Die letzte Weltennacht
Schauungen zur Apokalypse. Paula Schlier: Der Niederschrift dieser Schauungen zur Apokalypse liegt ein visionäres Erlebnis zugrunde, das ich im Jahr 1938 in Rapallo an der Riviera di Levante hatte. In einer Engel-Erscheinung wurde mir gleichsam ein Wiedererleben der geheimen Enthüllungen gewährt, die Jesus Christus, der verklärte Herr, im Beginn der Geschichte des Reiches Gottes auf Erden durch Seinen Engel Seinem Lieblingsjünger Johannes für Seine heilige Kirche gemacht hat.
Dieses Wort von Seiner Wiederkunft, das an Johannes also, berufen zum Knecht, zum Propheten des Neuen Bundes, vorbildlich: vor der Zeit, da es allem Volk widerfahren wird, geschehen ist, kleidete der Heilige Geist in Bilder, welche der geistigen Vorstellungswelt des heiligen Johannes und der ersten Christenheit entstammen. Die Mitteilung der zweiten Ankunft ihres Herrn, durch den heiligen Johannes im verhüllten Wort geoffenbart, ist für die spätgeborenen Kinder der heiligen Kirche wieder eine Schrift mit sieben Siegeln, die sich zu enthüllen beginnt, wenn die Zeit der Erfüllung nicht mehr ferne ist.
In diesen Schauungen zur Apokalypse, die keine Betrachtungen über die Apokalypse sind, sondern ein Nachblicken gleichsam und ein Nachhören dem, was der Heilige Geist durch Johannes der Kirche über ihre letzte Erwartung mitgeteilt hat, wurden mir die Symbole der Apokalypse auf eine neuartige Weise erhellt. Es handelt sich um keine Auslegung der versiegelten Gesichte des Sehers von Patmos mit Hilfe des erkennenden, festlegenden Verstandes; sondern sozusagen um eine Exegese des Herzens, um den Versuch eines Eindringens in die Symbole der Geheimen Offenbarung mittels des insgeheimen Verständnisses des Herzens, eines Erfassens des Sinngehaltes vom Erlebnis her. Der Engel der Apokalypse hüllte denselben Inhalt lind Sinn, der in den Symbolen der Geheimen Offenbarung eingeschlossen ist, in andere, ähnliche Sinnbilder, die ermir zeigte und erklärte.