Crescentia von Kaufbeuren
Das Leben der schwäbischen Mystikerin Crescentia von Kaufbeuren. Die Amerikaner versuchten im Zweiten Weltkrieg mehrmals, das strategisch wichtige Kaufbeuren zu bombardieren. Es gelang nicht, denn ihre Funksprüche wurden durch geistliche Musik verdrängt, ihre Bomben verfehlten ihr Ziel. Die Gläubigen hatten ihre Stadtpatronin um Hilfe angerufen. Crescentia von Kaufbeuren, die Tochter armer Webersleute, wurde dank der Intervention des protestantischen Bürgermeisters im Kloster aufgenommmen. Als Pförtnerin und später als Oberin hat sie nicht nur für das leibliche Wohl der vielen Besucher gesorgt, sondern sie hat die Menschen auch seelisch gestärkt und aufgerichtet. Ihre Weisheit schöpfte sie aus der Torheit des Kreuzes: "Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen." (1 Kor 1,25) Crescentias Ruf verbreitete sich überall und so kam es, dass sogar Bischöfe und Kaiser sie um Rat fragten. Kaiser Karl VII. und Kaiserin Maria Theresia standen mit ihr in Briefwechsel.
Aber nicht nur Hungrige und Ratsuchende klopften an ihre Tür: Nachts durften sich bei ihr auch Arme Seelen aus dem Reinigungsort melden; sie tauchte sie mittels ihrer Gebete in das Meer von Gottes Barmherzigkeit. Ein Höhepunkt in ihrem Leben war, dass sie die in München lebende Karmelitin Anna Maria Lindmayr besuchen durfte, die ebenfalls Kontakt mit Armen Seelen pflegte. Den Mächten der Finsternis gefiel es natürlich nicht, dass Crescentia soviel Licht und Wärme ausstrahlen durfte. Die Folge war, dass sie viel unter dämonischen Quälereien zu leiden hatte. Ihre Heiligsprechung erfolgte am 25. November 2001. Mit dieser Biographie ist Arthur M. Miller ein hagiographisches Meisterwerk gelungen. Die visionäre Kraft eines Dichters, die Wortgewalt eines Schriftstellers, die Quellenkenntnis eines Historikers haben diesen Wurf ermöglicht. Die Farbaufnahmen stammen vom Meisterphotographen Josef A. Slominski.