Guadalupe – Siegesbanner Mariens

Die Erscheinung der Mutter Gottes auf dem Hügel Tepeyac in Mexiko löste auf wunderbare Weise einen scheinbar unlösbaren Konflikt zwischen den Spaniern und den Einheimischen. Jene wollten den Indios den christlichen Glauben bringen, während diese ihre religiösen und moralischen Werte zerstört sahen. Während Bekehrungen bis zur Erscheinung der Mutter Gottes nur selten waren, haben im Angesicht des Gnadenbildes innerhalb weniger Jahre mehr als 8 Millionen Indios den Weg zum Glauben gefunden. Zur selben Zeit fielen in Europa durch die Reformation gleichviele vom Glauben ab! Auch heute noch ist das Heiligtum von Guadalupe in Mexiko-City mit mehr als 20 Millionen Pilgern im Jahr das größte Marienheiligtum der Kirche.

Maria hat in Mexiko nicht durch Waffen gesiegt wie die Spanier, sondern durch ihren 'barmherzigen Blick'. So hat sie sich Juan Diego vorgestellt: "Ich bin in Wahrheit eure barmherzige Mutter, deine und aller Menschen auf Erden, die ihr eins sein wollt, und aller übrigen Menschen, die mich lieben, zu mir flehen, die mich suchen, die auf mich vertrauen." (Verse 29-31 des Nican Mopohua – im III. Teil.) Als die vollkommen Heilige wird sie siegen über die Schlange und alle ihre Macht.

Ihre Botschaft bleibt gegenwärtig in ihrem Bild: Es ist ein Evangelium des Lichtes, das sich im Schweigen an unser Herz richtet. Der Heilige Vater Johannes Paul II. hat sie 'Stern der Evangelisierung' genannt. Sie ist Zusammenfassung der Frohbotschaft – erbarmende Herabneigung Gottes zu uns armen Sündern. Sie tadelt nicht, sie stößt nicht zurück. Sie will alle Menschen guten Willens emporheben ins Licht des Erbarmens Gottes. So wird das Bild zum für alle, die zu ihr aufschauen, um sie zu ihrem Sohn zu führen, und durch Ihn zum Vater.