar harmlosen Dingen oder gar unter dem Schein der Frömmigkeit zum Ungehorsam zu verleiten. Wenn er auch sein Ziel nicht erreicht so stiftet er doch manchmal Verwirrung und Leid an.)

Aufzeichnungen des Kaplans über seine Beobachtungen am Mittwoch den 30. August 1944.

2.35 Uhr wird Grete, die auf dem Ruhesofa liegt, steif. Die Hände liegen gefaltet über der Brust. Beim Berühren stöhnt sie wie unter Schmerzen. Die Augenlieder bewegen sich etwas, ohne dass sie die Augen öffnet. Es scheinen alle Schmerzen auch an den Wundmalen da zu sein. Sie lechzt nach Wasser ohne die Lippen zu bewegen. Mit einem Löffel wird ihr etwas Wasser gegeben, das sie einschlürft ohne die Lippen zu bewegen. Sie stöhnt öfters, der Atem geht kurz, die Schmerzen scheinen sehr groß zu sein. Nach einer viertel Stunde bewegt sie die Lippen und kann etwas Wasser nehmen, der ganze übrige Körper bleibt unbeweglich und steif.

Um 3.20 Uhr bewegt sie wiederum die Lippen. Was in ihr vorgeht, ist nicht festzustellen, da sie still liegt und nur gelegentlich stöhnt. Die Glieder sind noch steif. "Heiland" jammert sie kaum vernehmbar, "Heiland. Heiland nimm mich mit!" "Nimm mich auch mit."

Um 3.30 Uhr ist sie ruhiger, stöhnt nicht mehr, die Steifheit und auch die Schmerzen an den Malen sind weg. Sie öffnet die Augen, jedoch ist sie sonst noch unbeweglich. Wo die Arme hingelegt werden, bleiben sie still und unbeweglich liegen, auch die Hände rühren sich nicht.

Um 3.40 Uhr stöhnt sie, legt den Kopf auf die Seite und legt sich auf die Seite. Nach einigen Augenblicken sagt sie, wir könnten Kaffee trinken. So liegt sie ohne zu sprechen bis 4.05 Uhr, wiederholt den Finger in den Mund nehmend, den sie aber gleich wieder herausnimmt. Dann wird sie unruhig, reibt sich die Augen und Ohren, kann nicht sehen und hören. Greift zweimal nach dem Stuhl auf dem der Pastor sitzt, führt schließlich seine Hand zu ihren Augen, dass er sie segne. Als er das Kreuzzeichen mit dem Daumen auf ihre Augen macht, ist sie still, lechzt dann wieder nach Wasser, ist wieder steif. Während sie beim ersten Mal vorhin die Hände gefaltet hielt, sind sie jetzt geballt, den einen Arm hat sie nach rückwärts gebogen, den anderen auf der Brust liegen. Ein Verlegen der Arme ist unmöglich. Auch die Augen und Finger und Füße schmerzen wieder, wie es scheint auch alles andere. Nach einige Zeit hören wir Worte, anfangs undeutlich, dann: "Heiland nimm mich mit. Mich auch! Nicht weinen, nicht! Nicht so ziehen! Ich geh auch mit! Warten!" Dann sind die Schmerzen an den Gliedern fort. Sie bewegt sich wieder. Es ist 5 Uhr.

Um 5.05 Uhr ist das Jesuskind da. (Laut späterer Nachfrage.) Wir hören: "Holst du mich jetzt? Warum nicht? Hat mein Beichtvater das gesagt, du sollst mich nicht holen? (Ich hatte ihr vorher gesagt, der Heiland werde sie heute wohl noch nicht holen.) Sei nicht böse. Ich bin lieb. Muss ich noch mehr leiden? Nächste Woche auch noch? Kann ich ja gar nicht. Sag mir doch was Feines, ein bißchen bloß. Das sag ich meinem Beichtvater nachher. Ich war eben nicht allein Schuld, der auch, der wollte mir das nicht sagen. Sag du mir das doch. Wenn ich auch das nicht verstehe, das schadet doch nichts! Halt nicht mit meinem Beichtvater zu, dann sagt der mir gar nichts mehr. Wann kommst du denn wieder? Soll ich Sonntag zur Gruppe? Lieber Heiland sag mir mal, was ich tun soll? Hat der Versuchung? Sag mir das doch! Warum willst du mir das nicht sagen? Ich sag ihm das doch nicht! Nicht schimpfen! (Grete wird oft geoffenbart, was ihr Beichtvater betet – sie will nun gern wissen, warum er um Hilfe in gewissen Schwierigkeiten betet, die bei ihrer Führung entstehen könnten.) Ich sag das meinem Beichtvater nachher. Muss ich gleich noch mehr leiden? Heute Nacht? Dann darf ich mit dir spielen? Wenn die Flieger da sind, dann musst du lange bleiben, dann bin ich gar nicht bange, lange! Musst nun alle segnen. Nun musst du mich auch noch segnen. Danke. Lieber Heiland, wer bringt mich gleich nach Haus? Die heilige Theresia, nicht der Engel! Was ist das eigentlich für einer, der Schöne? Lieber Heiland ich wollte meinem Engel einen Namen geben. Was für einen? Den ich ihm geben wollte, will er nicht haben. Das sag ich aber keinem! Wem denn? Kann ich ihm wohl Sonntag sagen! Bleib noch ein bißchen, ich geh gleich nach Hause. In den Himmel willst du mich ja doch nicht mitnehmen. Wann denn? Nimmst du mich bald mit? Wiedersehen!" Es ist 5.15 Uhr als Grete erwacht. (Einige Worte, persönlicher Art und Wiederholungen ausgelassen.)

Grete schreibt: Sonntag, 27. August 1944. Abends als ich von meinem Beichtvater kam war der Heiland da. Er sagte: "Liebling, ich habe mich heute sehr gefreut." "Ja lieber Heiland hast du uns auch gesegnet?" "Ja mein liebes Kind sage das deinem Beichtvater."

 

Montag, 28. August 1944 sagte der Heiland: "Liebling sage deinem Beichtvater er soll nicht nach Dersum fahren." "Ja lieber Heiland." Ich habe das meinem Beichtvater nicht gesagt. Da sagte der Engel: "Kind der Heiland wird heute Abend schimpfen." "Nein lieber Engel." Abends sagte der Heiland: "Kind, Kind du bist nicht gehorsam gewesen, sei immer brav. Ihr sollt Mittwoch zu Fräulein Grote gehen, deine Leiden werden sehr schwer sein." Dienstag quälte mich der böse Engel sehr.

 

Mittwoch (30. August 1944) bei Fräulein Grote musste ich viel leiden. Die Engel waren öfters da. Ich sah das Leiden des Heilandes ganz, zuerst bis zur Dornenkrönung, nachher bis zur Grablegung. "Lieber Heiland muss ich noch mehr leiden?" "Ja mein liebes Kind, diese Nacht auch besonders." "Nächste Woche auch noch?" "Ja mein Liebling." "Wann kommst du denn wieder?" "Diese Nacht mein liebes Kind." "Musst aber lange bleiben. Wer bringt mich gleich nach Hause? Die heilige Theresia nicht der Engel?" "Die heilige Theresia mein liebes Kind." "Nimmst du mich bald mit?" "Liebling du musst mir erst noch viel helfen." In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag musste ich viel leiden. Der Heiland war lange da. Viel gesagt hat er nicht. "Liebling, du musst Freitag sehr viel leiden, sage das deinem Beichtvater, dass er für dich betet." "Ja lieber Heiland, sag mir doch was Feines." "Jetzt noch nicht mein Liebling." "Segne uns lieber Heiland." Freitag und Samstag (1. und 2. September 1944) war es wie sonst, aber sehr schwer.

 

Sonntag Morgen (3. September 1944) war das Jesuskind da. Wir haben lange zusammen gespielt, aber ganz fein. "Liebling du musst diese Woche sehr viel leiden, sei tapfer." "Mein Beichtvater auch?" "Ja mein liebes Kind." "Er soll diese Woche aber kommen." "Nein mein liebes Kind, diese Woche noch nicht. Bald werde ich dir auch was Feines sagen, sei aber schön brav. Sei heute auch schön brav, und gehe auch zu Herrn Kaplan und hole dir den Segen." "Ja lieber Heiland." "Dein Beichtvater soll dir heute auch den Krankensegen geben, und bevor du gehst sollt ihr zusammen beten." "Ja lieber Heiland." "Dann sollst du wenn du bei deinem Beichtvater kommst 'Gelobt sei Jesus Christus' sagen, das darfst du nicht vergessen." Wir haben noch lieb gespielt. "Lieber Heiland segne uns." Darauf hat er gesegnet. Er strich mir noch über die Backe und ging dann weg. (Da das Persönliche in den letzten Wochen einen größeren Raum einnimmt, so sind auch aus diesem Grunde die Aufzeichnungen der Grete ziemlich dürftig. Ich möchte einiges hinzufügen. Der Engel zeigt sich besorgt um die Gesundheit der Grete. Sie soll sich mehr schonen. Da sie nicht glauben wollte, dass sie abgenommen habe, musste sie sich auf Anordnung des Engels vorige Woche und diese Woche wiegen. Der Engel hatte recht. Es sind ihr auch einige Mal Gedanken anderer offenbart, wie ihr vorausgesagt war. Sie betrafen teils sie, teils ihren Beichtvater. Anderen sollen sie nicht mitgeteilt werden. Der Zweck scheint nicht zu sein, dass andere durch uns auf ihre Fehler aufmerksam gemacht werden. Es scheint nach den ersten Proben vielmehr zur "Reinigung" zu gehören. Es trifft sich eigenartig, dass ich gerade in dieser Woche die "Dunkle Nacht" von Johannes vom Kreuz zu lesen bekam. Die genannten Gedankenenthüllungen sind wohl geeignet die Seele von einigen Hindernissen der Einigung mit Gott freizumachen, da sie Schwächen der menschlichen Natur offenbaren und die Seele veranlassen sich ganz auf Gott zu stützen, sich und der menschlichen Kraft zu misstrauen, aber um so mehr auf Gott zu vertrauen. Im Zusammenhang mit den anderen Prüfungen z.B. durch den bösen Engel, gibt die Liebe der Seele so immer mehr die Freiheit, je mehr sie eine Gefangene der Liebe wird. Ich kann es schon beobachten. Bemerkenswert ist auch wohl, dass die Umgebung der Grete, ihr Beichtvater und andere, an allem, Prüfungen sowohl als Gnaden, in etwa mitbeteiligt wird. Dabei werden die Menschen auch immer wieder als Mittler eingeschaltet, auch da, wo es für die Erreichung des Zieles bei einer Person für sich gar nicht notwendig erscheint.)

 

Donnerstag, 7. September 1944

Wir waren um 14 Uhr wieder laut Anweisung bei Fräulein Grote. Der Beichtvater sprach zunächst allein mit Grete. Sie teilte ihm mit, der böse Engel habe ihr gesagt, der Beichtvater habe ein Testament gemacht und was darin enthalten sei. Die Angaben stimmten, musste die Grete aber zu falschen Schlüssen veranlassen. Der Schutzengel des Beichtvaters hatte ihr dann erklärt, was ein Testament sei. Für den Beichtvater waren diese Mitteilungen sehr wertvoll, da er an etwas erinnert wurde, was er mit Grete besprechen wollte und schon wieder vergessen hatte. Über das Testament hatte er noch nie mit Grete gesprochen und dachte zur Zeit auch gar nicht daran. Es folgt jetzt das, was Herr Kaplan über seine Beobachtungen an dem Tage aufgezeichnet hat:

Donnerstag den 7. September 1944. Um 2.50 Uhr (nachmittags) überfällt Grete wieder die Steifheit. Sie rührt dann kein Glied und verharrt in der Lage, in der sie sich augenblicklich befindet. Zeitweise geht der Atem stoßweise, dann ist sie wieder ganz still. (Man kann dann den Atem nicht einmal wahrnehmen.) Sie scheint starke Schmerzen zu haben verbunden mit großem Durst. Aber selbst das Berühren der Lippen mit einem Löffel, um ihr etwas Wasser zu geben, bereitet ihr Schmerzen. "Heiland ich kann nicht mehr" stöhnt sie kaum vernehmbar. Da sie auf der Seite liegt und auch den Kopf in der gleichen Richtung hält, kann ihr kein Wasser, auch nur in Tropfen gegeben werden. Herr Pastor versucht es mit einem nassen Zipfel ihres Taschentuches, an dem sie wiederholt begierig saugt. Nach 40 Minuten unbeweglichem stillen Liegen, bewegt sie die Lippen beim Reichen von etwas Wasser (der Pastor hatte bemerkt, dass die Lippen beweglich wurden) jedoch liegt sie sonst noch still und unbeweglich.

Um 3.35 Uhr führt sie die Hand zum Mund und gibt durch ein Zeichen zu verstehen, dass sie trinken möchte. Dann sagt sie leise, dass wir Kaffee trinken könnten. Dann schaut sie auf und sieht Herrn Pastor nicht, der eben in einen anderen Raum gegangen ist. Dann ist sie wieder benommen, und spricht mit jemanden, während die Augen geschlossen sind. "Mein Beichtvater ist ein Lümmel. (Dieses Wort hat sie von ihrem Beichtvater früher in der Schule oft gehört und sich angewöhnt. Es soll nur heißen, dass sie mit dem Betreffenden nicht einverstanden ist. Der Heiland hat nun vor ein paar Tagen dem Beichtvater sagen lassen, er solle sie bestrafen, wenn sie das wieder sagen würde.) Nicht weggehen, bleib doch. Du bist doch lieb. Ist er denn kein Lümmel? Warum ist er denn weggegangen?" (Der böse Engel hat ihr gesagt, der Beichtvater sei weggegangen, so dass sie meinte, er käme nicht wieder.) Inzwischen ist Herr Pastor schon wieder zurückgekehrt. "Mein Beichtvater einen an die soll einen an die Backe geben? Nein, nicht wo die anderen dabei sind. Gleich muss er das? Nein. Weißt du, die lachen mich was aus. Weißt du, der Kaplan, der lacht sich eins. Ich bin ja schon lieb, sollst nicht weggehen. Wieviel muss er mir denn geben? Zweimal? Wenn die anderen weg sind? Muss ich ihm das gleich sagen? Mein Beichtvater ist ja gar kein Lümmel. Braucht er mir keinen an die Backe geben? Nicht! Wenn die anderen lachen, müssen die auch einen an die Backe haben. Muss der mir noch einen an die Backe geben? Nicht! Wer isst nichts? Warum isst er denn nichts? (Herr Kaplan wollte eigentlich nichts essen.) Dann muss dem mein Beichtvater auch einen an die Backe geben. Will der nicht essen? Weißt du wie der ist. Was er nicht will, das will er nicht. Du geh selber hin und sag ihm das. Dann tut er das. Du isst mein Beichtvater was? Der hat gesagt, er wollte dicker werden. (Der Beichtvater war infolge einer leichten Darmkrankheit abgemagert.) Bleibst du noch? Mein Beichtvater ist lieb. Braucht er mir noch einen an die Backe geben? Nein nachher! Du kommt der Heiland gleich noch? Sag ihm dass Fräulein Grote sich keine Kopfschmerzen macht, wenn wir kommen. Erst hat sie keine Milch. Sag dem Heiland, ich wollte nicht mehr die Gedanken sehen in der Gruppe. Nicht mehr. Nein mag ich gar nicht. Hab ja gar nicht so viel angezogen heute, hab bloß meine Weste angezogen. Sieht doch nicht aus, wenn man so dünn ist."

Um 4 Uhr kann Grete nicht sehen und hören. "Was erzählen, nicht wieder weggehen" bittet sie wiederholt. "Mein Taschentuch." Stellt mit dem Finger fest, dass sie am Ohr blutet. Kleine Verletzung. Hält den Finger dann vor die Augen, sieht aber nichts und wird unruhig. "Was erzählen!" Fühlt, dass das Tuch nass ist und fragt: "Was ist das? Nass? Wer hat das nass gemacht. Was erzählen! Ich tu’s nicht mehr." Aber als wenn sie das letzte Wort widerrufen will, sie drückt das Kreuz vom Rosenkranz fest an sich. (Besonders an die von einer Entzündung schmerzende Backe.)

Um 4.20 Uhr lacht sie, weil sie wieder sehen kann, aber hört nicht. Als Herr Pastor etwas sagt, sagt sie: "Lauter sprechen!"

Um 4.25 Uhr liegt sie auf dem Rücken und ist wieder steif und unbeweglich. Die leiseste Berührung der Hand verursacht ihr Schmerzen. Sie stöhnt. Als die Decke etwas von den Füßen zurückgeschlagen wird, scheint sie eine kleine Erleichterung zu fühlen. (Die Zehen sind auch steif.) Dann fängt sie ein wenig später an zu sprechen: "Ich gehe mit dir! Ich kann das wohl tragen! Soll ich mal? Soll ich mitgehen? Ich pass auf, dass die dich nicht hauen. Ich helf dir! Darfst nicht hauen, du Lümmel! Musst nicht weinen! Ich gehe mit dir, warte man. Setz’ dich da man hin. Leg dich da nicht drauf, tu es nicht! Du, geh da herunter, du! Nicht! Nicht tun!" Während dieser ganzen Zeit hat sie wieder unbeweglich gelegen, die Augen geschlossen gehalten. Nun gehts weiter: "Musst nicht mehr weinen. Lieber Heiland, was hast du gesagt, ich hab das nicht verstanden? Nicht! Darfst du nicht stechen! Ordentlich runter nehmen, du! Nicht so ziehen! Liebe Mutter, nicht weinen, ich gehe auch mit." Nach diesen Worten fasst Herr Pastor an die Finger. Die Steifheit ist geschwunden. (Auch die Schmerzhaftigkeit.) Wir hören noch Grete sagen: "Ich geh auch mit! Doch!" Dann bewegt sie sich und legt sich auf die Seite.

Es ist 4.50 Uhr. Sie kann jedoch noch nicht sehen und bittet wieder: "Erzählen. Nicht weggehen!" Dann presst sie das Kreuz des Rosenkranzes auf die Lippen.

Um 5.07 Uhr liegt sie auf dem Rücken, die Hände gefaltet. (Auffallend ist, dass sie die Hände dabei etwas höher hebt wie sonst und die Finger sich bläulich verfärben.) "Lieber Heiland. Hast du mich doch geholt? Ich bleib hier jetzt. Lieber Heiland, darf ich immer so nahe bei dir bleiben? So nahe? Sag mal lieber Heiland, wo kommt mein Beichtvater hin? Wo ist der Platz denn, und wo kommen die anderen beiden denn hin? Lieber Heiland hier ist es aber fein! So was Feines gibst du mir und dafür bin ich dir ungehorsam gewesen, o lieber Heiland, was fein! Lieber Heiland, holst du die anderen denn auch bald? Meine Schwester und A. und S.? Aber ich muss meinem Beichtvater noch erzählen wie schön das hier ist. Wann soll ich das tun? Heute Abend dann?" Grete erwacht und was zu erwarten war, geschieht, sie weint und jammert: "Warum hat der Heiland mich nicht behalten? Warum hat er mich wieder hier hin geschickt? Warum hat er mich nicht dagelassen? Warum hat der Heiland mich wieder weggeschickt. Ich will gar nicht hier bleiben. Ich mag gar nicht hier sein." Herr Pastor sucht ihr klar zu machen, dass sie sich und anderen den Himmel noch verdienen muss.

Um 1/2 6 Uhr ist Grete wieder benommen. (Sie liegt auf dem Rücken mit gefalteten Händen, die Hände aber ruhiger liegend.) "Lieber Heiland, wann holst du mich denn? Bist du im Himmel immer so fein? So fein habt ihr das da? Wir haben nichts. Lieber Heiland, ich will auch noch wohl gern hier bleiben, aber ich will auch wohl ganz gern in den Himmel. Eben habe ich geweint. Sagst du mir was Feines? Aber bald, lieber Heiland, nicht? Bin ich noch lieb? Lieber Heiland segne uns." Ich hatte mich schnell gesegnet, als Grete weitersprach: "Wer schreibt noch? Dann segne doch erst meinen Beichtvater. Hat der dich auch so lieb? Jetzt musst du mich auch drücken. Noch einmal liebhaben zu! Lieber Heiland wann kommst du wieder? Ich möchte nicht mehr gern die Gedanken sehen in der Gruppe. Dann muss ich nachher weinen. Dann bin ich so verdreht. Dann bin ich nachher ungehorsam. Lieber Heiland nimmst du mich jetzt mit? Eben hast du mich doch auch mitgenommen. Nimm mich doch jetzt mit, eine Stunde. Wer war eben so gerührt lieber Heiland, ich erzähle alles und die erzählen mir nichts. Ich erzähle das nachher. Kommst du bald wieder? Muss ich morgen auch noch leiden? Tüchtig? Tüchtiger als heute? Lieber Heiland komm bald wieder. Segne uns noch Mal." Es ist 5.35 Uhr. Bis 6 Uhr kann Grete nicht sehen und hören.

Grete schreibt: Mittwoch, den 6. September 1944. "Liebling ihr sollt am Freitag zu Fräulein Grote gehen, sage deinem Beichtvater heute Abend Bescheid." Ich habe meinem Beichtvater nicht Bescheid gesagt. Donnerstag sollte ich es ihm sagen. Nachher sagte der Heiland: "Kind jetzt gib deinem Beichtvater Nachricht, dass ihr heute zu Fräulein Grote müsst." (Grete war am Donnerstag Morgen bei ihrem Beichtvater, mochte aber nicht sagen, was sie sagen sollte. Die Verlegung des Termins kam dann als Strafe. Sie brachte für Grete allerlei Unannehmlichkeiten mit sich.)

Donnerstag (7. September 1944) nachmittags. Zuerst sah ich das Leiden des Heilandes bis zur Dornenkrönung. Dann kam mein Engel. Er gab mir verschiedene Anweisungen. "Kommt der Heiland noch?" "Ja mein Kind." Dann sah ich wieder das Leiden des Heilandes bis zur Grablegung. Dann trat eine Pause ein. Dann sah ich den Himmel. Das war wunderschön. Ich wäre am liebsten dageblieben. Ich mochte gar nicht mehr hier sein. Dann kam der Heiland. "Wann holst du mich denn?" "Liebling du musst mir erst noch helfen." "Hier ist nichts." "Liebling, du darfst mir doch helfen." "Lieber Heiland segne uns." Dann ging der Heiland hin und segnete. Der Kaplan schrieb gerade. Er wartete solange und segnete dann. Dann hat er mich ganz lieb gehabt. "Lieber Heiland, wann kommst du wieder?" "Bald mein liebes Kind." "Muss ich morgen auch noch leiden?" "Ja mein liebes Kind." "Lieber Heiland kommst du bald wieder?" "Ja mein liebes Kind." (Was Grete in ihren Gesichten erfährt über die Anwesenden, z.B. dass jemand schreibt, oder nicht isst, kann sie natürlicherweise nicht beobachten. Sie sieht ja auch nicht alles. Zum Beispiel hat sie nicht gesehen, dass der Beichtvater das Zimmer wieder betrat, obwohl er dabei vor ihrer Blickrichtung vorbei gehen musste. Das Gesicht vom Himmel scheint nach der dürftigen mündlichen Beschreibung ähnlich, wie das, was sie schon einmal gesehen hat. Den heiligen Geist zwischen Vater und Sohn vermag sie wieder nicht zu beschreiben. Rechts neben Gott Sohn die Mutter Gottes. Rund um die heiligste Dreifaltigkeit schöne große Engel, dann die Heiligen. Sie selbst sah das erste Mal die Sache von ferne, dieses Mal war sie mitten unter den Engeln vor der heiligsten Dreifaltigkeit, wie einer der gerade ankommt und wartet, dass man ihm seinen Platz gibt. Die Fragen die sie stellte, wurden nicht beantwortet, aber dieses Mal auch nicht gerügt, da sie ja glaubte schon im Himmel zu sein.)

 

Donnerstag Abend hat mich der böse Engel sehr gequält. Freitag und Samstag (8. und 9. September 1944) war es wie sonst. "Ich werde deinem Beichtvater heute viel Freude machen." (Es ist geschehen, ohne dass Grete dem Beichtvater das vorher gesagt hatte. Es handelt sich um Freuden, die rein innerlicher religiöser Art sind.) "Hole dir heute Abend den Segen von deinem Beichtvater und Herrn Kaplan." Samstag sagte der schöne Engel: "Kind, du wirst noch viel leiden müssen, hole dir den Segen."

 

Sonntag, den 10. September 44

In der Nacht hatte ich viel gelitten. Morgens kam das Jesuskind. Wir haben lieb gespielt. "Liebling nächste Woche wirst du noch viel leiden müssen, bitte deinen Beichtvater, dass er für dich betet." "Ja lieber Heiland." "Danke deinem Beichtvater für sein Gebet und hole dir auch den Segen von Herrn Kaplan." "Ja lieber Heiland." "Liebling sei weiterhin so tapfer dann werde ich dir bald was Feines sagen. Sei schön offen zu deinem Beichtvater er wird dir helfen." "Ja lieber Heiland." "Liebling, du wirst noch viel Schwierigkeiten haben, wenn du Gedanken siehst, womit du nicht fertig wirst. Dann sage es deinem Beichtvater." xxx "Lieber Heiland, segne uns." Darauf hat er mich gesegnet. (Wo die xxx stehen, ist etwas ausgelassen. Es handelt sich zumeist um persönliche Dinge, die Grete und ihren Beichtvater betreffen. Zum Teil werden diese Dinge in einem besonderen Buch aufgeschrieben, das nach dem Tode der Beteiligten von den Zuständigen gelesen werden kann. Es wird aber nichts fortgelassen, was zur Beurteilung wichtig wäre. Was die Versuchungen des Bösen angeht, so gehen sie immer noch in die gleiche Richtung. Sähen von Misstrauen, stiften von Unruhe und auch stiften von Schaden. Zum Beispiel: Grete soll eine Generalbeichte ablegen, da ihre Beichten nicht gut wären. Sie soll mehr arbeiten, andere Mädchen arbeiteten viel mehr. Der Beichtvater tut irgend etwas, was ihr mit Recht missfallen müsste. Die guten Engel dagegen raten immer zu etwas Gutem und Vernünftigen, was den Beichtvater unterstützt und Frieden bringt.)

Sonntag, den 10.9.44. Ich hatte meinem Beichtvater nicht alles gesagt, da sagte der Heiland: "Kind du musst deinem Beichtvater heute Abend noch Nachricht geben." "Soll ich selbst hingehen?" "Nein mein liebes Kind du sollst dich bei Fräulein Grote hinlegen und dich etwas ausruhen." "Ja lieber Heiland." (Grete schickte dann durch Fräulein Grote einen Zettel mit den nötigen Mitteilungen.)

 

Dienstag den 12.9.44

Abends in der Andacht sagte die Mutter Gottes: "Kind ich werde deinen Beichtvater jetzt segnen, bete du jetzt für ihn, und setze dich hin." Ich habe mich gesetzt. Aber nachher als der Engel das sagte, habe ich mich nicht sofort gesetzt. Da sagte der Engel: "Kind du sollst deinen Beichtvater gleich um eine Buße bitten." Nachher sagte die Mutter Gottes: "Liebes Kind du wirst morgen nachmittag sehr viel leiden müssen, sage es deinem Beichtvater, dass er für dich betet." (Am 12.9. war Ewiges Gebet in Heede.)

 

Donnerstag, den 14.9.44

Mittwoch nachmittag, hatte ich sehr viel gelitten, der Engel war öfters da. Er hat mir etwas geholfen. Der Heiland war aber nicht da. Ich war sehr traurig, aber abends war er aber doch da. Er sagte: "Liebling ich habe mich sehr gefreut, sei immer so schön tapfer. Ich werde dir auch weiter helfen." "Danke lieber Heiland, segne uns." "Ja mein Liebling." Morgens kam der Heiland: "Liebling, du musst dir heute von deinem Beichtvater den Segen holen, und erzähle ihm alles schön, er hat mich gestern besonders geliebt." "Lieber Heiland segne uns." "Ja mein Liebling, ich werde euch segnen." Ich hatte das morgens nicht gesagt da sagte mein Engel: "Kind du musst deinem Beichtvater heute Abend noch alles sagen."

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war wie sonst. Es war sehr schwer, auch am Tage. Besonders hat der böse Engel mich sehr gequält. Auch am Samstag waren die Leiden sehr schwer. Mein Engel sagte: "Kind bete jetzt etwas für deinen Beichtvater." Wir haben dann zusammen gebetet.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste ich viel leiden. Aber morgens (17. September 1944) kam das Jesuskind. Es streckte beide Händchen aus. Ich habe es dann ganz schnell lieb gehabt und ganz tüchtig gedrückt. Ich habe dann geweint. Es waren auf einmal meine Schmerzen weg. Der Heiland legte das Köpfchen schön an meine Backe und hatte mich ganz lieb. "Liebling sei tapfer, du musst nächste Woche auch noch leiden." "O, lieber Heiland nicht." "Liebling bitte deinen Beichtvater um den anderen Segen, und um sein Gebet. Hole dir auch von Herrn Kaplan den Segen. Erzähle deinem Beichtvater alles schön." "Darf mein Beichtvater diese Woche kommen?" "Liebling sei schön brav. Diese Woche soll dein Beichtvater noch nicht kommen, aber bald darf er zu euch kommen, dann werden die Leiden mit dem bösen Engel auch aufhören, und ich werde dir dann was Feines sagen." "Danke lieber Heiland, aber ganz bald." "Liebling es wird nicht mehr lange dauern, du musst aber erst soweit sein, dass du dem bösen Engel nicht mehr glaubst." "Liebling, bitte deinen Beichtvater immer schön, dass er dir hilft." "Lieber Heiland segne uns." Darauf hat er gesegnet. Dann habe ich ihn noch einmal ganz lieb gehabt, dann ging er fort. (Einige Ergänzungen: Grete hatte früher ein Gebet gesprochen, das sie inzwischen vergessen hatte. Jetzt hat sie ihr Engel daran erinnert und es ihr ins Gedächtnis zurückgerufen. Sie hat es dann auch einmal mit dem Jesuskind gebetet. Sie wollte dem Heiland die Händchen falten, wie sie es wohl bei ihrem kleinen Neffen getan hat. Da lachte das Jesuskind und faltete selbst die Händchen. Grete nahm dann die gefalteten Händchen in ihre Hände, die sie darüber faltete. Dann sprach sie das Gebet. Der Heiland blieb dabei ruhig ernst aber stumm. Auch der Beichtvater sollte vorige Woche dieses Gebet täglich beten. Ich fühlte das Gebet hier an:

Sieh o Mutter voll Vertrauen knie ich hier vor deinem Bild. Wende zu mir deine Augen deine Blicke sanft und mild. Falte Mutter meine Hände, die um Schutz zu dir gesandt. Falte sie in deine Hände, dass wir beten Hand in Hand. Dann trag ich zu Lieb dem Heiland alle Leiden freudig gern. Sind ja Dornen seiner Krone und ein Stück vom Kreuz des Herrn. Und wie einst bei seinem Leiden Muttertreu ihn nie verließ. Ach, so hilf auch uns o Mutter bis zu ihm ins Paradies. Amen.

Aufzeichnungen des Kaplan Wunram über seine Beobachtungen bei Fräulein Grote am 21. September 1944: Die Leiden der Grete beginnen heute damit, dass sie gleich steif ist. Jede Berührung auch an den Fingerspitzen verursacht ihr Schmerzen. Sie hustet wiederholt und jammert. (Der Husten sollte, wie sie mir vorher gesagt hatte, als besonderes Leiden hinzukommen. Er tut ihr sehr weh.) Nach zehn Minuten bewegt sie sich, dann unbeweglich. Sie versucht sich anders zu legen, da sie anscheinend unbequem liegt, doch es geht nicht. Nach weiteren 15 Minuten bewegt sie sich, reckt sich, wie man den Rücken krümmt um Schlägen auszuweichen. Legt den Kopf auf die Seite, versucht die Augen zu öffnen. Die Schmerzempfindlichkeit an den Wundmalen ist noch vorhanden. Zum wiederholten Male muss sie husten. "Heiland" stöhnt sie kaum verständlich. Die weiteren Worte sind nicht zu verstehen. "Heiland, Heiland." Dann liegt sie eine Weile still. Darauf versucht sie sich aufzurichten, was nicht gelingt. Neigt den Arm, den sie bislang rückwärts geneigt gehalten hat, vorn rüber. Doch sobald die Hand die Decke berührt, zieht sie ihn vor Schmerz zurück. So mehrere Male.

Gegen 1/2 4 Uhr (Beginn der Leiden 2.55 Uhr) scheint sie wieder steif zu sein. Die rechte Hand und Arm sind steif und schmerzempfindlich bis in die Fingerspitzen. Die linke Hand dagegen ist wohl unbeweglich, kann jedoch vom Beichtvater leicht bewegt werden, ohne dass Grete Zeichen von Schmerz gibt. Die rechte Hand ist dabei gekrümmt, die linke gestreckt. Nach etwa zehn Minuten krümmt sich der Rücken, der Arm zittert. Dann sucht sie die Augen zu reiben. Dann sagt sie: "Ich komme dir gleich, du Lümmel." Dann liegt sie wieder still. Bei der gleichen Haltung der Hände, wie vorhin, sind nun beide steif. "Komm ich helf dir, komm. Ich geh auch mit. Ihr seid dumm. Ich nehme dich in Arm komm! Was hast du eben gesagt? Nicht stechen du!" Legt die Arme gerade hin auf die Steppdecke. Die Arme sind aber wieder steif, ohne jedoch beim festen Anfassen, auch der Male, zu schmerzen. Nach ein paar Minuten bewegt sie sich und hustet stark. Infolge der dadurch hervorgerufenen Schmerzen wird sie sehr unruhig, stöhnt: "Heiland." Scheint nicht sehen und hören zu können. Als der Pastor ihr Kreuzzeichen auf die Augen und Ohren macht, legt sie den Kopf zurecht, damit es gut geschehen kann.

Gegen 5 Uhr fordert sie zum Kaffeetrinken auf. Als sie wieder unruhig wird, Herr Pastor hatte eben das Zimmer verlassen, habe ich ihr den Segen gegeben. "Was vom Heiland erzählen, nicht weggehen." bittet sie, dabei hält sie die Hand fest, ohne jedoch zu sehen und ohne zu verstehen, was ich sage. "Wer war das eben?" fragt sie. " War gar nicht mein Beichtvater, der hat viel dickere Hände. Warum hast du das nicht gesagt, dass der Kaplan das war?" Nach einer Weile sagt sie: "Sag dem Heiland, ich wollte nicht mehr husten. Das tut doch so weh. Trinken die schon Kaffee, du? Sag dem Heiland er soll nicht mehr böse sein. Hat denn mein Beichtvater dem Kaplan das schon gesagt? Nicht alles? Der ist dumm. Was hat er denn nicht gesagt. Sag das doch, du! Das hat er ihm gesagt, alleine? Wenn du das sagst, sag ich es ihm selber. Wenn keiner dabei war, warum hat er es dann nicht gesagt? Du bist dumm. Du sollst das nicht mehr sagen, du bist dumm. Wer hat das gesagt? Sonntag habe ich schlecht ausgesehen? Mein Beichtvater hat gesagt von nicht, du bist dumm. Du sollst das nicht mehr sagen, du bist dumm. Fräulein Grote auch, Kaplan auch, alle dumm, du! Nicht sagen! Ich sag’s dem Heiland du! Sag Fräulein Grote, die soll das auch nicht mehr sagen. Mein Beichtvater sagt das sowieso nicht. Nicht mehr sagen! Die haben auch schon schlecht ausgesehen. Kaplan guckt auch so käsig aus. Mein Beichtvater auch vor 14 Tagen. Dann musst du dem das auch sagen. Nicht mehr! Heute habe ich mich doch geärgert, du! Wenn du dich ärgerst, siehst du dann rot aus?" (Sie hat gar nicht gern, wenn man merkt, das sie krank ist, oder Schmerzen hat.)

4.30 Uhr reibt sie sich die Augen, sieht aber noch nicht. Als Herr Pastor sie segnet, fragt sie ihn: "Wo waren Sie? Wo waren Sie?" Die Antwort scheint sie nicht zu verstehen. Da sie nichts hört und sich verlassen glaubt, wird sie unwillig: "Ich tu nicht mehr. Ich tu nicht mehr." Dann ist Grete wieder etwa fünf Minuten steif. Als sie sich wieder bewegt, bittet sie: "Was erzählen, was erzählen." Sie kann aber nicht hören, was sie aber anscheinend selbst nicht weiß. Nur so ist das folgende zu verstehen: "Sag doch dem Heiland, dass die Lümmel sind. Ich tu nicht mehr, ich tu gar nicht mehr, so!" Dann fasst sie nach dem Stuhl, auf dem der Pastor sonst neben ihr sitzt, findet ihn aber leer, wird unwillig: "Ich tu nicht mehr. Ich kann nicht mehr leiden. Die wollen mir gar nichts erzählen. Ich kann nicht mehr. Lieber Heiland, wann kann ich wieder sehen. Ich kann nicht mehr. Du, hole meinen Beichtvater. Ist doch ein Lümmel, ein ganz dicker. Nichts erzählt er. Ich sage auch nichts mehr so!"

4.48 Uhr legt sich auf die Seite und ist steif.

4.55 Uhr. "Was erzählen, zu! Ich tu nicht mehr, ich sag’s dem Heiland aber, wenn die so sind." Herr Pastor hat das Fenster hinter ihr geöffnet. "Ih, wie kalt. Ich sag’s alle dem Heiland, ich tu nicht mehr." Sieht den Rosenkranz und hält das Kreuz an die Lippen.

5.00 Uhr zieht sich die Decke ganz über. "Ich kann doch nicht oben auf. Ist doch so kalt. Kommt der Heiland gleich? Ich wollte mich ja wärmer anziehen, wolltest du ja nicht haben. Zu, hol den Heiland doch, das er mir was erzählt. Mein Beichtvater will nicht. Tu ich gar nicht, wenn du auch noch mit ihm zuhälst. Dann geh ich nach Hause. Sag dem Heiland, ich wollte diese Nacht weiterleiden, wollte ich. Ich geh jetzt nach Haus." Tastet mit der Hand wieder nach der Stelle, wo sonst der Pastor sitzt. "Wo ist er denn? Komm setz’ du dich hier hin." Zieht den Sessel heran und fasst das darauf liegende Kissen an. "Hier ist ein Kissen. Brauchst du nicht stehen. Mein Beichtvater ist ein Lümmel, braucht auch gar nicht." Als Herr Pastor, der hinter dem Sessel am Fenster steht, den Sessel wieder auf seinen früheren Platz zurückzieht, vermisst sie denselben, sucht ihn mit der Hand: "Wer hat den weggezogen? Wer wollte dich da nicht sitzen lassen? Ich weiß wohl, das ist ein Lümmel. Du sollst da sitzen. Gar nicht weggehen. Erzähl mir was, zu. Bleib schön sitzen. Dann hätte der sitzen bleiben müssen. Bleib schön sitzen. Musst mir aber den Heiland holen, du!" Grete versucht den Sessel zu heben: "Du bist aber schwer. Du siehst auch so dünn aus und bist doch so schwer. Komm wollen zusammen beten. Geh man schon hin." Nun schiebt sie den Sessel leicht fort.

5.15 Uhr liegt sie ruhig auf dem Rücken und faltet die Hände: "Heiland darf ich dich mal lieb nehmen. Darf ich heute nicht mit dir spielen? Segne du die anderen. Nimm mich doch auch mit. Warum denn nicht? Segne mich. Kommst du heute Abend wieder? Verzeih mir alles. Ich will jetzt brav sein. Lieber Heiland bleib doch noch ein bißchen. Wo gehst du denn jetzt hin? Ich bleibe ja bei dir! Voriges Mal hast du mich zurückgeschickt, jetzt aber nicht. Voriges Mal wusste ich das nicht, jetzt aber weiß ich das. Lieber Heiland, wo ist denn mein Bruder, ist der nicht hier. Und die anderen von Heede, A.M. und die anderen. Zu lieber Heiland, sag mir das doch! Komm ich denn überhaupt in den Himmel? Hast du mir denn überhaupt verziehen?"

Sie stöhnt und erwacht um 5.25 Uhr. "Ich bleib nicht mehr hier." Weint. "Lieber Heiland komm doch wieder. Ich kann nicht dafür, dass mein Beichtvater böse ist. Komm, komm! Erzähl du mir was Feines. Bringst du mich gleich nach Hause? Ich kann doch nicht dafür, wenn mein Beichtvater böse ist. Ich habe ihm nichts getan. Sag mir doch was ich getan habe. Ich will ganz gern auch alles sagen. Will das Opfer wohl bringen. Lass mein Beichtvater nicht so traurig sein. Geh du heute Abend zu ihm hin. Ich wollte ihm nicht weh tun. Lieber Engel, sag dem Heiland, er soll mich heute Nacht holen. Will keinem mehr weh tun. Ich werde ihn dann gleich um Verzeihung bitten. Sag dem Heiland, ich will das Opfer wohl auf mich nehmen, dass mein Beichtvater mir nicht mehr glaubt! Ich werde es so gut wie möglich aufschreiben und ihm dann geben. Sag mir nur, wie ich ihm Freude machen kann? Lieber Engel, sag dem Heiland, wenn alle böse sind, dass er mir die Gnade gibt, dass ich ihn mehr liebe. Sag dem Heiland auch, ich will noch gerne mehr leiden ... mehr Liebe. Musst mir helfen, dass ich den Heiland immer lieb habe. Nicht schimpfen, nicht. Nicht vergessen, dass du das dem Heiland sagen musst. Wenn alle böse sind, soll er mir die Gnade geben, dass ich ihn mehr liebe. Geh jetzt hin." Danach Ende des Außerordentlichen.

Grete schreibt: Montag, den 18. September 1944. Morgens sagte mir der Heiland: "Liebling, sage deinem Beichtvater er soll nicht zum Konveniat fahren. Heute Abend sollst du dir den Segen holen." "Gut lieber Heiland."

 

Dienstag, 19.9.44

In der Nacht hatte ich viel zu leiden. Der Heiland sagte: "Liebling ihr müsst diese Woche noch viel leiden, seid tapfer, ich werde euch helfen." "Schön lieber Heiland." "Dann mein liebes Kind hole dir heute Abend den anderen Segen. Es wird sehr schwer werden." "Was denn lieber Heiland?" "Die Leiden mein liebes Kind." Abends hatte ich den anderen Segen nicht genommen – aus Angst. (Sie sagte auf meine Frage nicht die Wahrheit.) Nachher kam der Heiland. "Kind du bist sehr ungezogen gewesen, du hast gelogen, bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und um eine Buße. Dann soll dein Beichtvater es Herrn Kaplan erzählen, aber während du leidest." "Muss ich denn leiden lieber Heiland?" "Ja mein liebes Kind. Donnerstag sollt ihr zu Fräulein Grote gehen. Du wirst Donnerstag viel husten müssen (für sie sehr schmerzhaft) auch das ist eine Strafe. Sag das deinem Beichtvater." "Lieber Heiland, segne mich und auch die anderen." "Ja mein liebes Kind." Der Heiland hat mir in den nächsten Tagen die heilige Kommunion nicht gebracht.

 

Das Leiden bei Fräulein Grote war sehr schwer. (21.9.44) Zuerst sah ich den Kreuzweg und die Kreuzigung. Der Böse war öfters da. Ich konnte nicht hören und sehen. (Sie war sehr unruhig und verwirrt, wenn sie nicht bewegunlos war.) Zuerst wollte der Engel sich nicht setzen. Aber nachher hat er es doch getan. Er sagte: "Kind, du musst schön brav und geduldig sein." Ich habe dann mit dem Engel gesprochen, er war sehr ernst. Dann sah ich zuerst den Himmel. Ich habe den Heiland gefragt, wo mein Bruder wäre und die anderen. Da sagte der Heiland: "Kind, du sollst solche Fragen nicht stellen." Dann kam das Jesuskind. Es hat die anderen gesegnet und nachher mich auch. Ich durfte es nicht lieb haben. "Liebling, du darfst gleich zur Strafe nicht mit deinem Beichtvater sprechen. Bitte ihn um Verzeihung und sage ihm das. Du musst zuerst wieder ganz brav sein." "Ja lieber Heiland, verzeihst du mir dann?" "Ja mein liebes Kind." Dann hat er noch einmal gesegnet und ging weg. Dann kam die heilige Theresia. Ich habe der ganz viel gesagt. "Bringst du mich gleich nach Hause?" "Ja mein Kind." Ich habe ihr öfters gesagt, dass sie dem Heiland sagen möge, er soll mir die Gnade geben, dass ich ihn mehr liebe. "Kind das werde ich ihm sagen, sei jetzt schön brav und tapfer, die nächsten Tage werden für dich sehr schwer werden." (Wir Zeugen hatten den Einruck, dass sie bei den ganzen Donnerstagbegebenheiten, auch in ihren Stimmungen fast ganz passiv ist. Wenn sie dann zu sich kommt, ist sie tief beschämt und versteckt ihr Gesicht im Kopfkissen.)

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag und von Freitag auf Samstag war sehr schwer. Besonders aber am Samstag waren die Schmerzen sehr groß. Die Mutter Gottes sagte: "Liebling du sollst dir heute Abend den Segen von Herrn Kaplan und von deinem Beichtvater holen. Dann sollst du zur Buße den Kaplan fragen, ob du schlecht aussiehst!" (Sie mag gar nicht haben, dass man ihr ihre Leiden ansieht.) Freitags und samstags sagte mir der Engel: "Kind bete für deinen Beichtvater."

 

Sonntag den 24. September 44

Ich wollte zur Frühmesse, konnte aber nicht, denn ich fühlte mich sehr elend. Da kam das Jesuskind. Es kam sofort zu mir und umarmte mich. "Liebling sei nicht mehr traurig, du bist jetzt wieder mein gutes liebes Kind." "Lieber Heiland, verzeih mir alles." "Ja mein liebes Kind, ich habe dir alles verziehen, sei tapfer, du darfst jetzt nicht mehr traurig sein." "Lieber Heiland darf mein Beichtvater diese Woche kommen?" "Nein mein Liebling diese Woche noch nicht, aber hab Vertrauen bald darf er bei euch kommen, dann werde ich dir was Feines sagen." "Danke lieber Heiland." (Der Heiland sagte ihr dann noch, dass sie den Beichtvater um eine Strafe und sein Gebet bitten und danken solle.) "Lieber Heiland gestern habe ich meinem Beichtvater was vorgejammert." "Liebling, ich habe mich gefreut, dass du so schön gehorsam warst und ihm alles erzählt hast. Sage deinem Beichtvater, dass ihr diese Woche wieder leiden müsst, seid mutig meine Lieblinge, ich segne euch." "Segne jetzt alle, besonders meinen Beichtvater." "Ja mein Kind." Er hat dann gesegnet und mich noch einmal umarmt. Dann ging er weg." (Grete war am Tage vorher, Samstag, zur Beichte. Auch in dieser Woche fehlen Angaben persönlicher Art. Sie werde zum Teil, das heißt, das Wichtigste, in dem besonderen braunen Tagebuch aufgeschrieben. Manches ist auch vergessen, aber wohl nur etwas, was auch schon mal aufgezeichnet ist.)

 

Dienstag, den 26. September 1944

Ich war morgens schon früh aufgestanden und hatte geschrieben, ich wollte das (braune Tage-) Buch gerne fertig haben. Als ich ungefähr fertig war kam der Engel und sagte: "Kind höre jetzt auf und lege dich wieder hin." Ich brauchte nur noch etwas zu schreiben und wollte das fertig machen. Da kam der Engel und sagte: "Du bittest deinen Beichtvater um eine Busse und holst dir gleich auch den Segen."

Am Sonntag hatte mir der Böse etwas vom Kaplan gesagt. Ich hatte das noch nicht gesagt. Der Heiland sagte: "Dann sagst du sobald wie möglich Herrn Kaplan, was dir der Engel gesagt hat. Sei schön brav mein liebes Kind." "Danke lieber Heiland." (Es fiel ihr sehr schwer zu sagen, was sie sagen sollte.) Abends war ich ungezogen.

Donnerstag sagte mir der Heiland (der nicht eher wieder da war): "Kind hole dir gleich den Segen von deinem Beichtvater." "Lieber Heiland segne meinen Beichtvater." "Liebling ich werde ihn ganz besonders segnen." "Danke lieber Heiland." Am Morgen (Donnerstag) war der Schutzengel meines Beichtvaters da und sagte: "Kind bete jetzt für deinen Beichtvater, er betet auch für dich." Wir haben dann zusammen gebetet. Kurz darauf war der Heiland da, er sagte: "Liebling du musst morgen Nachmittag leiden." "Gut lieber Heiland." Du kannst zu Hause leiden oder bei Fräulein Grote. Das darfst du dir wählen." "Lieber Heiland, dann möchte ich zu Hause bleiben." "Es wird aber schwer mein liebes Kind." "Wenn du mir hilfst kann ich’s wohl." "Ich werde euch segnen." "Danke lieber Heiland." (Dass sie wählen durfte, hat seinen besonderen Grund. Da sie meinte, ihr Beichtvater wolle ihr nicht mehr, wie bisher helfen, so hätte die Anwesenheit des Beichtvaters für sie eine Vermehrung ihrer Leiden bedeuten können. Ergänzung in dem "Braunen Tagebuch".)

 

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag (28./29. September 1944) war wie sonst aber sehr schwer. Freitag nachmittags musste ich leiden. Ich war gerade in der Bäckerei fertig, als das Leiden anfing. Von 1/2 2 Uhr bis 5 Uhr dauerte es. Es war sehr schwer. Die Engel haben mir geholfen. Der Heiland war nur ganz kurz da. Er sagte: "Liebes Kind ich habe mich sehr gefreut, dass du so geduldig warst, gehe gleich hin und hole dir den Krankensegen von deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland segne uns, besonders meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind." Die Nacht von Freitag auf Samstag war wieder sehr schwer, auch wie sonst. In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste ich sehr leiden.

 

Am Morgen (Sonntag, 1. Oktober 1944, Rosenkranzfest) war das Jesuskind da. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen. "Lieber Heiland ich gehe heute nicht zu meinem Beichtvater." "Liebling, so was will ich von dir nicht hören, sei schön brav." "Ach lieber Heiland mein Beichtvater hat es gar nicht gerne." "Kind du gehst heute wieder zu deinem Beichtvater und erzählst ihm alles schön, dann freut dein Beichtvater sich wieder, zeige ihm, dass du gehorchen kannst, sei schön lieb." "Ja lieber Heiland." "Dann bitte deinen Beichtvater knieend um Verzeihung." (Folgt noch eine Buße.) "Ja lieber Heiland, darf mein Beichtvater denn kommen?" (Das heißt zu ihrem Haus.) "Liebling ich werde es dir schon sagen, wenn er kommen darf, sei schön brav, dann mache ich dir eine Freude." "Danke lieber Heiland. Segne uns lieber Heiland." "Ich werde euch segnen." Dann hat der Heiland gesegnet und mich noch einmal umarmt. (Auch mir hatte Grete gesagt, sie wolle am liebsten nicht mehr kommen. Ich hatte ihr geantwortet, wenn sie das als Opfer auffasse und der Heiland einverstanden sei, dann sei es mir auch sehr recht, aber sonst nicht. Noch einige Ergänzungen: Grete hat in den letzten Wochen ständig an Körpergewicht abgenommen. Sie mag nun gar nicht gern, das man das bemerkt, hat aber sonst nichts dagegen. Ihr Engel ist immer bemüht um ihre Gesundheit. In den letzten Tagen war der Engel immer dabei wenn Grete aß. Er hat geschimpft, dass Grete zu wenig gegessen hat. Vor einigen Wochen hatte Grete eine kleine Buße zu beten. Sie meinte immer, wenn sie damit fertig war, es sei nicht gut gewesen und hat sie vier Mal wiederholt. Da hat der Engel sie "ausgelacht". Ernster hat er eingegriffen, als sie einmal ihr Abendgebet wegen zu großer Schwäche nicht so gut beten konnte. Sie musste sich erst hinlegen. Dann stand sie wieder auf, um es noch einmal zu beten. Da kam der Engel und sagte: "Leg dich wieder hin." Er erlaubte ihr nicht die Wiederholung des Gebetes.)

 

Mittwoch den 4. Oktober 1944

Mittags sagte der Heiland: "Liebling gehe schön zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen, sei aber schön brav." "Ja lieber Heiland." "Freitag Nachmittag wirst du schwer leiden müssen, du kannst zu Hause bleiben oder zu Fräulein Grote gehen. Sprich mit deinem Beichtvater darüber." "Ja lieber Heiland."

 

Donnerstag, den 5. Oktober 1944

Ich hatte sehr viel Arbeit. Die Engel haben mir geholfen. Die Mutter Gottes sagte: "Kind hole dir heute Abend den Segen und zeige ihm, dass du brav sein kannst." "Ja liebe Mutter." Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war sehr schwer. Die Engel haben mir geholfen. Morgens war die heilige Theresia da. Ich habe mich sehr gefreut. Auch am Tage waren die Schmerzen furchtbar, besonders nachmittags. (Es war insofern eine Änderung da, als die Schmerzen der Geißelung auch während der Pausen blieben.) Der Heiland war nachmittags nicht da, aber die Mutter Gottes. Sie sagte: "Liebling, du hast mir gestern und heute viel Freude gemacht, sei immer so schön brav, dann wird mein lieber Sohn dir bald was Feines sagen." "Ja liebe Mutter, dann bin ich noch braver." "Schön mein liebes Kind, dann freue ich mich noch mehr." "Segne uns liebe Mutter." "Ja mein Liebling." Die Nacht von Freitag auf Samstag war sehr schwer. Auch Samstag waren die Schmerzen sehr schwer.

 

Sonntag der 8. Oktober 44

In der Nacht hatte ich große Schmerzen – gegen Morgen ließen sie nach. Da kam das Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen und es ganz lieb haben. "Liebling, du hast mir in den letzten Tagen viel Freude gemacht, sei immer so brav." "Lieber Heiland, wann holst du den Teufel weg?" "Liebling, wenn du so tapfer dagegen kämpfst und alle Versuchungen des Bösen so tapfer überwindest, wird er nächste Woche noch etwas kommen, aber dann musst du ihn ganz überwinden, es wird schwer werden, mein Liebling." "O, lieber Heiland, wenn du mir hilfst werde ich damit fertig." "Es freut mich, dass dein Vertrauen so gewachsen ist. Ich werde dir jetzt etwas Feines sagen, nun musst du heute Nachmittag aber schön zu deinem Beichtvater gehen und brav sein. Mache deinem Beichtvater mal eine Freude." "Ja lieber Heiland, ich kann das aber gar nicht." "Liebling, du hast ihm Donnerstag doch auch eine Freude gemacht." "Wie denn?" "Liebling, du warst doch so brav." "Lieber Heiland, jetzt sag mir erst was Feines, sonst gehst du gleich wieder weg, und hast mir noch nichts gesagt." "Liebling, was ich sage, das halte ich. – Dieser Gott der Liebe sucht das auf, was die Welt verachtet, verabscheut und im Stiche lässt, nämlich die armen Sünder. Nachdem er sie mit der ganzen Zärtlichkeit seiner Liebe bekehrt." "Lieber Heiland, zu, weiter." "Nein mein Liebling, das andere sage ich dir nächstes Mal." "Darf mein Beichtvater nicht kommen, bitte lieber Heiland." "Liebling ich werde es dir sagen, etwas müsst ihr diese Woche noch leiden." "Lieber Heiland segne uns." Dann hat der Heiland gesegnet. Ich habe ihn dann noch einmal ganz lieb gehabt. (Einiges persönliche ist fortgelassen, anderes in dem "braunen Tagebuch" aufgeschrieben. In der vergangenen Woche hatte ich die Grete etwas strenger behandelt. Sie konnte sich erst nicht recht darin finden. Am Donnerstag gab sie sich alle Mühe, sich ganz nach meinen Anordnungen zu richten. Der Böse hat es dann aber doch wieder verstanden, sie sehr zu beeindrucken, so dass sie am Sonntag, den 8. Oktober 44 schon mit großer Angst bei mir eintraf und sich alle Mühe gab, eine Aussprache zu vermeiden, oder doch hinauszuschieben. Sie wurde schließlich aber doch fertig mit dem, was der Heiland ihr aufgegeben hatte. Abends sollte sie sich den Krankensegen holen. Inzwischen hatte der Böse sie wieder mit Lügen bearbeitet, so dass sie ziemlich verwirrt schien und auf die Anweisungen ihres Beichtvaters scheinbar gar nicht eingehen wollte. Ihre Antworten zeigten, dass sie gar nicht recht bei der Sache war, sondern sich mit ihren Ängsten quälte. Ich wurde sehr streng. Sie bekam einen Anfall von Schwäche und legte ihren Kopf auf die Rücklehne des Sessels, auf dem sie saß. Ich betete den Rosenkranz. Als ich ihren Puls einmal fühlte, war es schwach, die Hand eiskalt. Ich betete weiter. Da begann sie zu sprechen. Die Worte konnte ich nur zum geringsten Teil verstehen. Sie sprach mit dem Jesuskind, wie sonst bei den Visionen. Nach einiger Zeit hob sie den Kopf und sprach dann noch etwas mit mir, aber jetzt in ruhigem traurigen Tone.)

Sonntag Abend, 8. Oktober 44. Ich war bei meinem Beichtvater. Ich war ungehorsam. Auf einmal ging es mir sehr schlecht. (Das zurückhaltende Benehmen ihres Beichtvaters erfüllte sie mit großer Trauer. Trotz der Erklärungen, die ihr gegeben wurden, konnte sie es nicht verstehen und sich darin finden. Es ist auch für den Beichtvater nur zu begreifen, wenn er darin eine besondere Art von Prüfung sieht, die wirklich für die Beteiligten nicht leicht ist.) Ich legte meinen Kopf auf den Sessel. Da kam das Jesuskind. Es sagte: "Liebes Kind sei gleich schön brav." "Lieber Heiland, ich kann jetzt nicht mehr." "Liebling sei tapfer, dein Beichtvater leidet jetzt sehr." (Das war vollkommen richtig, da ich mit dieser Lage innerlich nicht fertig werden konnte.) "Ich will ja wohl." "Liebes Kind hilf deinem Beichtvater doch schön." "Lieber Heiland, ich mag nicht zu Fräulein Grote hingehen." (Sie mag da nicht hingehen, weil ihr das Verhalten ihres Beichtvaters so große seelische Schmerzen bringt.) "Liebes Kind zur Strafe musst du Dienstag Nacht leiden – sei tapfer und bitte deinen Beichtvater um sein Gebet." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein liebes Kind."

 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (10./11. Oktober 1944) musste ich sehr viel leiden. Der Heiland war nicht da. Aber die heilige Theresia und die Engel. Das Leiden war sehr schwer. Die heilige Theresia war die ganze Zeit da. Sie war sehr lieb zu mir. Morgens hat sie mir beim Ankleiden geholfen. Dienstag Abend musste ich mir den Krankensegen holen. Dienstag Abend war ich sehr ungezogen. (Dieselbe Ursache wie oben am 8. Oktober 44.)

 

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (11./12. Oktober 44) habe ich 1/2 Stunde in der Nacht gelesen. Nachher kam der Heiland und sagte: "Kind, du bittest deinen Beichtvater sobald wie möglich um Verzeihung, dann erzählst du deinem Beichtvater alles, aber nichts verschweigen mein liebes Kind." "Lieber Heiland verzeih mir." "Ja mein liebes Kind, sei jetzt lieb."

 

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag (12./13. Oktober 44) war sehr schwer, aber wie sonst. Die seelischen Schmerzen waren furchtbar. Die Engel haben mir wie sonst geholfen. Die heilige Kommunion hat er (der Heiland) mir morgens nicht gebracht. Auch am Tage musste ich sehr leiden. Die Nacht von Freitag auf Samstag war wie sonst, auch am Tage.

 

Sonntag den 15.10.44

Ich hatte in der Nacht heftige Schmerzen. Als ich aufstehen wollte zu beten, war ich etwas verzagt. Da kam das Jesuskind, ich durfte es einmal auf den Arm nehmen und ganz tüchtig liebhaben, dann ging es wieder vor mein Bett. Das Händchen durfte ich anfassen. "Lieber Heiland, wann darf denn endlich mal mein Beichtvater kommen?" "Liebling, ich werde es dir schon früh genug sagen." "Ach lieber Heiland, wann sagst mir denn das andere?" "Liebling, erst musst du ganz brav sein." "Lieber Heiland, kommst du gleich in mein Herz?" "Ja mein liebes Kind, es tut dir ja jetzt alles leid, du musst deinen Beichtvater heute für alles um Verzeihung bitten dann soll er dir eine Buße geben." "Ja lieber Heiland." "Du musst diese Woche viel leiden, dein Beichtvater auch etwas." "Ach lieber Heiland, mein Beichtvater nicht." "Liebling soll er mir nicht helfen?" "Doch lieber Heiland, segne uns." Er hat mich noch einmal lieb gehabt und gesegnet. Dann ist er weggegangen. (Unter "lieb haben" versteht Grete eine Umarmung, wobei der Heiland, das Jesuskind, seinen Kopf an ihre Wange legt, also nicht einen Kuss.) Zur Ergänzung noch einen Ausspruch des Heilandes, den er vor etwa einer Woche gab: "Liebling sprich dich bei deinem Beichtvater aus, diese Leiden werden für dich so schwer, weil du so kindlich bleiben wirst."

Und noch einen Brief vom 14. Oktober 1944: "Ich war gestern Abend ungezogen. Ich stecke tief in der Sünde. (Wie das Verhalten des Heilandes zeigt, handelt es sich kaum um eigentliche Sünden, da sie ja ihrem Beichtvater keinen Gehorsam unter Sünde schuldet, wie ihr schon mehrmals erklärt wurde.) Wie komme ich da heraus. Ob ich morgen wohl zur heiligen Kommunion darf. Ob der Heiland mir verzeiht, ich will wohl brav sein. (Folgen ihre Fehler.) Ich werde nicht fertig. Seien Sie nicht traurig. Wenn der Heiland mir nur den Bösen nimmt. Beten Sie bitte, dass ich ihn überwinde. Wie wird es morgen. Es geht mir sehr schlecht. Hoffentlich werde ich nicht krank. Aber wie der Heiland will. Warum schimpft der Heiland. Ich kann doch nicht dafür, dass ich krank gewesen bin. Machen Sie sich keine Sorge. Es tut mir so weh, dass Sie so traurig sind. Nicht mehr sein.)

Grete schreibt: Sonntag den 15. Oktober 44. Abends als ich von meinem Beichtvater kam, sagte der Heiland: "Liebling du hast vergessen deinem Beichtvater zu sagen, dass er dir diese Woche jeden Tag den Krankensegen gibt." "Ja lieber Heiland, das sage ich ihm gleich." "Schön mein Liebling." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein liebes Kind."

 

Dienstag 17. Oktober 1944

Ich konnte nicht zur heiligen Messe gehen. Auch am Tage ging es mir sehr schlecht. Morgens sagte der Heiland: "Liebes Kind bete schön für deinen Beichtvater, er hält drei Tage Exerzitien." "Lieber Heiland wohin fährt er denn?" "Liebling, er bleibt zu Hause." "Lieber Heiland dann segne ihn." "Ja mein liebes Kind." An den nächsten Tagen quälte mich der böse Engel ganz fürchterlich. (Unter anderem sagte er ihr, der Beichtvater mache die Exerzitien ihretwegen, wegen ihrer Fehler, und er faste dafür und bete nachts – alles Unwahrheiten.) Rat konnte ich mir nicht holen. Dienstag Abend und Mittwoch habe ich viel für meinen Beichtvater gebetet. Der Heiland sagte: "Liebling ich werde dich für dein Gebet belohnen, sei auch in den nächsten Tagen so tapfer."

 

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag (19./20. Oktober 1944) war etwas leichter wie sonst, aber am Freitag war es wieder schwerer, sodass ich einige Arbeiten in der Bäckerei auf den Samstag verschieben musste. Die Engel haben mir sehr viel geholfen. Der Heiland war auch da. "Liebling du sollst dir heute Abend von deinem Beichtvater den Segen holen. Sei schön brav und mache ihm Freude." "Ja lieber Heiland, hilf mir dabei lieber Heiland." "Ja mein Liebling."

Auch am Samstag war es wie sonst. In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste ich wieder leiden. Es war aber nicht besonders schwer. (Diese Erleichterung scheint gegeben, weil die letzten Wochen sie gesundheitlich sehr mitgenommen haben.)

 

Morgens (Sonntag, den 22. Oktober 1944) kam das Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen. "Liebling, du hast mir und auch deinem Beichtvater in den letzten Tagen viel Freude gemacht. Wenn du heute zu deinem Beichtvater gehst, sei noch braver und offener. Dann freue ich mich noch mehr und dein Beichtvater auch." "O, lieber Heiland und wann darf mein Beichtvater kommen?" "Liebling, wenn du schön brav bist diese Woche. Ich werde es dir aber noch sagen, wann er kommen darf." "Lieber Heiland aber einen schönen Tag aussuchen, wenn ich Zeit habe." "Liebling, ich weiß doch alles." "Sagst du mir bald was Feines?" "Ja mein Liebling." "Lieber Heiland segne uns." Darauf hat der Heiland noch gesegnet. Ich habe ihn dann ganz tüchtig lieb gehabt. Dann ging er weg. Ich fühlte mich nicht gut und bin deshalb auf den Rat meines Beichtvaters nicht zum Hochamt gegangen. (Sie war in der ersten heiligen Messe zur heiligen Kommunion.) Während des Hochamts habe ich viel für meinen Beichtvater gebetet, besonders als der Engel sagte: "Kind dein Beichtvater predigt jetzt." So gegen 12 Uhr kam die Mutter Gottes: "Liebling, du hast uns viel Freude gemacht, sei immer schön gehorsam, auch wenn es dir wie heute und in den Wochen schwer wird, dein Beichtvater wird sich auch freuen." "Ja liebe Mutter ich bete jetzt noch tüchtiger für ihn als sonst." "Liebling, heute hast du ja auch schön für ihn gebetet. Ich habe ihn gesegnet und werde ihm auch weiter helfen." "Danke liebe Mutter."

Am Sonntag, den 22. Oktober nachmittags war Grete bei mir, um ihren schriftlichen Bericht abzugeben. Ich war erstaunt, sie ganz verändert zu finden. Sie war ruhig, folgsam und sprach viel freier und offener, wie sonst. Ihre Stimme lässt allerdings erkennen, dass das Sprechen ihr Schwierigkeiten macht. Sie drückt mir einmal ihre Verwunderung darüber aus, dass sie in den letzten Wochen so sein konnte. Was sie damals wünschte, das möchte sie jetzt gar nicht mehr, so sagt sie. Sie sagt ferner, der Heiland habe ihr gesagt, der Teufel solle jetzt nicht mehr so kommen und die Prüfungen und Versuchungen der letzten Zeit würden aufhören, dafür würden andere Schwierigkeiten und Versuchungen kommen. Sie fragt mich, was das wohl für Versuchungen sein könnten. Ich antwortete, es sei besser darüber vorher nicht zu reden. Die letzten Wochen haben so recht deutlich gezeigt, wie der Heiland in dieser Sache alles leitet und wie wenig der Mensch dazu tun kann, ja wie hilflos und unwissend er den gegebenen Lagen gegenübersteht.)

 

Grete schreibt: Montag den 23. Oktober 1944

Mittags als ich mich umkleidete kam der böse Engel auf einmal. Er machte mir heftige Versuchungen. Auf einmal kam der schöne Engel mit der Stola und vertrieb den bösen Engel. Er hatte ein großes Kreuz in der Hand.

 

Dienstag den 24. Oktober 1944

Zuerst als ich betete war der Heiland nicht da. Auf einmal kam das Jesuskind und sagte: "Liebling, du bekommst jetzt wieder ein neues Leiden." "Lieber Heiland wofür denn?" "Liebling, für die Eitelkeit." "Ach lieber Heiland für die Mädchen mit den Locken?" "Ja mein liebes Kind." "Lieber Heiland, was sind das denn für Schmerzen?" "Du wirst jetzt sehr oft heftige Kopfschmerzen haben." "Gut lieber Heiland." Auf einmal konnte ich nichts mehr sagen. Ich wollte den Heiland so gerne lieb haben (umarmen) denn ich hatte ihn so lieb, ganz tüchtig und konnte ihm das nicht zeigen.

 

Mittwoch den 25. Oktober 1944

Mittags als ich auf meinem Zimmer war kam der Heiland. Er sagte: "Liebling, es ist mein Wunsch, dass ihr mir wieder ein Opfer bringt." "Was denn lieber Heiland." "Dass dein Beichtvater morgen nicht zu dir kommt, aber dein Beichtvater soll entscheiden, sage ihm das." "Ja lieber Heiland." Mittwoch Abend war ich sehr traurig. (Sie war bei mir gewesen und ich hatte ihr gesagt, wir wollten dem Heiland seinen Wunsch erfüllen! Ich war Zeuge, wie schwer ihr das wurde. Nach einen viertel Jahr hatte der Heiland erlaubt, dass der Beichtvater kam. Sie hatte schon Vorbereitungen dafür getroffen und sich so darauf gefreut und nun sollte sie verzichten.) Ich ging nach oben und weinte etwas. Dann habe ich gebetet. Auf einmal wurde ich sehr froh und fühlte die Nähe des Heilandes. Ich hatte ihn so lieb, wie noch nie. Das war sehr schön, obschon ich nichts sah.

 

Donnerstag den 26. Oktober 1944

Mittags war das Jesuskind da. Es stand etwas weiter von mir weg. Ich wagte nicht es zu umarmen. (Sie hat in dieser Woche ein lebhaftes Gefühl ihrer Unwürdigkeit, wie sie mir sagte.) Da kam es auf mich zu und blieb vor mir stehen, da streckte es beide Arme aus. Dann habe ich es schnell lieb gehabt, ganz tüchtig. "Liebling ich habe mich sehr gefreut, dass ihr mir das Opfer gebracht habt." "Lieber Heiland, du musst meinen Beichtvater belohnen." "Ja mein liebes Kind das werde ich tun." Gegen Abend war es wieder da. "Liebling, du sollst dich heute Abend auf die Nacht vorbereiten, dein Beichtvater soll dir helfen." Ich konnte nichts sagen – als er weg (unsichtbar) war auch nicht. Ich fühlte aber immer noch seine Nähe, und ich hatte ihn sehr lieb. Es hat mir nachher leid getan, dass ich ihm das nicht zeigen konnte.

 

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag (26./27. Oktober 44) war sehr schwer, aber sehr schwer. Morgens (Freitag) hat der Heiland mir die heilige Kommunion gebracht. Er sagte: "Liebling, du wirst heute viel Schmerzen haben, sei tapfer. Heute Abend um 7 Uhr werden deine Leiden noch vermehrt. Von Freitag auf Samstag war es wie sonst.

 

In der Nacht von Samstag auf Sonntag (28./29. Oktober 44) musste ich viel leiden. Dann kam das Jesuskind. Es kam wieder ganz nah an mich heran. Da habe ich es schnell lieb gehabt. "Liebling ihr habt mir diese Woche viel Freude gemacht." "Ja lieber Heiland, das wollen wir jetzt immer." "Das freut mich mein liebes Kind." "Lieber Heiland, ich habe Freitag bei meinen Beichtvater geklagt." "Liebling, du sollst deinem Beichtvater alles sagen, damit er dir helfen kann." "Lieber Heiland es war mir auch so schwer." "Ja mein liebes Kind, dein Beichtvater hat dir das nicht übel genommen." "Lieber Heiland, sagst mir heute die Fortsetzung?" "Ja mein liebes Kind, höre schön zu. Macht er mit den sinnreichen Erfindungen seiner Barmherzigkeit aus ihnen, sofern sie derselben entsprechen, Meisterwerke der Heiligkeit." "Danke lieber Heiland, gleich hat mein Beichtvater die Messe, musst ihn segnen, besonders wenn er predigt." "Ja mein Liebling, ich werde ihn segnen." "Schön lieber Heiland." Dann hat er uns alle gesegnet, ich habe ihn dann noch einmal tüchtig lieb gehabt, dann war er weg. Ich wollte so gerne zum Hochamt, da kam der Engel und sagte: "Liebling sei schön brav." "Ja lieber Engel." Mein Beichtvater hat gesagt wenn ich nicht gut wäre soll ich nicht hingehen. Ich fühlte mich heute Morgen nicht gut. Nachher habe ich mit dem Engel zusammen gebetet. (Seit ihrer Umwandlung in voriger Woche hat sie öfter das Verlangen ausgesprochen, mehr für den Heiland zu tun, doch scheint mir ihr Gesundheitszustand dafür zu schwach.)

 

Allerheiligen 1944

Grete sagt nachmittags ihrem Beichtvater, dass sie abends nach der Andacht leiden muss. Kaplan Wunram berichtet darüber wie folgt: Um 5 3/4 Uhr liegt Grete auf dem Ruhesofa bei Fräulein Grote, als ich ins Zimmer komme ist sie schon benommen. (Der Beichtvater konnte vorher noch ein paar Worte mit ihr sprechen. Sie sagte ihm, sie dürfe heute kein Wasser trinken.) Sie lechzt wiederholt mit der Zunge, stöhnt. An den Stellen der Wundmale fühlt sie bei Berührungen Schmerzen. "Heiland" stöhnt sie. Etwa zehn Minuten später bewegt sie den Kopf, krümmt sich wie unter Schlägen. Die Hände sind steif. "Heiland." Der Rücken scheint dann steif zu sein, die Hände unbeweglich. Die Augen öffnet sie mehrmals, ohne jedoch zu sehen. (Die Augenlider zittern öfter.) Versucht sich dann zu bewegen, es gelingt nicht, Augen halb offen. Um ihr etwas Erleichterung zu verschaffen, legt Herr Pastor ihr den linken Arm etwas tiefer, sodass er in der Herzgegend auf der Brust zu liegen kommt. Bei ihr bewirkt das ein anhaltendes schmerzhaftes Stöhnen. Erst als der Arm wieder in andere Lage gebracht wird, schwindet es.

6 1/4 Uhr bewegt sie sich, die Schmerzen an den Malen sind weg. Bittet: "Wasser." Als sie aufmerksam gemacht wird, dass sie darauf verzichten solle, sagt sie: "Dann Tee – dann Tee!" Dann fordert sie zum Essen auf. Bittet wiederholt um Wasser. Dann bittet sie: "Was erzählen." "Was ..." stottert und kann es nicht herausbringen, wird unwillig. "Was erzählen!" Sie kann die ganze Zeit scheinbar nicht sehen und nicht hören. "Heiland nun komm, was erzählen! Bißchen Wasser. Dann Tee doch. Ich kann nicht mehr." Will den Rosenkranz anschauen. Fasst sich an den Kopf, wie vor heftigen Schmerzen. "Wasser." Reibt sich den Kopf. Sie untersucht mit der Hand, ob der Stuhl neben ihr besetzt ist.

6.40 Uhr. "Sag dem Heiland das ... ich? Lach doch nicht! Ich sag das meinem Beichtvater, dass du gelacht hast. Bist gar nicht lieb. Kommt der Heiland gleich? Warum willst das mir denn nicht sagen? Du bist ja lieb. Der Heiland soll die Kopfschmerzen wegnehmen. Du gib mir den Rosenkranz eben wieder, sonst schimpft mein Beichtvater." (Der Rosenkranz war an der Wandseite heruntergefallen.) "Kriech doch eben drunter, wirst gar nicht dreckig. Ich kann nicht mehr." Hustet stark, was für sie offenbar sehr schmerzlich ist. "Herr Kaplan ein bißchen Wasser. Herr Kaplan ein bißchen Wasser." Erschrickt etwas als ihr der Rosenkranz über die Hände gelegt wird, nimmt ihn in die Hand, wird ruhiger. Die Kopfschmerzen scheinen unvermindert fortzudauern.

6.50 Uhr faltet sie die Hände (sie liegt, wie meist, auf dem Rücken) hebt die Hände etwas höher. "Heiland, gut dass du da bist." Dann liegt sie etwa fünf Minuten still so da. Die Finger sind steif. Darauf bewegt sie sich und reibt die Augen, will sehen und kann es nicht. Lässt sich dann auf Augen, Ohren und Kopf segnen. (Sie führt die Hand seihst dahin.) Will etwas sagen, und bringt es nicht heraus. Das Gehör ist dann wieder da. Es folgt ein Gespräch mit Herrn Pastor: "Wann darf ich den Heiland liebnehmen? Wenn ich ihn so lieb habe? Eben hatte ich ihn auch so lieb, so und ... Wann denn? Sonst durfte ich das doch, und jetzt? ...sagen!" Sie bekommt eine kleine Unterweisung. (Sie versteht die Veränderung, die mit ihr vor etwa einer Woche vor sich gegangen ist, noch nicht recht: vermehrte Liebe, aber eine gewisse Bindung.) Dann bittet sie: "Bißchen Wasser. Kann aber nicht immer Kopf schmerzen haben. Lieber Engel, wann habe ich meinen Beichtvater geärgert? Habe ich das wohl getan? Ja wenn ich gesund bin, dann mache ich das wieder so ... Lieber Engel." Weiter kommt sie nicht. Liegt auf der linken Seite, kurzatmig unbeweglich. Bei Berühren der Stirn und Handfläche zeigt sich, dass die Schmerzen der Wundmale da sind, also eine Fortsetzung der Leidensvision. (Interessant ist, dass die Leiden zur gewohnten Zeit des Abendessens unterbrochen wurden und zwar pünktlich, ohne dass Grete die Uhr sehen konnte.)

Es ist 7.10 Uhr. "Heiland ... leg dich nicht hin ... langsam du!" Zuckt und krümmt sich. "Nicht so feste. Gib mir auch bißchen zu trinken. Ich versteh ja nichts. Mach doch langsam du! Darf ich nicht mitgehen?" Dann sind die Schmerzen an den Malen weg. Nach kurzer Zeit bewegt sie sich und reibt den Kopf. "Bißchen Wasser, bißchen Wasser! Warum nicht!" Hört nicht mehr, was ihr geantwortet wird. Grete liegt unbeweglich, jedoch nur kurze Zeit. Dann folgt wieder ein Gespräch mit Herrn Pastor. "Ich kann keine Kopfschmerzen mehr haben. Wann machen die die Haare denn anders. Ich kann nicht ... Wasser haben."

Faltet um 7.37 Uhr die Hände, liegt still und unbeweglich. Hände sind steif. "Lieber Heiland" ist alles was sie sagte. Dieser Zustand dauert etwa 4 Minuten. Dann folgt wieder ein Gespräch über das Erlebte. Die Augen sind auch jetzt noch geschlossen. "Warum ist der Heiland wieder weggegangen. Er ist doch weggegangen. Darf ich ihn denn gar nicht mehr liebhaben? Aber sonst ist der Heiland immer bei mir gekommen. Er ist dahinten stehen geblieben." (Sie zeigt dabei auf eine Stelle zu ihren Füßen bei der Tür.) "Ich darf ihn nicht mehr auf den Arm nehmen, wenn ich eitel bin?"

7.45 Uhr Hände steif, gefaltet. "Lieber Heiland bin ich nicht artig? Darf ich das denn? Nein lieber Heiland, ich möchte dich in den Arm nehmen. Mein Beichtvater hat gesagt, ich wäre auch noch eitel, und das auch noch ... Soll ich? Soll ich?" Bewegt dabei die Finger, jedoch bleibt die Hand gefaltet. "Soll ich jetzt?" Bewegt sich etwas. "Doch?" Bewegt die Hände. "Nicht, ich darf das nicht." Versucht sich aufzurichten. "Lieber Heiland, wenn ich gesündigt habe, so schmutzig soll ich dich anfassen?" Richtet sich auf und sinkt zurück. Schaut, als wenn sie jemanden sucht und ist enttäuscht.

7.55 Uhr. Gespräch mit Pastor: "Darf ich den Heiland nicht liebhaben? Hab ihn nicht in den Arm genommen. Ist der Heiland jetzt böse, dass ich ihn nicht liebgehabt habe? Wenn er jetzt wieder kommt, dann nehme ich ihn aber schnell lieb. Sie dürfen nicht gucken, dann lachen Sie. Darf ich den Engel liebhaben, den kleinen? Ich hab ihn doch schon mal. Darf ich den Heiland liebhaben, kommt doch sonst sofort bei mir?" Wünscht dass die große Lampe gelöscht und die Tischlampe angezündet wird, damit wir sie nicht so beobachten können.

8.10 Uhr faltet sie die Hände, nimmt sie dann auseinander, um das Kopfkissen zurechtzurücken. Will dann die Hände falten, aber kommt nicht ganz soweit, da sie schon unbeweglich ist. "Lieber Heiland! Jetzt lass! Dann segnest du uns ... Darf ich das denn? Warum soll ich mich denn hinsetzen? Lieber Heiland, kannst hier vorn hinkommen." Bewegt die Arme, richtet sich auf. "Sagst du mir jetzt was Feines. Ich darf dich nicht lieb haben? Soll ich?" Hält dabei die Hände auseinander. "Soll ich dich jetzt liebhaben?" Breitet die Arme aus und sagt: "Komm" und schließt die Arme. (Aber so, dass zwischen Arme und Brust ein Raum bleibt.) "Noch einmal!" Dann sinkt sie zurück, die Hände gefaltet. "Lieber Heiland, sagst du mir jetzt was Feines? Lieber Heiland komm hier wieder weiter her. Nimm die anderen auch lieb. Ganz tüchtig drücken, sonst merken die nichts. Zu lieber Heiland! Musst jetzt noch nicht weggehen. Ich erzähle meinem Beichtvater das ja auch alles. Hast du tüchtig gedrückt? Du, lieber Heiland, die merken nicht was. Der Kaplan hat noch nichts gemerkt. Den musst du mal ganz tüchtig merken lassen, weißt ja wie! Müssen noch mehr leiden? Lieber Heiland, tüchtig leiden können wir gar nicht. Nein, der darf nicht mehr leiden, ich wohl. Der hat das doch gesagt, das darf er gar nicht sagen. Aber lieber Heiland, ich nehme ihm doch das meiste ab. Das will er wohl haben. Wenn ich lieb bin, dann sagt er von selbst ja. Kaplan, dem mag ich das gar nicht sagen, das kann mein Beichtvater morgen. Komm! Noch nicht weggehen. Wenn du mich lieb hast, dann gehst du ja weg. Nein, bißchen noch. Musst ja alle noch segnen." Sie richtet sich dann wieder auf in sitzende Stellung und schließt in die Arme. "Nicht weggehen!" bittet sie. Dann hält sie die Hände vor die Augen und legt sich ins Kissen zurück. Sie ist traurig, dass der Heiland fortgegangen ist.

Es ist 8.25 Uhr. Im folgenden Gespräch mit dem Beichtvater sagt sie: "Ich hab ihn doch gar nicht losgelassen." (Der Heiland ist also in der Umarmung mit ihr verschwunden. Sie fühlt dann eine sehr große Liebe zu ihm, größer wie vorher, da sie ihn noch sieht.) "Ich hab ganz lange nicht mehr mit ihm gespielt." (Es fällt ihr dann wieder etwas schwer, uns die Leiden anzukündigen. Sie sagt, sie dürfe dem Beichtvater etwas abnehmen, wenn der es erlaube. Ich antworte, es sei wohl besser, dem Heiland zu überlassen, wie wir leiden sollten, da er am besten wisse, was für jeden passe.)

Grete schreibt: Montag, den 30.10.44. Morgens, ich hatte in der Nacht gelitten, da kam der Heiland. Er sagte: "Mein Liebling wollt ihr mir nicht ein Opfer bringen." "Ja lieber Heiland, was denn?" "Liebling, sprich mit deinem Beichtvater, tu was er dir sagt, hilf ihm jedes Opfer tragen." "Ja lieber Heiland."

Dienstag konnte ich nicht zur heiligen Messe. Da kam der Heiland und sagte: "Mein Liebling es freut mich sehr, dass ihr mir das Opfer bringen wollt, ich werde euch eine Freude machen, und euch segnen, sage deinem Beichtvater immer deine Schwierigkeiten, wenn du nicht gut sprechen kannst, dann brauchst du dich nicht zu schämen, bitte deinen Beichtvater dann um den Segen, er wird dir dann auch helfen." "Ja lieber Heiland." Als ich Dienstag oben war fühlte ich auf einmal die Nähe des Heilandes, es war so schön, ich hatte den Heiland so lieb, konnte aber nichts sagen.

Mittwoch, den 1.11.44. Um 7 Uhr im Hochamt war die Mutter Gottes da. "Liebling ich werde deinen Beichtvater segnen, bete du schön für ihn." "Ja lieber Mutter." Um die Kommunionbank knieten neun Engel. In der Mitte der schöne Engel mit der Stola. Nach dem Hochamt sagte der Heiland: "Liebling du musst heute Abend leiden, ihr könnt zu Fräulein Grote gehen, frage deinen Beichtvater und tu schön was er dir sagt." "Ja lieber Heiland." Nach dem Rosenkranz sind wir zu Fräulein Grote gegangen. Ich sah sofort das Leiden des Heilandes, den Kreuzweg. Ich durfte kein Wasser trinken, das hatte der Heiland mir vorher gesagt. Nach dem ersten Leiden war mein Engel da. Er lachte. Ich dachte, er hätte gelacht, weil ich stotterte. Ich bat ihn, er möge mir den Rosenkranz geben. "Kind, bitte deinen Beichtvater er wird ihn dir geben." Dann sah ich die Kreuzigung. Als das Leiden vorbei war, kam das Jesuskind. Ich konnte nichts sagen, ich hatte ihn aber ganz tüchtig lieb. Auf einmal war er weg. Kurz darauf kam das Jesuskind wieder. "Liebling du darfst mich jetzt liebhaben." "Lieber Heiland, ich möchte dich nicht in den Arm nehmen, mein Beichtvater sagte ich wäre noch eitel." "Liebling, wenn ich es dir sage darfst du mich ruhig liebhaben. Auf einmal war er wieder weg. Es dauerte aber nicht lange, da kam das Jesuskind wieder. Es blieb an der Seite stehen, es streckte die Ärmchen aus. "Lieber Heiland, darf ich dich liebhaben?" "Ja mein liebes Kind." "Lieber kannst hier vorne hinkommen." "Liebling willst du mich nicht liebhaben." "Ja lieber Heiland." Ich habe ihn dann liebgehabt. (Sie musste sich erst setzen, weil sie das Licht hatte dunkler machen lassen. Sie sollte sich nicht schämen.) "Lieber Heiland sagst du mir jetzt was Feines?" "Nein mein Liebling." "Lieber Heiland nimm die anderen auch lieb." Darauf hat der Heiland die anderen gesegnet. "Musst jetzt noch nicht weggehen." "Nein mein Liebling. Ihr müsst noch mehr leiden, Herr Kaplan und Fräulein Grote auch." "Lieber Heiland mein Beichtvater der darf nicht mehr leiden." "Mein Liebling, er soll mir doch auch helfen." "Ich nehme ihm das meiste ab." "Mein Liebling, wenn dein Beichtvater das erlaubt." "Wenn ich lieb bin wohl!" Da streckte der Heiland die Ärmchen wieder aus. "Musst alle noch segnen." Darauf hat der Heiland gesegnet. Ich habe ihn dann noch liebgehabt und tüchtig gedrückt. Auf einmal war er aus meinen Armen weg. (Sie spürte dann wieder eine große Liebe.)

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (Allerheiligen/Allerseelen 44) musste ich leiden. Der Heiland war da, ich durfte ihn aber nicht auf den Arm nehmen. Abends wollte ich gern etwas beten. (Das heißt zwei Stunden.) Da sagte der Engel: "Kind frage erst deinen Beichtvater." Ich bin abends nicht mehr zur Kirche gegangen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war es wie sonst. Am Freitag fühlte ich sehr oft die Nähe des Heilandes, das ist sehr schön. Mittags sagte der Heiland: "Liebling heute Abend um 1/2 9 Uhr werden deine Leiden vermehrt, gehe zu deinem Beichtvater und bitte um sein Gebet. Auch Herr Kaplan und Fräulein Grote musst du das sagen, sei tapfer." Das Leiden war furchtbar. Morgens konnte ich zur heiligen Messe. Bis Mittags hielten die Schmerzen an. Die Nacht von Samstag auf Sonntag war wieder sehr schwer. Vor der Messe kam das Jesuskind. "Mein liebes Kind, du hast dich gestern wieder überanstrengt, du musst heute möglichst ruhen. Wenn du bei deinem Beichtvater bist, musst du dich nicht aufregen wenn du nicht sprechen kannst. Liebling erzähle deinem Beichtvater alle Schwierigkeiten, damit sich nichts festsetzt. Du kannst aus dir selbst nichts, nur eines ist dir möglich, mich zu beleidigen und durch den Missbrauch meiner Gnaden dir die ewige Verdammnis zuzuziehen." Ich durfte ihn dann liebhaben und drücken, dann hat er gesegnet und war weg. Ich konnte während der ganzen Zeit nichts sagen. Und ich hatte den Heiland doch so lieb. So gerne hätte ich was gesagt.

 

(Zur Ergänzung: Am Herz-Jesu-Freitag, 3. November 1944 hatte ich dem Heiland gesagt, ich wolle die Früchte des heiligen Messopfers in seine Hände legen. Er möge sie verteilen. Wenn es seinem Willen entspräche, möchte ich die heilige Messe wohl darbringen für die Grete und auch für uns, die wir ihr helfen sollen. Abends kam Grete. Sie fragte: "Was haben Sie heute Morgen gemacht?" Ich sagte ihr, dass ich am Morgen ziemlich viel Zeit zum Beten gehabt habe und dass der Heiland sehr gut zu mir gewesen sei, da ich sehr schön, das heißt, mit fühlbarer Andacht habe beten können. Ich hätte wohl gemerkt, dass sie für mich gebetet habe und so fort. An die heilige Messe und meine Intention dabei dachte ich gar nicht, nur an mein sonstiges inneres Gebet dabei. Sonntag Nachmittag fragte ich, wieso das Leiden am Freitag furchtbar gewesen sei. Sie mochte erst nicht antworten. Ich fragte sie, ob es sich um seelische Leiden gehandelt habe. Sie nickte, wollte aber lieber nichts sagen. Da fiel mir die Sache mit der Unterhaltung am Freitag ein. Ich fragte, ob sie sich mit Zweifeln gequält habe. Sie nickte wieder. Schließlich erfuhr ich dann, dass sie der Zweifel gequält habe, der Heiland habe ihr am Freitag etwas falsches gesagt. Auf meine Frage sagte sie dann, der Heiland habe ihr gesagt, er habe die heilige Messe für sie angenommen, sie solle mir das sagen. Da ich nun Freitag gar nicht von der heiligen Messe sprach, so wagte sie nicht mir die Worte des Heilandes zu berichten. Außer diesem Zweifel kam noch ein anderer hinzu, der durch eine Verleumdung in ihr geweckt worden war. Auch dieser Zweifel hätte sich wohl schon früher beseitigen lassen, wenn sie den Mut gefunden hätte darüber offen zu sprechen. Sie fragte mich: "Warum sagt der Heiland mir das denn nicht?" Ich habe ihr geantwortet, sie solle lernen, sich in Schwierigkeiten an ihren Beichtvater zu wenden. Außerdem war der Vorgang für den Beichtvater wieder eine Stärkung seiner Sicherheit. Es wird, wie schon öfter, der Grete soviel offenbart, dass die Sache für alle klar ist, wenn sie den richtigen Weg einschlagen. Dagegen kann Grete diese Klarheit nicht allein gewinnen. Ähnlich war es z.B. mit der Sache meines Testamentes. Ich hatte einen Zusatz dazu gemacht. Einige Tage darauf sagte der böse Engel der Grete drei Tatsachen aus diesem Testament, die richtig waren. Es wusste von diesem Testament außer mir kein Mensch. Grete musste aber aus dem, was sie hörte, ganz falsche Schlüsse ziehen. Es musste ihr wunderlich und verkehrt vorkommen. Als ich ihr den Zusammenhang erklärte und die Absichten, die ich damit verfolgte, war sie ganz einverstanden. Durch den Vorgang wurde ich außerdem an etwas erinnert, was ich schon wieder vergessen hatte, und jetzt erreichen konnte. So kam Gutes heraus, weil die Grete aufrichtig erzählte, was der Böse gesagt hatte. Man sieht auch deutlich, dass "Gedankenlesen und Fernsehen" oder ähnliches nicht zur Erklärung ausreichen, da ja immer nur ein Teil "gelesen oder gesehen" werden kann. Dieser Teil ist aber nicht zufällig, sondern mit Bedacht ausgewählt, und zwar nicht von den beteiligten Menschen, sondern von Wesen, auf die sie keinen direkten Einfluss haben, und die einen ganz bestimmten moralisch bestimmten Zweck damit verfolgen. Es wird mir auch immer deutlicher, dass gewisse Gnaden und Prüfungen einfach gegeben werden und zwar hier auch so, dass das klar zu erkennen ist. Zum Beispiel das Gefühl der Angst, der Unwürdigkeit, der Freude, der Sicherheit, ferner die fühlbare Liebe zum Heiland. Diese Dinge kommen und gehen, ohne dass man in sich selbst den Grund dafür entdecken könnte. Man kann sie nicht nach Belieben herbeirufen oder vertreiben, wenn man sich auch Mühe gibt. Fehler und Verdienst spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle dabei. Die Folgerung ist die Erkenntnis, dass man ganz in Gottes Hand ist und alles Gute ihm allein verdankt.)

 

Donnerstag bei Fräulein Grote, 9. November 1944

Als ich 1/4 vor 6 Uhr abends das Zimmer betrete, liegt Grete schon ohne äußerlich bemerkbares Bewusstsein. In der linken Hand hat sie einen Zettel. Auf dem Zettel steht, dass das Leiden heute sehr schwer sein werde, sie werde nur wenig sprechen können, besonders schwer werde es sein, wenn sie still liege. Außerdem noch eine Anweisung für mein Verhalten. Als ich den Zettel gelesen hatte, kam sie etwas zu sich, so dass sie mir noch einige Worte mühsam sagen und ich eine gute Meinung mit ihr beten konnte. Ich lasse jetzt den Bericht des Kaplan Wunram folgen:

6.05 Uhr. Liegt still unbeweglich. Zunge lechzt.

6.15 Uhr. Bewegt Arme nach hinten, als wenn sie Schlägen ausweichen will. Die Augen sind halb geöffnet, ohne das sie sehen kann. Dreht und wendet sich, sinkt erneut zurück, lässt eine Hand sinken, dann sinkt der Kopf ins Kissen zurück. Die Hände sind steif, die Augen geschlossen.

6.18 Uhr beginnt eine neue Phase, bewegt sich wieder unter Schmerzen, Augenwimpern zucken, lechzt. Nimmt etwas Wasser. (Das aber meist wieder abfließt an den Mundwinkeln.) Duckt sich wie unter starken Schmerzen. Dann legt sie sich wieder auf die Seite und stöhnt. Kann sehen.

6.26 Uhr. Als ihr Wasser gereicht wird, trinkt sie aus der Tasse. Will was sagen und kann es nicht herausbringen. Durch Zeichen erfahren wir, dass wir essen sollen. (6.30 Uhr ist im Pfarrhaus die Zeit für das Abendessen.) Fasst sich an den Kopf, wie unter starken Kopfschmerzen. Dann Hustenanfall, der stark zu schmerzen scheint.

6.36 Uhr. Während wir essen geht das Leiden weiter. Augen geöffnet. Verhalten wie zuvor. Sie ist jetzt steif, legt sich dann auf die Seite sucht sich die Augen zu reiben und ist wieder unbeweglich.

6.43 Uhr. Stöhnt. Kopfschmerzen.

6.45 Uhr. Tastet nach dem Rosenkranz, den der Pastor neben ihr in der Hand hält, nimmt ihn und versucht zu beten. Doch bald liegt sie wieder unbeweglich auf der Seite. Dann zittern wieder die Augenlider, sie krümmt sich.

Gegen 7 Uhr Gesicht vor Schmerz verzogen, duckt sich – steif. Dann sinkt der Kopf auf die Seite. (Auf dem schmerzerfüllten Gesicht war ein eigenartiger Widerschein von Freude zu sehen, auch nachher noch ein paar Mal.)

7.09 Uhr schaut auf und lächelt etwas, sucht den Rosenkranz und presst ihn an die Lippen, sucht dann Hände zu falten. Sucht dann sich verständlich zu machen. Es gelingt aber nicht.

7.12 Uhr. Erneute Schmerzen. Den Rosenkranz hält sie in der Rechten. Auffallend ist die innere Ruhe und Geduld gegen früher.

7.19 Uhr. Bewegt sich, sieht, nimmt den Rosenkranz, lacht, hält die Hand verschämt vors Gesicht.

7.23 Uhr. Liegt still, bewegt wieder die Augenwimpern, schaut auf und versucht zu fragen: "Wann kommt der Heiland?" Stottert, was sie sagt ist nicht zu verstehen. Lacht kindlich vor sich hin. (Sie scheint das Jesuskind gesehen zu haben.)

7.25 Uhr. Steif, erneute Leiden. Schmerzen an den Malen. (Wie übrigens vorher auch schon.) Der rechte Arm bewegt sich, linke unbeweglich. Die Zustände wechseln schnell. (Die Einzelheiten sind nur unvollkommen zu verfolgen.) Bewegt sich, krümmt sich unter Schmerzen, reibt sich die Augen, liegt ruhig, Hände zusammengepresst, sonst peinlich jede Berührung der Handfläche mit den Fingern vermieden.

7.40 Uhr. Kommt zu sich: "Ich habe ... Heiland ... war eben ... doch ... doch ... den ... der ... Heiland ... Heiland ... der war eben doch hier ... der ... Heiland." Wird unruhig, weil sie die einzelnen Worte nur sehr mühsam herausbringen kann. Was der Pastor ihr sagt, scheint sie nicht zu verstehen. Bittet durch eine Geste um Segnung der Sinnesorgane. Es setzt wieder eine neue Phase ein. Krümmt sich vor Schmerzen, erhöhter Schmerzausdruck im Gesicht. (Wieder mit dem Widerschein der Seligkeit.) So liegt sie eine Zeit lang, dann sinkt der Kopf auf die Brust. Reibt sich die Augen.

7.53 Uhr. "Der Heiland war eben da. Ich hab ihn ganz lieb gehabt. Einmal hab ich ihn gar nicht gesehen ... dann wissen sie noch nicht, dass der Heiland ... eben da war?" Die Worte kommen nur sehr mühsam heraus! Sie wird unruhig, weil sie sich nicht verständlich machen kann. "Dann wissen sie, dass der Heiland eben da war?" (Sie hat so Schönes erlebt und will gern wissen, ob wir auch etwas davon gemerkt haben, gesehen oder gefühlt. Es ist zu bemerken, dass immer mehr die Einigung mit dem Heiland während des Leidens geschieht.)

8.00 Uhr abends. Grete betet, liegt still, friedlich.

8.05 Uhr. Hält Hände vors Gesicht, wird unruhig, weil sie nicht sprechen kann. "Der ..." Lässt sich Augen und Mund segnen. "Der ..."

8.07 Uhr. Liegt still, Hände am Hinterkopf. Dann lacht sie, schaut auf. "H ... der ... Heiland ... hat ... sich ... gefreut. Der Heiland ... da ... war? Was der Heiland getan hat? Was der ... getan hat?" Hände gefaltet, liegt still, dann Hände vors Gesicht. Unruhig, fasst sich an den Kopf, schaut auf und lächelt. "Der Heiland war eben da. Nochmal. Ich hab ihn ganz lieb gehabt. Der hat sich gefreut. Ich bin gar nicht brav. Ich hab gar nicht in den Arm genommen. Einmal, da hab ich gar nicht gesehen. Der Heiland ist gar nicht böse. Sie? Sie schimpfen? Gucken Sie dann wieder böse aus? Immer? Schimpfen Sie?"

(Der Pastor hatte in den vorhergehenden Tagen "geschimpft". Das war so: Sonntag sagte Grete zu ihrem Beichtvater: "Welches Opfer wollen wir dem Heiland diese Woche bringen?" Der Beichtvater schlug ein Opfer vor, auf das sie freudig einging, obwohl es gerade für sie unangenehm war. Am Dienstag kam sie dann und sagte, der Heiland wolle noch ein Opfer von uns, das der Beichtvater bestimmen sollte. Sie sagte das aber erst nach langem Zögern, nachdem sie wieder versucht hatte, von mir die Einwilligung zur Hinausschiebung dieser Mitteilung zu erhalten. Sie fürchtete nämlich, ich werde als Opfer auch in dieser Woche nicht zu ihr kommen, wie verabredet war, übrigens zum ersten Mal nach einem viertel Jahr. Sie hatte sich auf mein Kommen schon so gefreut. Wenn sie gleich offen alles gesagt hätte, dann hätte ich dieses Opfer auch nicht verlangt. Da sie aber sich auf diese Weise vorbeidrücken wollte, so wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich sagte ihr, sie solle jetzt den Heiland bitten, er möge selbst das Opfer bestimmen. Es kam dann, was sie fürchtete. Der Heiland sagte ihr dann, wir sollten ihm das Opfer bringen und auch noch in dieser Woche auf die Zusammenkunft verzichten. Ihre tiefe Niedergeschlagenheit über diesen Vorgang veranlasste mich zu dem "Schimpfen". Mir selbst wurde es nicht leicht, ihr diese Freude zu versagen und ihr zu erklären, dass der Heiland nur Freuden nehme, um größere wiederzugeben, als sie mich fragte: "Warum lässt mir der Heiland nicht diese Freude?" Sie schrieb mir dann einen Brief, in dem sie um Verzeihung bat und sich zu jedem Opfer für den Heiland bereiterklärte. Es tat ihr so leid, dass sie ihren Beichtvater traurig gemacht habe. Der Heiland hatte auch "geschimpft". Sie hält übrigens jede Ermahnung für "Schimpfen".)

"Das andere erzähle ich nochmal." Herr Pastor sagt, sie solle sich nicht quälen, wenn sie nicht gut sprechen könne, und es später sagen oder aufschreiben. Darauf sagt sie: "Wie lange darf ich abends, darf ich schreiben? Darf ich wieder lesen? Wenn Kaplan mir ein Buch gibt?" Der Pastor sagt ihr, sie solle sich kein Buch geben lassen, damit sie nicht in die Versuchung komme, doch zu lesen. "Wenn ich dann wieder darf? Schon vier Wochen schon darf ich nicht lesen." (Wegen ihres Gesundheitszustandes.) Dann erzählt sie noch, dass sie morgens zur heiligen Messe gewollt habe. Sie sei aber eingeschlafen und habe ganz lange geschlafen, wohl eine Stunde lang. Als sie aufgewacht sei, sei der Heiland gekommen und habe ihr die heilige Kommunion gebracht. Sie habe aber vorher gar nicht gebetet, wohl vor dem Schlafen ganz lange. (Soweit der Bericht. Sie sagte ihrem Beichtvater dann noch einiges über ihre Erlebnisse an diesem Abend. Dann sagt sie wieder: "Welches Opfer wollen wir dem Heiland denn jetzt bringen?" Sie scheint außerordentlich froh, hat auch diesmal scheinbar gar keine Angst vor den Leiden der kommenden Nacht, obwohl ich sie daran erinnere. Diese Tage haben mir wieder deutlich gezeigt, wie wenig der Mensch aus sich selbst kann, und wie sehr er abhängig ist von Gott, der wirklich alles zuteilt, wie er will: Entschlüsse und Ausführung, Können und Versagen, Trost und Misstrost, Freude und Trauer. Man kann das aus sich allein nicht ändern, selbst wenn man sich darüber vollständig klar ist. Die besten Vernunftsgründe nützen kaum, nur das Gebet kann helfen.)

Grete schreibt: Montag den 6. November 1944. Morgens vor der heiligen Messe war der Heiland da. "Mein Liebling du musst diese Woche noch einen Tag leiden. Ihr sollt zu Fräulein Grote gehen, sage das deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland." "Dann sage ihm auch, er soll heute nicht zum Konveniat fahren, sei aber schön brav." "Ja lieber Heiland."

Dienstag den 7. November 1944. "Mein liebes Kind ich habe mich sehr gefreut, ihr sollt mir noch ein Opfer bringen. Dein Beichtvater kann ein Opfer wählen. Diese Nacht musst du wieder leiden, bitte deinen Beichtvater um sein Gebet." "Ja lieber Heiland." In der Nacht musste ich leiden da kam der Heiland. "Mein Kind du bist gestern Abend nicht brav gewesen, bitte deinen Beichtvater um Verzeihung und sei brav." "Ja lieber Heiland, was für ein Opfer sollen wir dir denn bringen?" "Liebling, dein Beichtvater soll Donnerstag nicht kommen." "Ja lieber Heiland."

Mittwoch hatte ich heftige Versuchungen zu bestehen. Ich war auch nicht brav. Donnerstag sagte mir der Heiland: "Mein liebes Kind du musst heute Abend sehr viel leiden, sei tapfer, sage deinem Beichtvater das vorher, du wirst nicht viel sprechen können, wenn du still liegst werden deine Schmerzen sehr schwer sein."

Donnerstag, (9. November 1944) Abend. Die Leiden waren sehr schwer. Auf einmal fühlte ich die Nähe des Heilandes. Die Schmerzen ließen etwas nach. Es war so schön, es wurde mir das Leiden sofort leichter. Es dauerte nicht lange da kam das Jesuskind. Es hat mich lieb gehabt. "Mein Liebling, du musst diese Nacht wieder sehr viel leiden. Aber ich werde dir helfen. Auch dein Beichtvater muss wieder leiden. Ihr müsst viel für einander beten." Ich konnte nichts sagen, und konnte ihm auch nicht meine Liebe zeigen. Die heilige Theresia war öfters da. In der Nacht musste ich auch wieder viel leiden. Aber zweimal fühlte ich die Nähe des Heilandes, und dadurch wurde mir das Leiden leichter.

Am Freitag war es auch wie sonst. Mittags war das Jesuskind da. Es sagte: "Mein Liebling heute Abend um 1/2 8 Uhr werden deine Leiden wieder vermehrt. Bitte deinen Beichtvater und auch Herrn Kaplan um ihr Gebet. Es wird schwer werden." Ich konnte nichts sagen. Es war aber sehr schön. Der Heiland kam ganz nah an mich heran, ich durfte ihn einmal liebhaben und als er wegging auch. Die Nacht von Freitag und Samstag war wie sonst. Auch am Samstag.

Am Samstag war ich sehr traurig. (Der Heiland hatte ihr etwas über S. gesagt und über das Verhalten dazu.) Ich war oben auf meinem Zimmer und weinte. Da fühlte ich auf einmal die Nähe des Heilandes, das ist so was feines.

 

Die Nacht von Samstag auf Sonntag (11./12. November 1944) musste ich viel leiden. Morgens kam das Jesuskind. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen, sprechen konnte ich nicht viel. "Lieber Heiland, sag mir was Feines." "Ja mein Liebling. Lass dich von der Liebe emporheben, wenn es ihr gefällt, dich von der Welt deines Elendes hinwegzunehmen um dich für alle Ewigkeit in die Krone meines allerheiligsten Herzens einzusetzen. – Soweit sage ich es dir heute, erzähle deinem Beichtvater alles schön, und sei schön brav. Dann freut dein Beichtvater sich. Hole dir auch von Herrn Kaplan den Segen. Dann mein Liebling, du musst dich noch mehr schonen." "Ja lieber Heiland." Dann durfte ich ihn noch einmal lieb haben dann hat er gesegnet. "Segne meinen Beichtvater." "Ja mein Liebling." Dann strich er mir über die Backe und lächelte. (Der Heiland ist dann in ihren Armen verschwunden, wie öfter in der letzten Zeit, nicht von ihr weggegangen.)

 

Am Sonntag Nachmittag, 12. November 44 war Grete bei ihrem Beichtvater und meldete ihm, dass wir abends noch zu Fräulein Grote gehen sollten, sie müsse da leiden. Obwohl nur mehr 3/4 Stunden Zeit war, ließ es sich doch noch einrichten. Als ich bei Fräulein Grote eintraf, konnte ich mit Grete noch einige Worte sprechen und mit ihr die gute Meinung machen. Sie hatte wieder das Gefühl der Unwürdigkeit. Sie fragte wohl sechs Mal: "Bin ich lieb?" Ich merkte, dass sie meine Antworten gar nicht hörte und machte ihr ein Kreuzzeichen auf die Ohren um sie aufmerksam zu machen. Sie begriff das aber nicht und ging mit dem Gedanken in ihr Leiden, dass ich sie im Stich gelassen habe. Ich bemerkte, wie weh ihr das tat, konnte ihr aber nicht helfen. Sie schien auch nicht sehen zu können. Als ich aufstand, tastete sie mit den Händen nach der Stelle, wo ich gesessen hatte.

Kaplan Wunram schreibt über den Sonntag, 12. November 1944. Bei Fräulein Grote. Als Zimmer betrete 5.55 Uhr nachmittags. Sehr unruhig, stöhnt, Kopfschmerzen, rauft sich die Haare, weiß sich nicht zu bergen vor Schmerz.

6.05 Uhr wird Grete stiller, dann unbeweglich, nur Augen öffnen sich öfters und Mund bewegt sich.

6.12 Uhr. Hände erhoben, wie bei der Passion. Im Gesicht starker Ausdruck des Leidens. Mund geöffnet, Zunge lechzt. Dann schaut sie um 6.20 auf und duckt sich gleich darauf wie unter Schauer, dann ist sie wieder unbeweglich. Scheint öfter zu sprechen, ohne dass ein Laut zu vernehmen ist.

Gegen 1/2 7 Uhr tritt eine kleine Pause ein. "Ich kann nicht mehr, ich kann nicht, ich kann nicht." Bald darauf erneute Leiden, zuckt wie unter Schlägen, will den linken Arm auf die Brust legen und zieht gleich wieder vor Schmerz zurück und jammert. Dann liegt sie ruhig, den Mund etwas geöffnet. Zuckt wie unter Schmerzen wiederholt zusammen, Kopf sinkt auf die Seite. Liegt dann etwa eine Minute still und erwacht, sieht, hält Hände vors Gesicht und lacht. "Der Heiland war eben da." Will erzählen, aber es gelingt nicht. "Der Heiland eben ... sie wissen noch nix? Der Heiland war eben da! Ich hab nichts gesehen. Der Heiland holt mich, dann komm ich nicht wieder. Dann komm ich gar nicht. Dann hole ich euch. Dann zeige ich euch alles. Spielen wir dann? Wir spielen dann Verstecken. Der Heiland muss dann suchen und Sie. Wenn der Heiland mich holt, dann müssen Sie das andere fertig machen, bei uns zu Hause. Dann müssen Sie meine Bücher holen. Ich hab noch ein Buch vom Herr Kaplan. Und was ich Weihnachten tun wollte, das muss Fräulein Grote machen. Das weiß sie wohl." Dann liegt sie still und sucht am Rosenkranz zu beten.

Gegen 7 Uhr ist sie steif. Die Arme und Hände in Orantehaltung, gelegentlich etwas gehoben, lässt dann nach einiger Zeit die Arme sinken, dann auf die Brust und erwacht. "Ich wollte sie um Verzeihung bitten, die anderen auch, wenn der Heiland mich holt, dann schimpft der. Sie müssen meinen Eltern das auch sagen. Und S., dass ich alles verziehen habe. Und A., alle. Und die bei mir in der Gruppe sind. Nicht vergessen. Nicht vergessen? Meine Eltern, meine Eltern! Nicht vergessen. Sie müssen dann mehr zu meinem Vater gehen, dass der nicht traurig ist ... Wissen Sie jetzt alles? S. auch sagen und alle!"

Gegen 7.10 Uhr liegt sie kerzengrade ausgestreckt, den Kopf etwas geneigt. Drei Minuten später breitet sie die Arme aus: "Heiland, holst du mich jetzt? Komm!" Will sich aufrichten und sinkt zurück, den Kopf auf die Seite legend.

7.18 Uhr erwacht sie und erzählt: "Der Heiland holt mich. Der Heiland war eben schon da. Der nimmt mich mit. Sie sollen dann auch mit. Der Heiland nimmt mich erst in Arm und dann Sie, der war eben schon da. Hab ich ihm schon gesagt. Ich muss das erst noch gut machen, dann geh ich mit, wenn er jetzt wiederkommt. Der holt mich, der holt mich. Nachher holt der mich."

7.20 Uhr. Sie faltet die Hände ist still, nach drei Minuten: "Das ist nicht mein Rosenkranz, den nehme ich nicht mit. Sie müssen das also dann machen. Herr Kaplan habe ich heute geärgert. Ich habe nach dem Buch gefragt. (Ich hatte das erlaubt.) Der Heiland hat mir doch eben den Himmel gezeigt. Warum hat er mich nicht behalten, der holt mich dann gleich doch. Sie sollen nicht beten, dass ich nicht sterbe. Ich sage nix mehr, sie sagen auch nix." Sie kann die ganze Zeit nicht hören, was der Pastor ihr antwortet. Sie bittet um Wasser. Hält die Arme steif erhoben, auch während sie trinkt.

7.35 Uhr. Erneutes Leiden. Hauptsächlich scheinen die Male zu schmerzen. Sie sucht auf der Brust die Decke zu heben und auf der Schulter wiederholt das Kleid von der "Wunde" zu heben. Reibt die Finger, mit denen sie die Stellen berührt hat und sucht sich in verschiedener Weise, möglichst heimlich, zu überzeugen, ob Blut daran ist.

7.42 Uhr. Arme ausgebreitet wie an Kreuz, Verhalten ähnlich wie oben. Nach fünf Minuten lässt sie die Arme sinken. Die Schmerzen an den Malen sind weg. "Holt der Heiland mich?" Dann liegt sie still, Hände übereinander gelegt, steif, unbeweglich. Nach etwa drei Minuten erwacht sie. Ihr Gesicht erscheint fröhlich, glücklich und voll Frieden. "Warum hat der Heiland mich nicht mitgenommen, sooo ... ist auch gar nicht lieb von ihm. Freut der Heiland sich? Jetzt?" (Sie erzählt dann noch, der Heiland habe sich gefreut, dass wir gekommen seien. Sie habe ihn diesmal oben schräg über sich gesehen, daher gemeint er hole sie ab.)

Kaplan Wunram schreibt über Beobachtungen bei Fräulein Grote: 16. November 44. Grete liegt, als wir das Zimmer gegen 6 Uhr betreten auf dem Ruhesofa, still, in die Steppdecke gehüllt, nur der Kopf ist unbedeckt, lechzt mehrfach, Schmerzen an den Wundmalen, die Hände sind zeitweise steif. Gelegentlich bewegen sich die Augenlider. Nachdem sie eine Viertelstunde so still auf dem Rücken gelegen, sinkt der Kopf auf die Seite, dann schaut sie auf. Nach weiteren zwei Minuten beginnt aufs neue das Leiden. Jetzt hebt sie die Hände und stöhnt, sonst liegt sie erst still, dann zuckt sie wie unter Schmerzen, im übrigen liegt sie etwa fünf Minuten unbeweglich. Danach legt sie sich auf die Seite, zweimal, wie wenn sie heftigen Schlägen ausweichen will. Die Pupillen der Augen sind bei halbgeöffneten Lidern kaum zu sehen. Da sie nach oben gerichtet sind. Dann wälzt sie sich ganz auf die Seite, weiß nicht, wo sie sich vor Schmerz bergen soll. Es tritt eine kleine Pause ein, duckt sich gelegentlich.

Gegen 1/2 7 Uhr bittet sie: "Was erzählen." Kann nicht hören und sehen, lässt sich segnen, sucht den Rosenkranz und nimmt das Kreuz desselben in die Hand, gibt dann das Zeichen für uns zum Abendessen.

6.45 Uhr scheint sie heftige Kopfschmerzen zu haben, dazu schon länger Magenschmerzen, drückt die Faust in die Magengegend und wälzt sich vor Schmerz hin und her. "Ich kann nicht mehr." Herr Pastor ermuntert sie: "Der Heiland hilft dir, dann kannst du es wohl, nicht?" Grete spricht leise: "Hat Fräulein Grote keinen Heiland? Wie ich oben? Wollt ich haben, in Arm nehmen. Wie lange muss ich noch leiden? Diese Nacht auch noch? Ich kann aber nicht mehr, tut doch so weh! Warum trinken die so? (Dafür muss sie leiden.) Ich kann nicht mehr liegen. Ich geb Ihnen was ab, ich kann nicht mehr! Wie soll ich mich hinlegen, oh ich kann doch nicht! Ich will mit dem Heiland sprechen, sollen alle herausgehen, der Heiland soll mir helfen. Zu doch. Die Engel sollen mir helfen. Ich kann nicht mehr, was will denn der Heiland heute Abend? Warum trinken denn die Leute so viel? Warum soll ich nicht allein mit dem Heiland sprechen? Was hat denn der Heiland eigentlich vor heute Abend? Ich krieg keine Luft mehr." Dann liegt sie still etwa drei Minuten, legt sich auf die Seite, liegt ganz still, den Kopf gehoben. Nur leise geht der Atem und der Mund bewegt sich leicht. Das dauert etwa fünf Minuten.

Gegen 1/2 8 Uhr sinkt der Kopf ins Kissen. So liegt sie unbeweglich etwa vier Minuten, hebt dann den Kopf, lässt ihn bald wieder sinken und erwacht. "Der Heiland war eben da. Ich bin doch lieb, hat er gesagt. Eben war ich nicht lieb. Sind Sie böse? Ich hab eben gebrummt." Dann ist sie still. An den Händen sind noch die Schmerzen von den Wundmalen. Scheint gelegentlich zu sprechen, doch nur undeutliche Laute sind zu hören. Dann ist sie steif, stöhnt: "Wasser." Trinkt, ohne sich sonst zu bewegen. "Heiland."

Gegen 7.50 Uhr holt sie ganz tief Atem, als wenn sie keine Luft kriegen kann. Sie bewegt den Kopf hin und her. Dann liegt sie still. Der Kopf sinkt in die Kissen. Kurz darauf erwacht sie gegen 8 Uhr. Sie lacht jetzt, froh über den glücklichen Abschluss. "Der Heiland war eben da. Bißchen trinken. Der Heiland war eben doch da." Das Sprechen fällt ihr wieder schwer. "Ich bin kein Lümmel. Muss ich gleich noch mehr? Geht das gleich auch weg?" Auf die Magengegend zeigend. "Haben Sie heute ... Im Schlafzimmer was Feines. Engel tun das gar nicht mehr. Versteck ich immer. Darf ich das denn nicht? (Sie meint ihre Muttergottesstatue, die sie manchmal zum Trost wieder mit ins Bett nimmt.) Kommt der Heiland noch? Wenn ich jetzt lieb bin? Kommt er dann? Komm ich diese Nacht in Himmel? Dann bin ich auch nicht mehr in der Gruppe. Dann S. wieder bei Ihnen?" Faltet die Hände. Dann will sie die Hände an die Augen führen. Nur die eine kommt so weit, weil sie Steifheit überfällt, bleibt sie so. Nach zwei Minuten stöhnt sie, erwacht und fragt mehrmals: "Komme ich in die Hölle? Können die einen auch reinreißen?" Dann liegt sie still, die Hände gefaltet und spricht (mit dem Jesuskind): "Darf ich jetzt lesen? Bin schon wieder besser. Warum darf ich das nicht? Kein Buch? Darf ich auch nirgends hin? Nein mein Beichtvater soll nächste Woche kommen, ist schon so lange nicht mehr dagewesen. Bin ich nicht brav gewesen? Doch mein Beichtvater hat auch gesagt. Beichten tu ich nächste Woche. Wenn mein Beichtvater von ja sagt? Lieber Heiland, nächste Woche soll mein Beichtvater kommen. Sagst du mir wieder bald was Feines? Die Nacht soll ich auch noch leiden? Segne uns!"

Grete schreibt: Sonntag den 12.11.44 sagt mir der Heiland: "Mein Liebling heute Abend musst du leiden, ihr sollt zu Fräulein Grote gehen, sage das deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland." Abends sind wir dann zu Fräulein Grote gegangen. Die Leiden waren schwer. Nach dem ersten Leiden war der Heiland da. Ich fühlte seine Nähe sah aber nichts, ich hatte ihn sehr lieb. Die Leiden dauerten an. Dann kam der Heiland wieder. Er stand etwas höher. Ich dachte er würde mich jetzt holen. "Lieber Heiland holst du mich jetzt?" "Liebling, du musst mir noch helfen." Ich habe ihm dann verschiedenes gesagt, darauf habe ich aber keine Antwort bekommen. Dann sah ich den Himmel es war wie sonst sehr schön. Dann wurden die Leiden heftiger. Dann kommt das Jesuskind. Es nahm mich sofort lieb. "Mein liebes Kind du musst diese Nacht wieder leiden bis 7 Uhr, es wird sehr schwer werden." "Sagst du mir bald was Feines?" "Ja mein liebes Kind." "Segne uns lieber Heiland." Darauf hat der Heiland gesegnet. In der Nacht war es wieder schwer – aber wie. Die heilige Theresia war da. Gegen Morgen kam der Heiland. "Mein Liebling, du hast mir viel Freude gemacht, ich will dir jetzt auch eine Freude machen." "Ja lieber Heiland, was denn?" "Ich sage dir jetzt die Fortsetzung." "O, lieber Heiland, das ist fein." "Solange die Diamanten in den Bergen sind, sieht man sie nicht, und doch sind sie da. So halte ich die Seelen verborgen. Ahme auch den Engeln nach, die dir soviel helfen." "Schön lieber Heiland." "Mein Liebling, bald sage ich dir auch das andere." "Fein lieber Heiland." "Du musst dir morgen den Segen von deinem Beichtvater holen und ihm sagen, er soll nicht zum Konveniat fahren." "Ja lieber Heiland, segne uns." Darauf hat der Heiland gesegnet, dann nahm er mich nochmal lieb und ging weg.

 

Montag, den 13.11.44 war der Heiland da er sagte: "Mein liebes Kind wollt ihr mir diese Woche wieder das Opfer bringen, dass dein Beichtvater nicht zu dir kommt." "O, lieber Heiland." "Liebling, dein Beichtvater soll entscheiden." "Ja lieber Heiland." "Dann mein liebes Kind sollt ihr noch an einem Tag zu Fräulein Grote gehen." "Ja lieber Heiland."

In der Nacht von Montag auf Dienstag war der Heiland da. "Mein liebes Kind ich habe mich sehr gefreut, dass ihr mir das Opfer bringen wollt, und dass du es deinem Beichtvater so leicht gemacht hast. Ich werde euch dafür belohnen und segnen." "Schön lieber Heiland." Am Mittwoch fühlte ich oft die Nähe des Heilandes.

Am Donnerstag sagte mir der Engel: "Kind du darfst heute nichts kaltes trinken." Ich hatte am Tage und abends etwas Magenbeschwerden. Abends war das Leiden doch sehr schwer. Auch das Leiden des Heilandes. Es wurde mir sehr schwer. Nach dem ersten Leiden kam der Heiland. "Lieber Heiland bin ich lieb?" "Ja mein liebes Kind." "Darf ich wieder lesen?" "Nein mein Kind." "Muss ich morgen beichten?" "Ja, du sollst alles tun was dein Beichtvater dir sagt." "Ja lieber Heiland." "Liebling, du darfst in der nächsten Woche keinen Besuch haben." "Auch mein Beichtvater nicht?" "Nein mein Kind, aber auch hier soll dein Beichtvater entscheiden." An diesem Tage sah ich die Hölle. Das ist schrecklich. Dann kam der Heiland und sagte: "Liebes Kind du musst diese Nacht auch viel leiden, sei tapfer." "Lieber Heiland segne uns." Darauf hat der Heiland gesegnet.

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war wieder sehr schwer. Die heilige Theresia war öfters da. Einmal fühlte ich die Nähe des Heilandes. Das ist immer so schön.

Am Freitag war es wie sonst. Freitag Mittag war die Mutter Gottes nach langer Zeit mal wieder da. "Liebling du musst dir von deinem Beichtvater und Herrn Kaplan den Segen holen, und um ihr Gebet bitten, du musst um 7 Uhr wieder mehr leiden." "Gut liebe Mutter."

Am Samstag war es wie sonst. Am Tage hatte ich es oft etwas schwer, besonders auch abends. In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste ich leiden. Aber morgens kam der Heiland. Er kam ganz nah an mich heran ich wagte ihn nicht zu umarmen. Da breitete der Heiland seine Arme aus, ich habe ihn dann umarmt und lieb gehabt. "Ach lieber Heiland ich bin so unwürdig." "Liebling ich habe dir alles verziehen." "Lieber Heiland ich danke dir, aber ich habe meinen Beichtvater weh getan." "Liebling, dein Beichtvater ist nicht böse, er freut sich immer wenn du schön offen zu ihm bist." "Will ich auch immer sein." "Liebling sei nicht mehr so traurig." "Nein lieber Heiland." "Liebling erzähle deinem Beichtvater immer alles, auch heute." "Ja lieber Heiland segne uns und komm bald wieder." Darauf hat der Heiland gesegnet und mich noch einmal ganz lieb gehabt, dann ging er weg.

 

Sonntag, den 26. November 1944

Über die vergangene Woche hat Grete nur etwas in das "Braune Tagebuch" geschrieben. Ich will aber doch einiges darüber hier niederschreiben, da es wichtig zu sein scheint. Grete wünscht sehr, dass ihre frühere Freundin S. wieder mit uns einen Weg gehen möchte. Der Heiland hat aber öfters vor jeder Annäherung gewarnt, da dadurch S. nur in einer falschen Haltung bestärkt werden würde. Nun kam am Mittwoch den 22. November 1944 eine Frau, die auch sonst wohl schon, hoffentlich ohne es recht zu erkennen, als Versucherin aufgetreten ist, Frau S., in den Laden, und Grete fühlte sich versucht nach dem Gesundheitszustand der S. zu fragen. Als sie die Frage schon begonnen hatte, warnte sie der Engel. Sie mochte aber jetzt die Frage nicht mehr unterbrechen. Nachher kam der Heiland und sagte: "Kind, trotzdem ich dich gewarnt habe, bist du wieder ungehorsam gewesen, zur Strafe darfst du diese Woche nicht leiden." "O, lieber Heiland, bitte." "Und ich werde die ganze Woche nicht wiederkommen. Wenn du jetzt noch einmal in dieser Sache ungehorsam bist, wirst du mein Liebling nicht mehr sein."

Am Mittwoch Abend war Grete bei mir. Sie war auffallend bedrückt. Ich führte es auf einige unangenehme Vorfälle zurück, von denen sie berichtete. Erst als sie niederkniete, um den Heiland um den Segen zu bitten, merkte ich, dass etwas nicht in Ordnung sein musste. Sie wandte mir dabei nämlich den Rücken zu. Diese Haltung zeigte mir, dass sie sich schämte, den Heiland um den Segen zu bitten und sich für ganz unwürdig hielt. Auf meine Vorhaltungen erzählte sie mir dann die Begebenheit des Nachmittags. Sie war in den folgenden Tagen außerordentlich niedergeschlagen. Ihre Fragen: "Bin ich jetzt wie die S. Bin ich auch schwarz? Ist der Heiland böse? Komm ich in die Hölle?" zeigten das deutlich. Die gewohnten Leiden und Schauungen blieben aus, doch sagte sie mir, sie habe die Nächte, in denen sie sonst leiden musste, durchgeweint. Es habe viel weher getan, wie das Leiden. Auf meinen Rat ging sie trotz des Vorkommnisses zur heiligen Kommunion, da ihr nicht der Gedanke gekommen war, dass sie sich versündigte. Sie sah in den drei folgenden Tagen nicht den Heiland die heilige Kommunion austeilen und den Seelenzustand der Kommunikanten, wie sonst immer. Einige Male erschien die heilige Theresia, die sie weinend umarmte und ihr sagte, sie solle in der nächsten Woche auf Besuch verzichten, auch auf den des Beichtvaters, wenn der es so bestimme. Auch kam einige Male der Schutzengel ihres Beichtvaters. Er sagte ihr, dass er von ihrem Beichtvater geschickt sei, und betete mit ihr.

Sonntag, den 26. November 1944, sah sie bei der heiligen Kommunion wieder das gewohnte Gesicht. Der Heiland sah nicht böse aus. Sie war aber doch wenig zufrieden, da das Jesuskind nicht gekommen war. Sie bat ihren Beichtvater, wie übrigens in letzter Zeit öfter, mit ihr zu beten. Ich tat das, indem ich dabei meine Belehrungen über ihre Haltung in die Form eines Gebetes kleidete, das ich ihr vorsprach. Sie ist allerdings nicht ganz einverstanden, wenn ich dem Heiland sage, wenn es besser sei, wollten wir wohl auf sein sichtbares Kommen verzichten, betet aber doch andächtig mit. Sie hat so die Vorstellung, sie könne den Heiland am besten versöhnen und wieder gut machen, wenn sie ihn tüchtig lieb hat, das heißt, tüchtig das Jesuskind an sich drückt. Wie sie mir mal sagte: "Wenn ich in tüchtig drücke, dann tut er es." Soweit über das Vorgefallene. Für den Beichtvater stellt sich hier wieder einmal die Frage nach den aus Privatoffenbarungen entstehenden Verpflichtungen. Mit dem, was ich darüber bei Fachleuten finde, komme ich nicht aus. Die raten, Anweisungen nach den Grundsätzen des Glaubens und der Vernunft zu prüfen, und dann so zu handeln, als ob man keine Anweisung bekommen hätte. Bei dem vorliegenden Fall kann ich nicht entscheiden, ob es besser sei, einen Verkehr wieder anzubahnen, oder nicht. Dazu müsste ich den Seelenzustand der S. kennen und wissen, welchen Einfluss eine Annäherung auf sie ausüben wird. Das kann ich aber natürlicherweise nicht wissen. Würde ich dem sogenannten gesunden Menschenverstand folgen, so würde ich wahrscheinlich durch einen Versuch der Annäherung meinen, der christlichen Nächstenliebe zu dienen, während ich in Wahrheit vielleicht nur mit dem Zeitstrom schwimmen würde, der eine so verhängnisvolle Duldung der Sünde zur Mode gemacht hat.

Über die Woche vom 26. November bis 3. Dezember 1944 schreibt Grete: Die heilige Theresia war öfters am Tage da. Nachts wenn ich sehr traurig war kam sie oft. (Auch in dieser Woche kam weder der Heiland noch die Mutter Gottes, ebenso blieben die außerordentlichen Leiden und Schauungen aus.)

 

Am Mittwoch den 29.11.44 sagte sie mir: "Kind sei nicht mehr traurig, schlafe jetzt." Am Freitag hatte heftige Schmerzen, ich hatte mich gelegt. Da kam die heilige Theresia, nahm mich im Arm und sagte: "Leg dich jetzt schön hin." Ich habe dann ungefähr eine Stunde geschlafen. Als ich aufwachte war die heilige Theresia noch da. Sie lächelte. Ich habe sie dann schnell liebgehabt. Die heilige Theresia hat mich dann auch liebgehabt und sagte: "Kind du musst dich schonen." "Ja liebe Theresia." Am Samstag wollte ich zur Beichte, mein Bein schmerzte sehr. Die heilige Theresia war bei mir. Sie sagte: "Kind du darfst nicht solange knien, du sollst dich hinsetzen. Wenn du bei deinem Beichtvater kommst, sollst du dich schön hinsetzen, dann sollst du ihm alles schön erzählen." In der Nacht von Freitag auf Samstag sagte die heilige Theresia: "Kind, Sonntag sollst du dich vor der Andacht, also sofort nach dem Essen hinlegen und bis nach der Andacht liegen bleiben."

 

Am Sonntag den 3.12.44 sagte die heilige Theresia: "Kind ihr sollt heute Abend so gegen 1/2 6 Uhr zu Fräulein Grote gehen." "Ja liebe Theresia." Als ich während des Hochamts schrieb sagte mir die heilige Theresia: "Kind du musst das Bein auf einen Stuhl legen." Die Schmerzen wurden auch heftiger als ich das Bein herunter hielt. Mittags habe ich mich gelegt. Die heilige Theresia war bei mir. Ich habe etwas geweint. Die heilige Theresia ist bei mir geblieben, ich habe dann etwas geschlafen. Der Schutzengel meines Beichtvaters war auch öfters da. (An den Wochentagen war sie wegen Krankheit nicht zur Kirche bis Samstag Nachmittag. Sonntag Morgen war sie in der ersten heiligen Messe zur heiligen Kommunion. Sie sah wieder den Heiland die heilige Kommunion austeilen.)

Sonntag, den 3. Dezember nach der Andacht so gegen 1/2 5 Uhr war Grete bei ihrem Beichtvater. Sie brachte ihren Bericht. Der Beichtvater musste dann mit ihr beten. Sie unterbrach ihn einmal und sagte: "Dem Heiland sagen, dass ich lieb bin." Sie fragte wiederholt: "Kommt der Heiland wohl?" Dann ging sie zu Fräulein Grote.

Dazu der Bericht des Kaplan Wunram: Sonntag 3.12.1944. Beim Betreten des Zimmers liegt Grete wieder auf dem Ruhesofa. Sie kann nicht sehen noch hören. Während der Pastor ihr den Krankensegen gibt versucht sie verschiedentlich mit der Hand festzustellen, ob er in dem Sessel neben ihr sitzt. Als sie die Besprengung mit Weihwasser fühlt sagt sie: "Kommt der Heiland? Sagen sie ihm, dass ich lieb bin. Kommt der Heiland?" Dann sucht sie die Steppdecke vom Knie etwas zu heben, hat dort ein Geschwür, wie ich nachher höre.

Gegen 5 3/4 Uhr, also nach etwas fünf Minuten, beginnt die Passion. Wundstellen an Händen und Seite schmerzen. Öffnet gelegentlich halb die Augen, liegt dann eine Zeitlang still, krümmt sich. Reibt sich die Augen, stöhnt, als wenn sie sich vor Schmerzen nicht zu helfen weiß. "Heiland. Ich komm ..." Durstgefühl. (Wasser darf sie nicht trinken.) Dann liegt sie wieder still, stöhnt und dreht den Kopf im Kissen unruhig hin und her. "Heiland" reibt sich die Augen, lechzt vor Durst, liegt still, Arme steif, lechzt und stöhnt.

5.57 Uhr legt sie den Kopf auf die Seite. Dann erwacht sie, ohne jedoch hören und sehen zu können. "Wasser" bittet sie. Es wird ihr etwas Kakao gereicht. Nimmt nur ein wenig. "Wasser, Wasser" fleht sie. Sie liegt dabei, wie vorher – die Wundmale sind weiter schmerzhaft. Zum Trinken muss man ihren Kopf hochheben.

Gegen 6 Uhr geht die Schau weiter. "Heiland ich komm. Ich helf dir mit. Soll ich den auch hauen. (Grete sieht Petrus zuschlagen.) Warum guckst du so böse?" Dann liegt sie ganz still. Die Schmerzen scheinen heftiger zu werden. Der Atem geht kurz. Sie legt sich hin und her, sodass sie fast vom Ruhesofa fällt. Durch aufheben der Decke sucht sie die schmerzenden Stellen zu entlasten. Sie braucht dabei nur die Fingerspitzen.

6.08 Uhr scheint sie wach zu sein. "Kommt der Heiland, kommt der Heiland?" fragt sie. Dann wieder: "Trinken." Dann geht die Schau weiter. Auch die Schulter scheint nun stark zu schmerzen, sie sucht das Kleid ein wenig anzuheben auf der Schulter. Mund und Augen sind halb geöffnet. Nach etwa fünf Minuten wieder eine kleine Pause. Da die Schmerzen während der Pausen andauern, ist es schwer festzustellen, wieweit Schauungen damit verbunden sind. Nun liegt sie wieder ganz still, nur der Kopf bewegt sich gelegentlich etwas. Als sie nach der Schulterwunde greifen will, bleibt die linke Hand still liegen, bevor sie die Schulter erreicht hat. Nun legt sie auch die rechte Hand dahin, sodass beide beieinander liegen. Sie dreht dabei den Kopf, als wenn sie Schlägen ausweichen will. Die Hände bleiben unbeweglich liegen. Herr Pastor legt ihren linken Arm unter die Brust. Sie stöhnt darauf, ohne die Lage zu verändern. Als der Pastor darauf den Arm wieder anders legt, fühlt sie offenbar Erleichterung. Dann wieder Durst. "Wasser" bittet sie wieder, sonst bleibt ihre Lage so bis 6.20 Uhr. Dann streckt sie die Arme, reckt sich etwas, liegt still und lacht, legt sich bald darauf auf die Seite, Hände vorm Gesicht: "Ich bin doch lieb. Ich bin doch lieb. Der Heiland war da." Will erzählen und kann die Worte nicht herausbringen. "Der Heiland ... der ist gar nicht mehr böse."

Es ist 6.25 Uhr. Sucht und kann nicht sehen. "Bißchen trinken." Meint Milch zu bekommen, die ihr Magenschmerzen verursacht, wie sie sagt. Die Schmerzen an den Wundstellen sind jetzt weg. Dafür tritt ein starker Hustenreiz auf, etwa zehn Minuten lang. Inzwischen gibt sie wieder zur rechten Zeit das Zeichen zum Abendessen.

6.45 Uhr liegt sie still, Hand vorm Gesicht. Sie schaut lächelnd nach hinten. (Seite wo ihr Kopf liegt.) Verbirgt ihren Kopf im Kissen, schaut dann, wie eben nach hinten. "Wissen Sie wer da war? Ach, Sie sind dumm. Der ... der Engel ist auch dumm. Sie auch. Nicht böse sein. Der Engel ist dumm. Der weiß gar nicht wer da war. So dumm. Der weiß gar nicht wer da war." Nach einer Weile sagt sie: "Was Feines erzählen. Bißchen Wasser, ganz bißchen. Lässt mich der Heiland diese Woche wieder allein? Hab doch geweint. Der holt mich gleich. Dann tut mein Bein nicht mehr weh, und mein Magen nicht und die Lunge nicht. Dann geh ich in Mission. Wenn ich im Himmel bin, dann schickt mich der Heiland rund. Habe ich denn diese Woche dem Heiland nicht geholfen? Nichts getan? Nichts getan? Sie dürfen auch nicht mehr traurig sein. Darf ich nicht mehr weinen, wenn das weh tut? Der Engel kann mein Knoppel ja schneiden.

7 Uhr Hustenanfall. Nach vier Minuten liegt sie still, die Arme hat sie weit ausgestreckt in Kreuzform, etwa drei Minuten. Nun sinkt der Kopf auf die Seite. Erwacht und hustet wieder. "Ich will nicht mehr hier bleiben. Hin, wo der Heiland ist. Doch dahin! Ich war doch schon da! Warum schickt er mich denn wieder weg. Warum? Ich mag nicht mehr hier sein. Hole Sie auch bald. Die anderen müssen noch warten. Der Kaplan muss noch Messe lesen. Wenn der Bischof mehr Priester hat, dann ... Ich brauche heute gar nicht so viel leiden. Was der Heiland mir gesagt hat? Ich brauche heute gar nicht so viel leiden. Vorige Woche war das so schlimm, der Heiland kam gar nicht."

7.15 Uhr. Grete liegt still. Dann faltet sie die Hände und legt sich auf die Seite. Sie hatte einen Augenblick den Finger in den Mund gelegt. "Muss ich gleich noch leiden? Lutsche ja gar nicht! Kommst du gleich wieder mit dem Heiland? So’n kleiner Engel. Was willst mir denn sagen, du Kleiner. Ich lutsche ja auch nicht! Mein Beichtvater hat nichts davon gesagt, dass ich das nicht darf. Komm gleich mit dem Heiland. Sage dass ich lieb bin. Nicht sagen, dass ich gelutscht habe. Kriegst auch was Feines. Die große Puppe. Nicht sagen! Komm nimm mich lieb! Warum denn nicht, hab dich doch schon mal lieb gehabt. Kommst du Nikolaus? Dann kriegst du was. Du ruf mir man den Heiland." Sie erwacht und sagt: "Der eine Engel hat geschimpft. Kriegt meine Puppe mit großem Stutenkerl. Hat doch gelacht. Sie haben doch gesagt, dass ich sie weggeben soll. Wo soll ich sie denn hingeben? An Waisenkinder? Der kleine Engel der ... Mit meinem Bruder spiel ich auch. Den habe ich da gar nicht gesehen." (Bei den Belehrungen, die der Beichtvater inzwischen anzubringen sucht, fällt immer wieder auf, wie wenig es möglich ist, auf ihre Art zu denken Einfluss zu gewinnen. Sagt man ihr, dass der Heiland auch da ist, wenn sie ihn nicht sieht, oder dass wir im Himmel gar nicht mehr so spielen mögen, wie hier, so will ihr das nicht einleuchten und ihre Redeweise darüber bleibt dieselbe.)

7.25 Uhr. Grete liegt wieder still. Kopf gerade, Arme ausgestreckt in Kreuzform. Augen bewegen sich, dann legt sie den Kopf auf die Seite und zurück. Die Augenlieder gehen zitternd auf und ab. Arme weit ausgestreckt, wie gekreuzigt. Auch die Schmerzen an den Malen sind da. Der Mund ist etwas geöffnet, der Atem geht schwer. Dann sinkt der Kopf auf die Seite. Die Arme sind steif.

7.30 Uhr. Nun sind die Augen geschlossen, Mund etwas weiter geöffnet.

7.34 Uhr. Die Arme sinken herunter, sonst liegt sie still. Dann öffnet sie die Augen. "Bißchen trinken." Kann nicht hören. "Bißchen anders hinlegen." Als der Arm verlegt wird, bittet sie: "Den Kopf."

7.39 Uhr. Faltet die Hände: "Warum bist du solange weggeblieben? Bin jetzt wieder brav. Wer?! Das kann ich ihm aber alleine sagen. Warum darf ich denn nächste Woche noch keinen Besuch haben? Lieber Heiland bist du aber streng. Mein Beichtvater ist schon solange nicht dagewesen. Soll mein Beichtvater entscheiden? Dann soll der aber kommen, aber nicht wieder nein sagen. Darf er auch nicht bei meinen Eltern kommen? Lieber Heiland, wenn ich aber nicht zu ihm kann? Diese Woche wieder? Lieber Heiland mach mich gesund, ich kann nicht mehr so. Wann sagst du mir denn was Feines? Nicht wieder so lange wegbleiben. Warum bleibst du stehen? (Kaplan und Fräulein Grote waren mit der Niederschrift beschäftigt. Daher wartete der Heiland auf dem Wege zu Ihnen.) Drücke man feste. Hat er jetzt etwas gemerkt? Die sind alle dumm. Tu meinen Beichtvater auch tüchtig. Segnest du uns noch? Lieber Heiland verzeih mir aber. Lieber Heiland, dem werde ich das sagen. Muss ich noch mehr leiden? Heute Abend nicht mehr? Lieber Heiland, warum soll mein Beichtvater nicht kommen? Segne uns. Komm bald wieder, ganz bald."

7.47 erwacht sie.

Grete schreibt: Sonntag den 3.12.44. Abends bei Fräulein Grote, es dauerte nicht lange da sah ich das Leiden des Heilandes. Die Schmerzen waren verschieden. Ich sah den Heiland am Ölberg, Kreuzweg und Kreuzigung. Während des Leidens fühlte ich auf einmal die Nähe des Heilandes. Ich hatte ihn so lieb. Kurz darauf sah ich den Himmel, es war sehr schön, aber wie sonst. Dann kam erst wieder leiden, dann kam der kleine Engel. Ich hatte den Finger im Mund. Der Kleine wollte das nicht haben. Er war etwas böse. Nachher kam der Heiland selbst. "Lieber Heiland, warum bist du so lange weggeblieben?" "Kind du warst doch nicht brav." "Jetzt bin ich brav." "Kind dein Beichtvater soll diese Woche noch nicht kommen. Liebes Kind ihr müsst diese Woche wieder mehr leiden, sage das deinem Beichtvater." "Lieber Heiland, wann sagst du mir wieder was Feines?" "Mein Kind, du hast mir diese Woche viel geholfen, ich habe mich sehr gefreut. Ich weiß, dass du sehr, sehr viel gelitten hast." "Lieber Heiland segne uns." Er hat mich dann lieb gehabt, dann die anderen. "Muss ich noch mehr leiden?" "Nein mein Kind, heute Abend nicht mehr." "Segne uns, komm bald wieder." Darauf hat der Heiland gesegnet und hat mich dann noch einmal lieb gehabt. Ich war nachher ungezogen. (Sie mochte ihrem Beichtvater die Leiden nicht ankündigen.) Da kam die heilige Theresia, nahm mich im Arm und weinte.

Montags war ich sehr traurig, da kam die heilige Theresia und sagte: "Kind gehe heute Abend noch schnell zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen." Ich habe ihm dann schnell lieb gehabt. Am Dienstag hatte ich viel Arbeit. (Zu Nikolaus.) Nach jedem Zug (aus dem Backofen) sagte mir die heilige Theresia, ich soll mich hinsetzen. Ich hatte keine Zeit, weil mein Bruder mir etwas anderes sagte. Der Kleine Engel war da am Mittwoch. Ich gab ihm einen Stutenkerl und meine Puppe. Den Stutenkerl gab er mir sofort zurück, mit der Puppe ging er erst fort, gab sie mir nachher aber wieder.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag musste ich leiden, ich weinte, weil der Heiland nicht kam. Auch in den Nächten vorher habe ich viel geweint, aber die heilige Theresia tröstete mich immer wieder. Am Freitag Morgen war ich sehr schlapp und traurig, da kam die heilige Theresia und sagte: "Kind sage deinem Beichtvater ihr sollt heute Abend zu Fräulein Grote gehen. Nach dem Mittagessen sollst du dich bald hinlegen und schlafen." "Ja liebe Theresia." Im Hochamt um 9 Uhr war es schön. Der Heiland hat die heilige Kommunion ausgeteilt. Ich war nachher sehr froh."

Abends bei Fräulein Grote traf ich Grete auf dem Ruhesofa liegend. Sie hatte offenbar Angst vor den kommenden Leiden. Ich redete ihr zu, aber sie schien meine Worte gar nicht zu verstehen und ging so ziemlich trostlos in ihre Leiden hinein.

 

Kaplan Wunram schreibt: 8. Dezember 1944

6.12 Uhr nachmittags. Grete liegt auf dem Ruhesofa, scheint nicht hören und sehen zu können. Sie jammert, die Geschwüre müssen sie arg plagen. Sie hält die Hände vor die Augen und sagt zum Herrn Pastor, mit dem sie sich vorhin unterhalten hat: "Sie sind gar nicht lieb, gar nicht lieb, Lümmel. Warum sagen Sie nichts?" Das letzte wiederholt sie mehrmals, wird unwillig: "Zu! Zu!" Sie scheint nicht zu wissen, dass sie im Augenblick nicht hören kann. Stößt den Pastor an. "Der Kaplan soll mir was erzählen! Zu! Ich tu gar nicht mehr!"

Da beginnt 6.20 Uhr die Passion. Sie liegt anfangs auf der Seite, da auch am Rücken ein Geschwür, dann auf dem Rücken. Augen zittern. Durstgefühl, Wundmale an Händen und Seite schmerzen. (Wahrscheinlich auch die anderen.) Die Pupillen sind fast ganz verdeckt durch die Augenlider. Legt sich dann auf die Seite, wobei die Arme die Lage nicht verändern. Dann lässt sie den Kopf sinken, legt ihn ins Kissen. Die Hände zittern etwas. Dann hält sie den Blick wieder nach oben, sucht die Steppdecke etwas aufzuheben, kommt aber nicht soweit, da sie heftigen Schlägen auszuweichen scheint. Sucht die Decke von der Brust zu heben, auch das gelingt ihr nicht. Dann hält sie die Hände halb erhoben und ist starr. Der Blick, wie oben geschildert, auf etwas gerichtet, was sie zu schauen scheint.

6.30 Uhr erwacht sie. Die Geschwüre plagen sie wieder. Jetzt gibt sie uns das Zeichen zum Abendessen. Sie wünscht etwas zu trinken, kann nicht hören und sehen. Als ihr etwas Wasser gereicht wird, will sie noch mehr. Doch bevor sie es bekommt, scheint der Engel einzuschreiten. Sie fragt: "Warum soll ich kein Wasser trinken? Ich mag keine Milch. Was soll ich denn trinken? Ich hab doch dies noch gehabt! Hm! Warum bist du nicht eher gekommen. Du, wo bist du mit meiner Puppe hingegangen? Warum hast du das andere nicht mitgenommen? Ha." Dann hält sie die Hände vors Gesicht. (N.B: Grete hatte Fräulein Grote den Stutenkerl geschenkt, den der Engel zurückgegeben hatte, ohne zu sagen, dass es dieser war. Als der Engel die Puppe mitnahm, war sie erst traurig, brachte dann das Opfer.) "Nimm meine Puppe Weihnachten. Ich sag es niemand. Gib meinem Beichtvater einen Schupps, dass er nichts sagt. Weißt doch wohl, wollte heute Morgen das sagen. Sollst mich nicht auslachen. Wenn Fräulein Grote das weiß. Wenn mein Beichtvater das erzählt, bin ich böse. Warum darf ich nicht böse sein? Ich habe ihm doch gesagt, er soll das nicht sagen." Dann bittet sie: "Bißchen trinken." "Nicht sagen! Nicht sagen!" Wendet sich an Herrn Pastor. Und weiter: "Kommt der Heiland, kommt der Heiland?" "Bißchen bloß, bißchen trinken ..."

6.53 Uhr geht die Passion weiter. Sie liegt still, äußert Durst durch lechzen. "Lümmel." Duckt sich wie unter großen Schmerzen, liegt dann ganz still, ist steif. Dann spricht sie ganz leise. Die ersten Worte kann man nicht verstehen, auch die folgenden sind nur schwer vernehmbar. "Ich helf dir jetzt, lass man, ich helf dir, gib mir nur dein Kreuz. Heiland ... Heiland ... ich komm. Warum musst du soviel leiden? Weil ich ungehorsam war? Hab ich das getan? Ich helf dir jetzt!" Dann duckt sie sich etwas. "Komm lass mich nur hauen. Die sollen dich nicht hauen." Ihr Atem geht dann kurz. "Still, nicht mehr! Mir tut das heute so leid. Ich helf dir jetzt. Heiland, Heiland, Heiland, gib mir noch mehr." Dann geht der Atem noch schwerer. "Heiland, Heiland, Heiland, Heiland" stottert sie. Dann bleibt der Mund etwas geöffnet, die Augen sind geschlossen.

7.10 Uhr ist sie wach. Sie fragt: "Warum muss der Heiland heute soviel leiden? Weil ich eben ungehorsam war? Ich hab dem Heiland geholfen. Er hat so gelacht! Einmal da hat er, bei der Dornenkrönung, bißchen bloß, er hat so ganz lieb angeguckt." Dann geht die Passion weiter. "Heiland ich komm. Heiland, Heiland, Heiland, gib mir man das Kreuz. Ich helf dir ja, ich helfe soviel ich kann. Darf ich dir helfen? Komm. Wir helfen dir alle. Gib mir das Kreuz! Mein Beichtvater fasst mit an. Lieber Heiland, sei nicht so traurig! Lieber Heiland, nicht weinen! Heiland, komm ich nehm dich auf, darfst nicht fallen. Du, lieber Heiland, ich fass dich an. Komm, ich nehme dich in Arm. Dann gehen wir zusammen. Lieber Heiland, wir setzen uns hin. Ich kann nicht mehr. Du auch nicht? Komm!" Dann sind ihre Augen geschlossen, den Kopf legt sie auf die Seite. "Lieber Heiland ... schwere Kreuz, o was ist das schwer! Lieber ... komm. Ich helfe dir wieder auf, komm!" Bei den letzten Worten macht sie eine Bewegung mit der rechten Hand. Ihre Hand berührt die des Herrn Pastors. "Muss gar nicht mehr traurig ausgucken!" Dann sinkt ihr Kopf ermüdet auf die Brust. Nach einer kleinen Weile erwacht sie. Es ist 7.20 Uhr.

7.20 Uhr. Grete bittet: "Bißchen trinken." Dann erzählt sie: "Der Heiland gibt mir auch das Kreuz. Das ist schwer. Das gibt er mir. Hab ich doch getragen. Der Heiland und ich. Wenn ich es allein trage, dann müssen Sie mir helfen. Bin ich jetzt wieder lieb? Der Heiland und ich." Als der Pastor fragt: "Hat die Mutter Gottes auch geholfen?" gibt Grete zur Antwort: "Die war noch gar nicht da." Noch unter dem Eindruck des Geschauten sagt sie: "Das tut weh." Als die Passion ihren Fortgang nimmt, höre ich Grete sagen: "Heiland ... lass doch jetzt alleine tragen, ich, mein Beichtvater will ja helfen, hast du gesprochen, dass ich es alleine trage." Sie legt den Kopf auf die Seite und stöhnt. "Heiland nicht fallen. Ich helf dir. Dann Heiland brauchst du nicht fallen. Brauchst nicht fallen. Ich helf dem Heiland." Dabei streckt sie wieder die Hand aus. "Brauchst nicht fallen. Lieber Heiland, ich helfe dir, brauchst nicht weinen." Nun streckt sie abermals die Rechte aus. "Nicht Mutter, nicht weinen! Ich helf dem Heiland." Und wieder dieselbe Geste mit der Hand. (Als wenn sie jemand tröstend die Backe streicheln will.) Dann streckt sie sich etwas. Zwischendurch Durstgefühl, liegt unbeweglich. "Lieber Heiland." Dann duckt sie sich ruckartig. "Heiland, steh schnell wieder auf. Komm, ich steh schnell auf. Nicht stoßen! Komm ich helf. Komm nicht weinen, nicht!" Ihr Atem geht kurz. "Ihr braucht nicht weinen, helft man mit. Nicht weinen!" Sie legt den Kopf hin und her. Als sie wach wird fragt sie: "Muss der Heiland noch weiter mit dem Kreuz? Warum muss der Heiland heute soviel leiden?" Als Herr Pastor ihr sagt, dass er nicht leiden brauche, er sei im Himmel, heute sei Feiertag, gibt sie zur Antwort: "Der Heiland hat keinen Feiertag heute." Dann fragt sie: "Hab ich dem Heiland heute geholfen? Wird das jetzt auch leichter?" Herr Pastor erinnert wieder, dass Feiertag sei. Sie fragt: "Kommt der Heiland? Die Mutter hat geweint. Ich wollte sie lieb nehmen. Hm." Grete wird von ihren Geschwüren gequält, hilflos fragt sie: "Wie soll ich mich hinlegen?"

7.50 Uhr. Neue Leidensschau: "Heiland ich helf dir, komm. Ich helf dir, aber wie? Was blutest du ja! Komm mit ... abputzen." Streckt ihre Hand dabei aus. "Nicht hauen! Ich helf dir schon, hilf man bißchen mit." Dann duckt sie sich abermals und liegt eine Weile still. "Setz’ dich hin, dann ruh erst aus, lass man erst liegen. Bist du jetzt müde? Ich hab dir doch jetzt geholfen! Geh nicht hin! Ich geh hin!" Nun streckt sie die Arme aus wie zur Kreuzigung, zuckt wie unter Annagelung, dann ein zweites Mal, ein drittes Mal, und ruckt auf dem Sofa etwas runter. "Heiland, Heiland." Beim dritten Mal hat sie die Füße übereinander gelegt. Nun krümmt sie sich, wie unter heftigen Schmerzen. Dann tritt Starre ein. "Heiland,Heiland" haucht sie in einem fort, erst flüssig dann stoßweise. "Hei-land, Hei-land." Dabei ringt sie schwer nach Atem.

8.00 Uhr. Dann schließt sie die Augen, neigt den Kopf. Bei jedem Atemzug ist das Wort "Heiland" zu hören. Während der ganzen Zeit ist sie steif bis 8.07 Uhr. Nun legt sie die Füße nebeneinander, die Arme nach hinten. Dann legt sie sich auf die Seite.

8.10 Uhr liegt sie wieder wie gekreuzigt, jedoch hat sie an den Wundmalen keine Schmerzen mehr. "Nicht ziehen." Dann lässt sie erst ruckartig die rechte Hand los, nun sinkt die linke Hand herunter. Darauf lässt sie nach kurzer Zeit ruckartig einen Fuß vom anderen, sodass sie wieder nebeneinander zu liegen kommen. "Ich geh auch mit." Dann legt sie den Kopf auf die Seite. Nach kurzer Zeit erwacht sie und lacht. Sie fragt: "Wer da war? Wer da war? Der Heiland war da, hm, war da! Der holt mich! Warum muss der Heiland so viel, der hat heute so viel, ganz viel! Der hat sich gefreut."

8.20 Uhr liegt sie nachdenklich. "Kommt der böse Engel, holt der mich? Hab was gesagt. (Sie hatte "Lümmel" gesagt.) Kommt der Heiland noch? Soll ich diese Woche beichten?" Sie faltet die Hände: "Bist doch lieb heilige Mutter. Kommt der Heiland? Sag ich Sonntag, morgen ist doch schon Samstag, dann sag ich das. Sag ich allein. Kommt der Heiland noch? Hast du dich gefreut? Muss ich noch mehr leiden? Heute Abend nicht mehr? Diese Nacht? Mutter du musst bald wiederkommen, bist so lange nicht mehr dagewesen. Bald wiederkommen, ganz bald wiederkommen? Sie erwacht um 1/2 9 Uhr. (Kündet dann dem Pastor neue Leiden, als sie allein sind.)

Grete schreibt: Freitag den 8. Dezember 44. Abends waren wir bei Fräulein Grote. Das Leiden des Heilandes war sehr schwer, meine Schmerzen waren auch sehr schwer. Der kleine Engel war öfters da. Ich sah das ganze Leiden des Heilandes. (Nach der Leidensschau war der Heiland da, aber ohne dass Grete etwas sah.) Als das Leiden vorbei war kam ein heller Schein. Ich fragte: "Bist du da, liebe Mutter?" "Ja mein Liebling." "Kommt der Heiland?" "Nein mein liebes Kind, heute Abend nicht mehr. Ihr müsst wieder mehr leiden, sage das deinem Beichtvater." "Das sage ich Sonntag. Ich sage ihm das allein." "Das darfst du mein liebes Kind, aber gleich sofort." "Hast du dich gefreut?" "Ja mein liebes Kind." "Muss ich noch mehr leiden heute Abend?" "Liebling heute Abend nicht mehr, aber diese Nacht." "Mutter du musst bald wieder kommen." "Ja mein liebes Kind." Dann war der Schein weg. In der Nacht war das Leiden sehr schwer. Aber nach dem Leiden kam das Jesuskind. Zuerst sangen die Engel sehr fein. Mein Kleiner konnte besonders schön singen. Dann kam das Jesuskind auf mich zu und umarmte mich. Dann sagte es: "Mein Liebling, du hast mir recht viel Freude gemacht, sei auch weiterhin schön brav. Mein Wunsch ist, dass ihr morgen wieder zu Fräulein Grote geht, deine Leiden werden aber noch schwerer sein wie am Freitag. Sage das deinem Beichtvater, er soll entscheiden, wenn ihr nicht hingeht, brauchst du nicht zu leiden." "Lieber Heiland, ich werde es meinem Beichtvater sagen." "Schön mein liebes Kind, mache es ihm nicht so schwer." (Es ist ja nicht angenehm, anderen Leiden aufzulegen.) "Nein lieber Heiland. Segne uns lieber Heiland." Darauf hat der Heiland gesegnet. "Lieber Heiland komm bald wieder." "Ja mein liebes Kind, sei schön brav, und gib deinem Beichtvater bald Nachricht, und hole dir heute Abend den Segen, du musst in der kommenden Nacht wieder leiden." Dann hat er mich noch einmal lieb gehabt. Die Engel fingen dann wieder an zu singen. Dann ging der Heiland fort.

 

In der Nacht von Samstag auf Sonntag (9./10. Dezember 44) musste ich viel leiden. Morgens war die heilige Theresia da. Sie nahm mich im Arm und sagte: "Kind sei tapfer." Sie ist dann nachher mit mir zur Kirche gegangen. Der Heiland hat die heilige Kommunion ausgeteilt. (Es waren auch zwei Engel da, neben dem Pastor, die ihren Kopf schüttelten, als die Messdiener überlaut beteten.) Heute war die Mutter Gottes zum ersten Mal wieder da. Ich sagte: "Liebe Mutter segne uns, besonders meinen Beichtvater." "Ja mein liebes Kind, es freut mich, dass du so schön für deinen Beichtvater gebetet hast." Ich hatte während der Predigt viel gebetet. (Hier will ich noch einen Ausspruch des Heilandes vom 19.11.1944 nachtragen, den Grete in das Braune Tagebuch geschrieben hatte und, den ich dann übersehen habe): "Endlich, so lange du in dein Nichts versenkt bleibst, was dir viele Gnaden einbringen wird, werde ich für dich immer ein Gott der Güte, der Barmherzigkeit und der Liebe sein. Aber sobald du hochmütig wirst bin ich für dich ein Gott der Gerechtigkeit. Ich sage dir das nicht, um dich zu erschrecken, sondern um dich zu warnen, weil ich dich so sehr liebe. Wenn du die Demut übst, wirst du den Frieden finden, wenn du sie noch mehr übst, wirst du ihn noch reichlicher finden, und wenn du gleichsam nur mehr von der Demut lebst und sie atmest, wirst du von meiner Liebe und meinen Gunsterweisen mehr verfolgt werden, als ein Dieb von der Polizei."

 

Sonntag, 10. Dezember

Nachmittags war Grete noch eben bei ihrem Beichtvater um ihren Bericht abzugeben. Sie hatte wieder Angst vor ihrem Leiden, wollte aber dem Heiland doch helfen. Wir beteten dann etwas zusammen. Dann holte sie sich von Kaplan den Segen und ging zu Fräulein Grote. Über das Folgende schreibt Kaplan Wunram: 10.12.1944. Nach dem Krankensegen liegt Grete etwa sieben Minuten still. Es treten dann die Schmerzen an den Wundmalen auf. Sie faltet die Hände, die Finger leicht ans Gesicht gelegt. Dann hebt sie die gefalteten Hände höher, richtet sich ein wenig auf und dann die Hände noch höher. Duckt sich etwas, jetzt reckt sie sich. Die Hände gefaltet, wobei die Finger auf den Händen liegen und steif sind. Das Gesicht ist unbeweglich. Nur die Augenlider gehen kaum merklich auf und ab in zitternder Bewegung. Nun sinkt sie zurück. "Ich gehe mit." Auf dem Gesicht liegt ein Zug der Ergebenheit. Nach einer kleinen Pause, in der sie sich die Augen reibt, geht es um 6 Uhr weiter. "Heiland warum schlafen die? Soll ich die wach machen?" Tippt mit der rechten Hand, als wenn sie jemand anstoßen will. Grete spricht ganz leise. "Heiland, wohin gehst du? Ich geh mit! Betest du jetzt wieder." Sie faltet dann die Hände, weit hebt sie dieselben hoch, wie man sagt, Hände ringen. Das dauert einige Zeit, ein leichtes Zittern ist festzustellen. Dann sinken die Hände gefaltet zurück. Reibt wieder etwas die Augen. "Heiland, mitgehen. Heiland ich geh mit." Tippt wieder mit der rechten Hand, als wenn sie jemand anstoßen will.

6.10 Uhr hat sie wieder die Hände gefaltet und erhoben. Die Augen sind etwas geöffnet. Dann breitet sie die Arme in Gebetshaltung weit auseinander. Nach etwa drei Minuten lässt sie erst den rechten dann den linken Arm sinken. Nun hebt sie die Rechte, als wenn sie etwas abwehren will, oder schlagen – und wieder. "Heiland" haucht sie, "lauf jetzt weg!" Stöhnt. Es tritt eine Pause ein, wie nachher noch öfters. Die Pausen sind ausgefüllt mit Gedanken und Sorgen über das Geschaute. Sie fragt: "Wo, wo, wo kommt der Heiland hin. War heute der Heiland nicht so stramm geknüpft? Wer hat den Heiland so stramm geknüpft? Lassen die da den Heiland die ganze Zeit stehen, so fest geknotet? Bleibt der Heiland da die ganze Zeit stehen?"

6.20 Uhr geht die Leidensschau weiter. "Nicht so stramm knoten. Hast du die ganze Zeit gestanden? Nicht binden." Legt die Hände wie gebenden übereinander. Bewegt den Oberkörper unruhig hin und her. "Heiland, Heiland, Heiland. Ich geh mit dir, komm man. Nicht!" Stöhnt dabei. "Tut dein ... auch so weh, ist dein ... auch so gebunden?" Während die Arme unbeweglich, wie gefesselt übereinanderliegen, bewegt sie die Finger hin und her. "Heiland nicht traurig sein, Heiland nicht traurig sein. Ich gehe mit dir." Die Finger sind während dieser Zeit beweglich, die Arme steif, bis letztere sich um 1/2 7 Uhr lösen. Sie gibt das Zeichen zum Abendessen. Spricht aber gleich weiter: "Wo ist der Heiland jetzt? Ist der noch fest gebunden, noch?" Nun fühlt sie die Schmerzen der Stricke an den Unterarmen und um die Hüften. "Noch gebunden. Wo ist der Heiland jetzt? Wo ist der geblieben? Wann wird der losgebunden? Muss der noch leiden? Noch mehr? Was kommt jetzt? Wo ist der Heiland jetzt?" Da sie nicht hören noch sehen kann, versteht sie die Antworten nicht und wird ungeduldig. Sie findet durch Tasten den Stuhl des Pastors unbesetzt, tastet nach vorn und fasst meine Hand, während ich noch den Federhalter darin halte. Sie wird unwillig, legt sich auf die Seite und den Finger in den Mund. Wohl vom Engel aufmerksam gemacht, sagt sie: "Wenn die weglaufen, dann lutsche ich. Wer ist eben hier weggelaufen? Dann braucht der sich auch da nicht hinsetzen. Du, was will der da? Der soll nicht alles aufschreiben. Guckt der mich die ganze Zeit an. Tu’s gar nicht mehr. Habe ich den angefasst? Nächstes Mal dann kneife ich. Nicht schimpfen! Mein Beichtvater ist auch weggelaufen? Setzt der sich nachher wieder hin? Nein, setz’ du dich schnell hin. Nimm den Sessel." Muss jetzt stark husten. "Wo ist der Heiland? Ist der noch festgebunden? Kriegt der Heiland denn noch Luft? Ist der Heiland noch festgebunden?" Als sie die Arme auf die Decke legen will zieht sie dieselben vor Schmerzen wieder zurück.

Um 7 Uhr hält sie die Arme wieder wie gebunden. "Heiland, Heiland!" Dann lösen sich die Arme. "Nicht ausziehen!" jammert sie. Nun hält sie die Arme hoch nach hinten, über den Kopf. "Heiland." Arme wie gebunden übereinander, der ganze Körper reckt sich und windet sich dann hin und her. "Heiland, Heiland." Die Hände sind steif, die Füße ausgestreckt. "Heiland, Heiland, Heiland, Heiland." Auch während der Körper gleichsam Schlägen auszuweichen sucht, liegen die Arme wie gebunden fest übereinander. Nach sieben Minuten wieder eine Pause. Die Gedanken der Grete sind bei dem eben erlebten. "Wo ist der Heiland? Tut dem das auch so weh? Wie soll ich mich hinlegen? Hauen die den Heiland noch? Was macht der Heiland jetzt? Wo ist der Heiland? Kommt der Heiland?" Sie scheint keine Schmerzen an den Malen der Hände zu haben, wohl aber an der Unterarmen. Dann faltet sie die Hände. "Nicht anfassen! Fass nicht an! So’n Stock! Ih, so’n alten Mantel sollst umhaben? Pfui!" Die Hände hält sie so als ob sie etwas vor sich hält. Dann legt sie den Kopf unruhig hin und her. Sie kann ihn nicht auflegen vor Schmerzen. "Aua" stöhnt sie. Als Herr Pastor ihr das Kissen unter den Nacken schiebt, sodass der Kopf frei ist, wird sie ruhiger.

7.20 Uhr. "Heiland, jetzt." Das weitere ist nicht zu verstehen. "Heiland." Dann lösen sich die Hände, sie liegt unbeweglich. Pause. "Wer hat den Heiland weggebracht? Hat er noch Dornen im Kopf? Hat der noch Dornen?" Und schon geht die Schau weiter. "Heiland, mein Beichtvater will auch einen Balken nehmen. Einen Balken nimm du, einen ich, einen mein Beichtvater." Jetzt ist es, als ob etwas Schweres auf ihre Schulter gelegt wird, sie duckt sich. "Heiland, Heiland, warum guckst du um, ich komme schon! Hast du das schwere Kreuz? Heiland, Heiland!" Der rechte Arm ist etwas gehoben, als wenn sie etwas damit hält. "Ich komm jetzt mal vorne. Gib mir das schwere Kreuz. Ich helf dir auf. Ich helf dir! Nicht draufschlagen! Heiland! Nicht! Heiland gib mir das Kreuz! Nicht! Heiland! Musst nicht mehr weinen. Nimm mich in Arm." Dann geht wieder eine Erschütterung durch ihren Körper, während sie bisher etwa zehn Minuten still lag. Pause. "Wer hebt den Heiland jetzt auf? Der ist gerade gefallen. Wer hebt den jetzt auf? Wer tut das jetzt? Wenn ich nicht dabei bin, hauen die ihn dann, wie eben? Weint die Mutter Gottes dann wieder wie eben? Da hab ich sie lieb gehabt. Wer tut das jetzt? Wer nimmt den Heiland wieder auf? Keiner? Hilft ihm denn jetzt keiner, keiner? Soll ich schnell hingehen, soll ich, soll ich schnell hingehen? Wo ist der Heiland jetzt? Wollen schnell hingehen. Wo ist der Heiland jetzt? Liegt der Heiland jetzt noch am Boden? Wo ist der Heiland jetzt? Gehen Sie mit? Komm! Wohin denn jetzt? Wohin denn? Wollen hingehen, komm, wollen hingehen. Wo ist der Heiland? Wer weiß denn? Liegt der da noch und kann nicht aufstehen und wir sitzen hier so? Heiland wo bist du? Wir wollen doch hingehen! Er hat doch gesagt, sollen helfen und jetzt liegt er da doch allein! Wo bleibt er jetzt? Warum wollen Sie nicht mit? Sie haben doch gesagt von Ja und jetzt wollen Sie mich allein laufen lassen! Ich kann ihn doch nicht finden." So hat Grete über fünf Minuten gejammert. Dann ist sie still.

Gegen 7.45 Uhr geht ihre Schau weiter. "Heiland, Heiland, Heiland, hat dir keiner geholfen? Heiland, ich helf dir jetzt. Ich hab dich schon gesucht. Mein Beichtvater wollte nicht mitgehen. Heiland setz’ dich hin. Bist du müde? Heiland ich geh hin, nicht du!" Ein Ruck durch ihren Körper, dann breitet sie wie zur Kreuzigung die Arme aus. Das Ganze ist nicht so ausführlich und anschaulich wie am Freitag, wenn auch ähnlich. Die Füße liegen wieder übereinander. "Ich versteh dich ja nicht. Heiland nimm mich jetzt mit. Heiland, Heiland." Durstgefühl!

Dann legt sie 7.53 Uhr den Kopf auf die Seite. Die Schmerzen an den Malen sind weg. Nach einer Minute sinken die Arme herunter, die Füße bleiben in der Lage. Sie liegt unbeweglich. Nach zwei Minuten streckt sie die Arme wieder in Kreuzform aus. Dann sinkt der linke Arm herunter. Der rechte ist nicht steif. Nach einer Weile sinkt auch er herunter. Nach einer weiteren Minute fällt auch der eine Fuß vom anderen, so dass die Füße wieder nebeneinander liegen. Sie streckt sich. "Heiland. Nicht weinen!" Dann liegt sie eine Weile ruhig mit friedvollem Gesicht. Legt sich dann auf die Seite, erwacht, legt verschämt die Hand vors Gesicht und lacht.

Es ist 8 Uhr. "Der Heiland war da!" (Wieder unsichtbar und nur kurze Zeit.) Liegt still: "Kommt der Heiland noch?" (Sie meint hier als Jesuskind.) "Kommt der Heiland noch? Ich darf ihn nicht liebnehmen. Zu Hause, heute Abend, dann. Nein, die lachen mich aus!" Dann breitet sie die Arme aus. (Der kleine Engel scheint da zu sein.) Darauf faltet sie die Hände: "Liebe Mutter. Sage ich nachher, wenn wir allein sind. Mein Beichtvater sagt den anderen das. Dann soll er morgen kommen. Der soll von Ja sagen. Liebe Mutter warum kommt der Heiland nicht? Warum kommst du jetzt immer? Du bist auch lieb und der Heiland auch! Muss ich heute Abend noch mehr leiden? Diese Nacht? Ich kann nicht mehr so viel! Komm bald wieder! Segne uns!"

8.10 Uhr kommt sie zu sich.

(Ich möchte auf folgendes hinweisen, weil man es aus der Niederschrift vielleicht nicht so erkennt: 1. Grete leidet jetzt nicht nur als mitleidiger Zuschauer sondern an Stelle des Heilandes und als Mithelfende.

2. Die Schau wird öfter gerade dann unterbrochen, wenn der Heiland in hilfloser Lage scheint, so dass sie ihn mit Schmerzen sucht.

3. Sie erlebt jetzt öfter die unsichtbare Einigung mit dem Heiland, kann sich aber trotz der Erklärungen, die ihr ihr Beichtvater darüber gab, noch nicht recht damit abfinden!)

Grete schreibt: Heede, den 18.12.44. Bei Fräulein Grote. Ich musste sehr leiden, auch der Heiland. Einmal fühlte ich die Nähe des Heilandes. Das ist immer sehr schön. Dann kam mein Engel. Ich sagte: "Kommt der Heiland noch?" "Ja diese Nacht." Kurz darauf kam die Mutter Gottes: "Liebling, dein Beichtvater soll diese Woche nicht kommen, sage ihm das." "Ja liebe Mutter." "Dann mein liebes Kind sage deinem Beichtvater, dass ihr wieder mehr leiden müsst." "Auch die anderen?" "Ja mein liebes Kind." "Warum kommt der Heiland nicht?" "Diese Nacht mein Liebling." "Muss ich heute Abend noch mehr leiden?" "Nein mein Kind." "Diese Nacht?" "Ja." "Komm bald wieder, segne uns." "Ja mein Liebling, sei schön brav." In der Nacht musste ich viel leiden. Gegen Morgen kam das Jesuskind. Ich durfte es lieb nehmen. Es sagte: "Liebling, sage deinem Beichtvater, dass du diese Nacht leiden musst, er soll für dich beten." "Ja lieber Heiland." "Liebling, sei schön brav und offen zu deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland, sag mir was Feines." "Jetzt noch nicht mein Kind." "Segne uns lieber Heiland." Darauf hat der Heiland gesegnet. Er hat mich dann noch einmal ganz lieb gehabt und ging dann weg. Als ich abends bei meinem Beichtvater war, war ich ungezogen. Mein Beichtvater war sehr böse und schimpfte. (Ich sagte ihr unter anderem, die außerordentlichen Erlebnisse sollten nun mal für diese Woche aufhören. Sie war sehr betrübt über diese Worte und bemühte sich ihre Reue zu zeigen. Ich gab ihr dann eine Gebetsmeinung und ließ sie den nächsten Tag wiederkommen. Da sie wieder guten Willen zeigte, habe ich dann die Strafe aufgehoben.) Nachts brauchte ich nicht leiden. (Das heißt, sie hatte nicht die Leidensschau und die außerordentlichen Leiden. Sonst litt sie viel mehr.) Es war niemand da, als nur die heilige Theresia. Sie weinte sehr.

Am Mittwoch Morgen knieten zwei Engel vor meinem Bett. Sehr andächtig. Ich hatte den Heiland sehr lieb, sah aber nichts. (Das heißt, vom Heiland. Sie erzählte mir am Abend, sie habe sich vor den Engeln geschämt. Auf die Frage: "Weshalb?" "Ich wollte den Heiland doch lieb haben und konnte ihn nicht finden." Also wieder eine unsichtbare Einigung, die ihr noch nicht recht verständlich ist.) Ich brauchte diese Nacht nicht leiden. Auch am Donnerstag waren die Engel wieder da. Ich hatte den Heiland sehr lieb. (Also wie am Mittwoch Morgen.) Am Samstag sagte die heilige Theresia: "Liebes Kind, es ist der Wunsch des Heilandes, dass ihr Sonntag zu Fräulein Grote geht, aber dein Beichtvater soll entscheiden." "Ja liebe Theresia." In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste ich viel leiden. (Bis hierhin ist also die oben genannte Strafe aufrecht erhalten.) Der Heiland war aber nicht da. Aber in der heiligen Messe (Sonntag, den 17. Dezember 1944) war der Heiland da. Morgens war die heilige Theresia und der Schutzengel meines Beichtvaters. Die heilige Theresia sagte: "Liebes Kind, sei tapfer und ertrage alles mit Geduld."

 

Über die Ereignisse bei Fräulein Grote Sonntag, 17. Dezember 44 schreibt Kaplan Wunram: Gegen 6 Uhr liegt Grete still, hört und sieht nicht. "Zettel im Mantel." sagt sie zu Herrn Pastor. Der Pastor findet verschiedene Zettel in ihrer Manteltasche und sieht sie durch, um den rechten mit dem Bericht zu finden. Grete scheint mit dem Engel zu sprechen: "Wer hat den verkehrten. Warum hast du ihn nicht gegeben, du dummer Engel. Hat alle herausgenommen? Engel alle gegeben?" Sie kommt zu sich. "Meinen Zettel." Inzwischen hat der Pastor den richtigen gefunden. Als sie sieht bittet sie: "Nicht lesen." Fasst sich dann an den Kopf, scheint Schmerzen zu haben. Dann Hustenreiz.

6.07 Uhr Nachmittag beginnt die Passion. "Helft man." Sie faltet leicht die Hände, dann hebt sie dieselben höher und noch höher, wie im Gebete ringend liegt sie da. Die Lippen bewegen sich, doch ist nichts zu verstehen. So hält sie die Hände hoch erhoben etwa fünf Minuten, dann sinken die Hände zurück. Die Finger bewegen sich etwas. Das einzige Wort, das zu verstehen war, ist: "Heiland." An den Wundmalen hat sie Schmerzen. "Heiland ja geh mit" sagt sie. Dann macht sie mehrmals eine Bewegung mit der Hand, die man deuten kann, als ob sie jemand anrühre. Nun faltet sie erneut die Hände, die Finger sind dabei fest ineinander verflochten, wie auch das erste Mal. Nun hält sie die Hände wieder höher. Arme und Hände sind dann steif. Bleibt in dieser Haltung noch etwas länger als das erste Mal. Dann erfolgt bei der Entspannung die gleiche Bewegung zurück. Sie reibt sich die Augen und fragt wiederholt: "Weint der Heiland noch? Wo ist der Heiland jetzt? Wo ist der jetzt?" Da sie sich nicht verstanden glaubt, fasst sie die Hand des Pastors: "Wo ist der Heiland jetzt? Weint der jetzt? Meint der ich bin weggelaufen?" Dann geht die Schau weiter. Die Arme ausgestreckt, weit auseinander, und erhoben, sagt sie: "Heiland, wo warst du? Heiland?" Die Arme sind steif, auch die ausgestreckten Finger. Sie liegt still und unbeweglich so etwa fünf Minuten. Nur die oberen Augenlieder bewegen sich gelegentlich etwas. "Heiland." Dann sinken die Arme zurück.

Es ist 6.30 Uhr. Grete gibt das Zeichen zum Essen, wieder pünktlich, obwohl die Zimmeruhr nicht richtig geht, nach der richtigen Zeit. Die Schmerzen an den Malen halten, wie meist in den Pausen, etwas vermindert an. Sie bittet um Trinken. Die gereichte Tasse setzt sie nur ganz eben an die Lippen, sagt dann: "Mehr wollte ich heute nicht trinken. Ich hab dem Heiland das gesagt. Zwei Tropfen bloß." (Sie hatte ihrem Beichtvater schon vorher gesagt, sie wolle heute mehr tun.) Sie stellt nun verschiedene Fragen nach dem Heiland, ihren Zetteln, ob sie wieder lesen darf, usw. Antworten kann sie nicht hören. Hier und da tastet sie nach dem Sessel neben sich, um festzustellen, ob der Pastor da ist. Wir beenden schnell unser Essen.

6.50 Uhr hebt sie unruhig die Hände und wehrt mehrfach stark damit ab. Dann sucht sie Schutz beim Pastor. Wir hören den Anlass zu dieser Beunruhigung: "Komm ich in die Hölle? Die Teufel. Komm ich in die Hölle? Warum sind denn so viele in der Hölle? Warum sind da so viele? Nicht weggehen! Warum sind da so viele? (Auf Bemerkung des Pastors, dass die ihr nichts anhaben können.) "Doch, die springen die ganze Zeit hoch." Dann hält sie die Hand vor’s Gesicht, der Atem geht zeitweise sehr schnell. "Warum kommen die?" fragt sie wiederholt. Dann sagt sie, dass sie heute nicht trinken darf. Ihre Gedanken gehen wieder zum Heiland im Ölgarten. "Wo ist der Heiland? Komm, wollen mit! Wo ist der Kaplan?" Fasst Pastor und Kaplan bei der Hand und sucht uns mitzuziehen. "Komm wollen den Heiland suchen! Ist der Heiland noch da? Hat der die ganze Zeit gebetet?" Die Hände sind dann wieder steif. "Heiland, Heiland" haucht sie. "Wo bist du solange gewesen? Wollte dich suchen, wollte keiner mitgehen. Ich helf dir jetzt. Warum bis du so traurig? Ich komm ja schon. Was guckst du? Wer ist das, der da kommt." Sie zuckt darauf zusammen und dann nochmals. Dann hebt sie abwehrend die Hand, schlägt mehrmals wie auf jemand ein, duckt sich und mit einem Ruck liegen die Hände wie gefesselt übereinander. "Heiland, ich geh mit. Heiland. Nicht traurig sein, ich geh mit. Mein Beichtvater hat gesagt, dass ich jetzt lieb bin. Darf ich dir jetzt helfen? Hat mein Beichtvater gesagt. Heiland ich geh mit."

Als sich gegen 7.09 Uhr die Hände lösen, dauern die Schmerzen an Handgelenken und in der Gürtelgegend an. Sie sucht sich Erleichterung zu schaffen dadurch, dass sie ihren Kleidergürtel löst und leicht mit den Fingern über die Handgelenke und Male streicht. Sie redet weiter: "Wo ist der Heiland? Auch festgebunden? Noch festgebunden? Kommen in die Hölle, die ihn festgebunden haben. Die kommen in die Hölle, die sind böse!" Dann strafft sie sich und gleich darauf, 7.12 Uhr liegt sie wie gefesselt. "Heiland, Heiland." Den Blick richtet sie zum Fenster. Der Nacken zieht sich zusammen, daher diese Haltung. "Heiland, ich komm schon, helf dir jetzt ... Heiland." Nun macht sie mit ihrem Körper schlägeausweichende Bewegungen. Sie stöhnt wiederholt. Aus ihrem schmerzlich verzogenen Mund immer wieder die Beteuerung: "Heiland, ich hab dich lieb, ich hab dich lieb."

7.19 Uhr. lösen sich die Hände. Der Atem geht regelmäßig und tief. Die Geißelschmerzen halten an. Sie sucht Kleid und Steppdecke an ihrem Oberkörper etwas zu heben. "Wo ist der Heiland?" Nach einer kurzen Pause treten plötzlich Schmerzen am Kopf auf, sodass sie nicht mehr damit auf dem Kissen liegen kann. "Wo ist der Heiland? Lieb! Lieber Heiland!" Macht mit der linken Hand eine streichelnde Bewegung nach vorne, dann bald darauf mit der rechten. "Gib mir noch mehr ab. Lieber Heiland, ich bin lieb." Darauf zuckt sie zusammen. "Nicht." Sucht mit der Hand abzuwehren. "Heiland, Heiland ich komm. Heiland, ich helf dir jetzt. Heiland, geh jetzt mit mir. Heiland." Duckt sich wieder ruckartig und darauf tritt eine Pause ein.

"Wo ist der Heiland?" Dann erzählt sie: "Einer hat den Heiland hier angefasst, feste!" Zeigt mit der Hand an die Gurgel. "Dann an der Nase gezogen!" Als sie darauf die Nase berührt und dann die Backe, verzieht sie vor Schmerz das Gesicht. "Wo soll ich mich hinlegen?" Sie hat überall Schmerzen. "Wo ist der Heiland? Wann kommt der Heiland?" Als sie mein Schreiben gewahr wird: "Nicht alles aufschreiben. Der Heiland weiß das alles. Ich hab der Mutter Gottes das gesagt." Auf die Frage, was die geantwortet habe, sagt sie: "Nichts." "Sie sollen dem Heiland helfen" sagt sie zum Pastor. "Einen Balken. Der Heiland hat zwei Balken." Dann liegt sie wieder still. "Heiland, einen Balken gib mir, und einen Balken meinem Beichtvater. Den dicken, meinem Beichtvater den kleinen. Ich helf dir jetzt!" Ein Ruck geht durch ihren Körper, als wenn ihr eine schwere Last auf die Schulter gelegt würde. Die linke Hand liegt so, als wenn sie etwas auf der Schulter liegendes halten würde. "Heiland, nicht fallen! Heiland, Heiland, Heiland, lass mich vorne anfassen. Lieber Heiland, nicht fallen ... tu nicht weinen." Streichelt mit der Hand. "Ich helf dem Heiland. Nicht weinen, liebe Mutter." Die letzten Worte sind begleitet von derselben Geste. "Liebe Mutter, ich hab den Heiland ganz lieb. Ganz lieb den Heiland. Heiland, nicht traurig sein, ich helf dir ja." Duckt sich. "Heiland, nicht fallen! Heiland, Heiland, Heiland, Heiland!" Wieder geht ein Ruck durch ihren Körper. "Heiland setz’ dich man hin, Heiland ruh dich man aus!" Sie legt den Kopf auf die Seite.

7.45 Uhr. In der Pause fragt sie: "Wo ist der Heiland?" Sie kommt zu sich. Die Schmerzen an den Malen halten an. Dann scheint sie die Kreuzigung zu erleben. "Heiland jetzt geh ich hin!" Dann streckt sie den rechten Arm wie zur Annagelung aus. Der Arm liegt dann steif. Sie zuckt und biegt sich und nun – geschieht das Gleiche mit dem linken Arm. Die Beine bewegen sich wie unter starken Schmerzen. Nun werden auch sie zurechtgelegt, erst das rechte Bein, dann das linke, sodass die Füße übereinanderliegen. Wieder eine starke Erschütterung des Körpers. Sie wiederholt immer dieselben Worte: "Heiland, ich hab dich lieb." Durst scheint sie zu quälen. Nach etwa fünf Minuten sinken gegen 7.57 Uhr die Arme herunter. Sie legt sich dann auf die Seite und sagt: "Ich hab dem Heiland geholfen. Wo ist der Heiland jetzt? Muss der Heiland noch leiden? Bißchen trinken. Heiland! Kommt der Heiland? Wo ist der Heiland? Wollte ihn lieb nehmen!" Ihr Gesicht scheint einen innere Freude wiederzustrahlen. Sie sieht zwei Engel. " Warum kniet ihr beide? Kommt der Heiland?" Darauf erwacht sie und freut sich: "Wer da war? Zwei Engel und – zwei Engel knieten. Die wollten gar nicht mit und den Heiland suchen. Da war der Heiland!" Dabei zeigt sie mit der Hand auf eine Stelle neben dem Sofa. (Sie sah den Schein und nur die neben dem Heiland knieenden Engel.) "Sind sie nicht brav gewesen? Heiland auch nicht? Fräulein Grote nicht. Die hat gestern was vergessen. (Meinte Grete irrtümlich.) Der Heiland ist lieb, ist lieber als ich. Noch beten, los!" Herr Pastor spricht ihr einige Gedanken vor. Dann fragt sie: "Heute wollte ich nach Gruppe hin, war Gruppe? Warum sind da alle so schöne Engel?" Herr Pastor fragt, ob die Engel da gewesen seien, die sonst mit dem Jesuskind kamen. "Dem ich den Stutenkerl gegeben habe." Dann zeigt sie auf ein Bild an der Wand: "So’n Heiland gibts gar nicht. Der Heiland hat eben nichts gesagt. Kommt keiner heute Abend mehr? (Der Heiland ist) ganze Woche nicht dagewesen. Will ihn lieb haben."

8.15 Uhr faltet sie die Hände, liegt still, dann spricht sie: "Diese Woche? Hab ich gestern doch nicht so gemeint. Wann soll ich um Gebet bitten? Die ganze Woche? Wirst du beleidigt? Wann? Worauf soll ich mich vorbereiten? Und noch mehr leiden? Ich werde es meinem Beichtvater sagen. Segne uns! Hilf uns, komm bald wieder."

Es ist 8.20 Uhr, als sie erwacht. (Beim Erwachen zeigt sie einen sehr betrübten Gesichtsausdruck. Sie versucht erst wieder die Einwilligung zu erhalten, dass sie später berichten darf. Wieder mag sie ihrem Beichtvater nicht sagen, dass er sie auf neue Leiden vorbereiten und mit ihr ein Opfer bringen soll, wie die Mutter Gottes ihr gesagt hat. Schließlieh tut sie es.)

Grete schreibt: Sonntag den 17.12.44. Das Leiden bei Fräulein Grote war nicht ganz so schwer wie sonst. Nach dem ersten Teil des Leidens sah ich die Hölle, das war furchtbar. Ich hatte sehr viel Angst. Als das Leiden des Heilandes vorbei war, und meine Schmerzen, da knieten vor dem Ruhesofa zwei Engel, in der Mitte war der Schein. Ich hatte den Heiland recht lieb, habe ihm aber nichts gesagt. Es dauerte nicht lange da kam die Mutter Gottes, sie sagte: "Liebling, du sollst deinem Beichtvater sagen, dass er dich auf neue schwere Leiden vorbereitet." "Diese Woche?" "Ja mein liebes Kind, nach Weihnachten werden die Leiden anfangen." "Ja liebe Mutter." "Mein Liebling, ich werde sehr viel beleidigt." "Wirst du beleidigt?" "Mein liebes Kind, mein unbeflecktes Herz wird sehr oft beleidigt." "Warum soll ich mich vorbereiten?" "Liebling, es wird dir schwer werden." "Ich werde es meinem Beichtvater sagen." "Schön mein liebes Kind." "Segne uns." "Ja." In der Nacht musste ich leiden, es war keiner da als nur die heilige Theresia. Sie hat mich getröstet.

Am Mittwoch Morgen knieten die beiden Engel vor meinem Bett. Ich hatte den Heiland sehr lieb, sah aber nichts. Es war aber sehr schön. Nachher sagte die heilige Theresia: "Liebes Kind gehe heute Abend zu deinem Beichtvater und hole dir den Segen, dann sage ihm, dass du diese Woche jede Nacht leiden musst, und bitte ihn um sein Gebet." "Ja liebe Theresia." Ich habe jede Nacht gelitten. Jede Nacht sah ich ein Stück von dem Leiden des Heilandes. Die Woche war sehr schwer, der Heiland war nicht da. (Das heißt, nicht sichtbar.) Der Engel und die heilige Theresia haben mir oft geholfen.

Am Donnerstag und Freitag brauchte ich am Tage nicht zu leiden. Am Sonntag war nichts besonderes. (Das heißt außer dem gewohnten Erlebnis bei der heiligen Kommunion.) Am heiligen Abend saß ich noch allein in der Stube, ich war sehr traurig. Da kam die Mutter Gottes und sagte: "Mein Liebling sei nicht traurig, mein lieber Sohn wird dir morgen eine Freude machen." "Liebe Mutter, meinem Beichtvater auch?" "Dein Beichtvater wird sich auch freuen, sei jetzt schön brav und lege dich hin, du musst dich schonen."

 

In der Nacht von Sonntag auf Montag (Weihnachten) habe ich 1 1/2 Stunde geschlafen. Morgens (25. Dezember 1944) war es sehr schön. Zuerst war die heilige Theresia da. Dann kamen vier Englein mit dem Jesuskind. (Die Englein sangen.) Es kam sofort auf mich zu und hatte mich ganz lieb. Ich habe es dann tüchtig gedrückt. Es sagte: "Liebling, du hast mir diese Woche viel geholfen." "Ja lieber Heiland. Lieber Heiland, ich bin jetzt doch lieb, nicht?" "Ja mein Kind, sei es jetzt immer! Es wird sehr schwer werden." "Was lieber Heiland?" "Die Leiden, mein liebes Kind, aber bitte deinen Beichtvater, er wird dir helfen." "Sag mir doch was Feines." "Liebling, ich werde dir heute Abend eine Freude machen." "Ja lieber Heiland." "Liebling, mache mir wieder soviel Freude wie diese Woche, sei schön offen zu deinem Beichtvater." "Ja lieber Heiland." Ich habe dann noch etwas mit ihm gespielt. Dann habe ich ihn lieb gehabt und der Heiland hat gesegnet." (Was sie am Weihnachtstage erlebte, hat sie noch nicht aufschreiben können. Es folgt jetzt der Bericht des Kaplans Wunram über seine Beobachtungen bei Fräulein Grote, Weihnachten, 25.12.1944. abends.)

Gegen 5 3/4 Uhr liegt Grete auf dem Ruhesofa. Die Schmerzen scheinen schon da zu sein. (Aber nicht so heftig wie sonst.) Sie hält den Finger im Mund. "Ist traurig? Tu ja auch nicht mehr. Lieber Engel, sag mir, soll ich noch zur Gruppe gehen? Sag mir doch was ich machen soll. Mag nicht mehr hingehen. Sag dem Heiland ich wollte nichts mehr sehen. (Die Gedanken anderer.) Lieber Engel frag den Heiland. Ich kann nicht." Dann wendet sie sich an Herrn Pastor: "Sind die anderen schon da? Ist Kaplan schon da? Hat er das gehört? Kommt der Heiland?" Wiederholt fragt sie: "Soll ich nach Gruppe gehen?" (Nachmittags war sie zur Gruppe.) Sie hört jedoch nicht.

Gegen 6 Uhr Beginn der Leidensschau. Sie sieht offenbar den Heiland am Ölberg. "Heiland. Heiland" flüstert sie, die Hände gefaltet, die Finger anfangs nicht so steif. Dann hebt sie die gefalteten Hände höher, öffnet etwas die Augen, die bis dahin geschlossen waren. Die Arme und Finger sind nun steif. "Heiland ich hab dich lieb. Wir haben dich alle lieb. Heiland sei nicht traurig, Heiland bin ganz brav." Nach etwa fünf Minuten sinken die Hände zurück. "Geh mit, Heiland." Die Augen sind wieder geschlossen. Eine Minute später erhebt sie dieselben erneut. "Heiland." In ihrer Haltung liegt der Ausdruck inständigen Flehens, der erhört wird, dadurch dass sie nun die Arme ausbreitet. So liegt sie etwa fünf Minuten. Zwischendurch ist immer wieder das Wort "Heiland" zu hören. Dann sinken die Arme nach hinten. Sie zieht wiederholt die Stirne hoch, sucht den Kopf bequemer hinzulegen, reibt sich die Augen. Dabei weiß sie schmerzende Stellen an den Händen zu vermeiden. Immer wieder kommt die Frage: "Wo ist der Heiland?" Bis sie dann in der Fortsetzung der Schau, fünf Minuten später, ihn selbst fragt: "Heiland, wo warst du?" Nun hält sie die Arme noch weiter ausgebreitet, liegt ganz ruhig. Die Augen öffnen sich wieder etwas, dann schwanken die Arme ein wenig bis sie 6.19 Uhr zurücksinken. Ihr Gesicht verzieht sich. "Heiland, wer ist da? Heiland!" Dann zeigt sie wie drohend mit dem Finger. Darauf legt sie die Hände wie gefesselt übereinander. Nun empfindet sie die Schmerzen der Fesseln. Die Finger bewegen sich. "Heiland wohin gehst du?" Es tritt eine kleine Unterbrechung ein. Sie kann aber nicht hören und sehen.

6.25 Uhr. "Ist der Heiland noch festgebunden?" fragt sie. Auch an den Hüften fühlt sie die Schmerzen durch die Stricke. "Ist der Heiland noch festgebunden?" Da sie die Antworten nicht hört, auch die Zeichen, die ihr gemacht werden nicht versteht, wird sie ärgerlich. "Jetzt sag ich nicht Essen! So! Sagen Sie nichts?"

Es ist 6.30 Uhr. Zeit zum Abendessen. "Bißchen trinken. Seh ich immer Gedanken in der Gruppe? Darf ich wieder lesen? Nichts sagen? Bin ich wieder lieb? Der versteht das nicht? Der soll da auch nicht verstehen. Dann soll ich das nicht mehr fragen? Der hat das falsch verstanden. Dann frage ich meinen Beichtvater. Ich habe das meinem Beichtvater heute Nachmittag schon gesagt. Der sollte das schon fragen, der wollte das nicht. Bißchen trinken. Das darf ich wohl. Keiner sagt was. Ist so kalt." Dann zieht sie den Stuhl näher heran und legt beide Hände auf den Stuhl. "Heiland, wo bist du? Ist so kalt. Ist der Heiland auch so kalt? Hat der Heiland auch kalte Füße? Noch nicht fertig. Quälen mich die ganze Zeit so!" Der Pastor setzt sich wieder zu ihr. "Wo ist der Heiland eben geblieben? Steht der noch draußen? Ist da auch so kalt? Ist der noch festgebunden?"

Um 7 Uhr kann Grete für kurze Zeit hören. Ihre Gedanken bewegen sich um Gruppe, lesen, Heiland. Bei letzterem bleiben sie haften. "Wo ist der Heiland? Komm wollen ihn holen. Sind Sie allein? Wo ist Fräulein Grote und Kaplan?" Sie hat die Hand des Pastors gefasst und sucht mit der anderen Hand. Als sie meine Hand gefasst hat, hält sie dieselbe mit Herrn Pastors Hand zusammen fest, als wenn sie uns beide mitziehen will. "Wo warst du? Bist du jetzt kalt? Bist auch so kalt wie ich? Musst du auch stehen?"

7.07 Uhr. Sie windet sich wie unter heftigen Schlägen. Die Hände sind dieses Mal frei. Sie zuckt zusammen, dann duckt sie sich, wirft sich hin und her, zieht den Kopf zwischen die Schultern. Zwischendurch das Wort: "Heiland." Das dauert etwa fünf Minuten. Nun fragt sie: "Wo ist der Heiland? Hauen die noch? Wird der kalt? Ist der Heiland kalt? Der hat doch keine mehr an. Hat der auch kalte Füße? Wer hilft dem Heiland? Soll ich meinen Mantel bringen? Der Heiland verfriert! Was hinbringen. Decke." Wenige Augenblicke später wehrt sie sich gegen etwas, was nicht an ihren Kopf heran soll. Nun kann sie nicht mehr mit dem Kopf auf dem Kissen liegen, deshalb hält sie ihn hilflos hoch. Erst als man ihr das Kissen in den Nacken schiebt, bekommt sie etwas Erleichterung. Gleich darauf zuckt sie wieder. "Heiland ich helf dir jetzt." Dabei liegt sie keinen Augenblick ruhig. Sie fasst sich an den Hinterkopf. "Heiland tut dir das auch so weh? Heiland meinen Mantel. Ist dir auch so kalt? Heiland meinen Mantel hinbringen, meinen dicken" bittet sie. (Pause) "Muss ich noch mehr leiden? Muss der Heiland auch noch mehr leiden? Hat der Heiland auch so Kopfschmerzen? Wo hat man den Heiland hingeworfen? Wo hat man den Heiland hingebracht? Friert der jetzt?" Da sie nicht hören kann, segnet Herr Pastor ihre Ohren. Dabei stellt sich heraus, dass Ohren und Backen schmerzen. Dann liegt sie für einige Augenblicke still und lacht, worauf sie erwachend die Hand vors Gesicht hält und fragt: "Wer da war? Der Heiland. Ich hab aber tüchtig lieb gehabt. Wann kann ich den liebhaben? Darf ich ihn nicht anfassen? Ist der so schön warm? Der Engel, der hat mir geholfen." Sie lacht. Grete lacht und spricht: "Warum sagen sie nichts? (Sie hört die Antworten nicht.) Hat sich heute gefreut und jetzt seid ihr nicht lieb. Ist der Heiland auch lieb? Muss ich noch mehr leiden? Ich soll die ganze Zeit erzählen. Ich tu nicht mehr."

7.30 Uhr. "Ist der Heiland traurig? Wofür soll ich jetzt leiden? Wo ist denn der Heiland geblieben? Brauch ich heute nichts anderes mehr? Zu dann komm, dann beten wir! Da!" Dabei reicht sie den Rosenkranz, einem für uns unsichtbaren hin. "Allein kann ich das nicht! Was? Kreuzigung? Mehr nicht?" Als sie wieder bei sich ist, erzählt sie: "Was der Engel gesagt hat? Bloß noch die Kreuzigung." Dann fragt sie: "Kommt das Jesuskind noch? Bloß einmal liebnehmen, tüchtig! Ich bin größer als das Jesuskind, das kann das nicht so. Tun Sie das Jesuskind auch?"

Gegen 7.37 Uhr legt sie sich auf den Rücken. Dann breitet sie beide Arme gleichzeitig aus, die Füße übereinander. "Heiland ich hab dich lieb. Was sagst du da? Versteh dich nicht." Nun schlürft sie, wie wenn man ihr etwas zu trinken reicht. Dann neigt sie ihr Haupt der rechten Schulter zu. Er sinkt noch tiefer. "Heiland, Heiland!" Als wenn sie schliefe, so liegt sie jetzt da. Darauf löst sich die rechte Hand. Der ganze Arm dreht sich im Schultergelenk, sinkt dann herunter, ist aber in sich noch steif. Darauf sinkt der linke Arm herunter und der eine Fuß fällt vom anderen. Allmählich löst sich die Starrheit in den Gliedern. "Heiland mit." Beim Erwachen fragt sie: "Warum hat die Mutter Gottes so geweint? Warum haben Sie eben nichts gesagt? Kommt der Heiland? Der Heiland hat eben tüchtig gefroren. Bißchen beten." Herr Pastor betet etwas mit ihr. Nun erzählt sie, dass sie am heiligen Abend die heilige Familie gesehen hat. (Sie sah nur die heiligen drei Personen in einer Felsengrotte. Das Kind in einer langen Krippe, wie aus einem Klotz oder Baum. Die Mutter Gottes knieend, in einfachem blauen Kleid, ohne Schleier mit langem Haar, der heilige Josef dahinter stehend. Sie sah das nur kurze Zeit.) Dann fragt sie: "Was macht der Heiland jetzt? Was der jetzt im Himmel macht? Der macht sich fertig, wenn er gleich kommt. Hab diese Nacht schon mal geträumt. Da hat er den Engeln alle was gesagt. Heute Morgen hatte er meinen Engel bei sich, den kleinen. Der kann gar nicht so schön singen (wie der kleine). Der sieht viel jünger aus, als ich." Nach einiger Zeit faltet sie die Hände: "Heiland, was sind das für Leiden? Sind die schwer? Sagst mir was Feines? Danke lieber Heiland. Musst uns noch lieb haben, tüchtig! Haben die was gemerkt? Heiland, ich möchte nicht mehr die Gedanken sehen, das tut so weh. Heiland kommst du diese Nacht wieder? Ich schon mich ja auch! Bin ja jetzt lieb!" Dann löst sie die rechte Hand und hält sie, als wenn sie sie ausstreckt um etwas zu fassen. "Segne uns! Bleib noch ein bißchen!"

Darauf erwacht sie gegen 8.15 Uhr. Der Pastor bittet sie zu sagen, was der Heiland Feines gesagt hat. Sie will es erst aufschieben, da der Heiland es ihr noch einmal sagen wolle. Sie fürchtet, es nicht recht zusammenzubekommen. Auch kommt ihr der Spruch so eigenartig vor. Dann versucht sie es aber doch und wird auch damit fertig. Der Spruch lautet: "Ist die Seele auf diese Weise in den Abgrund der Demut und Selbstverleugnung begraben, dann werde ich in Liebe an diesen einsamen Ort herabsteigen und werde durch meine besonderen Mitteilungen sie im Voraus die Wonnen des Himmels kosten lassen." (Soweit der Bericht. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die einzelnen Bilder der Leidensschau heute auffallend kurz schienen. Ich habe später Gelegenheit genommen mit ihr auch über die Gedanken zu sprechen, die sie sieht. Sie sieht sie nur bei einzelnen Personen und auch nur für begrenzte Zeit. Was sie da aber sieht, ist für sie Anlass zu großen seelischen Leiden. Eigentümlicherweise scheint es auch die Wirkung zu haben, dass sie sich nun selbst als große Sünderin vorkommt, so dass sie etwas Furcht vor der Begegnung mit dem Heiland hat. Eine ähnliche Wirkung scheint die Schau zu haben, die sie bei der heiligen Kommunion hat. Sie fragt wohl: "Bin ich auch so schwarz?" Sie sieht aber dabei auch den Unterschied in der Helligkeit oder Hässlichkeit der verschiedenen Personen. Bei manchen würde man als Seelsorger vielleicht ähnlich urteilen, aber nicht bei allen.)

Grete schreibt: Weihnachten 1944. Abends bei Fräulein Grote, ich sah nicht das ganze Leiden, zuerst bis zur Dornenkrönung. Dann fühlte ich die Nähe des Heilandes. Ich hatte ihn sehr lieb. Kurz darauf kam der Engel und sagte: "Kind du brauchst jetzt nicht mehr viel leiden, die Kreuzigung wirst du noch sehen." Ich sah dann nachher noch die Kreuzigung. Dann kam der Heiland. Er sagte: "Liebling, deine neuen Leiden werden sehr schwer werden." "Heiland, was sind das für Leiden?" "Liebling, körperlich und seelisch." "Sind die schwer?" "Ja mein liebes Kind." "Musst uns noch liebhaben." Tüchtig hat er mich dann liebgehabt, dann sagte er mir den Spruch. Dann sagte er: "Liebling, du musst dich mehr schonen." "Ja lieber Heiland." Ich habe ihn dann noch einmal lieb gehabt. "Segne uns, bleib noch bißchen." Dann hat der Heiland gesegnet und war weg.

 

In der Nacht von Montag auf Dienstag (25./26. Dezember 1944) musste ich wieder leiden. Morgens war der Heiland noch da. Er hatte wieder die Engel bei sich, und hat mir den Spruch noch einmal gesagt. Er fügte bei: "Liebling, die Fortsetzung werde ich dir auch bald sagen." Am Mittwoch war die heilige Theresia da. Sie sagte: "Liebes Kind, dein Beichtvater hat den Heiland heute besonders geliebt." Sie hat mich getröstet. Donnerstag war mein Beichtvater da. Als er weg war kam die heilige Theresia, sie sagte: "Ihr habt dem Heiland Freude gemacht." "Schön liebe Theresia." Kurz darauf war das Jesuskind da. Es sagte: "Liebling, ihr habt mir heute viel Freude gemacht, gehe zu deinem Beichtvater und erzähle es ihm, sage ihm auch, dass ihr es richtig gemacht habt." (Das war eine Antwort auf gewisse Gedanken, die sich der Beichtvater nachher gemacht hatte.) "Danke lieber Heiland." Ich habe ihn dann schnell noch lieb gehabt.

 

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (28./29. Dezember 44) musste ich sehr leiden. Am Tage ging es. (Sie war mit einer Bestellung am Freitag bei mir. Als ich ihr die Hand gab, zuckte sie zusammen, als ich die Malstellen berührte.) Der Heiland war morgens da, aber der Schein. Er sagte: "Liebling, dein Leiden wird heute Abend um 8 Uhr wieder schwerer werden, sage das deinem Beichtvater und Herrn Kaplan, dass sie für dich beten." "Ja, lieber Heiland." "Dann sage ihm auch, dass ihr einen von den beiden Feiertagen zu Fräulein Grote müsst, und dass er mich wieder besonders geliebt hat." "Ja lieber Heiland, segne uns." "Ja mein liebes Kind." Am Tage war die heilige Theresia da und die Engel. Sie haben mir geholfen. Mittags als ich zur Pastorat ging war die heilige Theresia dabei. Abends um 8 Uhr war das Leiden sehr schwer. Der Heiland war auch in der Nacht nicht da. Auch am Samstag nicht. Die heilige Theresia tröstete mich. Nachmittags war der Heiland da. (Schein) Er sagte: "Dein Beichtvater hat mir heute viel Freude gemacht, sage ihm das." "Ja lieber Heiland." "Liebling, diese Nacht musst du wieder leiden." "Lieber Heiland, ich will alles was du willst." "Schön mein liebes Kind." "Segne uns lieber Heiland." "Ja mein liebes Kind." Abends in der Andacht sagte mir der Engel: "Liebes Kind sage deinem Beichtvater ihr sollt morgen zu Fräulein Grote gehen." "Ja lieber Engel." "Diese Nacht musst du wieder leiden." In der Nacht musste ich sehr leiden. Morgens war das Jesuskind da. (Sonntag, 31. Dezember 1944) Ich durfte es sofort lieb nehmen. Die Engel sangen sehr schön. "Lieber Heiland muss ich heute Abend viel leiden?" "Ja mein liebes Kind, aber sei tapfer, ich werde dir helfen, bitte auch deinen Beichtvater und Herr Kaplan, dass sie dich oft segnen." "Lieber Heiland, bin ich jetzt lieb?" "Ja mein liebes Kind. Sei schön offen zu deinem Beichtvater." "Ich habe alles gesagt." "Ja mein liebes Kind du hast es diese Woche recht gut gemacht." "Das hat die heilige Theresia mir schon gesagt." "Liebling, alles was sie dir sagt, sagt sie dir im meinem Auftrag, höre immer schön auf sie." "Ja lieber Heiland, segne uns." Darauf hat der Heiland gesegnet. Ich durfte ihn dann noch einmal ganz lieb haben. Dann war er weg, ich konnte ihn nicht festhalten.

 

Es folgt nun der Bericht des Kaplan Wunram zum 31. Dezember 1944

Bei Fräulein Grote: Grete hatte morgens in der Kirche wieder Gedanken anderer Leute sehen müssen, die sie sehr zu beunruhigen scheinen. Nach dem Krankensegen fasst sie Herrn Pastor bei der Hand: "Passt S. mir gleich auf? Warum mag S. keine Predigt hören? Warum ist S. böse? Sie sollen vorsichtig sein. Ich habe Angst!" Gleich darauf hat sie eine Unterhaltung mit dem Engel, dem "Schönen Engel", wie sie später sagt: "Lieber Engel, sag du meinem Beichtvater das. Ich sag das nicht mehr. Der glaubt mir das nicht. Er soll nicht die Gedanken sehen, dann ist er traurig. Dann kriegt er Angst. Lieber Engel geh du nach S. Ich kann’s nicht mehr haben. Warum weinst du lieber Engel? Wir beten schon tüchtig für S." Beim Erwachen sagt sie: "Wollen beten. Warum hat der Engel geweint? Soll das wieder gutmachen, was S. tut?! Ich wollte noch einen Rosenkranz mehr beten. Bißchen trinken." Als ihr etwas Tee gereicht wird, nimmt sie nur wenig. "Mehr nicht."

Gegen 6.05 Uhr beginnt die Passion. Grete hat die Hände gefaltet. Dann sagt sie: "Lieber Heiland, wollen wir beide heute für S., Heiland? Mach mich nicht so böse, Heiland! Wenn ich so böse bin, musst mich sofort holen. Nie so böse!" Dabei hält sie die Hände flehentlich. "Heiland ich helf dir! Heiland ich hab dich lieb." Noch öfters hören wir das Wort: "Heiland." Einmal holt sie tief Atem, sonst liegt sie unbeweglich. Die ganze Zeit hat sie die gefalteten Hände zum Gebet erhoben. Die Augen öffnen sich gelegentlich ein wenig. Der Mund bewegt sich, wie wenn man unhörbar Gebete spricht. "Heiland, nicht traurig sein."

Gegen 6.17 Uhr bewegt sie etwas den Kopf, sonst liegt sie weiter still in der oben geschilderten Lage. Nur gelegentlich: "Heiland, Heiland!"

Gegen 6.25 Uhr löst sich die Starre. Sie will die gefalteten Finger lösen, hat aber dazu nicht die Kraft. Als ihr geholfen wird, bleibt sie von sich aus ganz passiv. Arme und Hände bleiben liegen, wohin sie gelegt werden. An der Hand hat sie Schmerzen. Sie fragt: "Kommt der Heiland? Wo ist der Heiland? Hat der Heiland geweint? Lieber Heiland, mach mich nicht so böse wie S. Bin dein Liebling! Warum tut der Heiland weinen? Weint der Heiland um mich? Wo ist der Heiland jetzt?" Nun bewegt sie die Finger, dann die Hand und den Arm. Fünf Minuten später: "Mach mich nicht so böse! Hab so geweint. Warum weint der Heiland noch so? Warum weint der Heiland noch so?" Nun hält sie die Hände gefaltet und noch höher. (6 Uhr gibt sie das Zeichen zum Abendessen.)

6.35 Uhr. "Heiland, Heiland. Musst nicht traurig sein, ich helf dir Heiland." Dann sinken die Hände. "Heiland mit, Heiland will mit."

6.37 Uhr. Nun kann sie die Hände trotz Anstrengung nicht lösen, sind steif, während der Kopf sich bewegt. Sie sucht die Arme zu heben. Durstgefühl. "Wo ist der Heiland? Schlafen die noch?"

6.40 Uhr löst sich die Starre. "Schlafen die noch? Muss der Heiland noch mehr leiden? Darf nicht mehr trinken. Noch nicht mit dem Essen fertig? Bißchen Wasser. In zwei Stunden nur zwei Schluck! Der Heiland hat das nicht gesagt! (Dass sie nicht trinken soll.) Soviel wie ich mag, will ich auch gar nicht. Bißchen kaltes Wasser. Einen Schluck eiskaltes Wasser! Lieber Engel ein bißchen Wasser. Will mir keiner was geben? Bißchen Wasser, einen Schluck bloß." Wird ungeduldig. Der Pastor betet ihr etwas vor, dem Heiland den Durst aufzuopfern. Sie dreht sich zur Wand und hält die Hände an die Ohren. Sofort kommt die Reue. "Lieber Engel, mein Beichtvater ist böse, ich hab ihm doch weh getan! Jetzt sagt er nichts mehr." Herr Pastor betete. "Ich darf nicht mehr fragen, dann schimpft er. Ich hab ihm das doch schon gesagt, jetzt mag ich das nicht mehr sagen." "Sollen für mich beten" fährt sie dann fort. Als sie keine Antwort erhält: "Siehst du lieber Heiland, dass er böse ist!"

6.57 Uhr faltet sie die Hände, fragt: "Heiland, wo warst du?" Nun lösen sich die Hände, um gleich darauf wie gefesselt übereinander zu liegen. Grete bewegt sich heftig hin und her. Der ganze Körper ist in Bewegung, nur die gefesselten Arme liegen unbeweglich. "Heiland, Heiland" haucht sie. Die Art wie sie die Geißelung miterlebt, lässt sich schwer schildern. Die Finger bewegen sich, bald an der einen, bald an der anderen Hand. Dann krallen sie sich, wie in furchtbaren Schmerzen. Immer wieder zückt und schreckt sie zusammen, zieht die Schultern und duckt sich. Mund und Augen bewegen sich. Im Gesicht liegt ein Ausdruck äußerster Hilflosigkeit. "Nicht festbinden, nicht festbinden" stöhnt sie. Nach einem Augenblick der Ruhe scheint erneut die Geißelung einzusetzen. "Nicht mehr so ziehen." Duckt sich dann wieder zuckend, als wenn sie Schlägen nicht mehr ausweichen kann. So recht beschreiben kann man das nicht. Immer wieder duckt sie sich, begleitet von dem flehenden Ruf: "Heiland!"

Um 7.10 Uhr scheinen die Schmerzen der Dornenkrönung dazu zukommen. Sie hält hilflos den Kopf hoch. Jeder Versuch ihn irgendwo hinzulegen, verursacht starke Schmerzen. Grete hat sich während sie die Geißelung erlebt, auf dem Ruhesofa ganz nach unten gearbeitet, so dass ihr Kopf unterhalb des Kissens liegt. Wir wollen sie höher legen, um ihr für den Kopf Erleichterung zu schaffen. Es zeigt sich dabei, dass sie völlig steif ist, wie ein Baumstamm. Da einer die Füße, einer die Schulter stützt, liegt sie waagerecht, der Körper biegt sich nicht im Geringsten durch, als er gehoben wird, obwohl die Steppdecke auch noch darauf ruht. Sie gibt auch keinerlei Zeichen von Schmerz. Wie sie später sagte, hat sie von diesem Vorgang nichts gemerkt. Nun hört man wieder: "Heiland, Heiland, Heiland!" in flehentlichem Ton. Dann bewegt sie den Kopf etwas auf die Seite, lechzt mit der Zunge. Immer wieder äußert sie auch Durstgefühl.

7.17 Uhr scheint sie wach zu sein. Die Hände bewegen sich etwas, sonst ist sie noch unbeweglich. Schmerzen an Kopf, Händen, Handgelenken halten auch in diesem Zustande an. "Der Heiland, noch gebunden? Hier umgebunden!" Dabei zeigt sie auf Brust, Hüfte und zu den Beinen. "Wo ist der Heiland jetzt?" Wenn sie Backen, Mund oder Nase berühren will, verzieht sich schmerzhaft ihr Gesicht. Die Füße liegen wie gebunden, gestreckt und übereinander. "Lieber Engel, wo ist der Heiland?" Sie hebt etwas den Kopf und weiß nicht wie sie ihn hinlegen soll. "Heiland, Heiland." Gleich darauf zuckt sie wieder zusammen, eine Hand wie abwehrend erhoben. Duckt sich.

7.28 Uhr. "Heiland. Durst. Nicht hauen." Hilflos bewegt sie den Kopf und kann nicht darauf liegen. Sucht dann auszuweichen, aber es geht nicht. "Heiland losbinden! Nicht mehr hauen." Ihre Arme sind noch wie gebunden. In den Schultern kann sie dieselben etwas bewegen. Dann lösen sich auch die Hände. Die Arme hängen schlaff herunter ohne jede Kraft. "Muss der Heiland leiden? Habe ich Sie eben weh getan? Warum muss der Heiland heute so leiden?" Ihre rechte Hand liegt still. Mit der linken sucht sie die Hand des Pastors, und führt sie, damit sie die schmerzenden Stellen segnet. Dann hält sie beide Hände vors Gesicht und lacht. "Wer da war? Der Heiland. Warum sind sie traurig. Warum gucken sie so traurig aus? Ich habe aber heute kein Fieber. Kommt der Heiland? Wo ist der Heiland? Bißchen trinken." Die Schau geht weiter. "Heiland ich helf dir mit!" Und zum Pastor gewandt: "Nimm einen ab!" Dann zum Heiland: "Ich hab dich lieb. Komm ich geh mit. So schwer!" Sie duckt sich. "Heiland, nicht fallen! Weh getan? Nicht weinen lieber Heiland" sagt sie voll Mitleid. Dann zuckt sie zum zweiten Mal. Bald darauf: "Liebe Mutter nicht weinen, ich helf dem Heiland." Nun zuckt sie zum dritten Mal zusammen. "Heiland" ist ihr einziger Klagelaut, sonst liegt sie still. Jetzt geht der Kopf etwas nach rechts. "Setz’ dich hin. Ich gehe hin. Brauchst du nicht tun. Bleib sitzen lieber Heiland!" Dabei streckt sie die rechte Hand und den rechten Arm wie zur Kreuzigung aus. Ein Ruck, dann wendet sie den Kopf nach links, wie, wenn man sich von einem Schmerz abwendet. Nun streckt sie den linken Arm aus, den rechten Fuß und dann den linken darauflegend. "O, Heiland! Was sagst du Heiland?" Durst. Nach zwei Minuten bewegt sie etwas den Kopf und lässt ihn dann sinken. Die Schmerzen an den Malen sind jetzt weg. Die Arme hängen, als die Starre der Glieder sich löst, schlapp herunter. Allmählich kommt Leben in die Glieder. Nach einer kleinen Unterhaltung mit Pastor bittet sie ihn, mit ihr zu beten. Man hört Tiefflieger und Schießen in unmittelbarer Nähe. Grete unterbricht den Pastor bei seinem Gebet mit lachendem Gesicht: "Der Engel ist da. (Der Schutzengel des Beichtvaters.) Die lass man schießen. Brauchen nicht bange zu sein. Die tun uns nichts!"

8.10 Uhr. Nach zehn Minuten spricht sie zum Heiland: "Muss ich noch mehr leiden? Sagst du mir was Feines?" Dann nach einer Pause: "Sag das nochmal, dass ich das nicht vergesse. Diese Nacht? Ich kann mich ja auch so demütigen. Diese Woche soll keiner kommen? Lieber Heiland, waren doch diese Woche brav. Mein Beichtvater sag sicher von Ja! Lieber Heiland musst uns segnen. Warum bist du nicht als Jesuskind gekommen? Freuen sich alle, mein Beichtvater. Deine Mutter und alle. Lieber Heiland lass mich nicht so böse werden! Komm bald wieder. Diese Nacht? Wenn ich gleich den Spruch nicht mehr kann, sag nochmal. Bleib noch ein bißchen. Segne uns, danke. Hast du keine Zeit mehr? Dann lass den Engel hier. 8.30 Uhr.

Grete schreibt: 31.12.1944. Das Leiden bei Fräulein Grote war sehr schwer, besonders die Geißelung. Als der Heiland sich bewegte, wurde er noch fester gebunden, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Der Heiland musste sehr leiden, aber ich musste auch viel leiden. Der Engel war öfters da. Auf einmal fühlte ich die Nähe des Heilandes. Das ist immer sehr schön. Als das Leiden des Heilandes vorbei ist, kommt der Heiland. Aber nicht das Jesuskind. "Muss ich noch mehr leiden?" "Ja mein liebes Kind, diese Nacht." "Sagst du mir was Feines?" Darauf hat der Heiland mir den Spruch gesagt. Ich wusste es schon nicht mehr richtig. "Sag das noch mal, dass ich das nicht vergesse." "Diese Nacht mein Liebling. Du sollst dich gleich schön verdemütigen." "Gut lieber Heiland." "Liebling, diese Woche soll dein Beichtvater nicht kommen." "Lieber Heiland, wir sind doch brav gewesen. Lass mich nicht so böse werden." "Sage nur alles schön deinem Beichtvater, und höre auf ihn." "Komm bald wieder." "Diese Nacht mein liebes Kind." "Bleib noch bißchen ... segne uns." "Ja mein Liebling."

Grete versucht nach dem Erwachen den Spruch zu sagen. Sie bekommt folgendes zusammen: "Wer könnte ausdrücken, was ich der demütigen Seele sage und erkläre. Die Lehren sind von der Liebe in Liebe gegeben, und nur die Liebe kann sie erklären. Die innere ... in welcher die Seele während der erhabenen Gunsterweise (?) sich erhalten muss, sind folgende:" (Am nächsten Tage gibt mir Grete einen Zettel auf dem der Spruch richtig steht, nachdem der Heiland ihn in der Nacht noch einmal gesagt hat. Er lautet: Wer könnte ausdrücken, was ich der demütigen Seele sage und erkläre! Diese Lehren sind von der Liebe in Liebe erteilt, und nur die Liebe befähigt die demütige Seele sie zu verstehen. Die innere Verfassung, in welche die Seele in diesem erhabenen Zustande sich versetzen muss, ist folgende:) In der Nacht musste ich sehr leiden. Der Heiland hat mir den Spruch noch einmal gesagt.

Am Donnerstag hat er die heilige Kommunion ausgeteilt und sonst war er nicht da. Donnerstag in der heiligen Stunde war die Mutter Gottes da. Sie sagte: "Liebling, es freut mich, dass du für alle so schön betest, ich werde sie segnen." "Schön liebe Mutter." "Liebling, Samstag oder Sonntag sollt ihr wieder zu Fräulein Grote gehen, sage das deinem Beichtvater. Du erfährst darüber aber noch näheres." "Gut liebe Mutter." In der Nacht zum Freitag musste ich leiden. Es war nichts besonderes. Morgens sagte die heilige Theresia: "Liebes Kind, dein Beichtvater soll entscheiden an welchem Tag ihr zu Fräulein Grote hingehen wollt." "Ja liebe Theresia." Am Tage haben die Engel mir geholfen. Abends 1/2 10 Uhr fingen die Leiden wieder an, sie waren schwer.