Die Heilige und ihr Mörder – Maria Goretti und ihr blutiges Zeugnis für die Reinheit
Maria Goretti wurde am 16. Oktober 1890 in Corinaldo (Italien) als Kind einfacher Landarbeiter geboren. Bald nach der Geburt der kleinen Maria zog die Familie Goretti nach Paliano, später nach Ferriere de Conca bei Nettuno. Marias Vater erlag schon im Jahre 1900 der Malaria. Von da an war Maria die Stütze der Mutter, führte de Haushalt und trug alle Sorgen mit ihr. Es war nicht leicht, fünf unmündige Waisen zu nähren. Maria war der Sonnenschein der Familie, ein mitreißendes Beispiel für all ihre Geschwister.
Kurz nach ihrer Erstkommunion, bei der sie Jesus versprochen hatte, lieber zu sterben als etwas Böses zu tun, bedrängte ein junger Hausgenosse sie mit schamlosen Anträgen und drohte, er werde sie töten, wenn sie ihm nicht zu Willen sei. Maria wehrte sich heldenhaft und reizte dadurch den Unhold zu wahnsinniger Wut. Von Messerstichen durchbohrt, sank sie zu Boden. Erst nach vierundzwanzigstündigen Leiden wurde die junge Märtyrerin der Reinheit erlöst. Sterbend vergab sie ihrem Mörder und versprach, im Himmel für ihn zu beten. Am 6. Juli 1902 ging sie in die ewige Herrlichkeit ein.
Papst Pius XII. erhob sie am 24. Juni des Heiligen Jahres 1950 zur Ehre der Altäre. Als eine 'Agnes des 20. Jahrhunderts' ist sie Vorbild und Patronin der modernen Jugend.